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Novemberlied

von

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Auf Angriff geschaltet

Hallo Leutz.

Da bin ich mal wieder um eure armen Augen zu belästigen.

Mein Dank gilt diesmal meiner neuen und hoffentlich auch zukünftigen Betaleserin Chiyoko, die sich die Mühe gemacht alles noch einmal durchzulesen. Du bist klasse!

Das ist echt toll ich freue mich sehr darüber!

Ich hoffe du bist nicht mehr so traurig wegen deinem miesen Montag und seine Folgen...

Und natürlich auch noch ein herzliches Dankeschön an meine Kommischreiber.

Ich hoffe ihr bleibt mir alle erhalten!

So, kein Grund zu sentimental zu werden, kommen wir lieber gleich zum wesentlichen...

Eine Anmerkung wollte ich noch zum weiteren Verlauf meiner FF machen: Es scheint zwar zuerst den Anschein zu machen, aber es wird nicht ewig so friedlich bleiben, wie es momentan ist. Aber seht nur selbst...

Liebe Grüße

Euer Bienchen
 


 

Es war Freitagabend und Kagome erwartete Sango um sieben. Sie war mit Sota zusammen in eine Videothek gefahren, in die sie ihn mit rein nehmen konnte, hatte sich mit ihm, nach langen hin und her, auf den alten Walt Disney Film „König der Löwen“ geeinigt und für sich und Sango noch einen Thriller ausgeliehen, weil sie wusste, dass Sango sich über einen düstereren Film freuen würde. Danach hatte sie mit Sota Popcorn in der Mikrowelle gemacht, etwas das Buyo immer ärgerte, weil er sich bei jedem ‚Plop’ erschreckte und anfing zu fauchen, sobald mehrere Maiskörner explodierten und schließlich noch, wie es ihre Mutter beauftragt hatte, den Abwasch gemacht.

Sie freute sich über den Abend mit Sango und besonders auf die Zeit, wenn sie Sota ins Bett schicken konnte und sie ein wenig alleine waren. Sie wollte Sango auch unbedingt noch die Minna Story erzählen und hoffte, dass Sango über Nacht bleiben würde.

Um 19.04 Uhr, Kagome wusste das, weil sie in diesem Moment auf die Uhr geblickt hatte, klingelte es an der Tür und Kagome lief summend auf sie zu, riss sie mit der freudigen Erwartung auf Sango zu sehen. Doch als sie Sango, Miroku und hinter ihm Inu Yasha erblickte starrte sie nur verwirrt in die Menge, anstatt Sango zu begrüßen.

„Äh?“, fragte sie schließlich irritiert und blickte ihre Freundin an.

„Ich habe sie auf den Weg zu dir getroffen, sie hatten nichts zutun und ich dachte, dass es doch lustiger wäre, wenn wir noch mehr Gesellschaft hätten.“, erwiderte Sango Kagomes stumme Frage und Miroku grinste fröhlich, während Inu Yasha ihr lässig zu nickte. Sie wusste das Sango log, denn sie würde niemals eine freie Minute mit Kagome mit anderen Leuten verbringen wollen, aber sie nahm an, dass Sango gerne den Abend mit Miroku verbringen wollte, und dachte sich schließlich nichts weiter dabei. Obwohl noch ein wenig schockiert über den plötzlichen Besuch, ließ sie die Jungs und Sango rein und rief Sota zu sich in den Flur.

Sota strahlte, als er Inu Yasha ausmachte, was Kagome beeindruckt zur Kenntnis nahm, während sie Sota Miroku vorstellte.

Letztendlich führte sie die Jungs und Sango ins Wohnzimmer, beauftragte Sota damit den Fernseher anzumachen und ging selber in die Küche um mehr Gläser und Getränke zu organisieren.

„Hey du”, sprach plötzlich eine Stimme hinter ihr und Kagome ließ beinahe eines der Gläser fallen, dass sie gerade aus dem Schrank geangelt hatte.

„Inu Yasha, erschreck mich nicht so”, sagte sie und stellte die Gläser auf der Küchenablage ab, bevor sie sich zu ihm umdrehte.

„Ich war mir nicht sicher, ob es dir recht ist, wenn Miroku und ich mitkommen, aber Miroku wollte unbedingt den Abend mit Sango verbringen”, sagte er und half ihr dabei die restlichen Gläser aus dem Schrank zu holen.

„Nein, das ist schon in Ordnung. Ich hab mich nur ein wenig gewundert, das ist alles”, erwiderte sie, als er alle Gläser auf die Ablage gestellt hatte und die Schranktür wieder schloss.

