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Starcraft; Legends of the Amaru; Legend of the 4 horsemen

Kapitel 1: comeback
von

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the loose of hope

1 comeback 6 the loose of hope
 

Never expect a mortal man 2 live 4ever. Never expect an immortal man 2 rest 4ever.
 

Ray und Rabbit saßen in Krankensaal der California, dessen Equipment normalerweise nur für das Behandeln von Protoss-Kriegern gedacht war.

Doch zum Glück hatten beide keine Verletzungen, sondern waren einfach nur unterkühlt und hungrig.

Prince hatte dafür gesorgt, dass beide in Decken eingepackt worden waren und Red kam mit zwei Tassen heißen Kaffee zurück. Essen würde erst später der Fall sein.

„D-D-Danke.“ sagte Ray zitternd, als ihm Red die Tasse reichte.

Er trank einen gierigen Schluck und verbrannte sich die Zunge.

„Gier war noch nie deine Stärke.“ meine Prince grinsend, der die Untersuchen beendete und ließ sich ihnen gegenüber nieder.

Auch Ray lächelte, auch wenn es schwach und müde wirkte.

Red reichte nun auch Rabbit ihre Tasse und sie trank überlegter und nicht so gierig wie Ray.

„Wer ist das?“ fragte Ray und nickte mit dem Kopf in die Richtung, in der Red stand.

„Ein Neuzugang. Red, dass sind Ray und Rabbit.“

„Angenehm.“ meinte Red.

Ray und Rabbit nickten nur schweigend.

„Werden wir für immer blind bleiben?“ fragte Ray. Aufgrund der langen Zeit, die sie im Eis gefangen waren, litten die beiden unter einer vorübergehenden Blindheit.

„Nein.“, antwortete Prince, „In ein paar Stunden dürfte sich das auch erledigt haben und ihr werdet wieder sehen können. Bis dahin müsst ihr euch auf eure telepathischen Fähigkeiten verlassen.

„Was genau ist passiert?“ fragte Prince die beiden.

Ray dachte kurz nach und fing dann an zu erzählen: „Nachdem Chris, Mike, Keith und Capone Geth umgebracht haben, haben uns dort ein paar Hybriden angegriffen.“

Prince unterbrach die Erzählung und meinte: „Erzähl mir etwas, dass ich noch nicht weiß!“

„Okay. Jedenfalls haben ich und Rabbit ein paar Stunden nach diesem Kampf die Amaru verlassen um nach Salamis zu fliegen. Das ist ein kleiner, unbedeutender Planet. Ich sollte dort nach etwas suchen.“

„Einem Schlachtträger.“ sagte Prince und Ray wunderte sich, woher Prince das wusste.

„Jedenfalls als wir im System aus dem Warp gekommen sind, wurden wir von ein paar Raumjägern angegriffen. Wahrscheinlich hatte es sich dabei um Piraten gehandelt. Zuerst versuchte ich es mit Kämpfen, doch als die Schilde ausfielen, entschied ich mich für die Flucht. Ich aktivierte den Warpantrieb, sah eine Rakete auf meinen Antrieb zufliegen und dann…“ Ray brach ab.

„Weiter wissen wir nichts mehr.“ sagte Rabbit.

„Euer Antrieb wurde von der Rakete getroffen. Der EMI, der Explosion, katapultierte euch ins Warp und ihr seid an einem Ort herausgekommen, der abseits aller Flugrouten und bewohnten Gebiete lag.“ erklärte Prince. Ray und Rabbit machten große Augen.

Die Tür zum Krankensaal ging auf und Chris trat herein.

Sofort hielt sich Ray die rechte Schulter und versuchte sie aus Chris Sicht zu bekommen.

Chris blieb stehen, runzelte die Stirn und fragte: „Was soll das?“

„Ich will nicht wieder in die rechte Schulter geschossen werden.“ entgegnete Ray.

Chris atmete auf, und murmelte: „Ach, ja. Ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen.“

„Es war gestern.“ zischte Ray, der immer noch seine Schulter beschützte.

„Das war vor sieben Jahren.“ verbesserte ihn Prince.

Ray blinzelte und starrte Prince irritiert an.

„Aber, wir sind erst gestern losgeflogen.“ meinte er.

„Kumpel. Euer gestern, liegt schon sieben Jahre zurück.“ versicherte ihm Prince.

Ray ließ den Kopf hängen und murmelte: „Verdammt.“

Chris lachte auf und sagte schließlich: „Willkommen in der Zukunft.“

Rays Kopf schoss wieder hoch und er drängte: „Wir müssen nach Salamis.“

Prince und Chris wechselten schweigend einen Blick und Ray fühlte, dass sie ihm etwas zu sagen hatten.

„Was ist los?“ erkundigte er sich.

„Vor ein paar Stunden haben wir Salamis in die Luft gejagt.“ sagte Chris.

Rays Gesicht erstarrte und er begann leise zu fluchen.

„Nun ist der Schlachtträger wohl verloren.“ meinte Rabbit und lehnte ihren Kopf gegen Rays Schulter.

Es schien als würde sich Ray umblicken und schließlich fragte er: „Wo sind wir hier?“

„Auf einem Schlachtträger.“ antwortete Red.

„Aber nicht auf der Amaru, oder?“ erkundigte sich Ray und sein Gesicht nahm deutlich hellere Züge an.

„Nein. Wir sind nicht auf der Amaru.“, bestätigte ihm Chris, „Wir sind auf der California.“

„California?“ wiederholte Ray und die Freude hatte sich in Verständnislosigkeit verwandelt.

„Ein Schlachtträger, den wir vor ein paar Stunden auf Salamis gefunden haben.“ antwortete Prince. Rays Züge entspannten sich und er atmete erleichtert auf.

„Es ist also noch nicht alles verloren.“ meinte er nach ein paar Sekunden, in welchen er einfach nur geschwiegen hatte.

„Alles nicht. Dein Corsar aber schon.“ sagte Prince, der langsam fand, dass es an der Zeit war Ray zu beichten, dass sie den Raumjäger auseinander nehmen mussten.

„Was?!“ rief Ray aufgebracht.

„Wir mussten ihn zerlegen, damit wir euch rausholen konnten.“ erklärte Prince.

„Verdammt!“ zischte Chris wütend, woraufhin ihn Prince fragend anblickte.

„Warum habt ihr nicht auf mich gewartet.“ murrte Chris.

Prince grinste, doch Rays Gesichtsausdruck besserte sich nicht sonderlich.

„Dieser Corsar war das Erbe meinest Meisters.“ murmelte er, während ihm Rabbit einen Arm um die Schulter legte und versuchte ihn zu trösten.

„Wer steuert eigentlich gerade die California?“ fragte Prince.

„Ich habe Capone an das Steuer gelassen.“, antwortete Chris grinsend, „Gleichzeitig darf er nun die Fragen von Kain beantworten.“

„Wieviel weiß er schon?“ erkundigte sich Prince, was Ray nun aufhorchen ließ. Es hörte sich an, als würden sie über einen Feind reden, der hier war um sie auszuspionieren.

„Alles, was ich auch weiß. Der Typ hat sich da gerade ein Lebenswerk vorgenommen. Die ganze Geschichte niederzuschreiben wird sicher einige Zeit dauern.“ sagte Chris.

„Geschichte? Niederschreiben?“ wiederholte Ray und blinzelte.

