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Live Like A Vampire

von

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† ~ The Past Is Death ~ †

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

Die Stille durchströmt mich…

Manchmal weiß ich nicht mal mehr, ob es mir weh tut...

Es ist schon viel zu lange her...

Sag, wenn dein Körper nicht mehr sterben kann,

tun es denn deine Gefühle irgendwann?

...

Wer sagt denn, dass unsere Gefühle tot sind?

...

Wer behauptet, dass wir nicht leiden...

Wenn unsere Vergangenheit beginnt zu sterben

Und uns nichts mehr bleibt,

dann strahlt uns die Zukunft jeden Tag greller entgegen


 


 


 


 

† The Past Is Death †
 

Prolog~
 

Es dämmerte bereits, so warf die untergehende Sonne ihr warmes orangenes Licht nur noch schwach auf die kahlen Felder und die Hauptstraße, die den abseits gelegenen Friedhof mit der Stadt verband.

Hígeki war zu dieser Zeit unterwegs, schlenderte gehüllt in seinen schwarzen Mantel am Rande der Straße entlang. Er war dabei sich sein nächstes Opfer zu suchen, denn sein Hunger war groß. Seit Tagen hatte sich niemand mehr in seine Arme verirrt. Das Lag zum Teil an seiner Demotivation, die ihn neuerdings an seine Gruft band. Diese Willenlosigkeit ließ ihn an seiner Existenz zweifeln.

Doch heute war der Hunger stärker als der ständige Kampf mit seinem Dasein gewesen. Immer wieder hielt er auf dem Weg in die Stadt an. Starrte in die untergehende Sonne. Wie schön sie war.. Hígeki war wie gebannt, obwohl er schon so lange auf dieser Erde weilte, war die Sonne eines der wenigen Dinge, das ihn immer noch mit einem Funken Glück füllte. Wie gerne wäre er mit ihr untergegangen...

„..verfluchtes Leben.. ich hasse es... ich hasse es so sehr..“, er seufzte und setzte seinen Gang fort. Hin und wieder fuhr ein vereinzeltes Auto die lange Hauptstraße entlang.
 

~
 

Einer der wenigen, die diese Straße benutzen war Tamashi, ein junger Azubi, der sich mit seinem Fahrrad auf den Heimweg begeben hatte. Genervt trat er in die Pedale.

„Warum muss man als Azubi immer nur die Drecksarbeiten machen?..“, der Junge seufzte.

Obwohl er durchaus Optimist war, gab es Tage, die auch seine gute Laune an die Grenze brachten.

Nach einiger Zeit wurde seine Aufmerksamkeit an den Straßenrand gelenkt. Verblüfft sah er auf.

„Na wenigstens sind hier noch Andere unterwegs...“, schoss es ihm durch den Kopf als er Hígeki am Rand gehen sah. Dieser merkte ihn jedoch nicht und ging deprimiert weiter seine Wege, „ ... sieht nicht gerade sehr begeistert aus... hoffentlich springt der hier nicht noch vor ein Auto..“, etwas besorgt blickte er ihm nach. Vergaß dabei etwas auf den Verkehr zu achten.
 

~
 

Hígeki blickte auf. Warum sah dieser Radfahrer ihn so eindringlich an? Doch dann bemerkte er, dass ein Autofahrer, der hinter Tamashi gefahren hatte, diesem gefährlich nahe kam. Hígeki war schon so oft in seinem langen Leben diese Straße entlang gegangen, doch noch nie hatte er einen Autofahrer mit dermaßen törichten Fahrstil gesehen. – er war sogar leicht erschrocken von der Dummheit dieses Menschen. Noch nie hatte er viel von Menschen gehalten, doch es gab Momente, da kochte neue Wut ihn ihm auf, obwohl er prinzipiell längst beschlossen hatte, die Menschen ihrer Dummheit alleine zu überlassen.

Auch Tamashi hatte das Auto bemerkt.

„Sieht der mich denn nicht??“, geschockt blickte er nach hinten, wusste nicht, wie er dem Auto entkommen konnte.

Unbewusst blieb Hígeki stehen und sah dem Geschehen nervös zu.

„Wieso sind Menschen bloß so dumm?“, er war nach wie vor fassungslos. Wie konnte ein Mensch das Leben eines Anderen so riskieren? Nicht dass er sich etwas aus dem Leben eines Menschen machte, wo er doch ein Vampir war, aber sein Sinn für Vernunft sträubte sich bei diesem Anblick.

Tamashi lenkte zur Seite, ließ dem anscheinend betrunkenen Lenker somit Platz an ihm vorbei zu fahren. Dieser jedoch blieb dicht hinter ihm. Tamashi stand unter Schock. Angst und Wut durchströmten ihn.

Hígeki spürte in diesem Moment, dass die Situation nicht gut ausgehen würde. Gebannt sah er zu, wie das Auto den Radfahrer erwischte und dieser samt Rad den schrägen Abhang neben der Straße hinunter stürzte. Tamashis kläglicher Schrei durchfuhr Hígeki und ließ diesen erschaudern. Unergründliche Wut machte sich in dem Vampir breit.

Wieso waren sie so dumm? Wieso verletzten sie sich so gegenseitig??

Fassungslos starrte er dem Lenker nach, der Fahrerflucht beging. Hörte am Rande das leise Wimmern des Jungen.

Tamashi wusste noch nicht recht, was geschehen war. Er wusste bloß, dass ihm mit einem Schlag der gesamte Körper schmerzte. Zitternd lag er am Boden. Ächzte und versuchte sich zu bewegen, alles zwecklos.

„Scheiße... es tut so weh...“, sein Blick war bereits vernebelt und er stand unter großem Schock.

Die Wut, die Hígeki übermannte war so groß, dass er sich ohne lange nachzudenken den Mantel vom Leib riss, der in erster Linie dafür diente, seine buschigen schwarzen Flügel zu verdecken, die aus seinem Rücken ragten. Mit einem Satz war er schon in der Luft. Er wollte Rache. Aus einem Grund, den er selbst nicht nachvollziehen konnte, wollte er, dass der Lenker des Autos dafür büßte, was er getan hatte.

Aus paar Meter Höhe starrte er die Straße entlang, hatte bald das verantwortliche Auto entdeckt und hetzte hinterher. Mit kräftigen Hieben seiner Flügel bewegte er sich vorwärts, der Wind zog an ihm vorbei, dass er kaum noch das Fahrgeräusch der Autos wahrnehmen konnte. Doch endlich angekommen, als er genau über dem Auto war, stürzte er in die Tiefe und krallte sich an die Windschutzschreibe des Lenkers. Dieser erschrak enorm und verlor die Sicht auf die Straße. Hígeki merkte, dass dieser verriss und auch in die Richtung des Abhanges lenkte.

Kurz bevor das Auto den Halt auf der Straße verlor, löste sich Hígeki davon und sah aus wieder errungener Höhe, wie das Fahrzeug gegen einen Baum schellte.

„Bastard...“, mehr brachte Hígeki nicht heraus.
 

~
 

Tamashi lag indessen schwer verletzt in dem Abhang. Mit letzter Kraft versuchte er sich wegzubewegen, jedoch erfolglos. „Ist denn hier Keiner...“, seine Worte blieben jedoch nur gedacht. Es fiel ihm schwer, bei Bewusstsein zu bleiben.

Hígeki flog zurück. Er zitterte und sein Herz raste. Die Gründe, weshalb er den Jungen rächen wollte, waren ihm nicht klar. Seine eigene Tat verwirrte ihn immer mehr, je weiter er darüber nachdachte.

In einiger Meter Entfernung sah er den zitternden Jungen liegen.

„Er.. er lebt noch?“, verblüfft landete er in dessen Nähe.
 

~
 

„Ist denn hier wirklich niemand... ich will nicht sterben .. noch nicht..“, diese Gedanken durchzuckten Tamashi, als er vor Schmerz stöhnend am Boden lag und versuchte, sich zu retten.

Hígeki nur noch wenige Schritte von ihm entfernt, als er auf ihn runter starrte und zu seiner eigenen Überraschung Mitleid mit dem Jungen empfand.

„..er tut mir.. so Leid.. wieso nur?? Er ist doch auch nur so ein Mensch...“

„... wieso holt er denn keine Hilfe?..“, Tamashi erkannte seine Silhouette, als er vom Schock benebelt um sich sah, Hígekis Flügel jedoch konnte er nicht ausnehmen.

Blut rann aus seinem Mund, bildete eine feine rote Straße, die von dem Mundwinkel bis an den Boden reichte und dort einen kleinen See entstehen ließ.

„.. er wird nicht überleben..“, Hígekis Herz machte einen schmerzhaften Sprung. Er wusste genau, dass Tamashi schwer verletzt war, konnte auch den Tod, der diesen langsam heimsuchte, instinktiv spüren. Das für ihn unerklärlich aufkommende Mitleid trieb ihm Tränen in die Augen, die ihm schwer fielen, zurückzuhalten.

„Was ist das für ein Gefühl?“, lange hatte er nichts mehr derartig Starkes gefühlt, so ewig lange war er nicht mehr im Stande gewesen, Emotionen für ein anderes Wesen aufzubringen.

Tamashi fielen die Augen zu.

„...ich will.. doch...nur...leben...“, waren seine Gedanken, als er kurz davor war sein Bewusstsein zu verlieren.

Hígeki versetzte dieser Anblick einen Schlag.

„Nein!“, brachte er schockiert hervor, bevor er sich zu runter stürzte und ihn an den Schultern packte. Sachte, bedacht ihm nicht zusätzlich weh zu tun, zog er ihn zu sich und hielt ihn fest.

Mit seiner freien Hand schob Hígeki den Kopf des sterbenden Jungen zur Seite, sodass der blanke Nacken frei vor ihm lag – wusste jedoch keine seiner Taten recht zu fertigen.

Tamashi indessen bemerkte keine der Bewegungen, ihm wurde kalt und er fühlte sich taub. Jedes Geschehen fühlte sich an wie ein irrealer Alptraum, den er passiv erleben musste.
 

~
 

„Was... was tue ich denn bloß?“ – Hígeki kam keine Antwort in den Sinn. Ja – wieso hatte er den Drang, das Leben dieses Jungen zu retten? Wieso wollte er nicht zulassen, dass dieser seinen Verletzungen erlag. Er hatte schon so oft getötet. Wieso wollte er ihn beschützen?

Vorsichtig setzte er seine spitzen Fangzähne an den Hals des Jungen. Biss sachter als je zuvor in seinem Leben zu und saugte. Tamashis Blut schmeckte nicht bitter, wie das Blut seiner Opfer. Es war süß – noch nie hatte er derart perfektes Blut geschmeckt.

Tamashi begann eine neue, ungewohnte Wärme zu durchströmen.

† The Past Is Death † -1-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 


 

†The Past Is Death†
 

1
 

Tamashi begann eine neue, ungewohnte Wärme zu durchströmen.
 

~
 

Hígeki hob seinen Kopf. Er durfte auf keinen Fall zu viel trinken, wenn er ihn nicht umbringen wollte.

„Ich könnte ihn erlösen... aber...“, er blickte ihm ins Gesicht. Das konnte er nicht. Diesmal nicht.

Um Tamashi zu einem Vampir zu machen, musste dieser auch etwas von Hígekis Blut trinken, damit eine Verbindung zwischen entstand, die dem Blauhaarigen ewiges Leben verlieh. Noch nie zuvor hatte Hígeki einen Vampir erschaffen, doch er wusste, wie man es tat.

Deswegen schlitzte er mit seiner Klaue eine Ader an seinem Arm auf, bis warmes rotes Blut an die Oberfläche drang und hielt diese Wunde dann an Tamashis Mund.

Auch wenn dieser daran war, sein Bewusstsein zu verlieren, er musste trinken.

„Trink... trink das...“, murmelte der Vampir eindringlich auf seinen neuen Schützling hinab.
 

Tamashi hörte aus der Ferne seine Stimme. Wusste nicht, was mit ihm geschehen war...

Doch er vertraute der Stimme, öffnete den Mund einen Spalt weit und leckte an Hígekis Wunde.

Der Vampir sah ihm zu und zog ihn ein Stück weiter zu sich, wunderte sich aber insgeheim, dass der Kleinere tat, was er ihm sagte.

„brav... ein bisschen noch...“, murmelte er weiter.

Tamashi verstand nicht, was er tat oder weshalb es tun sollte.
 

~
 

Hígeki hielt ihm im Arm, verwirrt von seinen eigenen Taten. Ihm fiel kein Grund ein, weshalb er ihn hätte retten sollen.

„...ich hoffe, er kommt bald zu Kräften...“, überlegte er still. Er würde noch darauf kommen, weshalb er ihn zu einem Vampir gemacht hatte, doch in diesem Moment wollte er ihm einfach nur helfen.

Unwillkürlich streichelte er ihm sanft über den Rücken und spürte dabei, dass einige seiner Rippen gebrochen waren.

Tamashi zuckte unter seiner Berührung zusammen. Nach und nach kamen seine Kräfte zurück und er konnte auch wieder klarer denken. Blut war für Vampire die Basis für Leben. Es war Nahrung und zugleich Medizin. Es hielt sie bei Kräften.

„...Was hat er eigentlich gemacht?... Es tut fast nicht mehr weh..“, schoss es dem Jungen durch den Kopf. Langsam öffnete er wieder die Augen.
 

~
 

Hígeki merkte, dass er wieder zu Kräften kam. Blickte das erstemal in dessen blutroten Augen. Doch er sagte kein Wort.

Hielt ihn fest bei sich und stand auf. Er trug ihn schweigsam bis zu der Stelle, an der er seinen Mantel zurückgelassen hatte und hob diesen auf.

Tamashi sah ihn benebelt an. Er spürte nach und nach wie seine Energie zurückkam.

„Wer bist du?“, nuschelte er.

Hígeki erschrak etwas, sah ihn aber nicht an.

„..das spielt keine Rolle..“, murmelte er und zog ihn nun etwas fester zu sich und sprang vom Boden ab. Im Sprung breitete er seine Flügel aus und begann einige Meter an Höhe zu gewinnen.

Tamashi sah nach unten und traute seinen Augen nicht.

„Oh mein Gott!! Ich bin doch schon tot, oder?“, jauchzte er auf.

„nein... das bist du nicht... schone deine Kräfte...“, entgegnete der Vampir lediglich darauf und setzte seinen Weg fort.

Von der neuen Aufregung wieder ermüdetet brabbelte Tamashi nun wieder leiser und schmiegte sich unbewusst etwas an ihn.

„Ich will nach hause...“ – bevor er in seinen Armen einschlief.
 

~
 

Viele verschiedene Gedanken verwirrten Hígeki. Wieso hatte er es denn nun getan??

... Nervös flog er etwas schneller.

„Das gibt es doch nicht, was habe ich getan?? Was soll ich mit dem Kleinen jetzt anfangen??“, leise seufzte er.

Bald schon war er zurück bei seiner Gruft, in der er sich schon vor Jahrzehnten eingehaust hatte und landete so sanft es ihm möglich war knapp vor dem Eingang zu dieser. Es war schon beinahe dunkel. Er stieg die steinernen Treppen hinab, unten brannten vereinzelt Fackeln.

Tamashi war wieder aufgewacht. Erschöpft sah er sich um und nuschelte vorsichtig:

„wo... bin ich?“

Der Schwarzhaarige antwortete erst nicht, sondern legte seinen Schützling auf sein Bett.

„Ich hab dich zu mir nach Hause gebracht...“ meinte er leise und kniete sich neben ihn auf den Boden.

Tamashi sah zu ihm und bemerkte seine Flügel. Ungläubig starrte er diese an.

„Die sind schon seltsam oder?“, murmelte Hígeki.

„...hoffentlich erschrickt er nicht zu sehr vor mir... wenn er ohne Erklärungen in sein neues Leben flieht, dann hat das bestimmt fatale Folgen...“, vorsichtig raschelte er mit den Flügeln, er wollte ihm keine Angst machen.

Tamashi sah ihn etwas verwirrt an.

„...ja.. ein bisschen schon...“, langsam fühlte sich der Junge wieder munterer.

„..Wer bist du?“, fragte er dann und sah ihn eindringlich an.

„..er flippt gar nicht aus?“, wieso war der Kleine nicht aufgebracht? Wieso nicht starr vor Angst??

„Ich bin... ein ... Vampir“, Hígeki zwang sich zu einem Lächeln, „.. und.. wie heißt du?“, fragte er dann.

Tamashi sah ihn etwas naiv und ungläubig an.

„Vam..pir?... Oh mein Gott! Ich bin vorhin auf den Kopf gefallen, oder?“, Tamashi begann langsam sehr an seinem Verstand zu zweifeln.

„Ich?...Mein Name ist Tamashi... und wie heißt du?“
 

~
 

Hígeki musste wegen seiner Naivität lächeln.

„Nein, ehrlich! Ich bin einer... Tamashi..., ich heiße Hígeki... du wärst wohl schon tot...“, murmelte er dann.

Tamashi versuchte sich zu erinnern und verarbeitete die letzen Worte des Vampirs. Langsam dämmerte es und er griff sich geschockt an seinen Hals, wo er die Bissstelle ertastete.

„Du... hast mich.. gebissen?!!“, schockiert sah er ihn an.

Hígeki schreckte zurück. Etwas schlechten Gewissens sah er dann zu Boden.

„Ja.. das habe ich...“, meinte er leise.

Tamashi blickte an die Decke.

„Muss ich jetzt auch Blut trinken und so was?, er sah zu ihm.
 

~
 

„...Wenn du es nicht tust, wirst du schwächer und gehst zu Grunde...“, er stand auf.

Er war von seiner Tat noch etwas verstört.

„..sei dankbar, dass du noch lebst...“, murmelte er dann eindringlich und drehte ihm den Rücken zu.

Tamashi versuchte aufzustehen, plumpste aber auf das Bett zurück.

„ja... tut mir Leid..“, murmelte er dann verlegen. „Danke, dass du mir das Leben gerettet hast, Hígeki..“
 

„Wie bitte??? Hab ich mich da gerade verhört??“, schoss es Hígeki durch den Kopf und er drehte sich zurück zu ihm. Erstaunt sah er zu ihm hinunter.

Dann nickte er.

„Geht es dir wieder besser?“, fragte der Vampir schließlich.

„ja... geht schon wieder... aber mein Rücken tut noch weh.. bin wohl auf irgendwas draufgefallen..“, murmelte Tamashi, während er sich die Einrichtung der Behausung ansah.

Hígeki verstand nicht, weshalb Tamashi so leicht damit umgehen konnte... es überhaupt glauben konnte, ohne vor Angst den Verstand zu verlieren...
 

~
 

„Gut... in paar Stunden solltest du dich wieder fitt fühlen...“, murmelte er ihm entgegen.

Hígeki setzte sich auf einen Sessel, der bei einem alten, leeren Holztisch stand.

Er stützte den Kopf in seine Hände und schloss die Augen, seufzte unhörbar.

„Was habe ich bloß getan?...“

† The Past Is Death † -2-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

†The Past Is Death†
 

2
 

Hígeki stützte den Kopf in seine Hände und schloss die Augen, seufzte unhörbar.

„Was habe ich bloß getan?...“, schoss es ihm durch den Kopf.

Er hatte sich geschworen, nie jemanden zu dem selben Schicksal zu zwingen, zu dem er gezwungen wurde. Nie sollte jemand wegen ihm an dieser Verstand zerstörenden Unsterblichkeit leiden, wie er es tat. Doch nun hatte er diesen unschuldigen Jungen die selbe Zukunft aufgezwungen.
 

~
 

Tamashi rollte sich auf dem Bett zusammen und sah ihn von der Seite an.

„Was hast du?“, nuschelte er leise.

Hígeki sah etwas verwirrt zu ihm rüber.

„...wieso ist er so anders....wieso hat er keine Angst?...“, fragte er sich als er den Jungen dort liegen sah und murmelte dann.

„Ich hab mich eben gefragt, ob du mich dafür hasst, was ich mit dir getan habe...“

Der Junge sah ihn etwas betreten an.

„...Ich wäre ja jetzt tot, oder?“

- „ja...“, gab Hígeki zu und stand auf.

„...du wirst dir eines Tages wünschen, dass ich dich sterben lassen hätte sollen...“, diesen Gedanken sprach er nicht aus, sondern setzte sich zu ihm an die Bettkante.

„Hast du noch Hunger?“, fragte Hígeki dann.

„...ein bisschen... du doch bestimmt auch...“, der Junge mit den himmelblauen Haaren kuschelte sich in die Decke, „Es ist kalt hier unten...“, jammerte er leise.

„hnja... habe ich...“, murmelte Hígeki und sah ihn dann etwas schief an, „kalt?“, er hatte sich längst an die beständige Kälte in seiner Gruft gewöhnt.

„Mmmhhh....“, gab Tamashi bestätigend von sich und glubschte ihn nach einer Weile mit großen Augen an.

„Habe ich gut geschmeckt?“, fragte er etwas verlegen.

Hígeki war von dieser Frage etwas überrascht.

„...ja...sehr... um ehrlich zu sein... habe ich nie einen Besseren geschmeckt....“, gestand er leise.

Tamashi zögerte.

„Wie lange hast du nichts mehr gegessen?“, fragte er dann unsicher. Jetzt erst begriff Hígeki den Sinn und die Angst hinter seiner Frage.

„Schon lange nichts mehr... hast du etwa Angst, dass ich dir etwas tue?“, fragte er dann und schmunzelte kalt, „...dann hätte ich dich wohl dort schon getötet... aber ich werde jetzt auf die Jagd gehen.. kommst du mit oder muss ich dich hier festbinden?“

„...ja...ich hatte schon irgendwie Angst...“, gestand Tamashi und schämte sich etwas für diese Anschuldigung.

Dann sah er ihn plötzlich etwas erschrocken an.

„Wieso festbinden?!“

-„..will er mich für später aufheben, oder was?..“, schoss es ihm durch den Kopf. Vielleicht wollte Hígeki ihn ja doch noch im wahrsten Sinne des Wortes vernaschen.

Kurz lachte der Vampir auf.

„Du würdest doch nicht ernsthaft hier bleiben, wenn ich jetzt gehen würde...“, dann sah er ihn ernster an, „du hättest keinen Grund dazu...“.

„...nicht wirklich...dann komm ich eben mit..“, antwortete Tamashi etwas karg.

Hígeki überlegte kurz und sah ihn dann wieder an.

„Wo möglich würdest du mich aber stören... oder mir letztendlich doch weglaufen... vielleicht wäre es das beste, wenn ich dich erst mal hier anbinde...außerdem wird das bald losgehen...“, er griff an Tamashis Rücken.

Dieser quietschte etwas auf und zuckte zusammen.

„Ey, nicht fummeln!!!“, dann sah er ihn etwas besorgt an, „Was losgehen?!!“, fragte er unruhig.

Hígeki zog sofortig die Hand weg.

„...Dir werden auch Flügel wachsen... und das wird ein schmerzhafter Prozess....“, er stand auf.

Tamashi machte indessen große Augen.

„Ich krieg auch solche Dinger?!“, japste er freudig, „Kann man damit auch richtig fliegen?“, fügte er naiv hinzu.

Hígeki war über seine freundliche Naivität überrascht und schluckte leicht.

„Ja... mit ein wenig Übung kannst du dann auch fliegen..“, erklärte er, während er eine Kette aus einen der vielen Laden eines großen Holzschranks kramte. Er packte den Jungen an den Armen

„Verzeih mir das...aber es ist besser so... glaube mir...“, murmelte er.

Tamashi starrte die Ketten an.

„Wo hast du die denn ausgegraben?... sehr strange... .. wird das so schlimm?“, fragte er dann wieder mehr besorgt.
 

~
 

„..Es tut weh... aber das ist nicht der Grund für die Ketten...“, erklärte er, als er die Kette um seine Arme wickelte und sie dann fest an einer Eisenschlaufe an der Wand anbrachte. Als er sich sicher war, dass sein Schützling nicht entkommen konnte, während er auf der Jagd war, stand er wieder auf.

Tamashi schmollte ein wenig. „Wozu sind die dann gut?“, murmelt er beleidigt.

„Weil ich nicht möchte, dass du abhaust... wer weiß, was du draußen alleine anstellen würdest... oder ob du zu Grunde gehen würdest..“, er sah ihn ernst an.

„... Schau doch nicht so...“, fügte er etwas besorgt murmelnd hinzu.

Tamashi sah dann wieder auf die Ketten.

„Achsooo.... machst du dir etwa Sorgen um mich?!“, platzte er verblüfft heraus.

Hígeki konnte das nicht einfach so zugeben, aber es stimmte zum Teil. Er würde es nicht verantworten wollen, dass der Kleine ohne jedes Wissen, wie er als Vampir überlebte, ins Leben stürmte.

„Ich will einfach nicht, dass dir etwas passiert, jetzt wo du gerade erst ein Vampir geworden bist...“, gab er dann doch zu und kehrte ihm den Rücken zu.

„Mmmh... jaaa... schon klar..“, japste der Kleinere und wickelte sich wieder in die Decke, die Ketten waren unangenehm.

Hígeki fand seine seltsame offene Art zum Teil angenehm und herzerwärmend zum Anderen etwas erschreckend. Er drehte sich noch mal zurück zu ihm. „dann... bis nachher... ich beeile mich...“, murmelte er ihm zu.

„jaaa.... ich werde schon nicht weglaufen...“, bestätigte Tamashi mit einem ironischen Unterton und schloss die Augen. Er versuchte zu schlafen, der Schmerz hinderte ihn jedoch daran.
 

~
 

Hígeki beobachtete, wie der Kleine sich in die Decke wickelte.

„...Wieso nimmt er es so gelassen... oder irre ich mich... das kann doch nicht sein...“, überlegte er verblüfft.

Dann stieg er die Steintreppen, die aus der Gruft führten hinauf. Er war nun wirklich sehr hungrig. Viel zu lange hatte er kein Blut mehr getrunken.
 

~
 

Tamashi zitterte.

„...alleine ist es hier noch kälter...“, dachte er und zog die Decke enger um sich. Dann zuckte er zusammen.

„...Das tut wirklich ganz schön weh!!... Verdammt, solche Sachen passieren auch immer nur mir..“, er biss fest in die Decke um nicht vor Schmerz zu schreien, „..hoffentlich kommt er bald wieder..“
 

~
 

Hígeki hielt indessen Ausschau, bis er eine Frau am Straßenrand sah.

„.. Heute muss es schnell gehen... ich will ihn nicht alleine lassen...“, überlegte er, obwohl er sein Opfer nicht sonderlich ansprechend fand. Ohne mit ihr davor zu spielen und auch ohne jedes Zögern überrumpelte er sie und saugte sie blutleer.

Als er mit ihr fertig war, schmiss er den leblosen Körper in einen Abgrund.

Kurz schaute er, ob die Luft rein war, um ungesehen zu bleiben und flog dann so schnell er konnte zurück, um ihm zur Seite zu stehen, er war sich fast sicher, dass die Qualen, die ein Vampir hatte, wenn ihm Flügeln wuchsen, längst begonnen hatten.
 

~
 

Tamashi krallte sich ins Kopfkissen, er wusste nicht, wie er dem Schmerz entgehen konnte. Dann bemerkte er plötzlich die Krallen, die ihm wie aus dem Nichts gewachsen waren.

„..jetzt werde ich wirklich zum Freak...“, dachte er, bevor er wieder zusammenzuckte, „..wann hört das denn endlich auf?!!“

Schließlich hatte er sich auch noch in den Ketten verheddert.

„Na toll... das auch noch...“, er bekam leichte Panik und riss etwas daran herum. „... ich sollte längst zu Hause sein!!“, fiel ihm dabei auch ein und er verzweifelte noch mehr.
 

~
 

Hígeki hörte im Stiegenabgang das Rasseln der Ketten.

„...Versucht er loszukommen?“; war sein erster Gedanke und ging schleunigst nach unten, wo er ihn dann dort sitzen sah.

„Ich bin zurück...“, begrüßte er ihn.

Tamashi sah ihn verzweifelt an und versuchte zu grinsen.

„Ich hab gerade ein kleines Problem...“, japste er, bevor er unter den Schmerzen wieder zusammenzuckte.

Hígeki sah, dass er sich mit den Ketten verstrickt hatte und kniete sich zu ihm hinunter.

„Warte...ich kann die ja jetzt wieder abmachen...“, erklärte er, während er ihn losband und sah ihn dann musternd an, „War es noch nicht all zu schlimm?“, fragte er dann und versuchte besorgt zu klingen.

„Ging schon...“, log Tamashi.

„Ist der blind oder was?!! Das tut so scheiß weh!!!!“, schoss ihn durch den Kopf, sagte aber nichts weiter.
 

~
 

Der schwarzhaarige Vampir legte die Ketten beiseite und legte den Kopf schief.

„Lüg nicht...“, er sah auf die zwei riesigen Blutflecken, die an Tamashis Rücken entstanden waren.

„...zieh dein Hemd aus... sonst zerreißt es..“, murmelte er. Er war nun doch ein wenig besorgt. Er wollte ihm diese Schmerzen nicht zumuten.

„Das ist doch schon kaputt...“, nuschelte der Kleine, zog das Hemd aber trotzdem aus. Dann verzog er vor Schmerz das Gesicht. „Wie lange dauert das?“, keuchte er kurz auf.

Hígeki sah sich seinen Rücken an. Aus dem Fleisch ragten schon zwei kleine knochige Flügel, auf denen jedoch noch keine Federn zu sehen waren.

„Das dauert... noch ein paar Stunden... aber der Beginn ist das schlimmste... warte...“, erklärte er und stand dann auf. In der Küche kramte er eine Flasche Wein hervor und brachte sie ihm.

„Hier... hilft gegen die Schmerzen...“, er öffnete die Flasche für ihn und hielt sie ihm hin.
 

~
 

Tamashi sah ihn ungläubig an.

„Mit Alkohol?“, fragte er etwas aufgebracht. Er hatte bis jetzt nur schlechte Erfahrungen mit Alkohol gemacht, „Gibt’s sonst nichts?“, fragte er dann bittend nach.

„Ich könnte dir auch Morphium geben... wenn du das willst...“, er sah ihn unsicher an.

„...Toll entweder Suffi, oder Junkie...“, schoss es Tamashi durch den Kopf.

„Dann nehme ich lieber den Alk...“, murmelte er. Er hatte Morphium nur in Zusammenhang mit Spritzen und Drogen im Kopf, nicht als stärkeres Schmerzmittel, wie es auch in Krankenhäusern verabreicht wurde.

Etwas widerwillig nahm er die Flasche und trank.

Hígeki bemerkte sein angewidertes Gesicht.

„Du kannst die Schmerzen auch so ertragen, wenn du willst...“, meinte er bestimmt und sah auf ihn runter. Dann beschloss er sich ein Herz zu fassen und setzte sich neben ihn.

Tamashi erschauderte.

„Nein.. das muss auch nicht sein...“, jauchzte er und zog die Knie an sich.

† The Past Is Death † -3-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

Cover + Bilder zu den Steckbriefen von Hígeki und Tamashi von Tragedy
 


 

† The Past Is Death †
 

3
 

„Du kannst die Schmerzen auch so ertragen, wenn du willst...“, meinte er bestimmt und sah auf ihn runter. Dann beschloss er sich ein Herz zu fassen und setzte sich neben ihn.

Tamashi erschauderte.

„Nein.. das muss auch nicht sein...“, jauchzte er und zog die Knie an sich.
 

~
 

Hígeki saß dicht bei ihm und bekam sein Zittern ganz genau mit.

„..kann ich etwas für dich tun?“, murmelte er besorgt und zudem sehr von sich selbst überrascht.

Tamashi sah ihn erstaunt an.

„Hä?…nein…nichts..“, murmelte der Kleine.

Der Schwarzhaarige seufzte und sah ins Leere.

„…okay…“, sagte er bereits wieder gedankenversunken.

„…bedeutet das, dass ich jetzt nie wieder alleine bin?“, fragte er sich selbst.
 

~
 

Tamashi sah einer Spinne hinterher, die sich einen Weg über den kalten Steinboden suchte.

Zwischen ihnen war ein Schweigen entstanden, das der Jüngere zu unterbrechen versuchte, zudem quälten ihn viele Fragen.

„Wo soll ich denn dann eigentlich hin?… Also wenn ich dann ein Vampir bin?“, er sah ihn mit Hundeaugen an.
 

~
 

„Du kannst dann hingehen, wo du willst…“, Hígeki seufzte und lehnte sich zurück. Nachdenklich starrte er an die Decke.

„..Du bist dann frei, du kannst auch wieder nach Hause gehen..“, erklärte er leise.

Diese Vorstellung gefiel Tamashi jedoch gar nicht und es schüttelte ihn kurz angewidert.

„Nein… ich geh bestimmt nicht nach Hause… die werden mich doch sowieso nicht vermissen…“, meinte er und legte den Kopf auf seine Knie.

„Nicht?“, der ältere Vampir sah ihn verblüfft an, „Sind sie nicht traurig, wenn du nicht nach Hause kommst?“, fragte er vorsichtig nach.

Tamashi sah ihn durch einige seiner blauen Haarsträhnen an.

„Ich glaube, die merken das nicht mal…“

Hígeki wusste, weshalb er Menschen hasste. Er konnte die Art, wie sie ihre Gefühle einander immer wieder verletzten nicht ausstehen.

„Idioten…“, sagte er leise und mitleidig, „Tut es noch sehr weg?“, fragte er dann um ihn abzulenken.

„Wieso erzähl ich ihm das Alles eigentlich?“, fragte sich Tamashi indessen und schlug sich die Krallen in seine Knie.

„Ja… ein bisschen“, jammerte er auf.

Hígeki griff nach seiner Hand.

„Krall dich ruhig bei mir rein…“, meinte er dann und wollte ihm wenigstens ein wenig Schmerz abnehmen.

Tamashi lief rot an.

„Ach… das muss nicht sein…“, er versuchte seine Schmerzen zu unterdrücken.

„Glaub mir, das hilft“, meinte Hígeki ernst und überwand sich zu einem aufmunternden Lächeln.

„Na wenn du meinst“, nuschelte Tamashi und gab ihm seine Hand.

Er hatte den älteren Vampir wohl falsch verstanden. Dieser meinte eigentlich, er könnte seinen Schmerz an ihm auslassen und sich richtig festkrallen.

Er sah auf ihre Hände und wurde etwas rot.

Tamashi sah zu ihm hinüber.

„Das ist dir jetzt aber peinlich, oder?“, fragte er unsicher.

Auf seinen Flügelstummel wuchsen nun bereits kleine Federn.

„Ach nein… ich meinte nur, du könntest dich festkrallen, wenn du willst…“, versuchte er zu erklären und sah auf Tamashis Flügel.

Im selben Moment krallte der Junge sich bei ihm fest und fiepte auf.

„Sorry, das war keine Absicht…“, wollte er sich entschuldigen.

Hígeki grinste erstmals.

„Ist in Ordnung… so war es gedacht… bevor du dir die Beine durchlöcherst im Schmerz“, meinte er beruhigend.

Tamashi sah ihn naiv an.

„Ich dachte, das wächst wieder zu!“

Hígeki grinste.

„Natürlich wächst das zu... aber es tut weh...“, unbewusst hielt er ihn noch immer fest.

„Wird das noch etwas oder willst du darauf verzichten?“, fragte er dann.
 

~
 

Tamashi war verwirrt.

„Häh... meinst du den Alk?“, mit der anderen Hand hielt er ihm die Flasche hin, die der Größere ihm vorhin gereicht hatte.

Diese Naivität brachte Hígeki zu etwas, das er wohl seit Jahren nicht mehr getan hatte – er kicherte.

„oh man... du bist so doof!!“, dann konnte er ein Lachen nicht mehr zurückhalten.

„Nein... ich meinte das Reinkrallen...“, meinte er nach einer kurzen Zeit und lächelte ihn an.

Tamashi schmollte indessen.

„Ich bin nicht doof!!“, verteidigte er sich und krallte sich lieber wieder in seine eigne Beine.

Diese kindliche Reaktion amüsierte Hígeki, bevor er den Kleinen an beiden Armen zu sich zog.

„Nein... komm... Ich will dir helfen..“, er lächelte ihn an. Das Lachen vorhin war wie eine Erlösung jahrelanger Qualen gewesen.

Tamashi war darauf nicht gefasst und verlor leicht den Halt, fiel auf Hígekis Seite. Erschrocken quietschte der junge Vampir auf und rappelt sich hoch.

„Sorry!!!!!!“

Hígeki entwickelte erste Symphatien für seinen Schützling und sah ihn an.

„Du... du bist niedlich..“, murmelte er dann etwas gebannt.

Tamashi lief knallrot an.

„Wa..wa...was?!!!”, platzte er heraus und lehnte sich zurück, weshalb er unsanft mit dem wunden Rücken gegen die Wand stieß.

„Autsch!!“, jammerte er auf und biss die Zähne zusammen.

Hígeki kniff ein Auge zu.

„Autsch... halt dich lieber von der Wand fern...“, er bekam etwas ein schlechtes Gewissen, weil er ihn mit seinen Worten so erschrocken hatte.

„Das hab ich auch gemerkt...“ quietschte der Bauhaarige durch die Zähne und ließ sich wieder nach vorne fallen.

Hígeki sah auf ihn hinunter und betrachtete die blutigen Flügel.

„Er muss total geschwächt sein...“, überlegte er.

„Hast du Hunger?“, wollte der Ältere dann wissen und sah ihn besorgt an.

Tamashi hatte sich wieder aufrecht hingesetzt.

„Geht schon...“, japste er leise.

Hígeki griff sich an den Kopf.

„Gut...du willst dich bestimmt ausruhen... Ich lass dich mal lieber schlafen, wenn du das möchtest...“

Der Kleinere blickte zu ihm hoch.

„Wenn es dir nichts ausmacht...“

Der Schwarzhaarige lächelte.

„Erhole dich...“, dann stand er auf und setzte sich wieder zu dem alten Holztisch. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den Jungen aufmerksam.
 

~
 

Tamashi legte sich vorsichtig auf die Seite.

„Immer passieren mir solche Sachen...“, stöhnte er erschöpft und schloss die Augen.

Hígeki lauschte ihm

„Ich hab sein Leben genauso zerstört, wie meines zerstört wurde... Ich sollte kein schlechtes Gewissen haben... er war nur ein Mensch.. mich hat auch niemand gefragt...“, überlegte der Vampir, biss sich dabei jedoch leicht auf die Lippen.

„Mit dem Unterschied, dass ich ihm das niemals antun werde, was ER mir angetan hat...“
 

~
 

Tamashi schlief sehr unruhig und zerflederte im Schlaf das Laken. Immer wieder fiepte er im Traum vor Schmerz auf.

Hígeki musterte ihn aufmerksam.

Nach einer Weile seufzte er und stand auf.

Leise ging er in die Kammer, die ihm als Küche diente und nahm ein Glas aus einem der alten Schränke.

„Er wird bestimmt nicht freiwillig trinken.. aber er muss bei Kräften bleiben..“, überlegte er und öffnete sich indessen die Wunde, aus der er Tamashi vor Stunden zu Trinken gegeben hatte erneut.

„Verdammt...“, zischte er unter Schmerzen und ließ sein Blut in das Glas laufen. Dieses füllte er halbvoll. Ihm wurde ein wenig schwindelig.

Hígeki taumelte zurück in den Raum, in dem Tamashi lag und stellte das Glas an dem Tisch ab. Um die Wunde machte er sich keine Sorgen, die würde schnell wieder heilen und Tamashi hatte das Blut bitter nötig.

Der schwarzhaarige Vampir setzte sich an die Bettkante und beobachtete ihn eine Weile.

„Bald ist es vorbei...“, murmelte er beruhigend dem Schlafenden zu.

Dessen Schlaf wer jedoch so seicht, dass er das hörte, erschrocken zusammenzuckte und die Augen sofortig öffnete.

Als er Hígeki sah, quietschte er auf.

„Wo bin ich hier?!!!“, fiepte er und sprang auf.
 

~
 

Hígeki war verblüfft.

„Hey... wieder wach?... Wo du bist?... Bei mir zu Hause.“, erklärte Hígeki ruhig.

Tamashi sah ihn an und war noch immer ziemlich verwirrt.

„Aahhh... sorry...“, angestrengt hielt er sich den Kopf und ließ sich zurück aufs Bett fallen.

„Nicht schlimm... wundert mich nicht, dass du verwirrt bist..“, tröstete der Ältere und stand auf. Er bracht ihm das Glas, das er vorhin hergerichtet hatte.

„Da.. trink das.. danach geht’s dir gleich besser... vertrau mir.“´, erklärte er und hielt es ihm hin.

Tamashi nahm das Glas und schnupperte vorsichtig daran, bevor er das Gesicht verzog.

„Ist das... Blut?“, ächzte er.

„Was hättest du gedacht?“, murmelte Hígeki ernst, „Wenn du es nicht trinkst, gehst du zu Grunde..“

Der junge Vampir sah die rote Flüssigkeit ungläubig an.

„mmmmmhh... na gut...“, jammerte er, bevor er es mit einem Schluck hinter sich brachte.

„Wuärgs!“.. angeekelt streckte er die Zunge aus dem Mund.
 

~
 

Hígeki nahm ihm das Glas wieder ab.

„Du wirst dich noch daran gewöhnen... Wenn du merkst, wie gut es dir gut..“, erklärte er und versuchte ihn mit diesen Worte zu beruhigen.

Tamashi sah ihn verständnislos an.

„Es gut tut?? Das soll gut tun??“, jammerte er verzweifelt.

Hígeki lächelte ihn an.

„Du wirst merken, wie du wieder zu Kräften kommst... und wie wohl du dich fühlen wirst..“

Tamashi erschauderte bei diesen Worten.

„Ich weiß ja nicht...“

„Warte ab..“, meinte der Ältere immer noch leicht lächelnd und brachte das Glas zurück.

Als er zurück ins Zimmer kam, sah er ihn an um rauszufinden, wie es ihm ging.

Und Tamashi ging es tatsächlich besser.

„Okay... hast gewonnen...“, stammelte er verlegen.

Das zauberte ein Lächeln in Hígekis Gesicht.

„Sag ich doch...“, er setzte sich wieder an die Bettkante.

„Hast du Angst?“, wollt er dann wissen.

Tamashi glubschte ihn verblüfft an.

„Vor was denn?“, fragte er ungläubig.

„oh man... stell dich nicht so... vor deiner Zukunft...“, Hígeki sah ihn ernst an. Kurz war es zwischen den Beiden still.

„Aber... Ich werde versuchen, dir ein Freund zu sein, okay?“, murmelte er um das Eis zu brechen, weshalb er sich so Mühe mit ihm machte, verstand er selbst nicht.

† The Past Is Death † -4-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

4
 

„Hast du Angst?“, wollte er dann wissen.

Tamashi glubschte ihn verblüfft an.

„Vor was denn?“, fragte er ungläubig.

„oh mann... stell dich nicht so... vor deiner Zukunft...“, Hígeki sah ihn ernst an. Kurz war es zwischen den Beiden still.

„Aber... Ich werde versuchen, dir ein Freund zu sein, okay?“, murmelte er um das Eis zu brechen, weshalb er sich so Mühe mit ihm machte, verstand er selbst nicht.

Tamashi sah zu Boden.

„ahsooo.... ja... weiß ja nicht, was ich machen soll...“, dann sah Tamashi ihn verblüfft an.

„Ja?“, er war sprachlos.

„ähm...hmm.... ja... ja, natürlich...“, Hígeki wurde ein wenig verlegen und lächelte leicht. Er hatte seit Ewigkeiten niemandem mehr seine Freundschaft angeboten.

Unerwartet quietschte Tamashi fröhlich auf.

„Cool... Ich hatte noch nie Freunde!!!“, glücklich blickte er den Älteren an und fiel ihm am liebsten um den Hals.

Hígeki war verdattert. Dann überkam ihm erneut Mitleid für den Kleinen und seufzte leise.

Lächelnd reichte er ihm die Hand.

„Ich auch noch nie...“, murmelte er dabei verlegen.

Tamashi überkam eine große Freude und nahm seine Hand an.

„Danke noch mal!!!!“

Der Größere war verwundert.

„Wo-.. Wofür denn?“, er legte den Kopf schief.

Der Blauhaarige sah ihn mit einem Hundeblick an.

„Na, ohne dich würde ich ja jetzt schon dem Gras von unten beim Wachsen zusehen!!!“, erklärte er dann impulsiv. Darauf musste Hígeki schmunzeln.

„Ja... wahrscheinlich.. aber bedanke dich nicht...“, er seufzte bekümmert, „So toll ist dieses Leben nicht...“

„Das ist mir schon klar.. schon die Art der Ernährung ist etwas ungewöhnlich...aber tot sein möchte ich auch nicht..“, erklärte Tamashi.

Hígeki nickte verständnisvoll. Dann sah er plötzlich auf.

„Sieh mal...“, murmelte er lächelnd und deutete auf Tamashis Flügel, auf dem schon viele kleine Federn wuchsen. Sie waren noch blutig und sahen deswegen nicht sehr buschig aus.

Tamashi folge seinem Blick und seine Augen begannen vor Freude zu leuchten.

„Hai!!!! Sehn die dann auch so aus wie bei dir?!!“, fragte er glücklich und strich über Hígekis schwarze Federn.

Dieser zuckte zusammen, da die Berührung ein wenig kitzelte. Dann schüttelte er seine Flügel etwas.

„Ja.. sonst könntest du ja nicht damit fliegen!“, erklärte er und wartete seine Reaktion ab.

Tamashi zog seine Hand zurück und grinste.

„Oh, sorry!“

„Schon in Ordnung...bin es nur nicht gewohnt, so angefasst zu werden...“, murmelte Hígeki und grinste auch, „Es tut nicht mehr weh, oder?“, fragte er dann.

Tamashi begutachtete seine eigenen Flügel.

„Na ja... es zieht noch ein bisschen...“

„Hmm...“, Hígeki schmunzelte, da er froh war, dass der Kleinere die Schmerzen zum Großteil überstanden hatte und strich über die jungen Flügel, „..dann kann ich dir morgen schon zeigen, wie man fliegt!“, erklärte er fröhlich.

Der Blauhaarige sah ihn verblüfft an.

„Morgen schon?!!! Ich kann sie ja noch nicht einmal bewegen...“, klagte er ein wenig und versuchte die Flügel zu spannen.

„Du hast gesehen, wie schnell sie gewachsen sind! Du wirst sie auch bald bewegen können..“, erklärte er und strich erneut über Tamashis Flügel, die schwarzen Federn begannen nun zu trocknen.

„..viel weicher als meine...“, murmelte der Ältere ein wenig gedankenversunken.

Tamashi fiepte auf.

„Das kitzelt, ja!!!!“, er zuckte und schlug ihm seine Flügel aus Versehen um die Ohren. Darauf schreckte er auf.

„Nyaaaaa.... das war keine Absicht!!!“, klagte er entschuldigend.

„Macht nichts.... aber jetzt weißt du, wie empfindlich die sind!“, erklärte Hígeki und raschelte mit seinen, „Hast du noch einen Wunsch? Es wird bald morgen... ich bin müde..“

Tamashi sah zum Bett.

„Ich glaub, ich hab dein Bett kaputt gemacht...“, japste er leise.

„Ach was... die paar Schlitze stören mich nicht... oh...“, Hígeki bemerkte, dass es in seiner Gruft lediglich ein, zwar großes, Bett für nun zwei Personen gab, „...stört es dich, mit mir in einem Bett zu schlafen... du kannst es auch für dich alleine haben...“

Tamashi sah in ein wenig geschockt an.

„Ohhh... nein, nein!!! Du kannst es alleine haben!! Hab ja geschlafen!!“, erklärte er nervös und sprang auf.

Hígeki sah ihn an.

„Und was machst du in der Zwischenzeit?“

Der Jüngere überlegte kurz.

„Öhhhmmm... ich setz mich da hin... und warte!“, lächelnd zeigte er zu dem Stuhl, der bei dem alten Tisch stand.

Der Schwarzhaarige sah ihn skeptisch an.

„Ja? ... na schön.... mal sehen, ob du bleibst..“, murmelte er nun etwas leiser. Er war noch immer sehr geschwächt, da er so viel Blut hergegeben hatte. Müde legte er sich zurück.

Tamashi war etwas betreten.

„Oh... das war dein Blut, oder? ... Das hättest du nicht machen müssen..“, er ließ sich resigniert auf den Stuhl fallen und sah ihn mitleidig an.

„Ja...“, Hígeki, war beinahe schon eingeschlafen, „Du hattest es aber gebraucht...“, murmelte er und lächelte, „schon gut..“
 

~
 

Tamashi schämte sich und starte auf den Boden.

„Er war wirklich lange alleine...“, überlegte er und seufzte, „Und ich hab ihm jetzt noch das Leben schwer gemacht...“, den Jüngeren plagte ein schlechtes Gewissen.

Der schwarzhaarige Vampir war indessen eingeschlafen und zog die Beine an sich. Mit seinen Flügel hatte er sich zugedeckt.

Tamashi hatte ihn beobachtet. Er stand auf und holte den Mantel, der in der Ecke hing. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, deckte er den Älteren damit zu.

Dann tapste er zurück und setzte sich wieder zu dem Tisch. In der Zeit, in der Hígeki schlief, musterte er die Einrichtung der Gruft. Alles schien alt.

„...strange!!..“, schoss es ihm durch den Kopf.

Der ältere Vampir bekam von all dem nicht mit und atmete leise.

Tamashi stützte sich mit den Armen auf dem Tisch ab, beobachtete ihn und musste leise kichern.

„Wie niedlich!!..“, kam ihm in den Sinn, als er ihn dort auf dem Bett so liegen sah.

Dieser jedoch begann plötzlich sich leicht zu wälzen.

„hnn....nein...Kyôfu..du Scheusal...“, murmelte er und stöhnte leise, „Hör auf...“

Der Blauhaarige sah ihn besorgt an.

„Was hat er denn?“, überlegte er nervös und blickte sich um, „Was mach ich denn jetzt?!!“, irgendwie wollte er ihm helfen, doch wusste nicht wie. Er wollte ihn nicht wecken.

Hígeki begann ein wenig zu zittern und spannte seine Flügel im Schlaf. Nach einer kurzen Zeit wurde er aber wieder ruhiger. Der Alptraum schien ein Ende gehabt zu haben.

Tamashi beruhigte sich auch.

„Puh.... es geht wieder...“, dachte er erleichtert, beobachtete ihn aber immer noch.
 

~
 

Die Zeit verstrich und auch Tamashi war nach einer Weile im Sitzen eingeschlafen.

Einige Stunden später wachte Hígeki als erster wieder auf. Verschlafen griff er sich an den Kopf und blickte zu Tamashi hinüber.

„Ich...hatte seit Jahren nicht mehr von IHM geträumt... wieso ausgerechnet heue?? Wahrscheinlich hat der Junge mich an damals erinnert...“, überlegte Hígeki als er sich an den Alptraum von vorhin erinnerte. Leise seufzte er. Er hatte so gehofft, nicht mehr an die Zeit von damals denken zu müssen. Erst jetzt bemerkte er, dass Tamashi ihn mit seinem Mantel zugedeckt hatte. Gerührt lächelte er zu ihm hinüber.

Tamashi wachte in dem Moment auch auf und gähnte leise.

Verschlafen rieb er sich die Augen und raschelte mit den Flügel.

„Oh mann... ich bin wieder eingeschlafen..“, überlegte er und sah sich um.

Hígeki musste darauf auch gähnen.

„Na auch wieder munter?“, murmelte der Ältere und blicke auf Tamashis Flügel, „Die sehen schon echt toll aus!“, meinte er fröhlich. Die Flügel des Jüngeren waren jetzt schon ausgewachsen und voller pechschwarzer, buschiger Federn.

Tamashi schreckte hoch.

„Oh...du bist ja auch schon wach!!“, fiepte er und begutachtete seine Schwingen, „Die sind ja noch größer geworden!!!“, erkannte er und sah sie verblüfft an.

„Ja.. die wachsen sehr schnell.. kannst du sie schon bewegen?“, fragte Hígeki dann neugierig.

Der Jüngere versuchte die Flügel zu spannen, diese zuckte jedoch nur etwas.

„Na ja... nicht richtig..“, murmelte er enttäuscht.

„Hmm...“, Hígeki stand auf und ging zu ihm hinüber.

„Darf ich mal?“, fragte er und wollte zu dem Flügel greifen.

„Wenn du meinst..“, Tamashi sah ihn verwundert an.

Der Schwarzhaarige griff an den Flügelknochen und drückte das Gelenk sachte durch. Dieses ließ sich schon gut bewegen. Kurz musterte er den schwarzen Flügel noch.

„Ja, vielleicht kann ich dir heute schon das Fliegen zeigen...“, meinte er und ließ ihn wieder los.

Tamashi quietschte indessen auf.

„Das tat weh!!!“, etwas beleidigt schüttelte er die Flügel.

Hígeki legte seinen Kopf schief.

„Gomen...“, murmelte er und sah ihn mitleidig an.

Tamashi lächelte ihn dann an.

„Nicht so schlimm!“, beruhigte er den Älteren.

Dieser lächelte.

„Gut...“, dann blickte er zu der alten Standuhr. Diese zeigte an, dass es bereits halb Sechs nachmittags war.

„Willst du raus?“, fragte der Ältere aufmunternd.

† The Past Is Death † -5-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

5
 

„Willst du raus?“, fragte der Ältere aufmunternd.

Tamashi war unsicher.

„Ähmm... fällt das nicht etwas auf?“, murmelte er und zeigte auf seine Flügel, „Um diese Zeit sind doch noch Leute unterwegs!“, plötzlich hatte er Magenknurren und wurde deswegen verlegen.

„Ich meinte auch nicht die Stadt.. nur oben.. einen Sparziergang..“, Hígeki lächelte, „Aber wie es aussieht, brauchst du jetzt etwas Anderes..“

„Okay..“, der Jüngere stand auf, „Um diese Zeit wird da oben ja niemand mehr sein..“

„Ach so, ich dachte, du hättest vielleicht Hunger... Ich meine auf etwas Richtiges, das man auch beißen kann. Suche es dir aus, ich richte mich nach dir...“, Hígeki war von seinen eigenen Worten verblüfft. Wieso schon sollte er sich nach dem Kleinen richten?

Tamashi zögerte.

„Aber...muss... man.. so richtig beißen..“, stammelte er ängstlich.

„Hmm... so einen Hunger hast du... Ich dachte, du hättest Lust auf eine „normale“ Mahlzeit..“

„Kann er sich nicht deutlich ausdrücken??!“, überlegte Tamashi nervös.

„Achsoo.... etwas Normales... klar...mmh...wohin?“, murmelte er dann.

„Wohin? Wohin willst du denn?“, der Ältere lächelte, „Mit denen?“, und deutete auf die Flügel.

„Achsoooo.... man....was hast du denn so da?“, gluckste er noch nervöser.

„Nicht so viel...bisschen Gemüse...bisschen Fleisch...komm..“, er ging in eine Kammer, die zu einer Art Küche eingerichtet war.

Tamashi folgte ihm.

„Ach... nicht so schlimm... ich kann ganz gut kochen, wenn du willst...“, erklärte der Jüngere.

„Ich bin auch nicht schlecht darin.. hatte ja lange genug Zeit... Aber ich hätte gerne Gesellschaft..“, er sah ihn an, „Wenn DU willst...“, er lächelte.

Tamashi grinste, „Wenn ich schon mal hier bin!!“

„Gut..“, Hígeki zeigte ihm die Vorräte, dann drehte er sich zur Seite und entzündete den alten Gasherd.

Tamashi sah sich um.

„Aus wie vielen Jahrhunderten stammt denn die ganze Einrichtung hier?“, er grinste frech.

„Hey... Ich habe eben keinen Strom hier unten.. da muss man mit so etwas auskommen... außerdem funktioniert es doch...“, er zog einen Schmollmund.

„So war es doch auch nicht gemeint..“, Tamashi lächelte, „Mir gefällt das!!“

Der Ältere sah ihn verblüfft an, „Ja??“, auch er lächelte, „okay... lass uns anfangen..“, meinte er dann und zog ein großes Messer aus einer der Laden.

Tamashi sah das Ding an. „Wow... wo hast du so ein Mordgerät her?“, fragte er verwundert.

Hígeki musste kurz lachen. „Das weiß ich nicht mehr.. was willst du machen? Es steht dir frei..“

Tamashi sah sich an, was der ältere Vampir auf Lager hatte und überlegte, was man daraus machen könnte.

„mmh.... schon mal buntes Reisfleisch gegessen?“, fragte er dann.

Hígeki sah ihn verwundert an, „Bunt?... Nein, kenne ich nicht... zeig mal..“

Tamashi grinste. “Das Rezept hab ich mir mal aus dem Internet geholt..“, er zeigte dem Älteren, was er machen sollte.

„Internet?!“, überlegte er stumm, irgendwo hatte er schon davon gehört. Er sah ihm aufmerksam zu.
 

~
 

Der Reis kochte wohl gleich über, deswegen fiepte Tamashi auf und jonglierte den Topf vom Herd. Hígeki hackte indessen das Gemüse, so wie der Jüngere es ihm gesagt hatte und sah ihm zu. „Wow..“, murmelte er erstaunt, als Tamashi den Reis davor gerade noch bewahrte, überzugehen. Dieser hatte sich jedoch die Finger verbrannt und jammerte auf.

„Geht’s?“, fragte der Ältere besorgt und sah ihn an.

Tamashi grinste. „Ja, ja... geht schon!...

„Gut!...Was soll ich jetzt tun?“, fragte er nach.

„Öhm... du könntest noch den Ketchup in die Pfanne reinkippen..“, er zeigte auf die Pfanne mit dem gebratenen Fleisch.

Er ging der Anweisung nach. „gut so?“

Tamashi sah ihm über die Schulter. „Ja... das reicht schon...“, er grinste, „Jetzt sieht es wohl eher so aus, wie das, was du bevorzugst, nicht?!“, meinte Tamashi. Hígeki begutachtete den roten Pfanneninhalt und grinste auch. „Ja, sieht wirklich gut aus!“

Tamashi rührte noch den Reis und das Gemüse darunter. „So... das ist dann auch gleich fertig!!“, murmelte er und rührte noch mal um.

Hígeki schnupperte. „Riecht wahnsinnig gut!“, meinte er glücklich.

„Mhhmm... ja!“, bestätigte Tamashi und teilte alles auf zwei Teller auf, „Lass es dir schmecken!“

„Danke!“, gluckste Hígeki fröhlich und sie setzten sich zu Tisch, „Lass du es dir auch schmecken!“, meinte er dann noch.

„Ja, danke!“, er fing an zu essen, „Und? Schmeckt es?“, wollte er von dem Älteren wissen.

Dieser probierte auch. „Ja... sehr gut!“, bestätigte er und aß weiter.

Tamashi freute sich. „Das ist gut!“, vergnügt aß auch er.

Hígeki beobachtete ihn während dem Essen unbewusst und lächelte.

„Ich hab noch nie jemanden kennen gelernt, der derartig... angenehm war...“, staunte er gedanklich.
 

~
 

Bald hatten Beiden aufgegessen.

Tamashi sah sich um. „Wo kann man hier abspülen?“, fragte er verwundert.

„Oh... das mache ich dann.. Ich hab... ähm.. wir haben draußen einen Brunnen..“, er lächelte.

„Oh..okay.. wenn du meinst.. Soll ich ein bisschen aufräumen solange?“, fragte er dann.

„..Also wenn du möchtest und es dir nichts ausmacht..“, er sah ihn verblüfft an, „Wir sind ja jetzt eine Art... Lebensgemeinschaft“, der Ältere grinste.

Tamashi grinste auch. „Ja.. darum muss ich ja auch etwas machen!!“, gluckste er fröhlich.

„Ja.. okay..“, Hígeki stand lächelnd auf und nahm das Geschirr der Beiden, „Dann bis später!“, meinte er und ging los.

„Gut!“
 

~
 

Tamashi versuchte währenddessen zu kehren.

Hígeki ging die Stiegen hinauf, zu dem kleinen Brunnen der etwas abseits der Gruft gelegen war. Er pumpte das Wasser hoch und begann das Geschirr mit dem nassen Lappen abzuwaschen.

„Ich kann es mir nicht erklären... ich dachte... meine Gefühle wären tot.. aber ich mag ihn.. irgendwie. Das spricht doch dagegen. Was ist los mit mir?“, überlegte er während der Arbeit.
 

~
 

Der jüngere Vampir hatte den Staub zusammengekehrt und ging hoch.

„Ähm... Hígeki? Wo soll ich das hintun?!“, fragte er und deutete auf die Schaufel.

Hígeki zeigte zu dem großen Betoneimer, in den Leute welke Grabblumen reintun konnten.

Dann lächelte er. „Danke!“, meinte der Ältere.

Tamashi bedankte sich und lehrte die Schaufel dort aus.

Hígeki folgte ihm lächelnd mit den Augen. Auch er war fertig mit dem Aufwasch, deswegen gingen sie gemeinsam hinunter.

Tamashi seufzte. „Was machst du eigentlich den ganzen Tag so?“, fragte er dann neugierig.

Der Schwarzhaarige sah ihn an. „Na ja... Ich bin viel unterwegs...weil ich es hier alleine nicht lange aushalte..“, murmelte er.

Der Jüngere lächelte. „Ach so.. Ich würde es wahrscheinlich auch nicht aushalten!“, meinte er dann.

„Nein..“, Hígeki seufzte und lächelte dann, „Na ja.. es ist ja jetzt vielleicht vorbei...“

„Japp... Jetzt hast du ja mich zum Labern!!“, platze er sehr enthusiastisch heraus.

Der Ältere lächelte und war über Tamashis Reaktion sehr glücklich, sah aber trotzdem etwas verlegen und bekümmert zu Boden.

„Ja... auch wenn du vielleicht mal gehen wirst..“

Der Blauhaarige sah ihn bedrückt an.

„Nur wenn du mich loswerden willst...“, murmelte er verlegen.

Hígeki sah ihn an.

„Wa-? N-nein...“, japste er.

Tamashi lächelte, „Na dann ist ja alles in Ordnung, oder?“, fragte er glücklich.

„Hmm..“, Hígeki nickte etwas abwesend und wollte dann das Thema wechseln.

„Glaubst du, bist du bereit für deinen ersten Flug?“

Der Jüngre schreckte auf. „Was denn? Richtig fliegen? Das kann ich doch aber nicht...“

„Ich zeig es dir aber... Ich halte dich auch fest!“, versicherte Hígeki.

Tamashi sah ihn ängstlich an.

„Na gut... wenn du aufpasst...“

„Werde ich, versprochen!“, gemeinsam gingen sie wieder hoch an die frische Luft.
 

~
 

Tamashi wurde nun nervös.

„So...und jetzt?!“, er raschelte mit den Flügel.

Der Schwarzhaarige lächelte.

„Hmm.. du kannst sie doch jetzt schon zur Gänze bewegen, oder?“, wollte er noch wissen.

„Ähm... denke ich doch...“, der Jüngere spannte die Flügel, „Das ist ungewohnt!“, murmelte er angestrengt.

Hígeki sah ihm zu.

„Schlag sie mal... ungefähr so..“, murmelte er und begann mit den Flügel zu flattern, bis er ein paar cm abhob.

Tamashi flatterte unbeholfen mit den Flügel, „Ich glaube das funktioniert nicht so richtig..“, murmelte er etwas resigniert und sah ihm zu.

Der ältere Vampir legte den Kopf schief.

„Dann versuche, größere Schwünge zu machen..“

Tamashi schlug die Flügel, so kräftig er konnte und hob letztendlich etwas ab.

„Besser so?“, keuchte er erschöpft.

Er beobachtete ihn. „Na ja... du bist schon mal in der Luft... für den Anfang ist es nicht schlecht..“, meinte dieser.

„Das ist anstrengend..“, jammerte der kleinere und sank wieder hinunter.

„Ja... daran gewöhnt man sich.. aber das war doch gar nicht schlecht..“, wollte der Ältere ihn aufheitern.

Tamashi schüttelte seine etwas verkrampften Flügel aus.

„Puh... so etwas bin ich einfach nicht gewöhnt..“

„Ich kann dir auch ne kleine Stütze bieten... damit es nicht so anstrengend ist..“, er sah ihn an, „Oder reicht es dir schon?“, fragte er dann grinsend.

Tamashi setzte einen Hundeblick auf. „Ja... bitte!!!“

„Okay..“, der Ältere reichte ihm die Hände und lächelte.

Tamashi nahm diese und begann wieder mit den Flügel zu schlagen. Obwohl er sich sehr Mühe gab, hob er nicht wirklich vom Boden ab.

„Das geht nicht!“, jammerte er traurig.

Hígeki half mit und schlug ebenfalls mit den Flügel, zog ihn dadurch mit.

„Bisschen noch“, munterte er den Kleineren auf.

Tamashi ließ sich mitziehen und versuchte jedoch selbst zu fliegen.

Der Ältere schlug nicht mehr so stark mit den Flügel wie zu Beginn, passte jedoch immer auf, dass nichts passierte.

Tamashi fiepte auf. „Nicht loslassen!!!“, er begann nun nervöser zu flattern.

Hígeki nahm ihm deswegen etwas fester an der Hand.

„Würde ich nicht!“, meinte er und ließ ihn machen.

Sein Schützling beruhigte sich wieder etwas.

„Okay..“, murmelte er und hielt sich mit kräftigen Schlägen in der Luft.

„Siehst du!“, Hígeki lächelte und hielt ihn nun wieder bloß sehr leicht an den Händen.

Tamashi grinste unsicher.

„Es geht.. langsam..“

Der Ältere ließ eine Hand los und flog ein Stück rückwärts und zog ihn somit nach vorne mit.

„Versuch mal..“, er lächelte ihm entgegen.

Tamashi kam auf ihn zu, musste sich aber dabei sehr bemühen.

Hígeki wartete geduldig.

„Das wird schon...“, er sah dann in den Himmel, da es etwas dunkler wurde. Es waren Wolken aufgekommen und in der Ferne blitze es schon.

† The Past Is Death † -6-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

6
 

„Das wird schon...“, er sah dann in den Himmel, da es etwas dunkler wurde. Es waren Wolken aufgekommen und in der Ferne blitze es schon.

Tamashi fiepte auf.

„Jetzt gewittert es auch noch!“, ängstlich klammerte er sich an den Älteren. Dieser sah ihn überrascht an. „Ja... wir sollten schleunigst runter..“, murmelte er. Es war gefährlich bei einem Gewitter in der Luft zu sein, außerdem begann es gerade fürchterlich zu regnen.

„Halte dich an und lass die Flügel locker!“, erklärte Hígeki. Wenn sie schnell im Trockenen sein wollten, konnten sie nicht darauf warten, dass Tamashi alleine flog, außerdem hatten sie das Landen noch nicht geübt.

Der Kleinere nickte und tat, was er sagte.

Hígeki zog ihn dicht zu sich und flog abwärts in Richtung Gruft, wo er auch mit ihm im Arm landete. Schützend spannte er einen seiner Flügel über ihn um ihn etwas vor dem Regen zu bewahren.

„Komm..“, schnell liefen sie in die Stiegen hinunter, ins Trockene.

Tamashi schüttelte sich das Wasser ab. Oben donnerte es heftig, deswegen zuckte er zusammen. „Ich hasse Gewitter!“, klagte er ängstlich.

„Hier sind wir aber sicher...“, auch Hígeki schüttelte sich das Wasser vom Leib, „Es ist noch nie etwas passiert hier unten...“, murmelte er beruhigend.

„Ja.. hoffentlich..“, es donnerte ein weiteres Mal. Der Blauhaarige fiepte auf.

Hígeki sah ihn verwundert an.

„Hast du solche Angst vor Gewittern?“, wollte er wissen und kramte zwei Handtücher aus einem der Schränke und warf ihm eines davon zu. Er selbst wickelte sich auch darin ein und trocknete sich ab. Tamashi sah ihn mit Hundeaugen an. „Ja... das findest du jetzt bestimmt peinlich, oder?!“, verlegen trocknete er sich mit dem Handtuch die Haare.

Der Ältere sah seinen Schützling an. „Nein... finde ich nicht...“, er lächelte und setzte sich auf das Bett.

Verwundert sah ihn Tamashi an und musste dann auch lächeln.

„Dann ist ja gut...“, er schüttelte seine Flügel um die letzten Wassertropfen loszuwerden.

„Wieso hast du denn Angst davor?“, wollte Hígeki wissen und beobachtete ihn.

Der Jüngere erschrak ein wenig und wurde verlegen.

„Na ja... als ich noch klein war, hat ein Blitz bei uns ins Haus eingeschlagen... es hat gebrannt...“, stammelte er und brach ab.

„Ach so... ich verstehe.... tut mir Leid..“, murmelte Hígeki und bekam Mitleid mit ihm. Er wollte nichts, das in seiner Vergangenheit passiert war, aufwühlen.

Tamashi lächelte ihn an.

„Nein... nicht so schlimm... bin ja eigentlich darüber weg... nur mit dem Gewitter...“, es schüttelte ihn ein wenig, als er daran dachte.

Hígeki sah ihn wieder an.

„Schon klar...“, dann musste er lächeln, „Du siehst witzig aus, wenn du nass bist..“, er grinste, irgendwie wollte er den Kleinen ablenken, damit er nicht mehr an das Gewitter denken musste.

Dieser sah ihn mit großen Augen an.

„Was? Och... da kann ich doch gar nichts dafür...“, japste er verlegen los.

Hígeki lachte.

„Trotzdem... deine blaue Mähne ist etwas verbogen...“

„Och... menno...“, hastig griff er sich an den Kopf und versuchte die Haare glatt zu streichen.

Der Ältere lächelte.

„Schon viel besser...“, er selbst öffnete sich seinen geflochtenen Zopf, damit seine Haare besser trocknen konnten, „Waaa.... ich sehe sicher auch nicht besser aus...“.

Nun musste auch Tamashi grinsen.

„Nein, tust du nicht... das sieht aus, als hättest du Teer auf dem Kopf...“, er musste lachen.

Spielerisch zog Hígeki einen Schmollmund und schüttelte sich, die Haare standen nun verstrubbelt zu Berge. „Immer das selbe mit denen....“, murmelte er resigniert.

Tamashi beruhigte sich etwas.

„Tut mir Leid...“, dann musste er wieder loslachen, „Gomen, aber jetzt sieht es noch schlimmer aus!!“

Hektisch fuhr Hígeki sich durch die Haare und wurde etwas verlegen.

„Besser so?“, fragte er und sah ihn wieder an.

Tamashi grinste noch immer.

„Ja... schon besser...“, fröhlich ließ er sich auf den Stuhl plumpsen, der bei dem Tisch stand.

„Gut...“, müde ließ sich der Ältere zurück auf das Bett fallen und lächelte, „War schon gar nicht so schlecht...“, meinte er dann. Tamashi hatte sich bei dem Fliegen echt nicht all zu dumm angestellt.

Dem Jungen war aber nun zu kalt, um sich über den kleinen Erfolg zu freuen.

„Ähm... Hígeki? Hast du irgendwo ne Schere oder so?“, er schniefte. Er hatte vor, sich zwei große Löcher in sein altes T-Shirt zu schneiden, damit seine Flügel dort durchpassten und er es wieder anziehen konnte.

„So kann ich ja mein T-Shirt schlecht wieder anziehen...“, murmelte er dann.

„Hm... das Ding ist zerfetzt, dreckig und voller Blutflecken... Soll ich dir nicht eines borgen?“, er sah ihn fragend an.

Tamashi machte großen Augen.

„Wenn es dir nichts ausmacht?!“

„Nein... macht mir nichts aus...“, er kramte zwei T-Shirts aus dem Schrank. Erst brachte er eines Tamashi hinüber, dann zog er sich selbst das trockene Shirt an.

Tamashi zog es hastig an. Ihm war echt kalt geworden.

„Danke...“, schniefte er leise.

„Du hast dich verkühlt... oh je... willst du Tee?“

„Wa-? Nein... nicht so schlimm... geht schon...“, lächelte der Jüngere.

„Hm.. gut.. aber nicht, dass du mir krank wirst...“, der Ältere warf sie wieder auf das Bett und streckte sich genüsslich.

Tamashi grinste.

„Ach.. so schnell werde ich nicht krank!“, erklärte er stolz.

Hígeki lächelte auch, „Ja, so robust?“

Der Jüngere setzte sich zurück auf den Stuhl.

„Kann man so nennen...“, er grinste.

„Gut... nicht, dass du hier in meiner Gruft erfrierst..“, er sah ihn an musternd an, „Wieso musstest du eigentlich so spät noch mit dem Fahrrad fahren?“, fragte er wieder ernst.

„Häh...Fahrrad fahren?“, Tamashi musste kurz überlegen, „Ach so.. ich wollte eigentlich nach hause... ich bin von der Arbeit gekommen...“, erklärte er dann.

„hm...“, Hígeki seufzte, „Das war wirklich ein Idiot...“, murmelte er traurig und sah ihn eindringlich an.
 

~
 

Tamashi blinzelte.

„Warum schaust du mich die ganze Zeit so an?“

„Verzeih mir... ich weiß nicht.. ist schon seltsam für mich, wieder mit jemandem etwas zu tun zu haben, ohne ihn danach zu töten...“, erklärte er leise.

„Mh... oh .. du warst lange nicht mehr unter Leuten, oder?“, fragte Tamashi interessiert. Gleichzeitig hatte er großes Mitleid mit dem Älteren.

„Nein... schon seit Ewigkeiten nicht mehr... hm... ich dachte irgendwie, dass ich mich daran gewöhnt hatte, aber...“, der Schwarzhaarige brach ab.

Tamashi stand auf und setzte sich neben ihm auf das Bett.

„Was, aber?“, stachelte er ruhig nach.

Hígeki sah auf seine Hände und schluckte leise.

„Aber irgendwie... hab ich mich ganz und gar nicht daran gewöhnt... Ich hab das fast nicht ausgehalten..“, stammelte er nun traurig.

Der Blauhaarige sah zu ihm hinüber und nahm ihn dann tröstend in den Arm.

„Ist ja jetzt vorbei... du musst nicht mehr alleine sein...“, murmelte er leise und war gleichzeitig von seinen eigenen Worten überrascht.

Hígeki biss sich auf die Lippe. Er war diese Berührung nicht gewohnt, zuckte deswegen etwas zusammen, ließ es sich aber gefallen und nickte.

Tamashi wurde ein wenig verlegen.

„Das ist dir jetzt bestimmt unangenehm, oder?“, fragte er und wollte ihn wieder loslassen.

Hígeki aber griff nach seinem Arm und drückte ihn an die Stelle zurück, an der er gerade noch gelegen hatte. Er war zwar verlegen, aber die Berührung tat ihm gut.

„Bitte... bleib kurz so..“, stammelte er leise.

Der Jüngere wurde etwas rot um die Nase.

„Na gut... wenn es dir nichts ausmacht..“, er drückte ihn an sich.

Hígeki schloss seine Augen einen Spalt weit.

„Danke...tut mir Leid...“, murmelte er und lehnte sich nun an ihn.

„Er hat so lange alleine gelebt... es geht ihm nicht gut...“, überlegte Tamashi.

„Was tut dir denn Leid?“, fragte er dann verwirrt.

„Dass ich dich mit meinem Leben zusätzlich belaste... du hast im Moment sicherlich genug Probleme...“, er lehnte sich wieder auf, „Gomen...“.

Tamashi zog ihn wieder an sich ran.

„Nein...nein.. das macht mir nichts aus... außerdem hast du ja meine Probleme auch am Hals...“, er lächelte.

Hígeki war verblüfft und lehnte sich wohlig wieder an ihn. Vorsichtig legte er einen Arm über seinen Schoß und umarmte ihn so.

„Du bist... echt toll..“, murmelte er dann.

Tamashi lief rot an.

„D-.. danke... du bist auch wirklich der Erste, der das sagt...“, stammelte er verlegen.

„Das kann doch nicht sein..“, murmelte er, „Diese Menschen sind so dumm...“, er schmuste sich etwas an seinen Schützling und genoss die Berührung mit ihm.

Tamashi bekam Herzklopfen, als er ihm so nahe kam.

„Es sind ja nicht alle dumm... nur fast..“, er lächelte.

„Hm... wenn du meinst...“, Hígeki konnte das Herz des Kleineren genau hören und bemerkte, dass es schneller schlug als vorhin.

„Wieso bist du so nervös?“, wollte er dann wissen.

Das war Tamashi nun peinlich.

„Na ja... ich bin es gar nicht gewohnt, dass jemand so nahe bei mir ist... das kenn ich nicht...“, er sah ihn an, „Das soll jetzt nicht heißen, dass ich etwas dagegen hab, ja?“, murmelte der Kleinere verlegen.

Hígeki hatte ebenso Herzklopfen.

„Ja..“, er lächelte, „Das ist irgendwie schön..“, murmelte und blieb so liegen.

Tamashi lächelte auch. „Ja, es gefällt mir..“, er schmiegte sich an den Älteren.

Dieser wurde etwas rot und hoffte, dass der Jüngere nicht sah, wie verlegen er war.

„hm..“, er schloss die Augen.

Tamashi freute sich.

