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Strichmännchen

Kira/Kato Yaoi
von

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Teil I - Wie Man Liebe Macht

Titel: Strichmännchen

Teil: Prolog bzw 0/?

Disclaimer: Die Figuren von Angel Sanctaury gehören nicht mir. Ich mache mit dieser Fan Fiction natürlich keinen Profit und möchte niemandem schaden.

Anmerkung: Ja, was soll ich groß sagen? Ich versuche seit Ewigkeiten, diese FF zu schreiben und komme nur mäßig voran. Trotzdem möchte ich sie jetzt endlich mal veröffentlichen, um zu sehen, was ihr davon haltet. Ich hoffe, sie gefällt euch und ihr könnt mir gerne Anregungen geben, oder aber auch Kritik üben. Falls die Charaktere ein wenig OOC geraten, bitte ich, dies zu verzeihen, da es sich ja hier um eine AU handelt, und mit dem Mange bzw Anime nicht viel zu tun hat. Ansonsten wünsche ich euch viel Spaß mit dem Prolog!
 


 

Prolog
 

Es war ein ganz normaler Abend im 2Bi, so wie eigentlich jeder andere auch. Wie immer stand er hinterm Tresen und polierte Gläser. Der Laden war wie immer um kurz nach zwei fast leer. Er hatte keine Ahnung, warum der Chef darauf bestand, dass er mindestens bis um drei Uhr morgens geöffnet hielt, viel war hier sowieso nie los. Vielleicht lag es daran, dass er für die ganz spezielle Kundschaft immer die Türen offen halten wollte? Aber selbst diese hatte heute wohl nicht die Zeit oder die Lust vorbeizuschauen.
 

Kira seufzte. Ihm war langweilig. Wie hatte er es nur schon drei Stunden ohne eine Bestellung aushalten können? Er stellte das lupenreine Whiskyglas zu seinen Artgenossen auf das Regal und überlegte ernsthaft sich an einen der Tische zu setzen und eine Runde Schlaf zu klauen. Während der Arbeitszeit.

Böser Kira, was bist du doch für ein Delinquent.
 

Er wurde von seinem schweren Kapitalverbrechen abgehalten, als sich zum ersten Mal seit zwei Stunden ein potentieller Kunde in den Raum begab.

Schnell hatte Kira ein weiteres Glas in der Hand, das er jetzt intensiv mit dem Handtuch bearbeitete und somit den Anschein völligen Beschäftigtseins erweckte. Man durfte ja nicht allzu verzweifelt aussehen, dachte er sich mit einem abschätzigen Grinsen und gab sich voll und ganz dem Glas hin.

Einen kleinen Blick aus den Augenwinkeln konnte er sich jedoch nicht verwehren, zumal es bei seinem Geschick nie jemand bemerkte.

Es handelte sich um einen blonden, ziemlich schmächtigen Jungen, der ein wenig jünger erschien als er selbst.

Kira wusste vom ersten Augenblick an, was er war.
 

Aus seinen engen Jeans musste er sich wohl jedes Mal mit einer Brechstange befreien, und sein Oberteil, das nicht einmal 70 cm² Stoff zu umfassen schien, sah aus wie aufgemalt. Wenigstens hatte er sich noch lässig ein weißes Hemd drüber geworfen, ansonsten wäre er wahrscheinlich heute Abend schon fünf Mal von irgendwelchen Pennern in eine Seitengasse gezerrt und vergewaltigt worden.

Auch als er mit einem reizvollen Gang an den Tresen geschlendert kam, konnte Kira sich nicht mehr auf das Glas konzentrieren. Kundschaft wollte beachtet werden.
 

Der Blondschopf schenkte ihm ein verführerisches Lächeln und ließ sich geschmeidig auf einen Hocker gleiten...

„Aua, verdammt!“ Und sprang sofort wieder auf die Beine.

Kira sah den Jungen perplex an und grinste leicht in sich hinein, als er ein gedämpftes „Ich steh eh lieber“ vernahm.

Mit viel Fingerspitzengefühl stellte er auch dieses Glas zu seinen Freunden und wandte sich nun wieder dem Gast zu. Spätestens jetzt war es amtlich, was dieser Gast beruflich machte.
 

„Anstrengender Tag?“, fragte er filmklischeehaft und lehnte sich dem noch immer fluchenden Jungen entgegen.

Dieser grinste nur viel sagend.

„Oh... ja. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schnell man einen fünfzigjährigen Firmenboss zum Hündchen abrichten kann...“, grinste der Blonde in der Hoffnung Kira damit wenigstens etwas abzuschrecken.
 

Dieser sah in der Tat ein wenig überrascht drein, als ihm der Blonde einen lasziven Blick zuwarf und sich locker die Haare zurück strich.

Er grinste noch ein Mal viel sagend und bestellte sich dann ein Bier. Kira beobachtete seinen neuen Gast mit interessiertem Blick. Er hatte schon seit langem keinen solch schlagfertigen Kunden mehr gehabt. Nun, eigentlich waren ja Stricher und Prostituierte für ein gewisses Geschick im Umgang mit der Zunge bekannt, aber er hatte nicht oft in den Genuss einer Kostprobe kommen können, da sie meist in Begleitung eines Kunden hier gewesen waren, und der hatte natürlich immer Vorrang gehabt.
 

Er stellte dem Blonden also sein Bier vor die Nase und zündete sich genüsslich eine Zigarette an. Er dachte ja gar nicht daran seine neue „Bekanntschaft“ jetzt alleine zu lassen. Schließlich hatte er nichts zu tun, und einem Sakuya Kira durfte nicht langweilig sein. Das war ein wirklich unglücklicher Zustand, den die Welt nicht erleben wollte.
 

Er zog es vor, den Blonden mit amüsiertem Blick zu beobachten und dabei hin und wieder an seinem Glimmstängel zu ziehen,

„Sag mal, es gehört sich aber nicht während der Arbeitszeit zu rauchen.“, tadelte ihn Strichmännchen (wie er den Blonden in Ermangelung einer kreativeren Bezeichnung getauft hatte).

„Es gehört sich auch nicht während der „Arbeitszeit“ zu trinken.“

Strichmännchen grinste.
 

„Tja, welch Glück, dass die „Arbeitszeiten“ in meinem Metier so flexibel sind.“

Kira grinste anzüglich.

„Sicher nicht halb so flexibel wie du.“

Nun war es an Strichmännchen anzüglich zu grinsen. Er schob sein Bierglas zur Seite und lehnte sich vor, bis seine Nase die von Kira berührte, der ihm während des Gesprächs über den Tresen hinweg näher gekommen war.

„Wenn du möchtest kannst du dich gerne selbst davon überzeugen. Für dich würd ich’s zum halben Preis machen...“
 

Kira hob seine Hand und strich dem Blonden zärtlich eine Haarsträne zurück hinter die Ohren. Sie hatte sich wohl während vorangegangener Aktivitäten aus dem salopp gebundenen Zopf gelöst.

„Hm... das klingt wirklich sehr verlockend. Zu schade, dass ich nicht sonderlich scharf darauf bin, halb Tokyo als Lochschwager zu bekommen.“

Mit diesem äußerst netten Statement und einem Lächeln, von dem jeder Normalsterbliche Zahnschmerzen bekommen hätte zog er sich wieder hinter den allzeit bereiten Tresen zurück und drückte seine Zigarette im Aschenbecher des Chefs aus.
 

Jetzt wusste er auch wieder, warum die meisten „zwischenmenschlichen Dienstleistungsgewerbler“ ihn mieden: Er hatte einfach eine so charmante Art, dass die meisten gleich schwach wurden. Sicherlich würde Strichmännchen ihm gleich den Rest seines Bieres ins Gesicht schütten und schnellstmöglich das Weite suchen. Und wieder ein potentieller Stammgast weniger. Der Chef würde nicht begeistert sein.
 

„Sag mal... soll ich dich für den Rest meines Lebens Schwuchtel nennen, oder hast du einen anderen Kosenamen, mit dem ich dich rufen kann?“

Kira sah Stichmännchen an und musste sich beherrschen, um nicht doch ein wenig überrascht auszusehen. An dem Blonden war sein Charme wohl abgeprallt, wie an einer Tresortür. Mensch, ein Stricher mit Rückrat, das erlebte er wirklich selten.

„Solange du mir nicht deinen sagst, wirst du wohl „Schwuchtel“ schreien müssen, wenn du dir das nächste Mal einen runter holst und an mich denkst.“
 

Ein zuckersüßes Lächeln hinzugefügt und voilà: Der perfekte Charmeur!

„Nun gut: Kato-chan würde gerne wissen, welchen Namen er das nächste Mal unter der Dusche rufen muss.“

Okay, Kato. So hieß unser sexy Strichjunge also. Merken und abspeichern. Sie schienen ja beide denselben Humor zu haben, denn bis jetzt hatten sie noch immer nicht aufgehört, einander zweideutig anzugrinsen. Und das Bier war letztendlich doch in Katos Magen gelandet.
 

„Kira. Zu deinen Diensten.“

„Tja, andersrum hast du ja leider abgelehnt. Schade eigentlich. Hätte mich auch gerne mal wieder ein wenig amüsiert.“

„Nein danke, ich bevorzuge es, unschuldige Jungfrauen zu verderben.“
 

Kato nickte und zog nun ebenfalls eine Zigarette aus einer zerknitterten Schachtel.

„So siehst du auch aus. Na ja, mit so was kann ich nicht dienen, obwohl. Ich bin ein hervorragender Schauspieler und „Unschuldige Jungfrau“ gehört zu meinen besten Rollen. Frag deinen Chef, der kann dir das bestätigen...“

„Warum nur kommen mir da so überhaupt keine Zweifel?“

„Weil mir das Wort „Luder“ quer über die Stirn geschrieben steht?“

Kira sah auf das schwarze Stirnband mit eben jener Aufschrift in feuerrot und lachte.
 

„Kann sein. Dir is schon klar, dass er Frau und Kind hat?“

Kato zuckte nur unbeteiligt mit den Schultern und leerte den Whisky, den Kira ihm vor zwei Minuten serviert hatte.

„Er zahlt gut und ich brauch das Geld. Was soll man sagen? Ich frag nicht nach dem Lebenslauf, Kunde ist Kunde... Gib mir noch einen.“
 

Kira kam dem Wunsch nach. Strichmännchen hatte Recht. Er fragte ja auch nicht nach, ob jemand zu den anonymen Alkoholikern gehörte oder nicht. Nur an Kinder unter sechzehn gab er nichts ab. Minderjährig hin oder her, wer in dieser Gegend war, trank Alkohol sicherlich schon seit er zwölf war, so wie er selbst. Doch den unter 16-Jährigen gegenüber fühlte er sich mit seinen zwanzig Jahren jetzt irgendwie verantwortlich (wenn auch nur minimal).
 

Kato nahm einen kräftigen Schluck und fischte eine neue Kippe hervor.

„Ich sehe wir verstehen uns. Na ja...“ Was auch immer er sagen wollte, er wurde von seinem laut knurrenden Magen unterbrochen.

Kira zog verwundert eine Augenbraue in die Höhe und sah zu, wie sich die Wangen des Strichers ein bisschen rosa färbten, oder war das nur Einbildung?
 

„Ähm... hast du vielleicht irgendwas zu essen da? Ich hatte seit gestern Abend nichts mehr... Ein Sandwich oder so?“

Kira grinste überlegen. „Das hier ist kein Restaurant, Kato-chan.“

„Och Menno. Ich hab wirklich keine Lust in den ollen Conbini zu gehen, der Kassierer da is eklig und sieht mich immer an, als würde er mich am liebsten vergewaltigen.“

Kira schwieg. Das konnte er nur zu gut verstehen, so wie der Blonde rum rannte musste er selbst den einen oder anderen unanständigen Gedanken mit Gewalt verdrängen.

„Okay, du könntest wirklich ein wenig Fleisch auf den Knochen vertragen. So dürr wie du bist machst du bald keinen Umsatz mehr.“

Da, ein einfacher Witz, gepaart mit einer versteckten Beleidigung und schon käme keiner mehr auf den Gedanken, dass er sich noch vor einer Minute vorgestellt hatte, wie er Kato am bequemsten auf dem Tresen flachlegen konnte.
 

Er fummelte ein wenig an den Inhalten des Kühlschrankes herum, betätigte die Mikrowelle und fünf Minuten später stand ein sehr verführerisch aussehender Cheeseburger vor Kato.