„Ah. Stimmt, du bist nicht auf dem Laufenden.“, merkte Chris und holte tief Luft, bevor er zu erzählen begann: „Der neutrale Planet Antiocha wurde vor kurzem auch zerstört und dabei haben Mike und Josè ihre Leben verloren. Daraufhin sind wir nach Salamis, um Capone zu holen, der vor sieben Jahren die Amaru verlassen und ein Leben im Frieden begonnen hatte. Und…äh.“

„Lass mich das mal machen.“ meinte Prince und fing von vorne an, „Vor sieben Jahren haben ich, Capone, Khan und Odin die Amaru verlassen, wobei jeder seinen eigenen Weg gegangen war. Capone zog es nach Salamis, ich wurde Priester auf Antiocha, Khan wurde Kopfgeldjäger und Odin hat in Tortuga seine eigene Crew zusammengestellt. Red ist ein Mitglied dieser Crew.“ Während er das erzählte, klopfte er Red kurz auf die Schulter.

„Okay. Weiter.“ bat Ray, der sich vornahm alles objektiv aufzunehmen und sich auf keinen Fall von Gefühlen leiten zu lassen.

„Nun, Antiocha wurde angegriffen und der Reporter Kain Abel Norrington, sowie der Sergeant Jack Rockwood, haben sich der Crew der Amaru angeschlossen, nachdem wir ihre Ärsche auf Antiocha gerettet haben. Die beiden haben uns begleitet, weil Kain versucht die Umstände des Angriffes zu verstehen und niederzuschreiben. Nun schreibt er unsere Geschichte nieder, da sie mit Sicherheit mit den jüngsten Ereignissen zu tun hat. Auf Antiocha fielen Mike und Josè den Zerg zum Opfer. Wir sind losgezogen um die alte Crew wieder zu vereinen. Nun, Odin haben wir in der Pandora wiedergefunden, Khan wurde kurz bevor wir ihn fanden umgebracht und Capone war Fabrikarbeiter auf Salamis, den wir noch in letzter Sekunde retten konnten.“

Ray wurde schwindlig bei Prince’ Erzählung und er fing leicht an zu wanken.

„War das alles?“ erkundigte er sich dennoch.

„Tja, auf der Flucht von Salamis sind wir in dieses System gesprungen und haben das Signal deines Corsaren aufgefangen.“ beendete Chris.

„Scheint als hätte sich nie viel verändert.“ meinte Ray.

„Sir, Lex, ich und dieser Sammy haben hier im Hangar B etwas gefunden.“ kam Snakes Stimme über Funk.

„Zum Teufel. Nennt mich Chris! Und was habt ihr gefunden?“ erwiderte Chris.

„Scheint ein neuartiges Jägermodell zu sein. Jedenfalls ist mir so ein Ding noch nie untergekommen.“ antwortete Snake.

Ray horchte auf und langsam konnte er wieder etwas sehen. Zwar sehr verschwommen, doch immerhin erkannte er etwas.

„Wir sehen uns das an.“ sagte Chris in das Mikro.

Prince nickte, stand auf und wollte Chris gerade folgen, als Ray sich ebenfalls erhob und sagte: „Ich komme mit.“

Chris und Prince musterten Ray kurz und schließlich stimmte Prince zu,

Die drei verließen die Krankensaal und ließen Red und Rabbit zurück.

„Du bist Pilot?“ fragte Rabbit und blickte in die Richtung, in der Red saß.

„Ja.“ bestätigte Red knapp, da er nicht sonderlich an einem Gespräch interessiert war.

Rabbit lächelte nur und fragte: „Wie lange bist du schon bei der Crew der Amaru?“

Red dachte kurz nach und antwortete dann: „Wie es aussieht, seit ein paar Stunden.“

„Oh.“, machte Rabbit, „Dann hast du meine Tochter noch nicht kennen gelernt.“
 

Ray, Prince und Chris gingen durch die leeren Korridore. Sie kamen nicht sehr schnell voran, weil Ray noch nicht sehr viel sah.

Sie bogen gerade um eine Ecke, da fiel Chris wieder etwas ein.

„Ach, übrigens.“, sagte er zu Ray, „Deine Tochter ist jetzt mit einem Zerg zusammen.“

Ray starrte Chris mehr als nur entsetzt an und dieser musste dagegen ankämpfen einfach loszulachen.

„Bitte was?!“ brüllte er aufgebracht.

„Sie ist mit Zyress zusammen.“ sagte Prince in einem beruhigenden Tonfall.

„Chris, verarsch mich nicht! Ich bin dir ohnehin noch was schuldig.“ zischte Ray.

Prince jedoch sagte ihm: „Er hat dich nicht verarscht. Es stimmt.“

„Aber du hast gerade selbst gesagt…“ stammelte Ray.

„Zyress wurde in einer Schlacht schwer verletzt und nur eine Mutation konnte ihm das Leben retten. Er hat sich darauf eingelassen und man kann ich jetzt mit Kerrigan vergleichen.“ erklärte Prince.

„Hat er eigentlich Raynors Tod noch mitbekommen?“ erkundigte Chris bei Prince.

Dieser dachte kurz nach, doch Rays Frage sagte alles: „Raynor ist auch tot?“

„Ja.“, bestätigte Chris, „Raynor ist tot. dArkfighter ist tot. Pablo ist tot. Genauso wie Andy, Tray, Master, Junior und Sonny.“

„Die fünf Häftlinge.“ erkannte Ray niedergeschlagen. Doch es waren weniger die Tode der fünf Häftlinge, sondern das Schicksal der anderen, dass ihn so fertig machte.

„Tank, Sara, Denise und Kathlin sind ebenfalls tot.“ fiel Prince ein.

„Stimmt.“ sagte Chris und sein Gesicht zeigte eine Mischung aus Trauer aber auch Erleichterung.

„Lebt eigentlich noch irgendjemand?“ erkundigte sich Ray.

„Ähm…ja. Ich, Prince, Capone, Odin, Raven, Zyress, Kerrigan, du, Rabbit, Cash und Keith.“ zählte Chris auf, welche ihm auf die schnelle einfielen.

„Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?“ fragte Ray.

„Keith ist jetzt der Captain.“ antwortete Prince.

„Und was ist er dann?“ wollte Ray wissen und zeigte dabei mit dem Daumen auf Chris.

„Das Kanonenfutter.“ murmelte dieser und blieb stehen.

Auch Prince blieb stehen und Ray wäre noch weitergegangen, hätte Prince ihn nicht an der Schulter gepackt und festgehalten.

Chris schüttelte grinsend den Kopf und gab die Koordinaten für den Hangar B in die Konsole neben der Warpschleuse ein.

Der Bogen füllte sich und die drei traten hinein um im Hangar wieder herauszukommen.

Ray gewann immer mehr sein Augenlicht zurück und die drei gingen zu Lex, Snake und Sammy hinüber, die vor ein paar neu entdeckten Jägern standen.

Snake hatte Recht mit dem, was er über Funk gesagt hatte. Diese Jäger waren auch Prince und Chris unbekannt. Ray brauchten sie gar nicht fragen, da dieser ohnehin nur vage Umrisse wahrnehmen konnte.

Der Jägertyp wies ein seltsames Merkmal auf. Die beiden Flügel waren im vorderen Bereich des Schiffes angebracht und noch dazu nach vorne gebogen. Allgemein schien das Schiff nach hinten hin immer dünner zu werden.

„Das Ding sieht komisch aus.“ meinte Chris, dem sein Raumjäger um Welten lieber war, als dieser neuartige Jäger, denn er da vor sich sah.

„Das Ding wird Phönix genannt und ist den Scouts technisch überlegen.“ teilte ihm Lex mit, die inzwischen schon ihren PDA mit einer Steuerungskonsole im Hangar verbunden hatte und die Daten zum Fund durchging.

