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Was ein Abend alles ändern kann

von

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Eine heimliche Beziehung

„Wir sollten langsam raus, sonst merken die anderen was“, sagte Kisara. Sie stand neben Seto im Klassenraum und beide gaben sich einen Kuss. Ihre Beziehung war nicht öffentlich gewesen, keiner wusste etwas, nicht einmal Mokuba. Beide wollten alles noch geheim halten, es sich entwickeln lassen und mit der Zeit schließlich bekannt geben.

„Du hast recht. Ich geh vor und du gehst zu dem Kindergartentrupp und ihr redet, danach kommst du wie immer in die Firma“, sagte Seto und gab ihr einen letzten Kuss.

„Wir sehn uns gleich“, nickte Kisara und sah ihrem Freund nach. Die zwei waren nun schon mehr als zwei Monate zusammen gewesen, aber das durfte keiner wissen. Seto bat sie darum und ihr kam es genau recht, da sie es auch irgendwie Serenity sagen musste.

„Danke fürs warten“, lächelte Kisa, als sie aus dem Schulgebäude kam. Jeden Tag bevor sie arbeiten ging, machte sie sich mit der Clique auf den nach Hause weg und ließ ihre Schulsachen dort.

„Hallo Kisara“, sprach Serenity, die bisher nicht bemerkt worden war.

„Oh...hallo Serenity“, lächelte das Mädchen.

„Wie geht’s dir? Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen“, gab Seren zu bedenken.

„Ich hatte in der letzten Zeit recht viel zu tun. Tut mir Leid, es wird sich bald ändern“, versprach Kisara und hatte ein mulmiges Gefühl.

„Und wie geht’s mit der Arbeit?“, fragte Serenity nach.

„Ganz gut....“, fing Kisara an und brach dann ab.

„Was ist?“, wollte Joey wissen.

„Nichts. Serenity ich muss dir was sagen. Ich arbeite für Kaiba“, sprach Kisara aus.

„Ich weiß. Den anderen ist es vorhin rausgerutscht. Warum hast du es mir nicht eher gesagt?“, stellte Seren die Frage.

„Ich wollte nicht, dass du was falsches denkst, du weißt ja warum“, sagte Kisa.

„Aber durch das Verschweigen, denke ich nur eher das falsche“, meinte die kleine Wheeler.

„Es tut mir Leid. Du solltest dir keine unnötigen Sorgen machen“, entschuldigte sich das Mädchen.

„Kann mir einer mal sagen, wo von ihr redet?“, fragte Joey.

„Frauensachen“, antwortete Tea schnell und zog die Jungs bei Seite.

„Komm mit“, bat Kisara und sie ging gemeinsam mit Serenity etwas weiter weg.

„Kisara, was ist los?“, wollte die braunhaarige wissen.

„Ich arbeite für Kaiba und ich sehe ihn dadurch jeden Tag....“, fing Kisa an. Eigentlich wollte sie Serenity beichten, dass sie Kaiba toll fand und dass mehr zwischen den Beiden war, doch das brachte sie nicht übers Herz.

„Läuft was zwischen euch?“, fragte Seren leicht beunruhigt.

„Zwischen uns? Wie kommst du darauf?“, stellte Kisara die Gegenfrage.

„Ihr sehr euch jeden Tag. Vielleicht ist da ja mehr“, meinte Serenity.

„Ich versicher dir, da ist nichts. Du musst dir keine Sorgen machen. Vergiss nicht, ich hab es dir versprochen“, log Kisara. Sie konnte einfach nicht die Wahrheit sagen. Es würde ihrer besten Freundin das Herz brechen.

„Bist du dir sicher, Kisara? Du musst wegen mir nicht lügen, sollte was zwischen euch laufen“, sagte Seren traurig.

„Ich bin sicher, es ist die Wahrheit“, und es war eine weitere Lüge von der weißhaarigen.

„Danke Kisara“, lächelte Serenity und umarmte ihre Freundin.

„Nichts zu Danken“, nickte Kisara und hatte leichte Tränen in den Augen gehabt.