„Mein Held!“, meinte dieser scherzhaft mit vollem Mund, da er keine zwei Sekunden später seine Zähne auch schon in das willkommene Fastfood geschlagen hatte.

Kira lachte und beobachtete ihn weiterhin. Es war kaum zu glauben, wie unterhaltsam der Andere doch war. Besser als jede schlecht nachgestellte Reality-Show. Lag vielleicht daran, dass es kaum zu fassen war, dass so ein Individuum wirklich existierte.
 

Die Mayonnaise lief ihm das Kinn runter und er machte einen viel zu beglückten Gesichtsausdruck. Kira biss sich innerlich auf die Zunge. Wenn dieser Bengel schon so ein Talent zur unbewussten Verführung besaß, wie sollte das dann erst aussehen, wenn er seine Künste mit voller Absicht einsetzte? Er wollte gar nicht darüber nachdenken, sonst kamen ihm noch viel „interessantere“ Gedanken als der Tresen. Was man nicht alles so mit ein paar Eiswürfeln anstellen konnte...
 

Zu seinem Glück machte Strichmännchen aber kurzen Prozess mit dem Cheeseburger. Als Kira ihn schon fast hypnotisiert dabei beobachtete, wie er sich die letzten Mayonnaisereste von den Fingern leckte, fing Kato seinen Blick mit einer hochgezogenen Augenbraue auf.

„Weißt du... man nennt mich auch gerne Speedy. Das kommt allerdings nicht davon, dass ich ihn konsumiere, das hab ich mir abgewöhnt. Nein. Ich kann meine Kunden ganz schnell zum Kommen bringen...“

Kira fühlte sich ein Wenig ertappt. Nein, streichen wir das. Ein Sakuya Kira fühlt sich nicht ertappt. Er wunderte sich nur. Ein Wenig.

„Ach, man sieht dir deine Gedanken nur an, das ist alles...“ ergänzte Kato, fummelte an seiner Hosentasche rum und knallte ihm 2.500 Yen auf den Tresen. Er griff nach dem fast leeren Glas und kippte sich nun auch noch die letzten Tropfen hinter.
 

„Der Rest ist für dich, vielleicht überlegst du’s dir ja noch mal anders, und dann soll es dir nicht am nötigen Kleingeld fehlen.“

Kira grinste.

„Also, wenn du so billig zu haben bist...“

„Träum weiter. Das reicht noch nicht mal als Anzahlung. Aber dir würd ich sogar nen Kredit geben... egal. Vergiss mich nicht, oh!“

Er drehte sich noch einmal um, kam um den Tresen, griff Kira sanft aber bestimmt in den Schritt und biss in sein Ohr.

„Denk an mich, wenn du die nächste Jungfrau verdirbst... oder es dir machst.“

Bevor der Schwarzhaarige ein weiteres Wort hervor bringen konnte war Kato auch schon aus der Tür verschwunden.

Kira blickte ihm kopfschüttelnd nach. Na da hatte er sich aber eine Bekanntschaft gemacht. Er wurde das Gefühl nicht los, dass er sich mit diesem Stricher noch Ärger einhandeln würde.

Hätte er gewusst, was die Zukunft noch für ihn bereit hielt hätte er sicherlich nicht so selbstgefällig grinsen können.
 

Ende Prolog

Und Tschüss...

Teil I - Wie man Liebe macht
 

1. Kapitel – Und Tschüss...
 

>Kato<
 

Oh Mann, ich hab echt keinen Bock mehr heute noch irgendwas zu machen. Draußen ist es schweinekalt und dieser olle Regen, der so schön fröhlich vor sich hin pieselt macht es nicht grade angenehm. Ich hätte nicht übel Lust jetzt einfach abzuhauen und mich zu Hause unter die Decke zu kuscheln. Na zumindest, was man so als Decke bezeichnet. Sie ist vielleicht ein bisschen zu dünn und sollte unbedingt mal wieder gewaschen werden (für die hypermoderne chemische Reinigung inklusive Atommüllentsorgung und neuer Decke hab ich leider nich genug Geld), und mein altes Sofa ist auch nicht gerade das bequemste, aber wenn man über die zwei Sprungfedern hinweg sieht, die einem ab und zu mal im Körper stecken, ist es eigentlich ganz okay. Und so ein paar Blutflecken machen mir schon lange nichts mehr aus.
 

Das nächste Auto fährt an mir vorbei. Verdammt, bin ich denn heute so unattraktiv? Ich hab schon extra keine Jacke an! Und wenn ich bei dem Wetter eine noch kürzere Hose anziehen würde, dann würde ich mir auch noch das letzte Bisschen Arsch weg frieren. Wie soll ich dann erst mal meine Kohle zusammenkriegen?

Irgendwann wird mir das alles zu bunt. Da ich absolut keine Lust mehr habe und heute das Glück wohl nicht auf meiner Seite zu sein scheint, stoße ich mich von der Wand, an der ich gelehnt habe, ab und stiefele los. Meine Stammkunden rufen mich sowieso auf dem Handy an, wenn sie mich brauchen. Was soll ich also eine mittelschwere Lungenentzündung herausfordern? Auf einen Anruf kann ich auch im Trockenen warten.
 

Da ich es mir zur Angewohnheit gemacht habe, immer in der Nähe des 2Bi zu stehen, bin ich auch schon nach fünf Minuten Fußmarsch da. Mies gelaunt, wie ich bin, schlurfe ich mit hängendem Kopf zum Tresen und lasse mich auf meinen Stammplatz plumpsen. Es ist zwar nicht ganz schmerzfrei, denn ich hatte heute immerhin schon drei Kunden, aber nichts Ernstes, denn mein Lieblingssadist ist heute nicht in der Stadt. Hat irgendwas vom 70. Geburtstag der Mutter gefaselt. Was interessiert es mich.
 

„Willst du mir gleich die 2.000 Yen geben, bevor du es nachher wieder vergisst wenn du doch noch los stürzt oder hast du heute Feierabend?“

Kira sieht mich gut gelaunt an und schiebt schon mal den Cheeseburger in die Mikrowelle. In den sieben Monaten, die wir uns jetzt kennen, war ich fast jeden Abend hier und hab immer dasselbe bestellt, wie beim ersten Mal: Ein Bier, zwei Whisky und nen Cheeseburger. Bin halt ein Gewohnheitstier, was soll ich sagen?

„Wolltest du mir nich mal einen ausgeben?“

„Träum weiter, Stricher. Nur damit du mehr Geld für deine Drogen hast? Nein, dann nehm ich es dir vorher lieber ab.“

„Blutsauger.“
 

Ich schicke ihm einen giftgetränkten Blick und greife nach dem Bier, das er vor mir abstellt. Wirklich, ich hätte ihn niemals in meine Wohnung lassen sollen. Na ja, den Haschkonsum sieht man mir manchmal sowieso an. Und dieser Schnüffler hat bis jetzt jedes meiner Geheimnisse geknackt. Zum Glück nur die, die die Gegenwart betreffen. Aber was soll’s. Ich hab eh noch nie ein Geheimnis aus meinen schlechten Angewohnheiten gemacht. Und abgesehen von ein paar nervigen Kommentaren hin und wieder hat Kira noch nie eine besondere Gefühlsregung meinem Lebensstil gegenüber gezeigt.

„Halt die Klappe, du saugst doch ganz andere Sachen.“

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
 

„Willst du auch mal ran?“, frage ich mit meinem liebenswürdigsten Lächeln, was mir aber nicht viel bringt, denn schon nach wenigen Augenblicken breche ich in lautes Gelächter aus. Einige andere Gäste blicken mich interessiert an, als sie dann aber Kiras Blick sehen, sind sie ganz schnell wieder mit sich selbst beschäftigt. Hui, sieht fast so aus, als könne ich nachher noch ein bisschen Geld verdienen. Auch wenn Kira es nicht gerne sieht, wenn ich mich von seinen Gästen mitnehmen lasse, ich bin knapp bei Kasse und hab Schulden! Was interessiert mich da seine Meinung?
 

„Nein, ich verzichte. So was Abgebrühtes wie dich lass ich nicht in mein Bett.“

„Hast wohl Angst, dass ich mehr Erfahrung hab?“ Mein Grinsen wird immer breiter. Verdammt, morgen hab ich bestimmt Muskelkater im Gesicht und das muss nich nur vom Job kommen. „Und wer hat denn was von einem Bett gesagt? Das is ja langweilig...“
 

Das Piepen der Mikrowelle unterbricht mich, denn der Cheeseburger geht nun mal vor. Und wenn ich in einem noch so interessanten Gespräch mit Kira bin, Hunger ist Hunger! Er besieht mich schon lange nicht mehr so offensichtlich während ich esse, schade eigentlich. Es hat mir immer Spaß gemacht, seinen hungrigen Blick zu spüren und ihn damit ein wenig aufzuziehen. Er scheint wohl wirklich nicht auf Stricher zu stehen, denn wenn dem so wäre, hätte ich ihn schon längst rumgekriegt, soviel weiß ich. Vielleicht hat er das damals ja wirklich ernst gemeint, mit seinen „unschuldigen Jungfrauen“? Obwohl, er meinte wohl eher die Sache mit „halb Tokyo“ ernst. Aber so schlimm bin ich nun auch wieder nicht. Hätte ich wirklich schon mit halb Tokyo geschlafen, dann wär ich jetzt wohl ziemlich reich. Da das allerdings nicht der Fall ist, kann ich diesbezüglich ganz beruhigt sein. Ich hab schließlich auch meine Standards (auch wenn diese sich erst mit der Zeit entwickelt haben).
 

Kira nickt nur abwesend mit dem Kopf und mixt eine Bloody Mary. Ich frage mich ehrlich einen Augenblick lang, ob er gedenkt, sie selbst zu trinken, doch dann stellt er sie vor mir ab. Ich sehe ihn verwundert an. Was soll das denn jetzt? Ich trinke hier nie Mixgetränke. Da hätt ich viel zu viel Angst, dass Kira mich vergiften wollte.
 

„Whisky gibt’s heut nich für dich. Wir haben nur das teure Zeugs, den verschwend ich nich an dich.“

Ich sehe ihn empört an.

„Was soll denn das bitteschön heißen?!“

So ein Mistkerl. Ja ja, und jetzt auch noch lachen. Das ist vielleicht ein Astloch, wie es im Schimpfwörterbuch steht.

„Ach, Kato-chan...“ – so nennt er mich immer, wenn er mich ärgern will. Verdammt, warum habe ich ihm damals auch diesen Spitznamen angeboten? - „Sei nicht beleidigt. Nein, der Chef hat nur irgendwie was falsch bestellt und jetzt is der Whisky alle. Wir haben nur noch ein paar Flaschen von diesem billigen Fusel, der dir immer so schwer im Magen liegt. Also, trink fein aus, geht auf mich.“
 

Ich denke, ich hör nicht richtig. Sakuya Kira will MIR tatsächlich einen ausgeben? Einfach so??? Okay, jetzt hab ich Angst. Wer auch immer den Weltuntergang geplant hat, er ist gut.

Natürlich lasse ich mir nichts anmerken und trinke schön fröhlich die tomatige Brühe. Wenn ich schon sterbe, dann bitte glücklich. Und da das ja nicht geht, dann halt wenigstens besoffen.

„Ist es wirklich so uncharakteristisch für mich, meinem Lieblingsstricher was zu trinken auszugeben?“

Ich blicke in etwas, das wohl braune Rehaugen darstellen soll, aber eher wie ein ausgebrochener Massenmörder auf Dope aussieht. Kira, an deinem schauspielerischen Talent gibt es nur eine Sache, die nicht zu bezweifeln ist: Es existiert nicht.

„Ach halt’s Maul.“
 

Wieso musst du eigentlich immer darauf rum reiten? Ich weiß, dass ich mich für Geld verkaufe, daran musst du mich nicht ständig erinnern. Ich dachte, wenigstens bei dir könnte ich es ab und zu mal vergessen und einfach eine ganz normale drogenabhängige Schwuchtel sein, die von zu Hause abgehauen ist...
 

Kira kommt meinem Wunsch nach und so schweigen wir uns gegenseitig an. Welch fruchtbares Gespräch!

Plötzlich klingelt mein Handy und ich erschreck mich fast zu Tode. Mensch, was ist es auch auf einmal so ruhig hier?

