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Dark Angel

.:9.3.10 Kapitel 18 on:.
von

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Trap

Dark Angel

Kapitel: 11/?

Autorin: -Satty-

Pairing: Ni~yaxSakito, ReitaxAoi

Genre: Shounen-ai, Romantik, Darkfic etc...

Kommentar: Endlich ist es fertig X___ X Kami, dieses Kapi hat mir mehr als eine schlaflose Nacht bereitet… Und so wirklich zufrieden bin ich nicht -.- Ich hoffe das ich im Verlauf dieser Story nie wieder so etwas schreiben muss… Jedenfalls nicht in diesem Ausmaß X.X

Und deshalb spreche ich hier wohl mal eine kleine Warnung aus *hust*
 

Wer schwache Nerven hat und kein Blut mag, sollte dieses Kapitel nicht lesen XD
 

Nun ja, jedenfalls viel Spaß beim lesen und ich freue mich wirklich sehr auf eure Kommentare.

*liebhabz*

Satty
 

Kapitel 10: Trap
 

So vergingen die nächsten zwei Tage. Reita und Sakito versuchten zwar die Entführer Aois aufzuspüren, doch Kyoto war einfach zu groß um sie zu finden. So mussten sie auf den „vereinbarten“ Treffpunkt warten, was besonders Reita zunehmend nervöser und auch aggressiver machte. Die Abwesenheit des Menschen, der ihm soviel bedeutete und der Verlust seiner beiden Familienmitglieder hatten ihn stark getroffen und ihm den Halt genommen, der ihn in den letzten Jahren immer mehr das Gefühl von Sicherheit verliehen hatte.

Sakito beobachtete die Verwandlung des anderen anscheinend unbeteiligt. Er hielt sich mit Kommentaren zurück, blieb meistens der stille Beobachter. Doch innerlich sah es anders aus. Die Erlebnisse Reitas hatten ihn stark an die eigne Zeit der Flucht erinnert, an die Gefühle, die auch ihn niedergestreckt hatten. Er verstand Reita besser, als dieser es annahm und dennoch schwieg er.

Im Allgemeinen herrschte zwischen ihnen zumeist eine gespannte Atmosphäre. Reita war nervös, ungeduldig und brach immer wieder in leisen Flüchen aus, ein Verhalten, dass man sonst von dem Älteren nicht gewöhnt war. Selbst in ihrer gemeinsamen Kindheit war der Blondschwarze immer beherrscht gewesen, hatte kaum eine Miene verzogen.

Es wurde eben immer wieder deutlich, dass sich nicht alles aus einem Körper prügeln und alle Gefühle durch straffe Disziplin und harte Bestrafung austreiben ließen.

Insgeheim beneidete Sakito Reita für seine Gefühle gegenüber dem unbekannten Jungen. Der Ältere hatte das gefunden, was er sich sehnlich wünschte. Ruhe, Glück und einfach nur Geborgenheit. Er dachte oft an die wenigen Momente in seiner Kindheit zurück, die er nicht allein in einer feuchten und dreckigen Zelle verbrachte und in der er mit Ni~ya zusammen gewesen war. Doch so klar und schön, wie diese Augenblicke immer gewesen waren, hatten inzwischen Frust, Unmut und auch Schuldgefühle diese überschattet.

Wie gerne hatte er als Kind Ni~yas Geschichten von der Außenwelt gelauscht, sich die so detailreich beschriebenen Erlebnisse vorgestellt. Für ihn war diese unbekannte Welt immer wie ein Märchenland gewesen, etwas Wunderbares, von dem es sich lohnte zu träumen. Doch seine Erwartungen, seine Träume waren heillos zerstört wurden.

Überall war ihm nur Leid, Elend und Zorn begegnet, niemals das, was Ni~ya ihm beschrieben hatte. Er musste schnell lernen, dass er einem Traumgespinnst hinterher gejagt war, ewig auf der Flucht und auf der Suche nach etwas Schönem…

Jetzt hatten sie sich in die Fabrik zurückgezogen, die er als Unterschlupf genutzt hatte und beratschlagten wie sie am Abend vorgehen wollten. Jene Diskussion erwies sich als ein äußerst schwieriges Unterfangen, da Reita immer wieder ausbrach. Er wäre am Liebsten sofort losgestürmt, doch dies ging nicht. Sakito versuchte ihn immer wieder zu beruhigen, doch gerade das ging nach hinten los.

„Reita wenn du nicht langsam runter kommst, geht das heute Abend gegen den Baum.“, nahm Sakito den dritten Anlauf, den nervös umherlaufenden Blondschwarzhaarigen zu bremsen. Doch dieser fuhr nur herum und stierte den Jüngeren wütend und aufgeregt an. „Was weißt du bitte davon? Du hast doch nicht die leiseste Ahnung, was es in mir vorgeht! Verdammt noch mal dieser Mensch ist das Wichtigste in meinem Leben!“, schrie er und ballte die Hand zur Faust. Sein Körper zitterte leicht. „Doch! Auch wenn du mir nicht glaubst, ich weiß genau was in dir vorgeht. Und jetzt komm runter. Wenn wir den Jungen retten wollen, müssen wir endlich überlegen wie wir vorgehen! Wir können nicht einfach dahin stürmen, ihn uns schnappen und wieder verschwinden.“, erwiderte Sakito nun doch langsam leicht gereizt. Reitas Aufregung ging auf ihn über und gegen sie spielte auch der letzte Gebrauch, des für sie so lebenswichtigen, Tryptophan. Sakito hatte die letzte Dosis vor drei Tagen genommen und langsam brauchte sein Körper die Droge wieder, ebenso Reita. Aber der letzte Rest, den Sakito noch besaß, würde nur für eine winzige Portion für sie beide reichen.

Reita sah ihn erstaunt an, hatte Sakito bisher noch nie seine Stimme in solchem Maß erhoben, doch dann zischte er nur und ließ sich schließlich neben Sakito auf der alten Matratze nieder. Dieser bereitete gerade die Spritzen vor. Die letzten beiden Packen die er noch hatte. Er zerstampfte die letzten Tabletten und erhitzte diese dann mit einem üblichen Löffel und Feuerzeug, ehe er die letzten beiden Spritzen auspackte und aufzog. Eine davon reichte er Reita und die zweite nahm er selbst, injizierte sich das Medikament geübt in die Halsvene.

Einige Minuten verstrichen, die sie nun schweigend zubrachten und einfach die Wirkung des Tryptophans abwarteten. Dann schließlich wieder die Augen aufschlugen. Sakito erkannte, wie Reita sich entspannte und auch das Zittern bei ihm nachließ.

So würde es hoffentlich leichter gehen mit ihm zu reden.

„Also… lass uns überlegen. Der Treffpunkt war in der Dämmerung bei eurem Tempel, nicht wahr?“ Reita nickte. „Und du hast die Entführer nicht erkannt?“ „Nein… ich habe sie nicht mal gesehen!“, brummte der Blondschwarze immer noch sichtlich angespannt. Sakito erwiderte darauf nur ein Nicken. „Gut… ich würde sagen, wir müssen abwarten, bis sie den Jungen rausrücken. Es soll ja im Tausch gegen mich geschehen. Du schnappst dir Aoi und verschwindest.“ Reita zog eine Augenbraue an. „Und dich mit denen alleine lassen? Gegen die hast du alleine keine Chance.“ Der Brünette wandte den Blick ab. „Ich weiß es nicht. Aber ich bin der, den sie wollen. Der Junge ist nur Mittel zum Zweck. Wenn du ihn hast, solltest du verschwinden und ihn retten.“ „Welch großer Mut in deinen Worten. Ich falle dir gleich um den Hals, oh großer Held!“ Reita lachte ironisch. „Vergiss es Sakito. Ich kann dich nicht sonderlich gut leiden, das geb ich zu, doch in die Hölle schicke ich keinen zurück, wenn ich es nicht verhindern kann.“, entgegnete er. Eine Aussage die Sakito ein kleines Lächeln abrang. „Danke… aber dennoch… was willst du sonst tun? Wenn du nicht mit Aoi verschwindest ist er in Gefahr, denn ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass er in der Lage sein wird schnell zu laufen.“ Damit traf er natürlich die Befürchtungen des Schwarzblonden, der sich deutlich anspannte. „Wenn sie ihm ein Haar gekrümmt haben, bringe ich sie um!“, grollte er. Sakito sah ihn an. „Ich hoffe es auch nicht, auch wenn ich ihn nicht kenne.“, murmelte er, lehnte sich schließlich zurück. „Also sind wir wieder am Anfang.“, seufzte Sakito und überkreuzte die Beine. Reita zuckte mit den Schultern. „Und? War sowieso mein Vorschlag. Du kannst nichts planen, Sakito. Wir kennen unseren Gegner nicht.“ „Schon, nur mir behagt es nicht vollkommen blind in diese Falle zu laufen.“ „Nun das müssen wir riskieren, wenn wir Aoi retten wollen und wenn du nicht mitmachst, geh ich allein! Ich lasse ihn nicht noch einmal im Stich!“ Sakito lächelte bei diesen Worten. Oh ja Reita empfand viel für diesen Jungen, sehr viel.

„Okay dann machen wir es mit deinem Weg.“, schlug Sakito schließlich ein, auch wenn es ihm nicht behagte.
 

***
 

„Hey… komm hoch mit dir!“ Ruppig wurde Aoi an den Armen nach oben gezogen, etwas, dass ihm ein schwaches Stöhnen entkommen ließ. Der schwarzhaarige trug noch immer die Augenbinde und seine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Die Seile hatten sich in den zwei Tagen tief in die schmalen Handgelenke gefressen und bereiteten dem Jungen Schmerzen. Doch noch schlimmer waren die Schmerzen seiner beiden gebrochenen Rippen. „Nun steh endlich auf!“ Ein unsanfter Stoß in seine Seite ließ ihn aufschreien und wacklig aufstehen. Ein harter Griff an seinen Armen riss ihn dann nach vorne. Er sah nichts, spürte nur die Anwesenheit einiger Personen in seiner Nähe. Die letzten beiden Tage hatte er in vollkommener Dunkelheit zugebracht. Er hatte sein gesamtes Zeitgefühl verloren und außer einigen Schlucken Wasser am Tag und zwei Schalen Reis hatte er nichts zu essen und trinken bekommen. Sein Körper war geschwächt, seine Augen brannten vom vielen weinen.

Er stand wacklig auf seinen Beinen und hing mehr zwischen den beiden Unbekannten, die ihn festhielten.

Hizumi warf dem Schwarzhaarigen einen abfälligen Blick zu. Nach seinem Versuch ihn zu bedrängen hatte er keine Lust mehr auf das Flittchen gehabt und ihn auch soweit in Ruhe gelassen. Sie hatten andere Dinge zu klären gehabt.