„Du bist aber auch aufgeregt, oder?“, er konnte Hígekis Herzschlag genauso hören.

„Hm... ja...“, dem Älteren war das nun auch etwas peinlich, schmiegte sich aber fester an ihn, „Das tut gut..“, erklärte er dann.

Tamashi zog ihn deswegen näher an sich.

„Ja.. ich geh bestimmt nicht wieder nach Hause...“, murmelte der Jüngere.

Hígeki seufzte erleichtert.

„Danke..“, er bekam nun wirklich Herzklopfen.

Tamashi musste etwas gähnen.

„Gomen... ich bin schon wieder müde..“, säuselte er und kuschelte sich an ihn.

„Ich auch... wollen wir etwas schlafen?“, der Ältere setzte sich auf.

„mmh... ja..“, der Blauhaarige nickte.

„ähm.. also, stört es dich, dass wir im selben Bett liegen?“, wollte der Ältere noch wissen.

Tamashi rieb sich die Augen, „Nein..nein, nicht schlimm..“

„Gut...“, er kroch zur linken Seite des Bettes und kuschelte sich dort unter die Decke. Rechts von ihm war noch genügend Platz für Tamashi. Dieser kuschelte sich neben ihm hin und angelte sich ein Stück der Decke. Dann musste er wieder ein wenig gähnen.

„Hoffentlich hört das Gewitter bald auf..“, über ihnen donnerte es immer noch.

Hígeki drehte sich zu ihm und sah ihn an.

„Ja... ich hoffe es auch... fürchtest du dich noch sehr?“, fragte er dann mit einer sanften Stimme.

Tamashi lächelte, „Nein... jetzt nicht mehr so..“, und als hätte er Hígekis Gedanken und Wünsche gelesen, kuschelte er sich an den Älteren.

„Du bist ja auch da...“, murmelte er noch und schloss die Augen.

Hígeki wurde rot und schlang einen Arm um ihn.

„Ja... ich passe schon auf..“, murmelte er noch.

„Danke..“, säuselte Tamashi und schlief bald erschöpft ein.

Hígeki schloss die Augen, hatte aber ziemliches Herzklopfen, weshalb er lange brauchte um einzuschlafen.

Tamashi rückte noch näher an ihn ran.

„Es... ist so schön warm... nicht wie sonst..“, überlegte der Jüngere im Traum.

Als Hígeki merkte, dass der Kleinere seine Nähe suchte, zog er ihn zu sich und spürte genauso seine Wärme, die er sehr genoss.

Tamashi schnurrte leise im Schlaf.

† The Past Is Death † -7-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

7
 

Als Hígeki merkte, dass der Kleinere seine Nähe suchte, zog er ihn zu sich und spürte genauso seine Wärme, die er sehr genoss.

Tamashi schnurrte leise im Schlaf.
 

~
 

Nach einigen Stunden, war Hígeki der erste, der aufwachte.

Augenblicklich lief er rot an. Er hatte wohl einen etwas zu guten Traum gehabt, weshalb ihm etwas passiert war, was Tamashi besser nicht erfahren sollte.

Sachte rutschte er von ihm weg, er wollte ihn nicht wecken.

„Verflucht... wieso passiert mir so etwas????!!!“, überlegte er schockiert von sich selbst.

Tamashi brabbelte im Schlaf etwas Unverständliches und streckte sich, kurz darauf wachte er auf und rieb sich die Augen.

„Oh.. du bist ja auch schon wach..“, murmelte der Jüngere verschlafen.

„Nein... wieso musste er gerade jetzt aufwachen??“, fluchte er gedanklich und war noch immer hochrot.

„ähm...ja..“, murmelte er und lächelte verlegen. Nervös rutschte er etwas weiter weg von ihm.

Tamashi blinzelte ihn an. „Was hast du?... Du bist knallrot..“, fragte er etwas verschlafen.

„Es ist nichts..“, Hígeki lächelte und versuchte seine Verlegenheit zu überspielen, „..weiß nicht... hatte einen seltsamen Traum... kann mich aber nicht mehr genau daran erinnern..“, stammelte er. „Bist du ausgeschlafen?“, fragte der Ältere dann noch.

Tamashi streckte sich indessen.

„Jaaa... ich hab gut geschlafen... und du? Bis auf den Traum?“

Hígeki beruhigte sich langsam wieder.

„Ja, hab sehr gut geschlafen..“

„Dann ist ja alles in Ordnung. Wie spät ist es denn?“, frage der Kleine sich noch mal die Augen reibend.

Hígeki sah zu der Uhr hinüber.

„Hm... es ist halb Sieben...morgens...“, er gähnte, „Was für eine unmenschliche Uhrzeit..“

Tamashi grinste.

„Ja... das stimmt..“, dann erschrak er, „Ich muss doch zur Arbeit!!“, japste er.

Der ältere Vampir sah ihn nun ungläubig an.

„Arbeit??... Ähm.. du brauchst doch jetzt keine Arbeit mehr..“.

Der Jüngere erwiderte seinen Blick verstört.

„Aber... man braucht doch eine Ausbildung...“

„Hm??“, Hígeki legte den Kopf schief, „Wofür denn??“, wollte er dann verwirrt wissen.

„Na... um Arbeit zu bekommen... und Geld... Wie soll man sonst leben?“, fragte er nervös.

Hígeki sah ihn skeptisch an.

„Wow... du denkst umständlich..“, er lächelte, „Du bist viel zu gut für diese Welt...“

„Na was denn?... Wie hast du die ganze Zeit ohne Geld überlebt?“, der Blauhaarige sah ihn ungläubig an.

Nun sah ihn Hígeki ernst und etwas kalt an.

„..Glaubst du, die brauchen ihr Geld dann noch??“

Tamashi erschrak.

„Man...muss..die...umbringen?“, fragte er entsetzt.

„Was glaubst du, wäre los, wenn die das überleben würden?.. Die wären längst auf der Suche nach mir..“, er sah zur Seite.

Tamashi ordnete kurz seine Gedanken.

„Stimmt auch wieder... tut mir Leid... ich bin das nur nicht gewohnt..“

Darauf sah Hígeki ihn verblüfft an und stockte dann plötzlich.

„Weißt du eigentlich, wie lange ich gebraucht habe, bis ich sie töten konnte?!“, meinte er nun ärgerlich.

Dann seufzte der Ältere.

„Du musst das nicht tun...“, meinte er entschuldigend.

„Oh man... ich mach wirklich Alles falsch“, fluchte Tamashi gedanklich.

„Tut mir Leid... ich sag wohl besser gar nichts mehr... ich mach so wie so alles nur noch schlimmer...“, stammelte der Jüngere traurig.

Hígeki schüttelte den Kopf.

„Nein…tut mir Leid…für dich ist das Alles neu.. ich hätte das nicht sagen sollen…“

Tamashi sah ihn an.

„Ach… das Problem habe ich aber immer… ich sag immer das Falsche… ich bin zu blöd für diese Welt…“

Hígeki lächelte.

„Du bist doch einfach nur ehrlich… das macht doch nichts…“, erklärte der Ältere und sah zu Boden.

Tamashi sah ihn immer noch an.

„Meinst du?“

„Ja… das ist doch heute so und so selten, dass jemand ehrlich ist..“, murmelte er und sah wieder zu ihm auf.

Der junge Vampir grinste.

„Na, wenn du das sagst!“, dann seufzte er, „Damit kommt man aber nicht sehr weit..“, murmelte er wieder etwas resigniert.

„Hm… wie weit willst du denn kommen? Hast du etwa einen großen Berufswunsch?“

„häh…oh..nein, ich meine mit dem Ehrlichsein…das bringt heute nichts mehr…“, dann grübelte er, „Och…nichts Besonderes… nur, dass man davon leben kann.. ist ja der Sinn und Zweck…“

„Gut…“, Hígeki lächelte, „Stimmt… manche tun sich viel zu viel an…“, dann grinste er, „Sei aber zu mir ehrlich, ja? Ich hasse Lügen…“

Tamashi sah ihn ernst an. „Ich lüge nicht…“

Der Schwarzhaarige lächelte. „Sehr gut.. dann werde ich dich auch nicht anlügen..“

Das brachte den Jüngeren zum Grinsen. „Dann ist ja alles okay, oder?...... Ich hab schon wieder Hunger... dabei hab ich so soviel gegessen...“, jammerte er dann.

Hígeki nickte.

„Hm... was für einen Hunger diesmal?“, er lächelte.

Tamashi sah ihn irritiert an. „Es gibt verschiedene Arten von Hunger?“, stammelte er naiv.

Der Ältere schmunzelte.

„Na ja.. hast du Hunger auf Essen oder auf... Blut?“, er sah ihn an.

Dem jungen Vampir war das ein wenig unangenehm. „Ich glaub letzteres...“
 

~
 

Hígeki setzte sich etwas gerader hin.

„Hm... willst du raus?.... Ich könnte dir auch etwas bringen...“, murmelte er und sah ihn an.

Tamashi seufzte. „Ja, wie denn...“, dann schüttelte er seine Flügel, „Ich müsste auch mal zu Hause vorbeischauen und mir Klamotten holen.“

„Hm...such es dir aus.. entweder ich bringe dir etwas, oder ich borge dir den Mantel und du holst deine Klamotten..“, nachdenklich lehnte er sich zurück.

Der Jüngere überlegte kurz.

„Mmmh... okay.. ich lauf schnell Heim...hol ein paar Sachen und meinen Mantel.. und komm wieder zurück...hai?“

Hígeki sah ihn verblüfft an.

„Ja.. ich warte hier...“

Tamashi lächelte. „Gut, kann ich deinen Mantel inzwischen haben?“

„Klar...“, der Schwarzhaarige stand auf und brachte ihm seinen Mantel, „bis dann...“

Der Jüngere war erstaunt.

„Erst bindet er mich fest... und jetzt lässt er mich alleine gehen? Merkwürdig...“, überlegte er und zog sich den Mantel über die Flügel. „Und das ist wirklich okay für dich?“, fragte er noch mal sicherheitshalber.

„Du hast gesagt, dass du wieder kommst... ich kann dich nicht ewig hier festhalten... entweder du kommst zurück, oder du bist auf dich alleine gestellt...“, erklärte Hígeki, „außerdem werde ich dich verfolgen, mal sehen wie treu du wirklich bist...“, fügte er gedanklich hinzu.

Tamashi erschauderte. Ihm gefiel die Vorstellung, in seinem jetzigen Zustand auf sich alleine gestellt zu sein, nicht.

„Gut.. ich beeil mich...ist aber ein ganzes Stückchen bis da dahin...“, meinte er und tastete seine Hosentasche ab.

„Okay... den Schlüssel hab ich noch... bis dann...“, japste Tamashi und ging zur Treppe.

„Gut..bis dann!“, lächelte Hígeki und sah ihn nach, als er die Treppe hinauf ging. Dann wartete der Ältere eine Weile, bis auch er die Steintreppen hinauflief. Vor der Gruft konnte er ihn weiter weg noch gehen sehen. Er musste den Jüngeren verfolgen. Und er würde ihn bestrafen, wenn er nicht zurückkommen würde.
 

~
 

Tamashi lief schnell.

„Mist... das ist wirklich weit von hier... hoffentlich ist Vater nicht zu Hause...“, überlegte er und bog um die Ecke, „Ich nehme am besten die Schleichwege, das geht schneller...“

Hígeki flog hoch, um sich Überblick zu verschaffen, aber er war immer darauf bedacht, von niemandem gesehen zu werden. Tamashi behielt er immer im Auge.

„Wohin läuft er denn?“, fragte er sich, als er erkannte, dass Tamashi immer wieder von den Straßen abwich. Skeptisch flog er ihm nach.

Der Jüngere kam nachdem er ein paar Seitengassen lang gelaufen war, wieder auf die Hauptstraße und sah sich um.

„Gut... jetzt ist es nicht mehr weit...“, überlegte er und ging schließlich auf das Haus zu.

Hígeki hatte ihn gut beobachtete und setzte sich auf das Dach des Hauses, in das Tamashi gegangen war um zu warten.

Tamashi kam der Geruch von Alkohol entgegen. Er suchte sich seinen Weg durch unzählige Bierkästen, er wollte das hier schnell hinter sich bringen. „Scheint niemand da zu sein.... zum Glück...“, überlegte er, doch er hatte sich getäuscht.

Sein Vater kam aus einem der Zimmer getorkelt.

„Tamashi?? Kannst du mir sagen, wo du gesteckt hast, verdammt?!“, schrie er los, als er seinen Sohn erkannte und stapfte wütend auf ihn zu.
 

~
 

Hígeki hörte die Schreie des Vaters. Er wusste nicht, was los war und wurde unglaublich nervös. Gleichzeitig überkam ihn auch eine ungeheure Wut. Wenn dieses Scheusal seinem Schützling etwas antun würde, könnte er nicht dafür garantieren, ihn am Leben zu lassen.
 

~
 

Tamashi erschrak.

„Verdammt... was mache ich jetzt?!“; überlegte er und begann zu stammeln.

„N-.. nirgendwo.. ich sollte Überstunden machen und hab gleich dort geschlafen... dafür hab ich heute frei...“, versuchte er seinem Vater zu erklären. Dabei überkam ihm ein schlechtes Gewissen, da er doch versprochen hatte, immer ehrlich zu sein.

Der Vater fauchte ihn an.

„Glaubst du, das nehme ich dir ab??“, unsanft packte er seinen Jungen an der Hand und zog ihn mit.
 

~
 

Hígeki suchte ein Fenster. Irgendwie musste er in das Haus kommen und ihm helfen.

Als er eines offen stehen sah, überlegte er kurz, doch seine Entscheidung war schnell getroffen, als er ihn noch einmal Brüllen hörte. Hastig kletterte er durch das Fenster in das Haus.
 

~
 

Tamashi versuchte verzweifelt sich zu wehren.

„Was kann ich denn dafür??! Lass mich los!! Du tust mir weh!!“, jammerte er los.

„Spinn nicht rum, wie ein Mädchen...“, sein Vater zog ihn mit in ein Zimmer, „Da, mach sauber, das hättest du gestern schon tun sollen!!“, schnauzte der Alte wütend.
 

~
 

Hígeki war nun im Haus.

Der obere Stock machte einen normalen Eindruck.

Er konnte Tamashis Stimme hören.

Wieder unschlüssig blieb er stehen.

„Wenn er mich jetzt hier sieht... dann vertraut er mir nie wieder...“, überlegte er schlechten Gewissens.

„Was soll ich tun??!“, überlegte und ging hin und her. Nervös raschelte er mit den Flügel. Er konnte Tamashi doch nicht hier alleine lassen.

† The Past Is Death † -8-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

8
 

„Wenn er mich jetzt hier sieht... dann vertraut er mir nie wieder...“, überlegte er schlechten Gewissens.

„Was soll ich tun??!“, überlegte und ging hin und her. Nervös raschelte er mit den Flügel. Er konnte Tamashi doch nicht hier alleine lassen.
 

~
 

Tamashi heulte vor Wut fast.

„Ja... ich mach ja schon...“, japste er und packte die leeren Kartons und Flaschen in Säcke.

Sein Vater stand tadelnd daneben.

„Gut so... und dass du mir nichts vergisst...“, meckerte er los.

Der Blauhaarige fing an den Boden zu schrubben.

„Verdammt... was soll ich denn jetzt machen? Ich muss doch zurück... Hígeki wird bestimmt wütend..“, ging es dem Jungen durch den Kopf und er war den Tränen nahe.

Sein Vater war inzwischen wieder weggegangen, er würde wohl später seine Arbeit kontrollieren.

Hígeki stand nun in der Tür und sah auf seinen schrubbenden Schützling hinunter. In seinem Gesicht konnte man deutlich erkennen, dass er großes Mitleid mit dem Kleinen hatte. Unbewusst raschelte er mit den Flügel.

Tamashi fuhr vor Schreck zusammen und drehte sich um.

„Hígeki?? Was macht du hier?!!“, japste er verwirrt auf.

„Ist er mir etwa gefolgt?“, überlegte er dann und wurde misstrauisch.

Hígeki plagte indessen ein schlechtes Gewissen.

„Bin dir gefolgt.... aber war anscheinend besser so... wir gehen lieber..“, murmelte der Ältere leise.

Tamashi war etwas enttäuscht.

„Du hast mir nicht getraut, oder?“

Hígeki sah ihn ein wenig beleidigt an.

„Nein... ich hab dir noch nicht ganz vertraut... deine Ehrlichkeit hätte genauso eine Lüge sein können..“, versuchte er sich recht zu fertigen. Dann seufzte er und drehte ihm den Rücken zu.

„Kommst du mit?“, fragte er unsicher.

Tamashi erschrak.

„Ja... alles ist besser als das hier... Ich muss aber noch meine Klamotten holen...“, jammerte er los und stand auf.

Hígeki fasste das ein wenig als Beleidigung auf. Von wegen, alles wäre besser als das hier.

„Ja, was erwarte ich von ihm..“, tadelte er sich selbst gedanklich und nickte.
 

~
 

Tamashi huschte ins Nebenzimmer, schnappte eine große Tasche und stopfte seine Sachen hinein. Dann nahm er seinen eigenen Mantel und ging zurück zu Hígeki.

„Willst du solange meinen Mantel haben?“, nervös blickte er sich um.

Tamashis Vater torkelte zur selben Zeit die Treppe hinauf, sah die Beiden aber noch nicht. Er hatte aber ihre Stimmen gehört.

„Mit wem redest du da?“, fauchte er los.

Hígeki schreckte auf.

„Tamashi.. dein Vater..“, flüsterte er.

Dieser kam nach oben.

„Wieso putzt du nicht??“, brüllte er los.

Zum Glück waren sie Beide noch in dem Zimmer und wurden deswegen nicht entdeckt.

Der junge Vampir quietschte auf. „Was machen wir denn jetzt?“, ängstlich klammerte er sich an den Älteren.

„Ist er nicht mehr böse auf mich?“, überlegte Hígeki ein wenig verblüfft.

„Hast du ein Fenster in deinem Zimmer?“, murmelte er dann.

Sein Vater war indessen fast im Zimmer, „Wo steckst du, kleiner Mistkerl??!“, fauchte er um sich.

Tamashi nickte nervös.

„Ja.. hab ich..“, gemeinsam liefen sie in Tamashis Zimmer.

„Dann nimm deine Tasche und halte dich an.. komm“, erklärte Hígeki, ging zu dem Fenster

und öffnete es.

Der betrunkene und immer noch schreiende Vater suchte sie im Nebenzimmer.

„Das hat Folgen, du kannst was erleben!!“
 

~
 

Tamashi hielt sich fest an ihm an.

„Ja!.... er ist gleich da!!“, fiepte er ängstlich auf, als er ihm im Flur hörte.

Der ältere Vampir hielt seinen Schützling fest bei sich und kletterte mit aller Kraft aus dem Fenster.

„Egal was passiert, halte dich fest...“, murmelte er und sprang dann ab. Sie fielen abwärts und erst knapp vor dem Boden fanden Hígekis schwarze Schwingen Halt in der Luft. Nach einigen Schlägen gewannen sie wieder an Höhe.

Der Vater hatte sein Zimmer in de Zwischenzeit erreicht und sah, dass niemand da war, nur das Fenster offen stand.

„Der ist abgehauen...“, stammelte er außer sich.
 

~
 

Tamashi krallte sich fest an ihn am und sah zurück.

„Und wenn uns jemand sieht?...Es ist doch hell!“, jammerte er leise.

„Wenn uns jemand sieht, dann ist das Ganze für den so verrückt, dass er sich nicht traut, es weiterzuerzählen...“, der Ältere grinste, flog aber extra in einer Höhe, in der sie niemand erkennen konnte. Es war anstrengend, mit Tamashi im Arm zu fliegen, doch er nahm es auf sich.

Tamashi machte sich Sorgen.

„Ich bin zu schwer für dich... soll ich dir helfen?“, fragte er nach.

„Nein.. geht schon..“, Hígeki lächelte, „Wir sind ja gleich da..“

Tamashi nickte. „Okay... wenn du meinst...“, er drückte sich an ihn.

„Jetzt hast du mich aber wirklich an der Backe kleben...“, murmelte der Jüngere mit schlechtem Gewissen.

Der Schwarzhaarige grinste.

„Ja...“, dann wurde er aber etwas ernster, „Wärst du zurück gekommen?“

Tamashi sah ihn verblüfft an.

„Ja... du hast doch meinen Vater erlebt... bei dir ist es viel besser...“, er krallte sich fester an Hígeki. Dieser wurde ein wenig verlegen. „Bist du nicht böse auf mich?“, murmelte er dann.

Tamashi lächelte, „Am Anfang schon... weil du mir nicht geglaubt hast... aber eigentlich bin ich ganz froh, sonst würde ich wahrscheinlich den ganzen Tag schuften“, erklärte der Jüngere.

„Hm...okay...hat er dich eigentlich mal...geschlagen?“, Hígeki wollte mit dieser Frage nicht aufdringlich sein, aber er musste es einfach wissen.

„Nein... ich hab ja immer gemacht, was er gesagt hat... dann war er ja zufrieden..“

„Wenigstens das...“, der Ältere seufzte etwas erleichtert.
 

~
 

Sie flogen bereits über der Gruft, weshalb Hígeki landen wollte, er tat sich dabei jedoch sehr schwer.

„Was hast du? Stimmt was nicht?“, fraget Tamashi etwas besorgt.

„Nein...alles in Ordnung...“, versicherte der Ältere und gab bei der Landung sein bestes. Er landete wackelig auf den Beiden und da sie wohl etwas zu viel Schwung hatten, konnte er mit Tamashi im Arm das Gleichgewicht nicht halten.

Er war unsanft knapp neben seinem Schützling am Boden gelandet und sah ihn schuldbewusst an. „Gomen!!“

Der Jüngere war auf seiner Tasche gefallen und sah ihn an, musste dann grinsen.

„Nicht so schlimm... bei dir alles in Ordnung?“

Hígeki stand auf und half ihm hoch. Auch er lächelte.

„Ja.. alles bestens!“

Tamashi nahm auch die Tasche hoch. „Jetzt wohn ich wirklich bei dir!“, grinste er.

„...Endlich hab ich einen vernünftigen Mitbewohner... die Spinnen waren nicht so gesprächig..“, scherzte de Ältere.

Sein Schützling lachte auf, „Das kann ich mir vorstellen!! Ich warne dich.. ich bin ne furchtbare Quasselstrippe!!“

„Das stört mich nicht..“, Hígeki lächelte ihn an.

Tamashi musste wieder grinsen.

„Auf deine Verantwortung!“, gemeinsam gingen sie Treppen in die Gruft hinunter.

„So. .also... willst du jetzt mit mir losziehen?“, fragte Hígeki, der langsam Hunger auf Blut bekam.

„Ja... muss nur schnell die Tasche runterschaffen..“, der Jüngere drehte sich zurück zu ihm.

„hm..okay..“, Hígeki wartete im Abgang.

Tamashi beeilte sich, er lief die Treppe hinunter und warf die Tasche auf das Bett. Der Gedanke, nicht mehr zu Hause zu sein, machte ihn glücklich und mit einem Lächeln im Gesicht lief er zurück nach Oben zu Hígeki.

„So... da bin ich wieder!!!“

Hígeki musterte ihn ungläubig.

„Wieso strahlst du so?“, fragte der Ältere ernst.

„..es wird ihm bestimmt nicht gefallen....danach wird er mich und sein jetziges Leben wahrscheinlich hassen...“, überlegte er betrübt.

Tamashi glubschte ihn an.

„Was? Einfach so...“, er grinste, „Weil ich jetzt nicht mehr zurück zu meinem Vater muss..“, erklärte er dann fröhlich.

Hígeki zwang sich zu einem Lächeln.

„Ach so... ja, ich glaube, den siehst du so schnell nicht wieder...“

Tamashi war erleichtert.

„Gut...und? Wo geht’s hin?“, fiepte er dann quietschfröhlich.

Hígekis bekam ein immer schlechteres Gewissen, als er ihn so glücklich sah. Betrübt sah er ihn an.

„Hm.. gehen wir mal los... wir haben es ja nicht eilige..“, murmelte er und ging voran, um sein fröhliches Gesicht nicht zu sehen.

„Okay!!“, gluckste er wieder überglücklich und schlenderte ihm hinterher.

Gemeinsam durchquerten sie den Friedhof. Es dämmerte bereits, es war also die beste Zeit um auf die Jagd zu gehen. Hígeki öffnete das alte Eisentor, das zu der langen Straße führte. Er war schweigsam und ging schnell, sodass Tamashi sich beeilen musste, um mit ihm gleichauf zu sein.

„Wieso sagst du nichts?“, wollte der Jüngere nach einer Weile wissen.

Hígeki sah ihn von der Seite an.

„Bist du dir sicher, dass du das machen willst...ich mache mir ein paar Sorgen..“, er lächelte vorsichtig. Würde es Tamashi verkraften, jemanden zu töten? Der schwarzhaarige Vampir biss sich auf die Unterlippe.

„Nicht wirklich... Ich kann kein Blut sehen..“, erklärte der Jüngere und erschauderte, „Ich werde mit Sicherheit der schlechterste Vampir, den es je gab...“, meinte dann kläglich.

Hígeki lächelte seinen Schützling sanft an.

„Du lässt dir deine Angst kein bisschen anmerken...“, murmelte er und griff nach seiner Hand, „Du schaffst das schon....“

Tamashi sah ihn traurig an und seufzte.

„Ich hab gelernt, solche Gefühle zu überspielen...“, erklärte der Kleinere.

Hígeki kannte dieses Gefühl, wenn man sich nichts anmerken lassen wollte und hielt seine Hand darauf noch ein bisschen fester. Hand in Hand gingen sie die Straße weiter entlang.

„Aber.. gehört das nicht auch dazu, wenn man ehrlich ist, dass man seine Gefühle offen zeigt?“, fragte er dann, weil sie sich geschworen hatte, immer ehrlich zueinander zu sein.

Tamashi blickte verlegen auf ihre Hände.

„Das hab ich nicht gelernt...“, stammelte er dann und sah wieder zu Boden.

Der Größere ließ ihn nicht los und seufzte.

„Dann muss ich wohl immer gut darauf achten, wie es dir wirklich geht... Ich will nicht, dass du leidest...“, murmelte er.

„Musst du nicht...das brauche ich ja jetzt nicht mehr...“, begann der Blauhaarige verlegen zu stammeln.

Hígeki lächelte.

„Wenn du das sagst...“, nach einer Weile erreichten sie die Stadt. Hígeki wurde zunehmend nervöser, er verfluchte diese Notwenigkeit, die zum Vampirsein gehörte. Er war sich sicher, dass Tamashi ihn danach hassen würde.

† The Past Is Death † -9-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

9
 

Nach einer Weile erreichten sie die Stadt. Hígeki wurde zunehmend nervöser, er verfluchte diese Notwenigkeit, die zum Vampirsein gehörte. Er war sich sicher, dass Tamashi ihn danach hassen würde.
 

~
 

Einige Minuten später, kam ihnen jemand entgegen. Der jüngere Vampir wurde nervös, Hígeki ließ seine Hand los und flüsterte ihm zu, „Gefällt dir der?“

Tamashi sah ihn verdutzt an. „Wieso soll der mir gefallen?“, fiepte er verwundert.

„Verdammt...falsch formuliert...“, tadelte sich Hígeki gedanklich uns seufzte, dann sah er seinen Schützling reumütig an.

„Gomen.. ziehst du ihn als Beute in Betracht?“, fragte er dann erneut.

Tamashi blinzelte, „Ach so meinst du das...sieht man von außen, wie jemand schmeckt?“, fragte er dann naiv.

„Im Prinzip nicht, dir sollte nur nicht zu sehr vor ihm ekeln..“, er blickte nach vorne, „Ich finde ihn akzeptabel..“, erklärte Hígeki, der Jüngere folgte seinem Blick.

„mmh... sieht ganz normal aus..“

„Okay.. Soll ich ihn töten, bevor du trinkst?“, wollte der ältere Vampir wissen.

Tamashi erschrak.

„Um...bringen? Wenn es sein muss...“, fiepte er erschüttert.

„Es muss nicht sein... er würde an den Folgen sterben...Ich will dir nur das Wimmern dabei ersparen..“, erklärte Hígeki und sah seinen Schützling noch einmal eindrücklich an. Er wollte sofort erkennen, wenn es ihm zu viel wurde.

Tamashi war geschockt.

„Mach...wie du willst...“, stammelte er und immer mehr Angst davor machte sich in ihm breit.

Hígeki sah ihn traurig an.

„Ja...“, murmelte er noch und ging dann auf das Opfer zu. Wäre er alleine gewesen, hätte er noch mit ihm gespielt. Mit ihm gesprochen oder ihn gehetzt, doch das wollte er Tamashi nicht antun, ohne ein Wort zu verlieren packte er ihn. Sein Opfer wehrte sich unter seinen Berührungen, doch Hígeki griff schnell nach seinem Kopf und riss ihn herum, sodass das Genick brach, die Haut aber keinen Schaden davon trug. Dann setzte er seine Lippen und Zähne an den Hals, biss zu und trank.
 

~
 

Tamashi hörte das Knacken des Genicks und zuckte zusammen.

„Das kann ich nicht...“, dachte er schockiert und schloss seine Augen.

Hígeki trank sich indessen satt, er hatte ein zunehmend schlechteres Gewissen, doch der Hunger würde sie Beide noch umbringen.

Als er fertig mit seinem Opfer war, wischte er sich noch die Blutspuren aus den Mundwinkeln und drehte sich dann erst zu seinem Schützling um.

„Du...“, murmelte er resigniert.

Tamashi stand wie angewurzelt und erschauderte.

„Ich... kann das nicht...“, jammerte er leise.

Hígeki seufzte.

„Dein Hunger wird größer werden und du schwächer...du musst trinken...“, meinte er und zog das Opfer zu dem Kleineren hinüber. Dieser sah auf den Leichnam hinunter und schlug sich die Hand vor den Mund. Ihm wurde schlecht.

„Warum muss es denn ausgerechnet Blut sein..“, stammelte er leise.

Hígeki bekam großes Mitleid mit ihm.

„Ich weiß es nicht... es ist so... daran können wir nichts ändern...“, er ließ ihr Opfer zu Boden fallen und ging zu Tamashi, legte sanft eine Hand auf seine Schulter.

„Es tut mir Leid...“, entschuldigte er sich leise.

Tamashi begann zu zittern.

„Du kannst ja nichts dafür..“, es schüttelte ihn. Nie würde er diesen Anblick vergessen können.

Der Ältere seufzte und machte einen Schritt zurück, bevor er ihn reuig ansah.

„Was machen wir jetzt?“, fragte er dann.

Tamashi sah ihn an.

„Gomen...so etwas Dummes wie mich, hast du auch noch nicht getroffen, oder?“, nuschelte der Kleinere.

Bestürzt schüttelte Hígeki den Kopf.

„Ich wäre damals fast gestorben, bevor ich das erste Mal getrunken habe... Wir können auch wieder Heim gehen... du kannst etwas von mir haben..“

Tamashi nickte abwesend.

„Ja... ist vielleicht besser...“, murmelte er.

„Oh man, er hat bestimmt die Schnauze voll von mir..“, überlegte der Jüngere bekümmert. Er hatte das Gefühl, Hígeki am laufendem Band bloß Ärger und Sorgen zu machen.

Der Größere nickte.

„Ich kann es verstehen... wirklich...“, tröstete er den Jüngeren und packte den Typen am Kragen. Er musste ihn noch verschwinden lassen und hob deswegen die Metallplatte, die den Eingang zu der Kanalisation verdeckte, zur Seite. Angewidert sah er zu, wie die Leiche in das Abwasser fiel, dann schob er den Deckel wieder über das Loch.
 

~
 

„Komm...“, er nahm Tamashi wie ein Kind an der Hand und zog ihn mit sich.

Er hatte das getan, was er um jeden Preis verhindern wollte. Doch hatte er eine Wahl gehabt? Tamashi ging es nun schlechter und die Angst vor seinem jetzigen Leben stieg. Doch irgendwann musste er selbst trinken.

Sein Schützling ging benommen neben ihm her.

„Tut mir wirklich Leid... ich hau gerade dein ganzes Leben durcheinander...“, murmelte er monoton.

„Hör auf so etwas zu sagen... das stört mich nicht...“, beruhigte Hígeki, legte sanft einen Arm um seine Schulter und zog ihn somit zu sich.

Tamashi hielt sich an ihm fest.

„Ich hab noch nie eine Leiche gesehen...“, stammelte er leise und musste an das Opfer zurück denken.

Der Ältere biss sich auf die Lippe. Er konnte noch das Blut von vorhin schmecken und wusste nicht recht, was er darauf sagen sollte.

„Wovon sollen wir sonst leben?“, meinte er mit einem entschuldigendem Unterton.

Tamashi versuchte zu lächeln.

„Ist ja nicht so schlimm... war nur... das erste mal eben... Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mich dran gewöhnen könnte...“

Der Schwarzhaarige blickte ins Leere.

„Du hast lange Zeit, dich daran zu gewöhnen...“, murmelte er leise und sah dann auf, „Es tut mir Leid, ich wollte dich heute nicht so überfordern...“, fügte er noch leise hinzu.

Sein Schützling starrte gedankenversunken auf die Straße.

„..Unsterblich sein... als Mensch träumt man davon...es zu sein, ist aber nicht so wie man denkt...“, erklärte er und seufzte.

Auch Hígeki starrte auf den Weg vor seinen Füßen.

„Es ist eine Farce... ein endloser Weg... voller Wiederholungen, du weißt nicht, wie viel Zeit vergeht...ob es Wochen waren oder bloß eine Nacht...“, erschrocken sah er den Jüngeren an, „Ich..ich wollte dir keine Angst machen...“, entschuldigte er sich sofort.

Tamashi sah auch zu ihm.

„Nein...nicht so schlimm...ich bin ja wenigstens nicht allein...“, beruhigte er den Älteren und lächelte nun wieder ehrlich.

Hígeki erwiderte seinen Blick traurig, „Ja...ich bin jetzt auch endlich nicht mehr alleine..“, ruhig lächelte er.

„Du wirst trotzdem traurig...was hast du?“, fragte der Jüngere und musterte ihn.

Hígeki schüttelte den Kopf.

„Ich hab mich nur erinnert, das ist alles...“, er seufzte und lächelte, „Es geht schon...“

„Keine schöne Vergangenheit...“, überlegte Tamashi.
 

~
 

Sie waren wieder zurück am Friedhof angelangt. Er löste sich von dem Älteren und streckte sich.

„Ich will noch ein bisschen draußen bleiben...es ist so stickig da unten...“

„Ich verstehe schon... er sucht bereits jetzt schon Abstand...“, überlegte Hígeki traurig, aber nickte.

„Ich bin inzwischen unten...“, murmelte er und stapfte die Steintreppe hinunter.

Leise grummelte er vor sich hin. Er war wütend auf sich und darauf, dass er dem Kleinen so früh so viel zugemutet hatte. Um sich zu beruhigen, schlug er einmal kräftig gegen die Steinwand.

„Ich hasse dieses Leben...“, fluchte er gedanklich und ging in die Kammer, die zu einer Küche eingerichtet war.

„Er hat bestimmt schon Hunger... wieso habe ich nicht nachgedacht? Ich habe mir doch geschworen, nie jemanden mit diesem Leben zu belasten...“, erinnerte er sich und suchte ein Glas aus dem Holzschrank. So oder so musste Tamashi Blut trinken. Und wenn es heute noch einmal seines sein müsste. Die Wunde an seinem Unterarm, aus der er Tamashi sein Blut gegeben hatte, tat noch weh, doch er würde sie erneut für ihn öffnen. Mit einer seiner Krallen setzte er an.
 

~
 

Tamashi indessen setzte sich auf einen der alten Grabsteine.

Er erschauderte.

„Ich will niemanden umbringen...das kann ich nicht...“, gedankenversunken sah er zum Himmel, es zogen dicke Wolken auf.

„Da kommt noch ein Gewitter...es wird gleich regnen...ich geh besser..“, überlegte er, stand auf und ging ebenfalls die Steintreppen hinab. Hígeki war nicht zu sehen. Er sah sich um. „Hígeki? Wo bist du?“, murmelte er und ging in die Küche.

Als er ihn so stehen sah, erschrak der Kleinere.

„Was machst du da?“, stammelte er nervös.

Hígeki schrak auf. Er wollte nicht, dass Tamashi das sah.

„Du meintest doch, dass du lieber noch einmal von mir trinkst...“, rechtfertigte er sich und sah ihn ein wenig betreten an.

„Nein.....“, keuchte Tamashi entsetzt auf und Tränen stiegen ihn in die Augen, „Ich will gar keins...“, japste er und rannte los. Hastig lief er die Steintreppe hinauf, ins Freie. Den Regen merkte er nicht, aufgelöst stürzte er sich ins Unbekannte.

Hígeki knallte wütend das noch leere Glas an den Tisch und sah ihm nicht mal nach. Sein Blick galt dem Boden und er biss sich fest in die Lippe.

„Wieso...wieso tu ich ihm so weh.... Tama...“

† The Past Is Death † -10-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

10
 

Hígeki knallte wütend das noch leere Glas an den Tisch und sah ihm nicht mal nach. Sein Blick galt dem Boden und er biss sich fest in die Lippe.

„Wieso...wieso tu ich ihm so weh.... Tama...“
 

~
 

Tamashi lief blindlings los. Er wusste nicht, wohin und wie lange er rannte. Es war dunkel und neblig. Nur die Straßenlampen erhellten die Straße ein wenig.

„Wo bin ich hier? ... Es ist kalt...“, der Blauhaarige setzte sich zittrig auf den Boden des Gehsteiges und lehnte sich an eine kalte Hauswand.

„Was mach ich denn jetzt... Ich bin wieder allein...“, schniefte der Junge. Plötzlich blitzte es und er zuckte ängstlich zusammen. Es brachte nichts, hier sitzen zu bleibend. So stand er auf und irrte durch, die ihm unbekannte Gegend. Es donnerte immer wieder. Tamashi fiepte jedes Mal auf. „Ich will wieder zurück....“, wünschte er sich verzweifelt.
 

~
 

„Er ist doch total schwach im Moment... er hat nichts getrunken...“, Hígeki machte sich große Sorgen und lief die Steintreppe hinauf. Tamashi war jedoch nirgendwo zu sehen. Nervös flog er los. Ihm war egal, ob er gesehen wurde oder nicht. Das Einzige, das zählte, war ihn zu finden.

„Er hat doch Angst bei Gewitter...ich bin so ein Idiot..“, schoss es ihm durch den Kopf, als er die Blitze sah. Verzweifelte suchte er nach dem Kleineren, erreichte auch schon die Stadt. Eilig flog er über die Dächer und ließ den Blick immer suchend auf dem Boden.

Nach einer Weile, entdeckte er ihn, dicht an eine Hauswand gedrückt, stehend. Hígeki war heilfroh, ihn gefunden zu haben.

„Tama!!“, er stürzte hinunter und landete nahe bei ihm.

Tamashi drehte sich um und sofortig überkamen ihn Tränen. „Hígeki!!“, japste er auf und warf sich in seine Arme, „Ich hatte Angst....“, murmelte er und drückte sich fest zu ihm.

Hígeki legte die Arme um ihn, zog ihn nahe an sich ran und streichelte seinen Kopf.

„Wieso bist du denn auch abgehauenen....“, murmelte der Ältere besänftigend.

Sein Schützling schluchzte. „Ich weiß nicht...“, nuschelte er und kuschelte sich an ihn. Sein ganzer Leib war durchnässt und er zitterte.

„Mir ist kalt....“

„Ich... ich habe dir Angst gemacht, oder?“, entschuldigte sich Hígeki und spannte seine Flügel als Regenschutz über sie. Er versuchte ihn ein wenig zu wärmen, doch war selbst schon viel zu unterkühlt dafür.

Tamashi lächelte kläglich.

„N..nein... ich weiß nicht, wieso ich abgehauen bin... das ist mir... einfach zu viel gewesen... Ich will dein Blut nicht...“, erklärte er und kuschelte sich dichter an ihn.

Hígeki seufzte und streichelte ihn weiter.

„Komm... ich bring dich heim...“, er sah seinen Kleinen besorgt an, „Aber irgendwann musst du etwas trinken...“

Tamashi sah auf, „Aber nicht jetzt... und nicht deins...“, er hielt sich noch immer an dem Größeren fest.

„Okay...“, Hígeki lächelte lieb, „Komm...“, er nahm ihn hoch.

„Du bist so durchnässt...“, murmelte der Ältere, seinen Schützling behutsam ihm Arm haltend und flatterte hoch.

Tamashi kuschelte sich wieder an ihn.

„Ich bin doch zu schwer...“, meinte er entschuldigend und machte die Augen zu.

„Es geht schon...“, Hígeki lächelte. Er merkte genau, dass Tamashi langsam seine Kräfte verließen. Doch sie würden bald wieder zurück sein. Hígeki flog so schnell er konnte.

Der Kleinere öffnete seine Augen wieder einen Spalt und blickte verwundert hinunter.

„So weit bin ich gelaufen?...Das hab ich gar nicht gemerkt...“

„Ja... du warst wohl sehr in Panik..“, meinte Hígeki und landete vorsichtig und setzte ihn am Boden ab. Dann nahm er seine Hand und zog ihn mit sich.

„Wir sehen mal dazu, dass wir trocken werden...“, meinte der Ältere.

Tamashi ließ sich führen.

„Ja.. wegen mir bist du jetzt auch klatschnass...Gomen..“

„Hör auf, dich andauernd zu entschuldigen...“, er seufzte.

Der Kleinere nickte. „Okay... wenn du das nicht willst...“, gemeinsam gingen sie die hinunter, in die Gruft.
 

~
 

Unten schüttelte Hígeki sich sorgfältig ab und ging danach zum Schrank. Dort zog er zwei Handtücher heraus und warf eines dem Kleineren zu.

„Hier bitte... mach dir bloß um mich keine Sorgen..“, er lächelte.

Auch Tamashi hatte seine pechschwarzen Flügel ausgeschüttelt. „Danke...“, er zog sich das nasse Shirt über den Kopf, bevor er sich in das weiche Handtuch wickelte.

Hígeki hatte sich indessen bis zu den Shorts ausgezogen und sich anschließend das Handtuch auch über die Schultern gehängt.

„brr...“, er war durchfroren und ging in die Küche. Dort machte er Feuer und setzte Tee auf.

Fest in das Handtuch eingemummelt, tapste der Kleinere ihm hinterher.

Hígeki zitterte ein wenig und sah ihn an. „Willst du auch Tee?“

Tamashi sah ihn durch die nasse blaue Mähne an und nickte.

„Okay...“, sie mussten so und so noch warten, bis der Tee gezogen hatte.

Hígeki musterte seinen Schützling.

„Wie geht es dir?... Fühlst du dich nicht zu schwach?“, fragte er besorgt.

„Geht schon... mir ist nur kalt...“, schniefte der Jüngere, auch er zitterte.

„okay... warte..“, der Größere nahm eine Fackel und entzündete sie am Herd, hängte sich dann an die Wand, „Vielleicht wird es jetzt ein wenig wärmer...“

Tamashi setzte sich an den Stuhl, de nahe beim Herd stand und starrte gedankenversunken die Flammen an.

Hígeki lehnte sich neben ihn an die Wand.

Der Tee hatte fertig gezogen, deswegen nahm er zwei große Tassen aus dem Schrank und füllte sie voll. Eine reichte er ihm, dabei sah er ihn schuldig an. Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen vorhin.

Tamashi nahm die Tasse und bemerkte dabei seinen Blick.

„Warum schaust du mich so an?“, fragte er und machte vorsichtig einen Schluck von dem noch sehr heißen Tee.

„Du siehst traurig aus..“, murmelte Hígeki und blies über den Tee, bevor er einen Schluck machte.

Der Jüngere lächelte. „Nein...bin ich eigentlich nicht...Ich hab nur nachgedacht...“, seufzte er.

„Ach so..“, Hígeki machte noch einen Schluck, „Kann ich verstehen... muss echt schwierig sein für dich im Moment...“

Auch Tamashi pustete nun über den rauchenden Tee.

„Das ist es nicht unbedingt... ich hab mein ganzes Leben zu Hause geschuftet... und auf einmal ist mein ganzes Leben in zwei Tagen umgekrempelt..“, erklärte er und nippte wieder.

Hígeki nickte und blickte nachdenklich in seine Tasse.

Der Kleinere zog seine Beine dicht an.

„Für dich war es bestimmt auch schwierig, oder?“, murmelte Tamashi und trank weiter an dem Tee.

Hígeki dachte zurück.

„Hmm... ja war es...“, er seufzte und sah auf den Boden, „Ich hoffe, ich mache es dir nicht noch schwieriger, als es schon ist...“

Tamashi lächelte, „Nein... du hilfst mir ja... ich wüsste nicht, was ich jetzt ohne dich machen würde...“, murmelte der Jüngere und starrte seinen Tee an.

Hígeki nickte.

„Na ja... ich weiß nicht, ob das vorhin richtig war...“, er wurde wieder unruhiger, „Irgendwann musst du...“

Tamashi erschauderte, seufzte aber dann.

„Warum muss es denn Blut sein...“

„Ich würde mir auch wünschen, es wäre nicht Blut.. aber je länger man es trinken muss und je mehr man sich daran gewöhn, desto besser schmeckt es... irgendwann...“, er schüttelte den Kopf.

„Ich glaub nicht, dass ich das mal trinken werde!!“, Tamashi durchzuckte Grauen.

Hígeki stand auf, er wurde eben etwas wütend, versuchte sich aber zusammenzureißen.

„Dann zwinge ich dich dazu...“, meinte er ernst.

Tamashi blickte ihn überrascht an.

„Wa-?“

Hígekis blick war nun grimmig, „Ich lasse es nicht zu, dass du zu Grunde gehst..“, er sah weg.

Tamashi starrte wieder den Tee an, „Das wird schon noch gehen, oder?“

Der Ältere sah ihn wieder zu ihm.

„Na ja? Für wie lange?...“, er lächelte etwas gereizt, da Tamashi anscheinend den Ernst seiner Lage nicht begriff, „Drei Tage? Vier Tage? Eine Woche? Wie stark bist du? Wie lange würdest du aushalten?“

Tamashi blickte ihn an und seufzte resigniert.

„Nicht lange glaube ich...“, er stellte die Tasse an den Tisch, bevor sie ihm aus seinen zitternden Händen fiel.

Hígeki sah ihn beunruhigt an, sofort tat es ihm Leid, dass er eben so schroff gewesen war.

„Du bist ja jetzt schon ganz zittrig...“

Tamashi lächelte jedoch.

„Ach... ich hab mich bestimmt nur erkältet... mir geht es gut soweit..“

Der Ältere war da eher skeptisch und schüttelte den Kopf.

„Nein... du kannst deine Kräfte ohne Blut nicht regenerieren...“, erklärte er.

Tamashi drückte die Arme fest an die Beine, damit das Zittern nicht so auffiel.

„N..nein. mir geht’s wirklich gut...“, murmelte er.

„Ich wollte ihn doch nicht anlügen... aber ich will auch nicht sein Blut...“, überlegte er ein wenig verzweifelt.

„Kein Vampir kann ohne Blut auskommen...“, seufzte der Größere, schüttelte nochmals den Kopf und musterte ihn genau, „Ich pass auf dich auf..“

Tamashi sah ihn zittrig an.

„mmhh...“, murmelte er lediglich und starrte wieder in das Feuer.

Hígekis Blick galt auch wieder dem Boden. Er stellte die Tasse ab.

„Komm... wir ziehen uns mal trockenes Gewand an...“

Tamashi nickte und tapste ihm hinterher ins Nebenzimmer.

Der ältere Vampir behielt ihn immer genau im Auge. Er ging zu dem Schrank, nahm sich frische Klamotten und zog sich an.

Auch Tamashi hatte sich trockene Kleidung aus seiner Tasche genommen. Erst zog er sich die Hose an. Den Pullover musterte er dann.

„Hígeki? Jetzt brauche ich aber wirklich ne Schere..“

Hígeki lächelte etwas.

„Ja.. Moment...“, er öffnete eine Lade des Schreibtisches. Darin befanden sich einige Stifte und ein paar andere Dinge, darunter war auch eine Schere. Diese reichte er ihm.

„Danke...“, er nahm sie entgegen und begutachtete seinen Pullover, dann sah er wieder fragend zu Hígeki. „Wie groß muss ich die machen?“

Der Ältere zeigte ihm eines seiner T-Shirts. „So ungefähr... denke ich..“

Nach der Vorlage schnitt Tamashi zwei große Löcher in den Stoff und zog sich den Pulli drüber.

Erfolgreich raschelte er mit den Flügeln.

„Ja.. die sind gut so...“ meinte er und wankte dabei aber leicht.

Hígeki erschrak und packte ihm aus Reflex am Arm, nahm ihm erst mal die Schere aus der Hand und legte diese bei Seite.

„Hey...“, murmelte der Ältere und ließ ihn wieder los, sah ihn aber beunruhigt an.

Tamashi sah ihn etwas benebelt an und lächelte, „Geht schon..“

Hígeki schüttelte den Kopf.

„Setz dich lieber, bevor du umkippst...“

„Das geht nicht lange gut...“, überlegte er. Tamashi wurde zunehmend schwächer.

Tamashi ließ sich auf das Bett plumpsen, weil dieses am nächsten stand.

„Du musst dir keine Sorgen machen...“, murmelte er und sah hoch zu dem Älteren.

Dieser verschränkte die Arme.

„Tu ich aber... dein Zustand wird sich nicht verbessern...“, tadelte er seinen Schützling.

Tamashi machte einen Hundeblick.

„Das wird doch noch gehen...“, dabei schnippte er eine Spinne weg, die ihm das Bein hoch krabbelte.

Hígekis Blick war besorgt und wieder seufzte er.

„Du verstehst das nicht, hm?!“, murmelte er und lächelte etwas.

Der Kleinere starrte indessen den Fußboden an, ihm wurde schwummrig, sodass er sich den Kopf halten musste. Es war ein leises Ächzen zu hören.

Der Ältere setzte sich neben ihn.

„Hey... mein Angebot steht noch... ansonsten wirst du Zwangsernährt...“, murmelte er tröstend.

Tamashi sah zu ihm hinüber und zog die Knie dicht an sich.

„Nein... ich will nicht dein Blut...“

Der Größere stand wieder auf. Er konnte das nicht länger mit ansehen. Leise grummelnd ging er nachdenklich im Raum hin und her, dann kramte er kurz in einem der Schränke.

„Bin gleich wieder da...“, meinte Hígeki dann noch kurz und rannte die Stiegen hoch. Zum Glück hatte es aufgehört zu regnen. So stürmte er los, um für seinen Schützling fremdes Blut zu holen.
 

~
 

Tamashi schaute ihm hinterher und ließ sich resigniert zur Seite fallen. Sein Gesicht vergrub er im Kissen.

„Wieso passieren solche Sachen immer mir?!!“...

† The Past Is Death † -11-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

11
 

Tamashi schaute ihm hinterher und ließ sich resigniert zur Seite fallen. Sein Gesicht vergrub er im Kissen.

„Wieso passieren solche Sachen immer mir?!!“...

Er hatte die Flügel um sich gewickelt, ihm war kalt und ihm war auch schlecht geworden. Zitternd lag er im Bett und wartete auf Hígeki.
 

~
 

Hígeki beeilte sich, ein Opfer zu finden. Er tötete es schnell und füllte das mitgenommene Gefäß mit Blut, bevor er die Leiche wieder verschwinden ließ.

Er war noch immer sehr skeptisch.

„Wie kann ich ihn zwingen, wenn er es verweigert??...“, überlegte er nervös, während er zurück zu dem Friedhof flog.

In Eile lief der schwarzhaarige Vampir die Treppen in die Gruft hinab. Als er ihn so kläglich am Bett liegen sah, bekam er Mitleid. Vorsichtig setzte er sich neben ihn.

„Du trinkst das jetzt...“, meinte er fordernd, behielt aber Freundlichkeit in der Stimmlage. Tamashi sah ihn flehend durch die Flügel an und schüttelte den Kopf.

Er wollte kein Blut trinken, um keinen Preis, deswegen kamen ihm Tränen. Schnell drückte er sein Gesicht wieder in das Kissen.

Hígeki sah ihn mitleidig an und stellte das Gefäß beiseite. Sachte streichelte er den Rücken seinen Schützlings.

Dieser zuckte unter seiner Berührung zusammen und raschelte nervös mit den Flügeln.

„Ich mach dir nur Ärger...“, murmelte der Kleinere.

Der Ältere schüttelte den Kopf.

„Nein... sag so etwas nicht... ich... wollte, dass du bei mir bist..“, erklärte er leise und streichelte ihn weiter.

Tamashi schüttelte seine Flügel und erschauderte.

„Dann bist du aber selber Schuld...“, rechtfertigte er sich mit schwacher Stimme.

Wieder schüttelte Hígeki den Kopf.

„Ich bin nur daran Schuld, dass es dir so schlecht geht...“, murmelte er und biss sich auf die Lippe.

Tamashi lächelte.

„Ach... nicht so schlimm... mir ging es schon schlechter...“, aufmunternd raschelte er mit den Flügel. Hígeki streichelte ihn sanft weiter.

„Es scheint für dich das schlimmste auf dieser Welt zu sein, Blut trinken zu müssen...“

Tamashi schloss erschöpft die Augen.

„Ich will nicht, dass Jemand dafür wehgetan wurde...“

Er zitterte, „Ich kann niemanden verletzten...“

„Er hört nicht auf zu zittern...“, überlegte der Ältere.

„Die Menschen haben es nicht verdient... sie töten sich doch auch... also wieso nicht wir..“, versuchte er Tamashis schlechtes Gewissen zu lindern.

Tamashi rollte sich zusammen und drückte die Augen fest zu.

Sein Körper zitterte nun stärker.

„Mir... ist schlecht...“, wimmerte er leise.

Hígeki musterte ihn. Er war total blass.

Er zog ihn zu sich, sodass sein Schützling nun aufrecht zwischen seinen Beinen saß und sich mit dem Rücken an seinem Oberkörper anlehnen konnte.

Dann nahm er das Gefäß und hielt es ihm hin.

„Trink jetzt...“, murmelte Hígeki befehlend aber leise.

Der Kleinere biss sich auf die Lippe und schüttelte den Kopf. Er wich davor zurück und drückte sich somit näher an ihn.

Hígeki bot ihm Widerstand gegen hinten, damit er sich nicht verkriechen konnte.

„Ich kann auch anders...“, knurrte er leise.

Tamashi sah ihn flehend an, blickte dann wieder zu dem Glas und verzog das Gesicht. Er versuchte noch immer, von ihm wegzukrabbeln.

Hígeki packte ihn aber und zog ihn wieder zu sich.

„Ich sehe nicht länger zu, wie dir immer schlechter wird...“, meinte er schroff, in Wirklichkeit hatte er jedoch noch keine Idee, wie er ihn dazu zwingen konnte.

Sein Schützling fiepte und lehnte sich zitternd an ihn. Noch immer musterte er das Glas skeptisch.

Hígeki hatte wirklich großes Mitleid mit ihm, aber er würde dieses Blut irgendwie in ihn hinein bekommen.

„Trink, oder ich zwinge dich ernsthaft dazu...“, er funkelte ihn streng an, hielt ihn aber weiterhin liebevoll an der Schulter.

Tamashi nickte nun.

Er lehnte sich zu dem Glas und nippte etwas daran.

Angewidert verzog er das Gesicht

Hígeki sah ihm zu und wartete still, währenddessen streichelte er ihn weiter tröstend.

Tamashi nahm nun einen größeren Schluck, es schüttelte ihn. Er genoss jedoch die Streicheleinheiten, die ihn dazu ermutigten, weitere Schlücke zu machen.

Der Größere kontrollierte, wie viel er trank und lächelte dabei.

„Gut so..“, murmelte und streichelte ihn weiter.

Tamashi nahm ihm das Glas aus der Hand und trank selbstständig weiter, dabei kuschelte er sich nahe an ihn.

Hígeki schlang die Arme um ihn und hielt ihn fest.

Still sah er zu, wie Tamashi das Glas leerte und es dann wieder zur Seite stellte.

Der Jüngere sah ihn schmollend an.

„Bist du jetzt zufrieden?“, murmelte er beleidigt.

Hígeki lächelte und nickte.

„Ja...“, er zog ihn näher zu sich, „Sehr sogar...“

Tamashi schmiegte sich an ihn.

„Das war eklig...“, er schüttelte sich angewidert.

Hígeki beäugte seinen Schützling.

„Aber dir geht es besser, oder?“

Der Kleinere sah zu ihm hoch.

„Geht schon... aber der Geschmack ist furchtbar..“, er kuschelte sich noch näher an ihn.

„Na ja..“, murmelte Hígeki und hielt ihn fest.

„Ich wollte nicht so gemein sein... tut mir Leid..“

„Nein... du musst dich nicht entschuldigen..“, lächelte er, drehte sich um und richtete sich etwas an ihm auf. Dann umarmet er den Größeren.

Hígeki wurde darauf etwas verlegen und drückte ihn leicht.

„Ich hoffe, ich werde dich nicht immer zwingen müssen..“, murmelte er und blickte ihm dabei in die Augen.

Tamashi schloss die Augen und legte seinen Kopf auf seine Schulter.

„Ich werde mich zusammenreißen...hai?“

Hígeki streichelte wieder seinen Rücken.

„Gut...“, auch er machte nun die Augen zu und genoss seine Nähe, „Ich...hab dich lieb..“, murmelte der Größere dann und biss sich sofort, für das, was er eben gesagt hatte auf die Lippe.

Tamashi riss die Augen auf und sah ihn an.

„Wa-?“

Der schwarzhaarige Vampir sah ihn erschrocken an und blickte dann zur Seite.

„Ich weiß auch nicht recht..“, vorsichtig sah er wieder zu ihm.

„Schon gut..“, lächelte Tamashi und zog ihn wieder zu sich.

Hígeki kam ihm nun sehr Nahe, ihre Lippen berührten sich fast. Da er sehr verlegen war, wurde er etwas rot um die Nase, wich dann aber zurück und sah erneut zur Seite.

„Nja..“

Tamashi krabbelte ein wenig zurück.

„Ist... dir das peinlich?“, selbst etwas verlegen schaute er ihn an.

Hígeki fasste Mut.

„Was sollte mir peinlich sein?... Nein... Ich habe dich lieb...das kannst du nicht mehr ändern!“, grinste er nun frech.

Tamashi fiel ihm darauf glücklich um den Hals.

„Dann ist doch alles in Ordnung...“, fiepte er und gab ihm spontan ein Küsschen auf die Wange.

Darauf wurde Hígeki wieder rot. Er ließ es sich aber gefallen und lächelte.

„Gut... wenn du das so siehst, dann ist es gut..“, murmelte er.

Tamashi sah ihn fragend an.

„Macht man so etwas unter Freunden? Ich weiß nicht... ich hatte nie welche..“, erklärte er und schmiegte sich wieder an ihn.

„Ich... weiß es auch nicht... aber ich hoffe es...“, Hígeki lächelte und kraulte seinen Nacken.

Sein Schützling schnurrte unter seinen Berührungen zufrieden und raschelte mit den Flügeln.

Hígeki gefiel dieses Schnurren und machte weiter. Auch er säuselte zufrieden und wollte ihn am liebsten nicht wieder loslassen.

Tamashi rieb sich sachte an ihm und gab ihm ein Küsschen an den Hals. Dann schloss er wieder die Augen.

„Ich hab dich auch lieb..“

Hígeki lief ein angenehmer Schauer den Rücken hinunter.

„Hmm... danke..“, murmelte er und hielt ihn fest.

„Mmh? Für was denn?“, Tamashi drückte ihn ein wenig nach hinten.

Der Ältere sah ihn überrascht an.

„Hnn..hey.. was wird das?“, murmelte er, ließ ihn aber machen und lächelte, „Danke dafür, dass du mich auch lieb hast..“, meinte er dann noch.

Tamashi legte sich neben ihn und stütze sich mit den Ellbögen auf.

„Nichts... ist nur bequemer so... ach so.. dafür musst du dich doch nicht bedanken...“, er lächelte ihn nun wieder fit an.

Hígeki erwiderte sein Lächeln.

„Ja...wenn du meinst..“

„Ihm geht es wieder besser... das freut mich...“, überlegte er und sah ihn freundlich an.
 

~
 

Tamashi seufzte.

„Mir ist langweilig...“, jammerte er und kitzelte ihn mit den Flügelspitzen.

Hígeki sah ihn verblüfft an.

„Langweilig? Ich bin froh, dass du soweit wieder bei Kräften bist...“, meinte er und musste etwas durch das, was der Kleinere tat, kichern.

„hey...“, er kitzelte ihn etwas stärker zurück, „Willst du noch einmal das Fliegen probieren?“, fragte er dann.

Glücklich raschelte Tamashi mit den Schwingen.

„Jap!!.... wie hast du es solange ausgehalten?...“, fragte er dann etwas ruhiger.

Hígeki setzte sich auf.

„Was ausgehalten?“, er sah ihn fragend an.

Tamashi schüttelte sich.

„Na ja...den ganzen Tag.. alleine... mir ist jetzt schon langweilig...“

„Ach so... das meinst du... es ging schon... ich hab viel gelesen... und geschrieben.. was man eben tut, wenn einem langweilig ist...“, murmelte er und stand auf.

Tamashi wurde neugierig.

„Was hast du denn geschrieben?“, auch er krabbelte von dem Bett hinunter.

„Ein paar Verse... nichts Großartiges... das meiste habe ich wieder verbrannt...“, meinte Hígeki und lächelte dabei.

„Schade... ich hätte es gerne gelesen..“

Der Ältere wurde ein wenig verlegen.

„In einigen Laden ist noch etwas... aber... mir wäre das wohl peinlich.. wollten wir raufgehen?“, fragte er dann um abzulenken.

Tamashi nickte.

„Okay... aber du musst mich wieder festhalten.. versprochen?“, fiepte er leise.

„Natürlich!“, der Größere lächelte ihn an, „Ich verspreche dir, aufzupassen, dass dir nichts passiert...“, sie gingen nach oben. Dort schüttelte er die Flügel ein wenig aus.

„Mhh....“, Tamashi krallte sich vorsichtshalber an ihm fest und schüttelte auch seine eigenen Schwingen aus.

† The Past Is Death † -12-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

12
 

„Mhh....“, Tamashi krallte sich vorsichtshalber an ihm fest und schüttelte auch seine eigenen Schwingen aus.
 

~
 

Hígeki lächelte.

„Jetzt brauchst du dich doch noch nicht festkrallen...“, er ließ ihn aber, wenn er sich dadurch sicherer fühlte, „Du fängst an, ja?.. Dann kann ich mich anpassen...“, erklärte und wartete.

Tamashi war ein wenig nervös.

„..gut..“, er schlug kräftig mit den Flügeln und hob dabei ein wenig ab. Ängstlich stützte er sich bei Hígeki ab. Seine Technik war alles andere als ausgreift, aber er müsste selber darauf kommen, wie es am leichtesten ging und wie man die Windströmungen optimal nützt, deswegen griff Hígeki nicht ein, sondern unterstützte ihn dabei. So würde Tamashi seine Flügel trainieren.

„gut so....“, er lächelte hoch zu seinem Schützling.

Tamashi flatterte noch verzweifelt, dann ließ er sich wieder runterfallen.

„Hey... schon wieder kraftlos?“, der Ältere lächelte lieb und packte ihn an den Unterarmen. Er machte ein paar Schwünge, bis sie auf ungefähr zwei Meter Höhe waren.

Tamashi sah nach unten und fiepte ängstlich auf.

„Nein... viel zu hoch!!!“, er flatterte panisch mit den Flügeln.

Hígeki hielt ihn fester und ging wieder ein wenig hinunter.

„Ist ja schon gut... das waren doch nur zwei Meter...“, murmelte er beruhigend.

Tamashi krallte sich zitternd an ihn.

„Gomen...“, er schüttelte die Flügel.

Sie standen nun wieder am Boden.

„Macht nichts... hm.. vielleicht geht’s so leichter?“, säuselte der ältere Vampir und flog alleine ein kleines Stückchen in die Höhe und hielt die Arme auf, „Komm her...“

Der Kleinere sah ihn mit einem Hundeblick nach und nickte.

Mit kräftigen Flügelschlägen, quälte er sich bis zu ihm. Er strahlte vor Freude. „War das besser?!“

Der Ältere schnappte ihn und hielt ihn leicht fest.

„Das war klasse!!“, bestätigte er und lächelte auch, bevor er ihn wieder losließ. Er entfernte sich ein Stückchen von ihm.

Tamashi blieb an der Stelle flattern.

„Hey... das ist jetzt unfair..“, jammerte er und flog hinterher.

Hígeki freute sich darüber.

„Nein... so lernst du das im Handumdrehen..“, er wich etwas zurück vor ihm, blieb aber immer in seiner Nähe.

Tamashi schmollte.

„och menno...“, holprig flatterte er ihm nach.

Hígeki sah seinen leicht beleidigten Blick und lächelte verspielt.

„Na komm!“, er flog knapp an ihm vorbei, war jedoch extra langsam unterwegs.

Nun ließ Tamashi es bleiben, und bewegte sich nicht mehr vom Fleck. Konstruktiv blickte er in die entgegengesetzte Richtung.

Hígeki machte eine kleine Rolle in der Luft und flatterte ihm kurz verkehrt gegenüber. Dann drehte er sich wieder richtig rum und lächelte.

„Hey.. merkst du es? Du fliegst die ganze Zeit!“, er umarmte ihn glücklich.

Tamashi blinzelte.

„...auf dich kann man doch nicht mal böse sein!!“, fiepte der Kleinere und drückte ihn auch an sich, bevor er sich etwas höher schwang und auf ihn runter sah.

„Ja... ich hab es gemerkt...“, grinste der Jüngere vergnügt.

Hígeki war stolz auf seinen Schützling und flog ihm sofort hinter.

„Wohin willst du denn?“, grinste er ihn glücklich an.

„Weiß nicht... einfach probieren...“, der Kleinere blickte nach unten, „wow... wie landet man aus der Höhe?“

„Beim Landen... muss du die Flügel so richten...“, er zeigte ihm, wie er es meinte, „damit du genügend Luftwiderstand hast... je nach Höhe und Geschwindigkeit musst du früher beginnen... das bekommt man aber ins Gefühl..“, erklärte er.

Tamashi sah ihn unsicher an.

„Oh weh.. ich glaub, das wird ne Bruchlandung..“

„Aber ich kann dir ja die ersten Male helfen.. so schwierig ist das nicht, echt!“

Der Jüngere lächelte wieder.

„Gut... wenn du meinst... runter kommen sie alle!!“, grinste er.

„Da ist etwas Wahres dran..“, meinte Hígeki lächelnd. Er fühlte sich wohl in der Luft und flog deswegen nebenbei ein wenig umehr.

Tamashi sah ihm zu und flatterte immer noch etwas holprig hinterher.

„Ich muss noch üben..“

Hígeki machte bei ihm Stop.

„Ja... aber wir haben ja Zeit.. geht’s noch oder tun sie dir schon weh?“, fragte er dann.

Tamashi hielt auch an.

„Weh tun sie nicht... aber ich bin langsam außer Puste..“

„Hmm... willst du noch weitermachen?“

Tamashi nickte.

„Ja.. geht noch..“, er flatterte etwas höher.

Hígeki lächelte und blickte ihm nach. Tamashi machte sichtliche Fortschritte.

Der jüngere Vampir drehte ein Kurve und flog zurück zu ihm.

„Wird es langsam?“

Der Ältere nickte.

„Ja.. das sieht doch schon fast elegant aus..“, er grinste.

Tamashi lachte.

„Ja? Du lügst!!“, dabei sank er etwas nach unten.

Auch Hígeki musste schmunzeln.

„Ach.. nein... ich doch nicht..“, er grinste, „Hey... pass auf... du sinkst..“, er sah ihm nach.

Tamashi flatterte etwas kräftiger.

„Ich weiß! Aber ich kann nicht mehr!“, klagte er nun und sank tiefer.

Hígeki flog ihm hinterher und schlang die Arme um seinen Oberkörper um ihn an sich ran zu ziehen.

„Schön langsam...“, schmunzelte der Ältere und bremste ihn ab.

Tamashi blinzelte ihn an.

„Mhh....“, er versuchte mit den Flügel weiterzuflattern.

Gemeinsam landeten sie sehr sanft.

Hígeki lächelte ihn an.

„Ja... du machst echt riesige Fortschritte!!“

Tamashi holte tief Luft.

„.. gut..“, er setzte sich erschöpft auf einen Grabstein.

„Ich muss mich nur kurz ausruhen... wenn du willst, können wir dann weitermachen..“

Hígeki setzte sich auf eine Marienstatue und lächelte.

„Kein Problem... ruh dich ruhig aus..“

Tamashi schnaufte ein wenig.

„Hn.. okay... geht gleich wieder..“, er schüttelte die Flügel etwas, um sie zu entspannen.

Hígeki sah ihm zu und dann in den Himmel.

Es war dunkel geworden und die Gewitterwolken hatten sich alle verzogen. Der Himmel war sternenklar. Er bewunderte diesen schönen Anblick.

Tamashi stand auf und ging zu ihm hinüber.

Vorsichtig kuschelte er sich an ihn und sah auch in den Himmel.

„Es ist schön...“

Hígeki nickte.

„Hm.. es gibt Momente... da vergisst man einfach alles Andere.. und ist richtig glücklich..“, murmelte er und legte einen Arm um seine Seite.

Tamashi nickte und lächelte.

Er schmuste sich an den Älteren.

„Ja... bei dir bin ich glücklich..“

Hígeki hatte das im Bezug auf den Himmel gemeint, deswegen wurde er etwas rot, als Tamashi das so sagte und sah zu ihm.

Sein eigenes Glück machte ihn sprachlos. Er lächelte und seufzte zufrieden.

Tamashi schloss die Augen und raschelte leicht mit den Flügeln.

„Mhm... also ich kann wieder!“, er lächelte auch.

Hígeki ließ ihn los.

„Sehr gut... also diesmal ohne meine Hilfe?“

Der Kleinere nickte.

„Ich probier es... aber du passt mit auf, ja?“

Er hob mit kräftigen Schlägen vom Boden ab.

Hígeki nickte uns sah ihm nach. Er selbst flog auf das Dach des Mausoleums um ihn besser beobachten zu können und gleichzeitig in seiner Nähe zu sein.

Tamashi sah, dass der Größere dort sitzen blieb und flog wieder runter und paar mal um ihn herum.

Hígeki verfolgte ihn dabei mit den Augen und lächelte.

„Soll ich zu dir in die Luft?“

Der Jüngere schmollte ein wenig.

„Könntest du ja... du wolltest doch aufpassen...“

„Ich pass ja auf...“

Dann simulierte Tamashi einen Absturz. Erschrocken stürzte der Ältere hinterher und konnte ihn gerade noch rechtzeitig auffangen.

Der kleinere Vampir grinste triumphierend.

„Danke für die Rettung!!“, er kuschelte sich an ihn.

Hígeki hielt ihn fest.

Dann lächelte er auch.

„War das eben Absicht??“

Der Jüngere konnte sich ein freches Grinsen nicht verkneifen.

„Vielleicht..“, er stieß sich etwas von ihm weg und flatterte weiter.

„Hey!“, Hígeki blickte ihm empört nach und flog ihm nach, bis er ihn ein- und überholte.

„Echt fies..“, murmelt er dann grinsend.

Tamashi musste lachen.

„Och... nimmst du mir das übel?“, wieder schmiegte er sich an ihn.

„Nein...“, der ältere Vampir lächelte und schob ihn etwas weg.

„Was ist aber, wenn du mal wirklich keine Kraft mehr hast...“, er flattere etwas zurück. Für Hígeki gab es fast nichts schöneres, als frei in der Luft zu fliegen.

Tamashi blickte ihn lieb an.

„Tut mir Leid... Ich wollt ja nur nicht, dass du mich hier allein lässt...“, er flatterte ihm hinterher.

Der Schwarzhaarige sah ihn verblüfft an und kam ihm wieder näher.

„Ich wollte dich nicht alleine lassen, gomen...“, sanft legte er die Arme um ihn.

Tamashi drückte sich etwas an ihn.

„Ich weiß... kannst du mir noch mal zeigen, wie man landet?“, er blickte zu ihm hoch.

Hígeki lächelte und löste sich wieder von ihm.

„Natürlich..“, er flatterte ein paar Meter in die Höhe und kam dann im Sturzflug wieder hinab. Auf Tamashis Höhe, damit dieser seine Bewegungen beobachten konnte, bremste er ab und blieb etwas unterhalb von ihm in der Luft stehen. Dann flatterte er wieder hoch zu ihm.

Tamashi hatte ihm gespannt zugesehen und versuchte es nachzumachen. Doch der Versuch endetet darin, dass er unsanft am Hinterteil landete.

„Autsch...“, fiepte er leise.

Hígeki flattert ihm nach und landete neben ihm.

„Im Prinzip nicht schlecht... nur ein wenig verschätzt..“

Der Jüngere sah ihn schmerzhaft an.

„... das hab ich gemerkt...“, er stand auf und rieb sich den Steiß.

Hígeki lächelte mitleidig.

„Geht’s wieder? Oder hast du genug?“

Tamashi lächelte ein wenig gezwungen und sah ihn an.

„Geht schon... ich mach weiter... ich kann ja nicht immer so landen...“

Der Ältere schüttelte den Kopf.

„Nein... aber du musst auch nicht alles an einem Tag lernen..“, er lächelte.

Der Kleinere raschelte mit den Flügeln.

„Nein... ist wirklich in Ordnung..“, dann schwang er sich wieder in die Luft.

Hígeki war von seiner Ausdauer verblüfft.

Er flatterte neben ihm her.

„Gut.. aber übernimm dich nicht..“

Tamashi lächelte.

„Ach.. dann musst du mich eben wieder auffangen!!“, er startete einen erneuten Landeversuch.

Der Ältere passte nun genau auf seinen Schützling auf und flog auf seiner Höhe mit.

Tamashi wurde nervös, als er in die Nähe des Bodens kam, landete diesmal aber unsanft auf den Beiden, blieb jedoch stehen. Der Ältere landete neben ihm und strahlte.

„Klasse!“

Auf zittrigen Beinen hielt sich der Kleinere an ihm fest und nickte.

Hígeki bemerkte sein Zittern und hielt ihn fester.

„Du wirst sicherer werden..“, er lächelte lieb.

Tamashi bewegte seine Beine langsam wieder und lief ein Stückchen.

„Ah... das tut weh...“

„Armer Kleiner..“, überlegte der Größere und blickte ihm mitleidig nach.

Tamashi ließ sich auf einen Grabstein fallen und baumelte mit den Beinen.

„Uff...“

Hígeki stellte sich ihm gegenüber und schmunzelte.

† The Past Is Death † -13-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

13
 

Tamashi ließ sich auf einen Grabstein fallen und baumelte mit den Beinen.

„Uff...“

Hígeki stellte sich ihm gegenüber und schmunzelte.
 

~
 

„Das ist nicht lustig!!“, der Kleinere sah ihn gequält an, rieb sich die Beine.

„Tut mir Leid...“, entschuldigte sich der Schwarzhaarige, lächelte aber trotzdem, „Du siehst grad eben so niedlich aus... ich würde sagen, es ist Schluss für heute.“

Tamashi glubschte ihn an, nickte und stand dann vorsichtig auf.

Der Ältere beobachtete dieses wackelige Geschehen und legte dann den Kopf schief. Er konnte das nicht mit ansehen und hob ihn an Rücken und Beinen hoch.

„Wollen wir noch etwas draußen bleiben? Wir können uns aufs Dach setzen?“, er sah ihn lieb an.

Tamashi blinzelte.

„Ja... können wir doch..“, der Kleinere schmuste sich an ihn.

Hígeki lächelte und flatterte hoch, bis zu dem Dach des Mausoleums, wo er ihn absetzte. Er setzte sich neben ihn und rückte nah an seinen Schützling rann.

Der Kleinere kuschelte sich sofort an ihn. Leise raschelte er mit den schwarzen Flügeln. Sein Blick galt dem klaren Sternenhimmel. Der Größere schlang indessen einen Arm um seine Seite und zog ihn zu sich. Auch er blickte in den Himmel.

„Was war dein schönster Moment im Leben?“, murmelte er plötzlich leise.

Tamashi sah ihn verwundert an.

„Mein schönster Moment?“, er grübelte, dann begann er zu lächeln und umarmte ihn, „Als du gesagt hast, dass ich bei dir wohnen darf!!... Und deiner?“

Hígeki war nun auch etwas verblüfft. Das war wirklich, der schönste Moment in seinem Leben?

„...er hatte wohl wirklich kein so tolles Leben..“, überlegte er und zog ihn näher zu sich.

„Als mir bewusst wurde, dass ich mit dir nicht mehr einsam bin..“, murmelte er und gab ihm einen kleinen Kuss auf den Kopf.

Glücklich raschelte Tamashi wieder mit den Flügeln.

„Mmhh...glaubst du, es war Absicht... dass wir uns auf so eine Art kennen gelernt haben?“

Hígeki lächelte.