„Ja?“

‚Hey Süßer!’, raunt es mir mit lustbelegter Stimme entgegen.

„Sorry, aber du weißt genau, dass ich es unter der Woche nicht am Telefon mache.“

Kira hebt nur viel sagend eine Augenbraue. Ich funkle ihn genervt an. Ja, ich weiß, kein Telefonsex im Laden. Na gut, eigentlich gar kein Sex im Laden. Dazu habe ich dann bitteschön in eine kalte Seitengasse zu verschwinden, schon verstanden.
 

‚Ich weiß. Aber hör zu: Ich hab dir am Flughafen ein Ticket nach Kyoto zurücklegen lassen. Hier dauert es ein paar Tage länger und ich vermisse deine... Gesellschaft. Also schlüpf in ein paar halbwegs anständige Klamotten und komm her, ich hol dich vom Flughafen ab.’

„Ich soll mit dir deine Mutter besuchen?“

Hä? Habe ich da irgendwas nicht mit gekriegt? Zugegeben, ich wusste schon immer, dass Asmodeus einen kleinen Schuss weg hat, aber er hat doch eine Frau, was braucht er da mich bei seiner Mutter? Irgendwie kommt mir das italienisch vor. Oder doch spanisch?

‚Quatsch. Du bleibst natürlich im Hotel. Ich habe dir ein Zimmer gemietet, vier Sterne inklusive Zimmerservice. Die Rechnung geht natürlich auf mich. Du kannst tagsüber machen was du willst, nur abends solltest du ab acht zu Hause sein, denn dann musst du dich um mich kümmern... Es gibt doppeltes Honorar.’

Oh mein Gott! Ferien auf Kosten von Asmodeus, Geld verdienen ohne in der Kälte zu stehen, und dann auch noch DOPPELTE Bezahlung? Is heute mein Glückstag, oder was?!

Natürlich sage ich sofort zu, bevor er sich die Sache noch mal anders überlegt. Wir tauschen noch schnell einige wichtige Details aus (zum Beispiel die Tatsache, dass er sogar daran gedacht hat, für meine Katze einen Aufpreis zu bezahlen) und dann verabschiedet er sich mit einem ‚Wir sehen uns heute Nacht’.
 

Ich lege auf und grinse bald im Kreis, was Kira mit einem missbilligenden Blick quittiert. Ach Mensch, Kira! Den hatte ich ja total vergessen!

„Na, Geschäfte abgewickelt?“, fragt er mich scherzhaft. Oder besser gesagt: Es soll wohl scherzhaft sein, aber der bissige Unterton in seiner Stimme ist kaum zu überhören. Was kümmert es mich? Er weiß, was ich mache, soll er damit leben, schließlich bin nicht ich es, der unschuldige kleine Jungs verführt. Obwohl ich mich von ihm ja auch gerne mal...

Streichen wir das. Natürlich habe ich keinerlei Interesse an dem Arsch, is doch wohl klar. Er hat sich nur als bester, verlässlichster und nervigster Freund entpuppt, den ich je hatte, nach dem ich Uriel damals diese Megalüge aufgetischt habe.
 

Uriel... Was er wohl gerade so macht? Ich hab ihn ja schon ewig nicht mehr gesehen, was irgendwie mit dem Fakt zusammenhängen könnte, dass ich ihn meide. So ein wenig. Unbedeutend. Ganz selten. Okay, ich hab sämtliche Anrufe von ihm nicht beantwortet, gehe nirgendwo hin, wo er auch sein könnte und mache ihm nie die Tür auf.
 

„Dann lässt du meine Gäste also in Ruhe?“

„Hö?“

Menno, was muss Kira mich auch immer so plötzlich aus meinen Gedanken reißen, das ist doch unhöf...

„Bitte was?! Also, wenn ich mich richtig erinnere, dann sind es doch deine Gäste, die mich ständig anmachen und am Ausgang auf mich warten!“

Was für eine Verleumdung, so ein Mistkerl! Als ob ich es nötig hätte, irgendwen zu belästigen! Das ist eher andersrum, und das weiß er ganz genau!

„Wirklich? Ich vertraue deinem Erinnerungsvermögen eben nicht, davon hast du schon viel zu viel verraucht...“
 

Ich rümpfe beleidigt die Nase und widme mich voll und ganz der Bloody Mary. So langsam nervt mich dieses Getue. Als ob ich ein wandelnder Zombie wäre, echt. Ein paar Gefühle hab ich auch noch übrig, auch wenn du glaubst, dass es nicht viele sind.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich mich wohl so langsam auf den Weg machen sollte. Der Flug geht immerhin um vier und ich will mich ja noch ein bisschen zurecht machen. Kann ja schließlich nicht aus dem Flugzeug steigen und aussehen wie so eine Vogelscheuche.
 

So elegant, wie nur irgend möglich erhebe ich mich von meinem Barhocker und streiche mir die Kleidung glatt. Na gut, viel zum glatt streichen hab ich nicht, ich geb’s ja zu, aber Kiras Blick wird nun unweigerlich auf meinen Körper gelenkt. Wenigstens das klappt noch.
 

„Haust du jetzt ab?“

Ich sehe ihn mit einem verführerischen Lächeln an, streiche mir durch die frisch nachblondierten Haare und lehne mich wie schon unzählige Male zuvor auf den Tresen.
 

„Ich weiß, du würdest mich gern hier behalten und wer weiß was mit mir anstellen, aber ich muss zum Einsatz. Sorry, Süßer.“

Als ich Kira das Geld für den Cheeseburger hinschiebe drücke ich ihm noch einen nicht ernst gemeinten Kuss auf die Wange und grinse ihn zufrieden an. Auch wenn er nicht unbedingt auf meine doch schon ziemlich eindeutigen Anmachen eingeht, so macht es mir immer wieder Spaß, ihn ein Bisschen aufzuziehen.
 

„Heb dir dein Süßholzgeraspel für deine Kunden auf.“, meint er nur unbeteiligt und zündet sich eine Kippe an. War ja klar, dass er das jetzt raus haut. Er macht nie etwas anderes. Wenn ich ehrlich bin, bin ich jetzt ein ganz wenig beleidigt, aber das zeige ich ihm natürlich nicht. Wäre ja noch schöner. Unser Abschied verläuft trotzdem so locker wie eh und je und er verlangt von mir wirklich eine Postkarte.
 

„Natürlich kriegst du die. Eine ganz Besondere, Landschaften sind doch total out. Wie wär’s mit nem Foto von mir in der Badewanne des Hotels? Wird dir bestimmt gefallen...“, scherze ich und sammle das Restgeld zusammen. Mensch, das reicht ja grade noch, um mir irgendwo noch ne Schachtel Kippen zu besorgen!
 

„Tu, was du nicht lassen kannst.“
 

Ich nicke ihm zum Abschied noch einmal zu, bevor er sich dann umwendet und ein weiteres Mal an seinen Gläsern herumfummelt. Gott, dieser Kerl hat echt einen Fetisch!

Mit dem ersten Schritt aus der dunklen Kneipe heraus beginnt dann auch schon der Auftakt zu meinem tollen „Ferienjob“. Dann wollen wir uns doch mal in Zivilkleidung schmeißen und uns auf zum Flughafen machen. Mal schauen, was für Spielchen Asmodeus dieses Mal spielen will. Ich hoffe doch stark, er will nicht schon wieder, dass ich pink trage, denn diese Farbe kann ich echt nicht ab. Eine ordentliche Ladung SM werd ich mir wohl nicht ersparen können... Oh, mein armer Hintern. Ich leide schon mal im Voraus. Aber zu allererst werd ich mir noch ne Packung Kippen besorgen.

Lieblos

2. Kapitel - Lieblos
 

>Kira<
 

Es ist schon spät als Kato durch die Tür kommt. Eigentlich ist es ja immer spät, wenn er mir einen Besuch abstattet, muss wohl an seinem Job liegen. Wie immer sieht er völlig ausgehungert aus und ich habe sein Essen schon parat. Bleibt er heute länger, oder wird er wieder von irgend so’nem dreckigen Kerl weggerufen und vergisst dann sogar in seiner Eile zu bezahlen?
 

Du siehst müde aus. Deine Schultern hängen ein Stückchen zu weit unten, und auch die Ringe unter deinen Augen sind zu tief. Du gefällst mir gar nicht. Am liebsten würde ich dich ja sofort nach Hause ins Bett schicken, aber das kann ich wohl nicht. Du lässt dir von niemandem etwas sagen.
 

Wir sitzen eine Weile beieinander und grade als ich ihm einen Drink ausgegeben habe, klingelt sein Handy. Es ist sicherlich wieder einer seiner unzähligen Kunden. Um ehrlich zu sein, konnte ich es noch nie verstehen, wie er so dämlich sein kann seinen Körper zu verkaufen, aber das ist seine Sache. Natürlich habe ich nicht das Recht, ihm da rein zu reden und eigentlich habe ich auch gar keine Lust dazu. Er soll sehen, wie er klar kommt. Ich bin ja nicht seine Mutter.
 

Trotz alledem fühle ich mich leicht angenervt. Ich hasse es, wenn er seine Geschäfte hier abwickeln muss. Natürlich hat er dazu die Freiheit, ist doch mein Chef selbst ein immer wieder gern gesehener Kunde von ihm. Aber mich stört es einfach. Was weiß ich.
 

Als er dann endlich mit seinem Telefonat fertig ist, erzählt er mir, dass er für eine Woche nach Kyoto fliegen wird. Na super. Schön für ihn. Was aber interessiert es mich? Nicht sonderlich viel, oder? Kann ich wenigstens meinen Job wieder ordentlich machen, ohne mich dabei immer mit ihm zu verquatschen und dann die zweideutigen Seitenblicke von Inutamu-San...
 

„Schreib mir mal ne Postkarte.“

Das ist so ziemlich alles, was ich zu ihm sage, kurz bevor er sich auf die Socken macht. Bezahlt hat er ja dieses Mal auch schon, also was soll ich ihn noch groß aufhalten?
 

Er verlässt das 2Bi ohne sich noch einmal umzudrehen. Ich muss aber sagen, einen Knackarsch hat der Junge. Viel dran ist ja an ihm nicht, aber das Bisschen reicht mir vollkommen aus. Ein Geräusch, das verdächtig nach einem Seufzen klingt, entflüchtet meinen Lippen. Das hat jetzt keiner gehört, oder? Ich hoffe doch mal... Wäre ja nicht auszudenken, wenn irgendjemand Sakuya Kira beim Seufzen erwischt hätte...
 

Ich sehe ungeduldig auf die Uhr. Verdammt, mir fehlt jegliche Motivation, wann hab ich noch gleich... oh. Es gibt anscheinend doch einen Gott, ich kann tatsächlich in einer viertel Stunde Schluss machen! Sehr erfreut über diese Tatsache geht mir die Arbeit schneller von der Hand und auch wenn diese fünfzehn Minuten sich anfühlen wie eine Stunde, so wartet auch schon Inutamu-San und weist die Reinigungskraft zurecht. Ich blicke die Frau entschuldigend an, mache mich aber nichtsdestotrotz auf den Nachhauseweg.
 

Ich hab irgendwie so absolut gar keine Lust mehr, heute noch irgendetwas zu tun, was sich als leichtes Problem entpuppen könnte, da ich nichts mehr zu Essen zu Hause habe. Also heißt es wohl oder übel: Einkaufen gehen. Eine mir ungeahnte Beglückung (Achtung, das nennt man Sarkasmus) durchströmt meinen jungen Körper.
 

Muss ich wirklich? Unwillig begebe ich mich zu meiner Karre. Verdammt, wieso ist mein Kühlschrank eigentlich immer genau dann leer, wenn ich so schlecht drauf bin, dass ich am liebsten zu Hause in mein Bett fallen und mich für immer tot stellen könnte? Und warum bin ich eigentlich so schlecht drauf? Ich versteh das gar nicht, bis vor ein paar Stunden war mein Tag doch eigentlich noch ganz okay gewesen. Na gut, es war ein recht ereignisloser und langweiliger Tag, aber darum geht es ja auch gar nicht. Es geht nur darum, dass ich bis vor wenigen Stunden noch relativ gut drauf war, und sich das im Laufe des Abends schlagartig geändert hat. Na super. Ich will gar nicht wissen, wer oder was daran schuld ist.
 