„Wir haben keine Zeit mehr! Bald geht die Sonne unter! Nehmt ihn und lasst uns gehen!“ Tsukasa und Zero nickten, festigten beide ihre Griffe um die Arme des schwarzhaarigen und zogen ihn mit. Aoi, durch den plötzlichen Ruck überrascht, stolperte und wäre beinahe gefallen, hätte der Griff von Tsukasa ihn nicht gehalten. „Komm beweg dich!“, sagte der Brünette kalt. Aoi zitterte am ganzen Leib. Seine Sachen waren schmutzig und an einigen Stellen weiß von der kalkhaltigen Wand, sowie zerknittert und zerrissen. Hizumis Übergriff hatte Spuren hinterlassen. Aber der Schwarzhaarige war zu schwach um noch viel Protest aufbringen zu können. Würde Hizumi es jetzt erneut versuchen ihn zu vergewaltigen, hätte er ein leichtes Spiel.

Doch der junge Mann war mit den Gedanken bereits ganz woanders. Aoi interessierte ihn nicht. Viel wichtiger war ihr kommendes Vorhaben. Sie mussten #443 unbedingt fangen und zurück in die Labore bringen. Dies hatte oberste Priorität. Er warf Karyu und Zero einen kurzen Blick zu. Sie hatten alles untereinander abgesprochen und waren sich sicher, dass ihr Plan aufgehen würde. Als Aoi erneut einknickte, wurde Hizumi aus seinen Gedanken gerissen. Gereizt warf er ihrer Geisel einen Blick zu. „Tragt ihn verdammt! In dem Tempo brauchen wir Jahre und wir müssen eher da sein als #443 und #668!“, ordnete er an und sofort nickte Zero, hob den geschwächten Jungen auf die Arme. Aoi stöhnte nur leise, gab sonst aber keinen weiteren Protest von sich.

Der Rest des Weges verlief ohne weitere Zwischenfälle und schnell erreichten sie den angegebenen Treffpunkt. Hizumi grinste. Ruhig lag der Tempel vor ihnen und weit und breit kein Anzeichen von #443 und #668. Er hätte sie gespürt, wären sie hier.

Er drehte sich zu Zero. „Gib mir den Kleinen! Ihr bezieht Posten! Wenn #443 und #668 auftauchen, gebt ihr mir über das vereinbarte Zeichen das Signal. Ich kümmere mich solange noch um unsere hübsche Geisel.“ Mit einem bösen Funkeln in den schwarzen Augen drehte sich der Dunkelhaarige nun zu den anderen. Zero zuckte mit den Schultern, ließ Aoi auf die schwachen Beine und schubste ihn grob in Hizumis Richtung. Der junge Mann fing den Anderen auf, bevor dieser fallen konnte, drückte ihn sofort an seinen Körper. Er spürte genau, wie Aoi sich verspannte, sich aus dieser unfreiwilligen Umarmung winden wollte, doch es nicht konnte.

Ohne noch ein Wort zu verlieren, hob Hizumi den jungen Körper hoch und schleppte ihn in das Innere seines alten Zuhauses. Dort wurde er einfach auf die Holzbank gestoßen, was dem Schwarzhaarigen erneut einen leisen Schmerzensschrei entkommen ließ. Hizumi lehnte sich ihm gegenüber an die Wand. „Na hast du eine Ahnung wo wir sind?“, fragte er spottend. Aoi kämpfte sich von allein in eine halbwegs aufrechte Lage. Er konnte noch immer nichts sehen, doch dieser Geruch den er wahrnahm… er war ihm so vertraut.

Sie befanden sich in seinem Zuhause!

„Wo sind sie? Wo sind die anderen? Reita!!! Ruka!!“, begann er sofort zu rufen, doch alles was er als Antwort erhielt war das hämische Lachen. „Oh ruf nach ihnen, ja tu es, doch sie werden dich nicht hören…“, tönte die Stimme dann plötzlich wieder genau neben seinem Ohr. Noch hatte Hizumi Aoi nicht gesagt, was aus seiner Familie geworden war. Der Schwarzhaarige ahnte nicht, dass sich in dem kleinem Garten hinter dem Tempel zwei Gräber befanden in denen zwei der wichtigsten Menschen ruhten, die es in seinem Leben bisher gegeben hatte. Und mit einem Mal wurde ihm die Binde von den Augen gerissen. Aoi schreckte zusammen, wollte sich schützend die Hände vors Gesicht schlagen, doch er vergaß, dass er noch immer die Handfesseln trug und er schrie auf, als jene erneut in seine Haut schnitten. Er kniff die Augen zusammen, untersagte sich einen Schmerzenslaut.

Erst als er sie langsam öffnete und in das Gesicht blickte, dass ihn aus seinem eignen Zuhause entführt hatte, zuckte er zurück. Seine Augen, die rot umrandet und vollkommen verheult waren, weiteten sich sofort. „Nein! Verschwinde!“, schrie er, doch Hizumi grinste nur. „NA guck an. Doch noch immer die kleine Wildkatze, hm? Ich könnte dir das ganz schnell austreiben, was du bis jetzt ja gut vermeiden könntest. Und hätte ich mehr Zeit gehabt, hätte ich mich dir gerne mehr gewidmet.“ Hizumis stahlharter Griff umfasste das Kinn des Schwarzhaarigen und Aoi hatte Angst, der Andere würde es ihm brechen, so weh tat es. Doch seine Augen strahlten neben der Angst auch eine heftige Portion Trotz aus.

„Was habt ihr vor?! Und wo sind die anderen?!“ „Oh du willst es wissen, na gut… ich zeigs dir gerne. Dein Freund hat anscheinend aufgeräumt.“ Er grinste, zerrte Aoi schließlich sofort wieder hoch. Sie alle hatten die Gräber entdeckt. Er schleifte den anderen durch die Räume bis zu einem Fenster und riss kurzerhand die Läden herunter. „Schau… da sind sie deine Freunde.“ Er gab Aoi den Blick auf den Garten frei. Erst konnte der Schwarzhaarige nichts erkennen aufgrund des einfallenden Lichts der noch stehenden Sonne, doch dann entdeckte er, die aus Holzstücken geformten, Kreuze.

Es ratterte in seinem Kopf. Erst war er verwirrt, dann schockiert und schließlich weiteten sich seine Augen, als er sich der Bedeutung dieser Kreuze bewusst wurde. Tränen stiegen in seine Augen. „Nein… das… kann nicht sein… nein!“ Er wehrte sich dagegen, er wollte nicht glauben.

Hizumi beugte sich zu ihm vor. „Oh doch… sie sind tot! Sie sind alle tot… die beiden Mädchen. Sie waren ja so süß, als sie schliefen… und der Kerl… hat sich noch versucht zu wehren, doch er hatte keine Chance.“, raunte er teuflisch in das Ohr des Kleineren, leckte einmal mit seiner Zunge darüber. Aoi registrierte dies kaum. Er war schockiert und mit einem Mal überkam ihm eine schreckliche Wehmut. Seine Beine gaben nach und er sank zu Boden und wieder traten Tränen in seine Augen, liefen über die blassen Wangen. „Oh wohl doch keine Wildkatze hm?“, lächelte Hizumi, trat auf die kauernde Gestalt zu, fasste das zerrissene Oberteil des anderen und zog ihn wieder hoch. „Erbärmlich wie ihr alle reagiert, sobald ein paar Menschlein abtreten.“, lachte er Aoi ins Gesicht und dieser hätte ihm am liebsten dieses arrogante Lächeln aus dem Antlitz geschlagen. „Du bist so ein mieses Schwein…“, zischte der Junge unter seinen Tränen. „Aber, aber… wer wird denn gleich ausfallend werden? Tröste dich doch… immerhin wirst du gleich deinen Schatz wieder sehen.“ Aoi sah Hizumi an. „Reita?“ „Genau den… immerhin will er ja seinen kleinen Liebling wiederhaben nicht wahr? Nur ob du ihn noch haben willst?“ Hizumi genoss es mit dem Kleinen zu spielen. Diese wechselnden Mienen von Trauer, über Wut bis Fassungslosigkeit waren einfach köstlich. Und endlich bewegte er sich auf sein Ziel zu.

„Er hat dir so vieles verschwiegen, was du alles nicht weißt.“, flüsterte Hizumis böse Zunge weiter. Aoi war verwirrt, aufgelöst, am Boden. Er wusste nicht mehr wo ihm der Kopf stand. Das hatte Hizumi erreichen wollen. „Er hat dir sicher noch nie etwas über seine Vergangenheit erzählt nicht wahr? Wo er herkam, wie er aufwuchs…“ Leise und unheil verkündend raunte Hizumi dem Jungen diese Worte. „Er hat dir nicht erzählt, dass er kein richtiger Mensch ist, sondern ein genetisch verändertes Wesen. Oder warum kann er so gut hören, so gut riechen? Hast du dich das nie gefragt?“ Wieder leckte die fremde Zunge über sein Ohr und er schauderte. Aoi konnte die Worte nicht glauben. Es klang alles wie aus einem schlechtem Traum. Was sollte Reita sein? Ein genverändertes Wesen? Nein… das konnte nicht sein…

Ein leiser Ruf ertönte plötzlich, etwas, dass klang wie das Rufen eines Käuzchens und dennoch erkannte Hizumi diesen als das ausgemachte Lockzeichen. Er sah Aoi an, der noch immer auf dem Boden saß. Schnell hatte er das Tuch geschnappt, welches dem anderen bis eben noch über den Augen gelegen hatte. „Dein Schatz ist im Anmarsch… er sollte gebührend empfangen werden, nicht wahr? Du hast erst mal Pause, kleines Vögelchen.“ Damit verband er dem Schwarzhaarigen den Mund, legte eine Hand über seine Augen und zerrte ihn wieder aus dem Raum.
 

***
 

Nicht nur Hizumi hatte den Käuzchenruf gehört, sondern auch Reita und Sakito. Sie beide waren nicht dumm. Sie hatten die Anwesenheit der Fremden längst bemerkt. Dank Reitas scharfem Gehör hatten sie das unnatürliche Wiegen in den Bäumen gehört und waren nun auf der Hut. Sie wussten nicht auf was sich eingelassen hatten, wie viele Gegner sie erwarteten, sie bewegten sich wie ein Kaninchen direkt in die Falle, nur mit dem Unterschied, dass sie das durchaus wussten.

Sakito warf Reita einen kurzen, aber bedeutungsvollen Blick zu. Er spürte eine innere Aufregung, ja vielleicht sogar ein bisschen Angst. Seine katzenhaften Augen glitten über die Bäume, die dicht aneinandergereiht links und rechts ihren Weg säumten. Das letzte Licht der Sonne fiel durch das dichte Blätterwerk und ließ die Schatten spielen.

Doch dafür hatten die beiden Transgenos keinen Blick. Sie fokussierten sich auf die Silhouette des Tempels, die langsam vor ihnen auftauchte. Alles wirkte ruhig, fast schon friedlich, doch genau diese Ruhe war trügerisch. Einige Vögel zwitscherten noch ihr letztes Lied für den Tag und in den Bäumen spielten einige Eichhörnchen.

Sie kamen dem Tempel langsam näher und je größer dessen Umrisse vor ihnen auftauchten, desto angespannter fühlten sich die beiden. Noch wirkte alles ruhig und genau das machte diese Sache so gefährlich. Jederzeit könnte etwas aus den Baumkronen oder zwischen den mächtigen Stämmen der alten Zedern hindurchsausen und sie treffen, denn auch wenn sie schnellere Reflexe und weitaus bessere Sinnesnerven hatten als normale Menschen, waren sie immer noch verletzlich.