„Sind eure Frauensachen endlich fertig?“, mischte sich Joey wieder ein.

„Ja“, rief Serenity.

„Wir haben uns überlegt ins Freibad zu gehen, kommt ihr mit?“, fragte Yugi.

„Ja gerne“, nickte Seren. „Aber davor muss ich meinen Badeanzug holen“, fügte sie hinzu.

„Das müssen wir alle noch machen“, grinste Tristan.

„Kommst du auch mit, Kisara?“, wollte Tea wissen.

„Nein, ich muss arbeiten. Aber macht euch einen schönen Tag“, sprach das Mädchen.

„Schade, vielleicht nächstes Mal?“, fragte Serenity.

„Nächstes Mal bin ich sicher dabei“, versprach Kisa.
 

„Oh man“, seufzte Seto. Er hatte sich bereits umgezogen und trug wieder den weißen Anzug. Alleine stand er in seinem Büro und schaute aus dem Fenster, doch sein Blick wendete sich immer wieder zur Tür, wo Kisara jede Minute reinkommen könnte. Was machte er nur? Warum hatte er nur diesen Plan gehabt? Warum nur? Warum konnte nicht alles so sein, wie es davor war. Warum musste er Kisara näher kennen lernen? Es war alles so anders geworden. Seto Kaiba war ein anderer Mensch geworden, total verändert. Aber äußerlich durfte er es niemanden zeigen.

„Tut mir Leid, dass es etwas später geworden ist“, sagte Kisara. Sie kam einfach so in das Büro hinein. Im Vergleich zu den anderen durfte sie das auch.

„Macht nichts. War was besonderes?“, wollte Kaiba wissen.

„Ich musste Serenity anlügen was das zwischen uns betrifft. Es würde ihr das Herz brechen, wenn sie es erst jetzt erfahren würde“, seufzte Kisa.

„Sie würde es verstehen, wenn du es ihr sagst, oder gibt es da was, dass ich nicht weiß“, wollte Kaiba wissen.

„Sie ist etwas verschossen in dich“, kam es aus Kisaras Mund.

„So was in der Art dachte ich mir schon, aber ich kann da nichts machen“, gab Seto zu. Er hatte auch keine Lösung für dieses 'Problem'.

„Kannst du ihr nicht freundlich sagen, dass du nichts von ihr willst? Also irgendwie? Das schaffst du doch“, meinte Kisara.

„Das mach ich nicht, so was ist unter meiner Würde. Wenn die was von mir will, dann soll die das auch sagen und nichts hinten rum machen“, sagte Kaiba und zog Kisara auf seinen Schoss.

„Hey“, grinste Kisara.

„Willst du lieber aufstehen?“, wollte Seto wissen und hatte absichtlich seinen kühlen Ton drauf.

„Küss mich lieber“, meinte Kisara.

„Nichts lieber als das“, lächelte Kaiba. Setos Situation wurde immer verzwickter und raus kam er aus dieser nicht mehr.

„Wir sollten uns wieder an die Arbeit setzen“, sagte Seto, nach fast fünfzehn Minuten küssen.

„Na gut“, nickte Kisa. Sie wusste wie wichtig die Firma war und wollte ihr keinesfalls schaden.

„Wir sehen uns ja ab und an“, meinte er.

„Ich weiß“, sprach Kisara und stand auf, um im Vorzimmer an ihre Arbeit zu gehen.

Warum war es nur so schwer gewesen? Seto wusste es nicht. Kisara war so lieb zu ihm und kümmerte sich immer um ihn. Er tat das zwar auch, hatte aber bisher so gut wie immer nur Hintergedanken gehabt. Alles drehte sich nur darum, wie er mehr über das Mädchen erfahren könne, um ihr anschließend weh zu tun. Kisara hatte so viele Schwachstellen: ihre Familie, Freundschaften und die erste große Liebe zu Seto. Aber er konnte es nicht ausnutzen, das war unfair ihr gegenüber. Ja genau, unfair, auch dieses Wort gab es in seinem Wortschatz und wurde nur selten benutzt. Warum musste Kisara nur versuchen so perfekt zu sein?