„Eigentlich ist ein Scout einem Raumjäger auch überlegen und dennoch kommt es schlussendlich immer noch auf das Können der Piloten an.“ meinte Chris.

Lex biss sich nachdenklich auf die Unterlippe und nickte.

„Schickt eine Nachricht an Zeratul, dass wir einen Schlachtträger und neuartige Jäger entdeckt haben!“ befahl Chris.

„Ai.“ kam Capones Stimme über Funk und er machte sich daran die Nachricht an Zeratul zu senden.

„Teufel, ein Lichtblick.“ meinte Chris und er schaffte ein schwaches Lächeln.
 

Einige Stunden später die California nun schon beinahe einen halben Tag im System und wartete auf das Eintreffen von der Amaru. Zeratul hatte Keith nämlich gebeten mit der Amaru zur Position der California zu fliegen und dann dort auf Fenix zu warten. Dieser würde mit einer kleinen Flotte erscheinen um alle möglichen Daten aus der California zu bekommen und möglicherweise auch um das Schiff zu sichern. Chris war sich dessen bewusst, während er etwas dösig im Kommandostuhl saß und die die Monitore gelangweilt anblickte. Eigentlich wollte er sich das Schiff ja auch behalten, aber für das Kommando über so ein Schiff, fühlte er sich schon etwas zu alt. Dennoch würde er mit Fenix darüber reden, denn mit Zeratul konnte Chris einfach nicht so gut reden, wie mit Fenix.

Aus ein paar Lautsprechern drangen die Stimmen der geretteten Marines, die nun entweder durch das Schiff strichen um womöglich weitere Entdeckungen anzustellen, oder sich in einem Gemeinschaftsraum mit Red, Lex, Kain, Ray, Rabbit und Rockwood unterhielten. Chris hatte Kain schon alles gesagt. Alles was er wusste, und was erwähnenswert schien. Nun war Kain dabei etwas über die geretteten Marines, Ray, Rabbit und auch über die Lex und Red zu erfahren. Viel kam dabei nicht raus. Lex und Red hatten ihre Geschichten schnell erzählt und abgesehen von Sergeant Miguel Diaz und T-Bone waren alle einfache Leute gewesen, die einfach nur versucht hatte ihr Überleben mit einer Waffe zu sichern. T-Bones Geschichte war dafür schon interessanter, besonders weil sie kurz war. Er hatte Kain nur sehr wenig erzählt und alles schien sich in einem Zeitraum von zwei Jahren abgespielt zu haben. Nun, vielleicht hätte T-Bone davor nichts erlebt, was es wert gewesen wäre zu erzählen, doch Kain war schon lange genug Reporter um zu erkennen, wenn sich hinter Schweigen eine große Geschichte versteckt.

Und Kain vermutete eine dunkle Vergangenheit.

Miguel dagegen schien wie ein vorbildlicher Soldat. Er ging zur Armee, brachte es schnell zum Sergeant und schien nie einen Fehler oder sonst etwas gemacht zu haben, was er im Nachhinein bereuen würde. Kain nickte bei den Erzählungen der beiden und machte sich Notizen, während Rockwood neben ihm saß, Musik hörte und dabei an die Decke starrte. Von Zeit zu Zeit murmelte er immer wieder die fünf Vokale. „AEIOU.“

Anfangs hatte es Kain noch gewundert, doch nach ein paar Minuten hielt er es für Rockwoods Art, die Zeit tot zu schlagen und Stress zu verdauen.

Damit hatte er sicherlich recht, denn Rockwood sagte diesen Slogan, was es für ihn war, immer, um sich zu erinnern, warum er Soldat geworden ist.

Als Kain damit fertig war, die Marines zu befragen, wandte er sich an Rabbit und Ray, welche beide inzwischen wieder ganz normal sehen konnten, und begann sie auszufragen.

Auch bei Ray hatte er das Gefühl, dass er ihm viel verschwieg, doch dafür machte er sich von dem, was ihm Ray erzählte, brauchbare Notizen. Rabbit hingegen schien in ihrem Element zu sein und erzählte Kain davon, dass sie einst auf Terra gelebt hatte und dort Hacker war. Sie erzählte Kain auch, dass sie als junge Frau jemanden begegnet war, den sie geliebt hatte, zumindest sei sie sich dabei sicher gewesen. Doch schon nach ein paar Wochen hatte er wieder ihr Leben verlassen.

Auf die Frage, ob sie noch etwas von ihm habe, hatte sie gelacht, genickt und geantwortete: „Ja, eine Tochter.“

Auch Ray grinste, legte seine Arme um Rabbits Hüfte und Kain verstand, dass es Ray gewesen war, von dem sie geredet hat.
 

Chris saß in seinem Kommandostuhl und langweilte sich.

Sein Kopf sank immer tiefer und seine Augenlieder fielen ihm fast zu. Plötzlich riss er seinen Kopf wieder hoch, gähnte und meinte dann: „Mir ist langweilig.“

Capone grinste über Chris’ Kommentar und murmelte: „Und wenn wir kämpfen, fühlst du dich gestresst.“

Eigentlich hatte Capone ja gehofft, dass Chris diese Erwiderung nicht gehört hätte, doch Chris’ Blick verriet, dass er es gehört hatte.

„Hol dich doch ne Pulle Rum aus der Reaper.“ meinte Odin, der ebenfalls kurz vorm Einschlafen war und mehr auf seinem Sitzplatz lag, als saß.

Chris schien kurz zu überlegen, erhob sich von seinem Platz, streckte sich und meinte, beim Hinausgehen: „Gute Idee.“
 

Als er die Kommandobrücke verlassen hatte, holte er seinen PDA aus der Tasche, zog Kopfhörer hervor und begann Musik zu hören, während er gemütlich durch das Schiff ging um sich den Rum zu holen. Er ging zur Warpschleuse und wollte gerade die Koordinaten für den Hangar eingeben, als er sich anders überlegte und beschloss, den Weg einmal auszugehen.

„Wird schon nicht so weit sein.“ dachte er sich und kratzte sich am Hals, weil tief im Inneren schon wusste, dass es weit war.

Dabei fiel ihm die Kleinigkeit auf, dass ihm sein Kehlkopfmikrophon fehlte.

Dennoch ging er weiter, mit dem Gedanken, dass ohnehin viele Warpschleusen den Weg säumten.
 

Als Chris endlich die Reaper erreichte, verfluchte er die Entscheidung, nicht die Warpschleuse genommen zu haben. Der Weg hatte ihn knapp eine Stunde gekostet und hätte er nicht seine Musik gehabt, wäre er dabei wahrscheinlich vor Langeweile gestorben.

Er betrat die Reaper und machte sich gleich daran die Vorratskammer zu suchen.

Es dauerte zwar etwas, aber er fand die Kammer und wählte gemütlich eine Flasche aus, welche er sich mitnehmen wollte.

Seine Wahl fiel auf eine Flasche Rum, welche er an sich nahm und dann wieder die Reaper verließ.

Während er zur Warpschleuse ging, drehte er sich um und starrte in die Sterne hinaus, während er rückwärts weiter ging.

Manchmal konnten die Endlosigkeit des Universums Angst erzeugen. Angst vor dem unbekannten. Angst vor dem, was dort draußen noch lauern könnte. Chris war sich bewusst, dass der bisher entdeckte Raum nur ein Bruchteil sein kann und daher war er der Ansicht, dass es womöglich noch weitere Rassen dort draußen geben musste. Andere könnte das beunruhigen, doch Chris nahm es gelassen hin. Wenn er in die Sterne blickte, dachte er nicht daran, wie viele Feinde sich noch dort draußen verstecken könnten, wie viele Gefahren noch lauern könnten. Nein, Chris dachte nur an eines, was dort zwischen den Sternen lag.