Reitas Nerven waren zum zerreißen gespannt und seine linke Hand zitterte leicht. Sie war noch immer etwas geschwächt durch die leichte Verletzung seiner Schulter, ein Manko, das in einem Kampf um Sieg und Niederlage entscheiden konnte.

Sakito selbst hatte seine feinen Sinne ausgefahren und achtete auf jede Unstimmigkeit in dieser Umgebung und mit einem Mal zuckten seine Ohren kurz. Es war mehr ein Reflex als eine überlegte Handlung, als er Reitas Schulter packte und ihn nach hinten zog.

Keine Sekunde zu früh, denn schon im nächsten Augenblick sirrte ein silberner Schatten durch die Luft, blieb direkt in dem Stamm neben ihnen stecken. Es war eines jener Kampfmesser, die auch Sakito benutzte, das nun aus dem mächtigen Stamm der alten Zeder ragte. Sofort stellten sich die beiden kampfbereiten jungen Transgenos Rücken an Rücken und hatten beide ihre Waffen gezückt. Sakito eines der Messer und Reita einen gezackten Wurfstern. Er hatte sich einige Waffen von dem Brünetten genommen, war es doch einfach zu gefährlich, unbewaffnet hier aufzutauchen.

Ein lautes Lachen schallte von links und damit hatten ihre Gegner den besten Vorteil verspielt, die Sicherheit des Waldes! Sofort flogen der Stern und das Messer in die Richtung der Stimme, doch sie verfehlten ihr Ziel. „Na, na… wer wird denn gleich mit Messern um sich werfen, #443!“, rief eine dunkle Stimme nun von rechts. Beim Klang der vertrauten Registernummer biss Sakito sich kurz einen Moment auf die Lippen. Doch seine katzengleichen Augen huschten unmenschlich schnell hin und her, sie ließen ihn auch dieses Mal nicht im Stich. Er erkannte die zwei schlanken Silhouetten zweier Personen, die eine rechts im Wipfel eines Baumes, die andere links, halb verborgen vom Stamm. Sie wollten sie verwirren, doch die beiden Jungen ließen sich nicht beirren. Sie drängten sich enger an den Rücken des anderen, boten sich so von der Rückenseite Schutz.

„Wie viele?“, zischte er Reita zu, der mit dem besseren Gehör in dieser Situation im Vorteil war. „Vier!“, hauchte er leise zurück. „Einer rechts, einer links, einer vor mir, der andere hinter dir.“, kamen die weiteren Ansagen. Sakito verengte die Augen. Also waren sie eingekreist. Eine Situation, die ihm nicht behagte. Er konnte gegen vier gewinnen, wenn es sich um normale Menschen handelte, doch ihre Gegner waren vom selben Schlag wie sie, genetisch aufgearbeitet! Schnellere Reflexe, schärfere Sinne, bessere Körperbeherrschung und doppelt gefährlich! Also würde es zwei gegen einen stehen in diesem Kampf. „Konzentrier dich!“, drang Reitas Stimme wieder zu ihm durch und seine Hand krallte sich um den kühlen Griff des kleinen, verdammt scharfen Messers. Noch am Morgen hatte er alle seine Waffen präpariert, einfach um sicher zu gehen. Sie waren alle mit einer höchst giftigen Substanz versehen worden. Eine Verletzung durch diese Waffen konnte also tödlich enden! Sakito hatte nie mit Vorsatz getötet, nur wenn er es musste. Und so ging er auch heute heran.

„Gute Lösung für dein Problem, #668! Du hast ihn eingeweiht, weil du dir somit höhere Chancen errechnest deinen kleinen Schatz zu retten, nicht wahr? Nur doof, dass diesen Denken falsch ist.“ Wieder ein Lachen, diesmal von vorn. Reita spannte sich an. „Lass dich nicht provozieren!“, zischte Sakito dem Blondschwarzen zu. Er wusste, dass Gefühle eine Situation erschweren konnten, besonders wenn es Wut und Rache waren. Die Gefühle hatten seine Reise all die Jahre hindurch geleitet, jene und der Wunsch nach etwas Frieden.

Erneut flog ein Messer, diesmal genau auf sie zu. Sie lösten kurz ihre Haltung, sprangen dann aber wieder an den Rücken des anderen. Ihre Gegner wollten durch Provokation und das Einwerfen verschiedener Waffen bewirken sie zu trennen. Das wusste nicht nur Sakito, sondern auch Reita. Eine ähnliche Taktik hatten sie in dem jahrelangen Training bei Menticore gelernt. „Komm schon #668! Während ihr hier Katz und Maus spielt, könnte dein kleiner Schatz schon den Kampf ums Überleben bestreiten. Ist er dir so wenig wert, dass du ihn sterben lässt und lieber wartest!?“ Wieder setzte die Stimme von vorn ein und noch härter spannten sich Reitas Muskeln an. Er zitterte leicht vor innerer Wut und die Faust ballte sich schon fast schmerzhaft um den Stern in seiner Hand. Er durfte sich nicht provozieren lassen! Dies galt alles nur dem Zweck sie zu trennen. Aoi war in Sicherheit! Er wusste es!

„Oh und noch etwas! Er hat ja so sehr nach dir geschrieen, als ich ihn nahm. Wirklich hübsches Spielzeug hast du, das muss man dir lassen, doch ob du jetzt noch viel Spaß an ihm haben wirst, bezweifle ich doch sehr!“ Dieser Hohn in der Stimme, die Freude an den Schmerzen, die sie ausdrückte.

Reita konnte sich nicht mehr halten!

Er stieß einen wütenden Schrei aus und ehe Sakito auch nur reagieren konnte, brach der Blondschwarze ihren Schutz und stürmte nach vorn, genau auf die Stimme zu, die ihn die ganze Zeit gereizt hatte.

Darauf hatten Hizumi und seine Leute nur gewartet. Der Dunkehaarige, der die ganze Zeit gezielt Reitas Schwachpunkt ausgespielt hatte, gab nur ein kurzes Zeichen und schon schossen zwei Messer in Reitas Richtung, trafen den Schwarzblonden zwischen den Schulterblättern, der wie ein Berserker nur ein Ziel vor Augen gehabt hatte. Ein Schrei, der zwischen Wut und Schmerz nicht zu unterscheiden war, entrann seiner Kehle und er knickte ein. Er rollte sich herum, verursachte somit jedoch nur, dass die Messer sich noch weiter in seine Schultern und die Muskeln bohrten.

Sakito hatte das Ganze nur beobachten können. Er wollte dem Älteren nach, doch schon sah er sich umzingelt von gleich drei Gegnern. Alle waren sie in dunkle Tarnkleidung gehüllt und nur ihre Augen und Nasenansätze waren von ihrem Gesicht zu erkennen. //Verflucht!//, schnappte der Junge in seinem Kopf, zog gleich zwei der giftigen Kampfmesser und stellte sich in Angriffsposition. Seine drei Gegner sahen sich nur an, lächelten sich unter den Tüchern zu. „Meinst du wirklich, dass du gegen uns drei eine Chance hast, Wildkätzchen?“, sagte einer von links. Sakito wandte ihm nicht den Blick zu, sondern konzentrierte sich auf alle Gegner, auch wenn es schwer war sie alle im Auge zu behalten. Doch er erkannte sofort die Stimme, grinste nur leicht. „Vielleicht… aber eigentlich seid ihr nur zwei, denn dich habe ich ja schon ausreichend verletzt, nicht wahr?“ Seine Stimme klang spottend. Er versuchte nun dieselbe Taktik, die auch bei Reita geklappt hatte. Sakito konnte nun nicht an den anderen denken. Reita hatte ihre Verteidigung gebrochen, doch Sakito sorgte sich um den anderen, denn der Schrei war ihm durch Mark und Bein gegangen. Aber zuerst musste er sich um diese Gegner hier kümmern!

Tsukasa biss unter dem Tuch die Zähne zusammen und sein Blick fixierte sich angriffslustig auf den Brünetten. Wieder war er von der Gestalt eingenommen und beeindruckt. Sakito ähnelte mehr und mehr einer Katze. Seine leicht geduckte Haltung, die Messer, die er wie Krallen von sich gestreckt hatte und der Blick in den goldgelben Augen. Doch er ließ sich davon nicht abbringen. Es galt nun diesen Menschen zu fangen und das möglichst ohne schwere Verletzungen.

Karyu und Zero, die beide ebenfalls ihre Waffen gezückt hatten, beobachtete die Situation zwischen ihrem Gegner und Tsukasa mit Amüsement.

Doch auch sie spürten die Kraft die von dem Jungen ausging und sie animierte sie zu größerer Vorsicht. Einen Gegner zu unterschätzen war der größte Fehler, den man in einem Kampf begehen konnte und dank der Schilderung Tsukasas und den Akten wussten sie halbwegs über die Stärke des Jüngsten Bescheid. Aber sie konnten sich keinen Fehler erlauben. Nicht noch einmal! Daher sollten sie diese Sache schnell hinter sich bringen.

Ein Blickaustausch mit den anderen und schon stürmten sie los. Ihre Messer waren angesetzt, doch Sakito war schneller. Er warf sich auf den Boden, wich so einem Angriff aus, während er mit den Beinen nach denen Tsukasas trat, ihn erwischte und somit auch zu Boden schickte.

Der Brünette sprang mit der nächsten Bewegung auf die Beine, warf nun seine Messer und zerfetzte einem weiteren seiner Gegner das rechte Armoberteil, verletzte die Haut jedoch nicht.
 

***
 

Und während Sakito sich mit seinen Gegnern herumschlug, hatte Reita sich wieder auf die Beine gekämpft und mit einem Ruck die beiden Messer aus seinen schultern gezogen. Ein Schwall warmen Blutes ergoss sich über seine Schultern und tränkte den Stoff seines Oberteils. Doch er spürte den Schmerz nicht, viel zu sehr war sein Blick auf die beiden Gestalten fixiert, die er nun deutlich erkennen konnte. Er hielt in sich inne, starrte verständnislos auf Hizumi und den Schwarzhaarigen in seinen Armen, den der Dunkelhaarige ohne große Anstrengungen halten konnte. Aoi hatte sich versteift und auf seinen Wangen zeichneten sich feine Tränenspuren. Er hatte versucht zu schreien, als Reita zu Boden gegangen war, hatte ihm sofort zurufen wollen, als er ihn entdeckt hatte, er solle verschwinden, das alles war eine Falle.

In Reitas Blick lag Sehnsucht und Angst. Er hatte Angst um seinen Geliebten. Er traute sich nicht sich zu bewegen, eine falsche Handlung zu tun und damit vielleicht Hizumi zu einer Tat zu bringen, die dem Schwarzhaarigen noch mehr schaden könnte.

Hizumi grinste. Seine Hand ruhte um Aois Hüfte. Er hielt den Kleineren eng an seinen Körper gedrückt und mit der freien Hand hielt er dem Jungen ein Messer an die Kehle. Die Klinge reflektierte sich im trüben Sonnenlicht.