„Ich sollte wohl mitkommen, damit du Gesellschaft hast, während die beiden flirten”, lachte er und Kagome nickte.

„Ja, so was habe ich mir schon gedacht”, entgegnete sie und sie trugen zusammen die Gläser ins Wohnzimmer. Sango und Miroku hatten es sich auf dem Zweiersofa bequem gemacht und Sota saß alleine außen rechts auf dem Dreiersofa, als Kagome und Inu Yasha die Gläser auf dem Wohnzimmertisch abstellten und im Hintergrund der Fernseher leise das Anfangslied von Elton John dudelte.

Sota zog an Inu Yashas Pullover, bat ihn damit sich neben ihn zu setzen und Kagome setzte sich dadurch notgedrungen links außen neben Inu Yasha.

Kagome wusste nicht genau, weshalb, aber sie musste, zugeben, dass sie froh darüber war, dass Inu Yasha gekommen war und dass es angenehm war, so dicht neben ihm zu sitzen.
 

Nach anderthalb Stunden und dem Ende des Filmes zwang sie Sota nach einer langen Debatte dazu sich waschen zu gehen, damit sie ihn ins Bett bringen konnte. Inu Yasha erinnerte diesen Streit an sein damaliges Verhältnis zu Sesshomaru, obwohl sich Sesshomaru meist gar nicht dazu herabgelassen hatte mit ihm zu streiten, sondern ihn an den Haaren ins Bett gezogen und die Tür verschlossen hatte.

Um neun hatte Kagome es geschafft ihren Bruder ins Bett zu verdammen und die vier Jugendlichen saßen alleine im Wohnzimmer.

Kagome wusste nicht mehr genau, wie es angefangen hatte, aber plötzlich unterhielten sich die vier aufgeregt und lachten und scherzten über Minna und Sesshomaru, den Film, den sie anfangen wollten schon vergessen. Kagome musste sich eingestehen, dass sie lange nicht mehr so viel Freude hatte und dass es erholsam war, mit Inu Yasha und Miroku zu sprechen und nicht nur mit Hojo als einziges männliches Wesen in ihrem Privatleben.

Am Ende stritten sie sich darüber, ob Minna pingelig und geizig war und um elf Uhr einigten sie sich darauf den Film anzufangen, damit diese sinnlose Debatte nicht der einzige Gesprächsstoff für den Abend bleiben würde.

Bevor Kagome den Film einlegte, gingen Miroku und Sango in die Küche mit der Ausrede sie würden neues Popcorn machen. Aber Kagome störte es nicht mit Inu Yasha alleine zu sein, das war sie schließlich schon gewohnt und Inu Yasha selbst war froh darüber. Das Einzige was sie ein wenig störte war seine Nähe, die, nun wo Sota nicht mehr mit ihnen auf dem Sofa saß, nicht notwendig gewesen wäre. Nun, vielleicht störte sie sie nicht, aber sie war seltsam und verwirrend. Sie spürte seinen Arm an ihrem, sein starkes Bein gegen ihres gepresst während er mit gedämpfter Stimme, um Sota nicht zu wecken, von seinem früheren Kampfsporttraining erzählte.

Nachdem Sango und Miroku mit einer neuen Schüssel Popcorn ankamen und sie den neuen Film anfingen, ließ sich Kagome von Sango eine Decke geben, die neben ihr auf dem Sofa lag, weil es so spät abends im Herbst immer ziemlich kühl im Haus wurde. Sango und Miroku nahmen eine weitere Decke und nach einiger Zeit waren keine Geräusche außer denen aus dem Film mehr im Zimmer zu hören.

Inu Yasha war bis jetzt noch nicht von ihr weggerückt und Kagome merkte, dass die Wärme, die sein Körper ausstrahlte, angenehm war, während sie zusammen unter der Decke saßen. Müde zog sie ihre Beine auf das Sofa und stützte ihren Kopf auf ihrer Hand ab. Sango hatte mittlerweile ihre Augen geschlossen und Miroku blickte nun viel mehr sie an, als auf den Film zu achten. Kagome spürte eine seltsame Form von Neid aufkommen, als sie die beiden beobachtete, weil sie glaubte, dass Hojo ihr noch nie so einen Blick geschenkt hatte, einen Blick der Zufriedenheit und…

Kagome schreckte augenblicklich aus ihren Gedanken, als ihre Hand unter der Decke von einer stärkeren umfasst wurde.

Er spürte, wie sie zusammenzuckte und ihm einen erschrockenen Blick schenkte, aber er sah nur auf den Fernseher und tat so als würde er Kagomes Blick überhaupt nicht bemerken.