Freiheit. Die Freiheit Frieden und Ruhe zu genießen. Die Freiheit weder den Tod noch sonst jemanden zu fürchten.

Grinsend ging Chris noch immer rückwärts weiter. Er kannte die Position der Warpschleuse auswendig und wusste daher wo er hin gehen musste, ohne sich umzudrehen.

Die Freiheit war das einzige Abenteuer, das Chris noch fehlte. Ansonsten hatte er schon nahezu alles erlebt. Er ist Vater geworden, hat seine Freundin…Freundinnen verloren, war schon oft in den sicheren Tod gezogen und wieder lebend zurück gekehrt. Vieles davon hatte auch auf Jay zugetroffen, aber Jay hatte ein weiteres Abendteuer erlebt, welches Chris noch fehlte. Jay hatte schon den Tod erlebt. Chris noch nicht. Die Aussicht zu sterben wirkte nicht beängstigend, sondern beruhigend. Chris blinzelte kurz und verband seine Gedanken. Zwischen den Sternen lauert der Tod. Zwischen den Sternen wartet aber auch die Freiheit. Ein Lächeln breitete sich in Chris’ Gesicht aus und er verknüpfte die beiden Gedanken. Der Tod bedeutete Freiheit. Nicht der Tod als Reiter, sondern der Tod als Erlebnis versprach Freiheit von all den Sorgen und Problemen. Nein, der Tod löste keine Probleme, aber er verhinderte, dass man sich um weitere Probleme kümmern musste. Dann fiel Chris etwas ein. Er erinnert sich an etwas, das auf Lacrima Belli stand und den letzten Schliff von Sonny bekommen hatte. Die Freiheitsstatue, welche zuvor auf Terra in New York gestanden hatte. Sonny hatte das Gesicht mit einer Träne geziert und nun sagte jeder nur noch „sad statue of Liberty“ zu dem Monument.

Trauer für die Toten bedeutete, Trauer für die Freien.

Denn der Tod befreite die Seele.

Chris starrte mit glasigen Augen in die Sterne und seufzte: „Ich hoffe du genießt deine Freiheit, Jay. Und ich hoffe, das wir uns irgendwann wieder sehen.“

Dann wollte er sich umdrehen, doch dazu kam er nicht mehr.

Zwei lange Psi-Klauen sprengten seine Brust förmlich in eine Masse aus Blut, Fleisch und Knochen.

Dann, noch bevor der letzte Rest Leben aus Chris wich, sah er in den Augenwinkeln einige Bewegungen im Hangar.

Die Hybriden, welche damals die Protoss abschlachtet hatten, bevor diese Fliehen konnten, krochen nun aus ihren Verstecken um jene zu töten, welche den Schlachtträger aktiviert hatten.

Das Brummen des Warp-Antriebes hatte sie aus ihrem Schlaf gerissen und wieder an ihre Mission erinnert. Zu verhindern, dass dieses Schiff gegen die vier Reiter der Apokalypse eingesetzt werden konnte.

„Scheiße.“, dachte sich Chris noch entsetzt, als ihm der Tod in die Glieder fuhr, doch dann, mit dem letzten Herzschlag, änderten sich seine Gedanken und er mit letzter Kraft brachte er noch ein Wort heraus, „Freiheit.“

Und mit diesem Wort hatte er seine Leben ausgehaucht.
 

Capones Kopf schoss in die Höhe gerade in dem Moment, indem Chris sein Leben ließ.

Odin blickte fragend in Capones Richtung und erkundigte sich: „Ist was?“

Capone erwiderte unsicher: „Ich weiß nicht. Ich habe das Gefühl, als würde irgendetwas nicht stimmen.“

Prince blickte Odin kurz an, dann sah er zu Capone und ihm fiel auf, dass er auch etwas fühlte. „Jetzt wo du es sagst.“ meinte Prince und auch Odin nickte.

Capone blickte sich kurz um, dachte dabei nach und kam zu dem Entschluss, dass es wahrscheinlich nur blinder Alarm war.

Er schüttelte den Kopf, wandte sich wieder der Konsole zu und überwachte die Energieversorgung der Photonen-Kanonen.

Prince blickte auf die Uhr und meinte dabei: „Chris ist schon einige Zeit weg.“

„Entweder er hat gerade meine Vorratskammer geplündert, oder er wollte den Weg mal zu Fuß gehen.“ vermutete Odin, wobei er mit der zweiten Möglichkeit Recht behielt.

Capone erhob sich von seinem Platz, ging zur Nav-Map hinüber, welches ein Hologramm vom bekannten Teil des Universums zeigte, und betrachtete das Hologramm. Es wirkte wie das Universum im Miniformat, da wirklich alles bekannte eingezeichnet war, solange man es optisch erkennen konnte. Capone musterte die kleinen Sterne und wie auch Chris kurz bevor er starb, versanken seine Gedanken in den Sternen.

Anhand der Gedanken erkannte man, dass Jay, Chris, Mike und Capone sehr gleich aufgewachsen sind. Jeder erkannte in den endlosen Weiten des Universums die gleichen Dinge. Freiheit und Tod. Und jeder erkannte, dass der Tod Freiheit bedeutete.

Shirin betrat die Kommandobrücke, erkannte, dass Capone gedanklich vollkommen abwesend war, und ließ sich auf einem der leeren Plätze nieder.

Sie blickte abwechselnd von Capone zu der, sich langsam um die eigene Achse drehende, Nav-Map und sie grinste über das Verhalten von Jays älterem Halbbruder. Brüder im Geiste haben sich die beiden in den guten alten Zeiten immer genannt. Damals als Jay noch gelebt hatte. Einige Zeit nach Jays Ableben fanden sie heraus, dass die beiden denselben Vater hatten. Und so wurden aus den beiden Brüdern im Geiste, Söhne desselben Vaters.

Es hörte sich zwar seltsam an, doch so beschrieben es manche Leute.

Capone und Jay waren beide Söhne des Piraten Alan Shezar, welcher Mengsk schon lange ein Dorn im Auge war und seine Söhne waren da auch nicht anders. Doch egal wie sehr Capone und Alan es auch versuchten, die beiden waren nie in der Lage sein, Mengsk auf diese Art und Weise in Schrecken und gleichzeitig auch in Weißglut zu versetzen, wie Jay es fertig brachte.

Etwas wunderte Shirin als sie über Alan, Jay und Capone nachdachte. Keiner der beiden Söhne hatte den Nachnamen des Vaters angenommen. Stattdessen hatten Jay und Capone den Familiennamen Smith behalten. Und auch Keith hatte nicht den Nachnamen ihres Großvaters angenommen.

Eine weitere Frage drängte sich in Shirins Denken: „Warum hatten Jay und Capone denselben Nachnamen? Hatten sie womöglich auch dieselbe Mutter?“

Eine kurze Überlegung ließ sie den Kopf schütteln. Soweit sie die Geschichten kannte, war Jay ohne Gedächtnis im Waisenhaus aufgewacht, indem zufällig auch Chris, Mike und Capone waren. Capone hatte damals angefangen auf Jay aufzupassen und daher hat dieser in ihm so etwas wie einen älteren Bruder gesehen. Darum, und nur darum, hatte Jay auch den Nachnamen von Capone angenommen, denn von diesem war der Nachname bekannt.

Nur, warum Jay, Jay hieß, war wieder eine Frage, die sich aufdrängte wenn man über die Vergangenheit des ehemaligen Captains nachdachte.