„Kann gut sein... ich weiß nicht, weshalb ich dich gebissen hab... aber... ich hätte dich dort nicht sterben lassen können....“, erklärte er und schmuste sich an ihn.

Be der Erinnerung daran, zuckte Tamashi ein wenig zusammen. Er wollte dieses Erlebnis lieber vergessen.

„Ja.. du hast mir geholfen...“, er drückte das Gesicht an ihn.

Hígeki bemerkte seine Reaktion und seufzte schuldig. Dann streichelte er sanft seinen Rücken.

„Gomen...“

Ein weiteres mal raschelte der Kleinere mit den Flügeln.

„Nicht so schlimm...“, nuschelte er dann, „Ich hab dich lieb...“

Hígeki freute sich darüber, dass er das sagte und lächelte.

„Hmm... ich dich auch..“, er hielt ihn nun fest bei sich. Tamashi schmiegte sich nahe zu ihm und schloss die Augen.

„Darf ich wirklich bei dir bleiben?“

„Was spricht dagegen?... Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn du bei mir bleiben würdest...“, der Ältere lächelte. Sein Schützling drückte ihn überglücklich.

„Oh, Danke!!!“

Dann sah er wieder fröhlich in den Himmel.

Hígeki lächelte verträumt und strich weiter über seinen Rücken.

„Du musst dich doch nicht bedanken... ich.. ich habe ja jetzt so etwas wie Verantwortung für dich zu tragen..“

Tamashi grinste.

„Da hast du dir aber was vorgenommen!!“, er knuffte ihn sachte.

„Hm... ja.. aber ich bin glücklich damit.. auch wenn ich bis jetzt noch nicht weiß, was mich da überkommen hatte!“, er knuffte ihn zurück.

Tamashi setzte seinen traurigsten Hundeblick auf.

„Wäre es dir jetzt lieber, wenn ich tot wäre?“

Hígeki reagierte darauf ein wenig entsetzt.

„Was? Nein, auf keinen Fall, Dummkopf...“, er blickte wieder in den Himmel, „Das wäre das Letzte, das ich wollte..“, er kniff ihn wieder vorsichtig.

Tamashi quietschte leise.

„Menno..“, er schniefte, „Ich bin kein Dummkopf!“, schmollend drehte er sich beiseite.

Hígeki lachte leise auf, dann sah er ihn lieb an.

„Und wie du einer bist!!“, ohne viel nachdenken drückte er ihm einen Kuss an den Mund, wich darauf aber gleich wieder verlegen zurück.

„Wa-?...“, mit großen Augen starrte der Kleinere ihn an, strich sich über den Mund und wurde dabei rot. Vorsichtig schmiegte er sich an den Älteren.

„Stimmt nicht..“

Dieser sah verlegen zur Seite. Er wollte den Moment sofort wieder vergessen, verdrängen und nie wieder erwähnen, denn er hatte keine Ahnung, wie Tamashi darauf reagiert hatte.

„Hm.. na ja.. vielleicht hast du ja recht..“, murmelte Hígeki dann immer noch bestürzt.

Tamashi lächelte etwas traurig.

„Papa hat mich auch immer so genannt... sag das bitte nicht wieder...“, indessen drückte er sich an ihn.

Der Ältere erschrak und sah ihn schuldbewusst an. Dann nahm er die Hand seines Schützlings.

„Das.. das wollte ich nicht..“, er zog ihn fest zu sich, „Ich nenne dich nie wieder so...mein kleiner Tamashi..“

Der jüngere Vampir kuschelte sich an ihn.

„Gut so... ich bin nicht klein... du bist nur zu groß..“, schniefte er immer noch ein weinig

beleidigt.

Hígeki grummelte.

„Von wegen zu groß!! Du bist ab jetzt immer mein Kleiner!!“, er kitzelte ihn neckisch.

Tamashi fiepte und musste lachen.

„Nein... hör auf!!“, er flattere ein Stückchen in die Höhe.

Der Ältere kam ihm gleich nachgeflattert und lächelte.

„Okay.. schon gut, ich tu dir ja nichts!!“

Inzwischen war ein kühler Wind aufgekommen. Sie hatten nicht gemerkt, wie kalt es geworden war.
 

~
 

Tamashi zitterte etwas. Er sank nach unten und landete zum ersten Mal selbstständig sanft.

Auch Hígeki ließ sich geübt nach unten fallen und bremste erst kurz vor dem Boden ab.

Gemeinsam gingen sie hinunter in die Gruft, in der es nicht wesentlich wärmer aber wenigstens windstill war.

Der Jüngere schüttelte sich und schniefte wieder.

„Man ist das kalt..“

Hígeki kramte währenddessen schon in einem Schrank und zog ein paar Decken aus einem der Fächer.

„Ich glaube, die brauchen wir heute Nacht..“, er lächelte und legte sie auf das Bett.

„Mhm... wenn wir nicht erfrieren wollen, schon...“, er schüttelte auch seine Flügel und rieb sich die Hände war.

Der Ältere streckte sich und entfachte einige der Fackeln, die an den Wänden hingen. Sie sollten wenigstens für etwas Wärme sorgen. Dann setzte er sich auf die Bettkante.

„Brr..“

Tamashi setzte sich gleich neben ihn und bibberte.

„Schläfst du im Winter auch hier unten?“, er rückte näher an ihn ran.

Hígeki nickte.

„Ja.. wo denn sonst?“, er lächelte, bemerkte aber etwas irritiert, dass Tamashi näher kam.

„...ist ihm das von vorhin gar nicht unangenehm?...“, überlegte er verblüfft und schnappte sich eine Decke um sie dem Kleineren um die Schultern zu legen.

Der Jüngere glubschte ihn an.

„Danke!!“, er wickelte sich in die Decke, bibberte aber weiter, „Ist dir das nicht zu kalt hier unten?“

Auch Hígeki hatte sich in eine Decke eingewickelt.

„Es geht... man gewöhnt sich ja schließlich an fast alles...“, man merkte deutlich, dass die Fackeln den Raum erwärmten. Trotzdem war es noch kalt.

Tamashi schnurrte leise.

„Schon besser.. es wird langsam wärmer!“, er lächelte den Älteren an.

„Ja.. es ist gar nicht so schlimm..“, Hígeki streckte sich ein weiteres Mal und gähnte leise.

Dann kroch er ins Bett und rollte sich dort zusammen.

Der Kleinere musste darauf auch gähnen und krabbelte über ihn drüber, sie lagen nun Rücken an Rücken.

Hígeki seufzte wohlig, hatte die Augen noch einen Spalt weit offen und schaute in das warme Feure einer der Fackeln.

„Schlaf schön, mein Kleiner..“, murmelte er noch und gab ihm einen sanften Schups mit seinem seiner Flügel.

„Ich bin nicht klein..“, murmelte er schmollend in die Decke, drehte sich um und knuffte ihn leicht. Darauf drehte sich der Ältere auch, sah ihm im Halbfinstern an und lächelte.

„Aber kleiner als ich..“, er grinste und kniff ihn auch leicht.

„Menno...kann ich doch nichts dafür... ich hab keine Fruchtzwerge bekommen..“, er kniff ihn nun auch noch Mal.

Hígeki legte den Kopf schief.

„Frucht-was?“, er lachte, denn er hatte noch nie etwas davon gehört und zog ihn glücklich zu sich, „Ich will mit dir kuscheln..“, meinte er dann bestimmend.

Tamashi wurde etwas rot.

„mm... wenn du meinst, Großer..“, er knuffte ihn abermals und kuschelte sich dicht an ihn, „Fruchtzwerge... das ist Joghurt.. davon soll man angeblich wachsen..“, murmelte er leise.

Der Größere hatte die Arme um ihn geschlungen.

„Ach so? Muss ja etwas Tolles sein.. ist das so etwas wie Medizin?“

Tamashi musste lachen.

„Nein...ganz normaler Fruchtjoghurt... zum Essen!!“, er fand es witzig, dass Hígeki so wenig über die moderne Welt wusste.

„Ein was??... ach so..“, ihm kam es dann doch ein wenig bekannt vor, „Schmeckt das gut?“, er dachte jedoch nur gering daran, sondern eher, dass er das Lachen des Kleineren als richtig angenehm empfand.

„mhm... weiß nicht... hab ich ja nie bekommen... aber bestimmt... Kinder essen das gerne..“, er schmuste sich an ihn.

Hígeki lächelte.

„Ach so... Ich mag dich so, wie du bist..“, er hielt ihn ganz fest und schloss die Augen.

Für die Beiden war das Alles komplett ungewohnt.

„..wirklich?“, fragte er dann überrascht. Er freute sich sehr darüber, was der Größere gesagte hatte und schloss auch die Augen.

„Ja...wirklich!“, flüsterte der Größere und streichelte über seinen Rücken.

Tamashi schnurrte zufrieden.

„Es ist schön bei dir...“, er rieb den Kopf ein wenig an ihm.

Hígeki schmunzelte.

„Gut.. das freut mich sehr..“, er gab ihm einen kleinen Kuss auf die Stirn, „Ich würde dich auch nicht mehr gehen lassen...“, murmelte er dann schlaftrunken.

Tamashi merkte, wie müde sein Gegenüber war und lächelte. Er selbst war mindestens genauso schläfrig.

„Komm... wir sollten lieber ein wenig schlafen..“

Hígeki bejahte das schnurrend und zog ihn zu sich. Bald schlief er ein und lächelte dabei.

Auch Tamashi war schnell eingeschlafen.

† The Past Is Death † -14-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

14
 

„Komm... wir sollten lieber ein wenig schlafen..“

Hígeki bejahte das schnurrend und zog ihn zu sich. Bald schlief er ein und lächelte dabei.

Auch Tamashi war schnell eingeschlafen.
 

~
 

Einige Stunden später..

Draußen war es dunkel und Hígeki schlief sehr gut.

Tamashi lag noch immer in seinen Armen. Im Schlaf rieb er den Kopf an seinen Schultern und brabbelte gelegentlich etwas Unverständliches.

„Hhnmm..“, nach einer kleinen Weile begann Hígeki als erster aufzuwachen. Verschlafen lächelte er ihn an und beobachtete ihn glücklich.

Tamashis Decke war inzwischen hinuntergerutscht und er raschelte mit den Flügeln.

Der Ältere lehnte sich auf.

„...er sieht so süß aus..“, er nahm seine Eigene und deckte den Kleineren damit zu. Dann stand er auf.

„Ich lasse ihn noch schlafen..“, entschied er gedanklich und sah ihn an.

Tamashi krallte sich die Decke als Ersatz für Hígeki und kuschelte sich an sie. Nochmals raschelte er leise mit den Flügeln.

Der schwarzhaarige Vampir beobachtete ihn und wurde etwas rot um die Nase. Leise schmunzelte er und ging in die Küche um sich Tee zu machen.
 

~
 

Nach einer Weile gähnte Tamashi und streckte sich. Müde schüttelte er seine Flügel und öffnete schließlich die Augen. „Hígeki?“, verwirrt blickte er sich um.

Dieser hörte ihn nicht. Er saß auf einem der Sessel und lehnte an der kühlen Wand in der Küche. Nachdenklich knabberte an einer kleinen Salzstange.
 

~
 

Tamashi bekam es etwas mit der Angst zu tun und koch aus dem Bett.

„Hígeki?!“, jammerte er weiteres Mal.

„hm?“, de Ältere hörte ihn nun, stand auf und stellte sich in die Tür, „Du bist wach..“, er lächelte seinen Schützling an. Dieser fiel ihm erleichtert um den Hals.

„Oh!! Ich dachte schon, du hast mich alleine gelassen!!“, verlegen ließ er ihn wieder los.

Hígeki lächelte noch immer.

„Nein...keine Angst.. das tu ich nicht..“, langsam aber sicher gewöhnte er sie an die Anhänglichkeit des Kleinen, fand sie sogar sehr schön. Nervös raschelte der Jüngere mit den Flügeln und schnupperte.

„Hast du Tee gemacht?“, er blickte über seine Schulter in die Küche.

„Ja, hab ich... willst du welchen?“, der Schwarzhaarige ging in die Küche zurück, in der nun bereits zwei Sessel standen.

Tamashi nickte.

„Ja..“, er tapste ihm hinterher und setzte sich.

Der Ältere kramte ihm eine Tasse raus und füllte sie mit Tee. Dann setzte er sich neben ihn.

„Gut geschlafen?“, fragte er lächelnd.

Der Jüngeren nahm die Tasse und gähnte noch Mal.

„Ja...“, er sah ihn immer noch etwas verschlafen an.

Hígeki lächelte.

„Du siehst witzig aus...“, er strich dem Kleineren eine Strähne aus dem Gesicht.

Tamashi schmollte. „Och...“, die anderen Strähnen strich er sich selbst aus dem Gesicht.

Der schwarzhaarige Vampir rührte inzwischen wieder in seinem Tee und lächelte dabei zufrieden.

„Du machst dich immer lustig über mich..“, Tamashi machte etwas beleidigt einen kleinen Schluck von seinem Tee.

Der Größere sah ihn etwas erstaunt an.

„Ähm... nein... das meine ich ja nicht so..“, auch er machte einen Schluck, „ich mein das echt nicht gemein..“ Sein Schützling lächelte wieder und raschelte mit den Flügeln. „Hoffentlich!!“

Hígeki nickte.

„Ehrlich.. das ist wohl meine sadistische Ader..“, er rührte um.

Der Jüngre sah verdutzt auf. „Sa...distisch?“

Sein Gegenüber lachte etwas auf.

„Nein.. oh mann... hab ich dich schon wieder drangekriegt..“, er wollte ihn doch nur necken, „Gomen..“, lächelte er entschuldigend.

Tamashi zog die Beine zu sich.

„Du bist gemein..“

Hígeki lehnte sich zu ihm rüber und gab ihm einen kleinen Kuss an die Wange.

„Nein...bin ich nicht..“

„Mhm... bist du dir sicher?“, der Jüngre setzte sich auf seinen Schoß und gab auch ihm einen Kuss an die Wange, „Das musst du mir aber noch beweisen..“

Der Ältere wurde rot.

„Hey... nicht...“, er sah ihn etwas abweisend an, umarmte ihn aber trotzdem, „Ich werd es dir noch beweisen, ja?“, dann lächelte er.

Tamashi raschelte etwas unruhig mit den Flügeln.

„Ja.. gut..“, etwas verwirrt rutschte er auf seinen eigenen Sessel zurück.

Schuldbewusst starrte der schwarzhaarige Vampir nun in den Tee.

„..Was ist nur los mit mir?.. Hab ich mich in den Kleinen verknallt..?“, überlegte er und rührte um. „..und was genau erwartet er von mir?..“, er seufzte unhörbar.
 

~
 

Tamashi war mindestens genauso verwirrt und trank nervös seinen Tee.

„Was mach ich denn hier?“, fragte er sich gedanklich.

Hígeki blinzelte zu ihm rüber.

„Irgendwie würde ich schon gerne..“, gestand er sich. Lächelnd machte er gelegentlich einen Schluck.

Tamashi zog seine Knie an. Auch er blickte ab und zu hinüber.

Jedoch noch immer etwas nervös und ein wenig verzweifelt stand Hígeki auf und stellte seine leere Tasse in einen Holzbottich.

„...beruhig dich mal, Hígeki..“, meinte er gedanklich zu sich selbst. Der Kleinere hatte seine Tasse auch schon ausgetrunken und stand ebenfalls auf.

„Mhm... da rein?“, er zeigte auf den Bottich.

Der Ältere nickte.

„Genau..“, mit verschränkten Armen drehte er sich weg.

„Der arme Kleine hat unter meinen Launen zu leiden...“, er seufzte.

Tamashi tat es ihm gleich und drehte sich dann zu ihm.

„...Was ist mit dir?“, fragte er etwas beunruhigt.

Sein Gegenüber raschelte mit den Flügeln und setzte ein Lächeln auf.

„Ist nichts... ehrlich..“

Darauf lächelte Tamashi wieder fröhlich.

„Ja.. wenn du meinst..“, er streckte sich ein wenig.

Der Größere nickte wieder.

„Bald wird es hell... willst du etwas machen?“

„mhm...nein..mit Ausbildung ist ja jetzt nichts mehr..“

Hígeki blickte zu ihm.

„hm... du hast im Moment aber auch noch Einiges zu lernen, was dein neues Leben betrifft..“

Der Kleinere wurde etwas nervös und blickte zu Boden.

„Mhm..“, er nickte leicht.

Der Schwarzhaarige ging an ihm vorbei.

„Also, wenn es dir nicht zu blöd ist, dass ich dich durchfüttere..“

„Er tut mir Leid... es fällt ihm so schwer...“, dachte er dann noch und sah etwas besorgt ins Leere.

Tamashi blickte ihm hinterher.

„N..nein... musst du nicht...“, nervös rupfte er an einem seiner Flügel.

Hígeki sah wieder zu ihm und merkte wie nervös er war.

„Ich wünschte, es wäre nicht so... glaube mir..“, er seufzte lieb.

Tamashi lächelte etwas.

„Das kannst du ja auch nicht ändern..“, er ließ von seinem nun etwas mitleidig aussehenden Flügel ab. Hígeki betrachtete diesen kurz und schmunzelte.

„Mhm.. ja... aber jetzt hast du wieder eine Weile Zeit... du hast ja erst getrunken..“

Der Kleinere nickte. Er schüttelte seine Flügel aus, um die losen Federn zu verlieren.

„Tut mir Leid, dass du dich jetzt so um mich kümmern musst..“, er sah zur Seite.

„Du musst dich dafür nicht entschuldigen, dass habe ich dir schon gesagt..“, er würde ihn am liebsten umarmen.

Tamashi lächelte ihn an.

„Ich kann doch nichts dafür, ich bin es nicht gewohnt... das jemand... einfach so nett zu mir ist..“, er schmiegte sich ein wenig an seinen Arm.

Hígeki wurde bisschen rot.

Er zog seinen Schützling mit dem anderen Arm zu sich und umarmte ihn.

„Mein armer Kleinre..“

Tamashi wurde auch ein wenig verlegen und schmiegte sich an ihn.

„Ich möchte immer bei dir bleiben..“, glücklich seufzte er, „Du bist der erste, der so gut zu mir ist...“

Der Größere streichelte ihm über den Rücken.

„Ich bin froh, dass du das sagst.“

Der Blauhaarige raschelte mit den Flügeln und sah zu ihm hoch.

„Ich will mir kein Leben ohne dich mehr vorstellen..“, meinte Hígeki und lehnte sich etwas vor zu ihm. Dann sah er zur Seite und seufzte unentschlossen.

Tamashi sah ihn überrascht an und wurde etwas misstrauisch.

„Was willst du eigentlich von mir?“

Hígeki ließ ihn sogleich los. Er fühlte sich ein wenig überrumpelt.

„Ich.. ich weiß es nicht..“, stammelte er.

Der Jüngere hielt ein wenig Abstand zu ihm.

„..ah ja..“, nervös raschelte er mit den Flügeln.

Der Schwarzhaarige verschränkte die Arme.

„ja... „ah ja“..“, er sah ihn ernst an, „..wüsste ich es, würde ich es dir sagen..“, dann drehte er sich weg und ging ins Nebenzimmer. Tamashi war nun aufgeregt. Verdattert setzte er sich auf den Boden der Küche und sah ihm nach.
 

~
 

Der Ältere setzte sich um die Ecke zu dem alten Holztisch.

„..ich habe eigentlich keinen Grund dafür? Wieso also jetzt? Hab ich es nicht mehr ausgehalten alleine zu sein? Und wieso gerade er?..“, nachdenklich grummelte er leise und sah ins Leere.

„Ich werde aber niemals den gleichen Fehler machen wie ER... am besten rühr ich den Kleinen nicht mehr an.. sonst kann ich für nichts garantieren..“, er seufzte und lehnte sich zurück, sah gedankenversunken an die Decke.
 

~
 

Tamashi lehnte zitternd an der Wand.

„Ich renn auch von einer Katastrophe in die Nächste...“, grübelte er und schniefte, „Aber er war doch wenigstens bis jetzt nett zu mir..“

Langsam stand er wieder auf und ging auch nach nebenan. Er sah ihn dort sitzen und blieb in der Tür stehen.

„Hígeki?“

Der Angesprochene schreckte etwas auf uns sah zu ihm.

„Hm? Was ist denn?“

„Es tut mir Leid.. was ich dir da unterstellt hab... es war keine Absicht..“, etwas betröppelt sah er zu Boden.

„Du hast mir ja nichts unterstellt... sondern bloß eine berechtigte Frage gestellt...“, er seufzte, „Es tut mir Leid, dass ich dir keine Antwort geben kann..“, und sah ihn an.

Tamashi sah auch auf.

„Du bist mir nicht böse?“

Hígeki schüttelte den Kopf.

„Nein.. wieso sollte ich denn?“, lächelte er. Der Jüngere erwiderte sein Lächeln zaghaft.

„Hm.. danke...“, noch immer etwas eingeschüchtert lehnte er sich gegen den Türrahmen.

Der schwarzhaarige Vampir blickte wieder weg.

„Ich muss raus..“, überlegte er und stand sogleich auf.

„Ich bin ein wenig draußen... ich vertrau dir.. du kannst machen, was du willst...“, mit diesen Worten ging er die Stiegen hoch.

Verdutzt sah Tamashi ihm hinterher.

„..oh..“, wieder rutschte er die Wand hinunter und blieb so sitzen.
 

Die Sonne war gerade im Aufgehen.

Er flatterte hoch und setzte sich auf das Dach des etwas seitwärts gelegenen Mausoleums. Hígeki verbrachte gerne Zeit dort. Nachdenklich stützte er den Kopf auf seine nah an sich rangezogenen Knie und sah in den dunkelorangenen Himmel.

„Ich hab ohne nachzudenken sein Leben so beeinflusst.. ich hatte doch geschworen, so etwas nie zu machen...“, er seufzte und sah ihn die Ferne, wo die Sonne gerade aufging.

„hm..“, noch immer schlechten Gewissens stand er auf um ein wenig über den Wolken zu fliegen. Er flog so schnell er konnte, denn das gab ihm ein befreiendes Gefühl. Hígeki liebte die Zeit im Himmel. Doch diesmal blieb er immer in der Nähe des Friedhofes.

Genüsslich ließ er sich am Rücken treiben und genoss die wärmenden Strahlen der Sonne. Seine Augen hielt der Vampir geschlossen und er atmete tief ein.

Nach einer Weile ließ er sich frei fallen. Er hörte bloß noch den rauschenden Wind, öffnete seine Augen nicht. Er fühlte sich wie in einer anderen Welt.

Erst zehn Meter vor dem Boden macht er kehrt und schoss mit wenigen kräftigen Schlägen wieder in den Himmel.
 

~
 

„Ich hab ihm damit weh getan... ich bin so ein Trottel..“, Tamashi schlang seine Flügel um sich.

Ihm war kalt.

Ein heller Lichtstrahl wanderte die Treppe hinunter und suchte sich somit den Weg in die Gruft.

„.. die Sonne geht auf..“, überlegte der Junge und sah dem Lichtstrahl zu, abwesend lächelte er.

Gedankenversunken stand er auf und stieg die Treppe hoch. Auf einem nahegelegenen Grabstein ließ er sich nieder. Er genoss, dass die Sonne ihn wärmte und flatterte glücklich mit den Flügeln. Dann streckte er sich.

„..e..wig.. leben?... Will ich das überhaupt?“.. überlegte er und seufzte. Nun wieder etwas unbehaglich zog er die Beine zu sich.
 

~
 

Hígeki landete mit heftigem Flattern wieder am Dach des Mausoleums. Von dort oben sah er ihn mit diesem nachdenklichen Gesichtsausdruck sitzen. Schweigsam beobachtet er seinen Schützling von dort.

„..Mit ihm ist das Leben sicher schön..“
 

~
 

Tamashi verscheuchte ein paar Krähen, die sich um ihn gesetzt hatten. Er sah ihnen nach, als sie das Weite suchten und dabei über das Mausoleum flogen. Dort sah er Hígeki sitzen und lächelte ihn an.

Ihre Blicke trafen sich. Auch der Schwarzhaarige lächelte und raschelte kurz mit den Flügeln, bevor er zu ihm hinunter flog. Geübt landete er auf dem Kopf einer Marienstatue, die neben dem Grabstein stand, auf dem Tamashi saß.

Tamashi folgte ihm mit den Augen und grinste.

„Bei dir sieht das wesentlich eleganter auf als bei mir..“

Der Ältere musste schmunzeln.

„Übungssache..“, er flatterte nun wieder los und landete nun direkt vor ihm.

Der Blauhaarige spannte seine Flügel etwas.

„mhm... dann muss ich üben..“

Hígeki lächelte wieder.

„Ja?.. Wollen wir?“

„Wa-? Aber es ist doch hell..“, er sah sich um.

„Wenn keine Menschen da sind, müsste es gehen...“, auch der Ältere sah sich um, doch in diesem Moment sah er, dass Leute durch das große Gittertor den Friedhof betraten.

Er packte den Kleineren an der Hand.

„Komm!!“, er flog in die Höhe und zog ihn mit sich.

Tamashi quietschte etwas nervös und folgte ihn mit großen Schlägen.

„Was hast du denn?“

Er flog mit ihm hinter das Mausoleum, wo sie ungesehen waren. Bei der Landung zog er ihn zu sich. Sie standen nun dicht beieinander an der Steinwand.

„Wir haben Besuch bekommen...“, erklärte er flüsternd.

Tamashi raschelt mit den Flügeln und drückte sich an ihn.

„Wer ist da?“

„Nur ein paar Leute, die ihre Toten besuchen wollen..“, er lächelte, da er den Kleinen gerne so nahe bei sich hatte. Als er jedoch daran erinnerte, worüber er vorhin nachgedacht hatte, machte er einen Schritt zurück.

„Manchmal beobachte ich sie..“, murmelte er.

Tamashi fiepte leise.

“..und was ist, wenn sie dich sehen?”, er zog ihn wieder etwas zu sich, da er befürchtet, er wolle sie auch diesmal beobachten gehen.

„Es hat mich noch nie jemand gesehen... und wenn... dann würde ich ihnen davonfliegen...“, er lächelte und drückte sich unbewusst etwas an ihn.

Tamashi sah zu ihm hoch und nickte.

„Aber wenn sie dich nun sehen.. es wird doch Aufregung geben?“

„Ich geh schon nicht raus, ja?.. Aber falls... das würde denen doch niemand abkaufen.“, flüsterte er nun wieder.

Der Jüngere lächelte.

„Ja.. stimmt auch wieder..“, er schmiegte sich ein wenig an ihn.

Etwas ungläubig blinzelte Hígeki zu ihm hinunter und nahm ihn dann aber vorsichtig in den Arm.

„Wir sollten in so einem Fall auch nicht nach unten gehen... manchmal sind Manche neugierig .. und betreten die Gruft, obwohl es verboten ist..“

Tamashi wurde etwas rot. Er fühlte sich aber wohl bei ihm.

„..mhm.. wieso wohnst du dann dort unten?“

„Hier muss ich keine Miete zahlen... und dass jemand in die Gruft geht, kommt sehr selten vor.. außerdem.. fühl ich mich wohl hier..“, er lächelte, strich ihm kurz über den Oberarm und ließ ihn dann los.

Der Jüngere raschelte mit den Flügeln.

„Mhm... ist ja auch schön... aber kalt..“, er bibberte.

„..hnm... daran hab ich mich wohl gewöhnt...“, er seufzte, „Ist es so schlimm für dich?“

Tamashi lächelte.

„Nein, nein... man muss sich ja nur richtig anziehen!“, er zitterte jedoch leicht. Hígeki musterte ihn und bekam Mitleid mit ihm.

„Warte kurz..“, er flatterte hoch und sah über das Mausoleum, die Leute standen jedoch noch an einem Grab, in der Nähe der Gruft. Der Vampir flatterte zurück und landete wieder dicht bei ihm.

„Sie sind noch da... dir muss ja kalt sein..“, er hielt die Arme auf, sodass der Kleinere es sich aussuchen konnte, ob er kuscheln wollte oder nicht. Tamashi blickte ihn an und schniefte etwas.

„..Macht es dir was aus?“, er kuschelte sich an ihn ran.

„Nein... komm nur her..“, murmelte er und legte die Arme und auch seine Flügel wärmend um ihn. Tamashi rieb sich etwas an ihm.

„Danke..“, zufrieden raschelte er mit den schwarzen Schwingen. Hígeki lächelte.

„Macht nichts...“, er genoss seine Nähe uns schmuste sich an ihn. Sie standen lange so da. Auch Tamashi mochte diese Nähe. Die Sonne war inzwischen gänzlich aufgegangen.

„Hm.. ich glaube, sie sind wieder weg...“, murmelte Hígeki, ließ ihn aber noch nicht los. Sein Schützling kuschelte ebenso noch bei ihm.

„mhm.... gehen wir runter?“

Der Ältere ließ ihn nun los.

„Hm.. okay..“, er nahm ihn an der Hand. Gemeinsam gingen sie hinunter.

† The Past Is Death † -15-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

15
 

„mhm.... gehen wir runter?“

Der Ältere ließ ihn nun los.

„Hm.. okay..“, er nahm ihn an der Hand. Gemeinsam gingen sie hinunter.
 

~
 

Tamashi sah verlegen auf ihre Hände und bekam etwas Herzklopfen.

„Verdammt... was mach ich denn?... Ich meine... er ist doch.. ein Kerl...“, er sah zur Seite.

Der Ältere merkte seine Nervosität.

„Mach ich ihn so nervös?“, fragte er sich und ließ ihn unten von Hand.

„Was hast du?“, fragte er dann lächelnd.

Tamashi sah ihn etwas schüchtern an.

„Es... es ist nichts..“, stammelte er und sah gleich wieder zur Seite.

„Ich muss mich zusammenreißen!!“, ermahnte er sich selbst gedanklich.

Hígeki lächelte, er mochte es, den Kleineren so verlegen zu machen.

„Dann ist ja gut..“, murmelte er.

Tamashi sah ihn erstaunt an.

„Ja...“, murmelte er dann, „Das hat er mir doch nicht abgekauft, oder?“, überlegte er ihn musternd.

„Und was hast du wirklich?“, stocherte Hígeki lächelnd nach.

Der blauhaarige Vampir wich nun zurück.

„Es ist wirklich nichts!!“

Hígeki merkte sofort, dass der Kleine das nicht mochte und gab nach.

„Okay... ich glaub es dir ja...“

Tamashi nickte und grummelte leicht vor sich hin.

„...Jetzt ist er beleidigt??“, überlegte der Ältere und sah ihn nun etwas skeptisch an.

Dann seufzte er, drehte sich weg und schlenderte wieder in die Küche.
 

~
 

Tamashi sah ihm hinterher, auch er seufzte und ließ sich in den Sessel fallen.

„Ich tu ihm ständig weh...“, dachte er nun geknickt und zog die Beine an sich. Er zupfte wieder nervös an seinen Flügeln rum.

Hígeki setzte sich in der Küche und knabberte nachdenklich an einer Salzstange.

„Wieso ist er denn so leicht zu beleidigen??... Oder irre ich mich...“, grübelte er seufzend und knabberte weiter, „Ich sollte mich zusammenreißen..“, dann stand er auf und nahm ein paar Salzstangen, mit denen er zurück ins Nebenzimmer zu Tamashi ging.

Entschuldigend reichte er ihm welche.

„Willst du?“, murmelte er vorsichtig.

Sein Schützling schreckte etwas auf, da er ihn nicht gemerkt hatte.

„Höh... ja klar...“, er nahm sich ein paar und knabberte daran herum.

Hígeki lehnte sich neben ihm an die Wand und musterte ihn, selbst an der Salzstange knabbernd. Tamashi bemerkte seinen Blick und sah ihn nervös an.

„mhmm?“, er raschelte mit den Flügel.

„Bist du böse auf mich?“, murmelte der Ältere nun skeptisch.

Tamashi war überrascht.

„Wa-? N..Nein... wie kommst du darauf??“, nervös biss er in die Stange.

„Okay... war bloß so ein Gefühl.. hm...“, er strich ihm kurz über den Kopf, worauf der Kleine verlegen mit den Flügeln raschelte und etwas rot wurde.

„Hm... kommt das etwa so rüber... als ob ich sauer wäre?“, er sah zu ihm hoch.

„Na ja... als ob du beleidigt.. oder verletzt wärst..“, er seufze, „Wollte ich nicht, ehrlich..“

Tamashi schreckte auf.

„Nein, nein nichts von Beiden.. aber..“, er sah wieder zur Seite.

Hígeki legte den Kopf leicht schief.

„Aber?“, er sah ihn eindringlich an.

Der Jüngere sah wieder zu ich,

„Na ja.. ich hab dir doch bis jetzt nur Ärger gemacht..“, der seufzte, „Ich will nicht, dass du böse auf mich bist..“, schuldbewusst blinzelte er ihn an.

„Wa-?... Du sollst mir Ärger gemacht haben? N-nein... gar nicht...“, murmelte Hígeki und lächelt etwas, „Du hältst dich doch sehr tapfer.. andere hätten schon einen Nervenzusammenbruch gehabt.“

Tamashi zog die Knie an.

„Glaub ich nicht... ich bin nicht grad sehr mutig oder stark..“, er schüttelte die Flügel und sah zu Boden.

„Ich glaube aber nicht, dass das jeder so hingenommen hätte... viele wären verzweifelt... du bist vielleicht stärker, als du glaubst und ob du mir auf die Nerven gehst oder nicht, entscheide immer noch ich... und du tust es nicht..“, er lächelte.

Tamashi sah ich nun glücklich an.

„Danke...“, er war etwas verlegen.

„mhm...schon gut..“, er klopfte ihm auf die Schulter, „Ich kümmere mich gerne um dich..“
 

~
 

Tamashi stand auf. So etwas hatte nun wirklich noch nie jemand zu ihm gesagt. Er sah sich um. Irgendwie musste er sich bedanken.

„S-Soll ich aufräumen..“, er begutachtete ein paar Spinnweben in der Ecke.

Hígeki sah ihn verblüfft an und sah sich dann auch um.

„Hm... ja.. wenn es dir nichts ausmacht.. aber ich helfe dabei.. ist ja schließlich mein Kram..“

Der Jüngere nahm sich einen Besen, der in der Ecke stand, um die Spinnweben zu beseitigen.

„.. okay... weiß ja sowieso nicht, was ich mit deinem Zeugs machen soll...“, er beschloss sich nur auf das Putzen zu beschränken.
 

~
 

Hígeki beschloss seine Sachen mal wieder zu schlichten und neu zu sortieren. Nach und nach brachte er wieder Ordnung in das Ganze.

„Oh mann... an Manches kann ich mich nicht mal mehr erinnern, dass ich es hab...“

Tamashi lachte.

„Wann hast du denn zum letzten Mal sauber gemacht?, nebenbei verscheute er ein paar Spinnen. Der Ältere grübelte.

„Ist bestimmt schon länger her..“, unschuldig lächelte er.

„Ja... kann ich mir vorstellen..“, lachte Tamashi als er in einer Ecke ein Nest von Fledermäusen fand. Er ließ die Tierchen in Ruhe.

„Ja... tut mir Leid... werde mich bessern...“, schmunzelt der Größere.

„Musst du nicht... ich kann ja aufräumen... wenn du möchtest..“, Tamashi lächelte verlegen.

„Das kann ich doch nicht alles dir überlassen... du tust schon viel mehr, als du brauchst...“, er lächelte auch. Darauf sah Tamashi überrascht an.

„Was sollte ich denn sonst machen?“, murmelt er, da er nichts anderes von zu Hause gewohnt war.

„Hnm... das ist der Vorteil an unserem Leben... wir können eigentlich tun, was wir wollen.. du kannst dich fast all dem widmen, das du früher nicht konntest.. ohne schlechtes Gewissen zu haben, dass du in dieser Zeit etwas Anderes tun könntest...“, erklärte der Ältere, „..weißt du.. wenn man nicht einsam ist, ist das Leben als Vampir eigentlich gar nicht so schlecht...“

Tamashi dachte über seine Worte nach.

„Stimmt wohl... aber ich wüsste nicht, was ich sonst machen würde...“, er lächelte, „Menschen sind schon dumm... arbeiten den ganzen Tag und tun nicht das, was sie eigentlich wollen... und wenn sie dann alt sind, haben sie soviel, was sie noch erledigen wollen..“, er seufzte.

„Dann fehlt ihnen aber die Energie ... und sie lassen es bleiben..“, setzte Hígeki fort und seufzte ebenfalls, „Ja.. manchmal bin ich froh, kein Mensch mehr zu sein.. anfangs wusste ich nicht viel, mit meiner Zeit anzufangen.. und das Nachdenken brachte mich fast um den Verstand.. aber nach und nach entdeckt man Dinge, die einen glücklich machen...“

Tamashi lächelte verträumt.

„Was denn zum Beispiel?“

„Hm... das ist wohl für jeden anders.. manchmal liebe ich es einfach nur mich wohin zu kuscheln und zu lesen... oder etwas zu schreiben... dann ist wohl noch das Fliegen zu einer meiner großen Leidenschaften geworden... hm.. und hin und wieder geh ich gern einfach nur mal aus...“

„Mhm? Ausgehen?... wohin gehst du denn gern?“, er kehrte nebenbei Staub zusammen.

„Hm... Kriterien sind die richte Musik und wenige Leute...“

Tamashi wurde neugierig.

„Ja... was für Musik magst du denn?“

Hígeki überlegte kurz, weil ihm nicht einfiel, wie man diese Stile bezeichnete.

„Rock?.. ähm.. Metal?..“, er grübelte weiter, „Ja.. wird nicht so Deines sein, oder?“

Tamashi nickte.

„Doch, doch... mag ich sehr!!“, darauf sah ihn der Ältere erstaunt an.

„Ja??... Hn.. das freut mich... dann können wir mal gemeinsam weggehen..“, er lächelte glücklich. Tamashi strahlte vor Freude.

„Ja?? Weißt du, wo so was läuft? Ich war noch nie weg!!“

Hígeki grinste.

„Na klar.. oh dann hast du ja noch Einiges nachzuholen..“, er grinste.

Tamashi erwiderte. „Jap.. ich hab Nachholbedarf... mhm.. Wann wäre es dir am liebsten?“

„Hm.. mir wäre auch heute Abend recht, wenn du möchtest...“, er lächelte, „Ich war so und so lange nicht mehr weg...“

Tamashi freute sich total.

„Ja!! Ich hab so was noch nie gemacht!!“, er machte einen Freudensprung.

Hígeki sah ihm glücklich dabei zu. Er fand ihn total niedlich und schmunzelte.

„Hehe.. okay.. bis dahin haben wir ja aber noch etwas Zeit... es ist gerade Mal Mittag... wir haben wohl den ganzen Vormittag durchgeputzt..“

Tamashi sah auch zu der Uhr.

„Ja? Oh... gar nicht gemerkt...“, sein Magen knurrte leise, „Mhm... ich glaub, ich hab Hunger...“

Hígeki lächelte.

„Hehe... wollen wir uns was kochen?“

Der Jüngere nickte, „Ja.. können wir doch..“

„Klar... hier ist es so uns so schon sauberer, als es in den letzten Jahren war..“, er grinste verlegen, „Hm.. was machen wir uns? Du weißt, was ich hier habe..“

Tamashi überlegte.

„Hm... mir fällt nichts ein, auf was hättest du Lust?“, er sah zu ihm.

Nachdenklich sah der ältere Vampir ihn an.

„Um ehrlich zu sein, wäre mir nach Fleisch... hab ich aber nicht zu Hause... wie wäre es, wenn wir essen gehen?“, er kramte aus einen der Laden einen kleinen Lederbeutel, in dem Geld drinnen war und grinste fröhlich.

„Hm... okay... wenn das reicht?“, Tamashi lächelte und raschelte etwas mit den Flügeln.

Hígeki nickte.

„Ja klar.. ein paar Ersparnisse hab ich ja... hmm.. na gut... dann würde ich sagen, wir holen unsere Mäntel und gehen los!“

„Mhm.. ja..“

Beide zogen ihre Mäntel über ihre Schwingen und gingen die Treppe hinauf ans Freie. Nebeneinander schlenderten sie die lange Landstraße, die in die Stadt führte, entlang.
 

~
 

„Hm.. ich war auch schon seit Ewigkeiten nicht mehr essen... du bringst echt Farbe in mein Leben..“, murmelte Hígeki zufrieden.

Tamashi musste lachen.

„Ist das sehr schlimm?“, er schmiegte sich an ihn.

Darauf musste auch der Ältere lachen.

„Das ist überhaupt nicht schlimm... im Gegenteil..“, vorsichtig legte er einen Arm um den Kleineren und lächelte ihn an, „Ist doch gut so...“

Bald kamen sie in die Stadt.

Tamashi löste sich wieder etwas uns sah sich um.

„Mhm... wo gehen wir hin?“

„Ein Stück weiter, glaub ich, war ein recht gutes Restaurant... da können wir hingehen, wenn du willst!“

Der Jüngere nickte.

„Okay... hm.. ich war noch nie in der Gegend hier..

Plötzlich blieb Hígeki stehen und blickte nach vorne.

„Tamashi... ist das nicht...“, er brach ab.

Der Kleinere folgte seinem Blick und erschrak.

„A-aber... das ist...“, er versteckte sich hinter dem Älteren.
 

~
 

Ihnen kam Tamashis Vater betrunken entgegen getorkelt. Er war gerade aus einem Lokal gekommen. Mit verschwommenen Blick sah er nach vorne, so kam er ihnen immer näher.

„Hey... wenn das nicht mein missratener Sohn ist...“

† The Past Is Death † -16-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

16
 

Ihnen kam Tamashis Vater betrunken entgegen getorkelt. Er war gerade aus einem Lokal gekommen. Mit verschwommenen Blick sah er nach vorne, so kam er ihnen immer näher.

„Hey... wenn das nicht mein missratener Sohn ist...“
 

~
 

Hígeki knurrte aggressiv.

„So ein Ekel…“, er passte gut auf, dass er ihnen nicht zu nahe kam.

Tamashi drückte sich zitternd hinter ihn.

„Ich dachte, ich müsste ihn nicht wieder sehen..“, fiepte er leise auf.

Der Vater kam immer weiter auf sie zu.

„Mit was für komischen Typen treibst du dich da rum? Und wo warst du überhaupt??? Komm her… und hol dir deine Strafe!!!“, lallte er los und versuchte Hígeki beiseite zu drücken.

„Hey!!“, fauchte dieser los und krallte sich in den Unterarm des Angreifers, verdrehte diesen nach hinten, „Rühr Tama nicht an!!“

Tamashi drückte sich gegen die Wand und fiepte leise.

„...Tama??“, schoss es ihm durch den Kopf, da er sich über den Spitznamen wunderte. Hätte er nicht gerade Angst gehabt, wäre er wohl verlegen geworden.

„Was geht dich an, was ich mit meinem Sohn mache??!“, schnauzte der Alte und versuchte Hígeki mit der freien Hand zu schlagen. Doch dieser konnte sie gerade noch abfangen.

„So verhält sich kein Vater!!“, knurrte der Vampir und drängte ihn zurück.
 

~
 

Tamashi stand immer noch voller Panik an der Wand und sah den Beiden zu.

„Ich will nicht zu ihm zurück...“, flehte er gedanklich.

Der Vater währte sich wild.

„Was soll der Scheiß?“, er schrie Hígeki an, dieser entgegnete mit einem Fauchen.

„Lass ihn zu Frieden, oder ich kann für nichts garantieren, klar?!“, er drehte ihm ohne Rücksicht auf Verluste den Arm weiter zurück und funkelte ihn böse an.

Tamashi rutschte etwas von der Rauferei weg und sah ihnen etwas fasziniert zu.

„Warum tut er das... wir kennen uns doch eigentlich gar nicht.“

Sein Vater jammerte vor Schmerz auf.

„Du bist ja krank!!!!“, schnaufte er entsetzt und versuchte seinen verdrehten Arm aus Hígekis Griff zu reißen.

„Das kann schon sein... und jetzt hau ab...“, er stieß ihn zurück und blickte ihn drohend an.

Sein Vater sah ihn ungläubig und verstört an und torkelte so schnell er konnte weg.

Tamashi sah ihm bestürzt nach und blickte dann verblüfft zu dem Älteren.

„D-danke..“, stammelte er leise.

Hígeki sah ihn an.

„Kein Problem.... ich lass nicht zu, dass dich jemand angreift..“

Der Kleinere bekam feuchte Augen, deswegen sah er zur Seite und wischte sich kurz eine Träne von der Wange.

„A-aber... das hat noch nie jemand gemacht…”

„h-hey...“, murmelte Hígeki bestürzt und streichelte ihm leicht über den Kopf.

„Hab ich gerne gemacht...“, meinte er beruhigend.

Tamashi blickte zu ihm auf und drückte sich an ihn.

„Danke..“

„Mhm..“, der Ältere legte seine Arme um ihn und lächelte ihn dann aufmunternd an, „Ich hoffe, dir ist der Appetit nicht vergangen..“

Noch Mal wischte sich der Kleine über die Augen und lächelte dann auch.

„Nein... ich hab immer noch Hunger...“

„Das freut mich..“, er nahm ihn an der Hand, „Der wird dich wohl in Zukunft in Ruhe lassen..“

Tamashi blickte noch einmal in die Richtung, in die sein Vater verschwunden war und nickte,.

„Ja... hoffentlich..“

Nebeneinander gingen sie weiter, Hígeki hatte ihn wieder von der Hand gelassen. Nach einer Weile bogen sie in eine Seitengasse ab.

„Da sollte es gleich sein...“

Tamashi sah sich um.

„Ja?“, murmelte er unsicher, da die Gegend etwas verlassen aussah. Der Ältere nickte.

Nach wenigen Schritten war auch schon das Schild und die Anschrift des Restaurants zu sehen. „Da ist es ja...“, er lächelte.

„Oh, da..“, auch Tamashi hatte es entdeckt, gemeinsam gingen sie hinein. Es waren fast keine Leute in dem Lokal. Sie suchten sich einen Tisch aus und setzten sich.

„Such dir etwas aus, heute lade ich dich ein...“, Hígeki lächelte ihn an.

Der Jüngere wurde leicht rot.

„Oh.. danke..“, er sah sich dich Speisekarte an, „Mhm.. ich weiß nicht, ich kenn’ das meiste ja gar nicht... ich war noch nie essen..“

Hígeki sah ihn etwas mitleidig an.

„Hnm... steht meistens darunter, was es ist..“, er lächelte vorsichtig, „Armer Kleiner...“, überlegte er dann für sich, als er selbst die Karte musterte.

Tamashi saß noch immer etwas ratlos vor der Karte.

„Ähm... ich nehme Spagetti, da weiß ich wenigstens, was es ist...“, er grinste ihn an. Hígeki lächelte.

„Okay...“, in dem Moment kam auch schon der Kellner vorbei.

„Einmal Spagetti.. und für mich... Schnitzel... und zu trinken.. ähm.. Wasser und...“, fragend sah er zu seinem Schützling.

Dieser überlegte und blickte kurz noch Mal in die Karte.

„Ich nehme ne Sprite..“

Der Kellner nickte und ging davon
 

~
 

„Ob es ihm wohl sehr unangenehm ist, in meiner Nähe zu sein?“, überlegte Hígeki und blinzelte etwas zu ihm. Tamashi bemerkte seinen Blick.

„Hm? Hast du was im Auge?“, er glubschte ihn naiv an.

„Hö? Nein.. hab ich nicht...“, der Ältere blickte weg, „Mist... war ja gar nicht auffällig..“, tadelte er sich gedanklich.

„Dann ist ja gut..“, der Jüngere lächelte und sah sich im Lokal um, darauf seufzte sein Gegenüber. Er selbst war lange nicht mehr hier gewesen, obwohl es recht nett war. Nach wenigen Minuten kamen auch schon die Getränke.

„Oh.. danke..“, murmelte Tamashi. Ihm wurde langsam warm, da er den Mantel anbehielt. Aber sie konnten ihre Flügel nicht einfach so preisgeben. Auch Hígeki bedankte sich und machte einen Schluck.

Der Jüngere fächerte sich mit einem Untersetzer etwas Luft zu.

„Naaaah... es ist warm unter dem Mantel...“, klagte er und machte auch einen Schluck.

„Ja..stimmt..“, er sein seinen Schützling ebenso wehleidig an, „Die Flügel sind zeitweise ein echt schweres Los..“

Tamashi lüftete etwas seinen Kragen.

„.. geht schon..“

Darauf lächelte der Größere wieder zustimmend.

„Nja.. ist ja nur für kurze Zeit..“

Auch ihr Essen kam schon.

Der Blauhaarige freute sich.

„Danke!“, er betrachtete seinen Teller. Es sah wirklich sehr gut aus, dann linste er zu seinem Gegenüber, „Mhm.. darf ich wirklich auf deine Kosten?“

Auch Hígeki hatte schon Hunger, er nahm sich das Besteck.

„Na klar!“, meinte er lächelnd und machte einen Bissen.

„Okay..!, grinste Tamashi und fing ebenfalls an zu essen.

Nach einer Weile hatten sie zu Ende gegessen.

„Danke..das hat gut geschmeckt..“, murmelte der Jüngere glücklich.

„Ja.. mir auch..“, dann kam auch schon ein Kellner vorbei.

Hígeki bezahlte für sie Beide und sie verließen das Restaurant.
 

~
 

„Ich freu mich schon echt auf heute Abend..“

Tamashi wuselte neben ihm her.

„Ja, ich auch!!“

Hígeki blinzelte ihn von der Seite an und lächelte.

Gemeinsam gingen sie die Straße zurück.

Der Jüngere hüpfte vor Freude an seiner Seite.

„Wo gehen wir heut Abend denn hin?“

„Das Lokal heißt „Dark Scene“..“, er lächelte und sah auf die Uhr, „Machen wir noch zu Hause einen Abstecher oder willst du gleich hin?“

„Hm.. weiß nicht.. dort wird ja noch nix los sein, oder?.. Es ist ja erst Zwei...“er sah ihn fragend an.

„Auch wahr.. okay... dann nach Hause..“, grinste Hígeki, dann wurde er wieder etwas ernster, „Du hast früher nie rausgehen dürfen, oder?“

Tamashi sah ihn fragend an.

„Mhm... nein... nur zur Schule.. gab ziemlich Ärger, wenn ich mal zu spät gekommen bin..“, er zuckte etwas zusammen. Der Ältere musterte ihn besorgt.

„Deine Eltern sind wohl nicht die freundlichsten...“

„Nein...sind sie nicht..“ er sah ihn mit Hundeaugen an, blickte dann jedoch zu Boden und biss sich auf die Lippe.

Hígeki knurrte leise, aber sehr wütend.

„Wenn ich deinem Vater noch Mal gegenüber stehe..“

Tamashi lächelte ihn an.

„Ist schon gut... er wird sich wohl hoffentlich nicht mehr hertrauen, wenn du da bist..“

„Hm... das rate ich ihm...“, er grummelte und sah seinen Schützling an, „Hm... ich werd besser auf dich aufpassen!“

Dieser lächelte verlegen und nickte.

„Danke...“, vorsichtig kuschelte er sich an ihn.

Darauf wurde der Ältere etwas rot.

„Hn.. versteht sich doch...“, murmelte er und lächelte.

Tamashi sah zu ihm auf.

„Sicher?... Mhm.. anscheinend nicht bei allen...“, er rieb den Kopf ein wenig an ihm.

Hígeki genoss seine Nähe.

„Na ja.. nach meinen Prinzipien her, trag ich die Verantwortung für dich.. und da gehört das auch dazu...“

Der Jüngere lächelte glücklich.

„Man merkt, dass du nicht in dieser High-tech Welt aufgewachsen bist...“ , lieb sah er zu ihm auf.

„Ja?..hm... ist das heute nicht mehr wichtig?“

Tamashi blickte etwas traurig zu Boden.

„Nein... die Menschen sind alle so egoistisch..“, etwas deprimiert ging er neben ihm her.

Der Ältere zog ihm am Arm etwas zu sich.

„Wohl nicht alle... du warst nicht so...“

Der Kleinere lächelte.

„Es gibt auch Ausnahmen...“
 

~
 

Bald kamen sie wieder bei ihrer Gruft an.

Hígeki zog sich sofort den Mantel aus.

„Endlich...“, er seufzte wohlig und streckte seine Flügel.

Tamashi sah ihm schmunzelnd dabei zu. Er selbst zog sich auch den Mantel aus und schüttelte seine Schwingen

„Ja~“, fiepte er glücklich.

Gemeinsam gingen sie hinunter. Der Ältere hängte ihre Mantel an den Hacken.

„Was wollen wir bis dahin machen?“

Tamashi streckte sich.

„Hm~ weiß nicht... aufgeräumt haben wir ja schon..“, er grinste, „Hm… zeigst du mir, was du geschrieben hast?“, bettelnd sah er ihn an.

Hígeki war verblüfft.

„Hm…“, er wurde etwas hibbelig, „Ist nicht so toll…“

„Egal… zeigst du es mir trotzdem?“, lächelte der Jüngere.

Der schwarzhaarige Vampir überlegte kurz.

„Na gut…“, murmelte er verlegen, worauf Tamashi glücklich mit den Flügeln raschelte und fröhlich rumhüpfte.

Hígeki sah ihn an und fand ihn echt süß.

Dann schritt er zu einer Lade, des Tisches, öffnete sie und kramte ein kleines, altes Buch hervor. Zögerlich reiche er es ihm.

Tamashi war still und nahm es vorsichtig, er setzte sich damit an den Tisch und schlug es sachte auf. Leichte Probleme hatte er, seine Schrift zu lesen.

„Oh… hast du das Alles selbst geschrieben?“, er begann es interessiert durchzulesen.

Der Ältere stand hinter ihm und sah ihm etwas über die Schulter.

„Mhm… ja, hab ich..“

„Das gefällt mir… mir würde gar nicht einfallen, was ich da schreiben könnte..“, er las sich Seite für Seite durch.

Hígeki war etwas verlegen.

„Na ja… hatte ja genug Zeit, zu überlegen..“, er schmunzelte, „Ist ja aber nicht so aufregend..“

Mit leuchtenden Augen sah er den Größeren an.

„Doch, find ich schon!!“, er raschelte mit den Flügeln.

„Mhm… danke..“, er lächelte und seufzte sogleich, dann wuschelte er seinem Schützling leicht über den Kopf, „Ich bin in der Küche und hol mir nen Tee… Willst du auch einen?“

Tamashi ließ die Augen im Buch und nickte.

„Ja, bitte..“

Der Ältere schlenderte in die Küche und kochte dort Wasser auf.

„Fesselt ihn das so sehr??“, grübelte er vor sich hin.

Tamashi war indessen fast mit dem Buch durch.

Der Tee zog und währenddessen stand Hígeki in der Tür und sah ihm beim Lesen zu. Der Kleine bemerkte ihn dabei gar nicht und war schließlich an der letzten Seite angekommen. Vorsichtig schlug er das Büchlein wieder zu und raschelte aufgeregt mit den Schwingen.

Nach einigen Minuten brachte Hígeki die zwei Tassen und hielt ihm eine hin.

„Hier bitte...“, lächelte er den Kleineren an, der aufschrak.

„Mhm? Ja.. danke...“, nun auch lächelnd nahm er die Tasse, und blies vorsichtig darüber.

„Wollte dich nicht erschrecken...“, Hígeki lehnte sich wieder an die Wand und nippte langsam an seinem Tee, „Wow.. du bist schon durch..“, verblüfft grinste er.

„Hehe.. ich kann schnell lesen... und ich behalt auch alles... meistens...“, er machte auch einen Schluck.

Der Ältere schmunzelte.

„Das brauchst du dir nicht zu merken...“, nachdenklich sah er auf das alte Buch, „Sind ja nur paar Erinnerungen...“

„Hm... es ist aber schön geschrieben..“, auch gedankenversunken strich sein Schützling über den Buchrücken.
 


 

Ein paar Auszüge aus dem Buch
 


 

1899
 

... Zeit... Zeit spielt keine Rolle mehr für mich. Seit dem ich vor 29 Jahren gebissen wurde, habe ich mich scheinbar nicht verändert. Kein Alter prägt mein Aussehen. Alle, die ich kannte, sind zur Unerkenntlichkeit bejahrt. Ich musste weit weg gehen. Wenn sie merken, dass das Rat der Zeit nichts an mir ändert, werden sie mich als Hexer bezeichnen und verfolgen... deswegen ziehe ich lieber ab. Doch ich werde wieder hier her kommen. Zu einer Zeit, in der mich niemand mehr kennen wird. Erst dann kann ich wieder zurück kehren. Bis dahin lebe ich versteckt. Bestens stehe ich erst nachts aus meinem Bett auf. Dann, wenn die Dunkelheit mein Aussehen verhüllt. Was bleibt mir sonst?

Mein Lebensweg ist nun dunkel. Ich will niemanden mehr kennen. Ich will nichts mehr von ihren Leben wissen. Es fällt mir schwer, daran zu denken. Wie es ihnen dabei geht. Ich will über all das nicht nachdenken müssen... aber irgendetwas zwingt mir dazu. Gott? Oder bin ich es lediglich selbst?...
 

1926
 

...Die Stille durchströmt mich und es fühlt sich so an, als wäre mir kalt.

Manchmal weiß ich nicht mal mehr, ob es mir weh tut, aber diese verlangende Drücken in meiner Brust, ich glaube es ist Sehnsucht, lässt mich kaum schlafen. Wo finde ich bloß Frieden davor?

Es ist schon viel zu lange her, als das ich mich daran erinnern könnte, wie es sich vor dieser Zeit angespürt hatte.

Sagt mir, egal wer, wenn ein Körper nicht mehr sterben kann, tun es denn seine Gefühle irgendwann? Ich hoffe es so sehr... ich hoffe innigst, dass all das Blut und all die Klagen der Menschen, die ich aus dem Leben reiße, meine Seele ertauben lassen. Es tut weh, sie zu sehen. Es schmerzt mich, aber ich muss es tun. Ich gebe so lange nicht auf, bis ich es tun kann, ohne Reue zu empfinden. Bis ich über all das Leid sehen kann, ohne an ihre Gesichter zu denken und an ihre Familien. Bis sie für mich nichts als Hüllen sind. Kyôfu meinte, es würde nachlassen. Doch ich spüre nichts davon. Es scheint nicht besser zu werden. Lieber trinke ich so selten es mir möglich ist und schließe mich ein. Vermeide den Kontakt mit jeder Seele, bevor ich irgendjemanden lieb gewinne... denn das zerstört mich. Auch der Kontakt mit anderen Vampiren lässt mich an die Menschen denken. Was sind wir denn schon? Wieso behauptet man, dass unsere Gefühle tot sind, nur weil unser Körper unsterblich ist?

Wer sagt denn, dass unsere Gefühle gefroren sind?

Wer behauptet, dass wir nicht leiden, wie die Menschen? Für sie sind wir Monster, oder sie verleugnen uns. Zum Teil haben sie Recht. Wieso nährt uns bloß das Blut der Menschen? Kein anderes Blut gibt uns die Kraft, die wir zum Leben benötigen. Ich verfluche mein Leben und doch bin ich zu feige, ihm zu entrinnen. Wieso sperre ich mich lieber einsam in meine Gruft? Wieso meide ich all das Glück, ehe ich mir das Leben nehme? Es kommt mir vor, als wäre ich auf einer endlosen Suche. Eine Suche wonach? Erlösung?

Wenn ich die Schönheit dieser Welt sehe, vermisse ich, ein Teil von ihr zu sein. Lieber ein kurzes erfülltes Leben, als das hier...
 

1987
 

...Es zu akzeptieren war das Beste, das ich jemals hatte tun können. Ja, Menschen sind Würmer. Sie verstehen diese Welt nicht. Sie verstehen die Prinzipien nicht. Sie wissen nicht einmal, was sie glücklich macht. Wieso sollte ich also Hemmungen haben, ihr Leben auszulöschen? Diese Zeiten sind vorbei. Darüber bin ich froh. Es ist einfach, wenn man sie nicht als fühlende Wesen, sondern als wertlose Hüllen betrachtet. Was tun sie denn? Sie vermehren sich und führen Kriege... Eine sinnlose Balance zwischen Leben und Tod. Ihr Leben ist unnötiger, als das meinige. Mir kann der Tod nichts nehmen. Weder Besitz noch Gefühle. All das, worauf die Menschen ihre Existenz schwören...
 

2001
 

...Meine Erinnerungen an damals verblassen. Die Vergangenheit beginnt zu sterben. Meine Seele fühlt sich taub an. Wie eine wohlige, warme Leere, die mich ausfüllt. Kein Leid und keine Freude mehr. Es ist nichts in mir geblieben. Jeder Tag verstreicht, ohne darüber nachzudenken. Diese Gleichgültigkeit macht alles leichter.

Nur in manchen Momenten. In Momenten, in denen die Sonne bis in die Winkel meiner dunklen Gruft vordringt, der plötzliche Regen mich vollkommen durchnässt, oder ich über die dichten Wolken, in den sternenvollen Himmel fliege und das Licht des Vollmondes alles um sich mit diesem zarten Weiß erleuchtet, dann bereue ich. Dann bereue ich all die abscheulichen Morde und all die Zeit, dich ich verbracht habe, ohne zu leben. Nach solchen Momenten, strahlt mir die Zukunft greller entgegen. Und blendet mich so lange, lässt mich bereuen, so lange, bis ich mich vor diesen Farben wieder verschließe und scheinbar nichts mehr meinen Kern erreichen kann. Dann bin ich wieder froh, dass die Taubheit mein Handeln regiert.

Was bringt es mir, all diesen Schwachsinn aufzuschreiben? Wer soll es lesen, außer mir? Selbst ich habe nicht die Absicht, je wieder auf die Gedankengänge der letzten Jahre zurückzublicken. Mir graut davor. Ich lebe mein Leben, ich brauche nicht darauf zurück zu sehen. Die Veränderung ist groß aber sie scheint mir nicht fühlbar. Ich will nichts davon wissen und wünschte, ich könnte mein Leben in dieses kleine Buch versiegeln. Ohne jemals wieder dran denken zu müssen. Nein... Leben... Leben darf ich es nicht nennen. Es ist bloß ein endloser Weg.

Manche Fragen, ob ich mich alleine fühle? Wie einsam fühlt man sich, wenn man Tag täglich das Leben anderer auslöscht um selbst am Leben zu bleiben? Will man dieses Dasein mit jemandem teilen? Ich weiß es nicht. Daran zu denken, erfüllt mich mit Angst. Nicht mehr alleine zu sein? Bedeutet das auch, nicht einsam zu sein? Ist man nicht einsam, wenn man jemanden hat, mit dem man all diesen Schrecken und all diese Leere teilen kann? .... Wozu? Nein.... diese Art von Existenz will ich nicht einer Seele antun. Nicht einmal den Menschen.

... wahrscheinlich bin ich ihnen nicht all zu unähnlich... wer kann mir sagen, wie sehr ich von dem menschlichen Handeln und Denken abweiche? Auch wenn ich es nicht wahr haben möchte... wohl ähnle ich ihnen mehr, als ich vermute... und davor graut mir...

† The Past Is Death † -17-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

17
 

„Das brauchst du dir nicht zu merken...“, nachdenklich sah er auf das alte Buch, „Sind ja nur paar Erinnerungen...“

„Hm... es ist aber schön geschrieben..“, auch gedankenversunken strich sein Schützling über den Buchrücken.
 

~
 

Hígeki wurde etwas verlegen.

„Danke..“, murmelte er leise und öffnete die Lade, aus der er das Buch genommen hatte.

„Ich wollte da gar nie wieder einen Blick drauf werfen..“, überlegte er und ließ es verschwinden. Tamashi nahm einen größeren Schluck Tee, sah ihm dabei zu und raschelte verlegen mit den Flügeln.

„Jetzt kann er sich wenigstens ein Bild davon machen, wie es ist, unsterblich zu sein... obwohl... zu Zweit ist es wieder etwas ganz Anderes...“, Hígeki grübelte weiter, sah dann aber zu ihm auf und lächelte.

„Hey.. schau doch nicht so..“

„Höh? Wie schau ich denn?“, fiepte der Jüngere überrascht.

„Du hast gerade ein wenig.. benommen gewirkt.... ist schon gut..“, er lächelte und strich seinem Schützling über den Kopf, welcher darauf glücklich gluckste. Er mochte es einfach, wenn der Ältere so etwas tat. Zufrieden widmete er sich wieder seinem Tee.
 

~
 

Hígeki lehnte sich an die Wand und sah nachdenklich durch das Zimmer. So viel hatte sich in so kurzer Zeit geändert. Und was ihn erstaunte war, dass er sich sehr wohl dabei fühlte.

Tamashi stellte nach einer Weile die leere Tasse auf den Tisch und streckte genüsslich die Flügel. Mit aufgestützten Ellbögen blickte er dem Älteren dabei zu, wie dieser in Richtung Boden, etwas ins Leere starrte.

Nach kurzer Zeit blickte er auf. Sah seinem Schützling dabei direkt in die Augen und war für wenige Sekunden wie gebannt.

Der Jüngere rutschte verlegen etwas zurück, sagte nichts und stand schnell auf, mit dem Vorwand seine Tasse zurück in die Küche zu tragen. Er hatte eben Herzklopfen bekommen und wurde rot.

Hígeki schloss seine Augen traurig einen Spalt.

„...Egal, wie ich es mache... ich mache ihm bestimmt bloß Angst...“, dachte er und grummelte leise. Nachdenklich verschränkte er die Arme.

In der Küche versuchte Tamashi sich etwas zu beruhigen.

„Was mach ich denn da?“, tadelte er sich, er war noch immer ziemlich nervös, riss sich jedoch zusammen und ging zurück ins Nebenzimmer.

Hígeki sah ihn nicht an. Schnell trank auch er seine Tasse leer, drehte, sobald Tamashi zurück war, diesem den Rücken zu und ging selbst in die Küche. Schweigend kam er kurz darauf zurück. Tamashi bemerkte seine Abgrenzung sofort.

„Hm... bist du jetzt irgendwie böse auf mich?“, er blickte ihn mit Hundeaugen an.

„W-was?“, der Angesprochene blickte überrascht auf, „Nein... nein.. wieso sollte ich?“, er seufzte. Tamashi sah ihn immer noch mit großen Augen an.

„Ach.. na ja.. weil das grad so aussah..“, stammelte der Jüngere unruhig.

„Nein.. das wollte ich nicht.. gomen...“, murmelte Hígeki etwas bestürzt, „Sag mal.. hast du eigentlich Angst vor mir?“, meinte er dann plötzlich ernst und sah ihn durchdringend an.

Tamashi fing seinen Blick auf.

„Was? N..nein.. wieso denn?!“

Der Ältere wich dem Blick nicht.

„Ich dachte nur.. aber ich bin froh, dass es nicht so ist..“, er lächelte etwas.

„Wieso denkst du, dass ich Angst vor dir habe?“, murmelte Tamashi wieder unsicher.

„Vorhin bist du mir so ausgewichen..“, der Schwarzhaarige blickte nun wieder weg, „Ich bin mir nicht sicher, was in dir vorgeht..“

Tamashi seufzte und lächelte etwas verlegen.

„Das weiß ich selber nicht..“, gedankenversunken schüttelte er seine Flügel.

Hígeki seufzte nun ein wenig unzufrieden.

„Hm..“, er ging ein bisschen auf ihn zu und streichelte ihm über den Kopf, „Wir machen das beste daraus, ja?“

Tamashi wurde dabei etwas rot und nickte.

„Gomen... ich hatte nicht viel mit anderen Leuten zu tun..“, nuschelte er und blickte verlegen zur Seite, „Ich benehm’ mich bestimmt wie ein kleines Kind...“

„Das spielt gar keine Rolle...“, der Ältere lächelte, „Wir sind jetzt so etwas wie eine Partnerschaft eingegangen.. und ich pass auf dich auf.. in so fern du das möchtest..“

Bei dem Wort „Partnerschaft“ wurde Tamashi wieder etwas rot.

„Ja..bitte..“, er lächelte lieb und nickte.

Hígeki seufzte beruhigt.

„Okay.. gerne..“, glücklich reichte er seinem Schützling die Hand.

Dieser nahm sie zögerlich an, lächelte dann aber auch fröhlich. Der Schwarzhaarige drückte sie sanft und ließ sie bald wieder los.

„gut...“, er blickte auf die Uhr, „Ich dreh noch eine Runde.. bevor wir dann losgehen..“ Auch Tamashi sah zur Uhr.

„Mhm? Runde?“, sein Blick war fragend.

Hígeki raschelte mit den Flügeln.

„Ich fliege ein wenig..“

Tamashi musste lachen.

„Ach so.. darf ich mitkommen?“

„Na klar.. wenn du möchtest..“, er grinste freundlich und ging dann hinauf, ins Freie, wo ein angenehm warmer Wind wehte. Der Kleinere hüpfte ihm glücklich hinterher. Er blinzelte hoch zur Sonne, die nur hin und wieder von wenigen Wolken verdeckt wurde.
 

~
 

Hígeki streckte seine Flügel weit.

„Es ist echt schön heute..“, auch er sah hinauf und machte die Augen zu. Mit wenigen Schwüngen war er auch schon in der Luft und blickte dann aus einigen Metern Entfernung auf den Jüngeren hinunter.

Tamashi kam ihm nach und der Ältere wartete auf ihn.

„Geht’s?“, grinste er und flog ein Stückchen weiter.

„Jap.. denke schon... zumindest komm ich vorwärts..“, er folgte ihm.

„Gut, gut.. du brauchst die Übung so und so..“, er grinste und flatterte um ihn herum.

„Mhm... aber es wird langsam..“, er sah ihm nach und flog dabei etwas höher.

Hígeki behielt ihm im Auge.

„Ja... ist schon besser, als das letzte Mal.“, er lächelte und ließ sich entspannt am Rücken treiben. Auch Tamashi ließ sich mit dem Wind gleiten, um sich nicht so anstrengen zu müssen. Er blieb immer in der Nähe des Älteren.

„Okay... dann ist ja gut..“, lachte er glücklich.

„Nya.. ist doch auch recht praktisch..“, er linste hinüber.

Der Wind trug den Jüngeren noch ein Stück höher, er blickte nun auf ihn hinab.

„Was ist praktisch?“, grinste er.

„So fliegen zu können..“, Hígeki flatterte zu ihm hoch.

„Ja... es ist schön, einfach so frei am Himmel zu schweben..“, er atmete tief die gute Luft ein und schlug nun wieder selbst mit den Flügeln. Hígeki sah ihm stolz und glücklich dabei zu.

„Hm... wollen wir dann langsam los?“, murmelte er, als er bemerkte, dass die Sonne begann unterzugehen. Tamashi blickte zu ihm.

„Ja... sonst verpassen wir das am Ende noch..“, langsam segelte er nach unten. Hígeki kam ihm nach und landete.

„Ach was... wir kommen genau rechtzeitig..“, er grinste. Der Jüngere brauchte seine Hilfe beim Landen und stütze sich deswegen an seinen Schultern ab, bevor er sich runterplumpsen ließ. Etwas verlegen blickte er zu ihm hoch.

„Das wird schon..“, beruhigte der Ältere lächelnd, „Okay... holen wir die Mäntel... dort brauchen wir sie aber nicht..“, grinste er. Tamashi war überrascht.

„Wieso brauchen wir die dort nicht?!“, sie gingen gemeinsam zurück in die Gruft, wo sie ihre Mäntel anzogen.

„In dieser Bar sind vorwiegend Unseresgleichen und Ähnliches..“

Tamashi war noch verblüffter.

„Ja? Ich wusste gar nicht, dass es so was gibt...“, zügig gingen sie wieder hoch, überquerten den Friedhof und gingen die Landstraße entlang.

„Na ja.. ich wusste auch lange nicht davon..“

Tamashi blieb dicht bei ihm.

„Wie bist du denn darauf gekommen?“

„Eher durch Zufall...ich bin dort spät nachts reingegangen.. und hab dann erst bemerkt, welche Gestalten dort rumlaufen..“, er grinste.

Der Jüngere lachte.

„Gestalten? So schlimm?“

„Hehe.. nein... so~ schlimm auch nicht.. keine Menschen eben...“

Sie waren schon fast in der Stadt.

„Ah... so meinst du das... Gomen..“

„Schon gut...“, Hígeki lächelte. Er führte sie durch kleine Seitengassen, bis sie vor einer kleinen schwarzen Tür standen. „Gut versteckt..“, murmelte er leiser.

Tamashi sah sich um.

„Hai... das hätte ich nie gefunden..“, ihm war der Ort etwas unheimlich.

Der Ältere zog die Türe auf. Eine schmale Treppe führte hinunter.

„Na ja.. sollte auch nicht so auffällig sein...“, es waren noch nicht viele Gäste anwesend und es spielte leise Musik. Beide zogen sich den Mantel aus. Tamashi blieb noch immer dicht bei dem Älteren, da ihm die Anderen nicht geheuer waren.

Hígeki führte ihn zu einer der freien Sitzecken, wo sie ihre Mäntel ablegten. Er streckte seine Flügel, merkte die Unsicherheit seines Schützlings.

„Keine Angst... im Normalfall sind die friedlich..“, er lächelte sanft.

Tamashi erwiderte sein Lächeln unsicher.

„Ja, gut..“, auch er schüttelte seine Flügel aus.
 

~
 

„Holen wir uns etwas von der Bar? Gibt auch ganz unalkoholische Getränke..“

„Ja.. das wäre mir lieber..“, murmelte der Blauhaarige. Gemeinsam gingen sie vor, zur Bar.

„Verstehe..“, Hígeki lehnte sich an die Bar, „Hey.. für mich bitte einstweilen ein Red Bull..“

Tamashi machte sich klein neben ihm. „Kann ich ne Cola haben?“

Der Barkeeper stellte ihnen die Bestellung hin und sah sie verwundert an. Dankend nahmen sie die Getränke und gingen zurück zu ihrem Tisch.

„Entspann dich doch..“, lächelte der Ältere.

Tamashi setzte sich und seufzte.

„T..tut mir Leid..“

Hígeki machte es ihm gleich, öffnete seine Dose und füllte etwas davon in das Glas.

„Du brauchst dich ja nicht entschuldigen... aber du bist hier gut aufgehoben..“, er strich seinem Schützling sanft über den Kopf.

Dieser nahm einen Schluck Cola und nickte. Er wurde durch das gute Zureden tatsächlich etwas lockerer und sah sich interessiert um.

Der Ältere musterte ihn zufrieden und machte auch einen kleinen Schluck.

„Später ist dann mehr los.. bislang sind noch nicht mal andere Vampire hier...“, auch er sah sich um.

„Was sind das dann alles für Welche?“, fragte sich der Jüngere selbst und streckte nochmals die Flügel. Aus versehen stupste er dabei einen Fremden an zuckte zusammen. Erschrocken drehte er sich um. „Nyaa... das wollte ich nicht!!“

Der Typ grinste ihn jedoch nur amüsiert an und ging weiter.

„Hehe.. du machst dir ja gleich neue Freunde..“, grinste Hígeki.

Tamashi sah ihn erschrocken an.

„Wa-? Das wollt ich doch gar nicht...“, er zog die Flügel fest an sich und drückte sich in die Ecke, damit das ja kein zweites Mal vorkommen würde. Hígeki wollte ihn doch nur aufmuntern.

„Schon gut.. ist ja niemand böse auf dich..“, er machte noch einen Schluck. Tamashi nickte und war nun nicht mehr ganz so verspannt. Angestrengt versuchte er jedoch, ja niemanden anzusehen.

„Die meisten sind nicht anders, als wir...“, meinte der Ältere und sah durch die Runde. Plötzlich lächelte er, „Sieh mal... da kommt gerade ein Vampir rein..“, murmelte er leise.

Tamashi drehte sich um und sah zur Tür, er verschluckte sich fast an der Cola.

„Nya..“, fiepte er aufgeregt leise auf. Der Kerl setzte sich an die Bar.

Hígeki musterte seinen Schützling kurz. „Was hast du?“, lächelte er vorsichtig.

Tamashi starrte auf den Boden.

„Nichts.. aber sehr freundlich sehen die hier nicht aus..“, er war noch immer etwas nervös.

† The Past Is Death † -18-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† The Past Is Death †
 

18
 

Hígeki musterte seinen Schützling kurz. „Was hast du?“, lächelte er vorsichtig.

Tamashi starrte auf den Boden.

„Nichts.. aber sehr freundlich sehen die hier nicht aus..“, er war noch immer etwas nervös.
 

~
 

„Hey... glaubst du, wir machen auf die einen anderen Eindruck? Hier sucht fast niemand Streit..“, meinte der Ältere beruhigend. Tamashi beruhigte das jedoch nicht wirklich.

„..fast?!..“, er blickte ihn nervös an.

„Na ja... so gut wie fast niemand... ist ja bei den Menschen nicht anders...“, Hígeki lächelte. „Außerdem... falls etwas sein sollte, pass ich auf dich auf...“, meinte er bestimmt, darauf musste auch der Jüngere lächeln und murmelte leise „Danke..“, dann machte er einen kleinen Schluck von seiner Cola.

Hígeki legte den Kopf schief.