Mit klopfendem Herzen und vor Müdigkeit und Geschocktheit gleichermaßen ganz wirr drehte sie schließlich ihre Hand in seiner und erwiderte seinen Händedruck, ihren Blick nun auch verbissen auf den Fernseher gerichtet. Vielleicht, dachte sie benommen, als er mit seinem Daumen über ihre Hand fuhr, vielleicht hatte er ihren Blick bemerkt und wollte ihr nur ein wenig Trost schenken. Noch während er seine Hand ein wenig von ihr löste und schließlich seine Finger mit ihren verschränkte, versuchte sie sich zu beruhigen. Sie wusste, dass jemand wie Inu Yasha niemals Interesse an einem Mädchen wie ihr haben konnte und sie durfte sich nichts darauf einbilden. Seine Wärme und Sanftheit genießen, ja, aber sich nichts darauf einbilden. Er wollte sie trösten, oder wärmen, oder sonst was, aber er tat das sicherlich nicht, weil er ihre Nähe genauso genoss wie sie seine.

Und überhaupt, dachte sie entschlossen und streichelte seine warme, raue Haut nun auch mit ihrem Daumen, sie hatte Hojo und er hatte Kikyo; unmöglich, dass dies mehr war als eine tröstende Geste, eine Geste, die ihr sagte, dass sie nicht alleine war und die sie nur zu gerne erwidern wollte.
 

Körperliche Offensive, es stand nun endgültig fest. Er hatte gemerkt, dass sie auf die verbale Offensive mit Ungläubigkeit reagiert hatte, aber das konnte sie nicht, wenn er sich ihr körperlich nähern würde, das würde sie nicht ignorieren können.

„Inu Yasha!“

Er schreckte auf und blickte auf das Gewusel von Artikeln unter sich. Er war beim Korrigieren und Sortieren eingeschlafen, weil er beinahe die ganze Nacht bei den Higurashis verbracht hatte und sich dann sofort an die Arbeit begeben musste, die er am Abend nicht mehr geschafft hatte. Er blickte auf die Uhr und erkannte mit Schrecken, dass er nur noch zwei Stunden bis zum Abgabetermin hatte.

„Inu Yasha, du Bastard!“

Er seufzte, erhob sich von seinem Stuhl auf, riss die Tür auf und brüllte die Treppen hinunter: „Was ist?!“

„Mein Buch, wo ist das Buch, das du für mich ausleihen solltest?!“, brüllte sein Halbbruder zurück und Inu Yasha blickte schnell hinter sich, sah das es auf dem Schreibtisch lag und rief zurück: „Hier oben! Komm hoch und hol es dir!“

„Von wegen, du kommst runter und bringst es mir gefälligst!“, schrie Sesshomaru zurück.

„Du kannst mich mal!“, fauchte Inu Yasha nahm das Buch in die Hand und trat an das Treppengeländer. Sesshomaru stand unten und sah zu ihm hinauf.

„Na los, worauf wartest du, komm runter!“, brüllte er, obwohl es auf die Entfernung nicht mehr notwendig gewesen wäre.

„Komm du doch hoch!“

„Nein, du kommst runter!“

„Du willst doch was von mir, also komm hoch!“

„Mach mich nicht wütend!“, knurrte Sesshomaru böse.

„Oh ich zittere.“, erwiderte Inu Yasha gespielt ängstlich.

„Komm runter, oder du endest als mein Abendessen!“

„Komm runter, oder du endest als mein Abendessen!“, äffte Inu Yasha seinen großen Bruder nach und streckte ihm die Zunge raus.

„Inu Yasha!“

„Sesshomaru!“

Es vergingen keine 5 Sekunden, da war Sesshomaru die Treppen hinaufgestürmt hatte Inu Yasha einen harten Schlag auf die Nase gegeben, sich sein Buch geschnappt und war wieder verschwunden.

Inu Yasha tastete kurz seine Nase ab, ob etwas gebrochen war, zuckte uninteressiert mit den Schultern, als er merkte, dass seine Nase heil war, und ging zurück in sein Zimmer um die letzten Artikel zu lesen.

Also körperliche Offensive.
 

Sie kam in sein Büro gestürmt, vom Regen ganz nass. Sie hatte sich beeilt, war außer Atem und hatte glühend rote Wangen durch die Anstrengung. Ihre Haare hingen strähnig in ihrem Gesicht, von den Spitzen tropften vereinzelt einige kleine Regentropfen und ihre gesamte Kleidung schien durchgeweicht zu sein.