Schließlich existierten vor seinem Auftauchen im Waisenhaus keine Dokumente und den Namen…niemand wusste weshalb er diesen Namen angenommen hatte.

Dann riss etwas Shirin und auch Capone aus ihren Gedanken.

Ein Funkspruch von der Amaru kam herein.

„California, hier spricht die Amaru. Wir werden bald ihre Position erreichen.“ war Keith’ Stimme zu hören.

Capone wartete kurz, erblickte das zurückgelassene Kehlkopfmikrophone von Chris und antwortete daher selbst: „Hier California. Verstanden. Bis gleich.“

Ein erleichtertes Grinsen erhellte Capones Gesicht, während er sich mit den Händen an der Konsole vor sich abstützte. Das Eintreffen der Amaru versprach Sicherheit. Obwohl sie auf einem Schlachtträger waren, waren sie dennoch kein schweres Ziel. Ein frontaler Angriff wäre zwar fehlgeschlagen, doch man brauchte nur richtig anzugreifen, denn für eine richtige Verteidigung des Schiffes, wären viel mehr Personen nötig.

Auf einem der Monitore sah man gerade eine Truppe von fünf Marines, welche durch die Gänge der Amaru streiften und sich dabei über Sport unterhielten.

Capone fand es belustigend, wie die Soldaten Stress und Anspannung vermieden.

Dann verschwanden die Soldaten auch schon wieder aus dem Blickwinkel der Überwachungseinheit.
 

„Und ich sage dir, dass du dich irrst.“ sagte Sleege, der Snakes Meinung nicht teilte.

„Ach, lass ihn doch.“ meinte Duncan, welcher nicht dabei gewesen ist, als sie Rays Corsaren gefunden hatten. Duncan und Sleege waren beide am selben Tag eingerückt und kannten sich daher schon seit Jahren.

„Etwas mehr Ernst wäre angebracht.“ kam es von Doc,

Jazz, der von Miguel als Anführer dieser kleinen Fünfmanntruppe ernannt wurde, schüttelte den Kopf über die Unterhaltung und zischte: „Über Sport könnt ihr ein anderes Mal auch reden! Behaltet eure Gedanken lieber auf eure Umgebung gerichtet!“

Jazz führte ging an der Spitze der kleinen Truppe, während Sleege und Snake in der Mitte und Doc mit Duncan das Schlusslicht waren.

Eine kurze Zeit gingen die fünf schweigend weiter, dann durchbrach Sleege die Stille mit einer Frage.

„Was macht ihr, wenn der Krieg vorbei ist?“ fragte er die anderen.

Snake dachte kurz nach und zuckte dann mit den Schultern. „Ich werde wohl Pirat bleiben.“ meinte er schließlich noch.

„Ich werde mir irgendwo eine Farm aufbauen und mich dann dort zur Ruhe setzen.“ meinte Duncan, der hoch gewachsen und stark gebaut war.

Snake stellte ihn sich als Farmer vor und musste unweigerlich grinsen.

Doc hingegen hatte schone eine klare und auch vorstellbare Idee von dem, was er nach dem Krieg tun wollte: „Ich werde mich wieder an meine alte Arbeit machen und mich wieder der Geologie verschreiben.“

Jazz grinste, denn das wirkte nicht sehr unglaubwürdig.

„Ich will mir einen Transporter zulegen und ins Frachtgeschäft einsteigen.“ meinte Sleege grinsend.

„Hey, denn werden wir uns sicher mal wiedersehen.“ sagte Snake lachend.

Auch Jazz lachte über diesen Gedanken.

„Und was ist mir dir, Jazz?“, fragte Duncan aus der letzten Reihe, „Was machst du, wenn das hier vorbei ist?“

Zwei schnelle Gestallten schossen von oben herab, stießen hellblau leuchtende Psi-Klingen durch die Körper von Duncan sowie Doc und zogen die beiden mit sich hinauf. Die beiden waren so schnell, leise und präzise getötet worden, dass sie keinen Laut mehr ausstoßen konnten und daher die drei anderen Terraner nichts mitbekommen hatten.

„Keine Ahnung. Ich wird wahrscheinlich bei der Armee bleiben.“ antwortete Jazz, während wieder zwei Hybriden blitzschnell von oben herunterkamen, sich Snake und Sleege schnappten und wieder nach oben verschwanden.

Als die Hybriden die beiden in die Lüftungsschächte an der Decke hinaufzogen, schlug Snakes gepanzerter Fuß kurz gegen das Metall.

Jazz hörte das Geräusch, blieb stehen, hob die Hand und formte eine Faust.

„Habt ihr das auch gehört, Jungs?“ fragte er leise flüsternd.

Der Körper eines Hybriden landete lautlos auf dem Gang hinter Jazz und die Kreuzung aus Zerg- und Protoss-DNS glitt geräuschlos auf Jazz zu.

Jazz, der keine Antwort bekommen hatte, fragte leise: „Jungs?“

Dann drehte er sich langsam um, starrte in die leuchtenden Augen des Hybriden und als dieser auf ihn zustieß, schrie Jazz noch aus Leibeskräften auf.
 

Aus dem Funk kam Jazz’ Schrei und er endete abrupt.

Capone zuckte auf seinem Sitzplatz zusammen und er sagte in das Headset: „Aufklärungstrupp Alpha, bitte melden!“

Keine Antwort kam

„Aufklärungstrupp Alpha, bitte melden!“ wiederholte Capone.

„Das kannst du dir sparen.“ murmelte Odin, der auf einen der Monitore starrte, auf dem kurz zuvor die fünf Marines zu sehen waren.

Nun kamen aus der Richtung, in welche die Marines gegangen waren, Hybriden den Gang entlang geschlängelt.

„Holy shit!“ entfuhr es Prince.

Dann tauchte direkt vor der Kamera das Gesicht eines Hybriden auf, welches direkt in die Kamera starrte. Die Augen leuchteten auf und im nächsten Moment war das Bild verschwunden und durch Flimmern ersetzt worden.

„Feindkontakt!“, brüllte Capone in sein Mikrophon, „Alle zu den Waffen! Wir haben Hybriden an Bord.“
 

Als Capones Warnung aus den Lautsprechern hallte, kam augenblicklich Leben in die Leute im Aufenthaltsraum.

Ray griff nach seiner Gunblade, doch dabei stellte er fest, dass er diese nicht umgeschnallt hatte.

„Verdammt, wo sind meine Waffen?“ fragte er Kain.

Kain musste erst nachdenken, dann antwortete: „Eure Waffen sind noch im Corsar.“

„Warum das?“ fragte Ray und sprang auf.

Rabbit tat es ihm gleich und Kain, der nicht unbedingt zurückbleiben wollte, folgte den beiden, welche auf die Tür zu liefen.

Die anderen dachten, dass die drei einen weiteren Befehl, oder Tipp bekommen hatten, sprangen ebenfalls auf und folgten ihnen.

„Wir fühlten uns hier sicher.“ rief Kain als Antwort auf Rays Frage.

Ray trat in den Korridor hinaus, erblickte die nächste Warpschleuse und lief darauf zu. Schlitternd bremste er davor ab und gab die Koordinaten für Hangar a ein.

Als sich der Bogen mit der Warp-Masse füllte, zögerte er nicht, sondern sprang gleich hinein.
 

„Verdammt, was haben die vor?“ fragte Odin, der auf einem der Monitore sah, wie Ray in die Warp-Schleuse sprang.

„Sie wollen in den Hangar.“ erkannte Prince.