„Hey... aber das soll hier auch Spaß machen... nicht, dass du hier die Zeit absitzt und dich keine Sekunde lang wohl fühlst...“, er musterte ihn und machte auch einen Schluck.

Tamashi musste nun grinsen.

„Wird bestimmt noch... ich gewöhnt mich grad dran..“, er entgegnete seinen Blick fröhlich.

„Ja?... Das ist gut.. sonst hättest du etwas bei mir gut gehabt...“, der Größere schmunzelte.

Verblüfft raschelte Tamashi mit den Flügeln.

„Höh?! Wieso denn?!“, er lächelte verlegen.

„Hnjaa... weil du dich hierauf gefreut hast... Wenn es dich enttäuscht, dann muss ich das ja wieder gutmachen...“, lächelnd machte er einen weiteren Schluck.

Sein Schützling flatterte nun glücklich mit den Flügeln.

„Nein... musst du nicht... jetzt find ich es relativ schön hier.. hmm.. aber noch gar keine Musik..“

„Gut... doch... aber noch ziemlich leise.. die drehen sie dann noch lauter...“, er hatte anscheinend vom Teufel gesprochen, denn in diesem Moment wurde war die Musik nun deutlicher zu hören. „Siehst du?!“, der Ältere grinste.

Tamashi schloss die Augen und lauschte.

„Mmh.. das kenn ich gar nicht...“

Hígeki beobachtete ihn dabei.

„Hm... ja.. die haben viel Auswahl..“

Vergnügt trank der Kleine noch paar Schlücke.

„Gefällt mir aber... weißt du, wie die heißen?“, er blinzelte zu ihm rüber.

„Nein.. weiß ich leider nicht... gefällt mir aber auch..“, Hígeki schmunzelte.

Tamashi stellte das Glas ab und musterte nochmals die Einrichtung des Lokals. Langsam aber sicher begann er sich richtig wohl zu fühlen.

Auch Hígeki hatte die kleine Dose bereits ausgetrunken. Er bemerkte, dass sein Schützling lockerer geworden war und freute sich darüber. Nach und nach betraten immer mehr Leute das Lokal. Nach kurzer Zeit fragte jemand, ob der Platz neben ihnen frei wäre. Tamashi blickte unsicher zu Hígeki und rutschte näher zu dem Älteren. Dieser musterte den Fremden genau und bemerkte die unsichere Reaktion seines Schützlings.

„Nein... sorry... ist nicht frei..“, lächelte er entschuldigend.

Der Typ verschwand darauf wortlos.

Tamashi atmete eher unbewusst erleichtert auf.

„Aber... es war doch eigentlich frei..“

„Trotzdem... Sonst kann ich meine Flügel nicht ausstrecken..“, grinste Hígeki. Das hätte zwar keine Rolle gespielt, aber er wollte nicht, dass sich sein Liebling unwohl fühlte.

„Soll ich uns dann etwas Neues holen?!“, fragte er, als er bemerkte, dass auch die Cola schon ausgetrunken war.

Tamashi nickte.

„Ja... bitte... soll ich hier bleiben? Wegen den Plätzen?“, fragte er leise.

„Okay…Ich beeil mich auch.. was willst du? Noch Mal Cola?“, der Schwarzhaarige stand auf.

„Ja... gleich das Selbe noch Mal...“, er lächelte.

„Geht klar...“

Er schlenderte zur Bar und lehnte sich über die Theke, wo er noch einmal das Gleiche für sie Beide bestellte. Neben ihm standen zwei Vampir-Damen. Er musterte sie kurz unauffällig, nahm aber gleich darauf die Getränke und ging zurück zu ihrem Tisch.

Tamashi hatte ihn die ganze Zeit mit den Augen verfolgt.

„Das ging ja schnell...“, er grinste. Brav hatte er auf ihn gewartet.

„Glück muss man haben..“, er setzte sich neben den Blauhaarigen und reichte ihm die Cola.
 

~
 

Die zwei Vampirinnen standen noch immer an der Bar, tuschelten und kicherten.

..

„Hmm.... kennst du hier jemanden?“, Tamashi sah den Älteren fragend an und nahm ihm das Glas ab.

„Ich hab schon hin und wieder Bekanntschaften gemacht... aber heute scheint niemand hier zu sein, den ich kenne..“, er blickte sich nachdenklich um, „Oh...“, murmelte er dann etwas überrascht, als er bemerkte, dass die zwei echt hübsch gekleideten Frauen auf sie zukamen.

„Oh Hallo... dürfen wir uns setzen?“, hauchte eine von ihnen freundlich und zwinkerte verführerisch.

Tamashi war sehr überrascht.

„Wa-?“, etwas nervös blickte er zu dem Älteren.

Die Vampirinnen merkten ihre Unsicherheit.

„Tze tze tze... wie unhöflich... man lässt doch Damen nicht stehen, oder?“, wollte die Andere nachhelfen und blinzelte sie liebevoll an.

Hígeki blickte noch Mal fragend zu Tama, dann zurück zu ihnen.

„Setzt euch doch...“

Gleich darauf setzte sich eine zu ihm, die Andere zu dem Jüngeren.
 

~
 

„Hi... wie geht’s denn so?“, hauchte die Eine, die bei Tama lehnte. Tamashi war die Situation unangenehm, deswegen starrte er seine Cola an.

„G..Ganz.. gut..“, er lächelte sie etwas gezwungen an.

„Uhhh... ist der kawaii.... richtig schüchtern....“, dachte sie und spielte mit einer ihrer langen Haarsträhnen. „Mit wem darf ich hier Bekanntschaft machen?“, fragte sie nun lächelnd. Der Vampir musterte sie und wurde etwas rot.

„Mein Name ist Tamashi... Und wie heißt du?“, er fragte jedoch nur aus reiner Höflichkeit.

„Hmm... wie niedlich.. Mein Name ist Larissa... Oh... die sehen ja weich aus... darf ich mal?“, fragte sich mit glücklicher Stimme und wollte über einen seiner Flügel streicheln. Tamashi wollte sich jedoch am liebsten nur verdrücken, neben ihm saß jedoch Hígeki, also hatte er keinen Ausweg. Er machte nervös einen Schluck Cola.

„Okay... wenn es sein muss...“
 

~
 

Die Dame, die sich nahe zu Hígeki setzte, schlug ihre Beine in dem sehr knappen Rock übereinander und lächelte ihn von der Seite an.

„Darf ich deinen Namen erfahren?“

„Mein Name ist Hígeki... und Deiner?“, er lächelte und musterte sie unbewusst.

Sie nippte an dem mitgebrachten Sektglas.

„Mhmm.... Hígeki... Mein Name ist Mireille...“

„Ein schöner Name...“ , er lächelte und machte einen Schluck.

Mireille kicherte. „Ja? Danke....deiner aber auch...“, sie raschelte vergnügt mit den Flügeln und zwinkerte.
 

~
 

Larissa streichelte indessen über Tamashis Flügel und war total verzückt.

„Wie weich!! Das gefällt mir!!“, fiepte sie glücklich und lächelte ihn an. Den Jungen kitzelten die Berührungen, er verkniff sich das Lachen und raschelte stattdessen mit den Schwingen, sammelte sich aber gleich wieder.

„Mhm... ich hab sie auch noch nicht lang...“, er zog sie etwas zurück.

„Oh... du bist also noch ein ganz junger Vampir..“, fiepte sie wieder glücklich, und fand ihn gleich noch toller. „Nja... du bist total kawaii!!“, Larissa kam ihm näher, da sie mit ihm schmusen wollte.

Hígeki lächelte Mireille an, merkte aber, wie Tamashi immer näher zu ihm rutschte.

„Er fühlt sich sicherlich nicht wohl...“, schoss es ihm schlechten Gewissens durch den Kopf.

„Was hast du denn?“, Mireille sah ihn mit großen Augen an und zog einen Schmollmund, „Nicht sehr gesprächig, wie?“

„Hm... nein... nicht so...“, er griff zurück, als er sich nach hinten lehnte und legte seine Hand dabei unabsichtlich auf Tamashis.

„Das ist aber schade...“, murmelte sie und lehnte sich weiter zu Hígeki.

Gleichzeitig kam dem Schwarzhaarigen eine Idee.

„Wenn die zu weit gehen, fällt mir nur noch eines ein...“, grübelte er. Er würde sie Beide aus der Zwickmühle holen, falls die Damen zu aufdringlich werden würden.

Tamashi wurde die Nähe zunehmend unangenehmer.

Er bemerkte Hígekis Hand und drehte sich zu ihm um. Dieser hatte seine noch nicht weggenommen.

„Ähm..“, murmelte der Ältere leise. Ihm wurde es selbst langsam zu viel.

„Oh mann... jetzt oder nie... Ich hab echt keinen Bock auf die und Tama fühlt sich auch nicht wohl...“, grübelte er weiter.

„Oh ... habt ihr das in den falschen Mund bekommen... Gomen... aber... na ja.. wir sind wohl Beide schon vergeben...“, meinte Hígeki nun etwas ernster und zwinkerte seinen Schützling an. Er kam sich zwar etwas blöd vor, aber diese Taktik würde nützen.

Tamashi erwiderte seinen Blick unsicher.

„Was meint er denn? Doch nicht etwa....“, schlagartig lief er rot an. Ihm war dieser Gedanke aber lieber, als die Vorstellung mit dieser Fremden... deswegen lehnte er sich näher zu Hígeki.

Auch Larissa bekam das mit.

„Hä?“, fragend sah sie zu ihrer Freundin. Diese wusste auch nicht recht, was los war und rutschte verwirrt wieder ein Stück weg von dem schwarzhaarigen Vampir.
 

~
 

Hígeki schlang einen Arm um den Kleineren und zog ihn näher zu sich. Sie mussten glaubhaft wirken.

Vorsichtig küsste er ihn, jedoch ohne seine Zunge ins Spiel zu bringen. Sie sollte ja nur denken, sie wären ein Paar. Tamashi wurde knallrot. Versuchte aber auch, es halbwegs echt aussehen zu lassen und hielt sich ein wenig bei dem Größeren an.

Schnell blickte Hígeki wieder auf und sah seine neue Bekanntschaft ernst an.

„Gomen... so ist es eben...“

„Ach nein..... das ist so unfair...“, murmelte Larissa traurig und seufzte. Ihre Freundin stand auf und nahm ihr Glas.

„Na ja... kann man auch nicht ändern...“, sie lächelte freundlich, war aber eigentlich leicht angewidert.

Hígeki zog Tama noch näher an sich.

„Nja... leider...“, murmelte er.

„Hat geklappt...“, lobte er sich gedanklich und lächelte.

Tamashi hatte sein Gesicht noch immer an seiner Schulter vergraben, damit niemand sehen konnte, wie verlegen er war. Vor Aufregung raschelte er mit den Flügeln. Die beiden Damen wünschten ihnen noch einen schönen Abend und gingen.

Hígeki blickte zu seinem Schützling. Er fand ihn dabei total niedlich.

„Hm... hey.. sie sind schon weg...“, er lächelte und meinte damit, dass Tamashi sich wieder beruhigen konnte.

Langsam löste sich dieser von ihm. Er war immer noch rot und widmete sich nervös der Cola. Der Ältere merkte, wie aufgewühlt er war, war jedoch selbst nicht ganz blass, ließ ihn los und machte selbst einen Schluck.

„Die waren zwar nett, aber irgendwie hatte ich heute keine Lust auf so was..“, murmelte er verlegen.

Tamashi linste ihn von der Seite an.

„Jetzt sind sie ja zum Glück weg...“, hastig machte er noch einen Schluck.

Hígeki lächelte.

„Ja.. zum Glück...“, schmunzelte er, „Ich hoffe, dir hat das gerade eben nichts ausgemacht, aber mir ist nichts anderes eingefallen...“, er lächelte seinen Schützling verlegen an. Tamashi grinste, „Nein... nicht so schlimm... die waren aufdringlich...“, er strich über seine eigenen Flügel.

„Mmhmm...“, der Größere nickte und raschelte etwas mit seinen Schwingen, machte auch einen Schluck.

Tamashi rümpfte die Nase etwas.

„Jetzt riechen die nach Parfüm...“, grummelte er und streckte die Flügel von sich, stieß Hígeki dabei etwas an.

„Hey.. pass ein bisschen auf...“, schmunzelte dieser, „Ich hoffe, du bekommst den Geruch noch ab, sonst darfst du heute nicht in meinem Bett schlafen...“, er grinste ihn frech an. Tama machte traurige Hundeaugen.

„Wo soll ich denn sonst schlafen??“, er zog seinen Flügel ran, „Hoffentlich geht das raus...“, meinte er bekümmert.

„Nimm nicht alles so ernst, was ich sage...“, er lächelte und stupste ihn leicht mit einem Flügel an und trank noch einen Schluck. Tamashi blickte ihn gespielt böse an, wuschelte sich indessen über die Flügel, um den Geruch loszuwerden.

“Hmm... Ich hab dich auch trotz diesem Gestank gern... nur lächle wieder..“ er schmunzelte ein weiteres Mal.

Der Jüngere war nun überrascht.

„Ja?“, er lies seinen Flügel los und strahlte ihn an. Hígeki mustere sein Lächeln zufrieden.

„Ja!“, mit dem Zeigefinger stupste er sachte seine N asenspitze, darauf wurde Tama wieder rot und grinste glücklich vor sich hin.

† The Past Is Death † -19-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

19
 

Auch Hígeki widmete sich wieder seinem Getränk. Verlegen blickte er sich im Lokal um.

„Hm... hey.. Tama.. sieh mal...“, der Schwarzhaarige zeigte zur Bar, wo die beiden Damen von vorhin schon neue Opfer gefunden hatten. Tamashi folgte seinem Blick und grinste.

„Na... die scheinen sich ja schon wieder zu amüsieren..“, vergnügt raschelte der Jüngere mit den Flügeln.

Hígeki schmunzelte.

„So sonderlich enttäuscht darüber, dass wir ein „Paar“ sind, waren sie wohl nicht...“, spielte er auf vorhin an und grinste frech.

Tamashi linste ihn an.

„Ja.. sie haben ja schon Ersatz..“, er schmuste sich ein wenig an ihn. Hígeki sah zu ihm, ließ ihn einfach machen.

°Wieso ist er so niedlich?!°

„Scheint so... beziehungsweise haben sie es ziemlich nötig...“, murmelte der Ältere.

Tamashi lachte. „Wieso denkst du, dass sie das nötig haben?“, er streckte genüsslich einen Flügel von sich.

„Na ja.. wenn sie so gierig auf der Suche nach Partnern sind.. werden sie sich wohl sehr einsam fühlen“, er lächelte seinen Schützling an und streckte seine eigenen Schwingen auch.

Tamashi lächelte.

„mmh... stimmt... Ich hab es nicht so nötig...“, grinste er dann.

Auch Hígeki konnte sich ein Grinsen jetzt nicht verkneifen.

„Sicher?“, sachte kniff er dem Jüngeren in die Seite.

Dieser fiepte auf und rieb sich die Stelle.

„Ja... ganz sicher... ich hab jetzt erst mal andere Probleme..“

„Ja, ja... ich weiß... hab ja schon gesagt, du darfst nicht ernstnehmen, was ich von mir gebe...“, der Ältere lehnte sich wieder zu ihm und seufzte zufrieden. Tamashi genoss seine Nähe und zog ihm nebenbei ein kleines Fussel aus den Haaren.

„Mach ich auch bald nicht mehr...“

Gespielt schmollend sah der Ältere nun zu ihm.

„Hey... aber nicht alles, ja?“, er lächelte und schmunzelte. Vorsichtig schmiegte er seinen Kopf an Tamas Schulter. Genüsslich schnurrte er.

Dieser lief indessen rot an.

„Muss ich mir noch überlegen..“, verlegen glubschte er in die andere Richtung. Hígeki merkte diese Verlegenheit nicht, setzte sich aber trotzdem wieder gerade hin.

„Ja... wäre besser..“, grinste er nun wieder.

Tamashi schlürfte an seiner Cola, horchte plötzlich auf und freute sich sogleich.

„Endlich mal Musik, die ich kenne!“, fiepte er glücklich.

Es spielte gerade ein Lied von Nightwish.

Hígeki konzentrierte sich.

„Ja? Kenn ich gar nicht.. wie heißen die?“

Der Kleinere sah ihn mit leuchtenden Augen an.

„Nightwish!! Sie hat ne tolle Stimme, oder?“

„Wow... schöner Name für eine Band.. ja, sie hat echt eine tolle Stimme...“, der Ältere lauschte der Musik, „Gefällt mir sehr gut!“, fügte er dann grinsend dazu.

Sein Schützling lächelte breit.

„Jap, ich hab auch ein paar CDs von denen...“, gluckste er fröhlich, musterte dabei die anderen Leute in der Bar.

Hígeki freute sich insgeheim sogar, dass er bereits wusste, was CDs überhaupt sind und freute sich darüber, dass Tamashi welche hatte.

„Wow... aber alle bei dir zu Hause, oder?“, er sah ihn etwas ernster an.

Der Jüngere biss sich auf die Lippe.

„Ach... stimmt ja... menno .. ich will da nicht wieder rein..“, er stellte nun unsicher sein Glas ab.

Der Schwarzhaarige legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Die holen wir da schon wieder raus, ja ? Ich helfe dir...“, er lächelte beruhigend und stupste ihn leicht an. Sein Liebling löcherte ihn sogleich mit einem süßen Hundeblick.

„Ja? Das würdest du?“, überglücklich viel er dem Größeren um den Hals.

„Hm... ja natürlich..“, fürsorglich streichelte er seinen Rücken und lächelte.

Tamashi genoss die Streicheleinheiten und raschelte höchst zufrieden mit den Flügeln.

„Danke!!!“

Der Ältere ließ ihn wieder an und wuschelte ihm über den Kopf.

„Würde ich für dich immer machen..“

Er trank sein Glas aus und lehnte sich wohlig zurück.

Der, nun überglückliche, Vampir machte es sich neben ihm bequem und gluckste fröhlich vor sich hin.
 

~
 

„Willst du noch etwas?“, fragte Hígeki nach einer Weile und blickte sich zufrieden um.

Tamashi grinste.

„Hm... nein.. ich brauche nichts mehr..“, er streckte ein wenig verschlafen seine Flügel.

„Ja... ich will auch nichts mehr heute.. hm.. willst du noch so etwas bleiben oder bist du müde?“

Der Kleinere schnurrte. Er war immer wieder davon gerührt, wie fürsorglich Hígeki doch war und wie nett er ihn behandelte.

„Wir können noch bleiben.. der Abend hat ja gerade erst angefangen...“.

„Gerne.. hm.. erlaubst du mir ein kleines Bier?“, fragte er nun etwas ernster.

Tamashi sah ihn verdutzt an.

“Mmh? Ja.. natürlich...wieso denn nicht?“

„Na ja.. du hast doch etwas gegen Alkohol... aber ich betrink mich ja nicht..“

Der Jüngre sah nun nachdenklich zu Boden.

„Mhh... dacht ich doch auch nicht...“, er schüttelte nun etwas aufgewühlt die Flügel.

„Hm.. okay.. ich lass es bleiben..“, lächelte Hígeki nun rücksichtsvoll und lehnte sich leicht gegen ihn, „Muss ja nicht sein...“

„Na wenn es dir schmeckt, kannst du es doch auch trinken... es stört mich nicht, ehrlich..“, grinste er nun schief und schmuste sich an den Älteren, welcher seufzte, dann aber etwas lächelte.

„Dann hol ich mir später eines..“

„Und was willst du jetzt machen?“, wieder blinzele er ihn von der Seite an.

„Hmm.. mal sehen..“, mit einem Lächeln blickte sich Hígeki um und bemerkte gerade einen seiner wenigen Bekannten, der gerade an ihnen vorbeiging und ihn anblickte.

„Oh...“, der Schwarzhaarige winkte leicht, worauf der für Tamashi fremde stehen blieb und zu ihnen an den Tisch kam.

„Wer ist das?“, flüsterte der Kleinere leise und musterte ihn.

„Ach, nur ein Bekannter...“, murmelte er beruhigend und begrüßte diesen sogleich mit einem freundlich „Hi!“

Der Angesprochene stellte sich ihnen gegenüber.

„Hi... wie geht’s denn so? Lange nicht mehr gesehen, was? Und heute sogar mit Begleitung!“, bemerkte er und grinste Tamashi an, welcher karg mit einem „mhm.. hi..“, antwortete und schlagartig rot wurde, als er bemerkte, dass er noch immer bei Hígeki kuschelte.

Hígeki störte diese Nähe jedoch nicht.

„Ja... mein Schützling.. ich sag’s dir... wehe du rührst ihn an...“, er grinste seinen alten Kumpel bedrohlich an. Dieser lachte amüsiert.

„Nicht? Ach schade!!“, er grinste auch. Er kannte diese Art von Humor und war deswegen nicht böse auf Hígeki. „Aber ich dachte, du wolltest dir nie einen Schützling zulegen...“, erinnerte er sich. Schützling war anscheinend die Bezeichnung für den Vampir, den man selbst erschaffen hatte.

Tamashi starrte den Unbekannten ungläubig und mit großen Augen an.

„Was sollte denn der Spruch?!!“, überlegte er für sich. Ihm war die Situation nicht geheuer. Hígeki wurde etwas ernster, trotzdem lächelte er noch.

„Die Zeit hat sich eben geändert... und was treibst du so?“

Der angesprochene Vampir hatte sich indessen gesetzt.

„Ach.. dies und das... das Gleiche, wie immer...“, murmelte er und musterte Tamashi immer noch ungläubig. „Ich dachte immer, du wärst so strikt dagegen!! Ich glaub’s ja nicht...“, der Fremde schüttelte leicht den Kopf.

Darauf drückte sich Tamashi ein weiteres Stückchen näher zu Hígeki und glubschte fragend zu ihm hoch. Er verstand den Hintergrund all dieser Aussagen nicht. Was meinte der Typ wohl mit „strikt dagegen“?

Hígeki schmunzelte wieder.

„Ja.. dachte ich doch auch...“, etwas verträumt legte er einen Arm um Tamas Seite. „Vielleicht überkommt es dich ja auch einmal..“, erklärte er und grinste.

„Nein, glaube nicht.. oder?“, wieder grinste er Hígekis Begleiter an, sah zugleich zurück zu dem Schwarzhaarigen, „Wäre bestimmt nett..“, fügte er dann hinzu.

Tamashi war knallrot angelaufen, aufgeregt raschelte er mit den Flügeln.

„Wa..warum macht er das jetzt?!“, grübelte er und verstand Hígekis Verhalten nicht. Wieso nahm er seinen Arm dort nicht mehr weg?

Hígeki linste kurz zu seinem Schützling und ließ ihn nicht los.

„Ja... wohl das beste, das mir in letzter Zeit passiert ist.. war aber wohl eher Zufall... du weißt ja..“, erklärte er seinem Bekannten und lächelte weiterhin etwas verträumt.

„Ja, natürlich.. kann ja niemand so genau sagen, wie die Sache dann ausgeht...“, seufzte er nickend, grinste aber gleich wieder „Du bist ja ein verdammter Glückspilz!“

Tamashi kam sich unterdessen ziemlich überflüssig vor. Er hatte dem Gespräch nichts beizutragen, zudem war er müde, also kuschelte er sich einfach weiter an Hígeki und schloss die Augen.

Der Ältere sah weiterhin glücklich auf ihn hinunter.

„Hmm.. ja.. bin ich...“

Sein Bekannter musterte die Beide noch kurz und seufzte abermals.

„Ich werde euch nicht weiter stören... hab heute noch vor, ne Bekanntschaft zu machen..“, grinste er und stand wieder auf, „Macht es gut!“.

Hígeki verabschiedete sich noch, bevor der Bekannte wieder an die Bar zurück ging.

Auch Tamashi machte nun die Augen wieder auf und sah ihm hinterher. Vorsichtig streckte er seine Flügel von sich.

„Hey.. schläfst du gerade ein?“, murmelte Hígeki und nahm seinen Arm nun erstmals wieder von seiner Seite.

Tamashi grinste.

„Nein... aber was sollte ich denn sagen?“, er piekste dem Älteren in die Seite, „Ich bin also nur ein Zufall?“, fügte er hinzu. Hígeki zuckte etwas zusammen, lächelte aber.

„Ja.. wohl der beste Zufall, der mir je widerfahren ist...“, grinsend sah er ihm in die Augen. Tamashi erwiderte seinen Blick und wurde leicht rot. Schnell kuschelte er sich wieder an ihn.

„Danke...“, war noch leise zu hören.

Hígeki freute sich darüber und schnurrte. Seinen Arm legte er nun wieder um ihn.

„Schon gut...“, seufzte er leise, „Okay... ich hol mir jetzt ein Bier... willst du auch etwas?“, fragte er nun vorsichtig. Tamashi löste sich wieder von ihm.

„Hm.. nein, ich brauch nix mehr..“, murmelte und lächelte, „...Ich mag dich...“, ergänzte er dann noch.

Daraufhin sah ihn der Größere verblüfft an und sein Herz machte einen Hüpfer vor Freude.

„Ich mag dich auch...“, lächelte und dann auf, „Bis gleich...“, er beeilte sich schnell zur Bar um ihn nicht lange alleine zu lassen.

Tamashi sah ihm hinterher und setzte sich wieder gerade hin. Gedankenversunken raschelte er mit den Flügeln.
 

~
 

Hígeki schlängelte sich vor, bis zur Bar, an der er sich sogleich ein Bier bestellte. Das nötige Geld ließ er dort liegen und flott ging er wieder zurück.

„so...“, murmelte er, als er sich neben seinen Schützling setzte und machte gleich einen kleinen Schluck.

„Das ging ja schnell...“, grinste der Kleinere und beobachte ihn dabei.

„Hab mich auch beeilt... hmm...“, er machte noch einen Schluck und stellte den kleinen Krug wieder ab.

Tamashi begutachtete das Getränk ungläubig.

„Und das schmeckt dir?“, er blinzelte ihn von der Seite an.

„Ja... sonst würde ich es ja nicht trinken...“, murmelte der Ältere lächelnd.

Sein Schützling fuhr sich unsicher durch die Haare.

„Nya... stimmt auch wieder... gomen... ich bin wirklich doof...“, er lehnte sich wieder bei ihm an.

„Ach was...“, meinte er beruhigend und machte einen weiteren Schluck.
 

~
 

Einige rauchten in der Bar, deswegen war die Luft ziemlich schlecht. Aus diesem Grund musste Tamashi etwas husten.

„nyya~“, japste er genervt auf.

Hígeki sah ihn besorgt an.

„Alles klar?“, kurz streichelte er über den Rücken des Kleineren.

„Ja... geht schon... Ich mag den Rauch nicht...“, mit einem seiner Flügel wedelte er den Rauch etwas weg.

„Nya.. ich auch nicht sonderlich..“, Hígeki kippte das restliche Bier, „Wir können rausgehen, wenn du möchtest..“

Tamashi blinzelte ihn an.

„Hm.. na wenn du hier bleiben willst, dann bleib ich auch...“, nuschelte er schüchtern.

„Schon gut.. von mir aus können wir gehen..“, sogleich setzte er sich auf und streckte die Flügel.

Tamashi lächelte und nickte leicht.

„Ja, okay...“, Beide standen auf und schüttelten ihre Flügel, bevor sie in ihre Mäntel schlüpften und sich durch die Menschenmenge hinausschlängelten.

Hígeki atmete tief ein.

„Hm... die Luft hier ist echt besser...“

Auch Tamashi tat die kühle Nachtluft gut.

„Hm.. ja... gehen wir nach Hause?“, fragte er dann vorsichtig.

„Ja, okay...“

Sie gingen nebeneinander her, bis der Ältere in eine der kleinen, dunklen Seitengassen blickte. Er bemerkte, wie gerade jemand in diese einbog. Hígeki seufzte und blieb resigniert stehen.

„Kannst du kurz auf mich warten?“

† The Past Is Death † -20-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

20
 

Sie gingen nebeneinander her, bis der Ältere in eine der kleinen, dunklen Seitengassen blickte. Er bemerkte, wie gerade jemand in diese einbog. Hígeki seufzte und blieb resigniert stehen.

„Kannst du kurz auf mich warten?“
 

~
 

„J..ja klar... wieso?“, kam es verdutzt von dem Kleineren.

„Ich... ich muss trinken...“, meinte Hígeki beinahe sachlich und sah der Person, die langsam in der Dunkelheit verschwand nach.

Tamashi blickte frustriert zu Boden.

„Oh... ja... ist ja schon ne Weile her.. mmh... mach nur...“

„Okay...“, den Älteren plagte nun ein schlechtes Gewissen, „Musst du nicht auch bald wieder?“, fragte er leise und sah ihn ernst an. Zwischen ihn war es noch stiller geworden.

„Eigentlich schon.... aber... ich kann das nicht...“, Tamashis Blick war flehend und drückte sich gegen die Wand, hinter ihm.

Die Schritte der Person verhallten, waren bald nicht mehr zu hören. Doch Hígeki störte das nicht, dass sein Opfer entkommen war.

Sein Blick galt seinem Schützling und war traurig.

„Irgendwann musst du dich überwinden...“, er reichte dem Kleineren die Hand, „Kommst du mit?“

Tamashi nahm seine Hand.

„Ja... ich weiß...“, murmelte er leise und ging mit ihm mit. Hígeki führte ihn durch die Gasse, er hatte wieder jemanden erspäht, der einige Meter vor ihnen ebenfalls in die Gasse eingebogen war. Der Ältere traute sich jedoch nicht, etwas zu sagen. So näherten sie sich schweigend. Tamashi zitterte vor Angst und kuschelte sich deswegen an den Arm des Größeren, welcher darauf sanft seine Hand drückte um ihn zu beruhigen.

Erst als sie nahe bei ihrem Opfer waren, ließ er ihn los.
 

~
 

Hígeki drückte dem Fremden den Mund zu, damit dessen Schreie nicht zu hören waren. Unsanft stieß er ihn gegen die Wand, versuchte sein wimmerndes Opfer unter Kontrolle zu halten. Dann sah er vorsichtig zu Tamashi.

Der Blauhaarige schreckte zurück und lächelte verstört.

Der Typ wehrte sich ganz schön.

„Tamashi...“, murmelte Hígeki, „Oder soll ich zuerst?“

Sein Schützling hob angewidert die Zähne an.

„Mach du zuerst...“, es schüttelte ihn vor Grauen.

„Wie du meinst...“

Hígeki legte den Kopf in den Nacken seines Opfers und biss zu, bevor er sich satt trank.

Nach einer kurzen Weile leckte er sich die Mundwinkel sauber und sah dann zurück zu Tamashi. Dieser fiepte leise, da er wusste, dass nun er an der Reihe war. Angewidert drückte er sich weiter gegen die Wand. Es war schon schlimm genug gewesen, Hígeki dabei zuzusehen.

Ihr Opfer war bereits verstorben.

„Komm her...“, murmelte der Ältere nun etwas fordernd.

Nur sehr zögerlich tapste Tamashi zu ihm und sah den Toten ängstlich an. Er wusste noch nicht mal, was er jetzt mit diesem tun sollte, um seinen Durst zu stillen.

Hígeki zog seinen Schützling vorsichtig an der Hand noch ein Stück näher.

„Leg deinen Mund an und saug..“, er deutete auf die lochförmigen Wunden, die der Tote bereits aufwies.

Tama zitterte aufgeregt. Er traute sich nicht wirklich und legte deswegen nur sehr langsam die Hände auf die Schultern des Verstorbenen. Zögernd setzte er die Zähne an die Wunde und begann langsam zu saugen.

Hígeki hatte Mitleid mit ihm, doch es musste sein.

Der Kleinere verzog angewidert das Gesicht und schloss die Augen, während er trank.

Nach einer Weile nahm er seine Reißzähne wieder aus dem Hals und wischte sich über den Mund. Erst dann atmete er tief durch und lehnte sich zurück an die Wand. Ihm war übel.
 

~
 

Der schwarzhaarige Vampir zog den Toten am Kragen mit sich und ließ ihn im nächstgelegenen Kanal verschwinden, ehe er zurück zu seinem Liebling kam.

„Tama...“, seufzte er noch resigniert.

Dieser sah ihn an.

„Gehen wir jetzt Heim?“, fragte er leise, da er sich sehr elend fühlte.

Hígeki nickte.

„Ja... wenn du willst...“, vorsichtig nahm er den Kleineren am Unterarm und zog ihn mit sich. Sein resignierter Blick galt jedoch dem Boden.

Tamashi kuschelte sich indessen an ihn. Er gab dem Älteren keine Schuld daran.

„Ich bin müde...“, japste er bloß noch immer etwas leise, während sie die Straße entlang gingen.

„Okay... dann gehen wir nach Hause...“, bestätigte Hígeki noch einmal und lächelte vorsichtig. Ebenso legte er seinen Arm um die Seite seines Schützlings.

Tamashi schloss die Augen und ließ sich führen.

„mhm... danke..“, murmelte leise. Er genoss Hígekis Wärme.

Der Ältere sagte den restlichen Heimweg nichts mehr. Ihn plagte ein schlechtes Gewissen.

Noch immer verzagt schob er das alte Tor des Friedhofes auf.

Gemeinsam tapsten sie die Treppen zur Gruft hinunter.
 

~
 

„Hm... das war eklig... Ich mag das nicht noch mal machen...“, murmelte Tamashi unten angekommen. Es brannten noch einige der Fackeln.

Hígeki sah ihn an, sagte aber nichts darauf. Er wollte das nicht hören, was Tamashi gerade gesagt hatte, auch wenn es stimmte. Natürlich ekelte ihm davor. Er musste jedoch trinken um am Leben zu bleiben, daran führte kein Weg vorbei. Und Hígeki würde ihn notfalls wieder dazu zwingen.

Der Ältere zog sich seinen Mantel aus und schlenderte in die Küche, die nebenan lag.

„Ich mach mir noch Tee... willst du auch?“

Tamashi setzte sich indessen müde auf das große Bett.

„Ja, bitte.... kann ich mich hinlegen?“, fragte er dann noch.

„Na klar...“, Hígeki setzte den Tee auf.
 

~
 

Nach einer kurzen Weile kam er mit zwei Tassen zurück.

Tamashi hatte indessen auch seinen Mantel ausgezogen und sich auf dem Bett breit gemacht. Er streckte die Flügel und sah ihn verschlafen an.

Hígeki setzte sich an die Bettkante und reichte dem Jüngeren seinen Tee.

„Hier...“, er selbst nahm bereits einen Schluck.

Tamashi setzte sich auf und nahm die Tasse entgegen.

„Hm... danke..:“, auch er trank einen Schluck.

„Kein Problem...“, der Ältere seufzte und sah ihn schuldig an, „Wie geht’s dir?“

Tamashi lächelte.

„Hm... geht schon wieder...“, fröhlich schüttelte er die Flügel.

„Hmm.. gut..“, ungläubig seufzte Hígeki noch mal und schlürfte weiter an dem heißen Getränk. Auch Tamashi sagte nichts weiter, bis sie beide ausgetrunken hatten.

Der Ältere nahm ihre beiden Tassen und brachte sie zurück in die Küche, ehe er sich wieder auf das Bett setzte und seine Flügel streckte.

„Bist du mir böse?“, fragte er wieder vorsichtiger.

Tamashi hatte sich währenddessen auf dem Bett zusammengerollt und blinzelte ihn an.

„Mh? Nein... wieso denn?“

Auch Hígeki kletterte in das Bett und sah dann wieder zu ihm.

„Wegen vorhin...“, kurz kraulte er seinen Schützling unter dem Kinn, worauf dieser leise schnurrte, und legte sich dann ebenfalls zurück. Der Jüngere schloss die Augen.

„Hm... nein... ging schon... Ich hatte ja auch Hunger...“, als wäre es selbstverständlich schmuste er sich an den älteren Vampir. Dieser fand das niedlich und zog die Decke über sie Beide, bevor er seinen Liebling näher an sich ranzog.

„Okay... gut..“, murmelte er, da er sich langsam zufrieden gab und kraulte Tamashi hinter dem Ohr.

Nach einer kurzen Weile waren sie Beide eingeschlafen.
 

~
 

Hígeki wachte am nächsten Morgen, nachdem er besonders gut geschlafen hatte, auf, blinzelte durch den halbdunklen Raum und entdeckte Sonnenstrahlen, die ihren Weg bis hinunter in die Gruft gefunden hatten. Leise gähnte er.

Tamashi streckte indessen seine schwarzen Schwingen, hielt seine Augen jedoch geschlossen und räkelte sich genüsslich am Bett.

Der Ältere setzte sich auf und streckte seine eigenen Flügel, ehe er seinen Schützling beobachtete und unwillkürlich lächeln musste.

Tamashi gähnte herzlich und öffnete die Augen.

„uuuhhmmm...“, ließ er verschlafen vernehmen und blinzelte den Älteren an.

„Guten Morgen...“, konterte dieser, bevor er aus dem Bett kroch, „Gut geschlafen?“, fragte er dann noch freundlich. Nun hatte sich auch der Jüngere aufgesetzt und gähnte noch einmal genüsslich.

„Ja~... hat gut getan..“, er spannte die Flügel, „Wie spät ist es eigentlich?“

„Hm... kurz nach Neun... wieso?“, murmelte Hígeki zu einer alten hölzernen Standuhr blickend.

Tamashi rieb sich die Augen.

„Hm.. einfach so.. weil ich noch müde bin...“

„Du kannst ja noch liegen bleiben... es wird dich niemand dran hindern, noch eine Weile zu schlafen..“

Tamashi sah ihn nun verschlafen an.

„Nein? Durfte nie richtig ausschlafen...“, er grinste glücklich und ließ sich zurück in das weiche Bett fallen, wo er zufrieden schnurrte.

Der Ältere seufzte mitleidig.

„Dann ruh dich mal richtig aus...“, er grinste nun zufrieden auf den Kleinen hinunter, welcher sich wieder in der dicken Decke einwickelte und ein wohliges „Hmmmm~“ von sich hören ließ.

Leise, um ihn nicht zu stören, schlich Hígeki in die Küche, wo er sich wieder Tee machte.

Mit dem heißen Getränk setzte er sich zu dem Tisch, von dem aus er Tamashi beobachten konnte. Verträumt lächelnd hielt er seinen Blick auf ihn gerichtet und machte nur gelegentlich kleine Schlücke.

Sein Schützling wälzte sich indessen zeitweise etwas unruhig, bevor er wieder bewegungslos weiterschlief.
 

~
 

Tamashi öffnete die Augen und blinzelte ihn etwas an.

„Nya... jetzt kann ich auch nicht mehr schlafen...“, er streckte sich.

Hígeki schmunzelte.

„Jetzt ist es auch schon Zehn.. und jetzt richtig ausgeschlafen?“, fragte er grinsend.

„Wa-? So lange hab ich noch geschlafen? Hab ich gar nicht gemerkt... ja~ jetzt bin ich ausgeschlafen!!“, lächelte er den Größeren glücklich an.

„Hehe.. macht doch nichts...“, er stand auf und brachte seine leere Tasse in die Küche, ehe er zurückkam.
 


 

„Nnnyyaaa~“, Tamashi stand auf und streckte sich noch einmal.

Er wurde dabei von dem amüsierten Älteren beobachtet.

„hm...so Kleiner.. Was willst du heute machen?“, grinste er fröhlich. Sein „Kleiner“ schmollte darauf.

„Kleiner?...mh.. Ich hab nichts bestimmtes vor...“, er setzte sich an den Tisch.

Hígeki grinste. „Dachte ich mir schon..“, worauf er einen ungläubigen Blick seines Gegenübers erhielt.

„Wieso dachtest du das schon? Ich weiß halt nur nicht, was ich machen wollen würde..“

„Nya... schon gut.. steht dir ja alles offen...“, er lehnte sich zurück.

„Jetzt merk ich erst richtig, wie sinnlos früher alles war...“, seufzte Tamashi.

Der Ältere musterte ihn.

„Wieso sinnlos? Du hast es dir ja aber nicht ausgesucht...“

„Na ja.. früher durfte ich mir ja nicht aussuchen, was ich mache... ich hab nur gearbeitet.. und jetzt.. weiß ich nicht, was ich machen soll...“, er streckte sich und seufzte noch einmal.

„Hm.. das ist echt unfair...“, grübelte Hígeki, „Na ja.. da müssen wir wohl einiges nachholen..“, fügte er hinzu und lächelte leicht.

Tamashi grinste.

„Ja?.. Was denn zum Beispiel?“, neugierig raschelte er mit seinen Flügeln.

„Hm.. Was ein Jugendlicher in deinem Alter so alles schon erlebt haben sollte... du solltest einfach mal ein wenig leben..“

Sein Schützling wurde etwas rot.

„Was sollte den jemand in meinem Alter schon erlebt haben?!!“, meinte er dann doch etwas lauter, als er eigentlich wollte.

„Na ja.. allerhand Dummheiten oder?“, Sein Gegenüber grinste, „In dem Alter sucht man doch eigentlich nach Abenteuern..“, Hígeki lächelte, konnte sich aber vorstellen, woran der Kleinere wohl gerade gedacht hatte.

Tamashi murmelte darauf ein verlegenes „Ach so..“

„Hm.. gibt es nichts, was du mal ausprobieren wolltest?“, meinte dann Hígeki um ihm etwas auf die Sprünge zu helfen.

Das machte den Jüngeren wieder nachdenklich.

„Hm.. nichts, was mir spontan einfallen würde.. und was die in der Schule alles erzählt haben, will ich nicht unbedingt ausprobieren...“, er schüttelte sich etwas.

„Versteh schon..“, der ältere Vampir musterte ihn nachdenklich, „Du hast ja sehr lange Zeit... da wird dir schon eine Idee kommen...“, meinte er dann noch tröstend.

Tamashi seufzte wieder.

„Ja... irgendwann fällt mir schon was ein.. aber zuerst brauch ich was zu essen..“, grinste er verlegen, als sein Magen etwas knurrte.

Ja, machen wir uns etwas.. danach können wir uns ja noch entscheiden..“, er stand auf und machte sich auf den Weg in die Küche, Tamashi folgte ihm.

„Mhm.. Ja, wir haben ja genug Zeit...“, grinste dieser nun fröhlich.

„Eben...“, der Größere kramte in den Regalen, „Viel haben wir hier nicht mehr..“

Der Blauhaarige blickte ihm über die Schulter.

„Hm.. aber das Brot sieht noch relativ gesund aus.. und die Marmelade hier auch... reicht doch für ein Frühstück, oder?“

„Jap... klar..“, Hígeki krallte sich ein Schneidbrett und schnitt das Brot in Scheiben. Sein Schützling stellte inzwischen Tassen raus. „Hm.. was trinken wir dazu?“

„Tee, Kaffee, Milch, Wasser, Saft... was willst du? Ich mach mir noch einen Tee...“, er grinste.

Tamashi lachte.

„Okay... dann nehme ich auch einen Tee...“, er raschelte mit den Flügeln.

„Gut..“, Hígeki lächelte wieder und machte nochmals Wasser heiß. Währenddessen schmierten sie ihre Brote. Tamashi entdeckte indessen auch Honig und freute sich quietschvergnügt über diese Tatsache.

Hígeki beobachtete ihn schmunzelnd.

Schließlich goss er ihren Tee auf. Sie trugen alles gemeinsam zum Tisch und setzten sich.

„Lass es dir schmecken!!“, fiepte Tamashi fröhlich.

„Ja, du dir auch!“, beide aßen.

Nach einer kurzen Weile hob Hígeki wieder den Kopf.

„Zu Zweit macht es einem viel mehr Freude zu essen..“, murmelte er und lächelte den Kleineren glücklich an.

„Ja?... Wieso denn?“, dieser blinzelte vorsichtig.

„Na ja.. weiß nicht genau... wenn man einsam ist, hat man irgendwie keinen Appetit.“, erklärte er dann.

„Sollte das jetzt ein Kompliment werden?“, fragte Tamashi lächelnd. Sie hatten Beide schon aufgegessen.

„Ja, so was in der Art...“, der Ältere grinste ihn amüsiert an, „Wieso, kam es nicht so rüber?“

„Doch.. aber ich wollte mich noch einmal vergewissern..“, meinte sein Schützling nun auch grinsend.

„Gut..“, Hígeki seufzte glücklich. Das Geschirr stellten sie in den Holzbottich.

„Hm.. wir sollten mal wieder aufwaschen...“, murmelte Tamashi.

„Ja... nimmst du den Schwamm?“, delegierte Hígeki und nahm den Bottich hoch, um ihn zum Brunnen zu tragen.

„Ja!!“, fiepte der Kleinere glücklich und tapste ihm hinterher.
 

~
 

Oben stellte der schwarzhaarige Vampir den Bottich am Brunnenrand ab und begann Wasser hoch zu pumpen.

„Ja, ja... alles ziemlich mühsam hier, oder?“, lächelte er. Er wusste, dass Tamashi sicherlich ganz Anderes gewohnt war.

Tamashi lachte freundlich.

„Ja.... ein bisschen schon... aber lieber leb ich bei Jemanden lieben in einer Gruft als bei Suffis zwischen High-tech und Müll...“, erklärte er und begann das Geschirr schon mal abzuspülen.

Hígeki sah ihn verblüfft an. Was sein Kleiner da gerade gesagt hatte, rührte ihn.

„Danke..“, murmelte er immer noch etwas perplex und pumpte immer wieder frisches Wasser hoch.

„Hm.. Womit trocknen wir ab?“, fragte Tamashi, nachdem sie auch den Bottich abgewaschen hatten.

„Stell es mal zurück in den Bottich... das machen wir dann unten...“

Gemeinsam stapften sie wieder hinunter, Tamashi folgte ihm treu wie ein Hund. In der Gruft machten sie sich dann daran, das Geschirr wieder trocken zu bekommen. Der Jüngere war die gesamte Zeit über hibbelig, was Hígeki stutzig machte.

„Hm.. danke für deine Hilfe..“, lächelt er nach einer Weile.

Tamashi wurde sofort verlegen.

„Ja... bitte... ich muss doch was helfen...“, nervös raschelte er mit den schwarzen Schwingen.

Hígeki schmunzelte fröhlich.

„Trotzdem... Ich bin froh, dass du so einen tollen Charakter hast..“, erklärte der Ältere. Er hätte wirklich nicht damit rechnen können, dass die Person, die er gebissen hatte, ihm eine solche Freundlichkeit entgegen brachte.

Sein Schützling wurde noch röter.

„Oh... danke...“, stammelte er nun und wickelte sich verlegen in seine Flügel.

„Du musst dich ja nicht bedanken... ist ja eine Tatsache...“, Hígeki sah ihn wieder lächelnd an und wurde selbst etwas rot, bevor er schmunzelte. Sie standen nahe beieinander, also kuschelte sich Tamashi kurzerhand an den Älteren.

„Ich finde es toll bei dir...“, murmelte der Kleinere leise und legte die Flügel nun um ihn.

Hígeki konnte plötzlich sein eigenes Herz schlagen spüren.

„Schön...“, stammelte er. Er freute sich sehr darüber, was Tamashi sagte und streichelte ihm deswegen dankbar über den Kopf.

Tamashi schnurrte und wurde gleichzeitig noch eine Nuance röter.

„Küsst du mich noch mal?“

Erst dann wurde dem jungen Vampir bewusst, was er eben gesagt hatte.

† The Past Is Death † -21-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† The Past Is Death †
 

21
 

Tamashi schnurrte und wurde gleichzeitig noch eine Nuance röter.

„Küsst du mich noch mal?“

Erst dann wurde dem jungen Vampir bewusst, was er eben gesagt hatte.
 

~
 

„Wa-?“, Hígeki sah ihn erschrocken an und bewegte sich nicht vom Fleck. Er musste sich verhört haben, eine andere Möglichkeit gab es für ihn nicht.

Auch Tamashi erschrak und löste sich von ihm, drückte sich gegen die Wand.

„Gomen... vergiss das einfach wieder...“, stammelte er hochrot.

..

Doch Hígeki wollte das nicht einfach so wieder vergessen.

Dennoch seufzte er bekümmert und sah weg. „okay..“

Tamashi kehrte ihm sofortig den Rücken und ging ins Nebenzimmer. Dort setzte er sich in eine Ecke. Immer noch aufgeregt, raschelte er mit den Flügeln.

Auch der Ältere hatte starkes Herzklopfen. Er hätte ihn gerne noch einmal geküsst.
 

~
 

Tamashi stand auf.

„Ich geh kurz an die frische Luft..“, murmelte er und stapfte ohne Hígeki anzusehen, an ihm vorbei.

„Ich komme mit...“, entgegnete dieser sofortig und ging hinterher.

Nun standen sie vor der Gruft. Es wehte ein kühler Herbstwind.

..

„Tama... von mir aus, mach ich es...“, der schwarzhaarige Vampir wurde rot.

Der Angesprochene, der eigentlich alleine sein wollte, traute sich nicht ihm in die Augen zu sehen.

„N..nein... musst du nicht... ich... ich... fand das nur schön...“

Hígeki machte einen Schritt auf ihn zu und nahm die Hand des Kleineren.

„Ich ja auch...“, murmelte er und versuchte Augenkontakt aufzunehmen.

Tamashi sah zu ihm hoch.

„Ja?“, vorsichtig kuschelte er sich an den Älteren.

„Mhm... ja... komisch, was?“, er umarmte seinen Liebling und lächelte verlegen.

„mmh... das ist schon komisch...“, nuschelte Tama, schnurrte glücklich und stellte sich ein wenig auf die Zehenspitzen. Ihre Lippen kamen sich dadurch näher.

Hígeki kam ihm ein Stück entgegen, bis sie sich berührten. Vorsichtig schob er seine Zunge in den leicht geöffneten Mund des Kleineren.

Tama raschelte aufgeregt mit den Flügeln. Er stupste Hígekis Zunge leicht mit der Eigenen an. Beide hielten ihre Augen geschlossen. Hígeki drückte seinen Liebling leicht am Rücken zu sich, erkundete dabei sehr sachte dessen Mundhöhle. Tamashi hatte seine Hände im Nacken seines Gegenübers. Sie genossen die Nähe des Anderen.
 

~
 

Erst nach einer Weile ließ Hígeki ab.

„Und? Wieder schön?“, murmelte er verlegen.

Tamashi lächelte glücklich.

„Ja... das war sogar noch schöner...“, stammelte dieser, noch immer ganz rot um die Nase und schmuste sich an den Älteren, welcher verträumt lächelte.

„Ja? Das freut mich...“, kam es gesäuselt. Hígeki kraulte seinen Nacken. Tama schnurrte darauf zufrieden.

„Ich hab noch nie so etwas gespürt... Aber es ist ein schönes Gefühl...“

Daraufhin wurde der Ältere wieder verlegen und kraulte ihn innig weiter.

„Nein? Dann können wir das ja öfter wiederholen...“, murmelte Hígeki.

Tamashi strich über seinen Rücken.

„Hm.. können wir doch...“

Dieser Moment wurde jedoch von Menschen gestört, die gerade dabei waren, Gräber zu besuchen. Sie hörten deren Stimmen.

„Lass uns wieder runtergehen, ja?“, murmelte Tama.

Hígeki nickte, noch immer verlegen. Gemeinsam schlichen sie unbemerkt hinunter in die Gruft.

Glücklich lächelnd schmuste sich Tama an den Größeren und raschelte ein weiteres mal mit den Flügeln. Hígeki war gerade von seinen Gefühlen überwältigt und sprachlos. Er legte etwas schüchtern den Arm um seinen Schützling, wickelte einen seiner Flügel um ihn und gab ihn einen kleinen Kuss an den Kopf.

Fröhlich fiepte Tamashi auf und revanchierte sich mit einem Kuss an die Wange. Seine blutroten Augen funkelten den Älteren glücklich an. Hígeki lehnte sich zu ihm, stützte seine Hände links und rechts neben ihm ab und küsste Tama ein weiteres mal. Der Kleinere erwiderte leidenschaftlich und schlang seine Arme um ihn. Eine weitere Weile verging, bis Hígeki seinen Schützling zu sich zog und ihn den Arm nah.

„Ich war noch nie so glücklich... es ist schön bei dir...“, schnurrte Tama.

Hígeki bekam wieder Herzklopfen.

„Ja? Ich hatte es auch noch nie so schön...“, er kraulte seinen Liebling wieder.
 

~
 

„Willst du heute irgendwas machen?“

„Hm... ich weiß nicht so genau.. hast du eine Idee?“

Tamashi wurde etwas rot.

„Ja... schon... aber das ist mir jetzt eigentlich zu peinlich... außerdem muss man da ja auch bezahlen...“

„Hm?“, Hígeki sah ihn interessiert an, „Nein... sag mal...“, er lächelte lieb.

Nervös stupste Tamashi seine Krallen aneinander.

„Na ja... ich wollte schon immer mal in den Zirkus...“, stammelte der Jüngere und blickte zu Boden, „Das findest du jetzt mit Sicherheit komisch, oder?“

„Ach was... wenn du doch noch nie dort warst... wieso nicht... hm.. weißt du, wo einer ist? Ich hab nämlich keine Ahnung...“

Tamashis Blick war wohl wie der eines kleinen Kindes, das sich auf Weihnachten freut. Er hätte nicht gedacht, dass Hígeki einverstanden wäre.

„Also.. zu Hause.. hatten wir Werbung bekommen, dass einer hier in die Stadt kommt... da war auch eine Ermäßigungskarte dabei... Wenn wir da irgendwie reinschleichen könnten... ich hatte alles in meinem Zimmer versteckt.. und da hab ich auch was gespart... ich will dir ja nicht bloß auf der Tasche liegen..“

Hígeki überlegte kurz.

„Mit deinem Vater werden wir im Notfall schon fertig... als was spricht dagegen... aber ich habe selbst auch Geld.. Ich kann dich auch einladen..“, meinte er dann.

Tamashi schüttelte den Kopf.

„Nein, nein... Ich mag nicht, dass du alles für mich bezahlst... Also gehen wir zu mir?“, nuschelte er fragend.

„Okay... dann kannst du gleich noch paar andere Sachen von dir mitnehmen...“, der schwarzhaarige Vampir stand auf.

Tamashi sprang sofort auf und zog sich seinen Mantel über.

„Andere Sachen? Das da sind schon meine ganzen Klamotten..“, er warf einen Blick zu der Tasche, in der er all seine Kleidung untergebracht hatte.

Hígeki lächelte.

„Wolltest du nicht deine CDs holen?“, er sah ihn fragend an und zog sich auch seinen Mantel an. Der Kleinere musste darauf etwas lachen.

„Ach so.. ja.. aber die bringen mir hier wenig, oder? Ich kann keine Steckdose sehen...“, er ließ seinen Blick durch die Gruft schweifen.

„Ach so... sorry...“, verlegen grummelte Hígeki.

„Nicht so schlimm... ich nehme sie trotzdem mit...“, Tama lächelte lieb.
 

~
 

Gemeinsam gingen sie nach Oben. Hígeki konnte die gesamte Situation noch immer nicht begreifen. Das war alles einfach viel zu schön, um wahr zu sein. Unwillkürlich lächelte er glücklich.

Tamashi grinste.

„Solche gute Laune?“, fragte er scheinheilig, als sie die leere Hauptstraße entlang gingen.

Hígeki wurde leicht verlegen.

„Ähm... ja..“, stammelte er und sah zu seinem Liebling, „Kommt ja nicht alle Tage vor...“

Tama lachte wieder leise.

„Es ist doch nicht schlimm, gute Laune zu haben“, er knuffte den Älteren liebevoll. Fröhlich lächelte Hígeki. „Gut...“, dann wirkte er wieder nachdenklich, „Sind deine Eltern jetzt zu Hause?“, seine Stimme war vorsichtig. Der Kleinere erschauderte ein wenig.

„Ich weiß es nicht... sie haben doch keine Arbeit...“, murmelte er leise und schmiegte sich ein wenig ängstlich an Hígeki, welcher sachte einen Arm um ihn legte.

„Ach so.. aber es wird dir nichts passieren... gegen uns haben die keine Chance...“, aufmunternd stupste er seinen Tama. Dieser nickte und murmelte leise „Danke..“, war aber dennoch nervös, da sie seinem Elternhaus immer näher kamen. Auch Hígeki war nervös. Er würde es nicht zulassen, dass Tama etwas passiert.
 

~
 

Eine kleine Weile später konnte Tamashi das Haus schon erkennen. Er klammerte sich fester an den Größeren, „Da ist es ja schon..“

Hígeki blieb nahe bei ihm.

„Ja... gehen wir vorne rein?“

„Müssen wir ja wohl.. es sei denn... durch das Fenster.. gleich durch mein Zimmerfenster?“, fragend blickte er zu ihm hoch und zitterte leicht.

„Ja, wenn dir das lieber ist... dann wohl besser durch dein Zimmerfenster...“

Tamashi lächelte erleichtert.

„Ja.. da gehen meine Eltern nicht rein...“

Leise gingen sie um das Haus, bis sie unter Tamas Zimmer standen. Ober ihnen glänzte das Fenster. Hígeki zog seinen Mantel aus.

„Da müssen wir wohl hoch...“

Tamashi nickte und zog sich ebenfalls den Mantel von den Flügeln. So unauffällig wie möglich flatterten sie hoch und stiegen durch das Fenster, das von ihrer letzen Flucht noch offen stand.

Die Türe, die zum Flur führte, war zum Glück geschlossen, trotzdem waren sie Beide sehr leise. Hígeki sah sich stumm um.

„Ich konnte mir schon denken, dass er zu faul ist, um das Fenster zu zumachen.“, flüsterte Tamashi grinsend und kramte verschiedene Sachen aus der Schreibtischlade. „Nimmst du die CDs?“, fragte er dann und deutete auf ein Regal.

„Jap, klar... alle?“, er nahm schon einige und war richtig erstaunt, da er sie alle toll fand.

„Mh... sind ja nicht so viele...“, Tamashi nahm einen kleinen Beutel vom Tisch, „Hier kannst du die ja reintun...“. Er selbst nahm inzwischen Geld und das kleine Werbungsblatt aus einer Kiste, die er dann wieder abschloss. Noch mal durchforstete er sein Zimmer mit einem prüfenden Blick.

Hígeki hatte alle CDs eingepackt.

„Brauchst du sonst noch etwas?“

Der Kleinere schüttelte den Kopf, „Nein.. nichts, was ich jetzt gebrauchen könnte...“, dabei strich er noch einmal verträumt über seine E-Gitarre. „Die bringt mir nicht mehr viel..“

Schuldbewusst seufzte der Ältere.

„Dann gehen wir wieder, oder?“, fragte er vorsichtig.

„Ja.. wäre besser...“

Zusammen flatterten sie vorsichtig wieder hinunter und zogen sich sofort die Mäntel über.
 

~
 

„Gut... dann hat das geklappt..“, grinste Hígeki aufmunternd.

Tamashi grinste. „Ja... und er hat es nicht gemerkt...“, strahlte er und begutachtete das Werbungsblatt, „Mh... die sind nur diese Woche da... Da hab ich ja richtig Glück, oder?“, fiepte er glücklich und freute sich.

„Ja, da haben wir wirklich Glück!“, auch Hígeki freute sich und sah ihm über die Schulter, auf den Zettel. „Wo genau ist diese Gasse?“

„Hm... weiß nicht genau... Das klingt eher nach einem Platz, oder?“

„Ja... wohl eher ein Platz... Aber wir werden ihn schon finden...“, gemeinsam gingen sie die Straße zurück.

„Hast du einen Stadtplan?“, fragte Tama und blinzelte ihn von der Seite an.

„Ja... zu Hause da hab ich einen... Ich hoffe, der ist noch aktuell...“, er grinste verlegen.

Tamashi musste lachen.

„Die werden schon nicht die Stadt komplett umgebaut haben!“, er hüpfte wieder fröhlich neben dem Älteren her, dieser grinste.

„Sicher? Ich freue mich schon richtig darauf, ich war wohl Ewigkeiten nicht mehr in einem Zirkus...“, er sah ihn gerne so glücklich.

„Wieso? Ist der Plan schon so alt?“, er lachte wieder und war schon ziemlich aufgeregt, „Ich war noch nie in einem...“

„Nein, nicht so schlimm, ich glaube er müsste noch halbwegs aktuell sein... für mich ist es auch fast wie das erste mal, ich kann mich kaum noch erinnern...“, er lächelte.

Tamashi nahm seine Hand.

„Okay.. dann gehen wir Beide zum ersten Mal in den Zirkus..“

Aus der Ferne konnte man schon das große Tor des Friedhofes sehen.

„Okay..“, gemeinsam gingen sie hinunter.
 

~
 

Unten kramte Hígeki nach dem Plan, fand ihn auch recht bald und blätterte darin.

„Mh.. und? Schon gefunden?“, Tama sah ihm über die Schulter.

„Moment... muss hier wo sein...“, er zog mit dem Finger kleine Kreise, bis er den Platz schließlich gefunden hatte. „Hm.. Da!“

„Das ist ganz schön weit... und in einer Stunde fängt schon eine Vorstellung an...“, murmelte Tama während er die Werbung musterte.

Hígeki grinste. „Und wenn wir fliegen?“

„Hm? Aber es ist hellster Tag... die sehen uns doch!“, meinte er verdutzt und machte sich Sorgen bei dem Gedanken.

„Dann müssen wir uns aber beeilen... und gleich losgehen..“

Tamashi erschrak ein wenig, und steckte die Karte und Geld ein. „Okay... brauchen wir noch was?“

„Denke nicht...“, gemeinsam gingen sie wieder hoch, „Auch wenn ich gerne geflogen wäre...“, murmelte Hígeki.

„Ich weiß ja nicht... wenn uns jemand sieht...“, der Jüngere wurde wieder etwas hibbelig.

„Ja.. ich weiß... das wäre sehr leichtsinnig...“, lächelte Hígeki seinen Schützling an.

„Hm? So schnell bekehrt?“, fiepte dieser überrascht.

„Wieso bekehrt? Nein... ich hätte es so und so gelassen.. ich will uns nicht in Schwierigkeiten bringen...“

„Gut... Musst du ja auch nicht...“, grinste Tamashi und hängte sich bei ihm ein. Nebeneinander gingen sie zügig die Straße entlang. Sie mussten sich beeilen, wenn sie rechtzeitig kommen wollten.

„Ohne dich war ich viel leichtsinniger...“, murmelte Hígeki, worauf Tama lachte.

„Ich bin wohl dein schlechtes Gewissen...“

„Scheint so...“, lachte der Ältere nun auch und knuffte ihn sachte.

Sein Liebling kuschelte sich an ihn und schnurrte. „Dann musst du mich aber auch überall mit hinnehmen..“

Hígeki grinste glücklich.

„Natürlich... mit einem schlechten Gewissen lebt es sich viel leichter...“, er legte einen Arm um ihn und schmunzelte glücklich.

„Ja? Aber ich bin ein schlechtes schlechtes Gewissen...“, er knuddelte ihn.

„Nein... du bist das beste schlechte Gewissen, das ich kenne...“, Hígeki kraulte ihn ein wenig, als sie immer noch am Weg waren.

„Hm? Hast du noch andere schlechte Gewissen?“, fragte der Jüngere frech.

Hígeki schmunzelte.

„Ich sagte, das beste, das ich kenne... nicht das beste, das ich hab... brauch ja nur eines...“

Tamashi lachte. „Du bist so süß!“

„Ach was... ich doch nicht...“, Hígeki sah auf, „Hey.. wir sind ja gleich da..“, man konnte das große Zirkuszelt nun deutlich erkennen.

„Do-hoch... find ich schon..“, grinste Tama und knuffte ihn noch mal. Er war auch schon aufgeregt, da er noch nie so etwas aus der Nähe gesehen hatte.

„Aber du bist viel Süßer...“, lächelte Hígeki zurück. Sie betraten das Gelände.

Der Jüngere wurde etwas rot. „Ja? Danke...“, mit große Augen sah er sich um.
 

~
 

Auch Hígeki sah umher. All die Stände waren ziemlich bunt. Es waren zwar einige Leute hier, aber nicht so viele, dass es Gedränge gegeben hätte.

„In einer Viertelstunde geht es los!!“, fiepte Tama glücklich, als er auf die Uhr blickte.

„Wir gehen mal besser Karten kaufen... hm.. ich glaube, die gibt es dort..“, er nahm seinen Liebling an der Hand, gemeinsam gingen sie dort hin.

† The Past Is Death † -22- - Ende der 1. Staffel-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† The Past Is Death †
 

22
 

„In einer Viertelstunde geht es los!!“, fiepte Tama glücklich, als er auf die Uhr blickte.

„Wir gehen mal besser Karten kaufen... hm.. ich glaube, die gibt es dort..“, er nahm seinen Liebling an der Hand, gemeinsam gingen sie dort hin.
 

~
 

Nachdem sie eine Weile anstehen mussten, kauften sie zwei Karten.

„Jetzt müssen wir nur noch die Plätze finden..“, grinste Tama.

„Ach, werden wir schon..“, nebeneinander gingen sie in das große Zelt, „Ja.. sieh, hier ist es angeschrieben...“, grinste der Ältere.

Sie setzten sich auf ihre Plätze.

„Ich freu mich schon...“, murmelte Tamashi hibbelig.

Hígeki nickte glücklich, als es auch schon dunkel wurde und die Vorstellung losging.

Aneinandergekuschelt verfolgen sie die Show gespannt.
 

~
 

Anderthalb Stunden später endete die Aufführung.

Die Menge strömte nach draußen.

„Nya, das war toll!!!“, fiepte Tamashi glücklich.

„Ja, stimmt... war echt genial!“, bestätigte Hígeki. Auch sie gingen aus dem Zelt.

„Was hat dir am besten gefallen?!!“, gluckste Tama weiter fröhlich und schmuste sich dabei wieder an den Größeren, welcher kurz grübelte.

„Ich fand am besten die Frau, die mit dem Tiger geschmust hat.... und die Typen, die sich so extrem verrenkt haben...“, er grinste, „Und dir?“

„Ich fand das alles schön.. die Tiger waren toll.. ich fand die Ponys auch ganz süß...“

„War wirklich eine gelungene Abwechslung...“, Hígeki seufzte wohlig.

„Ja, es hat mir wirklich gefallen!! Meine Eltern haben so etwas nie mit mir gemacht...“, seufzte der Jüngere nun.

„Hm... dafür hast du ja jetzt mich...“, der ältere Vampir legte einen Arm um Tama und lächelte lieb.

„Mhm.. und darüber bin ich auch sehr froh...“, schnurrte sein Liebling.

„Gut so...“, er kraulte ihn.

„Hm... wollen wir noch einkaufen gehen? Dann können wir uns was zu essen machen...“, fragte Tamashi nach einer Weile, da es schon Nachmittag war.

„Na klar.. gleich hier?“, fragte Hígeki, als sie gerade an einem kleinen Geschäft vorbeigingen.

Tamashi nickte. „Ja... soviel brauchen wir ja nicht... was möchtest du essen?“

„Mal sehen, was die da alles haben... mir ist alles recht..“, sie gingen in den Laden.

Tamashi grinste.

„Tiefkühlpizza? Du hast ja so etwas wie einen Ofen...“, er zeigte auf die kleine Kühltruhe.

Hígeki grübelte kurz. „Ja.. müsste funktionieren...“, er nahm eine Salami-Käse Pizza raus.

„Da sind zwei drin... das dürfte ja für uns reichen, nicht?“

„Ja... willst du die Sorte?“

„Ja, ich esse fast alles...“, grinste Tama glücklich.

„Okay... brauchen wir noch etwas?“, er schloss das Kühlfach wieder.

„Hm... weiß nicht... es sei denn, du willst Vorrat kaufen...“, sie gingen durch die Gänge.

„Ja...wir können uns ja für die nächsten Tage etwas kaufen..“, dabei nahm er Reis und etwas Gemüse aus den Regalen.

„Stimmt... das hält sich ja auch ein Weilchen... noch etwas?“, lächelte Tama und half ihm beim tragen.

„Nein, ich glaube, mehr brauchen wir erst mal nicht... hm...“, beim Vorbeigehen nahm er noch frisches Brot, „Gut, zur Kasse...“
 

~
 

Nachdem sie bezahlt hatten, machten sie sich auf den Heimweg.

„Langsam bekomm ich wirklich Hunger...“, murmelte Hígeki.

„Hm.. ich auch.. aber wir sind ja gleich da... und die Pizzas brauchen auch nicht so lange...“

„Mhm..“, sie gingen die Steintreppe hinab und stellten alles an den Regalen in der Küche ab.

Tamashi zog sich den Mantel aus und feuerte danach den Ofen an.

„Hm.. stecken wir die gleich rein, oder warten wir bis es richtig warm ist?“

„Warten wir lieber, wer weiß, was sonst passiert...“, Hígeki zog sich auch den Mantel aus und begann die anderen Lebensmittel in die Schränke zu räumen.

„Was soll da denn sonst passieren?“, Tamashi schob die Pizzas in den bereits warmen Ofen.

„Na ja... keine Ahnung.... egal.. ich freu mich schon...“

Gemeinsam hockten sie vor dem Ofen.

„Auf der Packung steht, die sind in zehn Minuten gut... aber bei 200°... ich glaube so viel hat der Ofen nicht...“, Tamashi faltete die Packung zusammen.

„Ja, dann müssen sie etwas länger drinnen bleiben.. ist ja nicht so schlimm...“

„Irgendwann sind die schon fertig...“, Tama kuschelte sich wieder an den Älteren.

Hígeki seufzte wohlig, blickte etwas verträumt zu ihm.

„Riecht auch schon gut...“, er schnupperte etwas. Tamashi machte es ihm gleich und schnurrte, „Ja... die sind bestimmt bald gut...“, fröhlich raschelte er mit den Flügeln.

Hígeki lehnte sich ein wenig an ihn und lächelte überglücklich vor sich hin.

Tamashi musste bei dem Anblick lieb grinsen und rieb den Kopf etwas an ihm.

Der Schwarzhaarige blickte zu ihm. „Hm?“, er gab ihm ein Küssen an den Kopf, worauf Tama kurz erschauderte und ihn umarmte. Als Entschädigung gab er ihm einen Kuss an die Wange. „Ich glaube, die sind fast fertig...“

„Ja...“, Hígeki blickte zum Ofen und rappelte sich etwas auf.

Tamashi löste sich von ihm, stand auf und suchte Teller und Besteck aus den Schränken.

Der Ältere zog inzwischen das Blech mit einem Lappen aus dem Ofen und legte die Pizzas auf die Teller.

„Oh... heiß, oder?“, fiepte Tama, als er Hígekis etwas leidenden Gesichtsausdruck bemerkte und richtete auch etwas zu trinken für sie her.
 

~
 

„Lass es dir schmecken!“, wünschte Tama, als sie Beide beim Tisch saßen.

„Du dir auch...“, entgegnete Hígeki. Er hatte seit Ewigkeiten keine Pizza mehr gegessen und genoss sie deswegen doppelt so sehr.

„Hat ich schon lange nicht mehr...“, sprach Tama seine Gedanken aus.

„Ja, ich auch nicht.. echt gut..“, fröhlich knabberte der Ältere an der Pizza.

Tamashi schnitt sich kleine Stücke hinunter.

Etwas verlegen linste Hígeki zu ihm und nahm gleich darauf auch das Besteck zur Hand. Er wollte ihm gegenüber nicht unhöflich sein.

Tamashi grinste. „Hehe... das schlechte Gewissen?“

„Ja... hat wohl wieder zugeschlagen...“, nuschelte Hígeki und erwidert sein Grinsen.

„Ach so? Lass dich nicht davon stören... Dann nehme ich eben auch die Finger..“

Der Ältere sah ihn verblüfft an und lächelte.

„Okay... danke... es ist gut, ein schlechtes Gewissen zu haben...“, er legte auch wieder das Besteck zur Seite.

„Wozu denn?“, Tama sah ihn interessiert an.

„Besser als gar kein Gewissen...“, er lächelte frech und aß weiter.

„Findest du?“, er schoss ihn mit einem kleinen Krümel von dem Pizzaboden ab.

„Hey!“, Hígeki wehrte ab. „Ja, finde ich...du nicht?“

Tamashi grinste. „Ich brauche kein schlechtes Gewissen...“

„Dafür hast du aber mich...“, gespielt schmollte der Ältere.

„Ja? Du bist doch kein schlechtes Gewissen... ein schlechtes Gewissen benimmt sich besser...“, Tama piekste seinen Liebling.

„Tze...hab ja nie behauptet, dass ich ein schlechtes Gewissen bin... fragt sich, was bin ich...“

„Nicht? Was bist du denn?“, wieder blinzelte Tama interessiert zu seinem Gegenüber.

„Weiß nicht genau... als was siehst du mich denn?“

Tamashi war von dieser Frage überrascht.

„Was wärst du denn gerne?“

„Hm.. vielleicht so etwas wie ein zuversichtlicher Freund?“ Oder als was immer du mich willst...“, er lächelte und legte den Kopf etwas schief.

„Ja, du bist ein guter Freund.. der erste, den ich habe...“

„Hattest du in der Schule keine Freunde?“, erstaunt sah er seinen Schützling an.

„Hm... nein, ich war das Mobbing-opfer. Man gewöhnt sich dran...“, er zuckte etwas mit den Schultern.

Hígeki knurrte unwillkürlich.

„Wie gemein.. denen hätte ich es gezeigt..“

„Hättest du nicht müssen.... ging schon... ich hatte mich ja dran gewöhnt... blaue Haare sind ja nicht gerade etwas unauffällig...“

„Mir gefallen sie....“, meinte nun Hígeki ernst. Sie hatten Beide schon aufgegessen.

Tamashi wurde etwas rot.

„Ja?“, nervös strich er sich durch die Haare, „Und... die Augen?“, fiepte er dann verlegen. Er wollte das nun einfach wissen.

Hígeki lächelte und sah ihm in die blutroten Augen. Dabei wurde er selbst etwas verlegen.

„Die sind wunderschön...“, murmelte er verträumt.

„D-denkst du?“, Tama raschelte nervös mit den Flügeln und starrte auf den Boden.

Hígeki fand ihn dabei total süß und schmunzelte.

„Ja, denke ich...“, aufmunternd suchte er seinen Blick. Tamashi sah ihn glücklich an.

„Deine sind auch schön!!“, dabei sah er dem Älteren in dessen bersteinfarbenen Augen.

„Ach...“, Hígeki lehnte sich rosarot um die Nase zurück und sah zur Seite.

„Ich finde sie schön... du bist wenigstens nicht so ne kranke Mischung wie ich...“, grinste der Jüngere.

„Kranke Mischung?“, Hígeki beäugte ihn, „Höchstens sehr interessant..“

Tamashi lächelte etwas traurig.

„Wenn du meinst... meine Mutter hält mich für ein Monster...“

Hígeki legte den Kopf schief.

°Hab ich etwas Falsches gesagt?°

„Tze... Monster... was weiß die denn schon?“, grummelte er und lehnte sich dann zu ihm. Sachte gab er seinem Liebling einen Kuss an die Wange, „Mir gefällt das...“, murmelte er dann tröstend. Tamashi strich sich über seine Wange.

„Oh... danke...“, er wurde verlegen.

„Ist eben so...“, murmelte Hígeki und lehnte sich wieder zurück.
 

~
 

„Die Pizza war echt eine gute Idee...“, meinte Hígeki nach einer kurzen Weile und brachte ihr Geschirr zu dem Holzbottich.

„Also hat es dir auch geschmeckt?, Tamashi ging ihm hinterher.

„Ja, sehr... du erweckst mich echt zu neuem Leben...“

Darauf wurde der Jüngere wieder rot.

„Du sagst immer solche Sachen...“, verlegen starrte er zu Boden.

Hígeki war auch ein klein wenig verlegen, „Magst du das nicht? Ich meine es nämlich ernst...“

„D-doch... aber... so etwas hat halt noch nie jemand zu mir gesagt...“, er schmuste sich an den Älteren, welcher ihn sofortig zu sich ranzog. Er war dabei sehr verführt, den Hals des Kleineren zu küssen, hielt sich aber zurück. Stattdessen kraulte er dessen Rücken. Tamashi schnurrte überglücklich.

„Ich habe noch nie jemanden wie dich getroffen...“, liebevoll wickelte er einen Flügel um den Älteren.

„Ach was.. ich bin aber nur zu dir so... du hast einen Sonderstatus...“, murmelte Hígeki und hielt ihn noch immer fest.

„Ja? Wieso denn?... Sonderstatus...“, unwillkürlich grinste er.

Hígeki nickte. „Ja, klar... du bist der Einzige, dem ich so nahe stehe...“

Bei den Worten wurde Tama wieder etwas rot und drückte sich näher an ihn. „Danke, Hígeki...“, glücklich gab er dem Größeren einen Kuss an die Wange. Dieser erschauderte darauf wohlig.

„Kein Problem...“, sanft kraulte er nun seinen Nacken.

„Es ist aber nicht selbstverständlich!!“, er fiel Hígeki um den Hals.

„Ich will es aber so...“, murmelte dieser und genoss seine Nähe.

„Ich hab dich lieb..“, Tama schnurrte leise und schlang wieder die Flügel um ihn.

„Ich hab dich auch sehr lieb...“, stammelte Hígeki unter Herzklopfen.

Tamashi schloss die Augen und schmiegte sich an ihn.