Was mache ich nur? fragte sich Seto. Er konnte es selber nicht fassen, was er Kisara antun wollte und was er vorhatte. Er konnte ihr nicht mehr weh tun, nicht nachdem er sie schon so sehr ins Herz geschlossen hatte. Waren das wahre Gefühle oder nur ein schlechtes Gewissen.
 

„Hey Kisara, kann ich zu Seto?“, fragte Mokuba.

„Klar, es ist grad niemand bei ihm“, nickte die weißhaarige.

„Danke“, lächelte Moki und ging in das Büro.

„Hallo Seto“, sprach er.

„Ach Mokuba“, meinte Kaiba leicht erfreut.

„Du arbeitest zu lange, ich will, dass du heute normal Feierabend machst, wie die anderen auch“, bat Mokuba seinen Bruder. Was er nicht wusste war, dass Seto schon lange fast pünktlich Feierabend machte und meistens bis in die Nacht mit Kisara hier saß. In seinem Büro konnte ihn schließlich keiner sehen und auch keiner beobachten.

„Mach ich“, nickte Seto. Vielleicht wäre es besser, heute Abend nicht so viel Zeit mit Kisara zu verbringen.

„Wirklich?“, fragte Mokuba nach und konnte das nicht glauben.

„Ein freier Abend wird auch mir gut tun“, kam es von Seto.

„Das freut mich, aber Seto, seid wann denkst du so?“, wollte Moki wissen.

„Weißt du Mokuba, ein Mensch verändert sich und ich arbeite jeden Tag hier, irgendwann brauche ich auch eine Pause“, erklärte Kaiba.

„Sicher hast du recht“, nickte Mokuba. Es war ihm nicht Geheuer, warum Seto nun so dachte, aber er freute sich über einen gemeinsamen Abend mit seinem großen Bruder.

„Du hast doch sicher noch Hausaufgaben auf“, fiel es Kaiba ein.

„Woher weißt du das?“, fragte Mokuba.

„Intuition“, sagte Seto. Er kannte seinen Bruder gut genug und wusste, dass dieser immer in sein Büro kommt, wenn er keine Lust auf diese Aufgaben hatte.

„Ich werd sie wohl machen müssen“, beugte sich Moki.

„Sie können doch nicht so schwer sein“, gab Seto von sich. Er konnte immer spielend und blitzschnell alle Aufgaben lösen, aber war Mokuba auch so.

„Ich muss einen Brief schreiben und diesen dann der Klasse vorstellen“, seufzte der Kleine.

„Was ist so schwer daran?“, wunderte sich Seto.

„Es gibt das Briefgeheimnis. Wenn ich etwas der Klasse vortragen muss, dann werd ich in dem Brief sicher nicht wahre und ehrliche Sachen reinschreiben. Das wäre absurd“, gab Mokuba zu.

„Dann denk dir die Sachen aus und trag sie anschließend vor, die Klasse bemerkt den Unterschied nicht.“

„Aber das kann ich doch nicht machen. Da hätte ich ein zu schlechtes Gewissen“, sprach Mokuba.

„Mokuba es ist nur eine Schulaufgabe. Die erwarten nicht mehr von dir“, meinte Kaiba.

„Bist du dir sicher?“, wollte der Kleine sicherheitshalber nochmal wissen.

„Zu 100%“, lächelte Seto.

„Na gut“, nickte Mokuba.

„Zu wann musst du es fertig haben?“, wollte Kaiba wissen.

„Montag“, gab Mokuba zu.

„Dann hast du noch Zeit. Aber geh nun nach Hause und mach deine Hausaufgaben, ich werde auch bald kommen“, versprach der braunhaarige.

„Bis heute Abend“, nickte Moki und machte sich auf den Heimweg.