Er hatte sie noch nie so hübsch gesehen.

„Du bist zu Fuß gegangen?“, fragte er erstaunt und sie nickte atemlos, während sie die Tür hinter sich schloss.

Inu Yasha hatte sie gebeten am Donnerstagabend mit ihm zu arbeiten, auch wenn das normalerweise ihr freier Tag war, weil unzählige Artikel über das Mittelalterfest an der Schule eingereicht worden waren. Das Fest war eins der gut besuchtesten Feste der Schule und viele würden sich die Schülerzeitung nur wegen diesem Artikel kaufen. Jeder der Journalisten wollte seinen Artikel in der Zeitung sehen und so reichten manche gleich zwei oder mehr Artikel darüber ein, um ihre Chancen zu erhöhen. Um den eigentlichen Arbeitsrhythmus beibehalten zu können, hatte er sein Fußballtraining abgesagt und Kagome gebeten ausnahmsweise ihren Nebenjob anzusagen.

Sie zitterte und legte sich schützend die Arme um ihren Körper, während sie sich auf ihren Platz setzte.

„Warte”, sagte er schlicht und kramte in seiner Sporttasche, die für das Training am Abend gepackt und mitgenommen hatte, bevor er sich dazu entschlossen hatte es abzusagen.

„Ich müsste einige Handtücher dabei haben”, murmelte er mehr zu sich selbst als zu ihr und ging schließlich wieder mit zwei weißen Frotteehandtüchern in der Hand um den Schreibtisch herum stellte sich vor sie und sagte leise: „Steh auf.“

Sie tat wie ihr geheißen, zwar verwundert, aber die Kälte, die ihren Körper beinahe lähmte, verhinderte, dass sie sich dazu durchringen, konnte mit ihm eine Debatte darüber zu halten, weshalb sie aufstehen sollte.

„Zieh deinen Mantel aus, damit wir ihn über die Heizung hängen können.“

Sie nahm ihre Hände von ihren Oberarmen und knöpfte, mit vor Kälte zitternden Fingern, ihren Mantel auf und reichte ihn ihm.

„Hast du, noch was unter deinem Pullover?”, fragte er weiter, als er bemerkte, dass auch ihr Pullover vom Regen durchnässt war, weil der Stoffmantel den Regen nicht aufhalten konnte.

„Ja, eine Art Unterhemd”, erwiderte sie; es blitzte, worauf kurze Zeit später der Donner ertönte.

„Zieh ihn aus”, meinte er und sagte es so als wäre es vollkommen belanglos. Sie zögerte und blickte ihn einige Augenblicke ungläubig an. Er wollte sie vor der Kälte schützen, schön und gut, aber musste sie sich deswegen vor ihm bis auf das Unterhemd entkleiden?

„Komm schon, Higurashi, nicht so schüchtern”, lachte er, als er ihr Zögern bemerkte. Keine verbale Antwort parat streckte sie ihm die Zunge raus, fasste sich an den Saum ihres Pullovers und zog ihn schließlich über ihren Kopf. Ihr samtenes Unterhemd rutschte dabei ein wenig höher. Er blickte fasziniert auf die freie Stelle an ihrem Bauch, bevor er zur Heizung unter der Fensterbank ging und ihre Kleidung aufhängte. Als er sich wieder zu ihr umdrehte, hatte sie sich mit dem Steißbein an der Schreibtischkante angelehnt und wieder ihre Arme schützend um ihren Körper geschlungen.

Stumm trat er vor sie, räumte hinter ihrem Rücken einige Unterlagen weg, fasste sie an der Hüfte und setzte sie auf den Schreibtisch. Sie keuchte unter seiner Berührung und riss irritiert die Augen auf.

Was zur Hölle…, dachte sie doch wurde schon wieder aus ihren Gedanken gerissen, als er eines der Handtücher in seine Hand nahm und ihre Haare darin einwickelte.

„I-Inu Yasha?“, stotterte sie, während er ihre feuchten Haare durch das Handtuch trocken presste und er schenkte ihr einen kurzen Blick, als sie zu ihm sprach.

„Ja?“, fragte er und rubbelte vorsichtig ihre Haare trocken.

„Was… Was tust du da?“, fragte sie mit schwacher Stimme und er stellte zufrieden fest, dass ihr Herz Purzelbäume in ihrem Brustkorb schlug.