Ein kratzendes Geräusch erklang über den Köpfen der vier Terraner auf der Kommandobrücke und ein ungutes Gefühl beschlich sie.

„Sie sind bereits über uns.“ flüsterte Shirin.

Capone nickte und schritt langsam zur Tür hinüber, dabei flüsterte er in das Mikrophon: „An alle, wir sammeln uns bei der Reaper!“

Gerade als Capone die Tür öffnen wollte, tauchte auf der System-Karte etwas auf.

Prince bemerkte es auch, blickte es an und sagte erleichtert: „Die Amaru ist hier!“

Im gleichen Augenblick wurde direkt über ihm eine Abdeckplatte auseinandergerissen und ein Hybrid schwang sich in den Raum.

Er wollte sich gerade auf Prince stürzen, als ein Schuss donnerte und der Kopf des Hybriden explodierte.

Prince drehte sich um, sah Capone mit gezogener Pistole an der Tür stehen, und er hauchte: „Danke, Kumpel.“

Capone nickte, öffnete die Tür und zischte: „Kein Problem.“

Dann rannte er zur Warp-Schleuse und gab ebenfalls die Koordinaten für Hangar a ein.

Weitere Hybriden krochen aus dem Loch in der Decke und Prince begann mit seinen MP’s auf die Hybriden zu schießen. Die Aliens zuckten unter den Treffern zusammen. Shirin, Odin und Prince zogen sich feuernd aus der Kommandobrücke zurück und gingen zu Capone hinüber, der schon am Fluchen war, weil eine Fehlermeldung an einem kleinen Monitor an der Konsole angebracht war, auf dem stand, dass der Hangar nicht angewählt werden konnte, weil dieser gerade benützt wurde.

Ein weiterer Funkspruch kam herein: „Hier ist Aufklärungstrupp Delta! Wir werden hier gerade aufgerieben!“ Im Hintergrund war Gewehrfeuer zu hören und auch ein verzweifelter Schrei.

„Zurückziehen zum Hangar!“ befahl Capone, der es schließlich aufgab und anfing zu laufen.

Etwas überrascht, folgten ihm Shirin, Prince und Odin, wobei sie immer wieder über die Schulter blickten um sicher zu gehen, ob sie verfolgt wurden.

„Sir, wir sind nicht in der Lage diesen Befehl auszuführen.“ erwiderte der Anführer vom Aufklärungstrupp Delta.

Die Schüsse waren nun auch schon so zu hören und Capone wusste, dass Trupp Delta nicht weit weg sein konnte.

„Delta, sagen sie uns ihre Position!“ bat Capone, während er im Lauf seine beiden Pistolen zog.

„Sir, wir sind-Aahhhhhhh!!“ der Funkspruch endete in einem plötzlich endenden Schrei.

„Verdammt.“ zischte Capone, bog um die nächste Ecke und sah in einigen Metern Entfernung, wie die Hybriden ihre Klauen aus den toten Marines zogen, welche zuvor noch Trupp Delta waren.

Capone hob seine Waffen an und feuerte, während er lief, auf die Hybriden. Diese zuckten unter den Treffern zusammen und ganze Fleischfetzen wurden ihnen aus den Körpern gerissen.

Die Distanz zu den Hybriden schrumpfte und als er nur noch ein paar Meter entfernt war, hatte Capone die erste Pistole leer geschossen.

Ohne nachzudenken, steckte er die Waffe weg und zog statt dessen seine Axt von der Schulter.

Als er am ersten Hybriden vorbeikam, ließ er sich fallen, sodass die leuchtende Klaue des Hybriden ihn verfehlte, rutschte über den Boden und ließ seine Axt durch den Rumpf eines weiteren Hybriden gleiten.

Prince, der nun freie Schussbahn hatte, nutzte seine Chance und eröffnete das Feuer.

Blut spritzte auf, als die unzähligen Spikes die Körper der Hybriden zerfetzten und diese umkippten.

Capone kam schnell wieder auf die Beine und die vier liefen weiter.
 

Als Ray im Hangar aus der Warp-Schleuse kam, rutschte er auf dem Blutverschmierten Boden aus.

Er konnte sich noch rechtzeitig festhalten, um nicht umzufallen, und als er sich umblickte, erkannte er, von wem das Blut stammte.

Knapp zwei Meter von der Warp-Schleuse entfernt lag Chris’ toter Körper, dessen Brust vollkommen zerfetzt war.

Ray kämpfte gegen den Brechreiz an, wandte seinen Blick ab und konzentrierte sich lieber auf sein Ziel. Mit dem Blick starr auf die Reaper gerichtete lief er weiter, während nun auch die anderen aus der Warp-Schleuse kamen.

Auch sie erstarrten kurz bei dem Blut und Chris’ Leiche, welche nicht weit von der Warp-Schleuse entfernt waren.

Als der letzte nun auch im Hangar war, schloss sich die Warp-Schleuse wieder und die Terraner folgten Ray zur Reaper.

Ed rannte so schnell er konnte. Sah in seinen Augenwinkeln Bewegungen, welche sich in der Ferne regten, und wusste daher, dass die Hybriden auch im Hangar waren. Dennoch riskierte er keinen Blick zur Seite, sondern starrte immer nur auf Rays Hinterkopf, dem er folgte.

Plötzlich kam etwas anderes auf sein Gesicht zu und kurz bevor es ihn berührte, riss er noch die Augen auf und wollte noch einen Schrei ausstoßen.

Die Psi-Klaue rammte sich in seinen Kopf und der Hybrid riss Ed einfach mit sich.

Lex schreckte zusammen, als Eds Kopf direkt neben ihr von der Hybridenklaue erfasst wurde, hechtete zu Boden und zog noch im Sprung ihre Pistole. Sie rutschte über den Boden, zielte auf den Hybriden und spaltete ihm mit drei Treffern den Kopf.

Eine Bewegung direkt über ihr ließ sie aufblicken und sie sah einen Hybriden auf sich zukommen. Der Hybrid hatte sich einfach von oben herunterfallen lassen und holte im Fall mit seinen Klauen aus.

Lex war nicht einmal mehr in der Lage die Waffen anzuheben, doch jemand anders sprang gegen den Hybriden und rettet ihr somit das Leben.

Lex rutschte auf allen vieren vor dem Knäuel weg, welches der Hybrid und ihr Retter bildeten, und erkannte dabei, dass es Red war, der sie gerettet hatte.

Der Hybrid stieß mit seiner Klaue zu, doch Red wich im letzten Augenblick noch aus.

Lex erkannte, dass sie nun eine freie Schussbahn auf den Hybriden hatte, hob ihren Arm mit der Pistole an und wollte gerade abdrücken, als ein weiterer Hybrid direkt vor ihr landete.

Panisch rutschte Lex rückwärts vor dem Hybriden davon, während sie auf ihn feuerte.

Aber die Kugeln prallten von der Chitinhaut des Hybriden ab und konnten ihn daher nicht aufhalten.

„Scheiße! Scheiße! Scheiße!“ fluchte Lex laut, während sie ihre leer geschossene Pistole nach dem Hybriden schleuderte.

Der Hybrid holte mit seiner Klaue aus und Lex hielt sich die Hand schützend vor ihr Gesicht.

Sie hörte nahe Schritte, dann das Geräusch von Chitin, das auf Metall prallte und sie öffnete ihre Augen wieder.

Direkt vor ihr stand Rockwood, der mit einem von Chris’ Krummsäbeln die Klaue des Hybriden abgewehrt hatte, und nun mit dem zweiten Krummsäbel ausholte und ihn seitlich in den Kopf des Hybriden rammte.