„Hmm… schau ihn an Aoi? Total verstört der Arme. Er macht sich Sorgen. Muss er das?“ Er sah sein Opfer an, grinste. Dann strich er mit dem Messer die schwarzen Haare aus dem Nacken des Kleineren, neigte seinen Kopf und legte seine Lippen auf die weiche Haut, sog den herrlichen Duft des Schwarzhaarigen ein, der zu zittern begann. Dann leckte seine Zunge langsam über die schmale Halspartie. „Hnn er schmeckt so gut. Wirklich köstlich Reita…“, schnurrte der junge Mann, blickte Reita auffordernd an. Dieser ballte die Hände zur Faust, spürte nicht das Blut, welches nun auch über seine Hand lief, als die Zacken des Sternes sich in seine Handinnenfläche gruben. „Lass ihn los!“, knurrte der Blondschwarze, doch seine Stimme zitterte. Hizumi lachte. „Warum sollte ich das? Er ist so ein wunderschönes Spielzeug. Warum sollst du ihn für dich allein haben. Hast du nicht gelernt zu teilen.“ Hizumis Zähne vergruben sich in Aois Hals, verletzten die zarte Haut. Aoi zuckte zusammen, schloss die Augen. Er wollte das nicht! Es sollte aufhören! In ihm schrie alles danach… er wollte zu Reita, wollte in den Armen seines Geliebten liegen. „Oh ja… er hat Angst. Siehst du was du angerichtet hast Reita? Sein Puls jagt. Er würde nicht hier sein, wenn du ihn nicht kennen gelernt hättest. Ihm wäre kein Leid geschehen, wenn du deine Hände von ihm gelassen hättest. Eure Freunde würden noch leben, wenn du ihnen nicht begegnet wärst. Welch eine Tragödie, hm?“ Dunkel und böse suchten sich diese gesprochenen Worte einen Weg zu Reitas Herz. Der Schmerz in seinem Inneren betäubte den körperlichen. Hatte dieser Fremde Recht? Würden Ryoko und Ayumi noch leben, wenn er niemals aufgetaucht wäre? Hätte Aoi niemals diese Schmerzen erleiden müssen, die Hizumi ihm zugefügt hatte?

Er begann zu zweifeln. Seine Hände zitterten und langsam ließ der druck um die Waffe nach. Der Stern fiel zu Boden.

Hizumi triumphierte. „Du bist so schwach Reita… war es nicht die erste Regel, die du gelernt hast? Gefühle machen einen schwach… sie machen einen angreifbar.“ Erneut versenkte Hizumi die Zähne in der weichen Haut seines Opfers, begann nun zu saugen, hinterließ an dieser Stelle einen dunklen Fleck, der Reita nur noch mehr Schmerz zufügte.

Dieser gequälte Ausdruck in Aois Augen, dieser Hilfeschrei…

Aoi bäumte sich im Inneren auf. Er sah wie Reitas Blick immer hilfloser wurde, wie der starke Körper in sich zusammensackte. //Lass dich von ihm nicht verunsichern! Nichts ist deine Schuld! Er lügt!// All diese Gedanken wollte er seinem Geliebten zurufen, doch kein Wort drang über seine Lippen, waren diese doch durch den Knebel versiegelt. Und dennoch! Er musste doch etwas tun können? Reita durfte nicht aufgeben.

Aoi ignorierte die Klinge, die sich unangenehm gegen seine Kehle drückte. Er begann sich zu regen, undeutliche Worte zu Reita zu schreien. Er zuckte nicht zusammen, als das Messer in seine Haut schnitt, ihn somit leicht verletzte. Er wollte Reita zeigen, dass er nicht auf diese Worte hören sollte! Nein er durfte einfach nicht!

Hizumi knurrte! Was bildete sich dieses Miststück ein! Er riss Aoi hart an den Fesseln zurück, drückte die Klinge wieder an den Hals des Kleinen, diesmal mit mehr Druck. „Halt die Klappe Miststück!“, grollte er, war in diesen Momenten abgelenkt.

Diese kurzen Momente, die kaum die Länge einer Sekunde überschritten, nutzte nun aber Reita. Er war aus der Trance erwacht, als Aoi sich zu regen begann, versuchte ihm etwas zuzurufen. Doch es waren nicht diese Dinge sondern der Ausdruck in den dunklen schönen Augen. Der Blick war fest, sicher und gefüllt von Vertrauen, Zuversicht! Reita hatte die Nachricht verstanden, die der Schwarzhaarige ihm übermitteln wollte. Er hatte den Stern wieder an sich gerissen, war vorgeschnellt und warf die Waffe mit einer unglaublichen Präzision, traf Hizumis Hand mit dem Messer! Die Zacken des Wurfsterns verkeilten sich in dem Fleisch des Unterarms, ließen Hizumi mehr vor Überraschung als vor Schmerz aufschreien. Das Messer fiel aus seiner Hand. Und jener Moment wurde von Aoi genutzt. Er warf sich gegen Hizumi, brachte sie somit zu Fall und rollte sich schnell aus der Reichweite des Dunkelhaarigen. Schnell war Reita zur Stelle. Er warf Aoi einen kurzen Blick zu, lächelte ihn an. Mit einer schnellen Bewegung entriss er ihm den Knebel, zog ihn auf die Beine. „Lauf Aoi! Lauf in die Stadt zu Tora und Saga! Beeil dich!“, raunte er ihm zu. In seinem Blick lag Sehnsucht, solch große Sehnsucht. Er wollte den Schwarzhaarigen in die Arme schließen, ihn küssen, doch dazu blieb ihnen keine Zeit.

Hizumi hatte sich schnell von dem Übergriff erholt, stand wieder auf den Beinen und zog den Stern aus seinem Arm. Er spürte die Verletzung nicht. Alles was er spürte, war Wut, unendliche Wut!

Er hob den Stern, zielte genau und warf! Doch das Geschoss traf sein Ziel nicht. Es wurde von einem Messer abgewehrt. Reita hatte sich aufgerichtet. Zornfunkelnde Augen blickten dem Dunkelhaarigen entgegen und seine Hand war noch gehoben. Er hatte das Messer geworfen. Aoi, der das Ganze noch beobachtet hatte, hatte die Augen geweitet. Auch er konnte den Hass in Reitas verdunkelten Augen sehen und es schreckte ihn ab. Noch nie hatten sie so gefunkelt, noch nie hatte ein Ausdruck von einer solchen Boshaftigkeit in ihnen gelegen. „Aoi! Steh nicht rum! Lauf endlich!“, grollte Reitas dunkle Stimme. Der Schwarzhaarige zuckte zusammen, zögerte. „NUN MACH SCHON!“, schrie Reita ihn jetzt an und erschrocken von der Wucht in der Stimme, stolperte der Junge etwas zurück, nickte dann aber verunsichert. Er drehte sich um und begann zu laufen.

Hizumi fluchte innerlich auf. Er sah die Gestalt des Jungen zwischen den Bäumen verschwinden, doch schnell musste er sich auf andere Dinge konzentrieren. „Hier spielt die Musik!“ Es folgte ein weiterer Stern, der nur knapp das Gesicht des Dunkelhaarigen verfehlte. Hizumi sprang einige Schritte zurück und dennoch bildete sich nun wieder ein Lächeln auf seinen Zügen. „Glaubst du wirklich, du hast gegen mich eine Chance, #668? Du bist verletzt und hast viel Blut verloren. Du wirst den Kampf nicht gewinnen!“ „Im Gegensatz zu dir schwinge ich jedoch keine großen Reden, sondern schreite zur Tat!“ Reita schnellte vor. Feine Blutspritzer flogen durch die Luft, ausgehend von den klaffenden Wunden auf seinem Rücken. Reita ignorierte es einfach. Er hatte sich auf sein Ziel festgebissen.
 

***
 

Nicht weit von der Stelle entfernt, an der nun Hizumi und Reita ihren Kampf austrugen, kämpften auch Sakito und der Rest der Einheit DeltaI. Bisher waren sie alle gut davongekommen. Sakito schaffte es immer wieder durch seine Schnelligkeit den mehrfachen Angriffen auszuweichen, während er selbst immer heftiger auskeilte. Tsukasa und Zero bluteten bereits aus leichten Wunden an Armen und Beinen, während Sakito zwei Wunden an der Schulter und dem rechten Bein davongetragen hatte. Doch dies alles war nicht nennenswert. Es war noch immer nur ein herantasten, kein wirkliches Gemetzel. Karyu hatte sich ganz aus dem Kampfgeschehen zurückgezogen, beobachtete nun. Er wollte eingreifen, wenn Zero und Tsukasa selbst nicht mit diesem Bürschchen fertig werden würden. Er scannte jede von Sakitos Bewegungen, prägte sich die Wurftechnik ein, die Schnelligkeit und die Winkel seiner Angriffe. Alles konnte von Vorteil sein.

Der Katzenjunge wich gerade vor zwei weiteren Angriffen aus, entkam diesen durch eine Rolle über den Boden, während seine Arme selbst nach vorn schnellten und seinen Angreifern zwei weitere leichte Wunden zufügten. Noch immer kämpfte er mit den vergifteten Waffen und mochte es auch alles zufällig erscheinen, hatte er jede Verletzung genau berechnet. Tsukasa zischte, als das Messer seine rechte Wade schnitt, doch er ließ sich nicht beirren. „Komm schon Kätzchen. Zeig uns endlich deine Krallen. Wir wollen nicht spielen!“, raunte er kühl, ja provozierend. Doch auch Sakito ließ sich nicht beirren.

Er wich nun zurück, als Zero ihm näher kam. Der Schwarzhaarige hatte bisher kein Wort gesprochen. Er war still auf sein Ziel gerichtet und die Verletzungen spürte er nicht. Er war auf Sakitos Hals fixiert, ebenso wie Karyu von außen. Doch sie mussten noch warten.

Tsukasa bemerkte von dem stillen Blickaustausch seiner Gefährten nichts. Er setzte nun seinem Konkurrenten nach, hatte das Messer in der Hand schon erhoben. Sein Ziel war nah, als Sakito eine Wurzel übersah und nach hinten stolperte. Doch genau in diesem Augenblick versagte sein links Bein. Er knickte um und mit einem Schrei überschlug er sich. Mit einem erschrockenen Ausdruck in den Augen blieb er kurz liegen, richtete sich aber schnell wieder auf und sah auf sein Bein. Es zitterte und wenn er es bewegen wollte, gab es nach.

Sakito hatte das beobachtet und unbemerkt von seinen Gegnern die Lippen zu einem Lächeln verzogen. //Endlich wirkt das Gift!// Er fackelte nicht lange, zückte ein neues Messer und war bereit zum letzten Schlag auszuholen. Doch ein Stoß und ein brennender Schmerz in seiner Seite brachten ihn von seinem Vorhaben ab. Sakito wich instinktiv zur Seite weg, ehe das Messer erneut seinen Körper traf.

Karyu sprang sofort zurück und sah den Kleineren aus verengten Augen an. Sakito stand und sein Brustkorb hob und senkte sich leicht, doch er verzog keine Miene. Seine unglaublich beeindruckenden Augen waren scharf auf die Gestalt des Braunhaarigen gerichtet.