„Dich abtrocknen, was sonst?“, erwiderte er ruhig und legte das Handtuch beiseite mit dem er ihre Haare getrocknet hatte. Es war dunkel draußen; große, schwarze Gewitterwolken hatten den Himmel verdunkelt. Der Regen peitschte laut gegen das Fenster, rüttelte das verbliebende Laub an den Bäumen und kam geräuschvoll auf dem Beton des Schulhofes auf. Auch das Büro war nicht viel heller; Inu Yasha hatte nur die kleine Schreibtischlampe angeschaltet und Kagomes geringfügig bekleideter Körper schimmerte in dem gedämpften Licht in orangefarbenen Tönen; einzelne Tropfen perlten von ihrem Dekolleté und ihren Armen und immer noch hatte sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper ausgebreitet. Das Radio, das in einem der hinteren Regale stand spielte in diesem Augenblick ein ruhiges, melancholisches Lied.

Er ließ das andere Handtuch langsam über ihren feuchten Körper gleiten und konnte praktisch ihre Haut unter seinen Fingerspitzen spüren, während das Schlagen ihres Herzens so heftig wurde, dass es das Lied im Radio beinahe übertönte.

Sie atmete zitternd die Luft ein und hatte die ganze Zeit ihren Blick auf ihn gerichtet. Sie konnte einfach nicht fassen was er da tat, nicht einordnen, warum er es tat und sie wusste nur zu gut, dass er ihr wild schlagendes Herz hören konnte. Das weiche Handtuch auf ihrer Haut fühlte sich gut an und der Gedanke daran, dass seine Finger dieses Handtuch führten, wärmte ihren Körper von innen, ließ ihr Blut in einer gewaltigen Geschwindigkeit durch ihre Adern zirkulieren und erschwerte ihr das Atmen. Er trocknete ihre Arme ab, ihr Dekolleté, ihren Hals und wischte schließlich die verbliebenen Regentropfen aus ihrem Gesicht; sanft, aber konzentriert.

„Was?!“ keuchte sie, als er sich bückte, und begann ihre Hosenbeine hochzukrempeln, aber er antwortete ihr nicht und zog ihr schließlich ihre Schuhe aus, die geräuschvoll auf dem Teppich landeten, bevor er seine Fingerkuppen über den Stoff ihrer Socken gleiten ließ. Sie presste ihre Lippen aufeinander, um nicht wieder leise zu keuchen, und krallte ihre Finger in die Tischkante.

Gott, was bitte tat er da?

Und warum zur Hölle konnten sie diese kleinen, unbedachten Berührungen sie mehr aus dem Konzept bringen, als wenn Hojo sie mit bedacht und im größeren Ausmaß berührte?

Sie spürte, wie er ihre nassen Socken langsam von ihren Füßen zog, und spürte, wie er ihre nackten Füße auch in dem weichen Handtuch umwickelte und sie vorsichtig abtrocknete, bevor er das Handtuch über ihre freigelegten Waden strich.

„Inu Yasha!“, brachte sie erschrocken hervor, als er das Handtuch fallen ließ und er es auf ihren kühlen Waden mit seinen warmen Fingern ersetzte. Sie traute sich nicht zu ihm hinunter zu sehen, fürchtete sich davor Spott, oder Belustigung über ihre offensichtlichen Reaktionen auf seine Liebkosungen in seinen Augen zu sehen und schloss ihre Augen letztendlich, ihre Lippen fest aufeinander gepresst.

Seine Hände fuhren routiniert und erfahren über ihre kühle Haut und sie musste sich zwingen ihren Kopf nicht in den Nacken zu werfen und aufzustöhnen, als er mit seinen Krallen ihre Wade streifte, bevor er sie mit seinen Händen umschloss und ihnen seine Wärme schenkte.

Das, was er da tat, das war flirten, oder? Das bildete sie sich nicht ein, das redete sie sich nicht ein, das war doch flirten?

Er hätte ihr einfach die Handtücher geben können, oder wenigstens die Finger von ihr lassen können, nachdem er sie abgetrocknet hatte, aber er hatte es nicht getan. Im Gegenteil er wärmte sie mit seinen bloßen Händen, fuhr über ihre kalte Haut mit dem Wissen, welche Gefühle das in ihr auslösen musste. Schließlich war er derjenige mit den Hundeohren und er musste ihre unterdrückten Seufzer und ihr Herz, ihren schneller werdenden Atem und wahrscheinlich sogar ihr pulsierendes Blut in diesen hören können. Wenn er also wusste, was er in ihr auslöste, was er da tat und was sie sich dabei denken würde und damit nicht aufhörte, dann brauchte sie sich nichts einreden, oder?

Sie öffnete ihre Lippen und ließ ein leises Keuchen entkommen, als sie es vollkommen realisierte.