Die Kreatur zuckte unter dem Schmerz zurück, hätte vermutlich vor Schmerzen gebrüllt, wenn es einen Mund gehabt hätte, doch es war noch nicht besiegt.

Rockwood zog den Krummsäbel wieder heraus, machte sich auf einen weiteren Angriff des Hybriden bereit, als Red, plötzlich über den Hybriden hinweg sprang. Im nächsten Augenblick wand sich der Hybrid abermals und stürzte dann tot um. In seinem Rücken waren zwei tiefe Wunden, welche ihm der andere Hybrid zugefügt hatte, als Red dessen Angriff ausgewichen war.

Red kam wieder auf die Beine, zog seine Pistole und schoss dem Hybriden in den Kopf, welcher sofort umgerissen wurde und nun ebenfalls tot da lag.

„Danke, Jungs.“ keuchte Lex, während um sie herum schon das Feuer von automatischen Waffen zu hören war, mit dem sich die Marines die Hybriden vom Leib hielten, „Vielen Dank.“

Dann wurde hinter ihr eine Bodenplatte hoch geschleudert, ein Hybrid hechtete daraus hervor, rammte seine beiden Klauen in Lex’ Schultern und zog sie mit sich wieder in das Loch hinab.

Ihr Kreischen war deutlich zu hören und veranlasste Red sich neben dem Loch auf den Boden fallen zu lassen um ihr vielleicht noch helfen zu können. Dass grauenerregendes Geräusch kam aus dem Loch und Lex’ Schrei endete schlagartig.

Red starrte vollkommen perplex in das dunkle Loch hinunter, dann schoss ihm die Visage eines Hybriden entgegen.

Doch ein Spikehagel empfing den Hybriden und sprengte seinen Kopf. Während der tote Körper wieder in die Dunkelheit zurücksank, blickte Red an seinem Retter hinauf und erkannte Sergeant Miguel Diaz, der neben ihm stand.

„Mistviecher.“ knurrte der Sarge, dann wandte er sich um und lief zu den Überresten seiner Jungs hinüber.

„T-Bone, kümmere dich um die beiden!“ befahl Miguel und zeigte auf Red, sowie Rockwood.

T-Bone nickte, lief zu den beiden hinüber und zerrte sie in Richtung Reaper.

In dieser war Ray gerade damit beschäftigt seine Gunblade und die Snipergun zu suchen.

„Verdammt, wo habe ich so nur hingelegt?“ fragte er sich, während er verschiedene Dinge beiseite warf.

Sammy stand inzwischen am Eingang der Reaper und gab den Marines Unterstützungsfeuer. Schuss um Schuss feuerte er ab und streckte damit Hybriden nieder. Kein Muskel regte sich in seinem Gesicht, nichts, was ihn menschlich wirken ließ, während er immer wieder den Abzug betätigte.

Kain rannte an ihm vorbei und wunderte sich, ob Sammy überhaupt ein lebendes Wesen war, oder nur eine Maschine.

Red hatte inzwischen schon das Cockpit erreicht und machte sich daran die Maschinen hochzufahren.

Ein Warnlicht leuchtete auf, welches verriet, dass die Waffensysteme nicht einsatzfähig waren.

Einen Fluch ausstoßen legte Red weitere Schalter um, damit ein Systemcheck anlaufen konnte, welcher ihm verraten würde, was nicht stimmte.

Die Warp-Schleuse aktivierte sich wieder und Shirin, Capone, Prince und Odin kamen heraus.

Als der letzte von ihnen durch war, drehte sich Prince um und feuerte mit zwei seiner Waffen in die blaue Masse hinein. Gleichzeitig machte sich Odin daran die Warp-Schleuse wieder zu deaktivieren.

„Und weg!“ rief Odin kurz bevor er die letzte Taste drückte.

Prince stellte das Feuer ein, Odin drückte die Taste und die Warpmasse verschwand.

Die beiden drehten sich um und sahen nun erst, was sich im Hangar abspielte.

„Red, bring alle hier raus!“ befahl Odin, während sie mitbekamen, wie die Hydralisken die wenigen Marines überrannten, die noch übrig gewesen waren.

Drei fielen über Miguel her und dieser wehrte sich noch verbissen, bis sie ihm den Arm abrissen und ihre Klauen in die Brust rammten.

„Beeilt euch!“ drängte Red, der den Antrieb der Reaper schon aktiviert hatte und nur noch auf die vier wartete. Ein kurzes Aufblitzen der Schilde und auch diese fielen aus. Gleichzeitig war der Systemcheck abgeschlossen worden und Red erkannte das Problem. Der Phylonenkristall hatte nur noch sehr wenig Energie übrig. Und das bisschen was noch vorhanden war, wurde jetzt für den Antrieb, die Lebenserhaltung und die künstliche Schwerkraft verwendet.

Die Hybriden stürmten auf die Reaper zu und Odin schüttelte den Kopf.

„Wir sorgen dafür, dass ihr noch abhauen könnt. Also verschwindet.“ erwiderte Odin und hob seine Pistolen an.

„Aber, Sir…“ fing Red mit einer Erwiderung an.

„Verschwindet!“ brüllte Odin, während er das Feuer auf die Hybriden eröffnete und sie somit auf die vier Terraner aufmerksam machte.

„Okay.“ meinte Red verbittert und die Reaper begann höher zu steigen.

Ray hatte inzwischen seine Gunblade gefunden, sie genommen und drehte sich um. Durch das Loch im Hangarboden sah er, wie die Reaper langsam abflog und er konnte die vier Terraner sehen, welche ihnen die Flucht ermöglichten.

Er rannte auf das Loch zu und hatte vor hinunterzuspringen um den vieren zu helfen.

Capone sah im Augenwinkel die Bewegung, blickte zur Reaper und sah Ray, der auf das Loch zulief.

„Nein, Kumpel. Das ist unser Kampf!“ zischte Capone, richtete kurz seine Pistole in Rays Richtung und drückte ab.

Das Projektil traf wieder einmal Rays rechte Schulter, riss ihn herum und er landete hart, mit dem Gesicht voran, auf dem Boden im Hangar der Reaper.

„Verdammt!“ brüllte er vor Schmerzen auf, während sich Rabbit neben ihm auf die Knie fallen ließ und ihn besorgt anblickte.

Prince hatte mitbekommen, was Capone gemacht hatte und fragte: „Was sollte das gerade?“

„Eigentlich wollte ich ihn ja erschießen, damit er einmal aufhört, sich in unsere Angelegenheiten einzumischen.“, antwortete Capone und man sah ihm an, dass er das wirklich vor gehabt hätte, „Außerdem schuldet er meinem kleinen Bruder noch Geld.“

Ein Lachen kam von Shirin und sie rief: „Leider hast du ihn nicht tödlich getroffen.“

„Man kann auch nicht alles haben.“ meinte Capone verbissen grinsend, während die Reaper den Hangar verließ und auf die Amaru zuflog, welche inzwischen die California erreicht hatte.

„Amaru, hier spricht die Reaper. Wir wurden auf der California von Hybriden angegriffen.“ funkte Red an die Amaru.

„Verstanden. Ich werde es umgehend den Jungs im Transporter sagen.“ erwiderte der weibliche Funkoffizier der Amaru.

Gerade als die Reaper zwischen den Blütenblätter hervor kam, kam ihr ein Transporter entgegen.

„Sind noch irgendwelche von uns an Bord?“ fragte der Funkoffizier.

„Ja. Capone, Odin, Prince und Shirin sind zurückgeblieben.“ antwortete Red befließen, während er sich den Schweiß von der Stirn wischte.