Karyu erwiderte diesen Blick standhaft, in seiner Hand funkelte das Messer, dessen Klinge rot glänzte. Sie standen nur da und sahen sich an, nicht mehr und nicht weniger.

Zero beobachtete sie. Er hatte innegehalten, als Tsukasa zu Boden gegangen war und Karyu sich in den Kampf eingemischt hatte.

„Hilf ihm auf, Zero.“, meinte Karyu kühl, ließ jedoch Sakito dabei nicht aus den Augen. Der Schwarzhaarige gehorchte sofort und begann Tsukasa zu stützen. Dieser hatte die ganze Szene mit verbissener Miene beobachtet, hatte selbstständig versucht aufzustehen, doch sein Bein versagte ihm noch immer den Dienst. //Verdammt, was ist nur los!// Er ließ sich nur widerwillig von Zero hochziehen, der nicht gerade sanft mit ihm umsprang. Doch Tsukasa störte das nicht. Er verlagerte sein Gewicht auf das rechte Bein, beobachtete die Szene zwischen Karyu und ihrem Gegner.

„Schlaue Taktik, #443. Deine Waffen mit Gift zu versetzen und dann gezielt bestimmte Körperteile zu verletzen, nenn ich doch sehr intelligent.“ Karyu grinste, als Sakitos Augen sich verengten. Innerlich war er schwer beeindruckt von der Denkweise des Jungen, der seinen Körper jetzt wieder anspannte, nicht auf die Wunde achtend, die nun seine Seite zierte. Im jahrelangen Training hatten sie lernen müssen Schmerzen auszublenden, wenn es ernst geworden war und die anstrengenden Tests hatten alle ihre Nerven und Sinne geschult. Doch diese Intelligenz war schon gefährlich.

Der braunhaarige Mann lächelte, hob nun ebenfalls wieder die Waffe.

Zero beobachtete noch immer und auch er war überrascht gewesen von den vergifteten Waffen zu hören. Wer hätte das schon ahnen können? Aber im Gegensatz zu Tsukasa bemerkte er keine körperlichen Einschränkungen, sondern konnte sich frei bewegen. Anscheinend war das Gift nicht weit genug in seinen Körper vorgestoßen. Doch das interessierte ihn nicht. Mit einem Mal ertönte ein Knacken hinter ihnen und er fuhr herum, sah im Wald die Gestalt Aois verschwinden. Er warf Karyu einen Blick zu, der es ebenso bemerkt hatte, auch Sakito. Doch anders als Karyu ließ er sich nicht ablenken, sondern startete einen Angriff, sprang den Braunhaarigen an, der die Bewegung nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen hatte und genug Zeit fand, seinen Körper aus der Bahn zu winden und somit verhinderte, dass die giftige Klinge ihm die Kehle durchtrennte, denn darauf hatte Sakito gezielt. Der brünette Transgeno krachte mit dem Älteren zusammen und gemeinsam gingen sie zu Boden. Sofort versuchte Sakito erneut die Kehle seines Feindes zu fassen, doch Karyu sah das vorraus, stemmte seine Arme gegen die Sakitos und umfasste die Handgelenke, wehrte das Messer ab und warf sich mit dem Jungen herum, begrub ihn nun unter sich. Karyus Gesicht zeichnete die Anstrengung, denn es kostete Kraft den Transgeno am Boden zu halten. Er fand nur den kurzen Moment um Zero einen Blick zuzuwerfen. //Geh ihm nach und töte ihn!//, hieß die Botschaft und sofort hatte der Schwarzhaarige verstanden. Er flüsterte Tsukasa etwas zu, der sofort nickte. Sakito bemerkte den stillen Schlagabtausch der beiden Kumpane und er hatte schnell begriffen, was hier vor sich ging. Der Junge, der durch den Wald gelaufen war, musste Aoi sein und der, den sie Tsukasa nannten, sollte ihm nach und ihn töten. Für Reita würde es das Aus bedeuten!

Seine Pupillen zogen sich zusammen und er bekam eine Hand frei, formte seine Finger zu Krallen und schlug diese Karyu in den Hals. Die Haut brach und sofort tropften die warmen Spritzer auf das Gesicht des Katzenjungen. Karyu zischte, griff mit seinen Händen nun nach der Kehle Sakitos, fand sie und drückte hart zu. Sofort entspannte sich Sakito, auch wenn seine Luft abgeschnürt wurde, war der Kampf noch nicht vorbei. Ihm blieben vier Minuten!

Tsukasa hatte sich sein eigenes Messer geschnappt und gnadenlos in das eigene Bein gerammt. Der brennende Schmerz, der ihn durchloderte, brachte die Muskeln zu einer neuen Reaktionsfähigkeit. Das Gift lähmte noch immer einige seiner Nerven und Muskeln, doch nun konnte er sein Bein wieder bewegen. Er setzte dem Schwarzhaarigen nach.

Zero blieb und sicherte den Kampf zwischen Karyu und Sakito ab. In seiner Tasche hielt er bereits die Waffe verborgen, die zum Einsatz kam, wenn Sakito die meiste Kraft verbraucht hatte. Jener hatte seinen Körper entspannt, drückte seine Hand jedoch weiter gegen den Hals des anderen, vergrößerte die Wunden noch mehr. Er spürte das warme Gewebe und die klebrige Flüssigkeit an seinen Fingern und wie feine Spritzer seine Wangenknochen bedeckten. Aber es war egal. Er wartete nur auf einen Augenblick und dieser würdeschnell kommen. In Karyus Augen loderte der Zorn und noch härter drückte er die Kehle des Transgenos unter sich zu, musste aufpassen nicht den Kehlkopf zu zerschmettern, denn dann würde dieser Junge nutzlos sein und nur eine weitere Leiche für die Müllentsorgung Menticores.

„Gib auf!“, zischte er den Jungen an, doch dieser erwiderte mit einem Aufblitzen in den Augen. „Nie…mals!“ Karyu knurrte, wollte Zero gerade das Zeichen geben, doch genau diesen Moment passte Sakito ab, stützte seine Beine auf den Boden und mit einer gewaltigen Kraft in den unteren Extremitäten, warf er sich samt Karyu herum und befand sich nun über dem anderen, dem nur ein erstickter Schrei entkam. Sakitos Finger gruben sich automatisch tiefer in das Fleisch und die Sehnen und als er sie wie zu einer Faust zusammenfügte, löste sich sofort der Griff um seinen Hals und Karyu riss die Augen auf, klammerte die Hände nun an das schmale Gelenk seines Gegners. Sakitos Blick war starr auf seinen Konkurrenten gerichtet, wie jener sich zu winden begann. Er spürte den schnellen Pulsschlag gegen seine Finger, wie die Schlagader verzweifelt Blut pumpte und versuchte den Organismus am Leben zu halten. Nur noch ein bisschen und er würde Karyu die Kehle zerreißen. Fasziniert waren seine Augen auf die zuckenden Gliedmaßen gerichtet. Ein Gefühl der Macht erfüllte ihn… Macht und der Durst nach Rache!

Nur ein Moment der Ablenkung, ein Augenblick der Nachlässigkeit!

Sakito schrie auf, fauchte wie eine wütende Katze und riss seine Finger aus dem Fleisch des unter ihm Liegenden. Es gab ein ekelhaftes PLOPP und weiteres Blut sudelte aus den Wunden, doch Karyu kümmerte das nicht. Die Verletzungen waren nicht leicht, aber auch nicht lebensgefährlich. Er stieß Sakito von sich, der blind nach der Spritze tastete, die in seinem Hals steckte. Als er die Ampulle endlich zu fassen bekam und aus dem Fleisch zog, sahen seine Katzenaugen sich sofort um. Natürlich! Wie hatte er den Zweiten vergessen können! Und Aoi… Reita!!

Er sprang auf, taumelte jedoch etwas. Was hatte man ihm injiziert? Ein Schlag kam auf ihm zu, traf ihm an der Wange und ließ ihn taumeln. Er hatte ihn nicht bemerkt! Er wirbelte herum, ließ seine Sinne ausfahren.

Rechts!

Er hob seinen Arm, wehrte einen weiteren Angriff an, keilte gleichzeitig mit den Beinen nach dem Angreifer und traf! Ein unterdrückter Schrei, als Sakitos Beine sich im Sprung um die des Angreifers wickelten und sie beide zu Boden gingen. Diesmal war es der Schwarzhaarige. Sakito verlor keine Zeit… alle Gnade alle Menschlichkeit wich aus seinem Körper und seinen Zügen.

Es gab ein hässliches Geräusch von brechenden Knochen und der Schwarzhaarige unter ihm schrie auf. Er rollte sich sofort weg, umklammerte sein Bein, welches in einem abstrakten Winkel zu seinem Körper abstand. Sakito hatte es mit gezielter Wucht beim Aufprall gebrochen.

Doch der Brünette verschwendete keinen Gedanken mehr an den Schwarzhaarigen. Er hatte ein neues Ziel!
 

***
 

Hizumi wich mit einem weiteren Sprung zurück. Seine Brust hob und senkte sich unregelmäßig und die Waffe in seiner gesunden Hand zitterte. Reita stand nur zwei Meter von ihm entfernt und auch bei ihm zeigten sich die ersten Anzeichen von Schwäche. Doch dies hatte weniger mit seinem Willen, als mit seinem Kreislauf zu tun, als vielmehr mit dem hohen Blutverlust, den er zu verzeichnen hatte. Besonders die Wunden auf seinem Rücken schmerzten nun deutlich spürbar. Das Kunai in seiner linken Hand konnte er kaum noch halten und den Arm kaum heben.

Sie hatten sich beide einen unerbitterlichen Kampf geliefert und noch war dieser nicht zu ende. Hizumi biss die Zähne zusammen. Innerlich kochte er vor Wut. Wie hatte es diese niedere Kreatur nur wagen können, ihn in die Enge zu treiben und wie hatte er den Fehler machen können, ihn zu unterschätzen. Längst waren auch bei ihm die Spuren des Kampfes zu sehen. Es war nicht bei der Wunde an seinem Arm geblieben, nein er blutete inzwischen auch an Kratzern im Gesicht und kleineren Schnittwunden am Oberkörper. Die Waffen, die sie beide benutzten waren scharf und gingen durch die Kleidung hindurch wie durch ein Stück Butter. Und der weitere unverzeihliche Fehler war, dass er keine Schusswaffe dabei hatte. Er hatte sich die Sache viel einfacher vorgestellt. Wer hätte auch ahnen können, dass dieser Mistköter solche Kräfte entwickeln würde?

Die Erholungspause war vorbei und Reita griff erneut an. Er dachte schon kaum mehr mit den Sinnen eines Menschen, als mit den Instinkten des Hundes in ihm. Er fixierte immer wieder die Kehle seines Gegners und andere tödliche Bereiche. Aber Hizumi verfügte über einen sicheren Kampfstil, sicherer als der des Transgenos. Reita hatte in den letzten Jahren wenig an seinen Fähigkeiten gefeilt, anders als Hizumi, der fast jeden Tag trainierte. Doch Reita kämpfte mit Verbissenheit und Willen und so war der Angriff, den er jetzt startete wieder auf die Kehle des anderen fixiert.