Er genoss ihre Nähe genauso wie sie seine.

Er flirtete mit ihr.

„Inu Yasha…“, seufzte sie schon etwas gelassener und traute sich nun zu ihm hinunter zu blicken. Er hatte sie die ganze Zeit beobachtet und als sich ihre Blicke trafen war die vorherige Angst, dass er sie nur verspotten wollte, vollkommen verblasst, denn er sah nicht im geringsten belustigt aus, sondern nur, wenn sie das mit ihren vernebelten Verstand und dem Schleier um ihre Augen noch richtig wahrnahm, zufrieden und ernsthaft.

Er erhob sich wieder aus seiner Hocke, löste dabei keinen augenblicklang seine Augen von ihren und umfasste schließlich mit seinen warmen, rauen Händen ihre Ellenbogen. Sie schloss ihre Augen, weil sie seinem Blick nicht mehr standhalten konnte, ohne dass das Blut ausschließlich in Richtung Kopf strömte und spürte, wie seine erfahrenen Hände über ihre Unterarme fuhren und auch diesen ein wenig seiner Wärme schenkten.

Sie riss erschrocken ihre Augen auf, als seine Hände plötzlich von ihr abließen und sie seine Schritte vernahm und stellte enttäuscht fest das er nicht mehr vor ihr stand. Doch bevor sie überhaupt daran denken konnte, dass sie etwas falsch gemacht hatte, oder das er es bereute sie so berührt zu haben, stand er wieder vor ihr und legte ihr seine Trainingsjacke über die Schultern. Sie half ihm dabei ihr die Jacke überzuziehen in dem sie erst den einen und dann den anderen Arm in die Ärmel steckte. Dann bückte er sich ein weiteres Mal und zog ein großes, weißes Paar Sportsocken über ihre zierlichen Füße, die ganz angezogen bis zu ihren Knien reichen und bei denen die Hacke irgendwo in der Mitte ihrer Wade war. Dann reichte er ihr seine Sporthose und wandte sich mit den Worten: „Zieh das an.“, wieder von ihr und verschloss die Tür zu ihrem Büro. Nachdem sie sichergegangen war, dass er sich nicht zu ihr umdrehte, kämpfte sie sich aus ihrer aufgrund der Nässe klebenden Jeans und zog seine Sporthose über, die bis zu ihren Knien reichte.

„Du… du kannst dich wieder umdrehen”, murmelte sie verlegen und er tat es, ohne zu zögern; ein greller Blitz erhellte in diesem Moment das Zimmer, ließ sie mit Schrecken erkennen, was sie eben noch nicht in seinen Augen erkannt hatte. Neben der Zufriedenheit und der Ernsthaftigkeit war noch etwas anderes in ihnen und diesmal war sie sich fast sicher, dass sie sich nicht täuschte. Es war Verlangen. Verlangen nach ihr, danach sie wieder berühren zu können. Ihr Herz schlug durch diese Erkenntnis so fest gegen ihren Brustkorb, das es schmerzte und sie atmete erschrocken die Luft ein, als er wieder auf sie zu kam und sie ein weiteres Mal an den Hüften ergriff, um sie auf die Tischplatte zu setzen. Er zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke, die sie jetzt trug, hoch und fragte dann mit erstaunlich ruhiger Stimme: „Ist dir noch kalt?“

Sie schüttelte schnell ihren Kopf und er nickte enttäuscht, denn nun gab es keinen Grund mehr sich ihr zu nähern. Er ging einen Schritt zurück und wollte wieder auf seinen Platz gehen, als ihre kleine Hand seinen Pullover in Bauchhöhe ergriff und ihn davon abhielt. Er blickte sie erstaunt an, doch sie hatte ihren Blick gesenkt aus Angst er würde sich ihr nicht mehr nähern wollen. Er verharrte einige Momente in dieser Position fassungslos über ihr Handeln, bis er begriff wie unsinnig es war nichts zu tun und mit einem großen Schritt wieder vor ihr stand. Ihre Hand ließ sein Pullover los und sie hob ihren Blick wieder an, als sie spürte, dass er ihre Geste verstanden hatte, um mit erstaunen zu erkennen, dass er lächelte. Sie wollte dieses Lächeln nur zu gerne erwidern war jedoch viel zu angespannt um irgendetwas anderes zustande zu bekommen, als ihn anzustarren.

Wollte sie das wirklich, wollte sie seine Nähe mehr als Hojos?

Und er, wollte er wirklich sie und nicht eines der weitaus hübscheren und begabteren Mädchen, die ihn umschwärmten wie Motten das Licht?