Der Funkoffizier leitete diese Information an den Transporter weiter und in dessen Transportkabine rief Johnny dann gleich: „Das muss schneller gehen! Verflucht noch mal!“
 

Im Hangar kämpften die vier Terraner inzwischen schon verbissen mit den Hybriden, welche scheinbar einfach nicht weniger wurden.

Sie bekamen nicht mit, wie sich der Transporter dem Hangar näherte, sonder existierten nur für jeden Moment. Es wurde keine Sekunde vorausgedacht, sondern einfach nur so reagiert, wie es die Situation erforderte. Capones Pistolen waren inzwischen schon leer geschossen und er wehrte sich nun nur noch mit seiner gewaltigen Axt.

Odin hatte zwar nur seine Pistole, doch mit dieser verteilte er gut platzierte Treffer. Mit jedem Schuss spaltete er einem weiteren Hybriden den Schädel.

„Odin, Vorsicht!“ brüllte Prince, der einen Hybriden erblickte, der sich Odin von hinten näherte.

Odin wandte sich sofort um, zielte mit seiner Pistole direkt auf en Kopf des Hybriden und drückte ab. Doch abgesehen von einem Klick passierte nichts.

Abermals betätigte Odin den Abzug, doch das Magazin war leer geschossen.

„Verdammt!“ murmelte Odin, während er Hybrid mit der Klaue ausholte und zustoßen wollte.

Eine kurze Feuersalve erklang und dem Hybriden wurde die Klaue abgetrennt.

Ein weiterer Feuerstoß und der Kopf des Aliens explodierte.

Odin machte sich daran ein frisches Magazin in seine Pistole zu schieben, als Prince aufschrie.

Augenblicklich wirbelte Odin herum und sah einen Hybriden, der von oben herabhing und seine Klauen in Prince’ Brustkorb gebohrt hatte.

Ein Pfeil sauste durch die Luft und blieb dem Hybriden im Kopf stecken. Er fiel von oben herunter und riss Prince mit sich um.

Dieser zuckte noch einmal kurz, dann war auch er tot.

„Verdammt!“ brüllte Odin auf, während neben ihm eine der Bodenplatten explodierte und ein Hybrid auf ihn zuschoss.

Ein weiterer Hybrid kam von oben herab und beide rammten ihre Klauen in Odins Körper. Noch bevor jemand darauf reagieren können hätte, hatten beide Hybriden angezogen und seinen Körper in der Mitte auseinandergerissen.

Der Transporter durchdrang das Kraftfeld und Cash, der den Transporter flog, sah, was sich im Hangar abspielte. Er erblickte die ganzen Hybridenkadaver, sah die toten Terraner, die beiden noch lebenden Menschen, die nun von den Hybriden bedrängt waren und er sah seinen Vater, der nicht weit von den Kämpfenden entfernt in seinem eigenen Blut lag.

Cash riss das Steuer herum und ließ den Transporter unsanft landen.

Die Erschütterung des landenden Transporters ließ Capone herumfahren und er erblickte das Schiff, welches ihnen zur Rettung eilte.

Ein kurzes Grinsen erhellte sein Gesicht, dann wurde ihm diese Unachtsamkeit zum Verhängnis. Drei Hybriden stürzten sich gleichzeitig auf ihn und begruben ihn unter ihren hackenden Angriffen mit den Psi-Klauen.

Mit letzter Kraft konzentrierte Capone seine Gedanken und schaffte es damit einem der drei Hybriden den Schädel in die Luft zu jagen.

Shirin waren inzwischen die Pfeile ausgegangen und sie kämpfte nun mit ihren beiden Großschwertern weiter.

Die Einstiegsrampe des Transporters ging auf und Johnny stürmte allen voran aus dem Schiff.

Er erblickte Shirin, sowie unzählige Hybriden, die sich nun auf sie stürzten und rannte auf sie zu. Zum ersten Mal wurde ihm bewusst, wie viel Shirin ihm wirklich bedeutete und er wollte sie nicht verlieren.

Shirin rammte ihre Großschwerter in den Rumpf eines etwas größeren Hybriden und stellte dann fest, dass sie die Schwerter nicht mehr herausziehen konnte.

Dem Hybrid schien das weniger auszumachen und er näherte sich mit seinem mundlosen Gesicht dem ihren.

Shirin schluckte und wusste, dass es aus war. In ihren Augenwinkeln sah sie nur weitere Hybriden, welche sie und den größeren Hybrid umdrängten und sie somit aus dem Schussfeld der neu eingetroffenen Marines hielten.

„Shirin!“ hörte sie jemanden ihren Namen schreien.

Sie hatte das Gefühl, als würde alles in Zeitlupe ablaufen, während sie ihren Kopf drehte um nachzusehen, wer nach ihr geschrien hatte.

„Shirin!“ wiederholte die Person und für einen kurzen Moment sah Shirin, wer es rief.

Sie sah Johnny, der unaufhörlich feuernd auf sie zu rannte und die Körper der Hybriden explodierten, wo die Spikes sie trafen.

Doch für Shirin war es zu spät, der Hybrid, in dem ihre Schwerter steckten, stieß mit seinen Klauen zu und rammte ein davon in ihren Kopf, während er die zweite Klaue in ihr Herz stieß.

„Shirin!“ hörte sie Johnnys Stimme abermals schreien, dann war es aus.
 

Der Hybrid schleuderte ihren Körper beiseite und konzentrierte sich nun auf die Neuankömmlinge.

Johnny sah Shirins Körper durch die Luft fliegen, sah ihn landen und leblos auf dem Boden liegen.

Er wurde langsamer, blieb stehen und starrte entsetzt auf Shirins toten Körper, während um ihn herum die Spikes vorbeizogen und die Hybriden niederstreckten.

Die anderen Marines hatten ihre Waffen angelegt und streckten damit die Hybriden ohne Erbarmen nieder.

Der große Hybrid, der schon Shirins Schwerter im Rumpf stecken hatte, schlängelte auf Johnny zu, wobei die Spikes einfach von seinem Körper abprallten.

Er hatte Johnny fast erreicht, holte gerade mit den Klauen aus, als dieser wieder anfing sich zu bewegen. Mit einer schnellen Bewegung hatte er die Waffe angehoben, direkt auf das Gesicht des Hybriden gerichtete und den Shotgun-Modus aktiviert.

Johnny drückte mit wutverzerrtem Gesicht ab und der Kopf des Hybriden explodierte in einer Wolke aus Fleisch und Blut.

Kurz stand sein Körper noch aufrecht da, dann sackte er zusammen und Johnny ließ seine Waffe wieder sinken. Die letzten Schüsse erklangen um Hybriden den Rest zu geben, welche noch mit letzter Kraft versuchten abzuhauen.

Dann war der Kampf auch schon vorbei.

Die Marines verteilten sich im Hangar und überprüften, ob es irgendwelche Überlebenden gab.

Hybriden, die noch zuckten wurden hingerichtet, doch überlebende Menschen fanden sich keine.

Cash war inzwischen zur Leiche seines Vater hinübergelaufen und hatte sich neben ihm auf die Knie fallen lassen. Die Trauer war ihm anzusehen, doch er erkannte etwas, dass ihn irritierte.

Während Johnny langsam zu Shirins toten Körper hinüberging und neben dieser auf die Knie ging, starrte Cash vollkommen verwirrt auf das Gesicht seines Vaters hinab.

Ein Lächeln war in diesem Gesicht zu sehen. Das Lächeln, mit dem Chris seine Freiheit empfangen hatte.



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