„Mein Kleiner...“, säuselnd streichelte Hígeki seinen Nacken. Verträumt strich Tama darauf über seinen Rücken, „Mein Großer...“, entgegnete er und pickte ihm frech in die Seite.

Der Ältere zuckte etwas zusammen und knuffte seinen Schützling sachte.

„So ...und was machen wir jetzt?“

„Weiß nicht... was magst du machen?“

„Eigentlich bin ich ein bisschen müde... haben ja heute schon einiges erlebt... oder willst du noch etwas machen?“, er schmunzelte.

Tamashi grinste, „Nein... ich bin auch schon müde...“, genüsslich streckte er die Flügel.

„Okay...“
 

~
 

Gemeinsam gingen sie zu dem Bett.

Beiden zogen Pullover und Hose zum Schlafen aus uns krochen unter die Decke. Tamashi kuschelte sich nahe an den Größeren, welcher darauf die Arme um seine Hüfte schlang und ihn zu sich zog. Dabei hatte Hígeki jedoch etwas die Furcht, dass sein Liebling das nicht wollte. Dieser zuckte tatsächlich etwas zusammen, wurde rot und schmiegte sich aber noch näher an ihn.

Hígeki zitterte etwas, da er so viel Nähe nicht gewohnt war. Er konnte nicht anders und strich Tamashi über den nackten Rücken. Tamashi sah hoch, direkt in seine Augen.

„Was hast du? Du zitterst so...“, vorsichtig strich er mit den Krallen über den Brustkorb des Älteren, welcher diesen nachsah und etwas rot und nervös wurde.

„Ich... bin das nur nicht gewöhnt.. tut mir Leid..“, er sah seinem Liebling auch in die Augen und versuchte sich zu beruhigen.

„Oh.. gomen... ich wusste ja nicht, dass du das nicht magst..“, Tama löste sich von ihm.

„Wa-? N-nein... das ist es nicht...“, er zog ihn sofort wieder zu sich und schlang die Arme um ihn.

„Was... ist es denn dann?“, murmelte der Kleinere, der sich echt wohl bei ihm fühlte. Hígeki streichelte ihn wieder sanft.

„Ich bin bloß ein wenig nervös... aber.. auf die positive Weise, meine ich...“

„Ja? Etwa wegen mir?“, er sah ihn wieder mit großen Augen an.

Hígeki nickte leicht. „Ja..“, vorsichtig griff er nach der Hand des Kleineren, drückte diese sanft.

„Wieso denn das?“, Tamashi wurde rot. Er war ein wenig zu naiv um das zu verstehen.

„Ich weiß nicht genau... deine Nähe wahrscheinlich... ich bin aber glücklich...“

Tamashi schloss die Augen.

„Okay... wenn du auch glücklich bist...“

„Mhm~“, glücklich säuselte Hígeki und machte ebenfalls die Augen zu. Noch immer hielt er Tamas Hand. „Schlaf gut...“

„Ja, du auch...“
 

~
 

Nach einer kurzen Weile waren sie Beide glücklich aneinandergekuschelt eingeschlafen.

Erst nach einigen Stunden wurde Tamashis Schlaf unruhiger. Unsicher krallte er sich an Hígeki. Dieser wachte dadurch auf und wurde rot. Beruhigend murmelte er auf ihn ein und kraulte ihn hinter dem Ohr.

Tamashi blinzelte verschlafen.

„Hab ich dich aufgeweckt?...“, er drückte sich an den Älteren.

„Macht doch nichts..“, schlaftrunken küsste er die Lippe seines Schützlings.

„Tut mir trotzdem Leid...“, selbst verschlafen gab er Hígeki einen Kuss in den Nacken, schloss dann die Augen wieder.

Danach schliefen sie Beide wieder tief ein, sicher in dem Gedanken nicht mehr alleine aufzuwachen, denn sie hatten ihre Vergangenheit besiegt...
 

† The Past Is Death †

~ ENDE der 1. Staffel ~
 

Danke für eure Treue!

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† Dark Memories † -23-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

23
 

Tamashi war der Erste, der nach dieser Nacht in der kalten Gruft aufwachte. Er fühlte sich verkühlt und durchfroren.

„Hígeki? Bist du schon wach?“, hauchte er und rieb sich verschlafen die Augen. Sein Leib bibberte. Der Angesprochene öffnete im Halbschlaf die Augen.

„Hn... ja...“, auch er zitterte. Selbst die warmen Decken hatten gegen den nächtlichen Kälteeinbruch nicht geholfen.

„Es ist so kalt hier...“, klapperte Tama neben ihm und schnippte eine kleine schwarze Spinne von ihrem Bett, „Können wir nicht in einer normalen Wohnung leben?“, fragt er leise, musste sich sehr beim Sprechen bemühen, da seine Zähne immer wieder aneinander klapperten.

Hígeki setzte sich auf.

„Wie stellst du dir das vor? Wir sind nicht normal...“, er blickte seinen Liebling an und erkannte, wie sehr er litt.

„Das fällt doch nicht so schlimm auf, oder? Willst du dich für immer hier unten verkriechen? Ich will das nicht mehr...“, mit feuchten Augen sah er den Größeren bettelnd an, welcher sichtlich nachdenklich war.

„Hey... also wenn du es so sehr willst... dann lass uns noch heute etwas suchen gehen, okay?“, er lächelte sanft uns strich seinem Schützling über die kalte Wange.

„Ja, bitte!! Hier bringt nicht mal Ikea Wärme rein!!“, Tama viel ihm immer noch zitternd um den Hals.

„Ach, so schlimm ist unsere Gruft doch gar nicht...“, Hígeki stand auf, fing aber sofort wieder an zu zittern, „Bloß ein wenig kalt...“, er blickte zu der alten Standuhr, „Es ist halb Sechs (abends)... Ich hab Hunger...“

„Ja... ich auch...“, Tamashi zog sich seinen wärmsten Pullover so wie seinen Mantel über und seufzte leise.

Auch Hígeki zog sich an.

„Dann lass uns gehen... wir müssen uns nach einem neuen Nest umsehen... und am Weg können wir ja... essen...“, er lächelte vorsichtig.

Tamashi harkte sich bei ihm ein und zog ihn mit sich. Er ließ sich seinen Kummer über das Töten von Menschen nicht anmerken. Außerdem war er wirklich sehr darüber glücklich, dass sie sich eine Wohnung suchen würden, die beheizt war.
 

~
 

„Ich liebe den Kleinen für seine Art...“, schoss es Hígeki durch den Kopf und ließ sich mitziehen. Gemeinsam gingen sie die Treppe hoch ins Freie und schlenderten über den dämmrigen Friedhof.

„Ohne dich... würde ich auch schon hier liegen...“, murmelte Tamashi und begutachtete die verwachsenen Grabsteine.

Hígeki seufzte.

„Ja... und ich wäre alleine...“, er murmelte leise.

„Aber du bist nicht allein. Bin ja noch da...“, beruhigte der Kleinere lächelnd und knuffte seinen Liebling sachte. Dieser entschädigte sich ebenso.

„Ja... ich weiß nicht, was mich auf die irre Idee gebracht hat, dich am Leben zu lassen...“, er strich dem Kleineren über den Kopf, als sie aus dem Friedhof, die Landstraße entlang gingen.

Tamashi machte große Augen.

„Wäre es dir liebe, wenn ich tot wäre??!“, fiepte er entsetzt und strich sich sein Haar zurecht.

Hígeki blickte ihn an und wurde ernst.

„Rede nicht so einen Blödsinn... Ich bin froh, dass ich es getan hab...“

Wieder glücklich kuschelte sich Tama an den Älteren.

„Ich bin auch froh.... Aber du musst mir auch etwas versprechen...“, meinte er leise. Hígeki zog ihn bekümmert zu sich.

„Was soll ich dir denn versprechen?“, fragend legte er den Kopf schief.

Tamashi kuschelte sich noch dichter an ihn.

„Lass mich hier nicht allein als Monster!!“, seine Stimme klang ein wenig ängstlich.

Sanft strich Hígeki über seine Haare.

„Aus welchem Grund sollte ich dich alleine lassen?“

Etwas schmollend nuschelte Tamashi in Hígekis Mantel.

„Weiß doch nicht... ich will nie mehr alleine sein... ohne dich...“

..

Hígeki verschlug es die Sprache. Er wurde ein wenig rot, was durch die Dämmerung nur schwer zu erkennen war.

„Warum... warum hätte ich dich ins Leben zurückholen sollen... um dich alleine zu lassen?“, er schluckte.

Tamashi sah ihn indessen mit Hundeaugen an, grinste dann breit.

„Hey, du wirst ja ganz rot!! ... Hätte ja sein können, du brauchst nur jemanden, der dir die Miete bezahlt...“, fiepte er frech.

Etwas empört zog Hígeki seinen Schützling näher zu sich.

„Du wolltest ja umziehen... wäre ich alleine, bräuchte ich keine Miete zu zahlen...“, argumentierte er grinsend.

Wieder schmollte Tamashi.

„Wir können ja auch wieder in diesem Kühlschrank wohnen... es wird aber bald schneien... dann wird es noch kälter...“

Hígeki fror breites bei dem Gedanken daran.

„... Ich hab über die Jahre vergessen, dass ich auch andere Bedürfnisse als Hunger und Müdigkeit hab... dank dir, ist da wieder mehr...“, erklärte Hígeki. Er hatte längst gelernt, die Kälte zu ignorieren, die an seinem untoten Körper nagte, wenn der Winter in das Land einzog, erst durch Tamashi schienen seine Gefühle wieder zu tauen.

„Hast ja Recht... wir suchen uns jetzt einen warmen Platz...“, murmelte Hígeki und ging wieder los.

Tamashi blieb verdattert stehen.

„Was für andere Bedürfnisse?!! Ich meine... was hab ich denn schon... und...“, nuschelte Tama und wurde total hibbelig. Hígeki bemerkte seine Hibbeligkeit und erkannte dann erst, wie sentimental er vorhin gesprochen hatte.

„Na ja... zum Beispiel... dass mir die ganze Zeit über kalt war...“, erklärte Hígeki. Insgeheim dachte er auch daran, wie kalt nicht nur sein Körper, sondern auch seine Seele gewesen war, doch das erkannte Tamashi nicht.

„Ach so... Dann kannst du ja froh sein, dass du mich noch hast, sonst wärst du wohl irgendwann in dem Loch erfroren!“, wieder lachte der Jüngere frech.

Hígeki seufzte unhörbar, und verpasste dem Jüngeren einen leichten Klaps an den Hinterkopf.

„Zu dumm, dass wir unsterblich sind... da wäre aus dem Erfrieren nichts geworden..“, erinnerte er Tama und grinste ebenfalls.

„Hm... Ja... okay, aber erkälten kannst du dich trotzdem. Würde ich dir nicht die Mama spielen, wärst du schon lää~ngst krank.“, fiepte er.

Hígeki konterte Tamashis freches Grinsen mit einem gespieltem Schmollen.

„Ja, ja... Ich wäre wirklich verloren ohne dich... beziehungsweise erkältet...,“, noch einmal grinste er dem Kleineren entgegen, bevor er sich daran erinnerte, weshalb sie losgegangen waren.

Sie hatten bereits wieder bebautes Gebiet betreten. Vor einer dunklen Seitengasse blieb Hígeki stehen.

„Wollen wir dort mal nachsehen?“

„Ja... ich hab Hunger....“

In diesem Moment bog ein Punk in die Gasse ein.

„Sieh mal...“

„Ja... der gehört uns...“, Hígeki packte den Kleineren an der Hand und zog ihn mit sich.

„Hoffentlich ist er schon besoffen, dann müssen wir uns kein Bier mehr dazu kaufen...“, meinte Tamashi. Hígeki sah ihn mehr als überrascht an.

„Was hast du denn heute noch vor?? Wenn wir mal eine Wohnung haben, müssen wir die so und so ordentlich einweihen...“, flüsterte er, als sie ihrem Opfer näher kamen.

„Na ja... hab einfach mal wieder Bock auf ein Bierchen... ja... einweihen ist gut...“, fiepte Tamashi glücklich, „Du oder ich?“, meinte er dann ernst.

„Du hast ihn entdeckt... oder teilen wir?“, Hígeki musterte ihn.

„Ja, würde sagen es ist genug für alle da... Shit... ich glaube, er hat uns gesehen..“

Der Punk drehte sich zu ihnen um.

„Saamal.... ssseid ihr ssschwuul, oder waruum lauft ihr mir hinterher?“, er lallte, konnte sich kaum noch gerade auf den Beinen halten.

Hígeki grinste verspielt.

„Sag mal... woher weißt du das?“, er schlich um ihn herum und stellte sich hinter ihn.

„Ihhh!! Ich sag’s dir, wenn du mich angrabscht... ich will nichtschs von dir...“

„Dann eben anders...“, murmelte der Ältere zu Tama, drückte den Arm des Punks an dessen Rücken, sodass dieser sich nicht rühren konnte. Mit der anderen Hand packte er seinen Haarschopf und zog seinen Kopf nach hinten.

„Lass es dir schmecken...“, meinte er zu Tama.

„Wie viel Blut ist noch in dem Alkohol?!!“, fragte er leise, „Egal... ich hab Hunger...“, mit geschlossenen Augen bediente er sich.

Hígeki musste schmunzeln.

„Probiere es aus... aber lass mir etwas übrig...“

Tamashi sah mit verzogenem Mund auf. Das Blut des betrunkenen Punks hatte einen extrem alkoholischen Nachgeschmack.

„Bäh, da ist ja fast kein Blut mehr drin! Hm.. kannst doch auch mit essen, dann nehme ich eben den Arm...“, er biss in die Schlagader des Opfers.

Hígeki nickte und trank dort weiter, wo Tamashi bereits begonnen hatte.
 

~
 

„Also, jetzt bin ich satt!! Ich will nicht wissen, wie viel Promille wir jetzt intus haben!!“, fiepte er, „Wo räumen wir den jetzt hin?!“, fragte er noch, leicht taumelnd.

Auch Hígeki war von dem Alkohol ein wenig benebelt und sah sich um.

„Da ist ein Kanaldeckel...“

„Du bist soo~ tierlieb!! Denkst sogar an die Ratten!! Ach, das sollte man dem Tierschutz melden!!“, schmachtete Tamashi sichtlich angeheitert. Der Ältere lachte darauf verlegen.

„Na ja... wenn nicht wir, wer sonst?“, er zog den Deckel in die Höhe und schob ihn zur Seite.

Tama linste in das dunkle Loch.

„Oh, wie gemütlich da unten!“, er zog die Leiche zu dem Loch und ließ sie fallen.

„Klappe zu, Affe tot?“, fiepte er dann.

„Also wenn der nicht tot ist, weiß ich nicht weiter...“, Hígeki kicherte leise, und schloss den Kanal.

„Hnm... der war wirklich ein wenig zu hochprozentig...“, der schwarzhaarige Vampir griff Tamashi an die Schulter und lehnte sich an ihn. Ihm war ein wenig schwindelig.

Tama erschrak.

„Wah... wollen wir das mit der Wohnung lieber verschieben?“, fragte er gutmütig und stützte seinen größeren Liebling.

Hígeki schloss genießerisch die Augen.

„Ach was ... das machen wir heute noch... geht gleich wieder...“, er lächelt sanft.

„Na, nicht dass die uns für Säufer halten... hab auch ne Fahne... Die wollen doch auch ne Versicherung für die Miete.. wir haben kein festes Einkommen...“

„Das ist schlecht... hm.. ist wahr... und was machen wir da? Wie sieht es mit Untermiete aus?“, Hígeki richtete sich wieder etwas auf.

„Oh.. klar... wenn es einen Blinden gibt, der Untermieter sucht... wir sind Freaks! Ne Ausbildung wäre auch nicht schlecht, oder? Hm... hast du eigentlich eine? Ich konnte ja nicht mehr... der haut mich bestimmt raus...“, Tama seufzte.

„Ich wurde gebissen, bevor ich meine Ausbildung beendet hatte... außerdem stammt die noch aus dem 19. Jahrhundert... bringt uns nicht weiter...“, auch Hígeki seufzte, „Ja... wer sollte uns als Untermieter nehmen? Wie hast du dir das denn eigentlich vorgestellt??“, er grinste resigniert und gab seinem Liebling einen leichten Klaps auf an den Hinterkopf.

„Ja... das bringt uns nicht weiter... Hm... ein Freak nimmt uns mit Sicherheit... oh... was denn vorgestellt?“, Tama sah ihn fragend an.

„Na ja... du hattest ja die Idee mit der Wohnung... ich dachte, du hättest vielleicht einen Plan... und wo finden wir nen Freak? Die wachsen ja nicht auf Bäumen...“

„Ach, wenn man an den richtigen Stellen sucht, findet man mehr als genug von denen... Solche Gruftdinger dürften sich doch für die Hauer interessieren...“, er zeigte auf die Zähne, „Hm... wir könnten in einer Gothiczeitung nach einer Anzeige suchen.“, Tama glubschte ihn mit großen Augen an, „Ich hab ein paar...“

Hígeki war verblüfft.

„Die hast du nicht zufällig dabei? Oder noch daheim, in unsrer Gruft?“

„Was denkst du, womit ich mich warm halte?“, er zog einen Zeitschrift aus der inneren Manteltasche, „Papier wärmt! Hier kann man Anzeigen für Wohnungen aufgeben...“

Noch immer überrascht, nahm der Ältere die Zeitschrift und blätterte sie durch, bis er zu den Anzeigen kam, „Hey... hier ist eine... nur paar Straßen von hier...“, er grinste.

„Oh... okay, hab ich mir noch gar nicht so angesehen... Wir können ja mal vorbeischauen, oder?“

„Ja... können wir... mal sehen, wie es dort ist... hoffentlich warm...“

Tamashi kuschelte sich an ihn, „Und wenn nicht, dann halten wir uns gegenseitig warm...“, er schnurrte leise, „Komm wir gehen...“

Nebeneinander gingen sie los. Hígeki musste sich das vorstellen. Wie es so war, mit Tama zu kuscheln und... er grinste und lehnte sich an ihn.

„Wieso grinst du so? Willst du auch endlich aus dieser Gruft raus?“, fragte Tama unschuldig.

Erst jetzt wurde Hígeki klar, woran er gedacht hatte.

„Hm.. ähm.. ja ... jetzt so zurückdenkend... war es dort schon ganz schön ungemütlich...“, noch immer etwas verlegen blickte er sich um, „Da müsse wir lang!“, er zeigte in eine Gasse.

„Häh? In die Gasse? Bist du sicher, dass es da lang geht? Ist das ne Abkürzung?“, murmelte der Kleinere unsicher.

„Also ich glaube, da lang...“, Hígeki war nun verunsichert. Ein kalter Wind peitschte ihnen entgegen.

Tamashi schüttelte sich zitternd und hustete etwas, „Na wenn du meinst.. da ist es bestimmt wärmer als hier...“

„Also, ich hoffe es doch... komm... beeilen wir uns...“, er harkte sich bei seinem Schützling ein. So nahmen sie den Weg, bis endlich der Straßennahme angeschrieben war.

„Brr.. mir ist so~ kalt... hm... Kirchstraße? Ist doch richtig... Gutes Orientierungsvermögen!!“, er knuffte den Größeren, welcher etwas verlegen wurde.

„Na ja... den Ort kenne ich schon... ein wenig...“, er grinste, zitterte aber gleich wieder los, „Jetzt müssen wir nur noch die Nummer finden...“

Tamashi kuschelte sich wieder an ihn.

„Da ist doch die 7, oder? Mal klingelnd...“

Hígeki blickte auf, „Ach ja...“, er klingelte.

Gespannt blieben sie vor ihrem vielleicht zukünftigen neuem Heim stehen, Tama rückte etwas nervös näher an Hígeki, „Wir hätten vorher vielleicht doch wenigstens die Krallen kultivieren können, oder? Das sieht schon ganz schön freakig aus...“, fiepte der Jüngere leise. Hígeki sah auf ihre Hände.

„Hm.. oje.. na ja... war ja eine spontane Aktion...“, doch in diesem Moment wurde die Türe geöffnet.

Vor ihnen stand ein düster hinabblickender junger Mann, mit silbernem Haar. Sein Aussehen, die schwarze Kleidung und all der Nietenschmuck, erinnerte sofort an einen Grufti.

„Ja?“, sein Blick war nicht deutbar. Eine Mischung aus Nervosität und Stärke. Kurz waren Hígeki und Tamashi verstummt, bis letzterer wieder das Wort ergriff.

„Ähm... Hallo, ja... ähm... wir hatten die Anzeige in er Zeitung hier gesehen... wir suchen eine Wohnung.. wo wir als Untermieter wohnen können...“, vor Aufregung ließ er fast die Zeitschrift fallen und verbeugte sich bittend.

† Dark Memories † -24-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

24
 

Ähm... Hallo, ja... ähm... wir hatten die Anzeige in er Zeitung hier gesehen... wir suchen eine Wohnung.. wo wir als Untermieter wohnen können...“, vor Aufregung ließ Tamashi fast die Zeitschrift fallen und verbeugte sich bittend.

Hígeki machte es ihm gleich.
 

~
 

Der Vermieter musterte sie kurz, bevor er kurz und knapp lächelte.

„Na, kommt mal rein...“

Tamashi stolperte vor Aufregung beinahe über die Stufen vor dem Eingang.

„Ja... danke...“

Hígeki blickte sich um.

°Schön düster...°

In der gesamten Wohnung standen dekorativ Totenköpfe, Drachenskulpturen und Kerzen. Die Möbel waren aus dunklem Holz und die Couch mit schwarzem Stoff bezogen.

..

„Setzt euch!...Ich heiße Okami..“, er zeigte zu der Couch, „Was stellt ihr euch denn vor?“, fragte er, als er sich zu ihnen gesellte.

„Uhh.... das ist ja richtig gemütlich. Das hat Stil!!!!“, fiepte Tamashi entzückt auf, bevor er rot anlief, „Oh... Entschuldigung... auf jeden Fall sollte es warm sein!! In unserer Gruft war es so~ kalt!! Oh... ähm... vergessen sie das letzte!!“, der Blauhaarige schluckte nervös.

Auch Hígeki staunte.

„Na ja... war einer Gruft schon sehr ähnlich, unsere alte Wohnung... aber die Heizung ist nicht mehr zu reparieren und jetzt vor dem Winter ist das sehr unpraktisch.. deswegen wollen wir umziehen...“, rettete Hígeki sie vor seltsamen Fragen.

„Ach so... eine Wohnung im Gruftstil... schön...“, Okami lächelte, als er die Beiden erstmals sympathisch fand, „Ja... das ist verständlich jetzt vor dem Winter... Wie sieht es mit Einkommen und Lebensgewohnheiten aus?“

Tamashi grübelte.

„Ahm.... Lebensgewohnheiten? Ja... gehört nachtaktiv dazu? Und Einkommen... Na ja.. Ich bin in der Ausbildung, aber noch krankgemeldet.... hatte einen kleinen Unfall...“, log er und wurde rot dabei.

„Ja... wir sind zwar eher nachtaktiv... aber wirklich sehr still... also wir würden nicht stören... und wir sind eigentlich Beide auf der Suche nach einem Job... hoffentlich macht das nichts aus..“, Hígeki verneigte sich etwas.

„Ach so... wenn ihr nicht all zu laut seid... das mit dem Job ist kein Problem... ihr braucht ja jeder nur 25% der Miete zu übernehmen... Platz ist genug..“, Okami sah Tamashi an. „Einen Unfall? Gute Besserung... So... wie wäre es mit einer Probezeit? Wenn ihr aber innerhalb des nächsten Monats kein Geld verdient, dann kann ich euch leider nicht weiterhin aufnehmen... und für Essen und diese Kleinigkeiten müsst ihr auch selbst bezahlen...“

Tamashi seufzte erleichtert. „Vielen Dank! Ja, klar! Wir besorgen unser Essen selbst! Das ist kein Problem!! Vielen Dank, dass wir hier wohnen dürfen!“, er verbeugte sich tief.

°Das ging ja einfach...°, grübelte Hígeki, „Ja, vielen Dank! Wann dürfen wir einziehen?“, fragte er noch höflich.

„Nichts zu danken, ich habe schließlich Untermieter gesucht... Ihr dürft gleich einziehen, nur wollt ihr vorher nicht eure Zimmer sehen... oh...“, er verstummte kurz, „Hoppla, ich hatte ja eigentlich nur einen Untermieter gesucht.... das wird euch bestimmt etwas ausmachen... Ich habe nur ein Zimmer frei... das ist dafür aber groß... Gomen...“

„Oh, ein Zimmer.... okay... dass wird schon klar gehen...“, Tamashi lächelte zu Hígeki, welcher nickte, „Ja... unsere alte... Wohnung... war nicht sonderlich groß.. das wird schon gut gehen..“

„Ja? Dann kommt und seht es euch an!“, Okami lächelte und ging vor. Die Beiden hinterher.

°Wieso grinst der uns die ganze Zeit so an... das gefällt mir nicht...°, grübelte Tamashi, als sie in das Zimmer gingen, sogleich war ihm das aber unwichtig. „Oh!!!!! Das ist ja groß!!! Das ist schön!!! Es gefällt mir!!!! Wie viel kostet es denn??“, fiepte Tama überglücklich.

Auch Hígeki begutachtete das Zimmer.

In der rechten Ecke stand ein schwarz bezogenes Doppelbett. Ihnen gegenüber ein offener Kamin. Auch hier waren alle Möbel dunkel gehalten.

„Nun ja... die gesamte Miete beträgt 800... Also wenn ihr jeweils 200 im Monat zahlt wäre es optimal... ja, gefällt es euch?“

„Okay... das müsste man schaffen... Und die Einrichtung gehört auch gleich dazu?“, stammelte Tama, der rot angelaufen war.

Auch Hígeki konnte die Augen von dem irrsinnig bequem aussehenden Bett nicht lassen.

„Ähm.. ja 200 sollten machbar sein...“, er schluckte etwas.

„Ja, natürlich gehört die Einrichtung dazu, ich werde die jetzt nicht extra wegschmeißen, nur weil jemand einzieht“, Okami grinste frech, „So... wie wäre es... ihr holt euren kram und ich richte inzwischen die Verträge und die Schlüssel her...“

„Hätte nicht gedacht, dass wir so schnell etwas finden!! Vielen Dank!!!“, glücklich verbeugte Tamashi sich noch mal.

„Ja, vielen Dank!“, Hígeki tat es ihm gleich.

„Husch, husch... beeilt euch... ich muss nachher... ähm... zur Arbeit... bis dahin könntet ihr schon eingezogen sein...“, der Vermieter machte eine abwinkende Handbewegung und wirkte nun nervös wie anfangs.

„Huch... Okay... Wir sind schon weg!!“, fiepte Tamashi aufgeregt.

„Ja, dann in einer Stunde muss ich spätestens weg... wenn ihr bis dahin nicht da seid, dann kommt morgen nachmittags wieder...“, Okami ging bereits voran ins Vorzimmer.

„Ah...okay... dann gehen wir jetzt... sollte sich zeitlich ausgehen... bis nachher...“, bestätigte Hígeki.

„Wir sind gleich wieder da!!“, fiepte Tama nochmals, als sie aus der Wohnung gingen.

Der Vermieter winkte noch kurz und schloss sofort die Türe.

In der Wohnung lehnte er sich keuchend an die Tür und griff sich an den Kopf.
 

~
 

„Wir sollten fliegen, sonst geht es sich nicht aus...“, Hígeki sah auf Tamashis Uhr, „Und dann müssen wir ja noch Bier kaufen!“, meinte er und grinste leicht.

„Hast du nicht schon genug Bier intus??! So~viel Einrichtung haben wir ja nicht, die transportiert werden muss... aber womit?“, grübelte der Jüngere.

„Also wenn wir richtig feiern wollen, dann muss da mehr her! ... Nein, wir holen nur unseren Kleinkram... das wird schon gehen...“, Hígeki zog sich trotz der Kälte den Mantel aus und spannte seine Flügel.

„Wahh, willst du erfrieren?? Wenn uns jemand sieht??“, der Kleinere blickte sich ängstlich um.

„Wenn wir schnell genug oben sind, wird uns niemand sehen... komm...“, er sprang ab und stießt sich mit kräftigen Schwüngen in die Höhe.

Tamashi sah ihm nach, „Na, wenn du meinst...“

Auch er zog sich schnell den Mantel aus und flatterte ihm unbeholfen nach.

In dieser Höhe war es noch kälter.

„Beeilen wir uns...“, Hígeki flog in Richtung Gruft los.

Tamashi traf dabei auf eine große Windböe und musste sich an Hígeki festkrallen um nicht hinunterzufallen.

„Geht’s?“, fragte der Ältere besorgt lächelnd und hielt seinen Schützling. Gemeinsam mit ihm tauchte er ein Stück weit ab, wo der Wind schwächer wehte.

Tamashi wurde rot, als er bemerkte, an wem er sich festhielt.

„Ah, Sorry!!! Wollte dir nicht so auf die Pelle rücken!!! Wir sind ja sowieso gleich da...“, er ließ Hígeki los und ging noch ein Stück weiter runter. Die Gruft war schon zu sehen.

„Schon gut...“, am Friedhofsgelände setzte Hígeki zur Landung an.

„Öhm.... Hígeki!! Es gibt da ein kleines Problemchen.... Ich kann immer noch nicht landen!!“, fiepte Tama ängstlich in der Luft flatternd.

„Oh... warte...“, Hígeki drehte im Flug um, befand sich nun ein Stück schräg unter und einige Meter vor ihm. Dort bremste er ab und hielt die Arme auf.

Tamashi hatte jedoch zu viel Tempo und krachte deswegen genau in den Größeren, worauf beide hinunterfielen.

„Hn... sorry... geht’s dir gut?“, winselte Tama, der direkt auf Hígeki gelandet war.

„Ja... es geht... das sollten wir üben...“, der Schwarzhaarige grinste und wurde etwas rot.

Tamashi rieb sich den Kopf.

„Ja... sollten wir.... hm? Du bist ja ganz warm... ich dachte anfangs, dass du nach so vielen Jahren... schon irgendwie... kalt wärst...“, schnurrte Tamashi und setzte sich auf.

Hígeki stand auf und klopfte sich den Staub ab.

„Na ja... bin ja nicht tot...“, er lächelte schwer verlegen.

„Ups, ja~ ... aber eigentlich doch, oder?... Warum... wie... bist du eigentlich zum Vampir geworden?“, fragte Tamashi nun leise.

Hígeki stockte kurz.

Erst nach einer Weile war im Stande wieder zu sprechen.

„Das... ist so ne Geschichte, die ich nicht so gerne erzähle...“, er lächelte bekümmert, „Aber ich wurde auch von wem gebissen, ist ja klar...“, er grinste und ging zu dem Eingang. Gemeinsam gingen sie die Stiegen hinunter.

Besorgt tapste Tama hinterher.

„Sorry, wusste ich nicht!!! Tut mir Leid, kommt nicht wieder vor!!!!“, fiepte er reuig und schnappte sich seinen Rucksack, in den er sein Zeug packte.

Hígeki bekam ein schlechtes Gewissen.

„Ich werde es dir mal erzählen... okay?“, murmelte er leise aber sehr freundlich und blickte während dem Einpacken auf.

Tamashi sah ihn überrascht an.

„Nein, musst du nicht, wenn du nicht willst.... vergiss es bitte ganz schnell wieder, ja?“, verlegen packte er weiter.

„Hm...“, mehr sagte Hígeki darauf nicht mehr.

Nach einer Weile hatten sie fertig gepackt.

Kontrollierend blickte der Ältere noch einmal durch die Gruft.

°So lange war ich hier...°

..

Tamashi beobachtete ihn kurz.

Mutig umarmte er ihn von hinten.

„Fällt es dir schwer, einfach so in eine Wohnung zu ziehen?“, fragte er. Er fühlte sich zunehmend schuldiger.

Hígeki wurde etwas rot und legte seine Hand auf Tamas.

„Nein... es freut mich sogar sehr.... ich bin froh...“, murmelte er ernst.

„Du siehst immer so traurig aus...“, fiepte Tamashi leise und gab dem Größeren einen Kuss auf die Wange. „Komm, wir müssen los!“, grinste er dann frech aber zuckersüß.

Hígeki griff sich an die Stelle, an der sich noch gerade Tamashis Mund befand.

„Mhm... ja, lass uns gehen... aber... wir gehen lieber zu Fuß...“, lächelte Hígeki nun wieder guter Laune.

Tamashi wurde etwas rot.

„Ja.... wir gehen lieber zu Fuß..“, stammelte er.

Nebeneinander gingen sie los.

„Und... ähm... dich stört das mit dem Bett auch wirklich nicht?...“, fragte Hígeki vorsichtig.

„Nein... das stört mich nicht, wir haben bisher ja auch in einem Bett geschlafen... und ist ja genug Platz, oder? Bei unserer Ernährung werden wir ja wohl nicht fett, oder?“, er grinste.

„Ja... stimmt wohl... da werden wir schon hinein passen...“, auch Hígeki grinste nun wieder, „Na ja... obwohl... wer weiß.. Alkohol macht ja bekanntlich dick!“, sie standen gerade vor einem kleinen Laden, „Ach ja... wir wollten ja noch etwas kaufen...“, erinnerte er sich dann wieder.

Tamashi schmollte kurz, dann grinste er, „Ja~ jetzt wird es aber sehr schwierig mit dem Tragen... und welche Sorte?“

„Heute wird aber gefeiert... dann machen wir es uns gemütlich, in unserem neuen Nest..“, schwärmte Hígeki vor sich hin, „Hm... Bier und Wein ist eine tödliche Mischung, also such dir etwas aus...“

„Dann Bier...“, er grinste.

„Nimm für uns, was du willst... war ja immerhin deine Idee, umzuziehen!“, Hígeki lächelte lieb.

„Mach dich auf etwas gefasst!!“, im Laden nahm er einen Kasten, gemeinsam gingen sie an die Kasse. „So~ und auf zur Wohnung!“, fiepte Tamashi glücklich.

„Zum Glück haben wir es nicht weit!“, meinte Hígeki, als sie aus dem Geschäft gingen.

„Ja~ Zum Glück.... aber ich glaube, du musst klingeln... hab irgendwie keine Hand mehr frei...“

„Ja, ist gut ...“

Bei der Wohnung musste Hígeki, der auch ziemlich vollgepackt war, in die Knie gehen um zu klingeln.
 

~
 

Nach kurzer Zeit wurde die Tür geöffnet.

„Ah... da seid ihr ja wieder... gut, ich wollte gerade gehen... kommt schnell rein.. .machen wir das noch mit den Verträgen, aber Beeilung, ich darf nicht zu spät zu der Arbeit kommen...“, murmelte der Vermieter freundlich, aber noch nervöser als vor einer Stunde.

Schnell betraten sie die Wohnung und stellten erst mal ihre Sachen ab. Einräumen konnten sie später auch noch.

Okami hatte den Vertrag hergerichtet.

„Durchlesen und unterschreiben...“, er lächelte, „Da steht eigentlich nur drin, dass ich die Polizei rufen darf, falls ihr nicht auszieht im Falle, dass ihr die Miete nicht zahlt... aber das will ich mal nicht hoffen...“, er reichte ihnen einen Stift.

„Soweit wird es schon nicht kommen!! Sollen wir Beide unterschreiben?“, fragte Tamashi gut gelaunt.

Okami nickte. „Ja, bitte Beide unterschreiben...“, er blickte zur Uhr und kurz aus dem Fenster, „Sorry... ich habe es wirklich schon eilig...“, entschuldigte er sich noch immer lächelnd.

„Okay...“, Hígeki unterschrieb als erster, bekam dann von dem Vermieter die Schlüssel in die Hand gedrückt.

Auch Tamashi unterschrieb, „Okay... sonst noch was?“, er erhielt ebenfalls einen Schlüssel.

„Nein... eigentlich war es das... aber wir können morgen noch reden.. falls das nötig sein sollte... also dann, ich muss los... ciao... ich sperre schon zu.. ach ja und... bitte auch immer gut zusperren, wenn ihr geht!!“, er winkte noch knapp und war auch schon aus dem Haus verschwunden.

Hígeki sah ihm nach.

„Ja... alles ziemlich logisch..“, er blickte lächelnd zu Tamashi, „Das war doch eigentlich ganz einfach!“

„Ja... das war’s... jetzt haben wir ne Wohnung..“, er grinste überglücklich, packte eine Flasche aus dem Kasten und reichte sie dem Älteren, „Das wird gefeiert!!“

† Dark Memories † -25-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

25
 

„Ja... das war’s... jetzt haben wir ne Wohnung..“, er grinste überglücklich, packte eine Flasche aus dem Kasten und reichte sie dem Älteren, „Das wird gefeiert!!“
 

~
 

Hígeki nahm die Flasche lächelnd an. Sogleich schlüpfte er aus den Schuhen, stellte die Flasche kurz noch mal ab und zog auch den Mantel aus, bevor er die Flasche wieder zu sich nahm. Tamashi tat es ihm gleich und gemeinsam gingen sie in ihr neues Zimmer.

„Nya~“, Hígeki seufzte glücklich und schüttelte seine Flügel aus.

Tamashi sah ihm dabei zu und wurde etwas rot.

„Du machst hier gerade alles mit Federn voll... wie wollen wir die Flügel eigentlich vor ähm... Okami...verstecken?“, fragte Tamashi vorsichtig.

„In dem Vertrag stand, dass er nicht in unser Zimmer darf, sobald wir unterschrieben haben...oh...“, er blickte um sich und sah die schwarzen Federn, die rings um ihn lagen.

„Hoppla... ähm.. ich weiß nicht genau, wir müssen uns etwas anziehen, wenn wir rausgehen.. also wenn er hier ist...“, der Ältere ließ sich auf das Bett fallen und öffnete die Falsche.

Tamashi öffnete seine mit den Zähnen.

„Dann musst du aber sauber machen!!“, fiepte er grinsend, schüttelte ebenfalls seine Flügel und ließ sich neben Hígeki auf das Bett fallen, „Hier ist es wärmer, als in unserer Gruft!!“, stellte er zufrieden fest.

„Deine Federn fliegen hier genauso herum... wir teilen uns die Arbeit, so wie es sich gehört...hm.. stimmt, hier ist es wirklich schön wohlig warm... sehr gut...“, genüsslich nahm er einen Schluck von dem Bier.

Tamashi nahm seine Flasche auf ex.

„Wir brauchen Jobs, um die Miete bezahlen zu können... Wir haben doch gar keine Ausbildung..“, er nahm sich noch eine aus dem Kasten.

Hígeki sah ihm grinsend zu.

„Diese läppischen 400 können wir mit Aushilfejobs verdienen... für die braucht man meistens keine Ausbildung, außer du willst eine machen... und wenn wir gar nichts finden, nehmen wir unseren Opfern einfach das ab, was sie dabei haben...“

Tamashi sah ihn ratlos an.

„Willst du wirklich klauen? Ich.. .finde es schon schlimm genug, Menschen töten zu müssen, nur um selbst zu überleben..“, er starrte die fast wieder leere Flasche an.

Hígekis Blick war nun etwas verständnislos.

„Die brauchen das Geld doch dann so und so nicht mehr... außerdem meinte ich das nur als Notlösung...“, er sah etwas betroffen auf seine Flasche, „Ist es für dich so schlimm... sie zu töten?“, er blickte reumütig auf.

„Na ja... einfach ist es nicht... warum... muss es denn ausgerechnet Blut sein?.. Wir müssen sie doch nicht töten, oder?“, er sah den Älteren hoffnungsvoll an, worauf dieser seufzte.

„Hm.. wenn sie es überleben und sich die Vorfälle häufen, dann werden die Kopfgeld auf uns ansetzen...ach... lass uns bitte nicht über so etwas nachdenken...“, Hígeki sah betreten zu Boden.

Tamashi seufzte still.

„Ja... da hast du bestimmt recht...“, er kuschelte sich den Größeren, „...Mir ist kalt...“, er schloss die Augen.

Hígeki blickte zu ihm, wurde etwas rot.

„Aber... hier ist es doch so schön warm...“, murmelte er leise, spürte aber, wie kalt sich Tamas Haut anspürte. Sachte legte er einen Arm um ihn, bekam dabei etwas Herzklopfen. Schnell machte er noch einen Schluck von seinem Bier.

Tamashi musst leicht husten.

„Vielleicht.. hab ich mich verkühlt... ich werde dich noch anstecken...“, murmelte er leise und kuschelte sich weiter an ihn.

„Ach... nichts hilft besser gegen eine Verkühlung als Alkohol und Schmuseeinheiten!“, murmelte Hígeki ohne nachzudenken, wurde sofortig rot.

Auch Tama wurde verlegen.

„Na wenn du meinst... Doktor Liebling...“, nuschelte er verschlafen und machte noch einen Schluck.

Sie Beide mussten schmunzeln.

Der Ältere leerte seine Flasche auf ex. „Tze... Doktor Liebling..“, er sah zu ihm hinunter.

Tamashi hatte bereits seine Augen geschlossen.

„..Ist doch aus der Werbung...“, murmelte er leise. Dann war er eingeschlafen und krallte nun an seinem Liebling.

°Ach so... er schläft... und träumt...°, schoss es Hígeki durch den Kopf und betrachtete den Jüngeren. Dabei wurde er wieder etwas rot. Vorsichtig nahm er Tamashi dessen Flasche ab und stellte sie mit seiner eigenen auf das Regal, das neben dem Bett stand. Dann lehnte er sich wieder an ihn und begann sachte seinen Rücken zu streicheln.

Tamashi bemerkte die Berührungen und raschelte glücklich mit den Flügeln, fing dabei auch leise an zu schnurren.

Zufrieden lächelte Hígeki. Sie lagen nun nebeneinander, also zog er den Jüngeren kurzerhand zu sich und streichelte und kraulte ihn nun intensiver.

Tamashi kuschelte sich an ihn, begann unter seiner Behandlung an wie ein Motor zu schnurren.

Glücklich lagen sie beisammen, bis Tamashi plötzlich leise niesen musste. Erschrocken blickte er hoch und wurde schlagartig rot. „uhm... sorry...“, er schloss verlegen wieder die Augen und drückte sich fester an ihn, „...mach weiter... bitte...“, nuschelt er noch leiser.

Hígeki musste schmunzeln und lächelte lieb, „Schon gut...“, verliebt streichelt er ihn weiter.

Wieder schnurrend kuschelte sich Tama erneut an ihn.

Doch ihre Ruhe sollte nicht lange andauern.

Plötzlich war ein Trampeln aus einem der anderen Zimmer zu hören.

Tamashi schreckte in die Höhe.

„Ich glaub, unser Vermieter ist wieder da...“, nuschelt er leise.

Auch Hígeki hatte das Geräusch gehört.

„Was... jetzt schon?“, fragte er und blickte an die Wanduhr.
 

~
 

Doch es war nicht Okami, der hinter ihrer Tür sein Unwesen trieb.

„Wie geil... so ne Einrichtung... da gibt’s bestimmt einiges...“, ein dunkel gekleideter Mann grinste vor Freude und blickte sich um.
 

~
 

Hígeki stand etwas taumelnd auf. Er schlich zu der Tür und lauschte. Dann begann er amüsiert zu grinsen.

„Ich glaube, wir haben einen Einbrecher...“

Auch Tamashi krabbelte aus dem Bett.

„Einen Einbrecher?..“, er sah den Älteren rätselnd an, „Was sollen wir denn tun?.. Wir.. wir könnten ihn ja... aber nicht umbringen, okay?“, sein Blick war bittend. Hígeki verstand sofort, dass sein Liebling Hunger hatte. „Im Dunkeln sieht er uns ja nicht... er würde dann auch mit Sicherheit abhauen, oder?“, argumentierte der Jüngere weiter.

Hígeki überlegte kurz.

„Okay... so machen wir es...“, er schaltete das Licht ihres Zimmers ab und öffnete leise die Tür einen Spalt weit.

Gemeinsam schlichen sie hinaus. Tamashis Augen hatten sich noch nicht so sehr daran gewöhnt, im Dunkeln scharf sehen zu können, so wie die erfahrenen Augen Hígekis. Also schlich er hinter dem Älteren her und klammerte sich an ihn.

Doch Tamashi war der erste der Beiden, der sich auf den Einbrecher stürzte, ihn festhielt und ihn biss.

Hígeki sah ihn überrascht an, beobachtete, wie sein Liebling einige Schlücke nahm.

Hungrig leckte auch er sich über die Lippe.

Der Einbrecher wimmerte und schrie unter diesem Angriff. Er verstand nicht, was vor sich ging.

Hígeki knurrte ihn an und biss in die andere Seite des Halses. Auch er begann zu trinken.

Tamashi erschrak bei dem Anblick und starrte den Älteren ungläubig an.

„Willst du ihn umbringen??“, fiepte er. Eben hatten sie sich ausgemacht, ihm am Leben zu lassen.

Hígeki erschrak bei der Reaktion seines Schützlings und löste sich von ihrem Opfer.

Ärgerlich wischte er sich das Blut von seinem Mund und packte den Einbrecher am Kragen, um ihn nach draußen zu schleppen. Ungehalten stieß er ihn vor die aufgebrochene Haustüre und verabschiedete sich mit einem heftigen Tritt.

Dann seufzte er.

Sofort überkam Tamashi ein schlechtes Gewissen. Er machte das Licht an.

„Sorry... du bist das ja schon länger gewohnt.... ich... ich mach das nicht so gerne...“, er begann zu zittern, als er sich an Hígekis Gesicht erinnerte, als er von dem Einbrecher trank.

Hígeki war noch immer etwas ungehalten, riss sich jedoch zusammen.

Entschuldigend streichelte er dem Kleineren über den Kopf.

„Ist schon gut... mir tut es Leid... ich hab nicht dran gedacht... ich... sie leben zu lassen.. das ist neu...“

„Geht schon...“, fiepte Tamashi leise und kuschelte sich an den Älteren. Liebevoll streichelte er über dessen schwarze Flügel.

„Hm...“, glücklich atmete Hígeki auf. Er wollte seinen Liebling nicht verletzen. Genüsslich streckte er seine Flügel, nahm dann Tama an der Hand und zog ihn mit sich in ihr Zimmer.

Tamashi lief darauf sofortig rot an.

„Stimmt... wir müssen ja noch auspacken...“, murmelte er verlegen.

Hígeki schloss hinter ihnen die Zimmertür und sah ihn glücklich an.

„Tze... das machen wir morgen... sei nicht immer so diszipliniert... wir wollten doch feiern...“, er grinste und schnappte sich noch eine Flasche. Hígeki hatte ein schlechtes Gewissen, doch immerhin hatten sie ihn nicht umgebracht. Und Tamashi schien auch nicht weiter auf ihn böse zu sein, also seufzte er nochmals erleichtert.

Tamashi wurde noch roter. „Sorry... ist so bei mir... Okay... feiern wir!!“, nun grinste auch er und nahm ebenfalls eine Flasche.

Hígeki öffnete seine mit einem seiner Reißzähne und stieß mit ihm an.

„Gut so! Immerhin ist das unsere erste Nacht in unserem neuen, warmen zu Hause...“, er schmunzelte etwas.

„Wie viel hast du denn schon getrunken?!!“, lachte Tama nun knallrot.

„Ach... weiß nicht mehr... heute darf ich aber, ja?“, Hígeki lächelte lieb und musste wieder etwas kichern.

„Was darfst du heute?“ ,Tama zwang sich zu einem frechen Grinsen. Darauf wurde nun Hígeki auch etwas verlegen.

„Eigentlich meinte ich, trinken so viel ich möchte... aber wenn du das so sagst...“

„Weißt du eigentlich, dass das die schlechteste Anmache ist, die ich je bekommen habe?“, Tama kippte sich lächelnd den Rest der Flasche hinter.

Hígeki grinste darauf.

„So? Na ja... hatte nicht viel Gelegenheit zu üben...“, auch er trank den Rest, rekelte sich etwas und raschelte ein wenig mit den Flügeln.

„Denkst du ich?“, der Kleinere warf die leere Flasche in eine Ecke und war nun ganz betreten,

„... sag mal...“, er sah den Größeren lieb an, „...stehst du auf mich?“

Der schwarzhaarige Vampir wurde etwas rot und schnurrte verführerisch, „Schon möglich...“, sachte stupste er ihn an die Nasenspitze.

Tamashi schmollte.

„Das klang aber die ganze Zeit anders..“, er knuffte ihn immer wieder und lachte dabei, „Saaag~“

Hígeki musste deswegen wieder kichern und gemeinsam kippten sie nach hinten. Tama lehnte nun leicht über ihn. „Hör auf... ich sag es ja...“, gab sich der Ältere ergeben und sah ihn ernst an. Tama grinste. „Brav...“, sachte kuschelte er sich an Hígeki, der glücklich seufzte, ihn dann zur Seite drückte und sich dann selbst über ihn lehnte.

„Willst du es wirklich wissen?“

Tamashi machte Hundeaugen, lächelte dann wieder frech.

„Ich hab deine Schmuddelheftchen gefunden!!“

Hígekis Blick war nun mehr als verdutzt.

„Wa-?“, kurz war es still zwischen ihnen.

„Hättest du das nicht gesagt, würde ich jetzt schon über dich herfallen...“, erklärte Hígeki, grinste und lehnte sich wieder auf.

„D-dann vergiss das wieder!!!!“, fiepte Tama traurig und kuschelte sich an seinen Liebling.

Gespielt schmollend drehte sich dieser weg.

„So? Soll ich das? Willst du denn, dass ich über dich herfalle?“, er beäugte den Kleineren streng.

Tamashi krabbelte zu ihm.

„Weiß nicht... was würde denn dann passieren?“, sachte strich er dem Älteren über die Flügel.

Dieser genoss diese Berührungen.

„Hm.. das würde ich mir dann überlegen..“, leise raschelte er mit den Schwingen.

Tamashi streichelte nun seinen Rücken, worauf dieser ihn etwas durchstreckte.

„So? Mhm... dann überleg doch mal...“, er grinste.

„Zuerst ... da würde ich...“, Hígeki grinste auch und drehte sich zu seinem Liebling um, legte seine Hände in dessen Nacken und drückte ihn sachte nach hinten.

Tamashi lächelte überrascht.

„Was denn?“, er rückte ihm etwas näher.

Der Ältere strich seinen Rücken abwärts, legte seinen Kopf in Tamas Nacken.

„Ich zeig’s dir...“, Tama spürte seinen Atem an der Haut, erschauderte sogleich und schnurrte. „Da bin ich ja gespannt...“, sanft umarmte er seinen großen Liebling.

Hígeki wurde wegen Tamas herausfordernden Stimmlage etwas rot.

Er hob den Kopf, leckte leicht an der Unterlippe des Kleineren, bevor er ihm einen kurzen Kuss aufhauchte.

„Willst du mehr sehen?“, auffordernd lächelte er.

„Wenn du noch mehr kannst...“, Tama strich über seine Wange, mit der anderen Hand berührte er sachte Hígekis Flügel.

°Wenn das so ist...°, Hígeki lehnte sich zu ihm küsste ihn intensiver als zuvor, drückte seine Zunge in den Mund des Jüngeren und krallte sich an dessen Rücken.

Tamashi erwiderte den Kuss, zerzauste Hígekis Haar ein wenig.
 

~
 

„Hn... und jetzt...“, hauchte der Kleinere.

Hígeki schnurrte.

„Und jetzt?“, er lehnte sich auf, küsste den Nacken seines Lieblings und strich mit seiner Hand vorsichtig unter dessen Shirt.

„Du hast doch angefangen...“, Tamashi beugte sich zu ihm, leckte zärtlich über den Hals seines Gegenübers. Auch er erkundete mit den Fingern, was sich unter dem T-Shirt verbarg.

Beide spürten die Wirkung des Alkohols, ihre Gefühle aber waren unbeschreiblich, zwischen Liebe und dem schlechten Gewissen, am nächsten Morgen, diese Berührungen zu bereuen. Doch waren sie zu hingerissen.

Hígeki setzte sich fordernd auf den Jüngeren, zog sich selbst sein Shirt über den Kopf und ließ es neben dem Bett fallen.

„Gut... dann bringe ich es auch zu Ende...“, Hígeki lächelte auf den Kleineren hinab.

Dieser grinste, rosarot um die Nase.

„Das will ich sehen...“, brachte er hervor, zog Hígeki zu sich hinunter und küsste ihn.

Der schwarzhaarige Vampir stützte sich mit einer Hand neben ihm ab, mit der anderen griff er in seinen Nacken, erwiderte den Kuss innig.

„Wirst du... du wirst sehen, was ich mit dir anstelle..“, hauchte er leicht, zog nun auch Tama dessen Shirt über den Kopf und ließ es achtlos neben dem Bett liegen. Gierig lehnte er sich über den Jüngeren und küsste dessen Brustkorb.

Tamashi genoss die Behandlung, schloss die Augen und streichelte Hígeki über den Rücken, hinauf über seine Flügelansätze. Dieser schnurrte, spannte die Flügel unbewusst etwas. Gleichzeitig fragte er sich, ob es richtig war, was er tat. Ob er es bereuen würde.

Tamashi krallte sich an ihn. Er war aufgeregt.

„Ich bin froh, dass ich dich jetzt hab...“, hauchte Hígeki sanft in den Nacken seines Gegenübers, strich dabei mit seinen Händen abwärts bis zu dessen Hosenbund.

„Ich bin... also nur eine kleine Abwechslung, wie?“, murmelte Tamashi. Gleichzeitig öffnete er den Gürtel des Älteren.

Hígeki sah ihm mit einem etwas bösen Blick zu, wie er das tat.

„Du.. du willst es doch so..“, er packte die Hände des Jüngeren und drückte sie über dessen Kopf. Vorsichtig biss er ihm in die Unterlippe.

Tamashi erschrak etwas und leckte sich das Blut von der Lippe.

„Von beißen war aber nicht die Rede...“

°Wir sind betrunken... ich hoffe, wir wissen, was wir tun...°, schoss es dem Jüngeren dabei durch den Kopf.

Hígeki legte eine seiner Hände wieder an Tamashis Wange und strich leicht mit einer Kralle darüber.

„Tut mir Leid...“, er beugte sich zu ihm und küsste ihn kurz.

„Schon gut...“, Tamashi sah ihn verträumt an.

Hígeki schloss die Augen und schmiegte sich an ihn. Währenddessen streichelte er weiter seinen Bauch abwärts, begann an seiner Hose zu nesteln.

Tamashi durchfuhr ein warmer Schauder.

„Das...kitzelt..“, er wurde eine Nuance röter.

Der Ältere öffnete die Augen und lächelte ihn an. Dabei musste er etwas schmunzeln. °Hoffentlich hat es mehr auszusagen.. und hoffentlich können wir uns danach noch in die Augen sehen...°, nun etwas nachdenklich öffnete er die Hose des Jüngeren.

Tamashi hatte starkes Herzklopfen und ließ ihn machen.

°Was mach ich hier eigentlich?? Das war eindeutig zu viel Alkohol.. aber... es gefällt mir irgendwie... so nah bei ihm...°, er blickte zu Hígeki, welcher nun begann vereinzelt Küsse an seinen Oberkörper zu verteilen. Leise hauchte er den Namen des Jüngeren.

Nervös krallte sich Tamashi in das Bettlaken. Hígeki schob die Hose nun etwas nach unten, sah dann zu seinem Liebling hoch und lächelte.

„Ich.. ich bin glücklich...“, säuselte er und strich erstmals sanft noch ein Stück weiter abwärts.

Tamashi zuckte etwas zusammen.

Hígeki schmiegte sich nahe an ihn, behielt die Hand dort und streichelte ihn sanft. Sein Schützling konnte ein leises Keuchen nicht lange verhindern. Hígeki erschauderte bei dem Geräusch, das Tama von sich gab.

„Ich.. brauche dich...“, hauchte er dem Kleineren leise ins Ohr.

„..Ich dich auch..“, entgegnete dieser und strich dabei dem Älteren über den Rücken hinab. Hígeki schnurrte und raschelte mit den Flügeln. Bestätigt bewegte er seine Hand schneller.

Tamashi krallte sich dabei in seinen Rücken.

„..hn.. entschuldige...“, fiepte er und ließ Hígeki wieder los.

„..schon gut.. ich will dich spüren...“, er knabberte leicht an dem Ohrläppchen des Kleineren.

„War...aber keine... Absicht..“, keuchte er leise.

Hígeki strich mit seinen Krallen leicht über Tamas Oberkörper, „Ich mag’s trotzdem...“

..

„Wenn du da unten weitermachst, gibt es ne große Schweinerei...“, keuchte Tamashi.

„Dagegen können wir etwas machen...“, Hígeki flüsterte lächelnd und setzte sich auf. Er rutschte etwas zurück, hielt Tama am Becken fest und leckte vorsichtig.

„Oh, mein Gott~“, der Jüngere stöhnte auf und krallte sich dabei ins Laken.
 

~
 

„Wie oft hast du so was schon gemacht?“, Tamashi lehnte sich, immer noch keuchend, auf und sah ihn mit einem etwas vernebelten Blick an.

Hígeki erwiderte seinen Blick unwillkürlich ein wenig ärgerlich.

„Noch nie vorher... wirklich noch nie...“, er legte sich neben ihn. Glaubte sein Schützling ihm etwa nicht?

Tamashi zog ein Stück Decke heran und deckte sie Beide damit zu.

„Das... hat wirklich gut getan...“, murmelte er leise und grinste. Der Alkohol tat noch immer seine Wirkung. Hígeki legte einen Arm um ihn. „Das freut mich...“, vorsichtig linste er ihn an, bevor er „..will auch..“, murmelte.

Tamashi wurde mit einem Schlag wieder verlegener.

„Ich glaub... nicht, dass ich das kann...“, nuschelte er leise.

Verspielt zog Hígeki einen Schmollmund, dann lächelte er aber wieder liebevoll.

„Dann nicht... dieses mal...“,er zog ihn zu sich.

„Tut.. tut mir Leid..“, Tama wurde rot und kuschelte sich dicht an den Älteren.

Hígeki schloss die Augen. Der Alkohol, Tamas Nähe. Das Alles machten seine Gedanken unklar.

„Schön, dass du da bist..“, murmelte er dann.

† Dark Memories † -26-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

26
 

Hígeki schloss die Augen. Der Alkohol, Tamas Nähe. Das Alles machten seine Gedanken unklar.

„Schön, dass du da bist..“, murmelte er dann.
 

~
 

Tamashi nahm ihn liebevoll in die Arme. „Ich will immer bei dir bleiben...“, murmelte leise bevor er dann auch die Augen schloss.

„Tamashi... das war bestimmt Schicksal, meinst du nicht?“, fragte Hígeki, rührte sich aber nicht von der Stelle.

„Was meinst du denn?“, Tamashi blinzelte ihn an.

„Das ich dich jetzt habe... meine ich..“, murmelte Hígeki, auch er öffnete die Augen einen Spalt weit.

„Genau genommen hab ich dich ja gefunden... das war bestimmt geplant..“, Tamashi grinste verlegen und drückte seinen Liebling an sich.

Der Schwarzhaarige schmunzelte.

„Ja.. aus irgendeinem Grund wollte ich, dass du weiter lebst... also so... so... wie ich..“, er schmiegte sich an den Jüngeren.

„Es ist... kein schönes Leben...“, Tama zitterte, „Ohne dich wüsste ich nicht, was ich machen sollte...“, er verbarg sein Gesicht bei dem Älteren.

„Verzeih mir, dass ich dich zu diesem Leben gezwungen habe... aber bitte... lass mich nicht wieder alleine...“, ihm überkam ein schlechtes Gewissen.

„Nein... ist schon gut.. ich will auch nicht tot sein.. ich will immer bei dir sein...“, Tama drückte sich fester an ihn.

Hígeki wurde etwas rot, er schnupperte unbewusst an den Haaren des Jüngeren und stellte fest, dass er den Geruch total mochte. „Hm... ich war noch nie so glücklich...“

„Ich auch nicht...“, Tama lächelte glücklich.
 

~
 

„Wir sollten unsere Lebensgewohnheiten mal wieder auf Tag umstellen.. sonst bekommen wir mit Sicherheit keine Arbeit...“, murmelte Tamashi nach eine Weile.

„Du willst also ein ganz gewöhnliches Leben führen... das ist nicht leicht für mich..“, der ältere Vampir starrte nachdenklich an ihm vorbei.

„Hm... von mir aus gehe nur ich arbeiten.. ich meine... du kannst mit der Technik heutzutage sowieso nicht mehr viel anfangen, oder?... Ich kann auch meine Ausbildung weitermachen, da bekomm ich ja genug Geld für die Miete hier... Ist das in Ordnung für dich?“, er stoppte und sah Hígeki fragend an.

„Stimmt... damit kann ich wirklich nichts anfangen... okay... aber ich will nicht, dass nur du arbeitest... ich will auch etwas tun!“

„Wie wäre es mit Zeitungen austragen? Das kann man auch in der Nacht machen!!“

„Wenn du am Tag munter bist, möchte ich das auch...“, Hígeki linste ihn an und seufzte, „Mein Leben war so einfach...“, dann grinste er frech.

„Wieso einfach? Du hattest schließlich mich am Hals..“, Tamashi legte den Kopf etwas schief.

Hígeki lehnte sich etwas über ihn und grinste noch immer.

„Ich meine ja auch die 157 Jahre, bevor ich dich kennen gelernt habe...ich konnte mich zwischen einfach und einsam... und schwierig und unglaublich entscheiden...“

Tamashi gab ihm ein sanftes Küsschen.

„Du Armer... hast du die ganzen Jahre da in der Gruft gesessen?“

„Das auch.. aber...“, er setzte sich auf, „Bist du müde? Ich könnte dir zeigen, wo ich auch ganz oft war..“

Tamashi gähnte kurz. „Geht schon... morgen schlafen wir noch mal richtig aus!“

Der Ältere stupste ihn an, „Das hört sich aber nicht begeistert an..“, er grinste.

Auch Tamashi grinste.

„Sorry, wenn sich das so angehört hat.. wo soll es denn hingehen?“

Hígeki stand nun auf.

„Gut.. du wirst es sehen... und zieh dich warm an...“, er selbst kramte nach einem Pullover und zog ihn über.

Tamashi tat es ihm gleich.

„Ich seh aus wie ein Schaf... mit diesem Wollpullover...“

„Ein Schaf mit schwarzen Flügeln...“, ergänzte Hígeki, nahm den Schlüssel und wartete auf seinen Liebling.

Der Jüngere grinste.

„Noch nichts von bunten, mutierten Schafen mit schwarzen Flügeln gehört?“, gemeinsam gingen sie in den Flur bis ins Vorzimmer.

Auch Hígeki musste lachen. „Nein – gibt’s die wirklich?“, nachdem sie die Schuhe anhatten gingen sie ins Freie. Es war kalt, obwohl kein Wind zu spüren war. Hígeki sperrte zu. „Nein, glaub ich nicht... es sei denn ich hab grad ne neue Rasse gegründet...“, er sprang verspielt die letzten Treppen vor der Haustüre hinab.

„Und wie nennst du die Rasse?“, Hígeki grinste ihn frech an, sah sich dann um. Es war keine Menschenseele in Sicht.

„Hm.. karierte Flügelmonster mit Wolle?“, Tamashi zog eine Augenbraue in die Höhe und grinste wieder. Er ging dem Älteren hinterher und fragte sich insgeheim, wohin ihre kleine Reise gehen würde.

„Oh Mann...“, Hígeki lachte wieder, wurde aber bald wieder still. „Hey... kannst du deine Flügel benutzen?“, er deutete auf Tamas Flügel, die aus dem Wollwerk ragten.

„Ja~ zwischen der Wolle sind noch ein paar Federn!“, japste er glücklich und raschelte mit den schwarzen Schwingen.

„Okay.. dann, komm mit...“, Hígeki schwang sich in die Höhe. Sie mussten die Zeit nutzen, solange sie niemand sehen würde. Ein paar Meter in der Luft blieb er am Stand stehen und wartete auf Tama, dieser flatterte ihm langsam hinterher.

„Ich bin nicht so schnell!!“, fiepte er.

Darauf ließ sich Hígeki ein Stück sinken, packte die Hand des Kleineren und zog ihn mit sich.

„Macht nichts.. du musst eben noch ein Gefühl dafür bekomm... pass deine Bewegungen an..“, er machte einige stärkere Flügelschläge.

Tamashi bemühte sich sehr.

„Wird es langsam besser?“, fiepte er bekümmert.

Er konnte mithalten.

„Ja!“, grinste Hígeki, „Soll ich dich loslassen?“

„Wenn ich abstürze, nehm’ ich dich mit runter!!“, er lächelte ihn frech an, noch immer fest seine Hand haltend.

„Keine Angst.. ich pass schon darauf auf, dass du nicht abstürzt...“, der Ältere ließ seine Hand vorsichtig los, behielt ihn aber immer im Auge.

„Wo geht es denn jetzt hin??“, fragte Tamashi voller Vorfreude. Er hatte es im Griff, alleine zu fliegen.

„Hm.. erwarte nicht zu viel... aber wir sind gleich da...“, der schwarzhaarige Vampir blickte nach unten. Unter ihnen streckten sich nur noch Felder über das Land, „Gut...komm..“, er schwang sich senkrecht in die Höhe.

„Wah~ nach oben geht es nicht so schnell!!“, fiepte er, Hígeki bremste sofort ab und zog ihn am Unterarm mit, „Leg deine Flügel an..“, murmelte er leiser. So konnte er Tama mit geringerem Luftwiderstand mit sich nehmen.

Tamashi wurde etwas rot.

„Ist gut..“, er drückte sich nahe an den Älteren.

„Gut so...“, dieser hielt ihn fest bei sich und flog mit kräftigen Schlägen aufwärts. Beide schlossen die Augen einen Spalt, als sie eine dicke Wolkendecke durchquerten und nur von Nebel umgeben waren.

„Gleich sind wir da...“

„Ich bin doch zu schwer für dich, oder?“, meinte Tama besorgt.

„Nein, geht schon...“, Hígeki blickte wieder nach oben. Dann ließen sie die letzte Wolke hinter sich. Mit einem Schlag war alles um sie pechschwarz.

Unter ihnen lag die weißgraue Wolkendecke, die sie eben durchquert hatten. Nur sie und ihre Körper waren weiß beleuchtet, denn schräg über ihnen stand ein großer blassweißer Vollmond, der von vielen glitzernden Sternen umgeben war. Es wirkte wie eine andere Welt. Von Häusern, Straßen oder künstlichem Licht war nichts mehr zu sehen.

Verträumt sah Hígeki um sich, „Wir sind da...“

Tamashi staunte, sah sich verblüfft um und bekam gar nicht genug von diesem Anblick. Unbewusst flatterte er nun wieder selbst am Stand.

„Das... ist so schön!! Ich will für immer hier oben bleiben!!“, stammelte er, seine Augen noch immer über den Himmel schweifen lassend.

Hígeki blickte ihn mit sanften Augen an. Er freute sich total, dass es seinem Liebling gefiel. Er hatte oft Stunden hier verbracht. Hier hatte er seine Sorgen vergessen können. Hier fühlte er sich eins mit sich und der Welt. Es schien als würden die Weiten der Welt außerhalb der Erde ihm alle Antworten auf die Fragen nach dem Sinn seiner Existenz geben können.

„Ja.. ich liebe es, hier zu sein...“, murmelte er leise.

„Ich habe noch nie den Mond von sah nah gesehen...“, staunte Tamashi nun auch sehr verträumt.

„Ja... er scheint so schön hell...“, sie kuschelten sich leise flatternd aneinander.

Tamashi musste leise niesen. Dann kuschelte er sich noch näher an ihn, „Tut mir Leid..“, schniefte er. Er wollte den Moment eigentlich nicht so unterbrechen.

„Hast du dich erkältet?“, fragte Hígeki vorsichtig, linste ihn an und schlang den Arm noch fester um ihn.

„Ein bisschen... aber.. bei dir ist es schön warm..“

Hígeki gab ihm ein sanftes Küsschen an den Kopf. „Hm..“

Tamashi zog sich etwas an ihm hoch und gab ihn ein Küsschen an die Wange, „Mein Doktor Liebling...“

Hígeki wurde etwas rot.

„Ich muss doch auf dich Acht geben..“

„Was würde ich nur ohne dich machen?“, schmachtete Tama und kuschelte sich wohlig an ihn.

Hígeki schmunzelte resigniert.

„Du würdest wahrscheinlich in deinem warmen Bett liegen und friedlich schlafen und nicht hier in der Kälte rumflattern...“, er lächelte reuevoll.

Tamashi grinste.

„Höchstwahrscheinlich wäre ich aber schon tot... macht nichts.. ich bin gerne mit dir zusammen...“, er lachte leise.

„Danke.... hm.. sollen wir wieder hinunter?“, fragte Hígeki dann.

„Ja.. ist schon ganz schön kalt hier..“, Tama zitterte etwas.

„Im Sommer ist es zum Glück wärmer hier..“, murmelte er, „Gut... dann los...“, er zog den Jüngeren zu sich, hörte auf zu flattern. Gemeinsam sanken sie dadurch ab.

Tamashi nickte, schmiegte sich an ihn und gemeinsam schwebten sie langsam hinunter.
 

~
 

„Und hat dir der kleine Ausflug gefallen?“, fragte Hígeki.

„Ganz doll!! Im Sommer machen wir das total oft, ja??“, begeistert sah er zu ihm hoch.

„Ja, gerne!“, Hígeki strahlte glücklich zurück.

Unter ihnen war nach einer Weile wieder das graue Stadtgebiet zu sehen.

„Hoffentlich sieht uns hier keiner.. Meinst du, unser Vermieter ist schon da?“, ängstlich sah Tama sich um, „Wir haben doch keine Mäntel mit... der sieht doch unsere Flügel!!“, wurde ihm in diesem Moment klar.

„Das wird schon gut gehen... keine Angst...“, sie waren fast da, Seitwärts ging die Sonne auf, was die Stadt aber kein bisschen bunter wirken ließ. Die grauen Steinwände der Häuser blickten noch immer kalt auf sie zurück.

Nachdem sie sicher waren, dass kein Mensch in der Nähe war, landeten sie direkt vor der Haustüre.

„Hast du den Schlüssel?“

„Ja...“, Hígeki kramte in der Hosentasche und zog den kleinen silbernen Schlüssel heraus, sperrte die Haustüre damit leise auf.

Zusammen schlichen sie hinein.

Geschockt blieb Tamashi stehen.

„Sag... haben wir das Licht angelassen?“

„Ich bin mir nicht sicher... hoffentlich...“, flüsterte Hígeki.
 

~
 

Okami, ihr Vermieter, öffnete die Tür des Wohnzimmers, die in den Flur führte.

Er wirkte müde, beinahe kränklich. Er zitterte etwas, hielt eine Tasse Kaffee fest in der Hand. Der kleine Löffel in der Tasse schlug mehrmals leise gegen das Porzellan, da er seine Hand nicht ruhig halten konnte.

„Oh... ihr ward noch mal draußen... ist doch arschkalt..“, murmelte er.

°Er scheint nicht böse zu sein... und die Flügel... hm... Cosplay?? Ein Versuch ist es wert...°, schoss es Hígeki in der Panik durch den Kopf.

„Ja... wir waren.. bei nem... Cosplay...“, er räusperte sich verlegen.

Okami sah ihn irritiert an. Man merkte, dass er sich schwer tat einen klaren Gedanken zu sammeln.

„Um die Uhrzeit? Oh.. na ja.. sollen ganz schöne Freaks sein... die mit dem Cosplay..“, er lehnte sich an den Türstock.

Hígeki grinste. Tama stand still schräg hinter ihm.

„Ja, stimmt schon...“

Auch Okami zwang sich zu einem Lächeln.

„Na ja.. wer ist das heutzutage nicht... entschuldigt mich.. war ne harte Nacht... ich geh ins Bett.. gut Nacht, ihr zwei...“, murmelte er sichtlich verwirrt und tapste in sein Zimmer.

„Ebenfalls ne gute Nacht...“, meinten sie, bevor er die Tür schloss.
 

~
 

„Der ist doch in Ordnung...“, grinste Hígeki beruhigt zu Tama.

Auch sie huschten in ihr Zimmer.

„Ja, der ist in Ordnung..“

„Bist du müde?“, fragte Hígeki und zog sich den Pullover über den Kopf.

Tamashi gähne leise, „Ja...“, auch er zog sich den Wollpullover aus, seine Haare standen nun zu Berge, „Ich glaube, der war elektrisch geladen...“, fiepte er.

Hígeki lächelte ihn an, er fand den Anblick süß. Deswegen gab er ihm ein Küsschen auf den Mund.

„Ja, scheint so...“

Tamashi kuschelte sich noch mal an ihn, revanchierte sich ebenfalls mit einem Kuss.

„Jetzt muss ich aber schlafen..“, gähnte er und ließ sich auf das Bett fallen.

„Ich bin auch müde...“, der Größere zog sich die Hose aus und kroch, nur Shorts anbehaltend, unter die Decke.

Tamashi schlüpfte gleich so wie er war unter die Decke.

„Gute Nacht...Doktor Liebling...“, er kuschelte sich an den Älteren, welcher ihn zu sich drückte.

„Gute Nacht, mein kleiner Schützling..“, er seufzte glücklich.

Arm in Arm schliefen sie ein.

† Dark Memories † -27-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

27
 

„Gute Nacht...Doktor Liebling...“, er kuschelte sich an den Älteren, welcher ihn zu sich drückte.

„Gute Nacht, mein kleiner Schützling..“, er seufzte glücklich.

Arm in Arm schliefen sie ein.
 

~
 

Hígeki wachte am späten Morgen als erster auf. Verschlafen griff er sich an den Kopf und gähnte genüsslich.

„Zum Glück kein Kater...“, murmelte er vor sich hin. Tamashi linste verschlafen unter der Decke hervor. Auch er gähnte.

„Morgen...“, kurz zögerte er, „Schatz....“

Der Ältere sah ihn verblüfft an und wurde bei dem Gedanken an den Vortag schlagartig rot um die Nase.

„Guten Morgen...“, er lächelte verlegen.

„Wie spät ist es eigentlich?“, Tamashi wand sich aus der Decke.

Hígeki sah verschlafen zu der Uhr, die an der Wand hing.

„..ähm.. fast zehn..“, gemächlich stand er auf und streckte erst seine Arme, dann seine Flügel weit von sich. Auch Tamashi schüttelte sich.

„Mein Boss wird ziemlich sauer sein, wenn ich um so ne Zeit erst komme... meine Freistellung ist auch abgelaufen...“

„Du musst heute arbeiten??“, Hígeki sah ihn verschlafen, dennoch etwas überrascht an.

„Ich muss mich ja mal wieder melden... ist ja ein Weilchen her, dass ich da war... bin ja auch nicht krank... dank dir...“, er sah ihn fröhlich an.

Hígeki lächelte wieder verlegen und schmunzelte.

„Aber... du gehst da heute hin?“

„Hm... ich müsste irgendwie diese Freistellung verlängern... sollte schon mal wieder vorbeischauen... Tut mir Leid...“, Tamashi lehnte sich zu ihm, gab ihm ein kleines Küsschen und kroch dann aus dem Bett.

„Ist schon gut..“, Hígeki seufzte, „Musste ja der Tag kommen...“, sanft legte er die Arme um ihn. Tamashi war ein wenig irritiert.

„Welcher Tag denn?“

Der ältere Vampir wuschelt ihm über den Kopf.

„Na ja... der Tag, an dem du wieder zu deinem normalen Leben zurückkehren möchtest...“

„So normal wie es eben noch geht... als Vampir...“, dann grinste er, „Jetzt gibt es erst mal Rache!!“, ohne zögern zerzauste er dem Größeren die Haare.

Hígeki ließ es sich gefallen.

„Aber... dann werde ich wohl auch mein Leben auf den Kopf stellen müssen...“

Zufrieden knuddelte Tamashi ihn.

„So schlimm ist das doch nicht, oder? Komm, wir gehen heute Abend irgendwo hin, ja? Du musst mal wieder raus!!“, fiepte der Jüngere.

„Nein.. es ist nicht so schlimm...“, dann grinste er, „Ja, gerne... aber nur, wenn du dich nicht noch schlimmer verkühlst...“

Tamashi lachte.

„Ich geh ja nicht nackt!!“

Jetzt musste auch Hígeki schmunzeln.

„Gut... sonst müsste ich dich gesund pflegen... hm... gehst du jetzt schon zur Arbeit?“

Tamashi sah nun selbst zur Uhr.

„Hab heute keine Lust... würde sowieso nur Ärger bekommen, wenn ich um die Zeit erst auftauche... Wir können ja heute Abend dem netten Stationsarzt nen Besuch abstatten, damit er diesen Wisch verlängert... so ganz freiwillig natürlich..“

Hígeki war verblüfft.

„A-aber ich dachte, du wolltest wieder arbeiten gehen?“

Tamas Lächeln wurde hämischer.

„Muss ja noch nicht heute sein, oder? Morgen reicht auch noch... außerdem kann ich dir so noch die Errungenschaften der Technologie zeigen... das gab es zu deiner Zeit sicherlich noch nicht...“

Hígekis Herz schlug höher.