Hizumi hatte dieses Schema längst durchschaut, wich nur zur Seite aus und stellte Reita ein Bein, der ins Stolpern geriet, jedoch nicht fiel. Ihre Bewegungen waren schon recht unkoordiniert und dennoch versetzte Hizumi Reita einen weiteren Schlag, genau auf den Rücken. Der Blondschwarze keuchte auf, wirbelte jedoch herum und setzte zu einem weiteren Schlag an, traf auch, jedoch nicht dort, wo er wollte.

Hizumi verzog nicht eine Miene, als der Schlag ihn am Arm traf, doch er packte schnell zu und zog Reita zu sich. „Das wirst du büßen, Köter! Dein kleiner Liebling wird genau nach dir dran glauben!“ Damit versuchte er das Messer in Reitas Kehle zu rammen, doch dieser duckte sich darunter hindurch weg, kickte Hizumi die Beine weg, sodass der Schwarzhaarige nun der Länge nach fiel. „Oh, doch bevor das soweit ist wirst du dran glauben!“, grollte Reitas tiefe Stimme und er setzte zum entscheidenden Schlag an, als Hizumi das Messer noch mal hochriss und der Klinge des anderen begegnete. „So schnell nicht, kläffende Töle!“ Hizumi schwang sich zurück auf die Beine und stieß Reita gegen die Schulter. Dieser hatte damit so schnell nicht gerechnet, stolperte nach hinten und fiel über einen Stein zu Boden.

Nun regierte Hizumi ohne noch groß zu zögern. Er hob das Messer, ließ es niedersausen.

Reita sah die Klinge auf sich zuschnellen, seine Augen schlossen sich. Wenn das das Ende war, hatte er wenigstens Aoi retten können!

Doch kein Schmerz explodierte in seinem Körper, kein Messer durchdrang seinen Leib, nur ein ersticktes Geräusch ertönte über ihm.

Verwundert öffnete der Blondschwarze die Augen, sah über sich die Gestalt Sakitos, der Hizumis Arm in einem festen Griff umklammert hielt.

„Sakito…“, kam der Name des Jüngeren überrascht über seine Lippen. Der Brünette atmete inzwischen ebenfalls schwer und auf der Stirn des Jungen sah Reita den Schweiß glitzern. Sakito hielt Hizumi fest, während dieser ihn ebenfalls einen Augenblick verwirrt ansah, sich dann aber schnell fing, schneller als Reita es in diesem Moment vermochte. Die Klinge richtete sich nun gegen den Brünetten, von dem noch immer nicht mehr als die durchdringenden Augen zu sehen waren.

„#443! Was für eine Überraschung…“, knurrte Hizumi, sichtlich verstimmt. Das Sakito hier auftauchte musste heißen, dass er die anderen außer Gefecht gesetzt hatte. Sakito antwortete nicht, sondern starrte den anderen nur an. Er hatte Mühe sich noch vollkommen aufrecht zu halten. Inzwischen konnte er sich denken, was man ihm in den Hals gejagt hatte, denn die Spannung in seinen Muskeln war nicht länger zu ignorieren und die Schmerzen in seinem Kopf noch weniger. Und dennoch musste er durchhalten, würde auch mit jeder Bewegung die Starre und Lähmung seiner Muskeln deutlicher.

Er hielt die Hand aufrecht und das Messer in seiner Hand gegen Hizumis, hielt ihn ab. Die Worte, die er sprach galten nur dem Schwarzblonden.

„Reita… du solltest Aoi nach… er… wird verfolgt…“ Mehr sagte er nicht, konzentrierte sich nun auf Hizumi, der eine Augenbraue anhob, dann grinste, hatte er diese Information doch bisher nicht gewusst.

Reita stockte. „Was?“ „Fackel nicht lange… sondern geh ihm nach. Ich… habe den Kerl verletzt, doch… ich weiß nicht… ob er nicht doch… Aoi einholt… er will ihn töten…“ Sakitos Stimme zitterte und der Schmerz in seinem Kopf nahm ihm fast jeden klaren Gedanken. Reita hatte die Augen geweitet, musste diese Worte erst einmal in seinem Kopf verarbeiten, bis deren klare Bedeutung zu ihm hindurchsickerte.

Und dann sprang er auf die Beine. Aoi war in Gefahr! Schon wieder!

Doch stürmte er nicht sofort davon, wie es Sakito erwartet hatte, sondern hielt inne. „Was… ist mit dir?“, fragte Reita einen Moment zögernd. Sakito stöhnte, als sein Arm zitterte. Er konnte den Druck der Waffe kaum noch standhalten. „Verdammt frag nicht noch, sondern geh endlich! Ich komme schon klar!“, zischte der Brünette.

Hizumi beobachtete die ganze Szene mit einem hämischen Grinsen. „Oh wie niedlich, ihr doch seid. Und sicher, dass du klar kommst, #443? Du kannst dich doch kaum noch aufrecht halten!“ Und dabei verschwand Hizumis Hand in seiner Seitentasche. Sakito sah die Bewegung, doch sein Körper reagierte zu langsam. Er zuckte zusammen und sank etwas ein, als der gezackte Stern sich in seinen Bauch grub.

Reita sah es, war gewillt einzugreifen, doch erneut war es Sakito, der ihn anwies endlich zu gehen. „Reita… geh… endlich!“, zischte er, zog den Stern mit einem hässlichen Geräusch aus dem Fleisch und feuerte ihn gegen Hizumi zurück. Reita schluckte. Er gab es nicht gern zu, doch in den letzten Tagen hatte er Sakito schätzen und vielleicht sogar auch mögen gelernt. Ihn jetzt in dieser Situation zurückzulassen, die er seiner Meinung nach, nicht gewinnen konnte riss an seinen Nerven. Aber er musste zu Aoi und ihm helfen!

So schüttelte er nur den Kopf, drehte ab und verschwand.

Hizumi sah es nicht gerne, doch er musste ihn erst einmal gehen lassen. Mit einem Grinsen sah er Sakito an. „Glaubst du wirklich, dass er weit kommt? Wenn du erledigt bist, wird er dir folgen und der Junge auch! Du rettest nichts, genau so wie du damals nichts retten konntest!“ Mit diesen Worten sprang Hizumi zurück, jedoch nur um dann wieder anzugreifen.

Sakito wich der Bewegung aus, biss die Zähne zusammen. Er benutzte nun selbst wieder zwei Messer, die mit Gift getränkt waren. Etwas, dass Hizumi ja nicht wusste!
 

***
 

Hetzend und sich kaum umblickend rannte der Schwarzhaarige durch den dunklen Wald. Die Sonne war untergegangen und er sah nicht einmal mehr die Hand vor Augen. Etliche Male stolperte er und die rechte Hand hatte er immer wieder auf seinen Bauch gepresst. Sein Körper brannte und die gebrochenen Rippen taten ungemein weh. Seine Augen waren aufgerissen und auf seiner Stirn stand der Schweiß.

Aoi hatte Angst, Angst um Reita. Er war verletzt gewesen und dieses Monster noch nicht schwer. Konnte Reita diesen Kampf gewinnen?

Doch er sollte sich weniger Gedanken um den Blondschwarzen machen, als um sich selbst, denn wieder ertönte die Stimme hinter ihm, die sein Herz fast zum Aussetzen brachte.

„Komm schon halt an Kleiner! Du kommst nicht weit!“ Aoi griff sich fester auf die gebrochenen Rippen. Kam es ihm nur so vor oder war sein Verfolger näher gekommen.

Ihn packte die nackte Angst und ein ängstliches Wimmern entkam seinen Lippen. Wie sollte er einem von diesen Leuten entkommen so verletzt wie er war?

Er konnte ja nicht ahnen, dass auch Tsukasa verletzt war und mit seinem Bein leicht hinkte. Das Gift hatte sich noch nicht in seinem weiteren Körper verbreitet, sodass er dennoch gut voran kam und ein weiterer Vorteil waren seine Augen, die im Gegensatz zu Aoi in der Dunkelheit sehen konnten. Er machte die zierliche Gestalt des Schwarzhaarigen nur mit einem Abstand von einigen Dutzend Metern aus. Er lächelte in sich hinein.

Tsukasa nahm noch einmal etwas an Geschwindigkeit zu, vermied es gekonnt auf Wurzeln oder lose Äste zu treten, ganz anders als sein schwarzhaariges Ziel, welches immer wieder einknickte oder stolperte. Und durch das taktische Rufen aller paar Meter versetzte er den anderen auch zusätzlich in Panik.

Aoi hetzte weiter, blickte sich immer wieder panisch um und da passierte ihm der Fehler. Er konzentrierte sich zu sehr auf seinen Verfolger, als auf den Weg und konnte so nicht die Baumwurzel bemerken, die aus dem Boden ragte. Sein Fuß verfing sich in der Wurzel und mit einem leisen Aufschrei fiel der Junge über die Wurzel, landete genau auf der Seite seiner gebrochenen Rippen, das ihn erneut wimmern ließ.

Aoi war durch die Schmerzen einige Sekunden gelähmt, hatte vollkommen vergessen, dass er verfolgt wurde und jenes wurde ihm zum Verhängnis. Er hatte sich auf den Rücken gerollt und die Augen zusammengekniffen, versuchte diesen brennenden Schmerz wieder zu verdrängen.

Tsukasa hatte diesen Moment genutzt und den letzten Abstand zu dem Schwarzhaarigen überwunden. Er stand grinsend über ihm, während der Jüngere noch vollkommen mit sich selbst beschäftigt war. Doch das würde nicht mehr lange so sein.

Aoi riss die Augen auf, als eine Hand sich in seinem Oberteil krallte und ihn hochhob, sodass er in die dunklen Augen eines ihm unbekannten Gesichts blickte. Sofort begann der Junge sich zu winden, leicht zu treten, doch Tsukasa unterband jegliche Art von Wehr, indem er Aoi gegen einen der umstehenden Bäume drückte. „Versuch gar nicht erst dich zu wehren! Du hast keine Chance!“, raunte er ihm zu. Sein Bein wurde immer schwerer, doch er würde diesen Auftrag zu Ende bringen und einen Moment schien auch er der Versuchung zu verfallen zuerst noch etwas Spaß haben zu wollen, ehe er das Leben des Jungen beendete. Doch er widerstand dem anrüchigen Köper. Vergnügen konnte er sich später noch, wenn der Auftrag erst einmal zu Ende war. Und hübsche Körper gab es sichtlich genug.

„Sag Aufwiedersehen…“, raunte er dem Jungen noch zu, zückte nun seinerseits ein Messer, welches noch vollkommen frei von Blut und dergleichen war, drückte es dem Jungen an die Kehle. Aoi zitterte, hatte die Augen geschlossen. Sollte dies hier wirklich das Ende seines kurzen Lebens sein? Der Druck an seinem Hals schien ihm die Antwort zu geben.

Der Körper ergab sich unter der straff geführten Hand und Tsukasa grinste. Dieses Kind war einfach schwach. Es würde niemanden schaden, wenn der Schwarzhaarige von der Erde verschwand. Er setzte die Klinge an…
 

***
 

Ein unterdrückter Laut entkam ihm, als sein Rücken gegen den Baum schlug und die Knochen in seinem Leib leise knirschten. Eine Hand hatte sich um seinen Hals geschlungen, ebenso wie ein dünnes Seil, dass seine Luftzufuhr verwehrte. Zwei weitere Hände schlangen sich um seine Handgelenke, hielten diese über seinem Kopf fest zusammen.