Ohne weiter darüber nachzudenken parke ich auf dem wirklich minimalen Parkplatz irgendeines x-beliebigen Convinis und schau mal hinein. Einige dubiose Typen lungern da herum und wenn ich mich nicht getäuscht habe auch ein oder zwei Schulmädchen, die dort zu dieser Zeit sicherlich nichts zu suchen haben. Aber was interessiert es mich. Ich steuere erstmal auf die Gefriertruhen zu. Mal sehen. Putenbrust? Rein damit in den Korb. Cheeseburger? Pommes? Ich muss ein Grinsen unterdrücken. Es ist immer besser, so etwas im Haus zu haben, man konnte ja nie wissen, wann Kato mal wieder vorbei schneien würde und es war einfach zu genial mit anzusehen, wie er die Mayonnaise von den Pommes lutschte, als dass ich es mir entgehen lassen würde.
 

So, was hatten wir denn noch? Mehl, Eier, Reis, Bier und... oh natürlich dürfte ich nachher ein paar Schachteln Kippen nicht vergessen! Um Himmelswillen, alles bloß nicht ein Haushalt ohne Zigaretten. Also lege ich noch einige Fertiggerichte in den Wagen, ich hab nämlich heute Abend keine Lust noch groß was zu kochen. Eine Plastikschüssel mit lecker Salat und ein Schälchen Trauben und ich kann beruhigend sagen auch was Gesundes gekauft zu haben. Was bin ich doch für ein tugendhafter Mensch! (Auch das war Sarkasmus, aber hey, so bin ich halt!)
 

An der Kasse lasse ich mir noch drei Schachteln Davidoff geben und damit erkläre ich meinen Einkauf für beendet. Was brauch ich auch mehr? Ich packe alles in meinen schwarzen Rucksack und mache mich nun endlich auf den Weg in meine Wohnung. Ich muss morgen schon wieder viel zu früh raus, denn mein lieber kleiner Bruder hat einen Termin bei der Schulpsychologin und ich muss mit. Ich habe eigentlich gar keine Lust dazu, doch Mika-Chan kann sich nicht benehmen und unser lieber Herr Vater ist geschäftlich verreist. Irgendwo in den Staaten, wahrscheinlich Chicago. Also muss ich wohl als sein Vertreter agieren.
 

Die Straßen sind nicht gerade leer, aber zum Glück muss ich nicht in der Rushhour durch Tokyo schleichen. Das ist einer der wenigen Vorteile, den meine Arbeitszeiten haben. Und so wahnsinnig weit entfernt von meiner Wohnung ist das 2Bi ja nicht. Nach einer halben Stunde kreuz und quer durch die bunten Lichtermassen bin ich auch schon da.
 

Der Hausflur ist dunkel und es herrscht eine angenehme Stille. Ich steige schnell die Treppen zum dritten Stock hinauf und suche nach meinem Haustürschlüssel. Hatte ich ihn nicht in meine Hosentasche gesteckt? Nein, er ist doch in der Jacke. Na ja, irgendeine Tasche war es auf jeden Fall. Ich war wohl zu abgelenkt von Mika, der sich auf der anderen Seite der Leitung lautstark über diese „unfähige Schlampe von einer Klassenlehrerin“ beschwert. Wenn ich so daran zurück denke dann tun mir meine Ohren doch noch ein bisschen weh.
 

Ich schließe auf und betrete die leicht kühle Wohnung. Es ist schon fast deprimierend jeden Abend in eine leere Wohnung zurückzukehren, aber so ist das Singledasein nun mal. Ich will keine feste Beziehung, weder zu einer Frau noch zu einem Mann. Klar bin ich für schnellen Sex zu haben, aber das hat dann weniger mit Romantik zu tun. Ich mag Sex, aber bitte ohne die Ketten einer festen Beziehung. Und erst recht nicht mit mir. Das ist wohl mein größtes Problem: Ich verliebe mich nicht. Ich habe es jahrelang versucht, mir immer wieder etwas vorgemacht. Jedes Mal wenn ich eine Beziehung eingegangen bin, scheiterte es im Endeffekt daran, dass ich mich einfach nie verliebt hatte. Da waren niemals diese so genannten Schmetterlinge gewesen, kein Kribbeln im Bauch, keine zärtlichen Gefühle und ganz sicher keine Anzeichen von Liebe. Und dabei habe ich es schon mit allem Versucht: Frauen, Männer, Mädchen und Jungen. Aber mehr als sexuelle Anziehungskraft war da niemals von meiner Seite aus gewesen. Niemand hatte mein Interesse für längere Zeit halten können und ich habe sie alle nach einiger Zeit in den Wind geschossen.
 

Ich stelle erstmal den Einkauf weg und packe eine Fertiglasagne aus. Ich erfreue mich an den Vorzügen der Mikrowelle. Während mein Abendessen so vor sich hin grillt zünde ich mir eine Zigarette an. Der graublaue Rauch, der meine Lungen durchflutet beruhigt mich ungemein und es geht mir sofort besser. Ich lasse mich auf einen silbergrauen Küchenstuhl sinken. Wenn man wirklich Hunger hat, dann können fünf Minuten eine richtige Ewigkeit darstellen. Jetzt weiß ich, wie sich Kato immer fühlt wenn er vollkommen ausgehungert auf seinen Cheeseburger wartet.
 

Endlich ist mein Dinner auch bereit für den Verzehr und ich grabe ungeduldig meine Gabel tief in das nicht unbedingt gesunde Mahl. Der Käse zieht Fäden und klebt unangenehm an der Gabel. Auch ist der Geschmack nicht grade das Wahre und das ganze Wasser, das in der Schachtel schwimmt, macht die Lasagne viel zu heiß. Ich kann wesentlich besser kochen, aber das steht ja jetzt gar nicht zur Debatte. Ich bin selbst schuld, wenn ich zu faul zum Kochen bin, dann muss ich mich mit dieser Qualität eben zufrieden geben.
 

Das Mahl ist schnell beendet und ich werfe die überflüssige Pappe in den Müll. Die Nachrichten enthalten keine spannenden Neuigkeiten für mich und nach einer weiteren Zigarette lasse ich mich erschöpft in mein Bett fallen. Duschen kann ich morgen Früh noch und alles andere interessiert mich einfach nicht. Aus und basta.
 

Ach geliebter Schlaf, wo bleibst du nur? Nein, aber ich kann wirklich nicht einschlafen. Liegt es an mir, oder ist es die Lasagne, die mir so schwer im Magen liegt? Sicher bin ich mir nicht, aber auf jeden Fall wälze ich mich noch eine ganze Zeit unruhig zwischen den Laken. Das ist ja kaum zum Aushalten! Es hilft alles nichts. Um wenigstens ein bisschen müde zu werden, streife ich mir meine Boxershorts herunter und beginne damit, mich langsam ein wenig zu streicheln. Okay, man merkt wohl, dass ich schon seit zwei Wochen keinen Sex mehr hatte. Es ist vielleicht nicht die schönste Art, aber irgendwie muss ich mir ja Abhilfe verschaffen. Der Tag war lang und danach bin ich vielleicht ein bisschen müder und entspannter.
 

Es ist nur allzu schnell vorbei und ich wische mir mit einem Papiertaschentuch die Überreste meines verzweifelten Versuches, mir selbst Zärtlichkeiten zukommen zu lassen, von den Händen und der Decke. Na toll. Jetzt muss ich auch noch das Bett neu beziehen. Vielleicht hätte ich doch duschen sollen? Unter dem angenehmen Wasserstrahl hätte ich nicht so eine Sauerei veranstaltet, denn alles wäre innerhalb weniger Sekunden weggespült worden und auf nimmer Wiedersehen im Abfluss verschwunden.
 

Erschöpft und müde sinke ich in die verklebten Laken zurück. Der Tag war nicht spektakulär gewesen und doch anstrengend. Ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Aber zumindest kann ich jetzt endlich einschlafen. Und Schlaf brauche ich jetzt mehr als gewöhnlich.
 

~*~
 

Ein Sturmklingeln reißt mich aus meiner traumlosen Ruhe. Wie spät ist es? Ich blicke auf den Funkwecker und eine leuchtend rote 8.00 Uhr blickt mir entgegen. Na herrlich. Wer um alles in der Welt stört mich denn um diese unchristliche Zeit? Langsam schäle ich mich aus dem Bett und stoße die klebrige Decke von mir. Zu allem Überfluss habe ich auch noch Kopfschmerzen. Na das kann ja ein herrlicher Tag werden.
 

Die Wohnung erscheint mir selbst in dem gedämpften Licht der Jalousien als zu grell und ich kneife die Augen zu, in dem verzweifelten Versuch, wenigstens ein wenig Licht ausblenden zu können. So richtig will das aber nicht funktionieren. Also schleppe ich mich durch das gestreifte Flutlicht des Wohnzimmers und trete endlich in den dunkleren Flur. Doch dass meine Augen jetzt geschont werden, heißt nicht automatisch, dass es mir jetzt besser geht. Nein, ganz im Gegenteil. Hier hört man diese verfluchte Klingel gleich doppelt so laut.

Um all dem endlich entfliehen zu können, reiße ich die Tür mit einem Schwung auf.
 

„Wird auch langsam Zeit.“, kommt es mir sogleich entgegen geschnauft.

Mika steht, den Rucksack lässig über eine Schulter geworfen, mit überkreuzten Beinen im Türrahmen gelehnt und sieht mich mit seinem üblich grimmigen Blick an.
 

„Is was?“, fragt er nach einigen Sekunden. „Bist du fertig?“

Ich erwidere nichts. Er mustert mich schweigend von oben bis unten und stampft dann ohne ein weiteres Wort zu verlieren an mir vorbei, schleudert seinen Rucksack in die Ecke und lässt sich auf meine Couch fallen.

Ich seufze kurz auf, schließe aber dann die Tür wieder.
 

„Dir auch einen guten Morgen, Brüderchen.“
 

„Nenn mich gefälligst nicht so.“
 

Schon schaltet er den Fernseher an. Gut, weiteres Reden mit ihm wird keinen Erfolg bringen, der ist erstmal vollauf beschäftigt. Wie diese Jugend von heute doch nur so gebannt vor einem schnöden Anime sitzen kann, ist mir unbegreiflich. Na ja. „Jugend“. Dabei bin ich selbst nur zwei Jahre älter als der Zwerg. Egal, zwei Jahre oder zwanzig, ich bin älter, basta.

Lass Mich...

3. Kapitel – Lass mich
 

>Kato<
 

Oh Mann. Warum noch mal bin ich in diesem fürchterlichen Kaff? Ich meine, Kyoto! Tempel, Schreine, Tempel, Heilige Stätten, Tempel, Museen... habe ich Tempel schon erwähnt?

Wie viel Kultur kann denn eine einzelne Stadt ertragen? Das einzige, was man hier noch geistvolles tun kann ist wohl wirklich einkaufen. Ich meine, hallo? Wer hat sich denn den Schwachsinn ausgedacht hunderte von Tempeln in eine einzige Stadt zu stecken? Da wird man ja wahnsinnig bei den ganzen traditionellen Unbrauchbarkeiten!

Aber mich fragt ja keiner. Interessiert eh niemanden, was so ein verkommener Stricher aus Tokyo denkt. Wenn ich ehrlich bin, würde mich selbst das nicht mal interessieren. Kann ja auch nix dafür, dass ich und der Rest der Welt uns gegenseitig am Arsch vorbei gehen.
 

Wenigstens kann ich mir einmal den Luxus erlauben, mich in einer bis zum Rand mit heißem Wasser gefüllten Badewanne zu räkeln und den teuren Schaum durch das Badezimmer pusten. Das klingt vielleicht ziemlich kindisch, aber mir macht das unheimlichen Spaß. Ich fühl mich schon fast wie ein reicher Schnösel, der nix kann und nix tut, aber mehr Kohle hat, als er verbrennen kann.

Wenn Kira mich jetzt so sehen könnte! Der würde bestimmt ’nen Schock kriegen, ich seh’ sicherlich wie ein verwöhnter Bengel aus, der noch keinen Handschlag in seinem Leben tun musste. Womöglich hab ich ’nen Butler, der mir auch noch die Schuhe zubindet.
 

