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Das neue Leben der Lady Oscar

von

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Neue Bekanntschaften

„Oscar, Oscar! Hast du ihn gesehen? Er ist toll!!“ Marie war schier außer sich, was Oscar irgendwie amüsierte. „Natürlich habe ich ihn gesehen. Er stand ja auch direkt vorne vor der Klasse, ich hab doch Augen im Kopf!“ Sie lächelte angesichts der offensichtlichen Euphorie ihrer Freundin. Das war das erste Mal, dass sie die sonst so wählerische Marie so begeistert erlebte. Und so wie es schien, war auch ihr die Neueroberung der Klasse nicht gerade abgetan. Die beiden Mädchen waren sich der Wirkung Maries auf das andere Geschlecht durchaus bewusst. Doch noch nie hatte Marie dies erwidert. „ Er ist klasse… Er weiß sich auszudrücken, er sieht gut aus, hat scheinbar gute Manieren und Augen…“ „Pscht!“ zischte ihr nun Oscar zu und unterbrach damit ihren Redeschwall. „Was, ich…?“ Doch mitten im Satz stoppte sie sich nun selber, und sah ebenfalls, wie ihnen Axel entgegen kam. Er lächelte die beiden breit an, doch es war von vornherein klar, wem die Aufmerksamkeit eigentlich gebührte. „Hallo!“ „H..Hallo..“ Oscar nickte ihm nur zu und wollte versuchen, so schnell wie möglich das Weiter zu suchen. „Wie ich heiße, wissen ja nun alle. Ich würde allerdings gerne auch eure Namen wissen.“ Eine leichte Röte überzog Maries Wangen, und so übernahm Oscar es, zu antworten. „Mein Name ist Oscar, und dies ist meine Freundin Marie.“ „Sehr erfreut, euch kennen zu lernen, Oscar, Marie!“ „Ebenfalls. Marie, ich geh dann mal meine Sachen erledigen, wir sehen uns dann in der Klasse!“ Empört versuchte Marie noch, sie aufzuhalten, doch schon war ihre Freundin eilig entschwunden.

Als Oscar um die Ecke des Schulgebäudes außerhalb des Blickes der beiden entschwunden war, lugte sie unbemerkt nochmals zu ihnen hinüber und sah, wie die beiden sich wieder nur wortlos anstarrten. „Es ist nicht nett, andere zu beobachten!“ Erschrocken und ertappt drehte sie sich sogleich um. „André. Hast du mich verjagt!“ Er lächelte sie an. „Entschuldige. Es ist selten, das man dich mal von deiner besseren Hälfte getrennt vorfindet.“ „Ha ha. Wolltest du was Bestimmtes?“ Er wirkte etwas verletzt. „Darf man sich unter Freunden nicht nur mal so unterhalten?“ „Doch, klar… es ist nur… ach schon gut…“ Er war erst geneigt, genauer darauf einzugehen. Er konnte sich sehr wohl vorstellen, was in ihrem Kopf vorging, doch er hielt diesen Augenblick für ein solches Gespräch nicht geeignet. Also versuchte er, es herunterzuspielen. „War doch nur ein Witz. Und, was sagst du zu unserer Fahrt?“ Ihre blauen Augen leuchteten auf und er fühlte sich stark an alte Zeiten erinnert. „Ich find es super! Stell dir das mal vor, 5 Tage lang in Paris, Besuch der ganzen historischen Orte… Ich wollte schon immer mal nach Versailles!“ André runzelte etwas irritiert die Stirn. „Aber du WARST doch schon mal in Versailles!“ „Wann soll das denn gewesen sein?“ Oscar war steif und fest davon überzeugt, definitiv noch nie in Versailles gewesen zu sein. „Na als wir klein waren! Meine Eltern sind einmal mit uns hingefahren, weil wir so gequängelt haben. Erinnerst du dich denn nicht mehr…? Da waren wir 5 würd ich schätzen…“ „Ich war noch nie…“ eine plötzliche Erinnerung überkam sie. Sie als kleines Kind, vor einem riesigen Anwesen. Edel. Groß. Schmerz und Trauer. Tränen. Viel Licht. Schreiende Menschen. „Oscar. Hey, Oscar!“ Sie schüttelte den Kopf, um die trüben Gedanken loszuwerden. „Ich… bin mir nicht… sicher…“ André war beunruhigt, selten sah er sie verstört oder unsicher. „Na ja… vielleicht kommen die Erinnerungen zurück, wenn wir da sind.“ „Ja… wie in alten Zeiten, wir beide zusammen auf der Suche nach altertümlichen Geheimnissen.“ Sie lächelte ihn an und er musste sich stark zusammen nehmen, um nicht impulsiv zu reagieren. ‚Ablenken… lenk dich ab…‘ „Was haben wir nun? Ich kann mir immer die Reihenfolge so schlecht merken!“ „Englisch steht nun auf dem Plan. Endlich was, worüber Marie sich freuen kann.“ "Apropos Marie; wieso gluckt ihr beiden nicht zusammen?“ „Na ja, ich habe mich aus dem Staub gemacht. Sie und Axel schienen doch lieber allein zu sein.“ „So so… Liebe auf den ersten Blick, wie?“ „Ich weiß es nicht… aber die beiden scheinen sich besonders zueinander hingezogen zu fühlen. Es ist wie ein Zauber, den selbst ein Außenstehender fühlen kann.“ „Und sowas von dir? Dann ist es bei dir mit dem ersten Freund wohl auch nicht mehr weit.“ scherzte André, wartete jedoch gespannt auf die Antwort. Trotzig blickte Oscar ihn an. „Red keinen Unsinn! Ich brauche keine Freund, mir geht es auch so sehr gut.“ Einerseits freute ihn diese Antwort, auf der anderen Seite war ihm bewusst, dass er noch ein langes Stück Weg vor sich hatte. „Irgendwann wirst du auch jemanden finden, der dir wichtiger ist als alles und jeder andere… Den du bedingungslos lieben wirst und für den du bereit bist alles zu tun…“ Argwöhnisch sah sie ihn an, doch plötzlich schien ihr ein Licht aufzugehen. „Sag bloß, du hast ne Freundin?“ ‚Sie ist manchmal so begriffsstutzig, das es mir weh tut u.u ‘ „Nein, ich habe keine Freundin.“ Doch sie schien partout nicht locker lassen zu wollen. „Aber du bist verliebt, stimmts? Ich hab dich erwischt! Kenn ich sie?“ Genervt blickte er sie an. „Da bin ich mir manchmal nicht so sicher, ob du sie wirklich kennst!“ drehte sich um und ging ohne ein weiteres Wort davon. Verdattert blickte Oscar ihm nach. ‚Was sollte das denn heißen? Entweder man kennt jemanden oder man kennt ihn nicht. Was denn nun?‘ Das Ertönen der Klingel unterbrach ihre aufkommende Wut und kopfschüttelnd machte sie sich auf in das Gebäude.