Spöttische Augen sahen ihn an, erfreuten sich an dem Leid des Brünetten, an dem wilden ungebändigten Ausdruck in den goldgelben Katzenaugen. Er versuchte sich noch zu wehren, doch so langsam konnte er sich nicht mehr regen. Das Nervenmittel hatte fast alle Muskeln in seinem Körper betäubt und seine Nerven befallen, sodass jeder kleinste Druck ihm höllische Schmerzen bereitete.

Sakito sah sich wie ein verletztes Reh in der Falle von seinen Räubern!

Nachdem er einen Angriff auf Hizumi gestartet hatte, die vergifteten Klingen bereits in der Hand und seinem Ziel so nahe war, hatten zwei Hände ihn von hinten gepackt und zu Boden geschleudert! Er hatte Karyu nicht berücksichtigt, dass dieser immer noch auf den Beinen war!

Nun denn, die Quittung hatte er jetzt. Gegen beide zusammen hatte er allein keine Chance mehr gehabt, zumal das Nervengift seinen Körper immer mehr zur Unfähigkeit trieb. Unter einer Reihe von verzweifelten Selbstverteidungsversuchen immer mehr in die Enge gedrängt, fand er sich nun in der Situation wieder, die ihn jetzt umgab. An einen Baum gepinnt, unfähig sich zu rühren und zwei Gegnern gegenüberstehend, die zwar selbst angeschlagen, jedoch bei weitem nicht so körperlich fertig waren, wie er.

Er musste es einsehen, er hatte den Kampf verloren!

Hizumi und Karyu grinsten, als sie zusahen, wie die letzte Gegenwehr des zierlichen Körpers erstarb, jedoch der Hass und der Wille in diesen beeindruckenden Augen mit jedem Moment stärker wurden. Kalt lachte der Dunkelhaarige auf. „Oh sieh an, das Kätzchen will noch kämpfen, nur zu blöd, dass der Körper schwächer als der Geist ist, nicht wahr?“ Er hob seine freie Hand, während die andere noch immer den Hals des Jungen umklammerte. „Wollen wir doch mal sehen, wer sich hinter dir verbirgt, Kätzchen.“ Ja er war neugierig. Immerhin hatte er von dem Jungen, den Menticore unbedingt in seine Fänge bekommen wollte, noch immer nicht mehr gesehen außer eineigen braunen Haarsträhnen und diesen Augen. So legte er seine Hand auf das Tuch, welches den Rest des Gesichtes verbarg, zog es nach unten und entfernte dann auch noch das Kopftuch und blinzelte, grinste dreckig.

„Na schau mal einer an, was für ein hübsches Kerlchen. Hätte ich ja nicht erwartet.“ Er umfasste grob Sakitos Gesicht und drehte es zu sich. Zwei kleine Schnitte zierten die Wangenknochen des Jungen, doch anstatt das Gesicht zu verunstalten, gaben sie ihm noch mehr den Ausdruck einer Katze.

Auch Karyu betrachtete das Gesicht des Jungen und runzelte die Stirn. Es war deutlich, dass er mehr als hübsch war und doch umgab ihn noch immer diese merkwürdige Aura. Der Braunhaarige hielt die Hände des jungen Transgenos noch immer zusammen und ihn somit auch in einer aufrechten Pose.

Hizumi leckte sich erneut über die Lippen und ein Schauer perverser Erregung durchflutete seinen Körper. Aoi hatte er nicht haben können und was verbot ihm hier und jetzt diesen Jungen zu nehmen, der sein Interesse um vieles mehr weckte. Immerhin war es nicht irgendeiner, nein es war das Experiment, nach dem ganz Menticore verlangte, nach dem man neun Jahre ohne Erfolg gesucht hatte und er hatte ihn gefangen, ER!

Sakitos Atem wurde flacher und sein Gesicht färbte sich langsam rot. Der mangelnde Sauerstoff ließ die Sicht vor seinen Augen verschwirren, doch er gab sich nicht ergeben. Er hatte durchaus dieses perverse Glitzern in den feindlichen Augen gesehen und es weckte ihn mit Ekel, immerhin kannte er es genau. Und auch wenn sein Geist schrie und sich bändigte, konnte sein Körper nichts tun. Er war gelähmt.

Karyu beobachtete nur mit einem Grinsen seinen Führer dabei, wie dieser die Hand unter das bereits lädierte Textil von Sakitos Oberbekleidung wandern ließ und forsch die weiche Haut berührte. Er blickte zurück in Sakitos Gesicht, dass während der ganzen Sache nicht eine Regung zeigte. Außer in den Augen, die vor Hass und Wut schrieen und das der Puls unter der Haut des Jungen jagte und in Aufrührung war.

Doch egal was sein Geist auch machte, sein Körper war nicht mehr in der Lage sich zu rühren. Er war ein gefundenes Fressen für den Trieb Hizumis.

Aber nun betrachtete er den Jungen näher und mit einem Mal stockte er. Hatte er ihn nicht doch schon einmal gesehen? Es war der Ausdruck und die verkniffene Mundpartie, als Hizumi nun auch noch den Stoff entzweiriss und sich ungeniert an dem Oberkörper des Jungen verging.

Karyu begann nachzudenken. Er hatte ihn gesehen, auch diese Aura, doch es war Jahre her. Und mit einem Mal erhaschte er den Geistesblitz.

Fünf Jahre. Er selbst war damals 18 gewesen und zusammen mit DeltaI und einigen weiteren Soldaten bei einem Auftrag gewesen, der sich um einen Strassentribe mit dem Namen DevilSharks gehandelt hatte. Sie hatten diesen Tribe aus dem Weg räumen sollen, auslöschen, weil er der Regierung ein Dron im Auge gewesen war und verbotenen Einfluss auf die Bevölkerung von Osaka ausgeübt hatte. Ihren Anführer Shark würde er sicher nie vergessen. Er war einer der Menschen gewesen, die alles darum zu gaben und selbst im tod noch kämpften. Hizumi selbst war es gewesen, der den mächtigen Körper dieses Mannes, der an seinem Oberarm die Tättovierung eines Hais getragen hatte, den Körper regelrecht durchlöchert hatte und dennoch war er weiter auf sie zugelaufen um ein Kind zu beschützen.

Ein Kind… einen Jungen!

Natürlich… dieser Junge, diese Augen und die Aura.

Er grinste. Kami… sie hätten ihn 5 Jahre eher fangen können, wenn sie es nur gewusst hätten. Doch Karyu äußerte diesen Gedanken nicht, sondern schüttelte nur innerlich darüber den Kopf. Schon witzig diese Zufälle.

Sakito wehrte seinen Kopf ab, eine der wenigen Bewegungen zu denen er noch fähig war, als Hizumi seine widerlichen Lippen auf seinen Hals legen wollte. Der lachte nur.

„Na, na… Kätzchen will sich wohl immer noch wehren?“, grinste er, hatte den Griff um den Hals des Jungen gelöst. Auch er spürte den rasenden Puls, doch es war keine Angst, sondern Wut! Oh ja Sakito war wütend und es war diese Wut, die Hizumi so anmachte.

Dieser Körper, dieser ganze Junge.

Er war gerade dabei sich tiefer vorzuarbeiten, als mit einem Mal ein lautes Knallen durch den Wald hallte und direkt neben ihm ein Windzug zu spüren war, das Geräusch splitternden Holzes hinter ihm. Sofort ließ er ab und auch Karyu hob alarmiert den Blick, glitt umher.

„Ist das nicht ein bisschen unfair, zwei gegen einen, Hizumi?“, ertönte mit einem Mal eine Stimme von oben.

Der Dunkelhaarige riss die Augen auf. „Was? Wo?“ Er ließ von Sakito ab und auch Karyu hatte den Jungen losgelassen. Sakito, seiner einzigen Stütze beraubt sank zu Boden, konnte den Körper aus eigener Kraft nicht mehr tragen. Und dennoch waren seine Sinne scharf und gespannt. Auch er hatte die Stimme deutlich vernommen und noch mehr den Schuss.

Mit Anstrengung drehte er seinen Kopf, öffnete die schweren Lider und sah nach oben in die Kronen der Bäume. Deutlicher als Hizumi und Karyu erkannte er die Silhouette einer schlanken Gestalt, dunkler Stiefel, die auf dem Ast einen Zeder standen und die lässige Pose, sowie den silbernen Lauf der Automatikpistole aus der noch immer leichter Rauch aufstieg.

Sein Blick wanderte höher und ohne das er wusste woher, begann sein Körper zu schaudern. Eine Gänsehaut legte sich auf seine Haut und er erfasste blonde Haare, sowie ein ebenmäßiges Gesicht, dass jedoch durch den dunklen Schatten des Baumes auch für ihn schwer zu erkennen war.

Doch er musste es nicht. Nein… er musste die Gesichtszüge nicht erkennen… er wusste es so.

Tief in seinem Körper reagierte eine tief verschlossene Vertrautheit.

Und dennoch war es seinem Geist unbegreiflich zu verstehen, was Wahrheit war.

Seine Lippen bewegten sich kaum, als nur vier Buchstaben über sie kamen, leise, fast weniger als ein Flüstern. „Ni~ya…“
 

tbc
 

Soo da isser endlich muhahahaha...