Manchmal hatte Mokuba wirklich merkwürdige Probleme gehabt. Solche Aufgaben waren für Seto ein leichtes, einfach was ausdenken und vortragen, so machte er es früher auch und hatte kein schlechtes Gewissen. Aber heute und auch die Tage davor meldete sich dieses zum ersten Mal. Was sollte er nur tun. Da kam ihm Mokubas Hausaufgabe gerade recht. Einen Brief schreiben. Warum eigentlich nicht? Das wäre was Neues und so könne er Kisara endlich sagen was Sache ist. Lange hatte er überlegt gehabt und nicht gewusst, wie er ihr es sagen könnte. Seto wollte auf gar keinen Fall die Beziehung zu Kisara gefährden und sie verletzen wollte er auch nicht. Wenn er persönlich mit ihr darüber reden würde, dann würde er sicher Dinge sagen, die verletzend rüber kommen und das wäre das Aus. Der Brief war eine gute Idee gewesen und vielleicht konnte er dort endlich seine Gedanken und Gefühle niederschreiben, besonders so, dass Kisara diese auch kennen lernen konnte. Aber auch die Wahrheit musste drin stehen. Alles sollte aufgedeckt werden, endgültig. Wenn Seto Kisara nicht verlieren wollte, dann musste sie alles wissen. Ihre Beziehung fing schon mit Lügen an und sollte nicht so enden. Vor allem sollte Kisara nicht das Schlechte in der gemeinsamen Zeit sehen, sondern das Gute.
 

„Mokuba ich geh nach oben“, rief Seto. Vor gerade zehn Minuten saßen die beiden Bruder am Tisch und aßen. Dann ging Mokuba kurz nach draußen um die abendliche Zeitung zu holen. Als er wieder kam, sah er seinen Bruder auf den Treppen langsam nach oben gehen und direkt danach seine Worte. Mokuba machte sich nichts daraus, er wusste, dass Seto nicht arbeiten würde. Diesmal hatte er sich keine Unterlagen aus der Firma mitgebracht, diesmal würde er vielleicht sogar früher schlafen gehen und morgen ausgeruht den Tag beginnen.

Also wie fang ich es an? fragte sich Seto. Er knipste an seinem Schreibtisch die Lampe an und schaute auf das leere Stück Papier. Ihm fiel einfach kein guter Anfang ein. Hätte er 'Liebe Kisara' schreiben sollen oder gar 'Geliebte Kisara'? Vielleicht auch einfach 'Hallo Kisara'? Irgendwie waren diese Briefanfänge schwer, zumindest wenn man Freunden, Verwandten oder Menschen schrieb, die man mochte. Dieser Brief fiel ihm so schwer, aber er musste ihn schreiben. Er musste seine Gefühle in diesem Brief aufschreiben, komme was da wolle. Nach einigem Hin und Her und vielen Anfangsschwierigkeiten gelang es Seto dennoch den Brief zu vollenden und er hörte sich auch noch recht gut an.

Es war bereits vier Uhr nachts und das Bett rief. Kaiba war schon hundemüde gewesen. Schnell packte er den Brief in einen Umschlag und schrieb Kisaras Adresse darauf. Ohre sich weitere Gedanken zu machen, warf er sich auf das Bett und schlief binnen kurzer Zeit ein.

„Hey guten.....“, fing Mokuba an, als er in das Zimmer ging. Das Wochenende stand vor der Tür und normalerweise war Seto immer wach gewesen, aber heute schlief er und Mokuba wollte ihn wahrlich nicht aufwecken. Sein Bruder sollte sich einmal ausschlafen und ausruhen. Noch deckte er Seto mit der Decke zu, da diese auf dem Boden lag. Selbst die Schreibtischlampe hatte Seto angelassen. Ohne nachzudenken, begab sich Mokuba an diesen Tisch und knipste das Licht aus. Dabei entdeckte er den Briefumschlag mit Kisaras Adresse. Ohne sich etwas dabei zu denken, steckte er diesen ein.

Am besten bring ich ihr den Brief persönlich vorbei dachte sich Mokuba und verschwand aus dem Zimmer.



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