Nach einer Stunde Badespaß verlasse ich jedoch meinen nassen und dampfenden Himmel, ich muss schließlich anfangen, mich für Asmodeus vorzubereiten. Es ist kurz vor sieben und nach dem dritten Tag in einem Zimmer im Brighton weiß ich ganz genau, dass, wenn der liebste Kunde sagt, ich solle ihm ab um acht zur Verfügung stehen, er auch Punkt acht Uhr meint.
 

Mein Spiegelbild grinst mich unter einer dicken Schicht von Kondenswasser gehässig an und ich wische mit dem Ärmel meines viel zu flauschigen Bademantels darüber. Das kalte Glas beschlägt fast augenblicklich wieder aufs Neue, und das darin abgebildete Gesicht wirkt dadurch wie ein Geist.
 

"Was willst du?! Guck mich gefälligst nicht so dämlich an!", schnauze ich und drehe mich zum gehen um. Ich konnte den Anblick meines Spiegelbildes noch nie ertragen. Es erinnert mich immer daran, was für ein Versager ich eigentlich bin.

Doch jetzt zeige ich es allen. Ich meine, ich sitze hier schließlich im Kyoto Brighton Hotel, eines der teuersten Hotels in ganz Kyoto! Das spricht doch dafür, dass ich endlich auf einen grünen Zweig komme, oder nicht? Wenn es so weiter geht, muss ich nicht jede Nacht an eine Straßenlaterne gelehnt in der Kälte stehen. Ab jetzt geht es bergauf mit mir, ganz sicher. Und dann habe ich bald auch genug Geld, um mir eine vernünftige Wohnung leisten zu können.
 

Ich rubble mir meine Haare mit einem weißen Handtuch trocken. Ziemlich nobel hier, muss ich schon sagen. Ein bisschen nach Bleichmittel rieche ich schon noch, denn das erste, was ich hier gemacht habe, bevor ich Asmodeus das erste Mal getroffen habe, war meine Haare frisch zu bleichen. Ich kann mir schließlich keine Patzer erlauben.
 

Mein Zimmer ist sogar mit einem Fernseher ausgestattet und im Hintergrund läuft gerade irgendein x-beliebiger Anime. Ich sehe gar nicht so genau hin, denn kaum, dass ich aus dem Bad komme, klingelt mein Handy. Na herrlich, ich hätte es ausschalten sollen. Aber wenn es Asmodeus ist, dann hab ich ein Problem, also bin ich doch ganz froh, dass es noch an ist. Als ich jedoch einen Blick auf das Display werfe, sehe ich eine mir allzu bekannte Nummer aufblinken. Ich zögere einen Moment, gehe dann aber doch ran.
 

„Was willst du?“, frage ich ein wenig genervt und doch unsicher. Verdammt, wie schafft er es nur, dass ich mich in seiner Gegenwart immer wieder wie ein kleiner, hilfloser Junge fühle? Ich bin doch schon erwachsen, ich brauche keinen Babysitter mehr.
 

„Hallo.“
 

„Hallo.“
 

„Wie geht es dir? Was machen deine Geldprobleme? Bist du endlich von diesem Mistzeug weg?“
 

Seine Stimme klingt ruhig und tief, eigentlich wie immer. Sehr beruhigend und vertraut. Ich möchte mich am liebsten zu einer kleinen Kugel zusammenrollen und weinen. Eine leichte Besorgnis schwingt unterschwellig durch seine Worte. Ich könnte heulen.
 

„Hervorragend. Die krieg ich schon in den Griff. Nein, es wird von Tag zu Tag mehr.“
 

Ich antworte ihm kühl und gelassen. Ein richtiges Arschloch halt. Ich brauche ihn nicht mehr. Das darf er nicht vergessen. Er darf niemals merken wie scheiße es mir eigentlich geht. Nie. Das geht nicht, er macht sich jetzt schon zu viele Sorgen. Wenn er wüsste, wie dreckig und verkommen ich bin, würde ihm das nur wehtun. Helfen kann er mir sowieso nicht. Also belüge ich ihn weiterhin. Darauf kommt es jetzt auch nicht mehr an.
 

„Bist du dir da sicher? Ich hab dich letztens auf dem Strich gesehen Du bist noch dünner als sonst.“
 

Das leise Mitleid in seiner Stimme widert mich an. Ich möchte mich am liebsten übergeben, so schlecht wird mir. Was muss dieser Idiot sich auch immer in mein Leben einmischen?! Ich kann es nicht verstehen. So langsam sollte er doch geschnallt haben, dass ich ihn nicht darin haben will. Schon lange nicht mehr. Wie deutlich muss ich denn noch werden?
 

„Ich achte halt auf mein Gewicht. Mein Lover kann dicke Jungs nicht leiden. Was geht es dich an?“
 

„Wenn du es sagst. Und du bist dir sicher, dass es dir gut geht? Sei ehrlich.“
 

Ehrlich? Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Wann war ich denn jemals ehrlich zu ihm? Ich kann mich nicht erinnern. Muss schon lange her sein, dass ich ihn mal nicht belogen und betrogen habe. Jetzt werde ich mit dieser gottverdammten Ehrlichkeit bestimmt nicht anfangen. Das bringt doch eh nichts, tut nur weh. Ihm wie mir.
 

„Klar doch. Du störst jetzt eh nur. Ich bin gleich verabredet und muss mich noch ein wenig hübsch machen. Im Gegensatz zu dir ist er nicht so leicht zu beeindrucken, weißt du? Er hat Geschmack.“
 

Das war fies, ich weiß. Wann bin ich eigentlich so fies geworden? Er hat es nicht verdient, dass ich ihn so mies behandle. Aber ich kann nicht anders. Ich darf nicht. Wenn ich ehrlich zu ihm wäre, würde er nur wieder versuchen, mir zu helfen. Und das will ich nicht. Ich will ihm nicht schon wieder so viele Sorgen bereiten, ich will ihm nicht wieder auf der Tasche liegen und ich will ihn nicht noch mal so enttäuschen. Das hat er nicht verdient. Lieber mach ich es ihm leicht, indem ich ein Arschloch bin. So muss er wenigstens kein schlechtes Gewissen haben, wenn er mir nicht weiterhelfen kann.
 

„Gut. Aber wenn du was brauchst rufst du mich an, hast du verstanden Yue?“
 

Schon wieder dieser Name. Dieser fürchterliche Name, den er immer so liebevoll ausspricht. Scheiße, der Typ hat mich wirklich gern. Ich versteh es nicht. Wie kann er mich immer noch mögen, nach all dem, was ich ihm angetan habe? Ich war undankbar, frech, stur, habe mich immer tiefer in die Scheiße geritten, auf nichts gehört, was er mir geraten hat und habe ihm nur Ärger gemacht. Wegen mir hätte er beinahe seinen Job verloren und trotzdem: Immer noch kümmert er sich um mich. Ich kapier’s nicht, echt!
 

„Lass mich einfach in Ruhe, klar Uriel?“
 

Ohne auf seine Antwort zu warten lege ich auf und werfe das Handy gegen die Wand. Verdammt! Was will er eigentlich noch von mir? Wie oft soll ich ihm noch klarmachen, dass er in meinem Leben nichts mehr zu suchen hat? Wie oft muss ich ihn denn noch eiskalt zurückweisen und blöd anmachen, bis er es endlich rafft? So langsam muss er es doch mal begriffen haben!
 

Immer noch wütend auf ihn und vor allem auf mich föhn ich mir die Haare trocken und zieh mir etwas Anregendes an. Ich hab zwar jetzt keinen Bock mehr, mich um den geilen Sack zu kümmern, aber Job ist eben Job. Ich kann mich nicht mit Kopfschmerzen rausreden, so wie seine Frau. Denn dann würde ich ganz schnell wieder auf der Straße sitzen und mir sonst was abfrieren. Und darauf hab ich noch viel weniger Bock. Vor allem könnte ich dann meine Bezahlung vergessen. Und ich brauch die Kohle einfach zu dringend.
 

~*~
 

Mein Schädel brummt. Mann, ich hätte nicht so viel von diesem verdammten Rotwein trinken sollen. Davon krieg ich doch immer nen Kater. Aber lerne ich daraus? Nein. Asmodeus ist einfach viel zu überzeugend mit seinen Argumenten. Und wenn ich alles tue was er will, krieg ich am Ende vielleicht noch einen Bonus, wer weiß. Besonders geizig war er ja noch nie.
 

Ich putz mir fast noch halb schlafend die Zähne und stolpere los um mir irgendwas ordentliches zum Frühstück zu besorgen. Na ja, „Frühstück“. Es ist mittlerweile 11:52 Uhr, da kann ich auch gleich Mittag essen. Mal schauen, ob es in dieser ach so traditionellen Stadt wenigstens einen McDonalds gibt. Ich kann nämlich kein traditionelles Essen mehr sehen. Irgendwie hab ich jetzt einen Fastfood Heißhunger. Da lob ich mir doch die Abende im 2Bi, da erwartet mich wenigstens immer mein Cheeseburger.
 

Überall auf der Straße kommen mir Frauen im Kimono entgegen. Gott, wie ich das hasse. Ich meine, schon in Tokyo geht mir das auf die Eier, aber da sind es nicht so viele, hier wimmelt es ja geradezu von braven Hausfrauen! Was ist das nur für eine schreckliche Stadt? Dieses ganze Traditionsgewäsch konnte ich noch nie hören. Kira würde jetzt sicher solche Dinge sagen wie:
 

„Deine Vergangenheit ist bestimmend für deine Zukunft.“
 

Oder:
 

„Schimpf nicht über Dinge von denen du nichts verstehst.“
 

Oder aber auch:
 

„Soviel geballte Ignoranz habe ich ja noch nie erlebt, kannst du überhaupt irgendwas kapieren oder bist du so blöd?“
 

Ja, er versteht es immer, mich „sanft wie ein Engel“ auf den Boden der Tatsachen zu bringen. Ich lächle liebevoll bei dem Gedanken. Was für ein Arschloch.
 

Nach einigem Suchen habe ich tatsächlich eine annehmbare Fressbude gefunden und bestell mir was zum mitnehmen. Diese ganzen Leute in dem Laden sehen mich gerade so an, als hätten sie noch nie in ihrem Leben einen blondierten Japaner gesehen. So, wer ist hier Ignorant? Außerdem sitzt da eine Gruppe von Mädchen, die andauernd kichern und zu mir rüberschielen. Jetzt weiß ich wieder, warum ich mich nur an Kerle verkaufe und auch sonst Männer bevorzuge. Diese albernen Weiber sind unausstehlich. Wie kann man bei dem Anblick überhaupt einen hochkriegen?
 

Ich lasse mir die frische Mittagsluft um die Nase wehen. Hier gibt es zwar nur wenig Menschen, die so „modebewusst“ wie ich sind, aber einige wenige Mutige kann ich doch sehen. Wow. Wie gewagt. Na ja, was interessiert es eigentlich mich? Ich muss ja in dieser Stadt nicht länger als nötig bleiben. Noch einige wenige Tage und ich kann in mein geliebtes Tokyo zurückkehren. Hurray, Tokyo! (Bei Sarkasmus und Zynismus fragen Sie bitte ihren örtlichen Pessimisten oder lesen die Packungsbeilage.)
 

Zusammen mit meiner knallbunten McDoof Tüte flaniere ich den in Reiseführern immer vielseits beschriebenen Philosophenweg entlang. Ach ja, wirklich herrlich, diese Kirschblüten! Vor allem im Herbst eine Augenweide! Nee, echt mal, ich weiß nicht was man an diesen hässlichen rosa Pollenmonstern finden kann, tut mir Leid.

Der Wunsch nach einer Portion Fastfood und einer Kippe zum Dessert wird übermächtig, also beschlagnahme ich die erstbeste Parkbank und erkläre sie feierlich zu meinem Eigentum. Sie hat zwar schon ein Herrchen, aber das ist mir in diesem Moment auch egal.
 

Mit einem coolen Schwung setze ich mich auf die braune Holzbank, während mich die Steinfigur im Trenchcoat geflissentlich ignoriert. Oh, Verzeihung, es ist ein Mensch. Ein junger Mann, vielleicht Mitte zwanzig, der einfach nur dasitzt und auf einen der blanken Sakurabäume starrt. Vielleicht ist er ja Gärtner?

Ich packe jedenfalls endlich mein Essen aus und beginne damit, das zusammengefegte Zeug genüsslich in mich reinzustopfen. Hm, hab auch schon besseres Junkfood gehabt. Egal.
 