Sie spürte seine Hände auf ihren Knien und wie er ihre Beine auseinander schob, um sich zwischen sie stellen zu können. Dann fuhren seine Hände wieder zu ihren Unterarmen, ergriffen sie durch den dünnen Stoff der Trainingsjacke und hoben sie an damit sie ihre Hände auf seine Taille legen konnte. Sie spürte durch den weichen Stoff seines Strickpullovers seinen harten, trainierten Körper und allein die Erkenntnis wie sanft dieser starke Körper mit ihrem umging zwang sie dazu ihre Lippen aufeinander zu pressen, um nicht wieder leise zu stöhnen.

„Kagome…“, flüsterte er, nahm seine Hände von ihren Armen und strich ihre Haare über ihre Schultern. So hatte sie sich noch nie gefühlt, dachte sie verschwommen, so verletzlich, ängstlich und gleichzeitig so frei und unsterblich.

„Was… was ist mit Kikyo?“, fragte sie mit brüchiger Stimme und begriff nicht ganz, wie sie so eine Frage in so einem Moment stellen konnte.

„Nichts”, erwiderte er ruhig und schüttelte zur Untermalung seiner Worte den Kopf.

„Was ist mit Hojo?“, fragte er gegen und sie schüttelte ihren Kopf, bevor sie antwortete: „Nichts.“

Nein, was war denn schon mit Hojo, wenn sie es mit Inu Yasha verglich?

Was waren ihre Gefühle für Hojo im Vergleich zu ihm?

Und seit wann hatte sie überhaupt diese Gefühle für ihn?

Ihre Gedanken fingen an zu verschwimmen, wie Wasserfarbe auf einer Leinwand, als er seine warmen Hände auf ihre kühlen auf seiner Taille legte, ihre rechte Hand fest umfasste und sie über seinen gefestigten Bauch, seinen Brustkorb schob, um sie schließlich auf der Stelle ruhen zu lassen, an dem sein Herz lag. Sie öffnete erstaunt ihre Lippen, als sie sein Herz ungezähmt und heftig gegen ihre Handfläche schlagen spürte, doch bevor auch nur ein Ton ihren Lippen entwich, hatte er sich zu ihr vorgebeugt und war ihr nun so nah, dass sie seinen heißen Atem deutlich gegen ihre geöffneten Lippen schlagen spürte.

Sie blinzelte, als seine Augen vor ihren durch die Nähe verschwommen und drückte ihre Handfläche fester gegen seine Brust, nicht um ihn von sich zu schieben, sondern um sein Herz stärker zu spüren.

„Inu…“, er versiegelte ihre Lippen mit seinem Zeigefinger und brachte sie damit gänzlich zum Schweigen.