„Was willst du mir denn zeigen??“, seine Augen strahlten den Jüngeren an.

„Hm... wo fängt man denn da an.. Kino? Spielhalle? Computer?… Musik? Schon mal E-Gitarre gespielt?”

Hígeki staunte.

„Nein... zeig mal...“

„Mein ganzer Kram ist noch zu Hause... hab nicht alles mitgenommen... so wie ich meine Eltern kenne, liegen sie die ganze Zeit besoffen herum... wir können das Zeugs also holen...“

Der Ältere sah seinen Schützling besorgt an.

„Ich kann deine Eltern nicht leiden... aber okay.. lass uns gehen...“

Tamashi nahm sich schon den Mantel.

„Ahm.. sie haben sich nie besonders für mich interessiert, war mir aber auch egal, solange ich mein Taschengeld bekommen habe...“, er grinste. Hígeki erkannte aber die Traurigkeit, die er dabei in den Augen hatte. Trotzdem erwiderte er sein Grinsen. „Das ist die richtige Einstellung...“, murmelt er.

Inzwischen hatte auch er sich angezogen.

Tamashi hatte den Schlüssel zu seinem Elternhaus gesucht und auch gefunden.

„Kann losgehen!“, sie beide zogen sich ihre Mäntel über und stiefelten aus dem Haus.
 

~
 

„Ist auch besser so... sonst müssten wir einbrechen..“, Hígeki linste ihn seitwärts an.

„Ich glaub unser Vermieter pennt noch... das ist ein Stückchen bis dahin... wollen wir die Straßenbahn nehmen?“, unsicher sah er seinen Liebling an.

„Ja... wieso nicht..“, er schaute kurz etwas verblüfft aus. „Ich bin noch nie... in einer Straßenbahn mitgefahren.. nur auf ihrem Dach..“

„Du bist schwarz auf dem Dach mitgefahren??! Schäm dich!!“, Tama grinste überrascht und knuffte seinen Liebling.

„Glaubst du, ich wollte das nicht mal ausprobieren, als ich sie immer unter mir tuckern sah?!“, er spielte beleidigt. Der Jüngere grinste weiterhin.

„Hier um die Ecke müsste eigentlich ne Haltestelle sein. Also.. wie wünscht der Herr zu reisen? Bei bester Belüftung auf dem Dach oder auf den billigen Stehplätzen?“, meinte Tama förmlich und kramte dabei nach Geld.

Hígeki gluckste fröhlich. „Es hat mir zwar immer gut gefallen... aber wir können doch nicht bei hellstem Tageslicht am Dach mitfahren!“

„Die würden das bestimmt nicht so toll finden... Hoffentlich ist es nicht zu voll da drin... mein Mantel ist mir schon fast zu klein mit den Flügeln drunter...“

„Hm.. hoffentlich.. ich hasse es auch, meine Flügel verstecken zu müssen..“, erklärte Hígeki und sah sich interessiert um. Tamashi kaufte inzwischen Tickets bei einem Automaten. Die Straßenbahn bog bald um die Ecke.

„Oh.. wusste nicht, dass sie so pünktlich kommt...“, schnell stiegen sie ein.

Der ältere Vampir sah sich unsicher um, lächelte aber.

„Wow... die ganze Bahn für uns.. sind heute alle zu Hause geblieben?“, keine Menschenseele war zu sehen, also konnten sie sich aussuchen, wohin sie sich setzen. Tama suchte einen Platz, sah dann zu Hígeki nach hinten, der noch immer verblüfft am Gang stand.

„Willst du dich nicht auch hinsetzen?“

Der Angesprochene erwachte aus seiner kleinen Traumwelt.

„Ja, klar... dachte auch, dass hier mehr... Menschen unterwegs sein werden...“, murmelte er dann, als er sich ihm gegenüber setzte.

„Die sind wohl alle zu Haus geblieben... hm.. übernächste Station müssen wir raus..“, er musterte den Fahrplan.

„Schon wieder raus? Na gut...“, murmelte Hígeki wieder etwas abwesend und beobachtete durch das Fenster die vorbeiziehenden Häuser.

„Nein.. das ist noch ein Stückchen... die Haltestellen sind hier ziemlich weit auseinander...“, er betrachtete seinen Liebling und musste kichern.

„Ach so...“, murmelte der Schwarzhaarige und sah dann zu Tama. „Warum kicherst du?“, er musste unwillkürlich auch lächeln.

Tamashi kicherte immer noch.

„Ich finde es nur lustig, wie interessiert du dir das alles ansiehst... andere schlafen beim Fahren schon ein.. ist schon komisch, wenn man das zum ersten mal macht!! Sorry!!“, er konnte nicht aufhören.

Hígeki grinste. „Na ja... schon, ist doch wieder etwas Neues für mich.... und du hättest dich beim ersten Mal fliegen erleben sollen!“, rechtfertigte er sich.

„Mit Sicherheit nicht schlimmer als ich...“, er dachte an seinen ersten Versuch und musste lachen.

„Also mir gefällt das hier... zum Glück sind keine Menschen da...“, er schmunzelte und seufzte glücklich.

Tamashi sah ihn wieder ernster an.

„Was.. hast du denn gegen Menschen? Du scheinst sie ja nicht so sehr zu mögen... warst doch mal selber einer...“

„Nicht gegen alle.. aber gegen die breite Masse... gegen die hatte ich schon als ich selber noch ein Mensch war etwas... die meisten sind einfach... viel zu ignorant und mit sich selbst beschäftigt, als dass sie wirklich Gefühle für etwas Anderes haben könnten...“, Hígeki bemerkte, dass er für seinen Geschmack zu viel redete und blickte entschuldigend auf.

Tamashi hatte ihm aber interessiert zugehört.

„Red ruhig weiter... Ich höre gerne zu... ja~ die werden auch immer eingebildeter.. das ändert sich auch nicht mehr...“

Hígeki nickte und freute sich über die Reaktion des Jüngeren.

„Ja.. das war früher so und wird auch immer so bleiben..“, er seufzte unhörbar.

„Oh, Mann!! Wir hören uns schon an wie diese alten Opas!!“, Tama lachte auf.

Der ältere Vampir musste auch lachen.

„Du hast Recht... so wollte ich nie werden!!“, er schmunzelte.

„Du bist a~alt“, stichelte Tama und knuffte ihn.

Darauf schmollte Hígeki gespielt.

„Aber ich sehe doch noch blendend aus!!“, er grinste.

Tamashi lachte wieder.

„Alkohol konserviert ja auch!!“

„Hey!!“, er piekste den Kleineren, „So viel trinke ich ja nicht!!“

Tamashi kamen vor lachen schon Tränen.

„Ist ja nur Spaß!!... Wir müssen jetzt sowieso aussteigen...“

„Ja... okay...“, Hígeki stand auf, er musste selbst noch lachen.

Tamashi betätigte die Klingel, die Bahn hielt an und gemeinsam stiegen sie aus.

„So~ Jetzt müssen wir nur noch da um die Ecke...“

Hígeki folgte ihm und sah sich um.

Der Jüngere linste zu ihm und seufzte dann bekümmert.

„Ja... ist nicht die beste Gegend... aber hier muss ich ja nicht mehr wohnen!!“

„Mhm... zum Glück...“, er blickte nach vorne, da ihnen seltsam aussehende Typen entgegen kamen. Sie hatten ungefähr das Alter von Tamashi.

„Schau die nicht an und geh ganz schnell weiter...“, Tama flüsterte plötzlich nervös.

Darauf blickte Hígeki kurz unwillkürlich in die Richtung der Kerle.

„Wer sind die??“, auch er flüsterte.

„Mit denen bin ich in die Schule gegangen... solche Proleten, die es lustig finden, Kleinere zu verprügeln...“, er fiepte leise, „Hatte auch schon die Ehre..“

Hígeki stockte und wurde wütend.

„...So ne Pest...“, er knurrte.
 

~
 

Einer der Typen stieß den Anderen an und tuschelte mit undeutbaren Gesichtsausdruck als sie näher kamen. Der Angesprochene sah zu Hígeki und Tamashi.

„Hey, ihr Turteltäubchen, wollte ihr nicht auch noch Händchen halten?“, er lachte dreckig.

Der Andere stimmte mit ein und murmelte dann: „Hey... bist du nicht der Kleine aus der Schule? Hab dich lange dort nicht mehr gesehen... hattest wohl Schiss nach unserer letzten kleinen Begegnung...“, er lachte noch dreckiger.

Hígeki wurde immer wütender und ballte die Fäuste. Tamashi krallte sich an ihn.

„Komm!! Die sind es nicht wert... lass uns weiter gehen!!“

„Jetzt verzieht ihr euch, oder wie??“, raunte der größere der Beiden und grinste.

„Aber... was die dir angetan haben...“, murmelte Hígeki zu Tama und knurrte dabei leise.

Tamashis Stimme war flehend, „Bitte!!! Das ist es nicht wert!!“, er zerrte an dem Arm des Älteren.

Hígeki stellte sich etwas vor ihn.

„Von mir aus... die sollen dir nur kein Haar krümmen...“

„Wie niedlich!! Will die kleine Lusche den kleinen Waschlappen beschützen??“, einer der Kerle lachte schrill auf. Der Andere übertraf ihm dabei fast noch und meinte: „Na... wollen wir testen ob sie das kann??“

„Klar, warum nicht...“, der größere grinste und knackte mit den Fingern.

Tamashi klammerte sich fester an Hígeki.

„Wir könnten schon längst weg sein!! Die sind doch viel zu faul um einen hinterher zu laufen...“, fiepte er leise.

Der Größere machte einen Schritt auf sie zu.

„Ich lauf vor denen doch nicht weg!!“, grummelte Hígeki und machte ebenfalls einen Schritt auf sie zu.

„Das geht nicht gut aus!!!“, Tamashi wurde immer beunruhigter und versuchte Hígeki zurück zu halten.

„Na??? Traust du dich???“, Tamas alter Schulkollege kam ihnen gefährlich nahe.

„Und ob ich mich traue!!“, Hígeki wollte ihm weiter entgegen, wurde aber von Tamashi zurückgehalten.

„Jetzt hör doch auf mit der halben Portion zu spielen. Ich mach dir mal vor, wie man so was macht!!“, der Andere ging auf Hígeki zu und holte aus.

Hígeki riss sich rechtzeitig los und fing die Faust mit beiden Händen ab.

„Hey, was wird das denn???“, er zog die Faust wieder zurück und drehte sich zu seinem Kumpanen um, „Warum stehst du da nur so blöd rum?! Hilf mir lieber!!“

Sein Kumpel grinste.

„Na klar...“, er ging auf Hígeki zu, packte dessen Hände und drückte sie an seinen Rücken.

Hígeki trat mit dem Fuß nach vorne und traf seinen Gegner ins Gesicht, während er sich aus dem Griff des Anderen zu befreien versuchte.

Tamashi sah indessen verzweifelt um sich. °Er wollte ja nicht auf mich hören... °, grübelte er und entdeckte eine lose Latte eines Zaunes am Straßenrand. Eilig riss er sie an sich und zog sie dem am Boden liegendem über den Kopf.

Hígeki konnte sich losreißen. Er warf den Kerl über die Schulter, dieser lag nun neben dem bereits Ohnmächtigen.

Verblüfft starrte er zu Tamashi, welcher überrascht von sich selbst war und Herzklopfen bekam.

„Verzieh dich lieber und nimm deinen Freund mit...“, knurrte Hígeki dann abwärts, zu dem Überwältigten. „Ja, verzieht euch!!“, Tamashi funkelte ebenfalls wütend zu ihm. Der Angesprochene sprang auf und nahm seinen bewusstlosen Freund huckepack, dann rannte er los.
 

~
 

Hígeki musste sich sehr zusammenreißen, um ihm nicht hinterher zu laufen, doch für Tamashi hielt er sich zurück. Tamashi fiel ihm um den Hals.

„Oh, Mann... ich hatte so ne Angst... Was würde ich nur ohne dich machen!!“, fiepte der Jüngere glücklich.

„Ach... du hast ihn doch k.o. geschlagen... aber das hatten die verdient...“, er grinste seinen Liebling an.

Sie gingen nebeneinander weiter.

Tamashi wurde zunehmend unruhiger, „Da vorne ist es...“, er murmelte leise.

† Dark Memories † -28-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

28
 

Sie gingen nebeneinander weiter.

Tamashi wurde zunehmend unruhiger, „Da vorne ist es...“, er murmelte leise.
 

~
 

Hígeki bemerkte seine Unruhe.

„Und wenn sie zu Hause sind?“, unsicher sah er den Jüngeren an, welcher sich an seinen Arm klammerte, „Ach... die merken das doch sowieso nicht..“, leise schloss er die Türe auf.

„Okay... kann ich mitkommen?“, er machte sich trotzdem Sorgen.

„Ja, wenn es dir nichts ausmacht...“, Tamashi seufzte etwas erleichtert.

Hígeki lächelte, „Nein.. ich pass’ auf dich auf..“

Als die Türe aufging, kam ihnen ein stickiger Alkoholgeruch entgegen, der leicht in der Nase brannte. Tamashi verzog den Mund angewidert.

Hígeki wollte es noch immer nicht wahr haben, dass sein Liebling hier aufwachsen musste. Bekümmert blieb er dicht an seiner Seite.

Zu ihrem Glück war tatsächlich niemand zu Hause.

Gemeinsam stiegen sie über einige Bierkästen, bis sie endlich an Tamashis Zimmertür anlangten. Der Blauhaarige wagte als erster einen Blick hinein.

„Puh... wenigstens hier ist noch alles so geblieben...“, er seufzte.

Hígeki sah sich nun genauer in dem Raum um, wie das erste Mals, als er hier gewesen war. Damals hatte er nicht lange Zeit gehabt. Doch diesmal musterte er alles genau. °..hier sieht es... nett aus...°, erstaunt hob er den Kopf an.

„Ist nur mein Zimmer...“, murmelte Tamashi beschämt, als er den begeisterten Blick des Älteren sah, „Den brauch’ ich auch noch... ahh.. und die Gitarre...“, er lenkte ab und zog aus einer der Laden einen schmalen Laptop.

Hígeki ließ sich aber nicht stören, „Ich finde es schön hier...“

„Ja? Hn... halt mal kurz...“, Tamashi drückte ihm den Laptop in die Hände und kramte weiter.

Verwirrt betrachtete Hígeki den Gegenstand. So etwas hatte er noch nie gesehen, oder berührt.

Tamashi linste zu ihm und musste sogleich kichern, „Das ist ein tragbarer Computer... brauchte ich für die Ausbildung... und man kann auch noch andere Dinge damit machen..“, während er sprach, zog er einen MP3-Player aus der Lade, „Du magst doch Musik..“, er grinste wissend.

Hígeki legte den Kopf schief, „Ja... mag ich... wieso?“

Tamashis Grinsen wurde breiter, verspielt steckte er ihm die Kopfhörer an. Hígeki ließ ihn machen und verfolgte seine Handbewegungen gespannt. Er konnte sich noch immer keinen Reim darauf machen. Dann weiterten seine Augen sich etwas, überrascht sah er seinen Liebling an.

„Moi dix Mois.... wie-?“

Tamashi grinste überlegen. „Na?? Gefällt’s dir? Das ist alles hier drin gespeichert...“, er schaltete weiter, nun war ein Lied von Nightwish zu hören.

„Gespeichert? Ja... das .. gefällt mir ...“, er war zu verblüfft um zu lächeln.

Vergnügt sah Tamashi ihm zu.

„Menschen haben zumindest gute Erfindungen gemacht!!“, er nahm den Player wieder zu sich. „Wir können gehen...“, er hängte sich die E-Gitarre um und grinste noch immer.

„Soll ich dir beim Tragen helfen??“, Hígeki sah ihm zu.

„Ach, nein... so schlimm ist das nicht...“, Tamashi stiefelte zur Tür mit dem Älteren im Schlepptau. Nun verstummten sie wieder, als sie durch das Haus schlichen.
 

~
 

Draußen atmeten sie als erstes tief durch.

„Endlich wieder frische Luft..“, Tamashi stöhnte genießerisch.

„Wie hast du es hier ausgehalten?“

Tamashi seufzte.

„Ich weiß auch nicht... ich war ja fast nie zu Hause.. eigentlich nur zum Schlafen...“

„Hm... ach so... verstehe... und wo warst du die restliche Zeit?“, sie gingen wieder auf die Straßenbahnstation zu.

„Hm...überall und nirgendwo... meistens irgendwo auf der Straße...“, Tamashi drückte den Laptop etwas näher an sich.

Der Ältere seufzte.

„Dann bin ich noch glücklicher, dass du jetzt bei mir bist...“, aufmunternd stupste er seinen Liebling an.

Tamashi linste ihn verliebt an und lächelte dann wieder.
 

~
 

Sie warteten auf die Straßenbahn.

„Zeigst du mir dann das andere Zeug auch?“, Hígeki sah ihn fragend an.

„Anderes Zeug?“, der Jüngere legte den Kopf leicht schief, worauf Hígeki auf den Laptop und die E-Gitarre deutete, „Das da...“

„Ach soo~ Ja, klar!!“, Tamashi musste grinsen, der Ältere erwiderte dankbar, „Danke... ich bin schon gespannt... vor allem auf die hier..“, er deutete auf das Instrument.

Tamashi wurde etwas rot, „Bin aber nicht so gut..“, „Das macht doch nichts...“
 

~
 

„Heute sind ja gar keine Leute unterwegs..“, sie saßen in der Straßenbahn, als sich Tamashi verwundert umsah, „Hast du die alle aufgegessen?“, Hígeki schmollte sogleich.

„Ich doch nicht... jetzt weißt du, wieso ich immer Hunger hab... ist ja nichts los in dieser Geisterstadt...“, er grummelte leise.

Tamashi grinste frech, „Ach... du trinkst einfach zu viel... nein, aber du bist schon ganz schön verschwenderisch...“

„Wieso denn verschwenderisch?! Dabei reiße ich mich doch extra für dich zusammen...“, nun grinste auch der Ältere.

„Ach... wir lassen immer die Hälfte übrig... das ist doch verschwenderisch, oder?“, er kuschelte sich an Hígeki, worauf dieser etwas rot wurde, „Ach... na ja... kommt auf den Winkel des Betrachters an...“, er versuchte sich rauszureden.

„Das ist so niedlich, wenn du versuchst, dir etwas einfallen zu lassen..“, nun wurde Hígeki noch eine Nuance roter, „Das ist doch nicht niedlich!!“, er legte einen Arm um Tamashi.

„Doch.. find ich schon... mach es dir aber nicht zu bequem... wir müssen gleich aussteigen..“, wieder grinste der Jüngere. Hígeki murrte. „Wie unfair...“, sachte schmiegte er sich an seinen Liebling.

„Wir sind doch gleich wieder zu Hause...“, tröstete der Blauhaarige.

„Ja... dann mach dich aber auf etwas gefasst...“, Hígeki grinste dreckig.

„Was willst du denn dann machen??!“, sein Gegenüber reagierte etwas geschockt.

„Dann hole ich mir die Streicheleinheiten, die ich so vermisse...“, der ältere Vampir lächelte wieder liebevoll.

„Ach... du Armer... dann müssen wir aber schnell heimgehen!!“

Gemeinsam stiegen sie aus. Tamashi klammerte sich an Hígekis Arm.
 

~
 

Vor der Haustüre sperrte Hígeki auf, schnell huschten sie in die Wohnung.

Auf der dunklen Kommode stand ein kleines Papierschild auf dem stand: -Bin noch schlafen- danke für die Rücksicht-

Tamashi legte den Kopf schief. Das Schild hatte ihr Vermieter stehen gelassen.

„Jetzt sind wir aber nicht alleine..“, murmelte der Blauhaarige leise.

Auch Hígeki betrachtete das Papier.

„Aber er schläft...“, murmelte Hígeki etwas leiser, nachdem er die Türe wieder verschlossen hatte. Sie zogen sich ihre Mäntel und Schuhe aus.
 

~
 

Hígeki nahm seinen Schützling an der Hand und zog ihn mit sich in ihr Zimmer, dabei lächelte er verträumt Tamashi grinste verlegen, „Hast du ein Honigkuchenpferd gegessen?“, fragte er dann.

Hígeki schloss ihre Zimmertür. „Ein was??“

„Ein Honigkuchenpferd... das sagt man so... weil du so viel lächelst...“, Tamashi kicherte verliebt.

„Ach so? Ich bin eben gut drauf... du hast mir was versprochen!“, er grinste wieder.

„Ja~ Ich bin nicht so vergesslich, wie du denkst..“

Der Ältere wurde ein wenig rot und zog ihn wieder an der Hand zu sich aufs Bett.

„Ja...“, schnurrte er leise und schmuste sich an den Jüngeren.

„Sollte ich dir nicht eigentlich die Gitarre zeigen?“, schnurrte Tamashi und strich ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht.

„Das hat Zeit...“, Hígeki schloss die Augen genießerisch.

Tamashi streichelte über seine Schwingen, „Ja... wir sollten ja sowieso keinen Krach machen..“, Hígeki streckte die Flügel, „Stimmt...hm~“

„Bist du kitzlig?“, Tamashi kicherte leise.

„Etwas... du hast doch nicht vor...“, doch ehe er sich versah, fiel Tamashi schon über ihn her und begann ihn zu kitzeln.

Hígeki versuchte sehr, nicht zu kichern, da er auf ihren Vermieter Rücksicht nehmen wollte, doch ein leises Kichern war kaum zu verhindern, als er sich unter Tamashis Kitzel-Attacke wand.

„Wir sollten nicht zu laut werden..“, murmelte Tamashi dann, als er auf seinem Liebling lag und ihm eine Pause gönnte.

„Da kann man nur eines machen...“, Hígeki lächelte, zog ihn zu sich und begann ihn zu küssen. Tamashi drückte sich näher an ihn und erwiderte den erst langsam, zärtlichen Kuss, der sich leidenschaftlich aufschaukelte, bis Tamashi leise keuchend unterbrach.

„Es... ist so schön bei dir...“, mit etwas verschleierten Blick sah er Hígeki an, welcher lächelte.

„Du glaubst gar nicht, wie froh ich bin, dass du da bist... so... und jetzt gibt es Rache für vorhin..“, geschickt drückte er den Jüngeren zur Seite und lehnte sich über ihn, bevor er begann ihn zu kitzeln. Tamashi schlug sich beide Hände vor den Mund, um nicht auf zu qietschen. Leise brachte er ein: „Ich bin doch so kitzlig!!“, hervor. Doch das störte den Älteren gar nicht, er machte weiter und musste bei dem Anblick selbst kichern.

„Nya~ hör auf!!“, Tamashi wand sich um ein Lachen zu unterdrücken, bis Hígeki endlich nachließ. Verschmust legte er sich neben ihn und schlang einen Arm um Tamashis Bauch.

„Brav...“, keuchte der Blauhaarige leise. Mutig strich er dem älteren Vampir unter das Shirt. Dieser hätte nie mit so einer Initiative gerechnet und sah ihn erst verblüfft an, bevor er lächelte. Er genoss jede Berührung des Jüngeren.

Tamashi war von sich selbst wohl genauso überrascht. Er zog Hígekis Shirt immer höher, bis dieser es sich selbst auszog. Hígeki bekam dabei Herzklopfen und ließ ihn machen.

„Und das ohne Alkohol?“, murmelte er etwas nervös, Tamashi schmollte darauf ein wenig, „Soll ich denn immer nur betrunken sein?!“, murmelte er etwas verstört.

„So... so meinte ich das doch nicht!! Ich bin nur überrascht...“, er zog ihn zu sich und umarmte ihn liebevoll.

„Ist doch egal..“, murmelte Tama sehr versöhnlich und gab ihm ein kleines Küsschen auf den Brustkorb.

„Ich weiß gar nicht, wie ich es so lange ohne dich aushalten konnte...“, bestätigte Hígeki seine Gefühle und schnurrte leise.

Tamashi grinste, „Weiß nicht...“, sachte fuhr er ihm mit den Krallen über den nackten Bauch.

Hígeki bekam leichte Gänsehaut und schnurrte. Zärtlich streichelte er dem Jüngeren unter dem Shirt den Rücken aufwärts. Tamashi strich indessen immer weiter hinunter. Hígeki unterbrach ihn kurz und entledigte auch ihn des T-Shirts.

Der Jüngere öffnete Hígekis Gürtel, dieser ließ ihn machen, beobachtete ihn nur immer noch erstaunt. Bobachtete, wie Tamashis schlanke Finger seinen Hosenknopf öffneten. Sah ihm dann ins Gesicht, Tamashi wirkte etwas nervös, doch nicht ängstlich, dann wurde er verlegen, „Ahm... aber... ich mach das zum ersten Mal, ja?“, stotterte er nun. Die Tatsache machte ihn unsicher.

Nun wurde auch Hígeki rot.

„Das... macht doch nichts... ich hab so und so keine Vergleichsmöglichkeiten..“, murmelte er beruhigend. Tamashi versuchte zu grinsen. „Dann ist ja gut..“, inzwischen hatte er die Hose geöffnet.

Hígeki lehnte sich zurück, sein Herz raste, als er beobachtete, wie Tamashi sich zwischen seine Beine hockte und begann seine Jean nach unten zu ziehen. Der Schwarzhaarige wurde nervöser.

„Alles.. okay bei dir?“, fragte Tamashi, der das bemerkte. „Ja... ist alles bestens..“, Hígeki lächelte, „Ich bin... nur etwas.. aufgeregt...“, stammelte er nun wieder verlegen, Tamashi grinste, „Wer wollte denn hier Streicheleinheiten?“, „Ich... so hab ich das ja nicht gemeint... auch wenn ich nichts dagegen hab...“, Hígeki lächelte liebevoll. Er wollte seinen Liebling zu nichts zwingen. „Na.. dann ist es ja gut...“, Tamashi erwiderte sein Lächeln genauso liebevoll, dann drückte er Hígeki wieder etwas nach hinten. Dieser ließ sich alles gefallen. Ein angenehmer Schauder jagte den Nächsten, als Tamashi wieder leicht über seinen Bauch abwärts kratzte und ihn dann von seiner Unterwäsche befreite.

Hígeki genoss jede Berührung, sah ihm mit vernebelten Blick zu, wie er ihn verwöhnte. Er biss sich dabei auf die Lippe, weil es ihm unangenehm war, Laute von sich zu geben. Tamashi trug eine leichte Röte, immer wieder blickte er zu dem Älteren, wollte wissen, wie dieser auf seine Berührungen reagierte.

Hígekis Flügel raschelten hin und wieder von alleine, er krallte sich in das weiße Laken, dann schloss er die Augen, seine Arme zitterten leicht, bis er ein leises Stöhnen nicht unterdrückten konnte. Tamashi mochte seine Stimme und es beflügelte seine Bewegungen. Hígeki zuckte etwas, öffnete die Augen aber nicht. Der Jüngere grinste und gab seinen Liebling einen kleinen Kuss auf die Brust, worauf dieser die Augen doch einen Spalt weit öffnete und ihn ansah. Wenn er ihn beobachtete, würde er es nicht länger aushalten.

„Alles... in Ordnung?“, stammelte Tamashi dann aber.

Hígeki nickte und keuchte leise.

„Es ist schön bei dir... ich will immer bei dir bleiben..“, murmelte Tamashi leise.

„Dann bleib für immer bei mir...“, Hígeki richtete sich nun auf und zog ihn zu sich, um ihn liebevoll zu küssen. Seine Unterlippe zitterte dabei und er fuhr Tamashi durch das blaue zerzauste Haar. Tamashi machte mit seiner Hand währenddessen weiter und löste dann den Kuss.

Mit der anderen Hand strich er über Hígekis Bauch. Dieser stöhnte leise auf, „...bitte... bleibe für immer bei mir...“

Tamashi begann nun etwas zu zittern. „Wo... wo soll ich denn sonst hin...“, er bewegte seine Hand etwas schneller. Worauf Hígeki sich an seiner Schulter festkrallte. „Du könntest gehen... wenn du wolltest...“, „Nein... ich geh nicht fort...“, Tamashi drückte sich an ihn, Hígeki streichelte nun seinen Rücken und murmelte ein leises „Danke..“

Hígeki wurde wieder nervöser und sein Atmen unregelmäßiger. Tamashi sah ihn an, überlegte kurz und krabbelte dann etwas zurück, bevor er vorsichtig begann mit dem Mund zu arbeiten.

Den Schwarzhaarigen durchzuckte durch das neue Gefühl nun erneut ein Schauder und er drückte das Kreuz etwas durch. „Tama... ich..“, er biss sich auf die Unterlippe. Tamashi schluckte.

Keuchend setzte Hígeki sich auf, „Tut mir Leid..“, murmelte er und wurde rot.

Tamashi lächelte verlegen. „Schon gut...“.

Hígeki zog ihn nahe zu sich, umarmte ihn und küsste ihn innig. Tamashi fühlte sich sehr geborgen und schmiegte sich näher zu ihm.

„Willst du auch?“, murmelte Hígeki leise und strich sanft über einen der Flügel des Jüngeren.

Tamashi schnurrte, „Aber nur wenn du Lust hast...“

Hígeki gab ihm ein kleines Küsschen an den Hals, „Ja..“

Mit den Krallen strich er dem Jüngeren über den Bauch, zog kleine Kreise. Tamashi küsste ihn kurz neben den Mund, worauf Hígeki begann an seinem Schlüsselbein zu knabbern, währenddessen öffnete er den Gürtel des Jüngeren.

„Verwechsle mich aber nicht mit deinem Mittagessen, okay?“, keuchte Tama leise.

Hígeki grinste, „Du schmeckst aber gut..“, er küsste seinen Bauch abwärts und öffnete die Hose nun gänzlich.

„Okay... vernaschen darfst du mich... aber nicht mehr...“, er strich durch seine schwarzen Haare.

„Ich könnte dir nichts tun..“, versicherte Hígeki und befreite ihn von seiner Unterwäsche.

Tamashi zitterte leicht, „Das ist doch auch gut so..“

Der Ältere streichelte ihn sachte und küsste dabei seinen Bauch. Sein Liebling erschauderte. Immer wieder verteilte er kleine Küsse an Tamashis Oberkörper, Tama krallte sich an die Schultern des Größeren und zitterte noch immer vor Aufregung, als dieser etwas weiter nach unten leckte. Tamashi hielt nicht lange durch.

Hígeki küsste noch einige Male seinen Oberkörper, dann zog er seinen kleinen Liebling nahe zu sich. Dieser entspannte sich zunehmend und küsste Hígeki auf die Stirn.
 

~
 

Es war bereits Mittag als sie wieder aus dem Zimmer gingen. Sie hatten Hunger bekommen.

Jedoch nicht auf normales Essen, sondern auf Blut.

Sie zogen ihre Mäntel an.

„Ich verspreche dir auch, niemanden zu töten...“, murmelte Hígeki. Er trug noch immer eine gewisse Röte im Gesicht.

„Du.. du hattest ja Recht... wenn es zu viele Zeugen gibt, dann wird das ziemlich Aufsehen erregen..“, stammelte Tamashi einsichtig. Hígeki sah ihn verblüfft an und zog ihn an der Hand zu sich, dann küsste er ihn. Tamashi erwiderte.

„Dabei hätte ich echt für dich darauf verzichtet...“, murmelte der Schwarzhaarige.

„Das.. musst du nicht..“, hauchte Tamashi und schmiegte sich an ihn.

„Wenn du meinst...“

„Aber... was wir sind, ist doch unser kleines Geheimnis, oder?“, Tamashi lächelte.

„Ja... lass uns gehen..“, Hígeki küsste ihn noch Mal kurz.

Tamashi wagte einen kurzen Blick zurück in ihr Zimmer. Auf dem Bett waren ihre schwarzen Federn verteilt. Er wurde schlagartig wieder etwas rot.

„Das räumen wir später auf..“, murmelte Hígeki und nahm ihn an der Hand.
 

~
 

Nebeneinander gingen sie die Straße entlang. Beide hielten Ausschau.

Als sie in eine Seitengasse lugten, bemerkten sie, wie ein Mann gerade in diese einbog. Mit eiligen Schritten verfolgen sie ihn.

„Du darfst zuerst... soll ich halten?“, murmelte Hígeki.

„Nein... das geht schon..“, Tamashi beschleunigte und übermannte das Opfer aus dem Hinterhalt, biss ihm als Erstes in den Hals. Doch der Mann wehrte sich, war jedoch zu überrascht um etwas auszurichten. Hígeki verfolgte den Anblick voller Stolz. In ihm hatte sich über die Jahre ein seltsamer Menschenhass entwickelt, der ihn manchmal an sich und seinen vorhandenen Gefühlen zweifeln ließ. Doch durch Tamashi bewies er sich das Gegenteil. Er war noch fähig zu lieben.

Tamashi blickte auf.

„Du kannst auch...“, dann schlug er wieder die Zähne in den Hals ihres Opfers.

Hígeki kam dem nach und biss in die andere Seite des Halses. Sie tranken sich satt.

Wortlos schleppten sie den toten Körper bis zu dem nächsten Eingang zur Kanalisation. In dieser ließen sie die Leiche verschwinden.

„Die Ratten werden sich freuen..“, murmelte Hígeki.

„Und was machen wir jetzt?“, fiepte Tama leise, der den Deckel wieder fallen ließ.

„Gehen wir Heim... jetzt ist wahrscheinlich unser Vermieter wieder munter..“

„Okay...“, er lief los, drehte sich zurück und grinste, „Wo bleibst du denn?!“

Hígeki sah ihn verwundert an, „Wird das ein Wettrennen?!“

„Wieso denn nicht?“, Tama grinste.

Nebeneinander liefen sie nach Hause.

† Dark Memories † -29-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

29
 

Nebeneinander liefen sie nach Hause
 

~
 

„Na~? Kannst du noch?“, Tamashi grinste frech und keuchte etwas außer Atem.

„Jaa~ geht noch...“, der Ältere grinste und schloss die Türe hinter ihnen ab.

„Und? Schläft er noch?“, murmelte Tama etwas leiser doch in diesem Moment kam Okami ins Zimmer. Er lächelte verschlafen. „Hallo, ihr Beiden...“

„Oh...hallo...“, kam es aus den Mündern der beiden Vampire gleichzeitig.

„Wo ward ihr denn?“, ihr Vermieter gähnte und ging in die nahe gelegene Küche, wo er sich einen Kaffee machte.

„Hm... nur spazieren..“, log Hígeki. „Ja...spazieren... war aber nichts los...“, ergänzte Tamashi und blickte Okami etwas ängstlich an.

„Aha... spazieren... fein, fein...“, murmelte er und widmete sich noch immer erschöpft von der letzten Nacht seinem Lieblingsgetränk.

Hígeki grinste. „Ja... dann stören wir nicht weiter...“, sie nutzten die Gelegenheit und verschwanden in ihr Zimmer.
 

~
 

„So... jetzt sollten wir allerdings aufräumen... und unsere Sachen erst mal einräumen...“, er blickte auf ihre Taschen, die nach wie vor unausgeräumt am Boden neben dem Bett standen.

„Ja... wird Zeit...“, auf beiden Seiten des Bettes stand jeweils ein Schrank, „Willst du links oder rechts?“, fügte der ältere Vampir hinzu.

„Hm... eigentlich egal...ich nehme den Linken...“, er zog seine Tasche hinüber und legte die Kleiderstapel sorgfältig in den dunkelbraunen Schrank.

„Okay..“, Hígeki tat es ihm gleich, „Es ist wirklich schön hier..“, er zog sich seinen Mantel über die Schultern, hier im Zimmer brauchten sie sich nicht zu verstecken. Tamashi blickte zu ihm, auch er befreite seine Flügel. „Ja, mir gefällt es total..“ Ihre schwarzen Federn wurden ein wenig aufgewirbelt, manche landeten auf dem Boden, manche auf dem Bett.

„Oh.. ich glaube, wir sollten kurz Staub saugen..“, Hígeki grinste „Ja...wäre wirklich kein Fehler...“ In einer Ecke stand ein Staubsauger.

Tamashi beseitigte schnell ihre Spuren, wobei Hígeki, erst irritiert von dem lauten Geräusch, dann aber fasziniert, zusah.

Tamashi schaltete es wieder aus, „Entschuldige, wegen dem Krach...“, er lächelte verlegen.

„Ach... schon gut... das Ding ist toll... echt seltsam, was die Menschen in den letzen Jahren so erfunden haben..“, er staunte noch immer.

„Ja~, wenn man immer fauler wird, muss man sich doch was überlegen, damit alles leichter geht...“, Tamashi grinste, Hígeki musste lachen. „Ja, das ist wohl war... ist alles wieder in Ordnung hier...“

Tamashi steckte ab.

„Kannst du mir jetzt das Gitarren-Ding zeigen?“, er deutete auf die schwarze E-Gitarre.

„Mhm... okay... aber ich bin nicht so gut... Was soll ich denn überhaupt spielen?“, total verlegen hängte er sich die Gitarre um.

„Spiel, was du am liebsten spielst...“, Hígeki setzte sich auf das Bett und macht es sich bequem. Der Jüngere überlegte kurz.

„Kennst du „forbidden“ von Moi dix Mois?“, Hígeki sah ihn sogleich begeistert an, „Ja~ das kannst du spielen??“, Tamashi nickte verlegen, als er die strahlenden Augen seines Freundes sah und begann zu spielen.

Hígeki lauschte gespannt und lächelte zufrieden, bis Tamashi die letzte Saite anschlug und ihn dann erwartungsvoll ansah, „Und? Gings halbwegs?“

Der Schwarzhaarige grinste begeistert, „War klasse!!! Kannst du noch mehr?“, Tamashi lief rot, „Ach ... so gut war es doch gar nicht... na ja... von Moi dix Mois dann nur noch Lamentful Miss...“, er nuschelte.

„Bitte... spiel...“, Hígeki lächelte aufmunternd.

Tamashi begann erneut. Nach einer Weile konnte sein Zuhörer nicht anders, als leicht mit dem Fuß mitzuwippen. Tamashi sah das, musste grinsen und vergaß darauf, weiterzuspielen.

Als Hígeki deswegen aufsah, musste der Jüngere lachen. „Tut mir Leid... aber... das sah so süß aus!!“

„Wa-?“, Hígeki wurde verlegen, „Oh... entschuldige...“, er setzte sich gerade hin.

„Macht doch nichts!!“, Tamashi legte die E-Gitarre ab und kuschelte sich zu ihm aufs Bett. Hígeki nahm ihn zufrieden in den Arm.
 

~
 

°Eindeutig Vampire...°, Okami nahm einen Schluck Kaffee und überlegte heftig. Er hatte Tamashis Spiel gelauscht und fragte sich, wie es sein konnte, dass Vampire so fiel Gefühl haben. Er kannte sie nur als brutale, bluttrinkende Mörder. Waren es wirklich Vampire? All seine Sinne, die viel sensibler als die eines Menschen waren, wiesen darauf hin.

Er stand auf, um zu ihrer Zimmertüre zu gehen, klopfte sachte und machte dann auf.

Hígeki und Tamashi merkten ihren Gast nicht. Sie wurden eine Weile beobachtet. Okami betrachtete ihre schwarzen Schwingen.

„Also hab ich mich doch nicht geirrt... ihr zwei seid Vampire...“, durchbrach er den Frieden der Beiden.

Tamashi fuhr erschrocken zusammen. „Wie lange steht er denn schon da?“, fuhr es ihm durch den Kopf. Hilflos sah er zu dem Älteren. Auch diesen brachte das aus der Fassung.

„Woher...“, sprachlos sah er zu ihrem Vermieter. Kurz war schweigen zwischen Ihnen. Okami wollte nicht preisgeben, was er war. Das sollte so lange wie möglich sein Geheimnis bleiben.

„Die Cosplay-Flügel hab ich euch nicht abgekauft...“, er versuchte überlegen zu grinsen, „Mir ist es... egal... solange ihr mir nicht auf die Pelle rückt...“

Die beiden Vampire sahen sich rätselnd an. „Was machen wir denn jetzt?“, flüsterte Tamashi und klammerte sich noch immer an seinen Liebling, „Mal sehen... seine Reaktion ist ja nicht so schlimm, wie ich gefürchtet hatte...“, er sah auf.

„Hey... beruhigt euch mal... wie gesagt... ich habe im Prinzip kein Problem damit...“, Okami sah sie nachdenklich an. Er hatte sich also Recht behalten. Wieso musste ausgerechnet er an solche Blutsauger geraten? Er seufzte schwer.

Tamashi wunderte sich. Hatte er ihr Flüstern aus der Entfernung hören können?

„Was sind sie überhaupt?“, platzte er zur Überraschung Aller heraus.

Hígeki kam es dann auch in den Sinn, ein normaler Mensch hätte sie akustisch nicht verstanden.

Okami war überrascht und musste sich erst wieder sammeln, bevor er antwortete.

„Zumindest nichts, das auf Blut von Anderen angewiesen ist...“, er zwinkerte, „Ich lasse euch lieber weiterkuscheln...“, fügte er dann hinzu.

Die beiden Vampire funkelten ihn auf diese Bemerkung hin böse an. Okami schrak etwas zurück, doch Angst hatte er keine, „Wow... okay, ich geh ja schon... bevor ich zum zweiten Mittagessen werde...“, er schloss die Türe hinter sich.
 

~
 

„Hatte der jetzt Angst vor uns?“, fragte Hígeki seinen Liebling verblüfft. Tamashi grinste, „Vielleicht... aber hoffentlich behält er das für sich...“

„Das hoffe ich auch.. sonst müssen wir ihn verschwinden lassen...“, Hígeki drückte den Kleineren zurück auf das Bett und lehnte sich über ihn, starrte ihm in die blutroten Augen Tamashis, „Was er wohl ist...“, murmelte er dann nachdenklich.

„Hoffentlich musst du ihn nicht verschwinden lassen... das wäre irgendwie schade... und außerdem sieht er nicht so aus, als ob er schmecken würde...“, Tamashi lächelte verlegen und strich dem Älteren durch die Haare. Hígeki grinste, „Nein... er sieht... bitter aus... gar nicht gut... aber ich glaube, wir müssen uns keine Sorgen machen.“

Tamashi musste lachen, „Das kommt bestimmt von dem Kaffee!! Mich würde aber auch interessieren, was er wirklich ist... er.. riecht nicht wirklich nach Mensch.. da ist noch etwas Anderes dabei...“, murmelte Tamashi leiser. Hígeki war überrascht. Sein Schützling hatte also schon ein Gespür dafür entwickelt. Denn auch er hatte diese Vermutung.

„Ja... ich habe es auch gemerkt... der Geruch kommt mir bekannt vor.. ich kann ihn aber nicht einordnen..“

„Irgendwie nach nassem Hund!“, platzte Tama hervor und musste lachen. Hígeki blieb ernst und sah ihn an, „Ja... jetzt wo du es sagst... komisch... vielleicht... ist er ja ein Werwolf...“, Hígeki mochte den Gedanken nicht. Er hatte von Werwölfen noch nichts Gutes gehört, auch wenn er selbst noch nie auf einen geraten war.

„Und... und wenn er wirklich ein Werwolf ist? Was machen wir dann... bei Vollmond?!“, Tamashi wurde nun auch ernster und sah den Größeren, der immer noch über ihm lehnte ein wenig ängstlich an.

Hígekis Pupillen verengten sich ein wenig. Er erinnerte sich an ihren nächtlichen Ausflug.

„Gestern hatten wir Vollmond... er war doch bei der Arbeit... vielleicht war er ja gar nicht arbeiten...vielleicht war das eine billige Ausrede.“

Tamashi starrte ihn noch erschrockener an und klammerte sich an seine Unterarme. „Deswegen war er heute auch so völlig übermüdet... und sah so fertig aus... dann wohnen wir jetzt mit einem... Werwolf zusammen?!“
 

~
 

Okami sah aus dem kleinen Fenster im Flur vor der Zimmertür der Vampire.

°Ich darf es mit ihnen nicht verscherzen... ich bin zwar stärker als gewöhnliche Menschen.. aber gegen zwei Vampire habe ich kaum Chancen..°

Er konnte ihre Überlegungen zum Großteil mit anhören, da seine Ohren, vor allem nach einer Vollmondnacht besonders sensibel waren.

°Sie... wissen, was ich bin... was jetzt? Wie soll das hier weitergehen?°, unvorsichtig stieß er gegen einen Kleiderständer, der dort platziert war und verursachte dadurch Krach. Ertappt zuckte er zusammen.
 

~
 

Hígeki schreckte auf, „Hast du das gehört?“, murmelte er ein wenig leiser.

“Er hat uns bestimmt wieder zugehört!!“, fiepte Tamashi auf.

„Oh.. das wird ja immer besser...“, der Ältere zog seinen Schützling zu sich, um ihn ein wenig zu beruhigen.

Okami hatte ihnen wieder zugehört.

Er stieß ein leises, grantiges Murmeln aus, dann drehte er der Zimmertür den Rücken zu und ging in die Küche, „Von wegen bitter...“
 

~
 

„Und jetzt? Lassen wir ihn in Ruhe?“, der Blauhaarige sah nachdenklich an die weiße Wand.

„Ja... er war doch eigentlich bis jetzt nett... mal sehen, was er tut... am besten, wir lassen ihn seine Wege gehen, ohne zu fragen..“

„Gut... hoffentlich lässt er uns auch in Ruhe...“, Tama seufzte.

„Ja... wenn nicht... hm...“, Hígeki streichelte seinen Rücken.

„Dann ist ja gut...“, Tamashi schmuste sich an seinen Liebling und schnurrte zufrieden.

„Ich glaube nicht, dass wir uns so~ große Sorgen machen müssen... Werwölfe sind die restlichen Tage im Monat fast wie normale Menschen... das hört man zumindest... und er scheint ja gut mit seiner Verwandlung umgehen zu können...“

„Ja... und sie riechen nach nassem Hund...“, Tamashi grinste nun frech.

Hígeki lachte, „Ja~ das bleibt uns wohl nicht erspart... und... sie sind bitter...“, Tamashi knuffte ihn, „Du sollst ja auch nicht von ihm trinken!!!“

Die Situation war wieder vollkommen entspannt. Was sollte ihnen denn schon passieren.

„Ich will ja auch gar nicht von ihm trinken... seit dem ich weiß, wie süß du schmeckst, bin ich anspruchsvoll geworden...“, der Ältere erinnerte sich zurück an die Nacht, in der er ihn gerettet hatte, zog ihn zu sich und küsste ihn leidenschaftlich. Sie Beide schlossen die Augen. Hígekis stürmische Zunge stupste Tamas immer wieder herausfordernd an. Tamashi krallte sich an seinen Liebling, begegnete seiner Zunge angemessen.

Nach einer Weile hob der Ältere den Kopf. Tamashi hauchte ihm noch einen kurzen Kuss auf den Mund, öffnete dann seine Augen und blickte sogleich in die bernsteinfarbenen des schwarzhaarigen Vampirs.

„Soll... ich denn deine persönliche Bar sein? Ich weiß ja auch gar nicht... wie du schmeckst?“, hauchte Tamashi leise, sogleich schämte er sich etwas für seine Worte. Doch wenn er ehrlich sein musste, dann war das Verlangen, seinen Liebling zu kosten, wirklich groß, so abartig es ihm selbst erschien.

Hígeki blickte ihn mehr als überrascht an.

„Du... du würdest mich von dir trinken lassen..? Weißt du es... denn nicht mehr? Willst du’s denn probieren?", sein Herz schlug etwas schneller, er lächelte etwas unbeholfen.

Tamashi war vollkommen überrascht über seine Reaktion, „Ich.. ich hatte nicht besonders viel mitbekommen...ich.. ich würde gern.. ein wenig... naschen... vielleicht...“, er spielte verkrampft mit seinen Händen und begann ein wenig zu zittern.

Hígeki beobachtete ihn und wurde dabei etwas rot. Selbst etwas nervös legte er den Kopf in den Nacken seines Lieblings und schnupperte etwas, „Hmm..... aber nur, wenn ich auch darf...“

Tamashi schlang die Arme um ihn. Er nickte, „Ja.. du darfst...“, dann hob er seinen Kopf. Küsste sanft Hígekis Hals, streichelte dabei über seine Wange. Hígeki schloss die Augen. Es fühlte sich an, wie ein leichtes Zwicken. Tamashi war sehr sanft und zurückhaltend. Doch es reichte, dass sich einige Blutstropfen ihren Weg über Hígekis blassen Hals suchten. Tamashi beobachtete sie, erschauderte und leckte sie auf, bevor er den Mund an die zwei kleinen Wunden legte und kurz saugte. Schnell hob er den Kopf. Er wollte seinem Liebling nicht weh tun, also hielt er sich zurück, „Du... du schmeckst... wirklich gut..“, er leckte kurz über seine eigenen Lippen und sah wieder in die bernsteinfarbenen Tiefen.

Hígeki sah ihn verträumt, beinahe berauscht an. Er küsste die Wange des Jüngeren, arbeitete sich dann hinunter, bis zu der Stelle, an der er vorhin geschnuppert hatte. Kurz hielt er inne. Er schloss die Augen nicht, sondern sah sich die weiße Haut genau an.

Dann erst biss er leicht zu, zog Tamashi an den Schultern näher zu sich. Tamashi kniff kurz die Augen zusammen, doch der erwartete Schmerz blieb aus. Noch näher drängte er sich an den Größeren.

Hígeki leckte zuletzt noch einmal über die Wunden und hob dann den Kopf, „Du schmeckst so süß...“, unwillkürlich raschelte er mit den Flügeln.

„Danke...“, murmelte der Jüngere dann verlegen.

Hígeki strich über seinen Brustkorb, hinunter über seinen Bauch, worauf Tamashi sich etwas krümmte, „Du weißt doch, dass ich kitzlig bin!!“, fiepte er. Da war sie wieder. Die lebendige Seite an Tamashi, die Hígeki so sehr schätzte und liebte. „Ja~ das weiß ich...“, murmelte Hígeki und begann zu richtig kitzeln.

„Du bist so unfair!!!“, fiepte Tama und wand sich unter der Tortour.

„Ich bin doch nicht unfair!!“, er grinste und dachte nicht daran, aufzuhören.

„Doch!! Bist du!!!“ Tamashi flatterte mit den Schwingen. Er hatte vor lachen schon Tränen in den Augen.

„Die Flügel also auch?!“, Hígeki grinste und kitzelte über die empfindlichen Schwingen.

„Du bist so gemein!!!“, fiepte Tamashi und wusste nicht mehr, wie er sich helfen konnte.

Doch das musste er nicht, denn Hígeki hörte abrupt auf.

Tamashi keuchte ein wenig, grinste aber. „Danke...“

Hígeki sah ihn schief an, „Sag nicht wieder, dass ich gemein bin...“, seine Stimme war seltsam ernst. Tamashi merkte diese beklemmende Ernsthaftigkeit. Er musste die Situation retten. Grinsend warf er sich an den Älteren. „Doch du bist gemein, deswegen muss ich dich jetzt erdrücken!!“, sie fielen zusammen in das weiche Bett.

Hígeki fühlte seine wohltuende Nähe und seufzte. Er wollte, dass sie niemals Streit hatten. Er wollte endlich den langersehnten Frieden. Wieso er so empfindlich war, wusste er selbst nicht, doch solange es Tamashi gut ging, war Alles gut...

Er strich dem Blauhaarigen verträumt über den Kopf.

Dann murmelte er, „Pass auf... das kann ich auch...“

„Das... würdest du doch nicht?“, Tamashi linste unschuldig.

„Und wie ich das würde!!“, Hígeki grinste herausfordernd.

Tamashi schmollte aber sogleich, „Dann hab ich dich aber nicht mehr lieb...“, er lehnte sich auf und drehte sich weg.

Hígeki erschrak. Wie blöd konnte er denn sein? Über sich selbst ärgernd, biss er sich kurz auf die Unterlippe, riss sich dann aber zusammen.

„Nein... sag so was nicht... ich bin auch ganz lieb... versprochen...“, er schmuste sich an den Rücken des Jüngeren, welcher sich sofort wieder gut gelaunt umdrehte und die Arme um Hígeki schlang.

„Du hättest mich auch erdrücken dürfen...“ , murmelte der Ältere entschuldigend.

„Nein.. dann hätte ich doch niemanden mehr...Was soll ich denn ohne dich machen?“

„Ach.. du würdest ohne mich auch auskommen... aber ich wäre ganz am Ende ohne dich...“, er strich ihm eine hellblaue Strähne aus dem Gesicht. Tamashi sah ihn erschrocken an.

„Nein, sag so was nicht!!! Ich weiß überhaupt nicht, was ich ohne dich machen soll!!!“

Hígeki wurde ein wenig rot. Die Zeit schien kurz stehen zu blieben.

Zittrig strich er über die Wange des Jüngeren.

„Tama... ich... ich glaube.... , ich hab mich so richtig in dich verliebt...“, er küsste ihn kurz. Sah ihm dann in die Augen.

Tamashi wurde auch rot. Ihm durchzuckte ein seltsames Gefühl. Er zitterte, obwohl ihm gar nicht kalt war.

„Ich...ich mich auch in dich...lass mich nie alleine... ja?“, er schlang die Arme fest um den Älteren. „Nein.. versprochen...“
 

~
 

Okami konnte immer noch ihre Stimmen vernehmen. Er seufzte und versuchte sich auf seinen Kaffee zu konzentrieren, an dem er immer wieder nippte.

„Oh mann.... die scheinen ja ganz schön Spaß zu haben... hoffentlich geht das nicht den ganzen Tag so...“, erzählte er deprimiert der halbleeren Tasse und seufzte traurig.

† Dark Memories † -30-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

30
 

Okami konnte immer noch ihre Stimmen vernehmen. Er seufzte und versuchte sich auf seinen Kaffee zu konzentrieren, an dem er immer wieder nippte.

„Oh mann.... die scheinen ja ganz schön Spaß zu haben... hoffentlich geht das nicht den ganzen Tag so...“, erzählte er deprimiert der halbleeren Tasse und seufzte traurig.
 

~
 

Hígeki und Tamashi waren nach einer Weile friedlich zusammen eingeschlafen.

Okami lauschte. °Alles ruhig?... Gut... dann hau ich solange ab...°, er stand auf, brachte seine Tasse in die Abwasch. In dieser standen schon unzählige Andere. Missmutig seufzte der Werwolf.

Seine nächsten Schritte brachten ihn in das Vorzimmer, wo er seine Jacke und seine Schuhe anzog. Er würde den Rest des Tages nicht hier verbringen, sondern in einer kleinen Bar. Auch wenn diese beinahe ausschließlich von Vampiren besucht war.
 

~
 

Kaum Geschehen tat sich in der dunklen, stickigen Bar, in der selten Leute ein und aus gingen. Die wenigen Stammkunden tranken still ihre bestellten Getränke, manche unterhielten sich leise. Die Vampire konnten dort problemlos ihre Jacken ausziehen. An die schwarzen Flügel war man hier schon gewöhnt. Von den wenigen, die keine Schwingen an ihrem Rücken trugen, konnte man annehmen, dass sie Werwölfe oder anderes „Getier“ waren, wie viele Vampire es nannten.

Ein dunkel, altmodisch gekleideter Vampir streckte grinsend seine Flügel, als er seine schwarzen lange Haare hinter sein Ohr strich und seinen Drink in einem Zug austrank. Seine zwei Begleiter sahen ihn unruhig an. Was mochte dieses Grinsen bedeuten?

„Kyôfu... können... wir dann gehen?“, der Angesprochene hörte nicht auf zu grinsen und würdigte seinen braunhaarigen Untergebenen keines Blickes. Dieser sah sich um. Ihm war unwohl. Er fürchtete die Blicke der anderen Barbesucher.

An Kyôfus anderen Seite saß ein schmächtigerer, rothaariger Vampir. Er ließ seine grünen Augen durch die Bar gleiten, weniger ängstlich.

Kyôfus Mundwinkel zogen sich boshaft in die Höhe, „Vergiss es...“
 

~
 

Okami trat ein. Er brauchte etwas, bis er sich an das dumpfe Licht in der Bar gewöhnte.

°War ja klar... jede Menge Vampire...°

Er ging an die Bar, setzte sich und bestellte ein Getränk.

Dass er sich gerade neben Kyôfus Gefolge gesetzt hatte, war ihm nicht bewusst. Er musterte den braunhaarigen Vampir kurz abfällig, wandte sich dann wieder seinem Drink zu.

Sein Sitznachbar begann leicht zu zittern, er lehnte sich näher zu seinem Meister. „Werwolf...“, brach er leise hervor, als er kurz geschnuppert hatte.

Kyôfu sah amüsiert auf.

„Hm? Mach dir nicht ins Hemd... das ist doch nur ein durchnässter Köter...“, sein verächtlicher Blick traf den Werwolf, welcher seinen Blick sofort grimmig erwiderte.

„Das Letzte hab ich großzügigerweise überhört...“, fauchte er leise, murmelte dann zu sich selbst, „Diese elenden, halbvergammelten Blutsauger halten sich immer für was Besseres...“

Der Braunhaarige zuckte etwas zusammen, Kyôfu grinste nur, „Ich glaube, er hat etwas gesagt..“, dann lehnte sich sein Gefolge auf und murmelte leise in sein Ohr, „Er riecht nach Vampir... wieso?!“, Kyôfu sah ihn überrascht an. Es hatte einen bestimmten Grund, weshalb er Shujin immer mit sich hatte. Es war auch der Grund, weshalb dessen Flügel nicht schwarz, wie die der anderen Vampire waren, sondern hellbraun, wie sein Haar. Shujin war bevor er gebissen wurde, ein Werwolf gewesen. So übernahm er Eigenschaften, wie den besonders guten Geruchsinn und auch zu Vollmond verwandelte er sich stets noch. Für Kyôfu war diese Fähigkeit, immer Bescheid zu wissen, wer ihm gegenüber saß, nützlich.

Nun sah er überrascht auf. Wieso roch ein Werwolf zusätzlich nach Vampir?
 

~
 

Okami knurrte auf. „Wie war das eben, du kleiner Arschkriecher?!“, Shujin zuckte wieder zusammen.

Kyôfus Blick war belustigt.

„Er hat eben nur festgestellt, dass du neben dem Gestank eines nassen Hundes noch den Geruch eines Vampirs an dir hast... weshalb ist das so?“

„Besser nasser Hund als Gammelfleisch!!“, Okami konnte sich ein weiteres verächtliches Knurren nicht verkneifen, murmelte dann aber, „Vielleicht liegt es an meinen toten Untermietern?!“

Die beiden rangniedrigeren Vampire sahen überrascht auf. Ein Werwolf, der Vampire als Untermieter hausen ließ?

Nur Kyôfu ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Tote Untermieter? Du hast Vampire bei dir einziehen lassen?... Müssen ziemlich heruntergekommen sein, wenn sie freiwillig bei jemandem wie dir einziehen..“, er lächelte halbherzig.

Der Werwolf wurde zunehmend wütender.

„Sie wohnen aber anscheinend lieber bei mir anstatt bei etwas ähnlich Verfaulten..“

Also Okami seine Stimme erhob, drückte sich Shujin näher an seinen Meister.

„Na ja... wenn sie meinen... ich bin nicht dafür verantwortlich, was Meinesgleichen machen... aber sie tun mir Leid...“, es reichte. Okami sprang wütend auf.

Shujin, der immer noch zwischen ihnen saß, duckte sich, doch der erwartete Schlag blieb aus.

Kyôfu nippte seelenruhig an seinem Drink.

„Aber du kannst mir helfen... dann vergesse ich mal, dass du hier so einen Aufstand machst...“, Okami hielt Inne. War das jetzt sein Ernst? Wieso sollte er einem Vampir wie ihm freiwillig helfen? Dennoch... wer weiß, was sie ihm antun würden, wenn er seine Hilfe nicht anbot.

Der rothaarige Vampir hielt sich indessen still aus dem Geschehen. Nun aber seufzte er unhörbar. °Ach, nein... er fragt ihn... er wird diese Suche wohl niemals aufgeben...° Bekümmert sah er zur Seite.

..

„Was... was willst du denn?!“, Okami setzte sich, zog eine Augenbraue ärgerlich in die Höhe.

„Ich werde dich in Ruhe lassen.. nur sag mir...“, er hielt kurz Inne, seine Mimik veränderte sich, wurde zunehmend ernster, „Wie sehen sie aus... deine Untermieter... und wie sind ihre Namen?!“

Okami reagierte verwirrt. Er brauchte kurz um zu antworten, „Wozu willst du das wissen?“

„Ich bin auf der Suche nach jemandem... nach einem bestimmten Vampir...“, er wurde etwas ungeduldig.

Der Werwolf traute der Sache nicht, doch was hatte er zu verlieren.

„Ja... der kleine heißt Tamashi oder so... und hat blaue Haare... und der Andere heißt... glaub ich, Hígeki... schwarze Haare... Zopf... mehr kann ich dir auch nicht sagen..“, er ließ den Blick sinken.

Die Beiden Anhängsel Kyôfus sahen überrascht auf als zuvor.

Selbst ihr Anführer war erstaunt.

„Hígeki?“

°Die Beschreibung passt soweit... es ist auf jeden Fall einen Versuch wert... ihm einen Besuch abzustatten..°

Nun schmückte sein Gesicht wieder ein amüsiertes Grinsen.

„Okay... in welcher Verbindung stehen die Beiden zueinander?“

Nun grinste auch Okami das erste Mal etwas abfällig.

„Das willst du nicht wissen...“

Der Vampir sah interessiert.

„Doch... erzählt es mir...“

Okami zögerte.

Er kippte seinen Drink hinter und grinste dann verspielt.

„Na ja... etwas mehr als Freundschaft ist das schon...“

..

„Ach so... etwas mehr als Freundschaft...“, er lächelte verstehend, „Gut, gut... mehr wollte ich auch nicht wissen...“

„Das soll Alles sein? Was sollte das jetzt?“, Okami sah verwirrt auf.

„Das lass mal meine Sache sein...“, Kyôfu stand auf und warf einige Münzen an die Theke.

„Shujin, Kofun.... kommt... man sieht sich, Werwolf...“, die zwei anderen Vampire standen eilig auf und traten hinter ihren Anführer, als dieser die Bar mit ihnen verließ.

Okami stöhnte dann wieder verächtlich auf, „Hoffentlich nicht....“
 

~
 

Vor der Türe schlug Kyôfu einige Male kräftig mit den Flügeln und landete dabei auf dem Dach des gegenüberliegenden Gebäudes. Die Anderen kamen nach.

„Wir warten, bis er rauskommt... dann folgen wir ihm.. ich nehme an, die Spur ist zu schwach für dich, Shujin, oder?“, Shujin nickte bloß. Er konnte die Spur nicht zurückverfolgen, sie müssten also warten bis Okami sie direkt an ihr Ziel führte.
 

~
 

Es dauerte nicht lange, als sie die Türe erneut öffnete und der Werwolf gedankenversunken auf die Straße trat.

°Ach... was soll’s.. hier ist heute auch nichts mehr los...°, er schritt unaufmerksam die Gassen entlang, direkt nach Hause, merkte dabei nicht, dass er verfolgt wurde.

Noch immer schlecht gelaunt zog er die Türe hinter sich zu.

Die drei Vampire postierten sich nun ein weiteres Mal an dem gegenüberliegendem Dach.

Kyôfu lächelte amüsiert.

„Hier wohnst du also... Hígeki.“

„Was.. willst du machen?“, der Rothaarige, Kofun, sah ihren Anführer missmutig an.

„Ich tu’ ihm weh... so einfach ist das...“, sein Grinsen wurde boshafter, der so gut versteckte Schmerz in seinen Augen größer. „Genauer... ich knöpfe mir diesen Tamashi vor... aber ich will erst sichergehen, dass er es tatsächlich ist...“

Ihre Blicke ruhten nun wieder an der Eingangstür, die sich früher oder später öffnen würde.
 

~
 

Tamashi blinzelte.

Sie waren eingeschlafen. Sein Blick wanderte nun zum Fenster.

„Oh... Hígeki... bist du schon wach?“, er stupste seinen Liebling an.

Dieser rührte sich dann erstmals.

„Jetzt schon...“, Hígeki lächelte mit geschlossenen Augen.

„Hab ich dich aufgeweckt? Tut mir Leid...“, der Kleinere hauchte ihm ein Küsschen in den Nacken.

„Macht doch nichts...“, am Bauch liegend raschelte er genießerisch mit den Flügeln.

„Gut~.... Es ist schon dunkel draußen... wollen wir nicht noch ein wenig raus?... Vielleicht... etwas... essen?“, Tama murmelte schüchtern.

Hígeki schlang sogleich einen Arm um ihn, „Gerne.. ich hab Hunger...“, dann rappelte er sich auf.

Sie schnappten ihre Mäntel und machten sich auf den Weg nach draußen. Noch etwas verschlafen zogen sie die Türe hinter sich zu und gingen los.
 

~
 

Draußen schreckte Shujin auf.

„Sie kommen! Sie kommen raus!“, er zischte leise, fast unhörbar.

Kyôfu sah neugierig auf. Die Drei blieben von ihren Blicken unbemerkt. Durchdringend und peinlich genau musterte er die Beiden Vampire. Erst Tamashi, dann Hígeki. Überprüfte seine Gesichtszüge, seine Mimiken.

„Hígeki... du hast dich kein bisschen verändert...“, murmelte der schwarzhaarige Vampir mehr zu sich. Sein Blick war verdächtig amüsiert.
 

~
 

Tamashi klammerte sich an Hígekis Arm. „Ich hätte nicht gedacht... dass man... so oft Hunger hat.. oh.. wollen wir hier lang?“, er deutete in eine kleine Gasse. Der größere Vampir sah ihn erst überrascht an, merkte dann aber, dass Tamashi seine Ängste lieber überspielte. Also nickte er stumm. Tamashi hatte sich zwar anscheinend schon ein wenig daran gewöhnt, Blut zu trinken, doch es missfiel ihm noch immer sehr.

Kyôfus wachsamer Blick folgte ihnen.

„Sie gehen auf Jagd... gemeinsam... wie süß...“, seine Stimme blieb emotionslos, worauf sein Gefolge ihn etwas besorgt ansah.

°So lange hab ich auf diesen Tag gewartet...°, die roten, leeren Augen verfolgten ihre Schritte.

Dann machte er sich daran, ihnen unbemerkt nachzukommen. Kofun und Shujin blieben immer dicht hinter ihm. Sie hielten Abstand.

Hígeki und Tamashi hatten jemanden gefunden, der nicht weit von ihnen stand und scheinbar telefonierte. Sie kamen näher. Hígeki stellte sich vor ihn, nahm ihm das Handy aus der Hand und ließ es achtlos zu Boden fallen, bevor er ihn am Kragen packte und gegen die Wand trieb.

Tamashi hielt sich zurück.
 

~
 

„Wir warten noch, bis sie getrunken haben... wir brauchen keine Menschen, die uns im Weg stehen...“, Kyôfus Augen lagen weiterhin am Geschehen.
 

~
 

Hígeki zog den Leichnam mit der Hilfe seines Lieblings zum nächsten Kanaldeckel. Eilig ließen sie den toten Körper verschwinden und verwischten ihre Spuren. Tamashi sah betroffen weg. Er wollte nicht sehen, wie er in die Tiefe fiel.
 

~
 

„Gleich... wie wir es abgemacht haben...“, murmelte Kyôfu leise. Sie mussten nur noch kurz warten, dann war es soweit. Der Moment, auf den er so lange gewartet hatte, würde endlich Realität werden. Dann schritt er aus dem Schatten der gegenüberliegenden Bauten.

Sein Gefolge kam nach. Er setzte die Füße langsam voreinander. Sein Gesicht zierte ein derart undeutbares Grinsen.

„Guten Abend..“, Kyôfu stand nun direkt vor den beiden Vampire, sein schwarzes langes Haare wehte in dem leichten Wind, er verbeugte sich knapp.

Tamashi und Hígeki sahen überrascht auf.

† Dark Memories † -31-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

31
 

„Guten Abend..“, Kyôfu stand nun direkt vor den beiden Vampire, sein schwarzes langes Haare wehte in dem leichten Wind, er verbeugte sich knapp.

Tamashi und Hígeki sahen überrascht auf.
 

~
 

°Was sind denn das für Welche?!...°, Tama fühlte sich mit einem Mal nicht mehr wohl und stotterte bloß, „Ähm.. guten.. Abend..“

Hígeki schrak bei ihrem Anblick auf, konnte aber nicht ausmachen, wer sie waren. Sie kamen ihm bekannt vor.. zumindest einer, doch er konnte die Gesichter nicht zuodernen, so blieb er stumm und wartete ab, was die Fremden wollten.
 

~
 

Kyôfu kam näher.

„Wie geht es dir ... Hígeki?“, er grinste.

Tamashi zupfte ängstlich an dem Ärmel des Angesprochenen und flüsterte, „Kennst du die Drei etwa?“

Hígeki trat einen Schritt zurück, „Nein... ich glaube nicht...“

..

„Hast du mich etwa vergessen, Hígeki?... oder eher verdrängt?“, der ältere Vampir grinste breiter, „Ich bin’s doch...“

„Wer ist das?!!“, Tamashi klammerte nun. Panik stieg in ihm hoch, der Fremde sah alles Andere als freundlich aus.

..

Hígeki erschrak und stellte sich sofort einen Schritt vor seinen Schützling, als er erkannte, wem er da gegenüberstand.

„Kyô.. fu..?“, seine Augen starrten ungläubig in das Gesicht des Anderen.

„Du bist wohl doch nicht so vergesslich, wie ich dachte... wie geht es dir... hast du mich vermisst?“

Shujin und Kofun schritten unberührt hinter ihm her. Sie musterten emotionslos den Vampir, den ihr Meister schon so lange suchte.

„Was will der von dir??“, Tamashi fiepte nun immer nervöser. Etwas in dem Blick gefiel ihm gar nicht.

„Er.. .er ist mein... Schaffer...“, murmelte Hígeki leise zu ihm, merkte dabei nicht, wie zittrig seine eigene Stimme war. °Nach so langer Zeit...°, schoss es ihm nur immer wieder durch den Kopf. Er konnte es nicht verstehen. Erinnerungen erdrückten ihn mit einem Mal, dass er nicht sicher sagen konnte, wie lange ihn seine eigenen Beine noch halten würden.

..

„Du bist noch immer nicht sehr gesprächig, oder?...“, das Murmeln ignorierend, hielt er nun endlich ca. zwei Meter vor ihnen an, „Weißt du... diese Zeit, nach der du versucht hast, mich loszuwerden... die war gar nicht schön...“, er verzerrte seine Stimme, sodass sie beinahe traurig klang. Den Beiden Vampiren schoss es kalt den Rücken runter.

„Du hast Einiges gutzumachen...“, hauchte Kyôfu dann fordernder.

..

„Er sieht nicht gerade freundlich aus...“, Tama klammerte sich stärker an den Arm, der nun beschützend vor ihn gehalten wurde.

Hígeki schüttelte unwirklich den Kopf, „Der ist auch nicht freundlich...“

Kyôfu schnippte mit den Fingern. Es war das Zeichen für seine Gefolgschaft in Einsatz zu treten. Sofort reagierten Shujin und Kofun auf den Befehl und gingen voran.

Von links und rechts kamen sie nun auf Hígeki und Tamashi zu. Der Schwazrhaarige wusste nicht, auf wen der Drei er mehr achten sollte, doch eines stand fest, Tamashi durfte nichts passieren...

Kyôfu flog ein Stück in die Höhe, rief dann amüsierter als zuvor, „Mal sehen, ob dir das auch gefällt!“, dann stürzte er sich in die Tiefe, auf die Beiden zu. Tamashi krallte sich nur fester an seinen Beschützer und drückte die Augen zu, „Ich will hier weg!!“, japste er, doch Hígeki riss sich los, zog sich seinen Mantel von den Schultern und spannte die Schwingen. Mit einem Satz sprang er Kyôfu entgegen, packte ihn an den Schultern und zerrte ihn zu Boden. Beide landeten unsaft auf und rutschten einige Meter, ehe Hígeki ein wütendes „Lass ihn bloß in Ruhe, du Scheusal!“, zischte.

Selbst als Kyôfu den harten Asphalt in den Rippen spürte, wich das Grinsen nicht von seinen Lippen.
 

~
 

Das war das Stichwort für Shujin und Kofun gewesen. Hígeki war abgelenkt.

Die Anhängsel stürtzen unangekündigt auf Tamashi zu.

„Lasst mich los!!!“, qietschte er mehr ängstlich als wütend und schlug mit seinen Krallen um sich.

Hígeki merkte schnell, was mit seinem Liebing loswar, kratzte deswegen Kyôfu über sein Gesicht. So schnell er konnte, versuchte er Tama zu helfen, doch wurde von seinem Schaffer immer wieder zurückgehalten. Diesem klaffte Blut aus den Kratzern, die nur knapp seine Augen verfehlt hatten. Er drückte Hígeki an dessen Flügeln zu Boden und krallte sich an ihnen fest. „Das kannst du vergessen..“

Kofun packte den Blauhaarigen usnanft an den Haaren, während Shujin ein Knie in seine Magengrube rammte. Tamashi heulte auf und sank dann in sich zusammen.

Hígekis Versuche wurden stärker und Kyôfu hatte immer mehr mit ihm zu kämpfen. Er vergaß seinen Schmerz, doch das alles half nicht. Er wurden den Größeren nicht los.

„Machst du dir Sorgen?“, fauchte Kyôfu nun mehr angestrengt als amüsiert.
 

~
 

Shujin packte Tamashi unter den Armen an und Kofun zog seine Beine zu sich. So flogen sie mit dem jungen Vampir an das nächste Dach. „Hör auf so zu zappeln!“, zischte Shujin leise.

„Dann... dann lass mich los!!“, fauchte Tamashi zurück, doch er fühlte sich noch mehr als benebelt von dem Schlag vorhin. Und die eingeengten Flügel unter dem Mantel machten ihn verrückt.

„Ich brech’ dir die Flügel, wenn du keine Ruhe gibst..“, Shujin drückte sein Knie unsanft an Tamas Rücken, sodass dieser gequält aufstöhnte.

„Lass mich doch gehen... was wollt ihr überhaupt von mir?!!“, Tränen schossen aus seinen Augen und liefen seine Wange hinunter, sein Blick galt der Straße, auf der Hígeki zu kämpfen hatte.

„Du dienst nur als Mittel zum Zweck...“
 

~
 

Kurz schaffte Hígeki es, die Oberhand zu gewinnen, wurde aber schnell wieder zu Boden gedrückt. „Bleib schön da..“, grinste Kyôfu.

Dann schnellte eine Faust in Kyôfus Gesicht, sodass er Hígeki kurz loslassen musste.

„Du bist der Jenige, der mein Leben zerstört hat, nicht umgekehrt...“, keuchte der Vampir angestrengt. Kyôfu leckte sich das Blut von der Lippe, aber das Lächeln in seinem Gesicht blieb bestehen, „Ach... hab ich das?...“, er stürzte unermüdlich auf den Jüngeren und zerrte ihn abermals zu Boden. „Ich habe schon das, was ich wollte...“, den Satz beendete er mit einem heftigen Fausthieb in Hígekis Gesicht. Dann stand er auf. Versetzte dem ohnehin fast k.o. gegangen einen kraftvollen Tritt in die Seite,

„... du kannst ihn ja dann holen kommen...“, Hígeki sah gekrümmt, wie Kyôfu von ihm abließ und nach oben zu den Anderen flog.
 

~
 

Kyôfu landete neben ihnen.

„Gut...“, murrte er emotionslos, packte Tamashi unter einen Arm. Kurz blickte er nach unten, wo Hígeki sich bereits wieder aufgerichtet hatte. Keuchend suchte er sein Gleichgewicht. Dann richtete er sich an Shujin.

„Sorg dafür, dass er nicht so schnell nachkommt... und fliege dann nicht direkt zurück, sondern nimm’ einen anderen Weg...“, mit diesen Worten hob er ab und war mit Kofun nach einigen kräftigen Schlägen bald aus Shujins Sicht verschwunden.

Shujin stockte, srpang vom Dach und landete direkt vor Hígeki, diesem ging es sichtlich noch nicht besser.

Vorsichtig näherte er sich dem erschöpften Vampir.

„Er... er hat ihn mitgenommen.... aber.. er wird ihn nicht töten..“, murmelt er leise, beinahe beruhigend. Er war selbst nur ein Werkzeug, also wieso sollte er jemanden hassen, der ihm noch nie etwas Böses getan hatte.

Hígeki stand zittrig auf den Beinen und knurrte mit verschleiertem Blick.

„Bring mich zu ihm!“

„Ich... weiß nicht, wohin er ihn bringt... er hat viele Verstecke!!.. Du... du hast keine Chance gegen ihn!“, japste Shujin.

Der schwarzhaarige Vampir zog die Luft scharf ein, bevor er seine Kraft zusammenraufte und den Mischling am Kragen packte. „Dafür büßt ihr Schweine.... wo sind seine Verstecke?!!“

„Er... hat einige..“, Shujin starrte ihn ängstlich an. Er stand eigentlich auf niemandens Seite. Würde Kyôfu von Hígeki getötet werden, wäre es kein Verlust in seinen Augen.

Hígeki riss unsanft an, „Wo sind sie?“, wiederholte er nochmal.