Zwei Cheeseburger, eine Cola und eine große Portion Pommes reicher, schreit mein Magen nun so laut nach Nikotin, dass ich der letzte wäre, der ihm diesen Wunsch abschlagen möchte. Also krame ich in meinen Taschen nach einer Schachtel Kippen und einem Feuerzeug. Letzteres finde ich sofort, nur leider sind die Zigaretten nicht da, wo sie sein sollten. Ich beginne in Panik auszubrechen, als neben mir das vertraute Geräusch einer angezündet werdenden Zigarette erklingt. Der junge Mann nimmt einen tiefen Zug von seinem Glimmstängel und ich sitze sabbernd daneben. Mann, was würde ich für dieses Ding jetzt wohl alles machen?
 

„Ähm... ’tschuldigung? Könnte ich vielleicht auch eine Zigarette haben?“, frage ich den Fremden und versuche mein bestes Bettelgesicht aufzusetzen. Vielleicht funktioniert es ja.
 

Ohne ein Wort zu sprechen erhebt sich dieser und wendet mir den Rücken zum gehen. Er hat mich nicht mal eines einzigen Blickes gewürdigt. Na herrlich, was ist denn das für eine unhöfliche Art? Dem sollte mal einer ordentlich die Meinung geigen, neben dem bin ich ja ein Vorbild für jeden Japaner! Ich will schon aufspringen und ihn anschnauzen, da trifft mich seine fast volle Schachtel Kippen in den Schoß. Er hat sie im gehen lässig über seine Schulter geworfen und genau getroffen. Respekt, Mann. Obwohl, vielleicht wollte er mich auch an den Kopf treffen? Etwas bedröppelt sehe ich meinem edlen Spender nach. Tja, mein Charme halt, damit kriege ich einfach jeden rum.
 


 

TBC...

Erwachen

4. Kapitel – Erwachen
 

>Kira<
 

Mit der Neugewonnenen Freizeit entscheide ich mich erst einmal dazu, mein Vorhaben von gestern endlich auszuführen, und mir eine heiße Dusche zu gönnen. Also lasse ich meinen Bruder vor der Flimmerkiste zurück, mittlerweile hat er gelernt, Wände heil zu lassen, und nicht alles abzubrennen, und besorge mir aus dem Schlafzimmer ein frisches Handtuch.

Ich hänge es über die Duschkabine und stelle den Hahn an. Als das heiße Wasser dann auch nach einigen Augenblicken über meine immer noch müden Muskeln fließt geht es mir immerhin schon ein wenig besser. Verdammt, warum bin ich nur so geschafft? Ich hab ehrlich gesagt keinen Schimmer.
 

Na ja, eigentlich ist das ja auch erstmal egal. Ich meine, was kümmert es mich? Ich hab wohl in der Nacht ungünstig gelegen, das ist mir schon öfter passiert. Vielmehr stört es mich im Moment, dass Mika sich mal wieder Ärger eingehandelt hat, und ich damit gestraft bin, ihm da raus zu helfen. Wieso kann er so was nicht machen, wenn Vater da ist? Wieso muss er immer an meinem Rockzipfel hängen? Ich hab keine Lust mehr, ständig sein Kindermädchen spielen zu müssen, aus dem Alter sollte er mittlerweile raus sein. Das war doch erst der Grund gewesen, warum ich überhaupt von zu Hause ausgezogen bin. Der Bengel sollte wirklich mal etwas Verantwortungsgefühl lernen.
 

Grummelnd greife ich zu der Shampooflasche und wasche mir die Haare. Es bringt nichts, sich jetzt darüber aufzuregen. Ich meine, der Dreikäsehoch macht doch eh immer was er will. Ich bin leider nicht in der Position dazu, ihm das vorzuhalten, denn es geht mir genauso. Muss wohl in der Familie liegen. Also was soll’s. Dann füge ich mich halt in dieses Schicksal. Irgendwie werde ich schon mit dem Nervzwerg klarkommen.

Kann es eigentlich sein, dass ich für solche Problemkinder prädestiniert bin? Bin ich vielleicht so eine Art Supernanny für Verhaltensgestörte? Schließlich ist Kato ja fast genauso wie Mika. Auf eine andere aber deswegen nicht minder schlimme Art und Weise. Die Beiden würden sich wahrscheinlich wunderbar verstehen.
 

Dieser Gedanke macht mir schon ein wenig Angst. Kato und Mika. Zusammen. Oh Hilfe, meine Nerven! Ich bete dafür, dass diese beiden sich niemals in meinem Leben begegnen. Das würde ich nicht überleben. Zumindest nicht ohne permanente fachkompetente psychologische Behandlung.
 

Nach diesem Schock muss ich die Dusche verlassen, nicht, dass ich bei dieser Schauervorstellung noch umkippen und mir den Schädel aufschlagen würde. Der Spiegel ist schon ganz beschlagen vom Dampf und ich muss feststellen, dass ich gute zwanzig Minuten unter dem heißen Sprühregen gestanden hatte. Na herrlich, das wird sich ja hervorragend auf meiner Wasserrechnung machen.

Ich wische mir den Spiegel frei und betrachte erstmal kritisch mein Abbild. Vielleicht sollte ich mir die Haare demnächst schneiden lassen? Sie sind schon wieder zu lang und hängen mir ins Gesicht. Ich komme mir fast vor wie ein Rockstar. Nach längerem Nachgrübeln allerdings, befinde ich, dass mir dieser „wilde Look“ sehr gut steht. Ich will ja nicht aussehen wie irgend so ein Muttersöhnchen und Streber, der auch immer versucht ganz ordentlich alle Erwartungen zu erfüllen, die man ihm stellt.
 

Frisch geduscht komme ich mir endlich wieder vor wie ein menschliches Wesen. Ich begebe mich wieder zurück in mein Schlafzimmer und öffne den Kleiderschrank. Eine saubere Jeans und ein ordentliches Hemd werde ich ja wohl noch besitzen, oder? Ich trage äußerst ungern dieselben Sachen wie am Vortag, ich habe ja die Waschmaschine nicht umsonst gekauft. Schnell gehe ich noch einmal mit dem Kamm durch meine noch immer feuchten Haare, auch wenn ich weiß, dass das vollkommen sinnlos ist. Wenn ich Mika nachher zur Schule fahre wird meine Frisur eh wieder vom Motorradhelm platt gedrückt und ich sehe aus wie immer.
 

Als ich nach einer guten halben Stunde des Wachwerdens und der morgendlichen Pflege wieder das Wohnzimmer betrete, dudelt der Fernseher zwar noch munter vor sich hin, von meinem Bruderherz fehlt allerdings jede Spur.
 

„Scheiße!“
 

Na gut, vielleicht ist er doch in der Küche, dem Fluchen nach zu urteilen. Ich schalte also den Fernseher ab und folge dem missmutigen Gegrummel, um Mika über einer großen Portion Pommes vorzufinden. Neben ihm steht ein leeres Wasserglas, dessen Inhalt er wohl eben schnell vom Tisch aufgewischt hat, denn der Waschlappen riecht verdächtig nach Cola.
 

„Wie kannst du so was morgens nur essen?!“, frage ich ihn genervt. Die Tiefkühl Pommes hatte ich eigentlich gekauft, damit Kato mir nicht immer meine Pizzavorräte wegisst, wenn er sich denn mal dazu entscheidet, spätabends oder tagsüber bei mir aufzukreuzen.
 

„Ganz einfach. Pass auf, ich zeig’s dir: Mund auf, Pommes rein, Mund zu. Kauen, schlucken, fertig!“ Das ganze unterstützt er mit den passenden Gesten, wobei er die Mimik eines Oberlehrers aufsetzt. Ganz toll, Mika, ganz toll.
 

„Willst du was abhaben?“
 

Ich sehe skeptisch zwischen ihm und den schwindenden Pommes auf meinem Teller hin und her. Morgens kriege ich nie etwas runter außer einen Tee oder Kaffee, da werde ich schon gar keine Pommes anrühren. Aber ich sag es ja, Kato und Mika sind sich ziemlich ähnlich. Ich kann mir gut vorstellen, dass er mich morgens auch so empfangen würde, hätte er die Nacht zuvor auf meiner Couch verbracht.
 

„Nein danke. Mach hin und beeil dich, ich will los.“
 

„Nun mal keine Hektik, schließlich hattest du ja noch Zeit für ’nen halben Beautytag...“
 

Ich beginne die Küche aufzuräumen und die Spuren von Mika-Chans Anwesenheit zu beseitigen. Nicht, dass es mich stören würde, aber ich kann es auf den Tod nicht ausstehen, wenn meine Küche aussieht wie ein Schlachtfeld. So wie jetzt. Wie kann man nur soviel Dreck machen, wenn man einen Teller Tiefkühlpommes in den Ofen schiebt? Ich versteh es nicht.
 

„Was hast du eigentlich angestellt?“, frage ich beiläufig und greife nach meinen Schlüsseln. Mika guckt mich nicht mal an, sondern zieht sich seine Lederjacke über und quält sich in seine Stiefel. Ich habe noch nie verstanden, wie er es schafft, mit dem Outfit in der Schule durchzukommen. Irgendjemand muss doch mal was gegen diese „Kleiderordnung“ sagen. Mich persönlich stört es ja nicht, aber an einer vorbildlichen japanischen Schule existiert für gewöhnlich wenig Verständnis für solch „ausgefallene Modeassecoires zur Ergänzung der Schuluniform“.
 

„Gar nichts! Nur weil dem hässlichen Tutor mein Gesicht nicht passt! Is doch aber wahr! Kommt morgens in die Klasse rein und erzählt mit einem fetten Grinsen im Gesicht: ‚Oh, ich hab von dir geträumt Mika-Kun. Du bist durch die Matheprüfung gerasselt und hast heulend vor mir gestanden und ich hab zu dir gesagt, Recht so. Da kannst du mal sehen, wohin dich deine Dummheit und deine Faulheit bringen wird.’ Is doch klar, dass ich mir so was nicht bieten lasse und ihn anmache! Der soll froh sein, dass ich ihm nicht die Fresse poliert hab, das hat er nämlich verdient!“
 

Überrascht ziehe ich eine Augenbraue in die Höhe. Und so was nennt sich eine pädagogische Lehrkraft? Dass so was Anmaßendes und Respektloses heutzutage noch geduldet wird... Na ja. Ich gebe zu, das hätte ich mir auch nicht unbedingt gefallen lassen wollen.
 

„Du hättest dich trotzdem ein bisschen mehr zusammenreißen können, schließlich weißt du es besser.“, belehre ich ihn dann doch noch. Es kann ja schließlich nicht angehen, dass er meine Autorität vollends herunter spielt. Ich bin hier immerhin noch der ältere Bruder von uns beiden, da hat er mir gegenüber gefälligst etwas Respekt zu haben. Auch wenn hier von Mika die Rede ist.
 

„Ja ja, gerne doch, Kira Onii-Chan. Mal ehrlich, wenn du an meiner Stelle gewesen wärst, du hättest das Gleiche getan, glaub mir. Ist ja auch egal, daran gibt es jetzt eh nichts mehr zu rütteln. Der hat es verdient, noch mal wird er sich nicht mit mir anlegen, darauf kannst du Gift nehmen. Jetzt weiß er wenigstens, dass man es sich nicht mit mir verscherzen sollte, auch nicht als Lehrer.“

Darauf erwidere ich nichts, sondern starte einfach die Maschine. Mittlerweile will ich ihn nur noch loswerden. Nicht, dass ich den Zwerg nicht ertragen kann, aber meine Kopfschmerzen kündigen sich schon sachte an und wenn ich schlecht drauf bin, will ich meinen Bruder nicht in der Nähe haben, das könnte böse Konsequenzen haben, die ich nicht zu tragen fähig bin.
 

Nach einer recht ereignislosen Fahrt zu seiner Schule werde kann ich mein „Gepäckstück“ auch endlich abladen und habe wieder meine wohlverdiente Ruhe.
 

TBC

Badespaß-Barbie... äh Kato

!!!WARNING!!!

Es tut mir soooo leid, dass ich euch bisher nicht vorgewarnt habe, aber es sollte eine kleine Überraschung sein. Diese FF ist ein kleines Crossover mit einem weiteren Werk von Kaori Yuki. Viele von euch kennen es... hoffe ich. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm. Ich verspreche auch hoch und heilig, dass sie nicht die Oberhand gewinnen werden... Kira und Kato sind meine Lieblinge!
 