„Mach sowas nicht nochmal! Ich wusste gar nicht, was ich tun sollte!“ Maries Stimme klang empört, doch ihre Augen straften sie Lügen. „Ja ne, ist klar!“ erwiderte Oscar lachend. „Und… wie ist er so?“ Marie strahlte sie an. „Er ist genauso, wie er gleich auf mich gewirkt hat. Er ist intelligent, gewitzt, charmant… Komme was wolle, er gehört mir!“ „So wie er sich benommen hat denke ich, dass dir da auch niemand zwischen funken wird.“ Oscar zwinkerte Marie zu. „Aber wo bist du denn dann eigentlich hin, hä?“ „Eigentlich wollt ich kurz nach euch schauen, um mich zu vergewissern, dass alles ok ist. Aber André hat mich abgelenkt mit seinem seltsamen Gehabe.“ Maries Augen blitzen auf, doch sie sagte dazu nichts. „Mit wem geht’s du eigentlich zu dem Schulball übernächste Woche?“ wechselte sie abrupt das Thema. „Verdatter blickte Oscar sie an und schien den plötzlichen Umschwung erst verarbeiten zu müssen. „Öhm.. ich… Ich weiß es noch nicht, vielleicht gehe ich auch gar nicht hin…? Empört funkelten sie ein Augenpaar an. „Was soll das heißen, du „gehst vielleicht gar nicht hin“? Natürlich gehst du hin! Sag mir nicht, es hätte dich noch keiner gefragt!“ „Doch schon…“ widerwillig schüttelte sie den Kopf. „Ich möchte nicht einfach mit irgendwem dorthin gehen, den ich gar nicht kenne. Dieser Girondelle zum Beispiel aus der B-Klasse hat mich gefragt. Aber ich hab kein gutes Gefühl dabei, ich… weiß auch nicht.“ Es war zu sehen, wie sie sich schüttelte. „Und außerdem, Marie… ich… und ein Kleid. Es ist so klischeehaft, das Frauen dort in einem Ballkleid erscheinen müssen und Männer im Frack…“ Marie kicherte. „Schließen wir einen Pakt, wenn wir beide bis dahin keine Verabredung haben, die uns passt, gehen wir gemeinsam hin, du im Anzug und ich im Kleid.“ Grinsend schlug Oscar darauf ein. Eine sehr gute Idee!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-08-16T18:24:24+00:00 16.08.2007 20:24
Eine wirklich süße und leichte Story, die mich immer wieder an die *super deformed* SD - Figuren zurückerinnern lässt. Die Charaktere sind so unbeschwert und lustig, dass sich deine Sätze flüssig runterlesen :) Bleib an der FF dran! Ich hoffe, dass es bald weitergehen wird :)
LG Milagro


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