„Ich.. kenne nur paar davon...“, er sah zur Seite.

„Ich werde ihn finden!! Sag mir wo!!!“, unsanft packte er den Braunhaarigen an der Kele.

Da dieser nach Luft ringen musste, gab er auf und begann einige Verstecke aufzuzählen.

Hígeki lauschte gespannt.

„Ich schwöre dir... wenn du mich angelogen hast, bring’ ich dich um.... du kommst in Verwahrung...“, die Wut gab ihm die Kraft, die er jetzt aufbringen musste. Egal wie, er würde Tamashi da rausholen..

Shjin japste ängstlich auf, als er endlich wieder genug Luft in den Lungen hatte, „..Verwahrung!?“, er sah ihn ungläubig an, würgte dann ein leises, „Bring ihn doch um.. das macht mir nichts aus...“, heraus.
 

~
 

Hígeki schliff den braungeflügelten Mischling mit sich mit, öffnete unsanft mit einer Hand die Türe zu ihrer Wohnung und stieß ihn hinein. Seine Hände zitterten, denn all seine Gedanken waren bei Tamashi. Er wollte sich nicht vorstellen, wie er gequält wurde. Dass er nicht umgebracht werden würde, war ein schwacher Trost, denn er kannte Kyôfu gut.

Shujin hob den Kopf und schnupperte.

°Der... Werwolf wohnt doch hier... stimmt... er hatte gesagt, dass sie zusammenwohnen...°, fuhr ihm durch den Kopf und er blickte sich um.

..

Okami kam gerade aus der Küche und stellte erschrocken seine Tasse Kaffee ab, als er den total aufgewühlten Hígeki und den keuchenden Halbvampir in seinem Vorzimmer erblickte.

°Das ist doch der Typ aus der Bar...°, sofort hatte er den Braunhaarigen wiedererkannt.

„Hey... was schleppst du mir diesen dreckigen Mischling hier an?“, knurrte er leise und sah abschätzend auf ihn hinab.
 

~
 

Tamashi winselte in Kyôfus Armen, „Was soll das??“

„Halt die Klappe’...“, er packte ihn mit einer Hand an den Haaren und betrachtete nun genauer sein Gesicht. „Du bist also Tamashi... Hígekis kleiner Juwel...“, er zuckte unbewusst angewidert mit einem Mundwinkel.

„Was willst du verdammter Idiot von Hígeki??“, schluchzte Tama.

Kyôfu flog weiter, jede weitere Anklage des Kleineren ignorierend.

† Dark Memories † -32-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

32
 

„Du bist also Tamashi... Hígekis kleiner Juwel...“, er zuckte unbewusst angewidert mit einem Mundwinkel.

„Was willst du verdammter Idiot von Hígeki??“, schluchzte Tama.

Kyôfu flog weiter, jede weitere Anklage des Kleineren ignorierend.
 

~
 

Der Vampir ließ sich vor einer alten Lagerhalle sinken, landete mit Tamashi unter seinem Arm vor der Türe. Brutal stieß er den Jungen einige Gänge entlang vor sich hin, bis er ihn im Inneren der ausgebauten Halle zu Boden drückte.

In einer Ecke stand eine kleine zerschlissene Couch, sonst befanden sich in dem Raum nur ein alter Teppich und ein klappriger Holzstuhl.

..

„Er hat mich ziemlich verletzt... ich musste ziemlich lange an den Folgen leiden..“, erklärte Kyôfu unaufgefordert und lächelte dabei, jedoch nicht mehr so aggressiv wie davor.

Tamashi blieb unbeeindruckt. Er kauerte am Boden und sah giftig zu ihm hoch.

„Lass ihn in Ruhe!!“

„Hast du überhaupt eine Ahnung, was er mir angetan hat?“, Der Schwarzhaarige fletschte die Zähne. In seinen Augen war deutlich Schmerz zu erkennen, „Er hat mein Leben zerstört...“

„Das glaube ich dir nicht!!“, fauchte Tamashi. Er würde um jeden Preis seinen Liebling beschützen. Er blickte hektisch im Zimmer umher, mit der Hoffnung, doch irgendwo einen Ausweg zu finden.

Kyôfu knöpfte ungerührt sein Hemd auf, bis man die Stelle, unter der sein Herz lag, sehen konnte. Auf der totbleichen Haut kamen tiefe Narben zum Vorschein, die sternförmig zusammenliefen.

„Siehst du das? Das war dein lieber Hígeki..“, als er sprach, kniete er sich vor den Blauhaarigen. Dieser erschauderte bei dem Anblick der vernarbten Haut.

„Warum hätte er das tun sollen?!“, hauchte er leise, konnte den Blick nicht abwenden.

°Und warum zeigt er mir das?!... Ich will hier weg...°

..

„Warum?“, Kyôfu lächelte kalt, „Weil er böse auf mich war... weil ich ihn gebissen hatte...er wollte vor seinem neuen Leben davonlaufen.. und hat sich an mir für sein Schicksal gerächt.“

Doch Tamashi zischte nur erboster.

„Von so was wie dir wöllte ich auch nicht gebissen werden..“, wütend spannte er die Flügel, die er nun endlich aus dem Mantel gewunden hatte.

..

°Hígeki... ich weiß, was dir weh tut... und ich will, dass dir das Herz zerreisst vor Trauer und Wut...°, überlegte der Ältere, als er erkannte, wie hartnäckig Tamashi Hígeki verteidigte.

Sein Blick wurde sanfter, als er in Erinnerungen schwelgte.

„Ich... habe ihn geliebt... kennst du das nicht, wenn man jemanden liebt... und ihn vor seinem Tod bewahren will...?“, fragte Kyôfu nun. Dabei dachte er an die Zeit zurück. Schüttelte kurz den Kopf, um in die Realität zurück zu finden.

„Geliebt?... Warum hätte er dich dann verletzen sollen?“, Tamashi wurde misstrauischer. Für ihn klang das alles, nach einer Lüge.

„Das Leben ist nicht fair, stimmts? ...“, er unterbrach kurz, seufzte dann tief, „Weil er mit seiner Zukunft nicht klar gekommen ist... unsere Liebe rückte in den Hintergrund, als er sich umstellen musste.. er wollte nur Rache... dafür, dass ich mein Leben mit ihm verbringen wollte...“

Tamashis Blicke wurde ärgerlicher. Er wollte von alledem nichts hören.

„Er ist nicht dein Besitz!! Warum wolltest du also sein Leben planen? Da wäre ich auch abgehaun!!“, rechtfertigte er Hígekis Verhalten.

..

Kyôfu lächelte trauriger.

„Er hätte nicht versuchen zu brauchen, mich zu töten... weißt du... ich war nicht immer so.. ich war auch geduldig.. und wollte sein Bestes... wir hatten große Pläne, doch wie gesagt.. er sah in mir das Schlechte, dass sein Leben zu einer Qual gemacht hatte..“

Tamashi lauschte und wurde mit jedem Wort wütender.

„Wieso erzählst du mir das alles?!! Lass ihn und mich einfach in Ruhe!!“, ein Stück weiter hinten in der Halle hatte er eine offene Dachluke entdeckt. Panisch schlug er mit den Flügeln umd diese Chance wahrzunehmen, doch kurz bevor er die Decke erreicht hatte, wurde er grob an einem Bein zurückgezogen und gegen den harten Boden geschleudert.

Tamashi wimmerte auf.

..

„Warum ich dir das erzähle? Nach dem er versucht hatte mich loszuwerden musste ich Jahrzehnte lang mit großen Schmerzen leben... mein jetztiges Herz... das ist nicht mehr meines...und ich war einsam.... dein Hígeki ist nicht der Held, für den du ihn hältst... er ist falsch... mit dir wollte er sich lediglich die Langeweile erleichtern...“, er sah auf Tamashi hinab, als wäre er bloß ein Stück Dreck.

Tamashi strömten Tränen über das Gesicht.

„Nein!! Du lügst!! Er war immer lieb zu mir!!.... Lass mich gehen!!“

Doch Kyôfu zog ihn bloß an einem Arm hoch und kettete ihn einer dafür gedachten Wand an beiden Handgelenken an. So konnte Tamashi nicht mehr fliehen.

Er zog den Sessel näher an seinen Gefangen und setzte sich ihm gegenüber.

Dann erklärte er weiter, „Natürlich war er lieb... er wollte nicht, dass du gehst... nur... was hast du ihm bedeutet?.. Hast du ihn gekannt? Aus welchem Grund hatte er dich denn gebissen?..“, er grinste nun wieder, „Ich kannte Hígeki schon seit dem er ein Junge war... unsere Verbindung war tief.“
 

~
 

Tamashi zog an den Ketten.

°Was soll das denn?.. Ich weiß doch nicht wieso... er lügt doch, oder?.. Und wenn nicht?!.°, seine Gedanken wurden wirrer, bis er resigniert den Kopf schüttelte.

„Das kann dir doch egal sein!!“

Kyôfu lächelte kalt und seufzte.

„Ach, Tamashi... sieh’ es doch ein, dass deine Bindung zu ihm… erbärmlich schwach ist… warst du nicht nur sein Spielzeug?”

Tamashi zog die Knie fest an und drückte sich weiter in die Ecke.

„Nein... du lügst... hör.. hör auf damit...“

„Ich lüge nicht... ich habe wahre Gründe für meine Taten... und dir will ich klarmachen, dass er auch dich betrogen hat... er hat dich zu einem ewigen Leben gezwungen.. und gib es zu... was hat er denn schon mit dir getan?“, die Augen des Älteren glänzten dreckig, als er die letzte Frage betonte.

„Was... willst du eigentlich von mir?“, fragte Tamashi, lunschte dabei durch seine blaue Mähne zu ihm nach oben.

...

°War das wirklich alles nur von ihm gespielt?... Das glaube ich nicht... aber... wieso hat er mich gerettet? Wir kannten uns doch gar nicht... „Ich glaub’, ich hab mich in dich verliebt!“.. das hat er doch gesagt... was soll ich denn glauben?!°

Kyôfus Worte hatten ihn ihm eine seltsame Unruhe ausgelöst.
 

_ _ _
 

„Hey... was schleppst du mir diesen dreckigen Mischling hier an?“, knurrte Okami leise und sah abschätzend auf ihn hinab.

Hígekis Hände zitterten, als er Shujin in ihre Wohnung drängte.

„Bitte... es bleibt nicht viel Zeit für Erklärungen... pass darauf auf, dass er nicht abhaut... du brauchst auch nicht nett zu ihm sein... ich muss los... Prügel die Antworten von mir aus, aus ihm raus...“, mit diesem abschließende Satz stieß er Shujin Okami entgegen, drehte sich sofort um und beförderte sich mit einigen heftigen Hieben seiner Flügel in die Luft. Es war ihm egal, ob sie nun jemand sehen würde. Das einzige, das zählte, war Tamashi zu finden. So steuerte er auf das Versteck zu, das Shujin als Wahrscheinlichstes erklärt hatte.
 

~
 

Shijin stolperte in die Wohnung. Fauchte Hígeki noch erbost entgegen, bevor er den Größeren so nahe vor sich erblickte. Knurrend wich er vor Okami zurück. Schon in der Bar war ihm der Werwolf aufgefallen.

Okamis Blick haftete jedoch noch an der zugefallenen Türe. Er wunderte sich, warum Hígeki so aufgebracht war. Langsam wanderten seine Augen dann auf Shujin, der noch immer keuchend vor ihm stand.

„Und was mach’ ich jetzt mit dir?“, ohne Vorwarnung packte er den Kleineren am Kragen und schleifte ihn in das Wohnzimmer.

„Dann wollen wir dich wenigstens sicherheitsverwahren.. kleiner Mischlingsrüde!“, er grinste fies.

Shujin sträubte sich, krümmte seinen Rücken und versuchte sich mit aller Kraft loszureissen.

„Du musst nicht so grob sein...“, japste er dazu. Seine Wangen waren ein wenig rot geworden, denn er schämte sich dafür, wie Okami ihn genannt hatte. Das war er. Ein Mischling. Weder Vampir noch Werwolf. Nie hatte er zu einer der Gruppen gehört. Und der Größere rieb ihm das so unter die Nase.

Okami grinste amüsiert, als er die verzweifelten Bemühungen ohne Probleme unterdrücken konnte.

„Okay... ich wollte auch schon immer meine Fesseln ausprobieren...“, er zog ihm am Handgelenk mit und kramte in einer Lade, bis er gefunden hatte, was er suchte. Lieblos schubste er ihn auf das Sofa.

Shujin zog ängstlich die Beine an.

°Von einer Gefangenschaft in die nächste... ich hasse es...°, fuhr ihm durch den Kopf. Er grummelte und folgte jeder Bewegung Okamis mit einem finsteren Blick.

„Tu dir keinen Zwang an!“, fauchte er dann, als er schon das kalte Leder eng an seinen Handgelenken spürte.

„Hey... ich bin nicht daran schuld, dass du jetzt hier bist... ich soll dich aber auch nicht gehen lassen... also... musst du dich damit abfinden..“

Shujin wehrte sich nicht mehr. Es war zwecklos. Und er war Unterdrückung schon gewohnt.

„Ja... daran sind deine dämlichen Vampirfreunde schuld...“, sein rehbraunen Augen starrten den Werwolf weiterhin an.

Okami sah überrascht auf.

„Meine Vampirfreunde?.. Eher Untermieter..“, er grinste hämisch, „Was hast du denn angestellt, dass er dich hier an den Haaren reinzieht?“

„A..achso... ich... musste meinem Meister helfen, Hígekis Freund zu entführen... da.. da hat er mich erwischt... aber das geht dich nichts an!“, murrte er nun deutlich leiser als vorhin.

Okami erschrak ein wenig.

„Ach, deswegen hat mich dieses stinkende Schleimpaket in der Bar ausgefragt?...“, er sah ein wenig verwirrt ins Leere, „Entführt er gerne andere Vampire, oder was soll das?“

„Hm... es geht ihm eigentlich um Hígeki... er hat ihn schon lange gesucht... und will sich rächen.. den wahren Grund dafür hab ich nie verstanden.. beziehungsweise wurde er mir nie erzählt...“, Shujijn erklärte nun ruhiger die Situation, dann unterbrach er kurz und grummelte, „Musstest du die so fest binden?!“, die ledernen Fesseln scheuerten unangenehm an der Haut, deswegen hob er seine Arme und streckte sie dem Werwolf etwas entgegen.

Okami murmelte leise „Ach... die kennen sich?“, dann blickte er überrascht auf.

„Wa-? Sorry.. ich versuch’ mal sie lockerer zu machen!“, japste er ganz anders als vorhin mit entschuldigender Stimme und begann an den Fesseln zu ziehen.

Der Mischling beobachtete ihn, erklärte dabei weiter.

„Ja.. ist wohl schon ziemlich lange her... mein Meister redet aber nicht mit mir über solche Dinge...“, dann kniff er ein Auge zu und knurrte vor Schmerz auf.

Okami versuchte es besser zu machen, aber die Fesseln zogen sich nur weiter zusammen, sodass es jetzt nicht nur scheuerte, sondern wirklich weh tat.

„Autsch..“

Okami hörte nicht auf.

„Tut mir Leid... aber ich hab’s gleich...“, dann ließ er los. Die Fesseln waren nun endlich lockerer.

Shujin atmete als der Schmerz nachließ tief ein. Dann erst fiel ihm auf, dass sich schon lange niemand bei ihm für etwas entschuldigt hatte.

„J-ja... geht schon...“, er blickte auf. Und es war das erste Mal, dass er erkannte, wie eindrucksvoll die smaragdgrünen Augen seines Gegenübers glänzten.

Unbewusst schnupperte er, seinen Blick konnte er auch nicht abwenden.

°Er riecht gut..°, bemerkte Shujin. Er mochte den Geruch von Werwölfen gerne. Er selbst fühlte sich den Werwölfen näher, da er Jahre lang als Werwolf gelebt hatte, bevor er von einem Vampir gebissen wurde.

† Dark Memories † -33- -Special-

Special: Hígekis Vergangenheit
 

Der Wind peitschte mir unsanft ins Gesicht. Doch es war mir egal. Ich wartete und wartete. Wann würde der Doktor die Türe öffnen? Wann würde ich sie wieder sehen?

Meine Eltern lagen schon seit Stunden in dem spärlich beleuchteten Zimmer. Unserem Wohnzimmer. Und ich durfte nicht zu ihnen. Diese Stunden kamen mir vor wie Tage. Ich bemerkte das Zittern meiner eigenen Hand überhaupt nicht mehr. Genauso wenig hatte ich Hunger oder Durst. Das Einzige, das zählte, waren meine Eltern. Niemand konnte mir bis jetzt sagen, woran sie litten. Ihr Fieber kam und ging, scheinbar grundlos. Mir – mir ging es die gesamte Zeit über gut.

Ich durfte nicht ins Haus.

Und während der Zeit des Wartens ging ich auch nicht zu meinem Lehrmeister, er selbst hatte gesagt, ich bräuchte nicht zu kommen. Längst brachte es keine Ablenkung mehr, die kleinen Steine vor meinen Füßen vor mich hin zu treten. Nichts konnte meine Sorgen lindern.
 

Und dann ging die Türe auf.

Mein junges Herz sprang vor Aufregung und Nervosität. In welchem Zustand würden sie sich befinden? Waren sie wach? Waren sie am Weg der Besserung?

Der Arzt trat vor mich. Ich blickte auf den kleineren Mann hinunter, doch seine Miene ließ mich nichts Gutes ahnen. Für diesen Gesichtsaudruck hätte ich ihn umbringen können. Er zerschlug sofortig all meine Hoffungen.

„Es tut mir Leid… Sie… Sie können sich noch verabschieden..“, er schritt an mir vorbei. Doch meine Welt blieb stehen. Verabschieden? Meine Füße trugen mich nur langsam in das stickige Zimmer, in dem meine Eltern … schliefen. Ihre Gesichter sahen friedlich aus. Ihre Augen waren geschlossen, ihre Haut seltsam blass. Meine Augen nahmen alles nur verschwommen wahr.

..

Der Arzt fühlte sich nicht mehr verantwortlich. Ließ mich alleine mit meinen toten Eltern. Später würden Leute vorbeikommen, um sie zu holen. So lange hatte ich noch Zeit. Ich verschloss die Türe und fiel vor ihrem Totenbett auf die Knie. Wie viele Stunden vergingen, weiß ich nicht mehr. Das Aussehen meiner Eltern veränderte sich rasch und mir wurde zunehmend schwindeliger. Ich musste weg. Weit fort von all dem.

Gerade als ich wieder auf meine Beine kam, klopfte es. Blass öffnete ich die Türe. Vor mir standen zwei Herren.

Ich grüßte knapp. Hörte aber keines der Worte, die sie sprachen. Auf Baren trugen sie die Menschen, die alles waren, was ich hatte, aus dem Haus.

..

Ich sah mich um. Nichts mehr erinnerte mich an das, was ich schon von Kind auf gewohnt war. Jedes Zimmer wirkte neu, oder fremd, jetzt da meine Eltern nicht mehr lebten. In meinem Inneren sträubte sich alles gegen die Gedanken, die jedoch Realität waren. Was sollte ich tun? Ich war Sechzehn. Und ich war alleine.

...

Ich musste weg. Zumindest für eine Weile. So packte ich schnell einen Rucksack und verließ das Haus rennend. Mein Herz schlug wild. Draußen war es längst dunkel. Es musste Nacht geworden sein.

..

„Du hast es aber eilig…“, eine weiche Stimme drang durch die Nacht bis zu mir. Ich hielt an. Keuchte leise. Mein Atem bildete feine Wölkchen in der kalten Luft. Ich konnte den Fremden erst ausmachen, als er in das Licht einer Öllaterne trat. Ich starrte ihn an. Er musste reich sein. Seine langen schwarzen Haare wallten über seine Schultern. Er trug ein weißes Hemd, einen schwarzen Stoffmantel und jede Menge Schmuck. Was suchte ein Adeliger so spät nachts in einer Gegend wie dieser?

Ich selbst war nicht besonders reich.. ich war froh, dass ich in eine Lehre gehen konnte. Gemeinsam waren meine Eltern und ich immer mühsam über die Runden gekommen.

Im Vergleich zu ihm musste ich wie ein Straßenjunge ausgesehen haben.

Ich starrte ihn an, wusste nicht, was ich zu sagen hatte.

„Du bist nicht besonders gesprächig…“, er trat an mich heran, beugte sich ein wenig vor und zog die Luft scharf ein.

Sein Blick verfinsterte sich mit einem Mal.

Ich wich zurück. Was wollte der Fremde?

„Deine Eltern sind also vor einigen Stunden gestorben.“, meinte er ruhig. In seinen Augen glänzte eine seltsame Traurigkeit.

Ich stockte. Sofort liefen Tränen über meine Augen. Mir war egal, woher er es wusste. Aber er schien meinen Schmerz zu verstehen. Also nickte ich, fiel vor ihm auf die Knie in den Staub der Straße. Mein knielanger Mantel wirbelte die oberste Schicht Erde des Weges auf, die mich für kurze Zeit umgab, bevor sie wieder zu Boden sank.

Die Hände schlug ich vor mein Gesicht. Der Fremde sollte mich nicht weinen sehen.

Da fühlte ich, wie er mit seiner Hand durch meine schwarze Mähne strich. Die Berührungen taten gut.

„Du musst deine Tränen nicht verstecken…“, meinte er. Seine Stimme erwärmte meine Seele.

Ich sah mit verweintem Blick zu ihm hoch. Sein Blick war einfühlsam.

„Was soll ich denn jetzt machen?“, mehr als diese Frage brachte ich nicht zu Stande.

..

„Wenn du möchtest, kannst du mit mir kommen… du bekommst gut bezahlte Arbeit und eine eigene Wohnung. Du wirst auch nicht mehr alleine sein...“

Wohin sollte ich denn? Ich wollte dieses Leben hinter mir lassen.

Ich rappelte mich wieder auf und nickte erneut.

Der Fremde zog einen Handschuh aus und reichte mir seine Hand.

„Ich heiße Kyôfu… schön, dich willkommen heißen zu dürfen!“

Ich nahm zittrig an. Graute ihm nicht vor meiner staubigen Hand?

„Hígeki… ich… bin unendlich dankbar..“, ich verbeugte mich kurz. Ich wusste noch nicht, was mich erwarten würde. Aber es konnte nicht schlimmer sein, als die Situation, in der mich mein Schicksal heute Abend zurückgelassen hatte.
 

..

Ein Monat war vergangen.

Kyôfu hatte mir geholfen, meinen Schmerz zu vergessen.. zumindest zu verdrängen.

Er überließ mir ein Quartier nahe seiner Villa. Wir alle wohnten hier in dieser Gegend. Wir lernten, andere Leute zu beschützen. Andere lernten auf Auftrag zu töten. Das waren unsere Aufgaben. Ich musste jedoch nicht töten. Ich hatte es abgelehnt und beschränkte mich darauf, Leute zu bewachen. Wann immer jemand bereit war, Geld für Begleitschutz zu zahlen, wurde einer von uns ausgesucht, um diese Arbeit zu übernehmen. Die Auftragsmörder bekamen mehr bezahlt, aber das war mir egal.

Woher Kyôfu jedoch das restliche Geld, das unglaublich viel sein musste, herbekam, erfuhr ich nie. Ich verbrachte viel Zeit mit ihm, doch er erzählte auch niemals, wohin ihn seine nächtlichen Spaziergänge führten. Und ich fragte auch nicht weiter nach. Ich war dankbar und wollte mich nicht in sein Leben einmischen.
 

In meiner Freizeit war ich immer bei ihm.

Wir verstanden uns gut. Er schien so viel vom Leben zu wissen. Und er erzählte oft unglaubliche Geschichten. Er wurde ein Freund.

Ich wurde älter und stärker.

Und eines Tages verliebten wir uns. Es blieb unser Geheimnis. Niemand durfte je davon erfahren.

Bis ich eines Abends Probleme mit einem Auftrag bekam. Denn die Frau, die ich beschützen sollte, wurde von drei, mit Messern bewaffneten, Männern überfallen. Ich gab mein bestes. Doch mein Kollege und ich schafften es nicht, gegen sie anzukommen.

..

Es war ein seltsames Gefühl, als das lange Küchenmesser in meinem Bauch steckte. Ein ziehender Schmerz war erst fast unmerklich und schwoll dann an. Der Angreifer zog es zurück. Und ich kippte vorne über in die Erde. Alles um mich wurde leiser. Ich konnte noch sehen. Doch die Geräusche um mich waren dumpf. Ich konnte hören, wie sie die adelige Dame erstachen, sah wie sie neben mir zu Boden ging. An ihrer Kehle glänzte ein langer roter Schnitt. Ihre leeren Augen starrten in meine. Und ich konnte noch ausnehmen, wie die Diebe mit all ihrem Geld und Schmuck verschwanden.

Mein Kollege lief. Er hatte sich anscheinend rechtzeitig in Sicherheit gebracht.

Mir wurde schwarz vor Augen.

..

Und dann ließ der Schmerz nach. War nicht mehr fühlbar.

Ich war mit 21 Jahren gestorben. Endlich würde ich meine geliebten Eltern wieder sehen. Wie sehr ich sie vermisst hatte…

..

Doch dann öffnete ich die Augen.

Sah direkt in Kyôfus Gesicht. Er lächelte wehmütig.

„Hígeki… endlich bist du wach..“, meinte er und strich mir über die Stirn.

Ich keuchte entsetzt auf.

„Ich bin nicht tot?“, sofort durchzuckte mich ein seltsamer Schmerz. Hektisch blickte ich an mir hinunter. Das Laken unter mir war voll mit Blut. Ich tastete an meinen Bauch, doch dort war nur eine kleine, fast verheilte Wunde zu sehen.

..

„Wie lange war ich bewusstlos?!“, japste ich ungläubig.

„Drei Tage.“, antwortete er etwas karg.

In drei Tagen wäre meine Wunde nie und nimmer verheilt. Und wieso war ich am Leben?

Ich stütze mich auf. Griff dabei auf etwas Seltsames. Es fühlte sich an wie… Federn?

Und langsam wurde es mir klar.

„Du.. hast mich gebissen?“, erkannte ich und sah ihn mit glasigen Augen an. Er senkte den Kopf leicht und nickte.

..

Darüber hatten wir gesprochen. Auch wenn unsere Liebe groß war. Ich hatte mich dafür entschieden, niemals ein Vampir zu werden. Sollte mir etwas zustoßen, hätte er mich sterben lassen sollen.

„Wieso?“, meine Stimme klang heiser.

..

„Hígeki.. ich.. als ich dich dort liegen sah… ich wollte dich nicht verlieren…“, er konnte mir nicht in die Augen sehen. Ich sah stumm an ihm vorbei.

..

Zeit verging. Ich versuchte damit zu leben. Gab mein bestes um mich dem Leben eines Vampirs anzupassen. Doch Alles in mir sträubte sich dagegen. Es war nicht einfach, Menschen zu töten. Ich tat es auch meistens nicht. Tagelang trank ich kein Blut, bis Kyôfu für mich auf die Jagd ging. Er verzweifelte langsam. Es tat ihm wohl sehr weh, mich so schwach zu sehen. Und ich war wütend auf ihn. Wütend darauf, dass er mich nicht zu meinen Eltern gelassen hatte. Unsere Liebe litt darunter. Sie wurde schwächer. Wir trafen uns nachts immer seltener und hörten auch auf miteinander zu sprechen.

Ich wollte sterben. Wollte ausprobieren, was passieren würde, wenn ich kein Blut mehr trank. Doch er zwang mich dazu. Flößte mir die rote Flüssigkeit mit Gewalt ein. Ich sollte nur am Leben bleiben. Er hoffte darauf, dass ich dieses Leben eines Tages akzeptieren würde. Doch zwei Jahre vergingen und mein Zustand hatte sich noch nicht verbessert.

An einem Abend... im Nachhinein denke ich, Kyôfu hatte mich zu diesem Zeitpunkt bereits aufgegeben gehabt. Sein Blick war anders. Und auch die Art, wie er mit mir umging.

Er betrat meine Wohnung. Anstatt mich zu begrüßen, fuhr er mir ins Haar und zog mich daran grob zu Boden. Ich verstand die Welt nicht mehr. Dieses Wesen hatte mir noch nie wehgetan. Wieso jetzt? Hatte ich mich so schrecklich benommen? Hatte ich mich so falsch verhalten?

Er drängte mich an die Wand. Ich hatte keine Chance. Mein ausgemergelter Körper war viel zu schwach, als das ich ihm etwas entgegen bringen hätte können. Brutal drückte er meine Beine auseinander. Ich bekam große Angst vor ihm. Er wirkte nicht mehr wie früher. Mir kam es vor, als wäre er eine ganz andere Person. Ich begann zu zittern, schlug mit den Flügeln.

..

Alles ging so schnell. Noch bevor er mir etwas angetan hatte, griff ich nach allen Seiten, bis ich endlich einen Gegenstand in die Finger bekam. Es war ein Brieföffner, der bei unserer Rangelei zu Boden gefallen war. Ich streckte ihn schützend vor mich und spürte einen Widerstand.

..

Kurz schloss ich die Augen und verstand die Welt nicht mehr. Alles war viel zu schnell und doch so unerträglich langsam vergangen.

Als ich die Augen öffnete, sah ich, wie sich Kyôfu vor Schmerz krümmte. Ich hatte ihm das Herz durchbohrt. Ich war der Mörder meines Schaffers. Aber ich verspürte in dem Moment keine Spur von Trauer. Ich wolle nur weg. So ließ ich ihn sterbend zurück und rannte so weit wie möglich.

..

Lange Zeit dachte ich, er wäre damals gestorben.. Erst Jahrzehnte später erfuhr ich, dass ich ihn damals nicht getötet hatte. Ich hatte Angst... und ich hoffte, ihn nie wieder sehen zu müssen.

† Dark Memories † -34-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

34
 

„J-ja... geht schon...“, Shujin blickte auf. Und es war das erste Mal, dass er erkannte, wie eindrucksvoll die smaragdgrünen Augen seines Gegenübers glänzten.

Unbewusst schnupperte er, seinen Blick konnte er auch nicht abwenden.

°Er riecht gut..°, bemerkte der Mischling. Er mochte den Geruch von Werwölfen gerne. Er selbst fühlte sich den Werwölfen näher, da er Jahre lang als Werwolf gelebt hatte, bevor er von einem Vampir gebissen wurde.
 

~
 

Okami blickte ihn skeptisch an. Shujin wurde sogleich aus seinen Gedanken gerissen.

„Mhh.... auch nicht viel besser, oder?“, er drehte das festgebundene Handgelenk, „Die haben ganz schön gescheuert...“, der Werwolf seufzte schlechten Gewissens, „Warte.. ich hol’ etwas zum Drauftun... sonst entzündet sich das am Ende noch... und von foltern hat er ja nichts gesagt..“, sogleich sprang er auf und huschte davon, in Richtung Badezimmer.

„Wa-?“, Shujin blickte ihm ungläubig nach.

Er sank in sich zusammen und zog die Knie an sich ran. Unbewusst raschelten seine Flügel. So etwas war wirklich neu. Wieso machte sich der Werwolf denn Gedanken?
 

~
 

Schnell kam Okami zurück.

„Es kann sein, dass die ein bisschen brennt... aber sie hilft...“, unangekündigt zog er die Handgelenke wieder an sich und tat etwas von der Salbe darauf.

Shujin zuckte und begann zu zittern. Okami musterte ihn.

„Ist dir kalt?“

Die Salbe brannte wirklich höllisch und diese Nähe machte ihn zunehmend nervöser. Aufgebracht sah Shujin ihn an, schüttelte den Kopf, „Nein... ein wenig vielleicht...“

„Oh.. sorry... das hört wirklich gleich auf zu brennen.... Ich bring’ die schnell wieder weg..“, er stand auf, „Du kannst dir ja ne Decke nehmen... wenn dir kalt ist...“, und schon war er wieder um die Ecke verschwunden.
 

~
 

Shujin kniete sich auf die Couch, um nach einer Decke zu angeln, was sich mit den, zwar lockerer, jedoch noch immer verbundenen Handgelenken als Problematik herausstellte. Er zog an der Decke, versuchte sie auszubreiten, sich irgendwie darin einzuwickeln, doch nichts half.

°Verdammt...°, er grummelte und gab es auf.

..

Als Okami zurück kam, erblickte er ihn dort so kläglich sitzen.

„Oh... das klappte nicht, oder?..“, er lächelte entschuldigend, nahm die Decke und legte sie ihm um die Schultern. Dann setzte er sich auf den gegenüberstehenden Couchstuhl und beobachtete, wie sich Shujin in die Decke kuschelte. Shujin murmelte leise „Danke...“ und seufzte dann. Vorsichtig blickte er hoch, ihre Augen trafen sich. Shujins Blick war finster und undeutbar.

„Du würdest mich nicht gehen lassen... oder?“

Darauf lächelte Okami mehr einfühlsam als amüsiert.

„Nein...er hat gesagt, ich soll auf dich aufpassen... und das kann ich ja nicht, wenn du draußen rumläufst...“, Okamis Blick schwiff ab, auf die braunen Flügel seines Gegenübers.

°..die sehen anders aus, als bei den Zweien...°

Shujin lächelte resigniert, er hatte nichts Anderes erwartet.

„Ich versteh’ schon... ist auch egal...“, dann bemerkte er den Blick des Werwolfes und zog darauf die Augenbrauen etwas ärgerlich zusammen, „Warum schaust du so?“

Okami schrak auf.

„Ach.. nichts weiter... aber deine Flügel sehen irgendwie anders aus, als die von meinen beiden Untermietern... nicht so... schwarz...“

Doch Shujin wurde darauf nur noch etwas ärgerlicher.

„Ja... so ist das, wenn man ein elender Mischlingsrüde ist...“, er grummelte, doch insgeheim schämte er sich für seine braunen Flügel und versuchte dies zu überspielen. Die letzten Jahre hatten die anderen Vampire anhand deren sofort erkannt, dass er „nur“ ein Mischling war.

..

Okami setzte einen Hundeblick auf.

„Entschuldige, wegen vorhin..... mir.. gefallen die..“, er griff nach ihnen, doch Shujin wich geschockt aus.

Was sagte er da? Ihm gefallen die? Shujin verstand die Welt nicht mehr. Verblüfft und noch nervöser starrte er Okami an und flatterte wieder etwas mit den Schwingen.

Als Okami erkannte, wie sehr er ihn mit dem Gesagten außer Fassung gebracht hatte, musste er unweigerlich grinsen.

„Wenn du hier so rumflattertst, muss ich die auch noch festbinden!“, nun konnte er auch nicht mehr widerstehen und packte einen der Flügel.

Shujin fiepte auf und begann panisch mit den Flügeln zu schlagen.

„Hey...“, hauchte er heiser und erstarrte dann, da Okami nicht losgelassen hatte. Ängstlich rührte er sich nicht vom Fleck.

Doch Okamis Brührungen waren sanft. Vorsichtig strich er über die braune Schwinge.

„Die sind ja richtig weich...“, er strahlte vor Freude.

Shujin wunderte sich, als er die Berührungen sogar als angenehm empfand, wurde verlegen und beobachte Okami dabei, wie dieser seine Flügel betrachtete.

..

„Ich wünschte, sie wären schwarz... oder ich hätte gar keine...“, gab Shujin leise von sich. Seine Stimme war geknickt.

Okami sah ihn verblüfft an.

„Nein... ich find’ die toll so... ich wünschte, ich hätte auch welche...“

...

Shujin lächelte. Das hatte er nun wirklich noch nie gehört. Unbewusst drückte er seinen Flügel stärker in Okamis Handfläche um mehr von diesen Berührungen zu spüren.
 

Von einer Sekunde zur Anderen blickte er aber beleidigt zur Seite und befreite den Flügel mit einem Ruck aus Okamis Hand.

„Dann lass’ dich doch von einem Psychopaten beissen, obwohl du nichts lieber machen würdest, als zu sterben...“, von seinen Gefühlen überrumpelt biss sich der Mischling auf die Unterlippe um Tränen zu unterdrücken.

Okamis schaute nun mitleidig und setzte sich neben ihn.

„Was... ist denn passiert?“, fragte er. Irgendwie wollte er ihn trösten.

..

Shujin wich zurück und wickelte sich stärker in die Decke. Dann blickte er traurig zu Boden.

„Er... er hatte mich damals mitgenommen... ich war in einer Lagerhalle gefangen, von ein paar Menschen, die mich für einen tollwütigen Wolf hielten...“, Shujin erschauderte, als er davon sprach.

Okami hörte aufmerksam zu und bekam nochmehr Mitleid.

„Hier... passiert dir nichts...“, vorsichtig nahm er Shujin in den Arm.

Dieser versuchte auszuweichen, zuckte und wurde erneut sehr nervös. Zitternd sah er Okami von der Seite an, welcher ihn sofort wieder losließ.

„Oh... Entschuldigung... ich will dir nichts tun...“, Okami rutschte nun selbst wieder ein Stück weg.

Shujins Herz raste.

„Tut mir Leid... Ich bin wirklich ein Dummkopf...“, verzweifelt starrte er an den Boden.

„Nein... macht nichts...“, Okami versuchte die Situation zu retten und sah ihn mitleidig an, „Hast du Hunger... oder Durst?“

..

Nun blickte Shujin wieder verblüfft auf.

Seit Jahren hatte er sich nur von Blut ernährt. Mit einem Mal kamen Erinnerungen an sein früheres Leben auf und er wurde hibbelig. Etwas nervös raschelte er mit den Flügeln.

„Was... was hast du denn?“

..

°...hoffentlich habe ich noch etwas Anderes als Kaffee und Fertigsuppen da...°, schoss es Okami durch den Kopf.

„Hm... da muss ich nachsehen... kommst du gleich mit? Dann kannst du dir ja etwas aussuchen...“, er lächelte freundlich und machte die Fesseln ab, „Du wirst mir ja nicht weglaufen..“

Shujin wurde wieder verlegen. Freundlichkeit war er nicht gewohnt und Okami brachte ihn andauernt außer Fassung. Dennoch schaffte er nicht mehr, als „Danke...“, zu murmeln.
 

~
 

Okami wühlte in der Tiefkühltruhe.

„Hm... was hältst du von Steak? Wenn du willst lass’ ich es noch ein wenig blutig...“

Shujin erschauderte vor Freude. Er war dicht hinter Okami geblieben.

Dann nickte er heftig, „Ja... bitte...“, mit dankbaren Augen starrte er den Größeren an.

Okami erwiderte den Blick verwundert.

°... der scheint ja wirklich nicht besonders gut behandelt worden zu sein...°

„Okay...“, er nickte und kramte weiter nach einer Pfanne.

Während Okami kochte, drückte sich Shujin an die Wand, um ja nicht im Weg zu stehen. Mit neugierigen Augen verfolgte er den Werwolf.
 

_ _ _
 

„Ich lüge nicht... ich habe wahre Gründe für meine Taten... und dir will ich klarmachen, dass er auch dich betrogen hat... er hat dich zu einem ewigen Leben gezwungen.. und gib es zu... was hat er denn schon mit dir getan?“, Kyôfus Augen glänzten dreckig, als er die letzte Frage betonte.

„Was... willst du eigentlich von mir?“, fragte Tamashi, lunschte dabei durch seine blaue Mähne zu ihm nach oben.

...

°War das wirklich alles nur von ihm gespielt?... Das glaube ich nicht... aber... wieso hat er mich gerettet? Wir kannten uns doch gar nicht... „Ich glaub’, ich hab mich in dich verliebt!“.. das hat er doch gesagt... was soll ich denn glauben?!°

Kyôfus Worte hatten ihn ihm eine seltsame Unruhe ausgelöst.
 

~
 

Kyôfu merkte, dass Tamashi begann an Hígeki zu zweifeln.

„Du bedeutest auch mir nicht viel. Ich will nur Hígekis Eigentum in Anspruch nehmen... er soll dafür leiden, dass er mich so verraten hat...“

..

„Ich bin nicht sein Eigentum!!“, Tamashi fauchte ihn nun wieder wütender an, „Und auch nicht dein Druckmittel... wenn er nichts von mir hält, warum sollte er dann leiden?!“

..

„Du verstehst nicht ganz... du bist ein Teil seiner ‚Sammlung’.. er war immer heikel auf seinen Besitz... und er wird dich suchen, weil er es nicht zulässt, dass man ihm das wegnimmt, was er gerade gerne mag...Das ist nur der erste Teil. Wenn er hier ist... werde ich auch mit ihm spielen...“

„Lass ihn in Ruhe!!“, schrie Tamashi dem älteren Vampir entgegen. Unzählige Tränen liefen seine Wangen hinunter, „Selbst wenn es vielleicht nur gespielt ist...er war der erste, der wenigstens so getan hat, als würde er mich mögen! Ich will nicht, dass du ihm wehtust!!“

..

Kyôfu blickte grinsend auf.

„Als er erkannte, wie leicht du für ihn zu gewinnen bist, hat es ihm wohl noch mehr Spaß gemacht, deinen Kopf zu verdrehen.. du kannst einem leid tun... aber glaube mir... ich werde ihm sehr weh tun... wenn du willst, darfst du dabei zusehen...“

Tamashi schüttelte energisch den Kopf.

„Nein!!! Lass ihn!!“, er riss und zog erfolglos an den Ketten, „Wenn du ihm was tust, dann bring’ ich dich um!!“

Kyôfu lachte amüsiert.

„So sehr hat er dir den Kopf verdreht?“, er kniete sich vor Tamashi, „Wie hat er das angestellt?... Er war bestimmt nett zu dir...“, langsam strich er mit der Handfläche über Tamashis Oberkörper.

Der junge Vampir zuckte zusammen.

„Nimm deine Finger weg!!... Das darfst du nicht...“, er wurde leiser und zitterte.

..

„Och... das darf ich nicht?!“, er grinste dreckig, „Was Hígeki wohl an dir findet...“, Kyôfus Blick ruhte verächtlich auf seinem Gegenüber. Sorgfältig tastete er seinen Körper ab.

Ängstlich schlug Tamashi mit seinen Flügeln.

„Fass mich nicht an!!“, fauchte er nun wieder wütender.

Kyôfu jedoch kicherte bloß.

„Aber du hältst ihn auf Trab, hm?“, zu Tamashis Erleichterung stand er wieder auf und ging einige Schritte rückwärts.

„Du bist wirklich nicht mein Fall... was wohl in Hígeki gefahren ist...“

..

Tamashi drückte sich weiter in die Ecke.

„Ich muss auch nicht dein Fall sein...“, grummelte er angewidert und wickelte sich in seine Flügel.

„Wie lange denkst du, braucht dein Liebling, bis er herkommt?“, Kyôfu stützte sich mit verschränkten Armen auf der Lehne des zurechtgerückten Sessels auf.

„Wie ich ihn wohl bestrafen werde...“, mit unschuldig verspielten Blick musterte er Tamashi weiterhin.

„Du sollst ihn in Ruhe lassen!!“, zischelte Tama durch seine Flügel und raschelte mit ihnen.

„Wenn du das sagst... hm... aber ich glaube... vorher werden wir unser erneutes Treffen feiern, bevor ich ihn von dieser Welt erlöse... so wie damals...“

Der junge Vampir konnte nun seine Tränen nicht zurückhalten.

Er wollte um keinen Preis, dass Hígeki etwas angetan wurde.

„Nein... er soll nicht herkommen... mach doch mit mir, was du willst... aber lass ihn...“

..

„Wie aufopfernd... aber wie gesagt, du interessierst mich nicht...“

„Warum willst du ihm denn weh tun...“, er vergrub sein Gesicht an seinen Armen.

Jetzt wurde Kyôfu erstmals ärgerlich.

„Wie oft soll ich das noch erklären, dass er mich in jeder Hinsicht verletzt hat?!“

Tamashi zischte ihn nun gifitg an.

„Solange bis es dich selbst ankotzt..“

..

Kyôfu krallte sich so an die Sessellehne, dass das Holz unter seinen Finger zerbarste.

„Kleiner.... pass auf, was du sagst, oder ich behandel dich nicht mehr so freundlich... was verstehst du schon von Leid?“, er knurrte auf ihn herab.

..

Tamashi fiepte, als er das Holz splittern sah.

„Schon gut...“, er drückte die Augen zu und wickelte sich wieder in seine Schwingen.

Kyôfus Blick wurde verächtlicher.

„Du hast doch keine Ahnung....“, murrte er nun ruhiger und schloss nachdenklich die Augen.

Tamashi weinte, obwohl er versuchte, es zu verhindern und Kyôfu tat sich schwer, dieses zu ignorieren.

„Du widerst mich an...“, sein Blick ruhte kalt auf dem jungen Vampir.

„Dann lass mich doch gehen...“, nuschelte Tama unter Tränen.

„Das hättest du gerne... hast du vergessen, dass wir auf Hígeki warten... ich will doch noch mit ihm spielen...“, spottete er dann wieder und grinste dreckig.

„Fieses Schwein...“, Tama drückte die Augen zu.

„Ach... du kränkst mich...“, murmelte Kyôfu monoton und drehte ihm den Rücken zu, „Lass uns warten..."

† Dark Memories † -35-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

35
 

„Okay...“, Okami nickte und kramte weiter nach einer Pfanne.

Während er kochte, drückte sich Shujin an die Wand, um ja nicht im Weg zu stehen. Mit neugierigen Augen verfolgte er den Werwolf
 

~
 

Das Fleisch zischte in der Pfanne. Okami schnupperte immer wieder, bis er es für gut empfand. Skeptisch drehte er sich nach hinten zu Shujin.

„Willst du mal dran riechen?“, er schwenkte die Pfanne ein wenig zu dem Kleineren.

Dieser wurde erneut hibbelig und wagte sich ein bisschen näher. Genüsslich schnupperte er nun auch und schloss die Augen. Wie lange war es her, dass er so etwas gerochen hatte und der Gedanke daran, dieses Steak gleich auch essen zu dürfen ließ sein Herz gleich noch höher schlagen.

Okami grinste, als er Shujins Gesicht beobachtete.

„Okay... dann ist es so in Ordnung...“, er stellte die Pfanne ab, nahm einen Teller und Besteck heraus und richtete für den Mischling an. Dieser verfolgte alles und konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Als er sich immer noch nicht rührte, führte Okami ihn an den Schultern zu Tisch und drückte ihn auf den Sessel hinunter.

„Lass es dir schmecken!! Was willst du dazu trinken? Hier ist noch Cola...“, er wühlte wieder im Kühlschrank.

Shujin legte den Kopf schief. Seine Knie zitterten. Ihm kam das alles vor, wie ein Traum, den er schon lange vergessen hatte. Leise stammelte er ein „bitte...“ und etwas nervös blickte er sich um, bevor er endlich zu essen begann. Und nun schien es, als würde er die Umgebung und alles um sich zu vergessen, seine gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf dem Stück Fleisch vor sich.

Okami stellte ihm ein Glas voll Cola hin, setzte sich ihm gegenüber und schaute ihm amüsiert beim Essen zu. Es gefiel ihm, welche Freude er in dem Anderen durch etwas Schlichtes wie Essen auslösen konnte.

Shujin bedanke sich kurz, ließ sich aber nicht weiter stören. Bloß gelegentlich blickte er auf in die smaragdgrünen Augen, die mit einem beinahe gütigen Ausdruck auf ihm ruhten. Und erst jetzt bemerkte er den Hunger, den er scheinbar jahrelang mit sich herumgetragen hatte.

Okami lächelte.

„Soll ich dir noch etwas machen? Es ist noch eines da...“, murmelte er.

°Zu ihm waren wohl noch nicht so viele Leute nett... er tut mir leid... °

..

Shujin sah auf und schüttelte leicht den Kopf.

„So... so viel kann ich doch gar nicht essen...“, antwortete er. Er hatte aufgegessen und das Besteck ordentlich zur Seite gelegt. Okami stand auf und wollte das Geschirr in die Spüle tragen, doch blieb stehen als er den plötzlich sehr fixierenden Blick Shujins bemerkte. Seine Augen glänzten und spiegelten eine tiefe Dankbarkeit.

Shujin stand ruckartig auf, es ging so schnell, dass Okami erst nicht verstand, was vor sich ging. Der Mischling schlang die Arme um ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Überrascht machte der Werwolf einen Schritt zurück, Shujin ließ ihn aber nicht wieder los.

„Hey.. hey... du.. hast wohl nicht gerade bei bester Gesellschaft gelebt, oder?”, vorsichtig legte er eine Hand an Shujins Rücken und streichelte über den zarten Körper.

Shujin drängte sich näher an ihn. Er war zu nichts mehr im Stande als den Kopf verneinend zu schütteln. Dann überkamen ihn Tränen, die ihn zum Zittern brachten. Weinend drückte er sich an Okami.

Okami bekam noch mehr Mitleid und schlang nun beide Arme um ihn. Sachte strich er ihm durchs Haar.

„Hier passiert dir nichts... das verspreche ich dir...“, murmelte er der schaudernten Gestalt vor sich zu. Aufgewühlt raschelte Shujin mit den Flügeln. Hoffnungsvoll blickte er dann hoch. Okamis Worte hallten in ihm immer wieder. °Ich werde... nur noch ihm vertrauen...°, dieses Gefühl überkam ihn, sein Herz schlug schneller und er stellte sich etwas auf die Zehenspitzen.

Okami sah in seine Augen, war aber trotzdem überaus überrascht, als er die warmen Lippen des Kleineren an seinen spürte. Sie berührten sich sanft. Shujin zog sich an Okamis Schultern näher zu ihm, aber noch war Okami zu perplex, um zu reagieren. Ein warmer Schauder lief seinen Rücken hinab.

Erst nach einem Moment erwiderte er den Kuss des Kleineren und zog ihn noch näher an sich.

Aber Shujin unterbrach. Zitternd krallte er sich an sein Gegenüber, schlug einmal aufgeregt mit den Flügeln, bevor er sich an Okami schmiegte.

„Danke!!!“, er heulte nun wieder los. Okami hatte ihm ein Gefühl gegeben, das er längst verloren gedachte hatte. Er hatte nicht mehr gerechnet, je wieder etwas wie Zuneigung oder Güte erleben zu dürfen, so hatte er geglaubt, so etwas nicht mehr fühlen zu können. Doch Okami hatte in ihm einen Orkan aus so vielen Gefühlen ausgelöst, dass er nun von jenen überwältigt war und nichts Anderes mehr konnte, als ihnen freien Lauf zu lassen.

Okami beobachtete ihn. Er selbst fühlte, wie ihm sein Mitleid den Hals etwas einengte.

„Ist doch gut... hör auf zu weinen...“, murmelte er nach einer Weile tröstend tätschelte seinen Rücken.

Shujin brauchte noch etwas, um sich zu beruhigen, dann lächelte er und machte einen Schritt zurück, um Okami noch dankbarer als zuvor anzusehen.

Dann schweifte sein Blick gen Boden.

„Darf... darf...“, er begann zu stammeln, „Darf ich bei dir bleiben?“

Okami lächelte mehr als überrascht.

„Na klar...“, er grinste und zog ihn ein weiteres Mal zu sich, „Dann musst du dir allerdings ein Bett mit mir teilen... oder auf dem Sofa schlafen...“, er zwinkerte.

°Nimm das erste..°, schoss es ihm durch den Kopf.

Shujins Augen begannen zu glänzen und er wurde rot um die Nase.

Von seinem eigenen Glück überrumpelt umarmte er Okami heftig und küsste ihn erneut.

Schnell ließ er aber wieder ab und nickte. „Ja, zu dir ins Bett!!“

Der Werwolf wurde schlagartig rot und wunderte sich, ob der Mischling wohl naiv oder einfach nur so überglücklich war. Dennoch brachte ihn Shujins Art zum Schmunzeln, „Du solltest an deinem Ausdruck arbeiten!!“, dann hob er ihn hoch, „Bist du müde?“

Shujin hielt sich an ihm fest, „Nya.. hm.. ein wenig...“, er nickte leicht.

Vergnügt lächelte Okami, „Gut... dann kann ich dir gleich unser Zimmer zeigen!!“, er trug ihn weiter in sein Zimmer und setzte ihn vorsichtig am Bett ab.
 

_ _ _
 

Hígeki hielt Ausschau und entdeckte hinter einem kleinen Wäldchen, das an der Stadt grenzte eine Menge an Lagerhallen, Shujin hatte diese als wahrscheinlichstes Versteck in Betracht gezogen. In einiger dieser Hallen brannte dumpfes Licht. In welcher er Kyôfu jedoch finden würde, wusste er nicht.

Hígeki landete und blickte sich um. Er ging einige Straßen entlang, bis er endlich einen fremden Vampir erblickte. Selbstbewusst um nicht aufzufallen schritt er auf ihn zu.

„Wo ist Kyôfu?“, Hígeki murrte den Vampir an. Dieser hatte nicht erkannt, dass er ein Eindringling war und hob bloß eine Braue. „In seinem Quartier... wo sonst?“

„Ich bin neu hier und muss dringend mit ihm sprechen... wo finde ich sein Quartier...“

Der andere Vampir wurde skeptischer.

„Neu? ... Du solltest besser aufpassen, wenn man dir etwas erklärt... aber bitte... bieg’ in die nächste links ein ... dann..“, er überlegte kurz und zählte mit den Fingern, „Die fünfte Halle ist dann die von Kyôfu..“

Hígeki bedankte sich widerwillig und ging weiter.

Er hatte Glück gehabt, aber die Sorge um Tamashi wurde immer größer. Was hatte dieses Scheusal ihm angetan? Er biss auf seine Unterlippe und begann zu laufen.
 

~
 

Kyôfu betrat nach einer Weile wieder den Raum, in dem er Tamashi gefangen hielt.

Er lächelte sonderbar.

„Mir wurde eben gesagt, dass ein fremder Vampir hier gesichtet worden ist, der unbedingt zu mir wollte.. ob das wohl unser Hígeki ist?“

Tamashi knurrte, seine Augen funkelten Kyôfu böse an.

„Lass ihn in Ruhe!!“

Der Größere schmunzelte.

„Schön, dass du ihn so sehr liebst... das macht die Sache nur interessanter...“, er ließ sich auf einen Sessel fallen und seufzte.
 

~
 

Hígeki trat indessen die Türe zur Lagerhalle ein und begann einen Raum nach dem anderen zu durchsuchen. Er hörte Geräusche, hie und da ein Getuschel und Schritte. Doch nichts davon passte zu Kyôfu oder Tamashi. Kurz linste er um eine Ecke, sah wie ein Vampir den Gang entlang auf ihn zu Schritt, schnell drückt er sich zurück an die Wand und wartete, bis dieser vorbeigegangen war.
 

~
 

°Komm nur her... Hígeki...°, Kyôfu schmunzelte, aus seiner Manteltasche zog er einen Pflock, den er mit leerem Blick musterte.

Tamashi erschrak.

°Nein... er darf ihm nicht weh tun!!!°

„NEIN!!! Hígeki komm nicht her!!!“, er schrie so laut er konnte und zerrte erneut mit voller Kraft an den Ketten, die ihn zurückhielten.
 

~
 

Hígeki horchte erschrocken auf.

°Das war doch Tama!! Tama... ich muss zu dir!!°

Er erkannte, woher die Stimme kam und stürmte los.
 

~
 

Kyôfu lachte auf.

„Ja... lock’ ihn nur her!!“, er grinste dreckig.

„Lass ihn in Ruhe!!!“, Tamashi schlug kräftiger mit den Flügeln und zog weiter vergebens an den Ketten.

..

Hígeki riss die Türe mit einem Ruck auf und erblickte die Beiden.

„Tama!!!“, entsetzt sah er zu seinem Liebling.

..

Erst jetzt erhob sich Kyôfu von seinem Sessel und stellte sich vor Tamashi um den Weg zu versprerren.

„Willkommen, Hígeki...“

Tamashi wurde zunehmend nervöser, unkontrolliert liefen vereinzelt Tränen über seine Wange.

„Hígeki... nein... verschwinde...“

..

°Nein Tama... ich lass’ dich hier nicht alleine...°

Hígeki knurrte Kyôfu an.

„Du bezahlst...“

Kyôfu kicherte.

„Schön, dass du hier bist! Wir haben sehnsüchtig auf dich gewartet...“, unberührt ging er auf Hígeki zu, packte ihn an den Unterarmen und zog ihn zu sich. Zu Hígekis Überraschung, küsste er ihn, als wäre es das normalste auf der Welt.

..

„Nimm deine verdammten Finger von ihm!!!“, fauchte Tamashi und zerrte weiter.

..

Hígeki erschauderte und biss ihm in die Zunge, bevor er ihn mit aller Kraft wegdrückte.

„Rühr’ mich nicht an...“

Kyôfu leckte sich das Blut von der Lippe.

„Das habe ich erwartet...“, er schmunzelte und hatte Hígeki noch immer fest an den Armen gepackt, „Aber wie wäre es... wenn wir uns versöhnen, hm?“, er kam ihm erneut näher und leckte seinem ehemaligen Schützling über den Hals.

..

Die Ketten schnitten bereits in Tamashis Haut ein, doch er spürte den Schmerz nicht, sondern gab weiterhin Alles, um zu Hígeki zu gelangen.

..

In Hígeki kamen alte Erinnerungen hoch. Diese waren alles Andere, als schön. All das Grauen der letzten Jahre, die er mit Kyôfu verbracht hatte, kam zurück, nun konnte er sich endlich losreissen. Wütend verpasste er dem Älteren einen Faustschlag ins Gesicht und mit einem heftigen Flügelschlag entfernte er sich ein Stück weit von ihm.

..

Kyôfu taumelte etwas zurück und hielt sich kurz das Gesicht.

„So gefällt mir das Spiel..“, er fauchte freudig auf.

Unerwartet ging er auf Hígeki los und riss ihn zu Boden. Versetzte ihm einen hemmungslosen Schlag in die Magengrube.

..

Tamashi fiepte auf.

„Hígeki!!!! Verdammt, lass ihn in Ruhe, du Idiot!!“, er versuchte die Ketten durchzubeißen, doch nichts half.

Hígeki stöhnte auf.

Mit verschleiertem Blick sah er zu seinem Liebling.

„Ist nicht so schlimm...“, er keuchte leise und stieß Kyôfu mit aller Kraft von sich weg.

..

Kyôfu wurde wütend.

Die Bindung zwischen Hígeki und Tamashi machte ihn verrückt. Wieso mochten sie sich so sehr?

Tamashi wimmerte. Er überlegte verzweifelt, wie er sich befreien konnte, um Hígeki zu helfen.

..

Hígeki ergriff nun auch Initiative und machte einen Satz in die Luft. Er holte mit dem Bein aus und trat Kyôfu unsanft an die Schulter. Der getroffene knurrte auf und packte Hígekis Fuß um ihn daran brutal nach unten zu ziehen.

Hígeki kam am Boden auf und stöhnte gequält, als er noch ein Stück weiter ruschte. Mit maltretierten Flügeln und ein wenig gekrümmt stand er aber wieder auf.

Tamashi verzweifelte zunehmend und kaute weiter an den Ketten.

Kyôfu trat in Hígekis Seite.

„Für all die Jahre... wirst du bezahlen... du wirst dir wünschen, mich nie verraten zu haben...“

..

Tamashi erblickte in tränenverschleiertem Blick, dass seine Handgelenke mit Blut überströmt waren, da kam ihm eine Idee, wie er sich das zu nutze machen konnte. Er drückte mit der anderen Hand entgegen und würgte mit zusammengebissenen Zähnen die Kette über seine Hand. Mit einem heiseren Aufschrei schaffte er es so, auch die andere Hand zu befreien. Mit dem Ruck viel er nach hinten zu Boden.

Schnell aber sprang Tamashi auf und stürtze sich auf Kyôfu.

..

Hígeki hatte durch den Tritt keine Luft bekommen und sah vernebelt zu, was Tamashi gelungen war.

„Tama...“, er keuchte und quälte sich in die Höhe.

°...Misch dich nicht ein... sonst verletzt er dich noch mehr...°

..

Kyôfu hatte Tamashi rechtzeitig abgefangen und unsanft am Kragen gepackt.

„Na... wen haben wir denn da? Brauchst du wohl auch wieder Streicheleinheiten?“

† Dark Memories † -36-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

36
 

Kyôfu hatte Tamashi rechtzeitig abgefangen und unsanft am Kragen gepackt.

„Na... wen haben wir denn da? Brauchst du wohl auch wieder Streicheleinheiten?“
 

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Tamashi riss sich los und schlug Kyôfu mit den Krallen in dessen Gesicht. Sofort stürmte er zu Hígeki und umarmte ihn, „Hígeki, wie geht’s dir?!!“, Hígeki legte einen Arm schwach um ihn, er lächelte kläglich, „Hatte schon bessere Zeiten...“

Tamashi half ihm hoch, „Du hättest nicht kommen sollen..“

„Glaubst du, ich lasse dich mit diesem Irren alleine?!“, Hígeki stellte sich schützend vor Tamashi, als er sah, dass sich auch Kyôfu wieder aufrappelte.

Er brauchte ein paar Sekunden und hielt sich das nun blutende, zerkratzte Gesicht.

„Du kleiner Mistkerl...“, kam es aus seiner Richtung gezischelt und schon stapfte er wieder wütend auf die zwei Vampire zu.

„Wieso mischt du dich nach so vielen Jahren in mein Leben ein?!“, knurrte Hígeki wütend seinem Schaffer entgegen.

Kyôfu aber grinste.

„Ach bitte... du kennst den Grund... ich würde mich nicht zu sehr wehren, ich habe hier überall meine Gefolgsleute und brauche nur ein Zeichen geben...“, er leckte sich über die blutige Lippe.

Tamashi drängte sich weiter zu Hígeki. Er würde seinen Liebling nicht mehr aus den Augen lassen.

°Er blufft nicht..draußen war auch ein Vampir... er hat bestimmt mehrere Posten.. und mit denen ist nicht zu spaßen..°, überlegte Hígeki, während er Tama weiter schützend hinter sich zog. Hastig blickte er sich um und entdeckte auch schnell das Fenster, durch das Tamashi anfangs zu fliehen versucht hatte.

°Verdammt... jetzt muss es schnell gehen..°, im gleichen Moment packte Hígeki seinen Liebling und machte einen Satz in die Höhe, spannte die Schwingen weit, mit einem kräftigen Flügelschlag erreichte er schnell das Fenster. Im Flug drehte er sich um, zerschlug somit mit seinem eigenen Rücken und dem benötigten Schwung die Fensterscheibe.
 

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Kyôfu erschrak, blickte ihm kurz gebannt nach, zog dann einen Hebel nieder, der sofort eine schrille Sirene auslöste. Dann stürtzte er ihnen selbst nach.
 

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„Hígeki!!“, Tamashi schrie im Fall ängstlich und drückte die Augen zu. Hígekis Flügel verkrampften sich druch den schneidenden Schmerz im Rücken, deswegen prallten sie unsanft an die Außenwand der gegenüberliegenden Halle und landeten schließlich auf dem harten Asphalt. Hígeki war in diesem Moment bloß froh, dass er Tamashis Fall abfangen konnte.

Der Blauhaarige rappelte sich auf und schüttelte sich.

„Hígeki.. alles okay?!“, er fiepte erschrocken.

Der Ältere stöhnte auf, stand aber gleich wieder auf den Beinen. Jetzt erst spürte er deutlich, dass sich Schnitte über seine Flügel und seinen Rücken zogen.

„Autsch...“, er kniff ein Auge zusammen.

Tamashi bemerkte die Wunden.

„Du bist ja verletzt!!!“, sofort stützte er seinen Liebling und sah sich panisch um, „Wir müssen hier weg!!“

„Hnn... geht schon... und Kyôfu... den können wir doch nicht so unbestraft hinter uns lassen!!“, murmelte er leise. Er wollte Tama rächen, konnte in dem Moment aber nichts anderes, als sich erschöpft an ihn zu lehnen. Am liebsten hätte er vor Schmerz aufgeschrieen.
 

~
 

Kyôfu landete am Dach. Noch konnte er die Beiden, die sich dicht an die Wand gedrückt hatten, aber nicht sehen.

„Du entkommst nicht, Hígeki...“, knurrte er leise und beobachtete stolz wie aus vielen Hallen Vampire strömten, „Bringt sie nicht um!!“, schrie er ihnen entgegen, machte sich dann selbst auf die Suche. °Ihr könnt euch nicht ewig verstecken..°, dabei blickte er zu dem kleinen Stück Wald, das neben den Hallen lag.
 

~
 

Tamashi sah den Älteren besorgt an.

„Wofür denn bestrafen?“, murmelte er ernst, „In deinem Zustand wird das sowieso nichts... wir gehen schnell Heim und vergessen das Ganze einfach, ja?“, er zog Hígeki ein Stück mit sich. Sie blieben immer dicht neben den Gebäuden. So kamen sie langsam voran, in Richtung Wald.

Hígeki keuchte leise.

„Dafür, was er dir angetan hat...“, er sah ihn aber einsichtig an, „Von mir aus gehen wir Heim... aber ich werde es sicher nicht vergessen...“

Tamashi lächelte resigniert aber verständnisvoll, „Musst du nicht...“

Dann blickte er sich hektisch um, um sicher zu gehen, dass ihnen niemand folgte.

..

Hígeki hob den Kopf, sah dass Kyôfu über ihnen flog, sie aber noch nicht entdeckt zu haben schien. Wütend begann er zu knurren, „Dieser Bastard!!“, er wollte hochfliegen, doch der verletzte Flügel verkrampfte sich in der Bewegung, was Hígeki schmerzvoll aufwimmern ließ.

„Nein.. bleib hier!!“, fiepte Tamashi erschrocken und zog ihn sanft zurück, um ihn wieder an die Wand zu drücken. Kyôfu war schon vorbei geflogen. Tamashi seufzte erleichtert.

„Das... das ist meine Chance, ihn ein für alle Mal zu vernichten...“, Hígeki sah Tama an und seufzte wieder resigniert.

°..nein... ich würde Tama auch nur unnötig in Gefahr bringen... ich werde warten müssen... aber verzeihen werde ich ihm das nie..°

Tamashi lächelte sanft.

„Na komm... lass uns weiter gehen..“, weiter gingen sie die Wände entlang.

Hígeki sah ein, dass es wohl sinnlos war. Ohne ein weiteres Wort zu sagen folgte er seinem Liebling.
 

~
 

Kyôfu gab die unmittelbare Suche auf.

°..werdet ihr nach Hause fliegen?...°, er ahnte es und machte sich sofort auf den Weg, um vor ihnen dort zu sein.
 

~
 

Tamashi blickte sich um. Das nächste Haus war ein größeres Stück entfernt. Er begutachtete Hígeki, „Meinst du, du schaffst es so weit?“

Hígeki sah ihn ein weing verdattert an.

„Ja...“, er murmelt kraftlos. Seine Wunden heilten schnell, so konnte er bereits wieder gerade gehen. Dennoch, die Schmerzen würden wohl noch eine Weile anhalten.

„Wir... können durch den Wald...“

Tamashi nickte.

„Ja.. da sehen die uns nicht so schnell...“, hektisch überbrückten sie auch das letzte Stück. Als sie endlich von dichten Bäumen umgeben waren.

Als sie eine Weile gegangen waren, wurde Hígeki schwindelig, kurzfristig sah er bloß noch verschwommen. Er wollte sich nichts anmerken lassen, biss sich deswegen in die Unterlippe.
 

_ _ _
 

Vergnügt lächelte Okami, „Gut... dann kann ich dir gleich unser Zimmer zeigen!!“, er trug Shujin weiter in sein Zimmer und setzte ihn vorsichtig am Bett ab.
 

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Shujin kniete sich auf das Bett und sah sich begeistert um. Das Zimmer war schlicht aber sehr freundlich eingerichtet, das Bett groß und weich. Durch das Fenster und die leichten Gardinen drangen die letzten Strahlen der Sonne, welche von Shujins Augen reflektiert wurden und diese noch glänzender aussehen ließen. Der Mischling war überglücklich. Lange war es in seinem Leben nicht mehr so friedlich und zwanglos gewesen. Vor Freude fiel er Okami um den Hals und raschelte wohlig mit den Flügeln, zog ihn dadurch zu sich ins Bett.

..

Okami fiel seitwerts auf ihn, musste sich mit den Händen neben ihm aufstützen.

„Hey... was wird das denn jetzt?..“, er grinste verlegen.

°Der Kleine hat es ganz schön eilig...°

Shujin erschrak, ließ ihn sofort wieder los.

Seine Wangen färbten sich rosarot, „Ich... ähm... entschuldige...“, verlegen blickte er zur Seite. Okami grinste.

„Du bist niedlich, weißt du das?“, er rollte sich ab und machte es sich neben Shujin gemütlich, sah diesen von der Seite her an.

Der Mischling sah ihn verblüfft an und bekam Herzklopfen.

Wieder nervöser raschelte er mit den Flügeln.

„Und... und du bist der netteste Kerl, den ich kenne... und du kannst gut kochen.. und ich liebe deinen Geruch!!“, er murmelte, er sprach aber schneller als zuvor uns seine Stimme klang verträumt.

Okami wunderte sich sehr.

„Sollen das jetzt Komplimente sein? Aber so viele Kerle kennst du ja bestimmt nicht...“, dann lächelte er aber, „Ja? Ich rieche gut? ... Hab ich noch gar nicht gemerkt... du riechst aber zum Anbeißen..“, er lehnte sich ein wenig zu dem Mischling.

Shujin freute sich sehr, er hätte sich am liebsten sofort wieder an ihn geworfen.

„J-Ja? Hn... ich kenne einige... aber niemand ist so nett wie du...“, er sah Okami direkt in die Augen und wurde wieder etwas rot.

Okami grinste noch immer.

„Okay... dann sind es Komplimente... danke...“, er lehnte sich noch weiter zu ihm, drückte ich, ein kurzes Küsschen an den Mund, „Jaa~ du riechst wirklich gut...“

Shujin lächelte noch verlegener, konnte dem Blick nicht länger stand halten und klammerte sich leicht an Okamis T-Shirt.

Der Werwolf lächelte und zog ihn nahe zu sich, „Ich will dich nicht nur ‚Kleiner’ nennen... also.. wie heißt du?“

Shujin lächelte. Er fühlte sich geborgen.

„Shujin... und... wie heißt du?“, glücklich raschelte er mit den Flügeln.

Okami lächelte glücklich.

„Schöner Name... mhm... ich heiße Okami..“, vorsichtig strich er über die hellbraune Schwinge.

„Wolf“, hauchte Shujin und ein warmer Schauder lief seine Wirbelsäule hinab. Er schmiegte den Kopf an Okamis Oberkörper. Okami zog ihn näher zu sich und somit etwas auf seinen Schoß. Shujin platzierte seine Beine links und rechts neben ihm.

Als Okami jedoch über seinen Rücken streichelte und ihn dabei etwas erschrocken ansah, zuckte Shujin zusammen. Okami konnte überall an seinem Rücken feine, längliche Narben ertasten.

Der Mischling lächelte kläglich.

„Ein kleines Geschenk von meinem vorherigen Meister...“

..

Okamis Augen wurden mit einem Mal trauriger.

„Du tust mir leid.... das.. wird dir hier nicht mehr passieren...“, er zog den Kleineren zu sich und küsste ihn.

Shujin wurde etwas rot an den Wangen und schloss die Augen einen Spalt.

Sehnsüchtig erwiderte er den Kuss und krallte sich dabei leicht an Okamis Schultern.

Sanft kraulte der Werwolf Shujins Nacken, bevor er erneut das Shirt etwas nach oben schob.

Shujin blickte auf und half ihm dabei, es auszuziehen. Dann zog er auch leicht an Okamis Shirt, bis dieser sich auch dessen entledigte. Shujin strich sanft über die Bauchmuskeln. Okami sah ihm dabei interessiert zu.

Shujin lächelte, drückte den Größeren sanft zurück und begann sanft an seinen Hals zu küssen und zu beknabbern, dabei löste er ein wohliges Schaudern in dem Anderen aus.

Okami strich wieder über den Rücken des Kleineren. Zwischen dessen Flügel und die feinen Narben entlang, immer bedacht ihm nicht wehzutun.

Shujin raschelte mit seinen Schwingen, hob diese etwas an.

Vorsichtig senkte er seinen Kopf und leckte über seinen Brustkorb, erkannte nun, dass auch Okami einige Narben besaß. Vorsichtig streichelte er mit einem Finger darüber. Der Größere bekam davon eine leichte Gänsehaut. Diese Berührungen waren mehr als ungewohnt, aber er ließ sie zu.

Shujin hauchte ein sanftes Küsschen an eine der Narben, hob dann fragend den Kopf.

„Sind die von anderen Werwölfen?“

Okami zuckte bei dieser Frage zusammen.

„Nein... das waren normale Menschen..“, er lachte etwas bitter,

„Sowas wie wir sind doch ein gefundenes Fressen für die... ich war das Versuchskaninchen... dabei mag ich Kaninchen gar nicht...“, er schüttelte sich ein wenig.

Shujins Blick wirkte besorgt, dennoch bewunderte er Okamis bestehenden Humor.

Fürsorglich strich er über seine Wange und gab ihm erneut einen Kuss an den Mund, bevor er sich an ihn kuschelte.

„Ich hasse diese Menschen..“, murmelte er leise.

Okami gab ihm ein Küsschen an die Stirn und er strich ihm druch das Haar.

„Ich auch... aber solange sie nicht wissen, was man ist, lassen sie einen wenigstens in Ruhe..“

Shujin nickte leicht.

„Ich weiche ihnen immer aus... in den letzten Jahren... hat Kyofu mich immer angekettet in den Vollmondnächten.. außer, er wollte, dass ich jemanden für ihn töte..“, erklärte der Mischling und küsste ihn ein weiteres Mal sanft. Sein Kuss wurde ebenso gefühlvoll erwidert.

„Den nehme ich mir mal vor!!“, grummelte der Werwolf dann.

Beschützend drückte er Shujin an sich.

„Ich pass auf dich auf..“

..

Shujin wurde rot und schüttelte den Kopf.

„Nein!! Er.. er hat viele, viele Anhänger... und wenn dir etwas passiert, hab ich wieder niemanden...“, er fiepte leise.

Okami lächelte zuversichtlich.

„Mir passiert schon nichts... Ich werde nicht zulassen, dass er dir wieder wehtut..“, liebevoll stricher er über den Rücken.

Vor Glück stiegen Shujin Tränen in die Augen.

„Wie kann ich dir nur dafür danken, Meister?“, er kuschelte sich an ihn.

Überrascht sah Okami ihn an.

„Meister? Wie kommst du auf diesen Blödsinn..“, vorsichtig knuffte er ihn.

„Es reicht schon, wenn du da bist...“

Nun war auch Shujin verblüfft.

„O-okay... Okami...“, er lächelte und warf sich ihm wieder glücklich an den Hals.

† Dark Memories † -37-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

37
 


 

„Wie kann ich dir nur dafür danken, Meister?“, Shujin kuschelte sich an ihn.

Überrascht sah Okami ihn an.

„Meister? Wie kommst du auf diesen Blödsinn..“, vorsichtig knuffte er den Mischling.

„Es reicht schon, wenn du da bist...“

Nun war auch Shujin verblüfft.

„O-okay... Okami...“, er lächelte und warf sich ihm wieder glücklich an den Hals.

..

In diesem Moment erinnerte sich Okami daran, als Hígeki und Tamashi darüber gescherzt hatten, dass sein Blut wohl bitter schmecke.

„Seh ich wirklich so aus, als ob ich bitter schmecken würde?“, rutschte ihm spontan die Frage heraus und der Werwolf zog einen Schmollmund, schämte sich aber etwas für diese Frage.

Shujin blickte verdutzt auf.

„Hah?... Bitter?...“, murmelte er und schnüffelte kurz an Okamis Hals, leckte einmal zart mit der Zunge darüber, bevor er den Kopf schüttelte.

„Nein... gar nicht bitter...“

Okami lächelte.

„Ja? Dann ist ja gut... willst du probieren?“, er sah Shujin genau an. Dieser erschrak.

„Das... das kann ich doch nicht...“, ihm lief ein Schauder über den Rücken, denn insgeheim musste er sich schon eingestehen, dass er gerne kosten würde, „Ich .. will dir nicht weh tun..“

„Du tust mir nicht weh... in bin andere Sachen gewöhnt... also? Willst du?“, er grinste lieb.

Shujin traute sich nicht „ja“ sagen, nickte deswegen nur andächtig.

Der Werwolf fand sein Verhalten niedlich.

„Du bist vielleicht ne Nase...“, er stupste aufmunternd auf die Selbige.

Shujin wurde wieder rot und schmunzelte.

..

Erst nach kurzem Zögern legte er den Kopf an Okamis Schultern, sodass er den blanken Hals direkt vor sich hatte.

„Ich will aber lieb zu dir sein... ja?“, sachte knabberte er daran.

Okami tätschelte seinen Rücken und strich sanft über die Narben.

„Ja... keine Angst...“

Diese Streicheleinheiten wurden von dem Mischling über alle Maße genossen.

Dann biss Shujin besonders sachte, aber trotzdem genüsslich zu. Er schmeckte den ersten Blutstropfen. Mit geschlossenen Augen saugte er kurz an den zwei kleinen Wunden. Verteilte das Blut mit der Zunge in seinem Mund. Doch bald schon hob er den Kopf wieder, er wollte Okami nicht noch mehr Schmerzen bereiten.