Welche Serie es ist, müsst ihr schon selbst herausfinden.
 

5. Kapitel – Badespaß-Barbie, äh... Kato
 

>Kato<
 

Tja so eine super mega Luxusbadewanne ist schon was Feines. Stundenlang drin liegen und durchweichen wenn man den ganzen lieben langen Tag nichts weiter zu tun hat... hach, an solch ein Leben könnte ich mich schon gewöhnen. Ganz ehrlich. Ich beäuge meine Schwimmhäute und stelle fest, dass sie in den letzten zwanzig Minuten noch mehr gewachsen sind. Gut, auch schön. Mich soll’s nicht stören. Es soll ja überall so Perverse geben, die so was anturnt. Klaro, und für Sex mit ’nem Meermann krieg ich bestimmt mehr Kohle, als wenn ich wie jeder x-beliebige Versager den Strich platt latsche. Wäre noch ’ne Marktlücke.
 

Ich tauche mein wohl schaumiertes (gibt es dieses Wort überhaupt? Na, auch egal...) Haupt unter die Wasseroberfläche und stelle mich tot. Früher hab ich das immer gerne getan, Wasserleiche spielen. Mittlerweile finde ich es irgendwie beruhigend, ich weiß auch nicht warum. So ein bisschen abgeschlossen von der Welt da draußen, im warmen, schützenden Wasser... Ja, so ab und zu gefällt mir das auch mal. Man muss sich ja nicht immer mit allem Stress voll pumpen, ist ja auch nicht unbedingt gesund. Hab ich zumindest gehört. Und meine Arbeit ist auch Stress, ob man es glaubt oder nicht!

Jede Nacht auf den Beinen, immer versuchen gut und sexy auszusehen und jemandes Interesse erwecken... Sich bei Wind und Wetter den Arsch abfrieren zu müssen, und dann auch noch willig und bereit sein. Eigentlich ein scheiß Job. Demütigend, widerwärtig und sozial ist man auch unterste Unterschicht. Na ja, was beschwer ich mich, wenigstens krieg ich Kohle dafür. Es soll Ehefrauen geben, die müssen ihre Beine tatsächlich for free breit machen. Nicht mit mir!
 

Plötzlich schrecke ich hoch. Da fällt mir doch noch was ein! Ich wollte doch Kira eine sexy Postkarte schicken! Also klettere ich ganz schnell aus der Wanne und hetze in mein Schlafzimmer um die Kamera zu holen. Na gut, ich würde gerne hetzen, aber da meine Füße ganz leicht glitschig sind, rutsche ich natürlich aus und packe mich erstmal hin. Super. Ganz toll.
 

Ich reibe mir den wunden Rücken und rappele mich wieder auf.

"Scheiße Mann...", murmele ich und würde am liebsten auf irgendwas einschlagen. Nur leider ist da nur die Badewanne, und die ist mir zu solide, da gebe ich sogar freiwillig auf. Ausnahmsweise.

Ich krame also in meinem Koffer rum und finde endlich das verflixte Ding. Triumphierend kehre ich in mein kleines Reich zurück und stelle sie gegenüber auf der Kloschüssel auf. Ich stelle den Selbstauslöser und klettere schnell (aber vorsichtig genug um nicht noch mal auf die Fresse zu fliegen) wieder in die Wanne zurück.

Schön. Jetzt muss ich nur noch eine sexy Pose finden. Und das möglichst schnell. Shit, hätte ich die nicht vorher üben können? Na ja, jetzt ist es erstmal zu spät. Ich bemühe mich, möglichst lasziv in die Kamera zu schauen und lasse ein Bein über den Wannenrand heraushängen. Das andere stelle ich möglichst gespreizt auf dem Wannenboden ab und fahre mir einladend durch das blonde Haar.

Es macht klick und ein heller Blitz durchfährt das Badezimmer. Ha, geschafft! Ich hoffe mal, dass das Bild so aussieht, wie ich es mir grade vorstelle, dann müsste es doch ganz gut werden. Eigentlich.
 

Das also dann auch geschafft lehne ich mich wieder entspannt zurück. Juhu. Nix zu tun. Soll zur Abwechslung ja auch mal ganz schön sein. Wird zumindest immer behauptet. Na gut, so langsam wird mir die ewige Nichtstuerei auch zu bunt. In Tokyo kann ich dann wenigstens Kira nerven, aber hier bin ich ja vollkommen mir selbst überlassen!
 

Also was solls, dann kann ich mich auch gleich für meinen ach so liebsten Kunden fertig machen. Hab ja schließlich sonst nichts zu tun. Ich steige wieder aus der Wanne und rubble mich trocken. Der Spiegel ist beschlagen, doch ich sehe nicht hin. Ich bin mit Sicherheit zu dünn. Meine Knochen treten ganz deutlich durch meine Haut. Kein Wunder, dass Kira mich nicht will. Er steht nicht auf unterernährte Hungerhaken. Er favorisiert Kurven. Dicke Titten, runde Hüften. Dazu bitte ne Wespentaille. Und wenn es dann doch mal ein Kerl sein soll, dann bitte ein durchtrainierter schmaler Junge, dem das Wort Unschuld dick auf die Stirn tätowiert ist. Klar, dass er mich da nicht will. Ich würd mich ja nicht mal selber nehmen, und wenn ich mich dafür bezahlen würde.
 

Aber die meisten meiner Kunden interessiert das nicht. Sie kümmern sich einen Scheißdreck darum, ob ich auch immer genug zu Essen hatte, Hauptsache ich bin eine gute Ablenkung von der liebsten Ehefrau und den Kindern zu Hause. Mehr wollen die nicht. Ich muss rank und schlank, verrucht und sexy sein. Eine wandelnde Sünde, das wollen sie. Dafür bezahlen sie mich schließlich und deswegen kriegen sie auch das und nichts anderes. So ist es.
 

Also nichts wie ab in das Zimmer und schicke Klamotten raussuchen. Das gestaltet sich ein kleines bisschen problematisch, denn das Meiste ist schon total zerknittert oder irgendwie fleckig. Und weit und breit keine Waschmaschine in Sicht. Mist. Das kommt davon, wenn man zu wenig Kohle hat um sich einen ordentlichen Vorrat an sexy Klamotten zu leisten. Ich zerbreche mir total verzweifelt meine Birne und stehe vor dem Rumgewusel im Koffer, als mir dann doch noch die Erleuchtung kommt. Ich bin hier doch in einem Luxushotel! Klar haben die ganz bestimmt eine Wäscherei. Und noch viel bestimmter machen die meine Wäsche auch für mich, ohne dass ich dafür einen Yen hinlegen muss. Außerdem, selbst wenn, ich lass es einfach anschreiben.
 

Freudig über diese Wahnsinns Erkenntnis rufe ich auch gleich den Zimmerservice. Die nette Frau, die unten abnimmt, klingt relativ langweilig und uninteressant. Es ist ja schließlich nicht umsonst, dass ich mich schon vor Jahren dazu entschieden habe, mich sexuell nur noch mit Männern zu beschäftigen. Frauen bringen es einfach nicht, zumindest nicht so, wie ich es mir von einem Partner erwarten würde. Nicht, dass Männer da immer perfekt sind. Nein, so ist es ganz bestimmt nicht, ich erwarte schließlich ne Menge von meinem potentiellen Geliebten. Aber so was konnte mir bisher noch niemand bieten, was zwar schade ist, aber hingenommen werden muss. Leider.
 

Jedenfalls versichert sie mir, dass sich sofort jemand darum kümmere und ich mir da keine Sorgen machen müsse. Also warte ich auch ganz brav und drehe erstmal Däumchen. Na toll, und was soll ich jetzt machen? Ich hasse Langeweile! Genervt stöhne ich auf. Ich meine, ich warte immerhin schon ganze zwei Minuten und diese blöden Staubwedel-Zimmermädchen haben sich noch immer nicht blicken lassen! Ungeduld ist meine Tugend. Ich stelle mich vor den Spiegel und übe einfach ein paar neue Posen, schließlich muss ich immer und überall sexy sein, darf aber nie langweilig werden. Das wäre ja mein Ruin! Obwohl ich es hasse in den Spiegel zu sehen, muss ich es leider tun, denn sonst krieg ich keine neuen Posen hin ohne wie eine Schaufensterpuppe zu wirken. Ich stämme meine Hände ganz locker-lässig in die Hüften und verdrehe meine Schultern ein kleines Stück.

„Entführ mich doch ins Bett… wenn du dich traust.“ Bei diesem Satz muss ich grinsen. Ja, das ist exakt die Aussage… passt. Jetzt noch den Kopf ein Bisschen senken und gefährlich blitzend aus den Augen schauen… perfekt! Nicht ganz so verrucht wie sonst, aber auf keinen Fall schüchtern und unschuldig.

„Eine kleine Herausforderung, wer nimmt sie an?“
 

„War das jetzt ein Angebot?“, meldet sich eine mir unbekannte Stimme urplötzlich aus der Zimmertür. Ich wende mich hastig um und krieg erstmal einen Schock. Was zur Hölle macht denn Kira hier? Wenn ich mich nicht irre müsste der doch immer noch in Tokyo sein und Gläser polieren, oder hab ich da schon wieder mal was verpasst? Ungläubig starre ich den Dunkelhaarigen in der sexy Uniform an. Aber Moment mal. Seit wann trägt denn der Typ ne Uniform? Und seit wann hat er so grüne Augen und so eine kratzige Stimme?

Ich besehe mir den Typ noch mal von oben bis unten und stelle fest, dass er ganz und gar nicht Kira sein kann. Schießlich würde besagter Barkeeper mir niemals diesen offenkundlich hungrigen Blick zuwerfen und so eindeutig Grinsen. Das tut er nur mit unschuldigen kleinen Jungs, für mich hat er wenn dann nur einen sehr verachtenden Blick drauf.

Ich schlussfolgere mit meinem messerscharfen Verstand, dass das also ein ganz normaler Angestellter sein muss, der rein zufällig wie Kira aussieht und mich wohl ziehmlich geil findet, so wie der hier gleich zu sabbern anfängt.
 

„Vielleicht?“, frage ich mit einem breiten Grinsen und werfe mich ganz unauffällig in Pose. Der Kerl sieht echt heiß aus und wenn er mich schon so fragt, warum soll ich nicht auch ein Bisschen Spaß haben dürfen? Ich hab nämlich keine Lust, immer nur für den geilen Bock zur Verfügung stehen zu müssen, wenn ich dabei total auf der Strecke bleibe. Er zahlt zwar gut, aber ich komme dabei immer zu kurz. Welcher Kerl nimmt auch Rücksicht auf die Bedürfnisse eines Strichers?

Also ergreife ich hier die Gelegenheit mal am Schopfe und nutze den Moment. Schnell schließe ich die Tür und hänge noch ein Handtuch über die Klinke, bevor ich den Hotelangestellten mit zu mir aufs Bett zerre und ihm ein Angebot mache, das er nicht ablehnen kann und will.
 


 

Endlich bin ich wieder in Tokyo. Oh Mann, Kyoto war ja mal ganz nett, so zur Abwechslung, aber auch nur wegen dem netten Zimmerservice. Mein liebster Kunde hat sogar den (Über)Mut gehabt, mit seiner Frau und mir im gleichen Rückflug zu sitzen. Der hatte echt Glück, dass ich mich benommen hab und sie seine Blicke nicht bemerkt hat, die er mir andauernd zukommen ließ. Hach, war das lustig... (Und da war mein geliebter Sarkasmus wieder)
 

Was mache ich jetzt nur? Ich mein, ich hab grade keine Lust mich mit dem zynischen Tellerwäscher zu streiten, also schlendere ich einfach so durch die Stadt. Vielleicht sollte ich mir von meinem hart erarbeiteten Geld was Schönes leisten?
 