Der Regen traf das kühle Glas der Fensterscheiben und seine Lippen ihre in einem Moment, in dem sie nicht damit gerechnet hatte, weil er seinen Finger bis dahin noch auf ihren Lippen hatte und ihn erst im letzten Moment mit seinen Lippen ersetzte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Keikoo
2012-07-15T21:06:45+00:00 15.07.2012 23:06
ich hab angefangen diese ff zu lesen,weil ich dene ens erhaten ahbe und dahcte,warum nicht.um ja nachzuvollziehen,was so in dem neuesten passiert,muss ich ja erst den rest gelesen haben,ist ja schließlich schon eine weile her ;)
und weißt du was? seit langer langer zeit hab ich wieder inuyasha fieber! ich höre,während ich deine ff lesen,fleißig lieder von inuyasha,damit ich noch mehr in stimmung bin und deine ff,ich liebe es ;) vor allem dieses kapi war bisher das beste.mir gefällt dein schreibstil sehr,das einzige,was mich etwas stört,sind die fehlenden kommas,aber umso mehr ich mich in die geschichte einlese umso weniger achte ich darauf.
Von: abgemeldet
2007-11-16T23:22:10+00:00 17.11.2007 00:22
Ich hab echt Gänsehaut bekommen, als Inu unsere Kago "ausgezogen" hat!! Hihi und dann kam natürlich der blöde Trampel Hojo und ruiniert alles....grrrr.... Hojo=doof! ^^ Aber echt, Hut ab, das du wirklich einen Treffer nach dem anderen landest!
Von: abgemeldet
2007-09-14T20:25:06+00:00 14.09.2007 22:25
*puhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhhh*
Ich muss erst einmal meinen Herzschlag beruhigen, ehe ich voll und ganz zu dem nächsten kommi ansetzen kann......... es will irgendwie nicht 'lach'
Das war echt einserne Spitze. Ich hatte selber ein hammer Herzklopfen. Ich kann mir Vorstellen, dass Kagome sich da ganz schön komisch vorkam, das wäre ich mir auch. Die Stelle, ab da wo kagome nass in das Büro kommt ist einfach geil. Ich finde immer noch, dass diese ff sich immer mehr steigert. Aber schade ist, dass du das alles schon so früh eingesetzt hast, aber trotzdem, mein Herz schlägt immer noch schnell, ich hatte auch dieses schöne kribbeln in meinem Bauch, wenn ich richtig mit jemandem mitfühlen kann und genau das konnte ich, mitfühlen. Das war echt toll, ganz großes Kino der Gefühle und das mit dem Wo Sango die anderen mitgebracht hat, einfach super, ich bin im moment ein SessxKago fan, mehr als InuxKago, aber jetzt wo ich deine FF lesen, wow da will man echt wieder nur inuxkago lesen^^ weil das einfach so toll ist.
angelofmoon beschwert sich, dass ich im moment so auf sessxkago stehe und mehr darüber schreibe, aber so gut wie du , könnte ich inuxkago auch gar nicht beschreiben, da gehe ich voll unter mit meinem Latein.
Also dann
LadyDunia
Von: abgemeldet
2007-09-08T16:50:47+00:00 08.09.2007 18:50
wooooooooow
geil,echt hammer....wow ich hab so herzklopfen*lach*
ich will auch*neidisch bin*
ich will auch wohl so n typen...aber nein zurück zu deiner geschichte
echt hammer geil geschrieben muss ich sagen*grinsen gar nich mehr aus gesicht bekomm*
mach weiter so
lg channy
Von: abgemeldet
2007-09-06T21:49:15+00:00 06.09.2007 23:49
*****-******
Ahhhh~~ >///<
Ich kanns gar nich glauben~
Das Kapitel war einfach...herzzerreisend und wunderschön T_T
Ich hatte die ganze Zeit totale Gänsehaut xDDD
Und das kommt wirklich nicht oft bei mir vor!!! o.O
**ö**
Ich bin soooooo~~ gespannt wies weiter geht~
Wie Inuyasha sich so um Kagome gekümmert hat~
Einfach romance pur xDDD *_____*
Und dann am Ende~ der Kuss~~ H.I.M.M.L.I.S.C.H!!!
*__*
*ieks*

xD Kanns kaum erwarten dein nächstes Kapi zu lesen ^^-
*smile*
HAb dich lieb ^-^
Liebe Grüße ^.~
Deine Pi-chan ^^
Von:  fromdawn
2007-09-06T15:08:09+00:00 06.09.2007 17:08
Das kapi ist... ist...
einfach wunderschön :)
mir fallen keine worte mehr ein
es ist einfach schön... ^--^
die zwei sind einfach nur zu süß^^
mach schnell weiter :D
lg
Kagome_Higurashi
Von: abgemeldet
2007-09-06T14:06:38+00:00 06.09.2007 16:06
Oh, wie geil!!
Da kiegt man richtig Gänsehaut, so gefühlvoll wie du das beschreibst!!
Echt super!!
Von:  Angel_KagomeX
2007-09-06T11:04:43+00:00 06.09.2007 13:04
wie geil!!! >,<
ich habs richtig kribbeln gespürt. O///O
wie du das so schön in die länge ziehst ohne das einem die lust am lesen vergeht ist supiii. ^-^
kagome ist wirklich zu beneiden, so verwöhnt zu werden...-^^- *auch will* XD

ich freu mich schon riiiii~eßig auf das 5 kapi. ^_____^-

lg, angel ^.~
Von:  Anonchi
2007-09-05T18:11:58+00:00 05.09.2007 20:11
O.o...
Wow...
Ähmm..
Wo geht es weiter??
Wie schon Ende??
p.q...
nein...
Ich will wissen, was jetzt passiert..
u.u..
Aber das war wirklich einzigartig geschrieben....
DICKES Lob...
So gut könnte ich das nciht...
Du hast wirklich jedes kleinste Detail benutzt...
Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen..
O.o...
Ich bin schon auf das nächste Kapi gespannt...
Besonders darauf, was mit Kikyou und Hojo passiert...
^^
Von: abgemeldet
2007-09-05T17:35:45+00:00 05.09.2007 19:35
Ich sag es dir ganz ehrlich: ich habe selten etwas so romantisch - spannendes gelesen! Wirklich absolut klasse!!! Wahnsinn!!


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