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Kommentare zu diesem Kapitel (18)
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Von: abgemeldet
2008-07-28T19:13:49+00:00 28.07.2008 21:13
YEEEEEEEESSSSSSS endlich!!!!
niya ist da *_____________*
woah das kapi war so spannend und es ist es immernoch....
was ist mit aoi? der muss leben!!!!
Von: abgemeldet
2008-04-07T18:36:51+00:00 07.04.2008 20:36
Endlich >_______< Ich will schon so lang das Kapitel zu ende lesen ;; und endlich hab ich es geschafft *_____*
Es ist sooooo toll <3
Und das ende *sterb* XD
Menno und da steh ich nu, sollt eigentlich home anstatt in inet-cafe rumzulungern, aber deine ff zwingt mich zum bleiben XDD
LG
Fayn
Von:  kaya17
2008-03-26T21:19:09+00:00 26.03.2008 22:19
coole Fanfic^^
echt sehr gut und spannend geschrieben^^
Ich bin sehr bespannt wie es wohl weiter geht^^
Von:  Kassi-chan
2008-03-24T12:20:56+00:00 24.03.2008 13:20
So! Endlich.....
Sorry mir kam ne Mandelentzündung dazwischen, deswegen schreibe ich erst jetzt. *gomen*
Wo soll ich nur anfangen?
Erst mal dickes Lob, das war mal wieder suppa!!! und schön lang^^
Also so langsam entwickel ich echt ne Hasskappe auf DeltaI... Je weiter man liest, desto wütender wird man auf die vier Personen. Die Art wie du sie beschreibst und ihnen diese Austrahlung gibst, zeigen echt gut, was das für "Schweine" sind (aber nur in der FF XD) Besonders als das alles mit AOI passiert ist. Der tat mir voll leid und ich hatte schon die Befürchtung, das du ihm noch mehr antust^^, der kann doch am allerwenigsten dafür. =) Vor allem wie grausam Hizumi ihn vor diese Tatsache mit seiner Familie und Reitas Vergangenheit stellt, boah *schauder* man kann mitfühlen wie man innerlich zusammenbrechen muss.
Und dann die Kampfszene, maaaan, ich saß da und hab mich in meine Maus verkrallt. Ich wusste gar nicht das man eine Schlägerei so ausführlich darstellen kannXD, jetzt weiß ich es. *lol*... ok war nicht witzig, is auch egal.^^
Nein, aber ich finde es trotz der beachtlichen Länge, nicht langatmig oder zu ausgreifend. Dieses taktische gegeneinander ausspielen, klasse wie du das dargestellt hast. Es war echt spannend und teilweise wusste ich echt nicht, wie soll das denn nur enden??? auch die Wechsel zwischen Sakito und Reita, waren gut, denn so konnte man das einzelne Geschehen der Gruppen besser verfolgen, als wenn man alles in einem Mischmasch untergebracht hätte. Und man war auch total gespannt was nun mit der anderen Person passierte, als du immer gewechselt bist.
Um noch mal auf deinen Detailreichtum zurückzukommen, teilweise war der diesmal echt lecker XD. Aber man hat richtig nachvollziehen können, das die sich nicht nur mit Stöckchen prügeln, sondern, das es hier um bitteren Ernst geht.Ich hoff du verstehst wie ich das jetzt meine ^^"
ich war schon fast empört, als du AOI wieder in so eine Bes.... Lage gebracht hast, aber ich denke, anders wäre es auch etwas unrealistisch gewesen, wenn er so einfach abhauen könnte, schließlich hat er es mit Menticore zu tun.
Was mir am allerbesten gefallen hat, jetzt bin ich auch toooooootal zufrieden, der Schluss. Der passte sehr gut. Nun stellen sich mir aber noch ein paar Fragen, die du sicher im nächsten Kap aufklärst^^: Warum ist Ni-chan da? Was ist mit Aoi? Auf welcher Seite steht Ni?
Aber es war eine gute Stelle um aufzuhören, da hier ja ein Plot vorbei ist und wenn man den nächsten schon anfangen würde, dann würde das Pitel zu lang werden.

So, noch was? Ne ich glaub das wars was ich loswerden wollte.^^
Ach doch, du hast disch, was die fehlerquote angeht, echt verbessert!!!!^^
So nun bin ich fertig, bis denn

LG

Kassi-chan


Von: abgemeldet
2008-03-23T20:37:44+00:00 23.03.2008 21:37
erstmal großes lob!
die story und der schreibstil ist so hammer!
warum an so einer spannenden stelle aufhören?
bin sehr gespannt wie es weiter geht *neugierig desu*
aoi tut mir so leid...der arme!
mach weiter!
Von: abgemeldet
2008-03-13T01:36:10+00:00 13.03.2008 02:36
uhuuuuuuuuuuuu Ni~ya is dahaaaaaa QoQ
sooo toll du schreibst so spannend und gut!
Ich liebe diese ff!!!
Aber was apssiert jetzt Aoi o.O Mein udn reitas armer aoi xDD
<333 schreib schnel lweiter und weiterhin viel erfolg!
\:]
Von:  Mi-Saki
2008-03-11T19:36:20+00:00 11.03.2008 20:36
*_____*
uwaaahhhhh~
Ni~ya is back!!
>.< besonders die letzten paar absätze hatten eine richtige ladung geballter spannung X3
OMG T___T Armes Saki...
Du hast das alles so toll beschrieben *snüf*
*nick*
das soll wirklich verfilmt werden T^T
Der letzte Absatz war so.... so.... toll X___X
Obwohl ich nicht damit gerechnet hatte Ni~ya in einem "freien" Zustand zu erleben x.x also das er da plötzlich so auftaucht
Deswegen war die Überraschung gelungen das Ni~ya dort zu Sakitos Rettung (?) gekommen ist X3
Welch kuhler Auftritt *hust*
muss man ja sagen X3
AHHH >_< ich möcht jetzt schon gern weiterlesen X3
Ich hoffe dein nächstes kapitel kommt bald <3
wie immer warte ich dann gespannt auf die nächste ENS mit den tollen Neuigkeiten das es weiter geht <3
Schön das es dieses mal so schnell ging~
*hüpf*
*knuffel*




Von: abgemeldet
2008-03-11T15:28:15+00:00 11.03.2008 16:28
Dein Lob kann ich dir aber mindestens 1000 mal zurückgeben *~*
Ich liebe deinen schreibstil
hab die FF auch schon länger verfolgt
und es is einfach nur... *worte fehlen* xD
kannst alles positive reinsetzen was dir einfällt <3

hoff das bald das nächste kapitel kommt
vor allem jetz wo Ni~ya endlich auftaucht *~*
<3
Von: abgemeldet
2008-03-11T14:56:43+00:00 11.03.2008 15:56
Nyo~

Es tut mir sehr leid, dass ich es nicht geschafft hab dir ein Kommi zum 9. Chap zu schreiben *drop*… aber dafür gebe ich mir jetzt richtig Mühe^o^

Zunächst mal möchte ich sagen, dass das Letzte Kapi echt toll war *__* is ja auch irgendwie Gewohnheit oder XDD Ich finde du hast wieder alles wahnsinnig interessant und ausführlich beschrieben^^… und man, ich weiß, Hizumi ist, wenn man es genau nimmt, ein riesiger Arschkeks, aber ich find ihn irgendwie irrsinnig interessant Ö_Ö und sein schräger Fetisch verleiht seinem Charakter auch irgendwo einen gewissen Schick XD Nur tat mir Aoi so furchtbar leid oO“ Meine Güte, wenn Reita rauskriegt was Hizumi so mit ihm getrieben hat, bringt er ihn glatt um <.<
Mir hat auch gut gefallen, dass noch ein paar neue Charaktere aufgetreten sind, auch wenn sie nur Randfiguren zu sein scheinen^^… die Augenklappe in Form eines Schmetterlings kann ich mir bei Saga auch wirklich gut vorstellen *__* auch wenn der Hintergrund warum er das Ding tragen muss sehr tragisch ist, sieht das sicher absolut niedlich aus X3~ Warum nun aber gerade das mit der Augenklappe bei mir so hängen geblieben ist, kann ich mir nicht erklären XDD
Reita tat mir im Letzten Chap auch wieder so unglaublich leid ;_; als sie dann auch noch Ayumi und Ryoko begraben haben, musste ich auch bald weinen *drop*
Wie es natürlich immer so ist, hast du wieder genau dann aufgehört, wenn es wieder interessant wird XDD

Ich war gestern auch so froh, als ich gesehen hab, dass ein neues Chap on ist *__* da gerät meine Wenigkeit anscheinend leicht in Hysterie XD Ohne Witz *shoking*
Es is immer irgendwie zum buffen, wenn sich Sakito und Reita so zanken XD auch wenn es so einen bitteren Nachgeschmack hat, denn es hat ja einen Grund, dass die beiden jetzt zusammen hängen u.u“
Ich war so unglaublich froh, dass Hizumi letztendlich nicht mehr mit Aoi angestellt hat Ö_Ö Mein Gott das hätte den Armen fertig gemacht ;_; und mich auch XDD
Natürlich musste der böse Hizumi noch einen draufsetzen, indem er Aoi auf so eine Weise sagt, dass seine Familie tot ist ;_; Das war so krass Ö_Ö Wieder etwas, dass ich sehr bewundernswert finde^^ Du stellst die Charaktere alle mit unterschiedlichen Eigenarten dar, auch wenn sie sich in einem gewissen Punkt ähneln. Wie es bei Delta I der Fall is oo sie sind alle grausam und ziemlich gemein, aber sie unterscheiden sich trotzdem stark untereinander^^… wenn ich jetzt Blödsinn rede tut mir das leid u.u“ *nicht viel geschlafen hat*
Dann hast du es aber wirklich spannend gemacht, als Reita und Sakito endlich aufgetaucht sind *__* Ich hab mir echt schon fast an den Nägeln gekaut als dann Reita nun auch noch durch Hizumi seine Geduld verloren hat und aus der Deckung gebrochen is Ö_Ö Wenn du so weiter machst sterbe ich demnächst wirklich noch an nem Herzinfarkt XDD Das is aber net unbedingt schlecht^o^ wenn dir das nicht zeigt, dass das Kapi gelungen is, dass weiß ich auch net XD
Aber echt Oo bei den Schmerzen, die Reita und Sakito aushalten mussten, tat mir selbst schon bald alles weh <.< Und wie Aoi sich gegen Hizumi aufgelehnt hat Ö_ö Ich war absolut geflasht XD Seine Art gefällt mir echt unglaublich gut^o^ selbst in der schwierigsten Situation behält er noch immer so gut wir möglich seinen Mut bei *_*
Gemein war allerdings, dass sich Karyu noch in den Bäumen bereitgehalten hat um einzuspringen, falls Zero und Tsukasa es net allein gebacken bekommen Ö_Ö Wenn er dann einspringt, ist Sakito ja auch schon völlig groggy *drop* Können sie net ein bissl fairer fies sein XD *scherz*
Der Knochenbruch war echt hart Ö_Ö da bekommt man ja ne Gänsehaut, wenn man sich das so vorstellt, wie da das Bein so unnormal absteht *sich schüttelt* Aber es war toll *__*
Man dachte sich ja auch so, dass Aoi jetzt aus dem Schneider is, wenn er wegrennt, aber Pustekuchen Ö_Ö so einfach is es dann doch net u.u“ und natürlich hörst du dann gerade wieder auf XDD und als nach Ni~ya dann ganz Schluss war, fand ich das echt gemein Ö_Ö Ich will weiter lesen XDD
Ni~yas Auftritt ist dir aber wirklich sehr gut gelungen *_* der war echt cool XD
Ich denke es hat sich wirklich gelohnt, dass dich dieses Chap schlaflose Nächte gekostet hat *_* es ist wirklich toll geworden^o^

… um langsam zum Punkt zu kommen… ich will nur sagen du machst mich fertig XD und du bist genial^o^ Ich fiebere wirklich mit jedem Kapitel mit *_* ich weiß auch net was du machst während du schreibst, aber die FF macht einen echt süchtig oo ich zumindest bin schon abhängig u.u Das is wie eine Fernsehserie bei der man mitfiebert *__*
Du machst das wirklich ganz toll und ich freu mich auch das nächste Chap^o^

Ich wünsche dir noch viel Glück bei den nächsten Vorabiprüfungen die dir noch bevorstehen und hoffe, dass die schon abgeschlossenen gut ausgefallen sind^^

Baibai~
*wedel*
Von:  cookie-monster-kyo
2008-03-11T14:39:42+00:00 11.03.2008 15:39
wieso hörst du an so ne stelle auf zu schreiben?!
*durchdreh*
aber wirklich tolles kapi auch wenn saki jetzt nich wirklich was tun kann, aoi völlig fertig is und von rei wolln wir gar nich erst reden...
das kapi is aber toll geworden, vor allem weil ni auch jetzt endlich da is *_*


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