Ich passiere ein paar mir bekannte Seitengassen und bin erstaunt, wohin mich meine Füße tragen. Das ist nicht nur meine Gegend, nein, ehe ich mich versehe biege ich auch schon in meine Straße ein. Na herrlich, kaum hab ich zu Hause mein Gepäck abgeladen will ich schon wieder arbeiten? Was ist denn mit mir los? Ich versteh mich grade selbst nicht. Es ist ja nicht so, als ob mein Arsch und mein Mund von letzter Woche leicht gereizt sind, nein überhaupt nicht! Also, weshalb zum Teufel mutiere ich hier zum Workaholic? Ich hatte nun wirklich genug einseitigen Sex, wenn der mir auch gut bezahlt wurde. Das und noch so vieles mehr geht mir durch den Kopf während ich schon unwillkürlich in Richtung des 2Bi schlendere. Hallo? Kato an Füße, was macht ihr da, verdammt noch mal?!
 

Ich will gerade auf dem Absatz kehrt machen und irgendwo hin steuern um nicht doch noch bei Kira zu landen, als mir auffällt, dass da etwas nicht stimmt. Und zwar ganz gewaltig nicht! Ich nähere mich meiner üblichen Ecke und muss mich korrigieren: Hier stinkt es bis zum Himmel.

Da steht doch tatsächlich ein Typ, der mir noch nie im Leben begegnet ist abends um acht auf meinem (ich betone, MEINEM!!!!) Stammplatz! Was soll denn das werden? Am liebsten würde ich ja sofort auf ihn zustürmen und ihn platt machen, aber das käme uncool. Also heißt die Devise: Locker bleiben und mit meinem besten Superstrichergang auf ihn zu schreiten. Das wird ihn erstmal einschüchtern. Ich nähere mich ihm auf drei Meter Beschnupperungsnähe und stelle fest, dass er eine total widerliche hellgraue Plüschjacke trägt. Würg. Welcher Typ steht denn auf so einen Flohteppich? Seine Haare sind dunkelbraun und haben etwa dieselbe Länge wie meine. Wenn ich mich nicht total verschätze, ist er sogar so groß wie ich. Keine Herausforderung, denke ich mir und überwinde auch die letzten Meter.
 

„Na Süßer, was kann ich dir Gutes tun?“, fragt mich eine mit leicht amerikanischen Akzent belegte Stimme.
 

Moment mal! Das war ja wohl meine Masche! Jetzt habe ich größte Mühe ihn nicht gleich anzupöbeln oder sonst wie die Fassung zu verlieren. Ganz ruhig Kato, das schadet sonst nur deinem Image... Gib dich einfach überlegen.
 

„Indem du von meinem Stammplatz verschwindest und schnellstens das Weite suchst.“, erwidere ich cool. Ha, das hat gesessen. Ich hoffe der Typ versteht ordentliches Japanisch. Bei diesen Ausländern weiß man ja nie.
 

„Ach du bist dieser Hungerhaken, von dem Zero gesprochen hat? Kato?“
 

Bitte was?! Mein eigener Zuhälter bezeichnet mich hinter meinem Rücken als Hungerhaken? Und dieser Typ... Wie unverschämt kann man eigentlich sein? Besetzt hier meinen Platz und beleidigt mich?
 

„Und wer bist du bitte schön?“ Ich bin nicht genervt, nein... gar nicht.
 

„Dein Nachfolger?“, meint er frech grinsend. Okay, jetzt steht es fest: Ich kann diesen Kerl absolut nicht leiden! Der wagt es doch tatsächlich, sich mit mir anzulegen! Das würde er bereuen, aber ganz gehörig.
 

„Sorry Kleiner, mich kann man nicht ersetzen.“
 

„Hab ich auch nicht vor. Ich übertrumpfe dich.“
 

Ich lache trocken auf.

„Versuchs nur.“
 

„Hab ich schon längst.“
 

Okay, jetzt reicht es. Ich hab keinen Bock mehr auf diese Spielchen. Mit Schwung hole ich aus und verpasse ihm einen Kinnhaken. Shit, ich konnte auch schon mal besser austeilen, denke ich noch, während das Plüschmonster sich aufrappelt und mir währenddessen einen Schlag in den Bauch verpasst.
 

Ich halte mir meine wunde Stelle und gehe mit gesteigerter Wut auf ihn los. Dieser miese kleine Wichser! Dass der es tatsächlich wagen kann, mich zu schlagen!
 

„Sagt mal, spinnt ihr eigentlich total?“, stoppt uns Zeros Stimme inmitten unserer beherzten Prügelei. Sofort fahren wir beide auseinander. Mit Zero ist nicht zu spaßen wenn er sauer ist, das scheint auch der Andere zu wissen.

„Kato! Hiru[1]! Kloppt euch von mir aus in eurer Freizeit, aber nicht am Arbeitsplatz! So kriegt ihr schließlich nie Kunden, wollt ihr das?!“
 

Ich rolle genervt mit den Augen. Ja, danke für deine weisen Ratschläge, oh Zero-Sama. Ohne dich wäre ich ja so verloren... Also ehrlich. Ich bin nicht erst seit gestern auf der Straße tätig, ich kenn die Regeln! Wenn dieser dämliche Ami sich einfach in meinem Revier breit macht? Er hat angefangen!
 

„Wehe das kommt noch mal vor, haben wir uns verstanden?“
 

Wir nicken artig. Ich möchte mich am liebsten übergeben. Was sollte das werden? Und warum weist Zero den Grünschnabel nicht in seine Schranken? Er weiß doch ganz genau, dass das mein Standort ist, schließlich hat er ihn mir letztes Jahr selbst zugeteilt!

Fragend blicke ich zu ihm, doch der schaut nur meinen neu erklärten Feind böse an. Ha! Kriegt er also doch Ärger? Wurde auch mal Zeit.
 

„Ich bin Lawrence Hill.“, meinte der Ami. Ah? Was soll das denn jetzt? Verwirrt schaue ich zu Zero. Ich will eine Erklärung! Sofort!
 

„Er ist neu hier. Du wirst ihn einweisen und auf ihn aufpassen.“, meint Zero nur knapp und sucht nach seinem Handy, das irgendwelche fürchterlichen Klingeltöne von sich gibt. Ich hasse Popmusik...

Momentchen! Ich soll bitte was? Auf den Neuen aufpassen? Wahrscheinlich darf ich ihn auch noch einarbeiten und an die Kunden gewöhnen, oder wie? Nicht nur, dass ich den Kerl nicht ab kann und er sich wer weiß was für Frechheiten raus nimmt, nein, das ist dann auch noch schlecht für’s Geschäft, wenn der mir meine Kunden vergrault...
 

Jetzt habe ich erstmal genug von der ganzen Komödie. Ich brauche jetzt Alkohol, und das auf schnellstem Wege. Sonst dreh ich hier noch frei, und das will wirklich niemand erleben, da bin ich mir sicher. Das will nicht mal ich wirklich haben... Also mache ich auf dem Absatz kehrt und suche das 2Bi auf. Kira hat sicherlich noch Bier da, auch wenn er heute eher nicht mit mir rechnet. Er denkt wahrscheinlich, ich bin noch immer in Kyoto und weit weg von ihm. Hauptsache, ich bin Zero und diesen Spinner erstmal los.

„Ach, ihr könnt mich mal, alle zusammen...“, knurre ich leise und stapfe genervt davon um die letzten Meter zwischen mir und dem 2Bi zu überwinden. Ich stoße die Tür auf und setze mich an den Tresen. Wenigstens da ist mein Stammplatz frei gehalten worden. Innerlich möchte ich Kira grade küssen. Zumindest er versteht mich und ich bin ihm soviel wert, dass er mich nicht gleich für irgendeinen dahergelaufenen Gast fallen lässt. Wer weiß? Vielleicht hat er mich sogar vermisst und freut sich, mich endlich wieder zu sehen? Da wird einem ja gleich richtig warm ums Herz. Er dreht sich um und schaut mir endlich in die Augen, wahrscheinlich hat er mal wieder Gläser poliert. Als er mich erblickt erhellen sich seine Gesichtszüge und er lächelt mich freudig an. Mir bleibt fast das Herz stehen, so schaut er mich sonst nie an. Hat er mich wirklich so sehr vermisst? Vielleicht...
 

„Hey, Kato! Was hast du denn da für einen knackigen Freund mitgebracht?“
 


 

TBC...
 

[1] Hiru – da Hill ein Amerikanischer Name ist und Zero ein Japaner, der sich mit richtiger Aussprache nicht unbedingt quält, schon gar nicht bei einem niederen Stricher, gebe ich ihm einen japanischen Beigeschmack.



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Kommentare zu dieser Fanfic (14)
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Von:  ButterFay
2009-10-09T10:40:26+00:00 09.10.2009 12:40
*-*
ich liebe dein schreibstil, und die ff hats mir sowieso angetan *hach*
dass du jetzt auch noch so ein tolles crossover eingebaut hast, macht das ganze natürlich gleich noch interessanter >.<
schön weiter schreiben! *-*
Von:  Fye-chan
2009-04-20T20:45:07+00:00 20.04.2009 22:45
huuuui....

Och manno... Kiraleinchen ( xD ) könnte sich doch ruhig freuen wenn KATO zurückkommt....
Was soll denn der doofe spruch mit seinem freund?! Der ist mir jetzt schon unsympatisch *murr*
Ich-mag-den-nicht! *schnaub*

So! Aber es ist natürlich mal wieder ein sehr nices Kapitel ;)
Ich hoffe, es geht bald weiter und ich freu mich auf die nächsten Kato/Kira-Szenen xD :P

Liebe Grüße,
Fye <3
Von:  FraeuleinNaseweis
2009-04-18T11:16:17+00:00 18.04.2009 13:16
*knurrr* boah wenn ihr Kato hiernoch das leben schwer macht *kira böse anblinzel* XD
ich lebe und leide mit dem verrückten Huhn XD
und Law ist wirklich logisch... wie nieeeeeedlich *__*
aber nix gegen kato <3
aw aber echt toll dass es weiter geht. Hab mich nen Keks gefreut als mir das Kapitel angezeit wurde <3 <3

Von:  -Cheshire-
2009-04-18T07:40:01+00:00 18.04.2009 09:40
*Q* Law~ XDDDD Ich habs mir denken können, dass du ihn für dein Crossover wählen würdest XD
Ach wie schnuffig, Kato und er sind schon ein Herz udn eine Seele *hüstel* XDDD
*lol*
Ne aber cool *gg*
Super Kapi -^-^- Ich freu mich so das es weiter geht~
*rumhüpf*
Vielleicht hat Lawrence hier ein besseres Schicksal erwischt als im Manga ^^''
Bin auf jedenfall gespannt~
*thihihi* armes Kato selbst Kira hat nur Augen für den kleinem Ami XDDD
So ein armes Schnuffi aber auch.
Von: abgemeldet
2009-01-05T23:03:11+00:00 06.01.2009 00:03
Hi!
Ich bin vor kurzem auf deine FF gestoßen!
Ich finde sie echt genial.
Ich finde die Story echt toll!
Ich freue mich schon auf das nächst Kapi!^.^
Von: abgemeldet
2008-12-02T11:58:28+00:00 02.12.2008 12:58
*lach*
Ich hab immer noch Tränen in den Augen.
Nicht schlecht, nicht schlecht :)
Weiter so!
Von: abgemeldet
2008-07-21T20:21:30+00:00 21.07.2008 22:21
Ich find die Fic ist echt gut geschrieben. Man kann sich sowohl in Kato, als auch in Kira sehr gut reinversetzen. Es passt einfach.
Ich bin auch wirklich schon tierisch gespannt drauf wie es weiter geht (und enttäuscht, dass ich nciht gleich weiter lesen kann ; ; )
*geduldig auf fortsetzung warten werd*
*nick nick*
also schreib bitte weiter!^^

Von:  FraeuleinNaseweis
2008-06-09T15:53:20+00:00 09.06.2008 17:53
mah sogar mika chan ist dabei <3
tolle geschichte bin echt gespannt darauf wie es weitergeht <3 <3 <3

Von:  moe_rikyou
2008-06-03T15:54:51+00:00 03.06.2008 17:54
Hui!
Das Ende ist ja irgendwie mysteriös! würde mich ja sehr interessieren, wer das war.*g*
Also wehe, der kommt nicht nochmal vor. Der hat was! ^.~
Von:  feuerregen
2008-03-04T19:33:18+00:00 04.03.2008 20:33
mika und kira/luzifer diesmal einträchtig? *g*
das ist schön! ^^

dass kira keine gefühle entwickelt, find ich gut!
natürlich, für ihn oder seine fallen gelassenen weniger, aber es passt zu meinem bild seiner person und zur story! ^^

lg und freu mich aufs nächste kappi!
feuerregen


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