Der Werwolf bewegte sich die gesamte Zeit über nicht.

„Und? Wirklich bitter?“, murrte er nach einer Weile.

Shujin schüttelte wieder den Kopf.

„Nein... genau perfekt... richtig lecker..“, murmelte er verlegen.

Okami erwiderte seinen beschämten Blick mit einem Grinsen.

„Na, wenn das so ist! Dann bin ich wenigstens für einen annehmbar auf dieser Welt..“, er seufzte und blickte an die Decke.

..

Shujin betrachtete Okamis trauriges Gesicht mitleidig und raschelte mit den Flügeln. Dann rutschte er etwas hoch, um seinem Gegenüber ins Gesicht sehen zu können.

„Ich mag dich!“, er lächelte.

Okami sah ihn kurz stumm an, knuffte ihn dann wieder sanft.

„Ich dich auch...“, sachte zog er ihn an sich heran und küsste ihn ein weiteres Mal.

Sein Kuss wurde vorsichtig erwidert. Shujin schmiegte sich an ihn und löste dann den Kopf. Er fühlte sich geborgen und lehnte sich an Okamis Brustkorb.

Okami kraulte seinen neugefundenen Liebling.

„Hey.. Kleiner...“, er murmelte leise, doch als er zu ihm blickte, war er eingeschlafen. Mit ruhigem Atem verharrte er in dieser Position und lächelte dabei. Okami musterte ihn lange, bevor er sich vorsichtig mit ihm hinlegte. Er zog die Decke näher an sie heran. Mit Shujin im Arm schlief auch der Werwolf bald ein.
 

_ _ _
 

Endlich waren sie dicht von Bäumen umgeben.

Als sie eine Weile gegangen waren, wurde Hígeki schwindelig, kurzfristig sah er bloß noch verschwommen. Er wollte sich nichts anmerken lassen, biss sich deswegen in die Unterlippe.

Tamashi beobachtete seinen Liebling genau und hielt ihn vorsichtshalber fest.

„Alles in Ordnung?“

„Ja...“, Hígeki nickte, schwankte aber etwas gegen ihn, stellte sich aber sofortig wieder gerade hin, „Lass uns weitergehen, ja?“, der Schwarzhaarige zwang sich zu einem Lächeln.

Tamashi war aber nach wie vor besorgt.

„Wenn du meinst...“, er drückte ihn noch fester an sich, so gingen sie langsam weiter.
 

...

Kyôfu hatte sich bereits auf dem Weg zu Hígekis und Tamashis zu Hause gemacht. Er würde sie dort überraschen.

Schnell fand er das Haus wieder und landete ungesehen am Dach, bevor er eine Fensterscheibe einschlug und in das Dachgeschoß kletterte. Er blickte sich um und lauschte. Wie es aussah, war er tatsächlich vor ihnen angekommen. Grinsend blickte er sich um.

°So eine Bruchbude...°, Kyôfu schmunzelte, °Ob der Köter da ist... oder ob Shujin ihn schon zur Strecke gebracht hat...°, langsam schritt er die Treppe, die in den Flur führte, hinab. Mit lautlosen Schritten, fand er sich schnell in dem Wohnzimmer wieder, wo er sich erstmal gemütlich machte.
 

_ _ _
 

Shujin schnüffelte ihm Schlaf in der Luft und schreckte hoch.

Es war eindeutig... dieser Geruch konnte nur einem gehören, er war zwar sehr schwach, aber unfehlbar. Panik stieg in dem Mischling hoch und er begann zu zittern, wovon auch Okami aufwachte.

Der Werwolf rieb sich die Augen, sie hatten nicht besonders lange geschlafen.

„Was hast du?“, er setzte sich ebenfalls auf und zog ihn zu sich, um ihn zu beruhigen.

Shujin riss sich los und sprang auf.

„Kyôfu ist... hier... er wird mich suchen...“, murmelte er leise und blickte nachdenklich zu Boden.

°.. Ich werde ihn nie los... wieso habe ich geglaubt, jemals von ihm loszukommen?..°, traurig blickte er zu Okami, „Bleib da.. dann lässt er dich in Ruhe...“, er machte sich daran, aus dem Zimmer zu gehen.

Okami reagierte und sprang entsetzt auf. Geschockt hielt er seinen Liebling fest und zog ihn zurück.

„Vergiss es!! Ich geb dich jetzt nicht mehr her!! Dann soll er doch kommen.. ich beschütz dich, das hab ich dir versprochen!!“, er schlang die Arme um den Kleineren und küsste ihn.

Shujin erwiderte nur kurz, bevor er Okami zurückschob. Mit Tränen in den Augen sah er den Werwolf an.

„Ich habe Angst um dich... ich will dich auch nicht mehr hergeben!!!“, nun konnte Shujin die Tränen nicht länger zurückhalten und er kuschelte sich wieder an ihn. Das würde vielleicht die letzte Gelegenheit sein, bevor sie Kyôfu begegneten.

...

Kyôfu schritt inzwischen durch das Wohnzimmer.

Sein Blick blieb interessiert an einer braunen Feder hängen, die am Boden lag.

°Was haben wir denn da.... hast du hier gekämpft, Shujin... oder mich verraten?°

Kurz lauschte er, konnte dann ihre Stimmen vernehmen. Er verstand zwar nicht jedes Wort, wusste aber sofort, dass er verraten worden war.

...

Okami streichelte Shujin beruhigend über den Kopf.

„Ist schon gut... ich überlass dich ihm nicht...“, er blickte durchs Zimmer, „Da.. hau’ durchs Fenster ab, ich kümmer mich um ihn... er wird dich nicht finden!!“

Doch Shujin schüttelte nur den Kopf, „Nein.. er ist zu stark... ich will dich nicht in Gefahr bringen!!“

„Mach dir um mich keine Sorgen!!“, er packte Shujin, trug ihn zum Fenster, öffnete dieses und schupste seinen Liebling sanft hinaus, „Und jetzt beeil dich!!“, meinte er bestimmt, bevor er das Fenster wieder zuknallte.

„Nein... NEIN!!“, Shujin blieb am Fenster, sank dann auf die Knie. Viele Tränen liefen über seine Wangen. Irrsinnige Angst machte sich in ihm breit.

°Wieso... das... das geht nicht gut.. Kyôfu wird ihn in Stücke reissen...°

...

Kyôfu hörte den Lärm, doch schmunzelte nur.

°Hígeki ist mein Ziel... was kümmert mich so ein dreckiger Verräter..°, er ließ sich in einen Couchsessel fallen und schlug die Beine übereinander. So würde er warten, bis Hígeki endlich hier auftauchte.

...

Okami lauschte an der Türe und knurrte leise.

°Verdammt... was soll das? Er war doch gerade hier, oder?...°, vorsichtig machte er die Türe auf und blickte den Gang entlang. Doch Kyôfu war nicht zu sehen, auch wenn er jetzt schon deutlich seinen Geruch in der Nase hatte.

...

Kyôfu hörte die Türe, als sie von Okami geöffnet wurde.

°Der Köter sollte es sich zweimal überlegen, ob er sich mir in den Weg stellt...°, doch er machte keine Anstallten aufzustehen. Seine Kräfte wollte er nicht mutwillig verschwenden.

...

Shujin bibberte nervös und stand auf.

Er würde nicht fliehen und Okami hier alleine lassen, eher würde er mit ihm sterben.

So flatterte er um das Haus und dann hoch auf das Dach, wo er sofort das eingeschlagegene Fenster entdeckte. Er wusste sofort, wessen Werk das war und kletterte selbst leise hinein. Immer wieder musste er sich über die Augen wischen, da er sonst nur verschwommen sah. Auch wenn er Okami keine große Hilfe sein konnte, musste er doch Alles geben.

...

Okami erblickte die offene Wohnzimmertüre, hinter dieser würde sich Kyôfu befinden.

°Er hat ihm weh getan...°, der Werwolf wurde wütender und ging auf die Türe zu, stockte dann aber, als er den Lärm im Obergeschoss hörte.

Shujin flatterte die Treppe hinunter, am schnellsten Weg zu seinem Liebling.

Okami rümpfte die Nase.

°Hm? Ich dachte er wäre im Wohnzimmer... ist er doch auch... aber wer?...°, langsam dämmerte es ihm und erneut stieg Panik in ihm hoch.

°Verdammt... er sollte doch abhauen!°, er lief in Richtung Treppe.

...

Shujin sprang über das Geländer, landete am Treppenabsatz. Er blickte sich um und sah, dass Okami auf ihn zukam.

°Wenn ich zuerst bei Kyôfu bin, dann kann ich ihn von Okami ablenken...°, schnell drehte er seinem Liebling den Rücken zu und lief in die Richtung des Wohnzimmers.

Doch Okami beschleunigte seine Schritte, packte ihn fest und zog ihn zu sich zurück.

„Shujin... bleib hier... du kleiner Dummkopf...geh nicht wieder zu ihm!!“, meinte er leise und sehr besorgt.

...

Kyôfu hörte ihre Stimmen nun deutlicher.

°Shujin... du kleiner, dreckiger Verräter... der Tag musste ja kommen, an dem du für mich wertlos wirst...°, er grinste aber und drehte eine seiner Haarsträhnen mit einem Finger.

...

Shujin wehrte sich.

„Aber... aber, wenn ich ihn ablenke, dann tut er dir nichts...“, wieder versuchte er, sich loszureissen, unbeholfen schlug er mit den Flügeln. Wieder sammelten sich Tränen in seinen Augen.

Okami drückte ihn nur fester an sich und streichelte ihn mit der freien Hand über den Kopf.

„Nein... du musst bei mir bleiben, hörst du?“, böse blickte er in die Richtung, in der sich Kyôfu befinden musste und dann knurrte er, „Ich bin ja nicht ganz wehrlos...“

„Egal.. ich bleibe bei dir!“, flüsterte der Mischling nun und drückte sich an ihn.

Okami merkte, wie stark er zitterte.

„Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragte er leise.

Shujin drehte sich zu ihm herum und dachte kurz nach.

„Kyôfu scheint darauf zu warten, dass wir zu ihm gehen... und... wenn wir nicht zu ihm gehen?“, unsicher sah er Okami an.
 

_ _ _
 

Hígekis Wunden waren schnell fast wieder verheilt und auch sein Kreislauf stabilisierte sich bald.

„Tama... fliegen wir Heim?“, er sah seinen Liebling ernst an.

Tamashi musterte ihn kurz.

„Hm... wenn es dir wieder besser geht?“, er betrachtete nun seinen Rücken und die Flügel genauer und bemerkte auch, dass die Schnitte fast weg waren.

„Gut... sag aber, wenn es dir zu viel wird, ja?“

Hígeki nickte.

„Ja...“, er nahm Tamashi an der Hand, flog dann los. Tamashi kam nach, wenn anfangs noch widerwillig, denn etwas an Hígekis entschlossenen Blick beunruhigte ihn.

Hígeki aber ließ sich nicht abbringen.

°Kyôfu weiß, wo wir wohnen... ich wette, er ist zu Hause... ich werde ihn umbringen...°

† Dark Memories † -38-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

38
 

„Kyôfu scheint darauf zu warten, dass wir zu ihm gehen... und... wenn wir nicht zu ihm gehen?“, flüsterte Shujin und sah Okami unsicher an.

...

Okami dachte nach und sah zu der Tür, hinter der sich Kyôfu verbarg. Seine Augen wanderten zu dem Schloss. Und er bemerkte, dass der Schlüssel von außen steckte, worauf er sofort reagierte.

„Geh ein Stück zurück..“, knurrte er leise, huschte zur Tür und verschloss sie. Eilig blickte er sich um. Die Kommode, die ein Stück weiter stand, schien geeignet zu sein, um die Türe zu verbarrikadieren. Er schob sie davor und packte dann Shujin, der ihn verblüfft beobachtet hatte, am Handgelenk.

„Jetzt komm schnell!!“, gemeinsam liefen sie zur Haustür, Okami verschloss sie kurzerhand. Und schon zog er den Kleineren weiter. Sie mussten so schnell wie möglich weg. Shujin sprang aus Gewohnheit vom Boden ab und breitete seine Flügel aus, doch Okamis Hand verhinderte dies. Er zog ihn zurück zu Boden und so lief Shujin so schnell es ging neben dem Werwolf her.

„Ah.. deine Flügel... die sollte hier niemand sehen...“, Okami sah den Mischling kurz besorgt an und suchte denn für ihre weitere Flucht nur die dunkelsten Gassen auf.
 

~
 

Kyôfu bemerkte ihre Flucht, doch er machte keine Anstalten, ihnen zu folgen, denn sie waren nicht der Grund, weshalb er hier war.

„Feige...“, schmunzelte er vor sich hin und er setzte sich zurück auf die Couch.
 

~
 

Shujin zog seine Flügel dicht an sich.

°Ach.... ich mache nur Ärger...°, traurig seufzte er, auch wenn jetzt wenig Zeit für solche Gedanken blieb.

„Wohin... laufen wir denn jetzt?“, murmelte Shujin.

Okami zog ihn beim Laufen immer wieder weiter zu sich. Er bemerkte, dass der Kleinere kaum noch konnte.

„Keine Angst... wir gehen zu nem Kumpel von mir... der ist auch ein Werwolf...es wird ihn nicht stören, dass du Flügel hast.. bei ihm können wir bestimmt ne Weile bleiben...“, sie Bogen um eine Ecke, wo sie kurz verschnaufen würden. Nebeneinander blieben sie stehen.

Shujin keuchte außer Atem, doch wurde sofort von Okami in den Arm genommen.

Der Mischling nickte und schmiegte sich erschöpft an den Größeren.

„Okay... das ist gut..“, murmelte er erleichtert.

Kurz warteten sie noch, bis Okami ihn wieter an die Hand nahm.

„Mh... komm... das ist noch ein Stückchen..“

„Ja..“, ohne zögern kam Shujin mit. Vielleicht würde doch alles gut werden und Kyôfu würde ihn vergessen. Vielleicht könnte er tatsächlich ein neues Leben mit Okami beginnen. Diese Gedanken machten ihn überglücklich.

Okami sah grinsend zu seinem Liebling.

„Du brauchst keine Angst zu haben... er ist wirklich nett...“

Shujin sah zu ihm hoch.

„Hm... aber lass mich nicht alleine mit ihm, ja?“, sie gingen weiter, die Gegend in die sie kamen, wirkte mit jeder Gasse, die sie überquerten, verlassener

Okami sah ihn erstaunt an.

„Nein... natürlich nicht.. wenn du das nicht willst... hm...“, er nahm ihn wieder in den Arm und beugte sich ein wenig, um in sein Ohr flüstern zu können, „...du bist mein Kleiner... und das wird er auch verstehen...“

Shujin wurde schlagartig rot und bekam Herzklopfen. Verlegen nickte er.

Okami kraulte seinen Nacken.

„Und Kyôfu wird nicht nach mir suchen... für ihn war ich nichts wert.. er wird seine Zeit nicht mit mir verschwenden..“, Shujin lächelte verträumt.

Okami lächelte bei diesem Anblick. Er wollte nichts lieber, als Shujin glücklich zu sehen.

Doch sein Blick hob sich schnell wieder.

„Schau... wir sind schon gleich da...“, der Werwolf deutete an ein kleines Haus, das an der Ecke einer Gasse stand.

Der Mischling folgte seinem Blick.

„Das...“, doch sein Lächeln war schnell aus dem Gesicht gewischt. Erschrocken wurde er still und sank etwas in sich zusammen.

°... Nein.... das darf doch nicht wahr sein... nicht ausgerechnet... Okami wird mich hassen....°

Erinnerungen stiegen in ihm hoch, genauso wie Panik, die er mit aller Kraft zu unterdrücken versuchte. Er wollte sich nichts anmerken lassen, nicht gerade jetzt, als alles so gut ausgehen sollte.

Okami bemerkte seine Reaktion trotzdem und erneut zog er ihn in seine Arme.

„Was hast du denn?... Du musst wirklich keine Angst haben..“, sanft küsste er seinen Liebling.

Shujin erwiderte den Kuss, doch er schloss die Augen nicht, sondern drückte Okami etwas zurück. Sofort kam ein schlechtes Gewissen in ihm hoch und er schüttelte hastig den Kopf.

„Ich... ich habe keine Angst... es ist nur...“, er seufzte, „Nein... lass uns weitergehen!“

Okami sah ihn verdutzt an.

„Wo sollen wir denn sonst hin?“, fragte er und zog ihn dann ernst zu sich, „Was ist?“

Shujin schüttelte wieder den Kopf.

„Nein... es ist nichts... Okami... lass uns zu deinem Freund gehen...“, er erwiderte Okamis Blick ebenso ernst.

Der Blick des Werwolfes wurde nur noch verdutzter.

„Mhhh... Okay..... aber du musst wirklich keine Angst haben...“, er lächelte einfühlsam und nahm den Kleineren an der Hand. So gingen sie gemeinsam weiter zu dem Haus.
 

~
 

Okami klopfte mit einem Gewissen Muster an der Türe. So würde sein Freund wohl erkennen, dass er es war, der ihn besuchte.

Shujin stand mit gesenkem Kopf neben ihm. Schnell ging die Türe auch auf.

°Ich hoffe stark, dass er mich nicht erkennt...°, Shujin begann zu zittern.

Okami lächelte aber.

„Hey du... sorry, dass ich dich so überfall... aber wir haben zu Hause nen Wasserschaden... können wir solange bei dir bleiben?“, er grinste freundlich und zog Shujin näher zu sich.

Der Mischling blickte kurz auf, doch es brauchte auch nur diesen Moment und schon hatte er ihn eindeutig wiedererkannt. Panisch blickte er wieder zu Boden und brachte nur ein stocksteifes „Hi...“, heraus.

Okami sah seinen Kumpel an.

„Sorry... er ist ein wenig schüchtern..“, schmunzelte und nahm Shujin sogleich in den Arm um ihn zu beruhigen.

°Okami versteht das nicht...°, Shujin schüttelte leicht den Kopf, „Es geht schon..“, murmelte er und er streckte Okamis Freund die Hand zum Gruß hin. Noch immer unsicher blickte er auf und blieb unwillkürlich an dessen violetten Augen hängen.

Dieser nahm die Hand an und schüttelte sie, trotzdem war er noch etwas misstrauisch und er musterte den Kleineren.

°Irgendwo... hab ich ihn doch schonmal gesehen...°, er blickte tief in die Augen seines Gegenübers, kam aber einfach nicht darauf.

„Hmm... okay.... wenn’s nicht allzulange ist... ich hab nicht so viel Platz hier...“, murrte er aber schließlich.
 

_ _ _
 

Tamashi blickte sich um. Sie waren schon fast zu Hause.

Noch immer etwas besorgt blickte er zu Hígeki, doch erleichtert stellte er fest, dass es ihm schon besser zu gehen schien.

Gemeinsam landeten sie vor der Haustüre. Hígeki zog leise den Schlüssel aus seiner Tasche und sperrte die Türe auf. Doch sofort zwang ihn der Geruch zu einem gereizten Knurren. Er erkannte sofort, dass Kyôfu schon hier war.
 

~
 

Kyôfu lauschte und hörte sofort, dass sie gekommen waren.

°Hígeki... endlich...°, er seufzte unhörbar und erhob sich etwas angespannter.
 

~
 

Tamashi erschrak, als er den Älteren beobachtete.

„Er... ist hier, oder?“, flüsterte er erschrocken und hielt Hígeki am Oberarm zurück.

Hígekis Blick ruhte kurz an Tamashi, blickte in seine blutroten Augen.

„Ja...“, er murmelte leise und ließ sich nicht weiter aufhalten.

Sofort entdeckte er die von der Kommode verstellte Türe.

Tamashi tapste hinterher. Erneut stieg große Angst in ihm hoch.

„Hígeki.. er ist stärker als du..“, fiepte er. Er wollte nicht, dass sich Hígeki noch einmal in eine solche Gefahr brachte.

An diese Tatsache wurde Hígeki nicht gerne erinnert und er knurrte erneut gereizt. Dass er schwächer war, wusste er selbst, dennoch ging er weiter.

„Ich muss es versuchen... er wird mich nie in Frieden leben lassen, wenn ich es nicht beende...“, entschlossen schob er die Kommode aus dem Weg.

Tamashi riss sich zusammen.

„Okay... Dann helfe ich dir aber!!“, knurrte er und stellte sich neben seinen Liebling.

Hígeki sah ihn verblüfft an. Doch es stimmte... gemeinsam hatten sie viel eher die Chance zu gewinnen.

„Tama... dann schaffen wir das gemeinsam...“, er lächelte und zog den Blauhaarigen zu sich, um sanft seinen Mund zu küssen. Tamashi hatte zwar Angst, doch Hígekis Nähe gab ihm neuen Mut.

Hígeki schloss auf. Kurz lächelte er seinen Liebling an, dann öffnete er die Türe.

Da stand das Scheusal, mit dem Rücken zu ihnen, als hätte er nichts zu befürchten. Hígeki konnte sich vorstellen, wie dreckig er in diesem Moment wohl grinste.

„Kyôfu...“, knurrte der Schwarzhaarige mehr als gereizt.
 

~
 

Kyôfu drehte sich zu ihnen um. Und tatsächlich grinste er.

„Endlich... ihr habt lange gebraucht...“

Tamashi sträubten sich die Nackenhaare.

„Spar dir deine Worte...“, knurrte Hígeki, langsam ging er auf den älteren Vampir zu.

Doch Kyôfu hörte nicht auf zu lächeln.

„So... dann entscheiden wir wohl jetzt... wie unser Schicksal aussieht...“, ohne hinzusehen zog er einen Pflock aus seiner Manteltasche.

Tamashi erschrak und klammerte sich fester an Hígeki.

Hígeki hatte damit gerechnet. Er blickte bloß kurz auf den Pflock, dann wieder hoch zu seinem Schaffer.

„Ja... es wird sich zeigen...“, er knurrte aggressiv und spannte die Flügel ein wenig.

Kyôfu grinste breiter und sprang mit Hilfe seiner Flügel vom Boden ab. Schnell kam er so auf die Beiden zu, mit dem Pflock auf Hígekis Herz gerichtet.

Tamashi blieb weiterhin bei dem Ältern, doch nur um ihn im Notfall wegziehen zu können.

°Das wird nicht gut ausgehen..°, ängstlich sah er Kyôfu entgegen.

...

Hígeki packte Kyôfus Arm und stoppte den Angriff somit. Die Hand, in der er den Pflock hielt, verdrehte er nach hinten. Beide mussten sie mit den Flügeln schlagen, um ihr Gleichgewicht zu halten, das machte es für Tamashi fast unmöglich in der Nähe seines Lieblings zu bleiben.

Kyôfu plante Hígeki hinterrücks ein Bein wegzuziehen, den Pflock hatte er noch immer auf sein Herz gerichtet.

Tamashi erkannte das und er reagierte schnell. Kurzentschlossen machte er einen Satz auf Kyôfu zu und biss in dessen Bein.

Hígeki nützte das und wich etwas zurück. Wütend platzierte er einen Tritt in die Magengrube Kyôfus, der erschrocken durch den Schmerz an seinem Bein, in die Knie gegangen war.

Vor Schmerz jauchzte er leise. Ohne zu zögern packte er Tamashi, der noch immer an ihm verbissen war, am Haarschopf und zog ihn brutal von sich weg.

Tamashi schrie auf und versuchte sich loszureißen, doch das tat noch mehr weh. Aufgeregt flatterte er mit den Flügeln.

Hígeki packte den Arm, mit dem Kyôfu Tamashi festhielt und biss so fest es ging zu. Kyôfu ließ daraufhin den Kleineren los und widmete sich wieder seinem eigentlichen Ziel. Den Pflock hatte er wieder in seine Manteltasche rutschen lassen. Erzürnt sah er auf Hígeki nieder, der sich noch immer in seinen Oberarm verbissen hatte. Wütend packte er ihn am Schopf und biss in seinen Hals. So ineinander verbissen, rangen sie eine Weile um die Oberhand. Tamashi stolperte einige Schritte zurück und sah ihnen verängstigt zu.

°Ich muss ihm helfen... aber wie?...°, kurz dachte er noch perplex nach, dann kam er Kyôfu aber von hinten näher und angelte den Pfock aus dessen Tasche, bevor er wieder einen Satz nach hinten machte.

„Was mache ich denn jetzt damit?“, fiepte er ängstich, mehr zu sich selbst.

Kyôfus Zähne waren noch immer tief in Hígekis Hals geschlagen. Er trank nicht von ihm, zwang ihn aber in die Knie. Hígeki merkte, dass er langsam die Oberhand verlor. Auch er hatte seine Reisszähne noch immer fest in dem Oberarm vergraben. Also biss er so fest er konnte zu, bis er merkte, dass das Fleisch seinen Zähnen nachgab. Sogleich schmeckte er das Blut seines Schaffers und er musste fast würgen, als er ein Stück von dem Fleisch auf den Boden spuckte.

Vor Schmerz ließ er jetzt auch Hígeki los und taumelte fauchend etwas zurück. Seine Hand drückte er an die blutende Wunde an seinem Arm. Wütend sah er die Beiden an und erblickte sofort Tamashi, der ängstlich mit dem Pflock in der Hand dastand. Hastig stürzte Kyôfu auf ihn zu.

† Dark Memories † -39-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

39
 

°Irgendwo... hab ich ihn doch schonmal gesehen...°, Okamis Freund blickte tief in Shujins Augen, kam aber einfach nicht darauf.

„Hmm... okay.... wenn’s nicht allzulange ist... ich hab nicht so viel Platz hier...“, murrte er aber schließlich.
 

~
 

Shujin blickte weg.

°Er scheint mich noch nicht erkannt zu haben... was für ein Glück...°, er drückte sich etwas hinter Okami. Vielleicht würde er es schaffen, unerkannt zu bleiben?

Okami schmunzelte auf Shujins Verhalten hin und schlang einen Arm um ihn.

„Ja... wird bestimmt nicht lange dauern..“

...

Shujin blickte sich um.

°Es ist alles noch genauso wie damals...°, resigniert seufzte er und kuschelte sich noch weiter zu Okami.

Okamis Freund schloss hinter ihnen die Türe zu.

„Hmm... ihr könnt daweil im Gästezimmer schlafen... du weißt ja, wo es ist, Okami...“, seine Augen ruhten aber immer noch auf Shujin.

°Woher kommt er mir so bekannt vor?..°

„Ja... vielen Dank.. ist vielleicht nur für heute..“, Okami grinste seinen Freund an und schob Shujin dann vor sich her in Richtung des Gästezimmers.

Der Braunhaarige ließ sich schieben, blickte aber noch einmal zurück und dabei direkt zu Okamis Freund. Unwillkürlich zuckte er zusammen und so schnell er konnte richtete er seinen Blick wieder nach vorne.

°..ich bin ein Idiot °, fiepte er gedanklich.
 

~
 

Okamis Freund sah den Beiden noch eine Weile hinterher. Danach schlenderte er in die Küche, wo er sich Kaffee machte.

°Irgendetwas verheimlicht der Kleine doch auch... na ja... ich glaube, ich mache mich nur selbst verrückt...°
 

~
 

Im Zimmer ließ Shujin sich erleichtert aufs Bett fallen.

„Tut mir leid.... du hast wirklich nur Ärger mit mir...“, murmelte er dann resigniert und blickte reuig an die Decke.

Okami hatte die Türe geschlossen und setzte sich nun neben ihn aufs Bett.

„Ach... stimmt doch gar nicht... du machst mir keinen Ärger...“, er beugte sich zu ihm und gab dem Mischling einen Kuss an dessen Wange.

Shujins Herz machte einen kleinen Hüpfer und er kniete sich hin, bevor er Okami stürmisch umarmte.

„Das ist lieb, dass du das sagst..“, nuschelte er glücklich und küsste den Werwolf.

Okami grinste. „Hey... nicht so stürmisch..“, doch anschließend erwiderte er den Kuss genauso intensiv.

Shujin kippte mit ihm um und lag nun auf seinem Liebling. Glücklich schmuste er sich an den Größeren und führte den Zungenkampf dabei weiter fort.

Okami drückte ihn fest an sich, unterbrach den Kuss dann aber keuchend. Er strahlte den Mischling ebenso glücklich an. Shujin war ebenso außer Atem.

Schnurrend schmuste er sich wieder an ihn.

„Okami... danke... ich bin dir so unglaublich dankbar für alles...“, nuschelte er.

Der Werwolf strich ihm grinsend über den Rücken.

„So?.. Für was denn?...“

Shujin sah ihn leicht schmollend an.

„Na... dass... dass du mich beschützt... und mich... so lieb behandelst und dich um mich kümmerst und nicht gemein zu mir bist!!“, er wurde etwas rot, „Ich hab noch nie jemanden wie dich gekannt!!!“, brachte er schließlich heraus.

Okami setzte sich nun auf und zog ihn in seine Arme.

„Du musst nicht dafür dankbar sein, wenn man nett zu dir ist.... das ist doch eigentlich ganz normal, oder?...“, er wuschelte durch das braune Haar, „Aber dich habe ich ganz besonders lieb...“, er gab ihm noch einen kleinen Kuss.

Shujin erschauderte wohlig bei diesen Worten und er wurde wieder rot.

Verträumt nickte er und klammerte sich wieder an den Werwolf.

Okami musste wieder grinsen. Gedankenverloren strich er ihm weiter durch sein Haar.

Shujin seufzte wohlig, er genoss jede von seinen Berührungen.

Doch als ihm wieder einfiel, was in diesem Haus passiert war, öffnete er die Augen. Sein Blick galt der Leere und er rührte sich nicht mehr.

Okami sah ihn verwirrt an.

„Hey... Kleiner.. was hast du denn?“

Shujin wusste, er würde es nicht länger geheimhalten können.

„Okami... ich ... ich kenne deinen Freund... Yujin..“, als er den Namen aussprach, zuckte er zusammen, er begann zu bibbern und schluckte.

„Kyôfu war mit mir... mal hier... in diesem Haus...“
 

_ _ _
 

Vor Schmerz ließ Kyôfu jetzt auch Hígeki los und taumelte fauchend etwas zurück. Seine Hand drückte er an die blutende Wunde an seinem Arm. Wütend sah er die Beiden an und erblickte sofort Tamashi, der ängstlich mit dem Pflock in der Hand dastand. Hastig stürzte Kyôfu auf ihn zu, er würde nicht zulassen, dass Tamashi den Pflock gegen ihn richten würde.
 

~
 

Tamashi fiepte ängstlich auf, er wusste nicht, was er machen sollte und blieb vor Schreck stehen. Nur die Arme hielt er zum Schutz vor sein Gesicht.

Hígeki sah ihm erschrocken nach. Tamashi durfte nichts passieren, also machte er hastig einen Satz hinterher und packte Kyôfu an einem seiner Flügel und zog ihn unsanft daran zurück. Mit der anderen Hand packte er ihn an den Haaren und drückte ihn mit diesem Hebelgriff zu Boden.

Kyôfu knurrte verärgert auf, als er sah, dass Tamashi nun fluchtartig einige Schritte rückwärts machte. Er hielt den Pflock noch immer in seinen Händen. Hígeki blickte wütend auf seinen alten Meister hinunter. Und als all diese Erinnerungen in ihm aufkamen, verdrehte er den schwarzen Flügel ein Stück zu weit und er hörte den Knochen unter seinen Fingern bersten.

Kyôfu, der die noch immer stark blutende Wunde an seinem Arm festgehalten hatte, vergaß blitzartig diesen Schmerz, der von seiner neuen Verletzung verdrängt worden war. Mit zitternder Stimme schrie er auf. Um sich aus dieser Lage zu befreien, drehte er sich ruckartig um und griff nach Hígekis Hals. Er setzte seine Klauen dort an und drückte zu. Hígeki keuchte überrascht auf, als er so plötzlich keine Luft mehr bekam.

„Nein!! Lass ihn los!!“, Tamashi erschrak und machte mutig wieder einen Satz nach vorne. Ungehalten trat er Kyôfu ins Gesicht.

Hígeki wurde endlich wieder losgelassen und er holte estmal tief Luft. Keuchend sah er auf Kyôfu hinab. Dieser saß gekrümmt am Boden. Sein rechter Flügel stand grotesk zur Seite und aus der Wunde an seinem Arm klaffte noch immer Blut. Doch in Hígeki kam kein Mitleid auf. Er stellte den Fuß an Kyôfus Brustkorb und drückte ihn daran zurück zu Boden, bevor er sich auf ihn setzte.

Kyôfu keuchte nochmal auf, er wollte sich auflehnen, doch Hígeki drückte ihn am Kinn mit Leichtigkeit wieder zurück. Dem älteren Vampir wurde schwummrig vor Augen.
 

~
 

Tamashi sah zitternd zu.

„B..Brauchst du den?“, fragte er leise und reichte Hígeki den Holzpflock. Er sah von Hígeki

zu Kyôfu hinab. Er keuchte und seine Augen verrieten, dass er schon längst am Ende seiner

Kräfte war.

Hígeki nahm den Pflock und sah Tamashi dankbar an.

Schnell verflog aber wieder jede Freundlichkeit aus seinem Blick und er starrte zurück auf

Kyôfu.

„Sieh mich an, Bastard...“, zischte er leise und hielt den Pflock dabei direkt an dessen Herz, „Diesmal mache ich keinen Fehler dabei...“

Kyôfu sah ihn zittrig atmend an und lächelte dann sehr schwach.

„Ja... wie damals... nur bist du diesmal noch herzloser geworden...“

Tamashi sah dem Geschehen fassungslos zu. Er wollte nicht stören und er wollte nicht aus der Nähe mit ansehen, was mit Kyôfu geschehen würde, also ging er einige Schritte zurück und drückte sich in eine Ecke des Raumes.
 

~
 

Hígeki riss das Hemd des Unterlegenen auf.

„Ja...“, murrte er monoton und sah kurz auf, bemerkte dass Tamashi nicht mehr nahe stand, denn er wollte insgeheim nicht, dass sein Liebling das mitanhören musste,

„Du... bist selbst daran schuld... du hättest ein schönes Leben mit mir führen können... du weißt genau, was ich für dich empfunden hatte!!“, er sprach leise mit ein einem aggressiven Zischen. Mit dem Pflock strich er über die nun freigelegte Haut über Kyôfus Herzen.

Kyôfu sah mit leicht verschwommenen Blick in Hígekis Gesicht.

„Ich weiß... du bringst mich um.. und ich weiß.... wie sehr du mich geliebt hattest... könnte ich die Zeit zurückdrehen, würde ich es ungeschehen machen....“

„Du kannst es aber nicht ungeschehen machen... du hattest deine Chance...“, fauchte Hígeki nun etwas aufgebrachter, „Und ich bedaure noch heute, dass du sie nicht wahrgenommen hast...“, Hígeki versuchte seine Stimme zu dämpfen.
 

~
 

Tamashi hatte es aber gehört. Er hatte jedes ihrer Worte genau verstanden.

°Hat... das gestimmt... was Kyôfu... gesagt hat..?°, ihm schossen Tränen in die Augen, als er sich an die Stunden erinnerte, die er alleine mit Kyôfu verbracht hatte. In ihm hallten all die Dinge, die er ihm erzählte, wieder.

°Er hatte also doch recht... aber... ich kann nicht glauben, dass Hígeki das alles nur gespielt hat...°
 

~
 

„Hígeki... meine Liebe hat dich damals wohl überfordert... schade... dass es so enden muss... bevor du mir das Leben nimmst... kannst du mich ein letztes Mal... küssen?“, fragte er von den Schmerzen wie betäubt.
 

~
 

Tasmashi wollte den Beiden nicht mehr zuhören. Er rutschte an der Wand entlang, bis er die Türe erreichte, die noch immer offen stand. Er huschte hindurch und setzte sich in den Flur, wo er leise zu weinen begann. Es war also alles nur eine Lüge gewesen? Und er war bloß ein Ersatz gewesen... Hígeki hatte es doch eben selbst gesagt... er bedauerte es also, dass er nicht mit Kyôfu zusammen sein konnte... das waren doch eben seine Worte gewesen.
 

~
 

Hígeki knurrte.

„Überfordert?... Ich will dein Geschwätz nicht mehr hören...“, doch auch er stand seblst den Tränen nahe.

„Du.. hast mich so enttäuscht...“, er sah in seine Augen, bevor er sich etwas nach unten lehnte und Kyôfus Mund mit seinem verschloss. Er stricht mit der Zunge erst über seine blutige Unterlippe. Kyôfu erwiderte den Kuss unter Tränen. Er stupste Hígekis Zunge liebevoll an, spürte dann aber starke Schmerzen, die er schon einmal gefühlt hatte. Und schnell wurde alles schwarz vor seinen Augen.

..

°Endlich...°

Hígeki spürte, als er unter sich den Halt verlor. Kyôfu löste sich auf. In Nichts, genau wie er es damals hätte tun sollen. Er hatte es diesmal also richtig gemacht. Es dauerte einige Minuten, dann waren alle Spuren von dem Vampir verschwunden. Nichts, was an ihn erinnern würde.

Hígeki stand auf, den Pflock hielt er noch immer in der Hand.

Noch immer ziemlich durcheinander blickte er sich um, konnte Tamashi aber nirgends entdecken.

°Tama? ... Nein...er hat das bestimmt falsch verstanden...°, er verließ schnell das Zimmer und entdeckte ihn auch sofort im Flur auf dem Boden sitzen.

Perplex ließ er den Holzpflock neben seinem Liebling auf den Boden fallen. Er starrte auf ihn hinab, war aber nicht fähig etwas zu sagen, als er all die Tränen bemerkte.

..

Tamashi hatte gemerkt, dass Hígeki den Flur betreten hatte. Langsam drehte er den Kopf zu ihm und blickte verheult zu ihm auf.
 

~
 

Hígeki sah ihn kurz an und blickte dann wieder zur Seite.

Er ließ sich neben ihm auf dem Boden nieder, traute sich aber schlechten Gewissens weder etwas zu sagen noch etwas zu machen.

Tamashi ruschte etwas von ihm weg. Sein Blick ruhte noch immer auf Hígeki und als er dessen gedankenverlorenen Blick sah, kamen ihm erneut die Tränen.

°Ich will endlich die Wahrheit wissen...°

„Wieso... Wieso hast du ihn umgebracht, wenn du ihn doch geliebt hast!!!“, fauchte er plötzlich sehr aufgebracht.

Hígeki zuckte zusammen, als er seinen Liebling so etwas sagen hörte und sah ihn kurz darauf entsetzt an.

„Ich habe ihn nicht mehr geliebt... schon lange nicht mehr!“, fauchte er nun ebenso zurück.

Tamashi zuckte zusammen und rutschte noch weiter von dem Größeren weg. Ängstlich zog er die Knie an und und stützte den Kopf darauf auf. Seine Flügel zog er wieder dicht an.

Hígeki sah dem Jüngeren dabei zu und erchrak dabei von sich selbst. Es war noch nie vorgekommen, dass er in diesem Tonfall mit ihm gesprochen hatte.

„Tama... es... tut mir leid...“, murmelte er leise und er blickte weg, blieb dort sitzen, wo er war, um ihm nicht noch mehr Angst zu machen.
 

~
 

Tamashi blickte schluchzend auf. Er zitterte und konnte die Tränen nun wirklich nicht mehr zurückhalten. Seinen Flügel legte er schützend über sein Gesicht. Hígeki sollte seine Tränen nicht sehen. Hígeki... er hatte wirklich gedacht, er würde ihn kennen.. und er hatte ihm vertraut. Und nun war diese schönste Zeit seines Lebens nichts als eine Lüge gewesen?

..

Hígeki stand nun entschlossener auf und ging zu ihm hinüber, setzte sich ihm gegenüber auf den Boden.

„Sieh mich an...“, murmelte er tonlos und packte ihn etwas grob an den Händen.

Tamashi erschrak und versuchte die Hände loszureissen. Als ihm das nicht gelang, sah er sein Gegenüber misstrauisch an.

Hígeki lehnte sich nahe an zu ihm.

Kurz blickte er zur Seite und griff nach dem Pflock, den er dort fallen gelassen hatte. Drückte ihn vielsagend in Tamashis Hand. Dann schloss er die Augen und legte seinen Kopf auf dessen Knie ab.

Seine Stimme war leise und klanglos.

„Ich wollte dir nie wehtun...“

† Dark Memories † -40-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 


 

† Dark Memories †
 

40
 

Hígekis Stimme war leise und klanglos.

„Ich wollte dir nie wehtun...“

..

Tamashi sah ihn entsetzt an.

Hastig schlug er dem Älteren den Pflock aus der Hand.

Hígeki hatte ihm angeboten, an ihm Rache zu nehmen. Das war jedoch das Letzte, was Tamashi wollte. Schluchzend fiel er ihm um den Hals.

Hígeki umarmte ihn und zog ihn dann nahe zu sich.

„Mein Kleiner…. Es.. es tut mir so leid…“, er streichelte sanft über den Rücken des Jüngeren. Tamashi begann nur noch mehr zu zittern.

„Nei… nein… mir tut es..l-leid… ich… hab ihm geglaubt…“, er versuchte sich zusammenzureißen, doch eine Träne nach der Anderen suchte ihren Weg über seine Wangen.

Hígeki ließ ihn nicht los. Dennoch seufzte er leise und etwas enttäuscht.

°Er… er hat ihm also wirklich geglaubt…°

..

„Weine nicht…. Bitte…“, er streichelte ihn weiter, bis Tamashis Schluchzen leiser wurde.

Tamashi seufzte tief. Er fühlte sich schuldig. Er wusste, dass er Schuld an dem Vertrauensbruch war.

„Bitte verzeih mir…. Ich war so blöd…“, vorsichtig hob er den Kopf um in die bernsteinfarbenen Augen Hígekis zu sehen. Hígekis Herz begann schneller zu schlagen.

Er konnte ihm nicht böse sein. Nicht lange zumindest… Sanft legte er seine Hand an Tamashis feuchte Wange und strich die Tränen weg. Dann küsste er sanft dessen immer noch leicht bibbernden Mund.

Tamashi war überglücklich, da ihm verziehen wurde. Er würde diesen Fehler nicht wieder begehen. Er erwiderte den Kuss kurz und kuschelte sich dann an Hígekis wärmenden Oberkörper.

„Jetzt ist alles vorbei…. Wir haben endlich unseren Frieden…“, murmelte Hígeki beruhigend und seufzte glücklich.

Tamashis Flügel raschelten unwillkürlich. „Vergibst du mir wirklich…?“

Hígeki sah ihn etwas verunsichert an, nickte dann aber.

„Ja… aber… wieso… was hatte er gesagt, dass du so durcheinandergebracht warst?“, er sah ihn ernst an.

Tamashi drückte sich aber noch näher an ihn und schloss die Augen.

„Er.. .er hat gesagt…“, Tamashi biss sich auf die Unterlippe, denn erneut hatte er das Gefühl, weinen zu müssen.

„Schh… was… hat er gesagt?“, murmelte der Größere beruhigend und streichelte weiter seinen Rücken.

„Er… meinte, du brauchst mich nur als Spielzeug…“, er krallte sich etwas an Hígekis Schulter. Hígeki war klar, dass Kyôfu sehr gut darin war, Intrigen zu spannen. Aber welche Sorgen das Tamashi gemacht haben musste… er schüttelte wütend den Kopf.

„Nein… keine Angst… du bist für mich das bedeutsamste auf dieser Welt… ich weiß… das klingt jetzt leer… aber… glaub mir bitte, dass du der einzige Sinn in meinem Leben bist…“, er gab ihm noch einen Kuss auf dessen Kopf.

Tamashi schluchzte noch immer leise.

„Danke…“

Hígeki aber sah ihn besorgt an.

„Du… glaubst mir nicht mehr, oder?“, er ließ ihn langsam los.

Tamashi zuckte zusammen und drückte sich sofort wieder an ihn.

„Nein… nicht mehr loslassen… ich will nicht mehr alleine sein!!“

„Tamashi…“, er schüttelte etwas verwundert den Kopf und zog ihn wieder zu sich.

Vorsichtig hob er ihn hoch und trug ihn in ihr Zimmer, wo er ihn am Bett absetzte und sich wieder neben ihn setzte. Zögernd streichelte er den zitternden Rücken.

Tamashi bekam leichte Gänsehaut und kuschelte sich in seine Arme.

„Hast du… mich noch lieb?“

..

Hígeki streichelte weiter über die Ansätze seiner Flügel.

„Ich hab‘ nie aufgehört, dich lieb zu haben… und ich wollte nie, dass er sich mit seinen Lügen zwischen uns stellt…“, nun zog er den Kleinen fest an sich.

„Es tut mir leid…“, Tamashi lächelte vorsichtig, schlang die Arme um Hígekis Nacken und begann ihn intensiv zu küssen. Er hatte ihn die Zeit über so sehr vermisst.

Hígeki war überrascht, erwiderte den Kuss genauso stark und lehnte sich etwas über ihn. Mit den Händen streichelte er noch immer seinen Rücken.

Tamashi drückte den Rücken etwas durch und unwillkürlich raschelten seine Flügel, als er erschauderte.

Der Ältere brach den Kuss aber ab.

„Glaube aber ja nicht, dass du ein Spielzeug für mich ist, ja?“, murmelte er etwas resigniert und nahm wieder etwas Abstand.

Tamashi sah ihn etwas entsetzt an.

„Nein.. ich hätte ihm nicht glauben dürfen!!“, entschuldigte er sich nochmal und schlang die Arme wieder um ihn, um ihn erneut zu küssen.

Hígeki war überrascht, lächelte aber glücklich in den Kuss. Wieder drückte er Tamashi nach hinten und schmiegte sich eng an ihn.

Tamashi krallte sich an Hígeki fest, bevor er über einen seiner Flügel strich.

Hígekis Hand fand ihren Weg unter das Shirt des Jüngeren. Liebevoll strich er über die Seite. Gleichzeitig begann er seinen Hals zu küssen, ließ seine Zunge kurz über de Rand des Ohres gleiten, wodurch er Tamashi ein leises Stöhnen entlockte.

„Hn… Hígeki… lass mich nie wieder alleine…“

„Ja… bestimmt nie wieder…“, flüsterte der Schwarzhaarige und strich ihm sanft über die Wange. Dann lehnte er sich etwas auf und half Tamashi, sein Shirt auszuziehen.

Auch Tamashi ergriff nun Initiative und zog Hígeki dessen Shirt über den Kopf.

Gleich darauf drückte er nun den Größeren zurück. Dieser war überrascht, ließ ihn aber handeln. Tamashi küsste die Bisswunde, die Kyôfu seinem Liebling vorhin zugefügt hatte.

Langsam strich er Hígekis Seiten hinunter.

„Du musst mir sagen, wenn dir das nicht gefällt…“

Hígeki nickte nur und half Tamashi die Hose hinunterzuschieben.

Er war von seiner Nähe wie verzaubert. Tamashi schnurrte glücklich, als er Hígekis Hand an seinem Nacken spürte. Wieder küssten sie sich intensiv. Der Schwarzhaarige zog seinen Liebling nahe zu sich. Leise keuchend unterbrach Tamashi dann den Kuss, legte die Lippen an seinen Oberkörper und begann langsam abwärts zu küssen. Hígeki sah ihn an und kraulte dabei über seine Flügel.

„Hmm….“, kurz sahen sie sich nochmal in die Augen. Das Vertrauen war noch da, darüber waren sie sich jetzt sicher.

Dann strichen Tamashis Hände weiter nach unten.

Hígeki schloss die Augen und krallte sich in das Bettzeug, konzentrierte sich dabei nur darauf, was sein Liebling für ihn machte.

Als der Schwarzhaarige leise aufstöhnte, konnte Tamashi nicht anders und blickte kurz zu ihm, um sein Gesicht zu sehen. Er fühlte sich bestätigt und kroch noch ein Stück weiter hinunter, bevor er den Kopf wieder senkte.

Eine von Tamashis Federn kitzelten Hígeki kurz an der Wange.

Dieser blinzelte nun auch, griff dann zu dem Flügel und kraulte ihn. Sein Blick aber fixierte Tamashi.

Tamashi verwöhnte ihn, so gut er konnte und brachte den Älteren immer wieder dazu, dass dieser den Kopf stöhnen in den Nacken legte. Um Tamashi nicht weh zu tun, drückte er die Nägel wieder in das Bettlaken.

„Hn… Tama…“, Hígeki keuchte leise um seinen Liebling vorzuwaren.

Dieser spannte die Flügel an.

Hígeki lehnte etwas auf und sah ihn an.

Sie Beide keuchten. Auch Tamashi hob den Kopf und musste lächeln, als er Hígekis zufriedenen, erschöpften Gesichtsausdruck sah.

Tamashi rutschte wieder nach vorne und schlang die Arme um den Älteren.

„G-gut?“

Hígeki lächelte etwas verwundert.

„Ja…“, auch er legte die Arme um Tamashi und zog ihn ganz nahe an sich.

„Ich liebe dich sehr…“, murmelte er leise und streichelte den Rücken des Jüngeren.

Tamashi drückte sich an ihn.

„Ich dich auch… es… es tut mir wirklich leid…“, seine Finger krallten sich an ihn und er kämpfte kurz wieder mit Tränen.

„Hm…ich.. glaube dir ja…“, Hígeki murmelte leise und streichelte ihn.

„Ich hab dir schon längst verziehen…“
 

_ _ _
 

Shujin wusste, er würde es nicht länger geheimhalten können.

„Okami... ich ... ich kenne deinen Freund... Yujin..“, als er den Namen aussprach, zuckte er zusammen, er begann zu bibbern und schluckte.

„Kyôfu war mit mir... mal hier... in diesem Haus...“

Okami hielt ihn fest und streichelte ihn beruhigend.

„Was… wollte er hier?“, er sprach ernst aber liebevoll. Dennoch… konnte er sich schon denken, was passiert war.

..

„Kyôfu… wollte ihn zu einem seiner Leute machen… dein Freund… hat einen guten Ruf, er ist stark… und… da stand dieser Andere… anscheinend im Weg… Kyôfu wollte, dass ich…“, Shujin riss sich zusammen und sah weg. Er rechnete mit einer heftigen Reaktion. Okami würde bestimmt wütend sein und ihn verachten.

..

Okami kannte das Ende der Geschichte bereits. Oft genug hatte er mit Yujin darüber gesprochen. Dennoch…

Er drückte den Kleinen näher zu sich.

„Ist schon gut… du kannst nichts dafür…“

Shujin schüttelte heftig den Kopf.

„Dein Freund… er wird mir das nie verzeihen… und wie sollst du das können??“

Okami streichelte ihn unbeirrt weiter.

„Er muss es doch nicht wissen…wer du bist..“, gedankenversunken schloss er die Augen.

Shujin resignierte, nickte leicht und krallte sich etwas an sein T-Shirt. Er brauchte noch etwas, bis er sich beruhigte.

„So ist es gut….“, murmelte Okami leise.

Shujin schloss die Augen.

† Dark Memories † -41- -Special-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

41
 

Yujin & Haru
 

Es war eine dieser klaren Nächte, das wusste Yujin noch genau. Sie – Haru und er – wohnten jetzt schon seit einem Jahr zusammen.

Yujin sah aus dem Fenster. Der Himmel war sternenklar und seit dem die Sonne untergegangen war, war es draußen bitterkalt. Zum Glück mussten sie heute nicht mehr raus. Yujin seufzte glücklich. Heute war so ein Abend, an dem sie sich einfach vor den Kamin, auf das Sofa kuscheln würden. Lächelnd zog er dann den Vorhang wieder vor und drehte sich zu seinem Liebling um. Am Nachmittag waren sie spazieren gewesen, es war Sonntag.

Sanft schloss er Haru in den Arm und schnurrte.

..

Haru sah ihn mit glänzenden Augen an, auch er lächelte.

Gerade als er sich etwas strecken wollte, um den Größeren zu küssen, klopfte es ungehalten an der Tür und beide schreckten auf.

Yujin grummelte leise. Er wäre jetzt gerne nicht gestört worden. Wer wollte bloß was von ihnen? Am Sonntag um diese Uhrzeit? Ob Okami vorbei kam? Haru lächelte ihn verlegen an, Yujin strich noch einmal liebevoll durch seine Haare, bevor er erneut ans Fenster ging.

Da standen vier Gestalten. Vermutlich Männer.

Yujin war sich kurz nicht sicher, ob es gut war, ihnen zu öffnen.

Dann ging er aber an die Tür. Haru war inzwischen regungslos stehen geblieben.

Yujin öffnete die Türe einen Spalt, „Ja?“

Einer der Männer sprach ihn an, seine Augen funkelten seltsam:„Guten Abend… dürfen wir reinkommen? Wir müssten etwas Interessantes mit dir zu besprechen…“, dabei lächelte er und ein langer Reißzahn blitze hervor. Yujin war irritiert.

„Was? Wer sind Sie?“, knurrte er leise. Dass es sich zumindest bei seinem Gegenüber um einen Vampir handelte, war jetzt klar.

Doch die Vier betraten ohne eine Antwort zu geben in die Wohnung. Yujin wich vor ihnen zurück.

„Verschwinden Sie, es gibt nichts, was mich derart interessieren könnte.“

Yujin gefiel es nicht, was sie taten, doch er war noch zu perplex um etwas dagegen zu tun.

Haru sah nervös zu ihm und stellte sich an seine Seite. Yujin merkte das und tauchte ihn mit einem Arm wieder etwas hinter sich. Er wusste, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.

„Keine Panik… wir wissen, dass du ein Werwolf bist… und ich habe eine Einladung für dich. Vielleicht hast du ja schon von uns gehört… wir sind eine Organisation, bestehend aus Vampiren und Werwölfen.“

Jetzt dämmerte es Yujin. Natürlich hatte er schon von dieser Organisation gehört.

Er knurrte. „Vergesst es, dafür interessiere ich mich nicht!“,

„Nicht…? Du wärst wirklich eine Bereicherung… wir haben von dir gehört… du kannst es angeblich mit mehreren Werwölfen auf einmal aufnehmen. Du bist stark und wärst genau der Richtige, um den anderen Werwölfen der Organisation ein guter Anführer zu sein. Wie wäre es, wenn-„

„Was genau an „Es interessiert mich nicht!“ habt ihr nicht verstanden?! Ich weiß, was ihr tut und ich will nichts damit zu tun haben!“, Yujin wurde ungehaltener und trat einen Schritt vor.

Sein Gegenüber seufzte.

„Dann formuliere ich es etwas anders…“

Zwei der Anderen, es waren scheinbar auch Vampire, traten nun vor und näherten sich Yujin.

Haru reagierte und drückte sich schnell an seinem Freund vorbei um sich schützend vor ihn zu stellen. Er sah die zwei Vampire böse an, doch die Beiden lachten.

„Haru, verdammt, verschwinde…“, Yujin zog ihn zurück.

Ihr Anführer, Kyôfu, lachte ebenfalls leise und musterte Haru amüsiert.

„Hey, Kleiner… wie ich das sehe, bist du ein Mensch und daher ziemlich unbrauchbar für uns… Du stehst im Weg…“, Kyôfu drehte sich um und warf dem Vierten, der sich bis jetzt zurückgehalten hatte, einen vielsagenden Blick zu. Es war Shujin, den er nun fordernd ansah, welcher darauf etwas zusammenzuckte. Er wusste, was zu tun war. Er trat nun ebenfalls vor und packte Haru am Armgelenk.

„Überlasst ihn mir… sorgt nur dafür, dass der Mensch mir nicht in die Quere kommt.“, knurrte Kyôfu und griff nun selbst Yujin an. Der Werwolf hatte nicht damit gerechnet. Und er wollte bloß Haru helfen, doch die anderen Drei zogen diesen in ein Nebenzimmer und ehe er hinterher hätte können, wurde er von Kyôfu zu Boden gestoßen.

Shujin zog Haru mit sich und die anderen Beiden Vampire folgten ihm hämisch grinsend.

Sie schlossen die Türe der Küche.

„Komm schon, Shujin… mach du das…“, Shujin sah die Beiden böse an. „Wieso ich?!“

„Zeig uns, dass Mischlinge auch richtig zubeißen können, komm schon, Versager…“, einer stieß Shujin etwas.

„Haltet den Mund, natürlich kann ich es, wie sollte ich sonst überleben?“, Shujin knurrte. Natürlich, er war ein Mischling. Halb Vampir… halb Werwolf. Und das ließen die Anderen ihn immer wieder spüren.

„Schon klar, Flohsack… bring es zu Ende und wir lassen dich in Frieden… ansonsten ist das wohl ganz klar Befehlsverweigerung…“, nun stieß ihn auch der Andere. Shujin wankte dadurch etwas zurück und stand nun direkt neben Haru an ein Küchenregal gelehnt.

Sie sahen sich kurz an. Haru erschrak und auch Shujin wich etwas vor ihm zurück. Es war seltsam. Er hatte die Beiden, ihn und den Werwolf, vorhin gemeinsam gesehen. Sie waren bestimmt ein Paar. Shujin hatte schon öfters Menschen getötet, seitdem er auch zur Hälfte ein Vampir war. Und trotzdem…ihn wollte er nicht töten.

„Hey, träumst du? Wir haben kein Problem damit, euch Beide umzubringen!“, fauchte einer der Vampire. Shujin zuckte zusammen. Ja, wenn er es nicht tun würde, war das Verrat und er würde so und so…

„Hast du etwa Mitleid mit diesem Dreck von Mensch?“

Shujin sah die Beiden böse an.

„Wir waren selbst mal Menschen… seid nicht so respektlos…“, doch er bereute es sogleich wieder, etwas gesagt zu haben. Einer der Vampire schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Wenn hinter ihm nicht das Regal gestanden hätte, wäre er bestimmt zu Boden gegangen. Der Schlag hatte ziemlich gesessen. Es war immer das Selbe mit den Anderen, sie würden in nie akzeptieren. Er biss sich aus Wut auf die Zunge.

„Mach schon… wir wollen nicht ewig hier bleiben…“, murmelte der Andere, während sein Peiniger ihn noch immer mit wütenden Augen anstarrte.

Haru stand noch immer geschockt dort und zitterte.

Er würde hier nicht rauskommen. Und was war mit Yujin? Wie ging es ihm? Kam er klar? Der Andere hatte nicht schwach ausgesehen. Die Gedanken erdrückten ihn.

Yujin hatte noch immer mit Kyôfu zu tun. Sie waren sich ebenbürtig. Kyôfu grinste aber, während Yujin nichts mehr versuchte, als ihn loszuwerden, um schnell Haru zu helfen.

Shujin schluckte. Dann legte er eine Hand an Harus Hals. Die Anderen standen noch immer dicht hinter ihm, beobachteten ihn genau. Haru zuckte zusammen, als er die warmen Lippen an seinem Hals spürte. Es war nicht angenehm, diese Nähe macht ihm Angst und es war mehrmals das Wort „Vampir“ gefallen, also konnte er sich ausmalen, was passieren würde, auch wenn er noch nie Vampire gesehen hatte.

Haru war sich sicher, wenn nicht sofort ein Wunder geschehen würde, dann…

Shujin seufzte noch einmal. Er hätte den Beiden ihr Glück vergönnt…

Harus Blut schmeckte gut. Er spürte, wie Haru zusammenzuckte und einen kurzen wimmernden Laut von sich gab. Und er spürte, dass er selbst eigentlich sehr hungrig war.

Haru versuchte ihn von sich zu schieben. Drückte ihn an den Armen weg. Shujin aber war routiniert und drückte ihn fester gegen das Regal.

Er trank und hörte nicht auf, bis Harus Körper nach wenigen Minuten unter ihm zusammenbrach. Er hielt ihn fest bei sich, Haru war nun bewusstlos.

Endlich hob er den Kopf. Er ließ sein Opfer zu Boden fallen, es würde wohl nie wieder aufstehen. Shujin seufzte wieder.

Die Anderen Beiden grinsen und lachten dann.

„Geht ja doch…“, sie stießen ihn, nun etwas leichter, doch Shujin reagierte nicht.

Ihm war schlecht. Er fühlte sich absolut mies und wollte bloß weg. Wollte sich bloß nicht vorstellen, welches Glück er gerade zerstört hatte.

Shujin drückte einen der Vampire aus seinem Weg und öffnete etwas ungehalten die Türe. Er kämpfte mit Tränen und wenn die Anderen das sehen würde, wäre es aus für ihn. Mitleid würde seinen Tod bedeuten.

Seine Füße führten ihn zurück in das Wohnzimmer. Yujins und Kyôfus Kampf war noch immer nicht beendet, auch wenn Beide schon sehr mitgenommen aussahen.

Yujin sah aufgebracht auf, als er die Tür und die Schritte hörte. Was war passiert? Was hatten diese Bastarde mit –

Yujin zuckte zusammen und auch Kyôfu blickte kurz auf.

Shujin kam mit blutverschmiertem Mund aus dem Flur in das Zimmer. Und mit einem Mal war für Yujin alles klar. Er wusste, was passiert war. Und dass man es nie wieder rückgängig machen könne. Dass nun alles egal war, weil kein Funken Glück mehr auf dieser Welt existierte.

Yujin stand auf und stieß dabei Kyôfu so heftig von sich, dass dieser erst eine Weile brauchte, um sich zu sammeln.

Auch Shujin wurde unsanft beiseite gestoßen. Es würde nichts ändern und er wollte so schnell es möglich war weg von hier. Mit ihm weg von hier.

Als er in die Küche kam, standen dort noch die anderen zwei Vampire.

Und… sein Blick senkte sich. Tränen stiegen in seine Augen und er hörte nur noch sein Blut in den Ohren rauschen, als er Haru sah.

Die Beiden Vampire sahen Yujin verwirrt an, lachten dann aber wieder.

Yujin griff perplex zur Seite, griff nach irgendetwas. Ertastete eines der Küchenmesser, die dort an der Wand hingen. Er fühlte sich taub, fast ohnmächtig, aber sie würden ihn nicht gehen lassen. Und ihr Lachen war mehr als unangenehm, deswegen stach er zu. Dem einen in den Bauch, den Anderen in die Brust. Die Beiden krümmten sich.

Er nahm Haru hoch, drückte ihn fest an sich, zerschlug ein Fenster und war fort.

Ob die Anderen daran sterben würden oder nicht und was mit seinem Haus passieren würde, war vollkommen egal. Er lief in Richtung des Waldes, der ihm nun schwarz entgegen blickte.

Yujin spürte weder, dass es bitterkalt war, noch sah er die Sterne.

† Dark Memories † -42-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

42
 

Shujin brauchte noch etwas, bis er sich beruhigte.

„So ist es gut….“


 

~
 

°Wieso… ist er so geduldig und lieb zu mir?° Er seufzte und setzte sich auf.

Okami umarmte ihn erneut.

Der Mischling atmete wohlig auf.

„Und… was machen wir jetzt?“, murmelte er. Er wollte eigentlich so schnell wie möglich wieder aus diesem Haus verschwinden.

Verträumt strich Okami über die braunen Schwingen.

„hm… ich werde mir etwas zu essen holen… kommst du mit?“ Er stand auf.

Shujin überlegte kurz.

„Ja… ich komme mit…“, er lächelte etwas gezwungen. Als sie aus dem Zimmer gingen, blieb er wieder dicht hinter ihm.

„Magst du auch etwas haben?“

Sie gingen den Flur entlang, direkt in die Küche, wo auch Yujin saß.

Shujin nickte leicht.

„ja.. bitte…“, dann blinzelte er vor und sah Yujin dort sitzen. Unabsichtlich schaute er kurz in seine Augen sah sogleich wieder weg.

°Verdammt…°

„Mh… stört dich das… also wenn wir uns jetzt bei dir durchfressen?“, murrte Okami seinem Freund entgegen, „Ich bezahle es auch…“, unauffällig stellte er sich wieder vor Shujin, um diesen zu verdecken.

Yujin sah die Beiden etwas nachdenklich an.

„Nein, nein… bedient euch ruhig… musst nicht bezahlen, mach ich ja bei dir auch immer…. Wollt ihr Kaffee?“

..

Shujin schüttelte hastig den Kopf.

„Für mich nicht, danke…“, lieber versteckte er sich weiter hinter Okami.

°Die Beiden kennen sich bestimmt schon sehr gut…°, er seufzte unhörbar.

„Für mich doch immer…“, murmelte Okami und kramte gleichzeitig Fertigsuppen aus dem Schrank, „Macht es dir etwas aus, hier zu essen?“

Shujin schüttelte erneut den Kopf.

„Nein…“, gab er kurz von sich. Er hatte Hunger, bestimmt würde Yujin ihn auch nicht erkennen. Das redete sich der Mischling zumindest ein.

Okami sah ihn genau an, um immer zu wissen, ob wirklich alles in Ordnung ist. Doch Shujin ließ sich nichts weiter anmerken.

Nebeneinandersitzend aßen sie die Suppe. Shujin war bemüht, ja nicht aufzusehen.

°Okami wird schon aufpassen… auch wenn mich jetzt ein schlechtes Gewissen durchfrisst… Yujin tut mir so leid…°

Keiner von ihnen sagte ein Wort, bis Yujin die Stille durchbrach.

„Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?“, fragte er neugierig, seine Stimme war aber ernst genug, um Shujin erschaudern zu lassen.

Okami sah verdattert hoch.

„Ja… äh… das… war in irgendeiner Bar…“, und das war nicht einmal gelogen. Denn dort hatte er ihn das erste Mal neben Kyôfu stehen sehen. Ihre anfänglichen Zankereien ließen ihn schmunzeln, „Nun… und jetzt wohnt er bei mir…“

Shujin wurde rot und sah auf, unbeabsichtigt in Yujins Augen.

Schnell vergrub er das Gesicht wieder an Okamis Schulter.

Okami grinste und zog ihn ein wenig an sich ran.

„Reicht dir das oder brauchst du Details?“

Nun war es Yujin, der rot anlief.

„Wa-? Nein!! Ist ja nur… irgendwo hab ich schon einmal gesehen…“, er musterte den Mischling nachdenklich.

Shujin zuckte zusammen und versteckte sich weiter hinter Okami.

°Nein… bitte erinnere dich nicht…°, er blickte starr auf die Tischplatte.

Okami neigte sich vor ihn.

„Da hast du dich bestimmt geirrt… mhh… er ist neu hier…“, Okami legte den Löffel ab. Sie hatten Beide aufgegessen.

„Wir gehen wieder ins Zimmer…“, meinte er dann noch.

Yujin war mehr als verdutzt über die Launen seines Freundes.

„Ja… wahrscheinlich…“, murmelnd sah er ihnen nach. Okami führte Shujin den Flur entlang.
 

~
 

„Danke… gerettet… hoffentlich denkt er nicht weiter darüber nach…hnn…“, dem Mischling wurde kurz schwindelig und deswegen schloss er die Augen. Okami musterte ihn besorgt.

„Hnn… Okami… ich muss trinken…“, murmelte der Kleinere entschuldigend.

Okami schlug sich leigt vor den Kopf.

„Ja.. natürlich, du bist doch zur Hälfte Vampir…“, er zog ihn zu sich in den Arm.

„Willst du etwas von mir haben?“

Shujin seufzte.

„Ich… ich kann doch nicht wieder von dir trinken…“, dabei musterte er aber Okamis Hals. Es war ein verlockendes Angebot. Dann schüttelte er aber den Kopf.

„Hn... Ich weiß nicht, ob ich bei deinem Blut aufhören könnte…“

Okami lächelte.

„Ist schon in Ordnung… so viel wie du brauchst, damit es dir besser geht, kann ich verkraften… und dann können wir dir noch… einen Anderen suchen, bei dem du dich satt trinken kannst…“

Shujin sah ihn mit großen Augen an.

„Du musst da nicht zusehen…. Ich beeile mich auch, ja?“, murmelte Shujin verlegen, sein Blick schweifte jedoch immer wieder an die fast verheilte Bisswunde an Okamis Hals zurück. Sein Blut war wirklich das Beste, das er je gekostet hatte.

Okami musste lächeln.

„Gib’s doch zu… du würdest schon gerne, oder?“, er hielt ihm den Hals etwas hin.

Shujins Flügel raschelten fast automatisch.

„Hnn...“, er stellte sich etwas auf die Zehenspitzen und leckte kurz über die Wunde.

Dann schüttelte er aber wieder den Kopf und riss sich zusammen. Verlegen vergrub er das Gesicht bei ihm.

„Ja…“

Vorsichtig streichelte Okami seinen Liebling über den Rücken.

„Na komm… du darfst das…“, er küsste ihn kurz.

Shujin sah verlegen auf. Langsam griff er nach Okamis Hand und führte ihn zum Bett. Er würde es tun, aber er würde gut aufpassen. Er wollte ihm nicht wehtun.

Okami ließ sich nieder und Shujin setzte sich sogleich auf dessen Schoß. Noch einmal tauschten sie Blicke aus, bevor Shujin die Zähne sachte an seinem Hals anlegte und dann langsam zubiss. Seine Zähne waren scharf, also dauerte es nicht lange, bis er das warme Blut schmecken konnte. Der Mischling klammerte sich dabei an Okamis Schultern. Es war nun mal unvergleichlich und er versuchte es zu genießen, obwohl er spürte, das Okami kurz zusammenzuckte. Dieser streichelte Shujin aber ruhig über den Rücken.
 

~
 

Shujin trank mit geschlossenen Augen, musste sich aber nach einer Weile selbst zwingen, aufzuhören.

Auch Okami spürte, dass er es nicht länger aushalten würde.

„Geht es dir besser?“, fragte er dann leise, als er merkte, dass Shujin aufgehört hatte.

Der Mischling strich sich kurz über den Mund.

„hn… j-ja… aber ich darf dir nicht mehr nehmen… ich geh wohl besser noch raus.. aber mir geht es jetzt schon viel besser!!“, murmelte er und sah ihn mit großen Augen an.

„Okay… dann gehen wir…“

„Du musst wirklich nicht mitgehen…. Du fühlst dich jetzt bestimmt nicht so wohl…“

Okami griff sich an die Bissstelle.

„Ach … das geht schon…“, er lächelte.

Gemeinsam standen sie auf. Shujin fühlte sich aber schuldig und musterte ihn prüfend.

„Hn… tut mir leid, ich war nicht sehr sanft…“, als Antwort schüttelte Okami nur lächelnd den Kopf.

Shujin seufzte wieder.

„Aber… das ist echt kein schöner Anblick… und… du magst Vampire ja doch nicht so… und wenn du mir dann zusiehst… das…“

Okamis Lächeln wurde zu einem Grinsen. Er konnte nicht widerstehen und umarmte Shujin von hinten.

„Aber ich mag dich… und ich hab dich sehr lieb… das macht mir nichts aus… … Willst du wirklich alleine da raus?“, er hielt ihn noch etwas bei sich.

Shujin erschauderte und wurde etwas rot.

„Hast du Angst, dass ich nicht wieder komme?“

Okami sah ihn überrascht an.

„Nein.. aber ich habe Angst um dich…. Ich will nicht, dass dir etwas passiert…“

Shujin lächelte verliebt.

„Was sollte mir denn passieren?“, er nahm den Größeren an der Hand, „Okay… dann komm mit…“

Okami gab ihm ein Küsschen.
 

~
 

Gemeinsam gingen sie in das Vorzimmer.

„Wir gehen nochmal kurz raus… ich nehme mir solange den Ersatzschlüssel…“

Von Yujin kam aus der Küche nur ein mehr oder weniger gut gelauntes: „Nimm ihn dir… ich geh jetzt auch ins Bett… also sucht mich dann nicht…“

Okami schloss die Türe ab, dann machten sie sich auf den Weg.

Der Mischling blickte sich nach einem Menschen um. Doch um diese Uhrzeit war es schwierig jemanden zu finden. Noch dazu waren sie hier in einer sehr abgelegenen Gegend. Nebenbei versuchte er auch immer ein Auge auf Okami zu haben. Ihm war wegen der Sache vorhin bestimmt noch schwindelig.

..

Endlich erspähte Shujin einen Menschen, der gerade in eine Seitengasse einbog, sogleich ließ er Okamis Hand los.

„Ich.. bin gleich zurück…“, murmelte der Halbvampir leise und ging los.

Okami blieb stehen. Er wollte das wirklich nicht aus der Nähe sehen und seufzte leise.

Shujin holte den Mann bald ein, ging ein Stück neben ihm, bis dieser ihn verwirrt anblickte. Dann erschrak er, denn solche Flügel hatte er noch nie gesehen. Shujin beachtete das nicht. Er wollte es so schnell hinter sich bringen wie möglich. Er wusste genau, wie sehr Okami das verabscheute.

Schnell drückte er den Mann gegen die kalte Mauer eines der Häuser.

Er war zwar kleiner, aber um einiges routinierter als sein Opfer, deswegen hatte es keine Chance, als er den Kopf an seinen Hals legte und kraftvoll zubiss. Er trank schnell und ohne dabei den grauenhaften Geschmack des Blutes zu beachten, der bei weitem nicht mit Okamis zu vergleichen war.

Er trank sich satt und als er seine Beute danach noch wimmern hörte, beendete er es, indem er sein Genick umdrehte. Er erschauderte, das Blut war wirklich widerlich.

..

Okami zuckte bei dem Geräusch zusammen.

°Warum müssen Vampire sich auf diese Art ernähren…°, er sah zur Seite. Ihm war noch immer schwindlig. Langsam ging er auf Shujin zu.

Shujin merkte ihn noch nicht, sondern suchte den Boden nach einem Kanaldeckel ab.

Endlich hatte er einen erspäht, sogleich packte er die Leiche und schliff sie ein Stück weiter.

Erst dann öffnete er die den Deckel und zog den Kerl unter Anstrengung hinein. Dann schloss er ihn wieder. Als wäre nichts gewesen.

Betrübt sah er auf und sah Okami, als er sich etwas wankend auf ihn zu bewegte.

Schnell kam er ihm entgegen und hielt ihn fest.

„Hey… alles in Ordnung?“, murmelte er leise mit schlechtem Gewissen.

Okami stütze sich etwas auf ihn.

„Jaa… alles in Ordnung…“

Aber Shujin schüttelte den Kopf.

„Wir gehen lieber schnell zurück…“

Okami löste sich von ihm.

„Geht schon…“, nebeneinander gingen sie schweigend zurück zu Yujins Haus.

..

Okami wankte den Flur entlang bis zu ihrem Zimmer. Dieser kleine Schwächeanfall war ihm peinlich. Shujin machte sich Sorgen und riesige Vorwürfe. Er traute sich nichts zu sagen, sondern begleitete ihn.
 

_ _ _
 

„Hm…ich.. glaube dir ja…“, Hígeki murmelte leise und streichelte ihn.

„Ich hab dir schon längst verziehen…“

Hígeki gab seinem Liebling einen kurzen Kuss an die Wange.

„Du musst müde sein… willst du schlafen?“

Tamashi musste sogleich gähnen. Er hatte wirklich nicht gemerkt, wie müde er eigentlich schon war.

„Ja… aber zuerst noch duschen…“, er streckte sich kurz.

Hígeki nickte.

„Darf ich mit?“, verlegen raschelte er mit den Flügeln.

„Wenn du willst…“, Tamashi nuschelte nur verlegen und stand dann auf um sich frische Sachen aus dem Schrank zu suchen. Hígeki machte es ihm gleich. Er lächelte glücklich, denn es fühlte sich endlich an wie früher.

Gemeinsam gingen sie in das Bad.

„Das stört ihn doch hoffentlich nicht, wenn wir das Bad benutzen??“, fragte Tamashi leise. Über das hatten sie mit ihrem Vermieter, also Okami, noch überhaupt nicht gesprochen.

„Hm? Das sollte ihn nicht stören… wäre ja dumm, wenn er Untermieter sucht, die dann nicht mal sein Bad benutzen dürfen... ach ja… wo ist er eigentlich? Er hätte eigentlich auf diesen verdammten Mischling aufpassen müssen…“

Tamashi sah ihn verwirrter an. Er hatte das warme Wasser bereits aufgedreht.

„Mischling? Wen meinst du?“, sie hatten sich ausgezogen und waren in die Wanne gestiegen.

Es tat gut, sich endlich wieder zu entspannen.
 

~
 

„Ich hatte ihm diesen Vampir mit den braunen Flügeln zum Aufpassen vorbeigebracht, nachdem er mir endlich die Verstecke verraten hatte.“, Hígeki seufzte.

„Es hat nicht so ausgesehen, als wären sie hier…“

Tamashi sah ihn besorgt an.

„Wozu denn? Was wolltest du denn noch mit ihm?“, auch er fragte sich, wo die Beiden sein könnten.

„Ich wollte nicht, dass er so einfach zurück kann… außerdem hätte er mich ja auch anlügen können, was die Verstecke betraf…“

Tamashi nickte einsichtig, dann blickte er plötzlich hämisch auf.

„Ich verzeih dir nochmal den Seitensprung von vorhin!!“, er grinste und spritze sein Gegenüber leicht mit Wasser an.

Hígeki sah ihn gespielt-empört an.

„Seitensprung?!“, er spritzte zurück, „Vergiss es… ich will niemanden, außer dich!!“

Tamashi hielt sich die Hände vor das Gesicht.

„Das ist auch gut so!!“, er kuschelte sich an ihn und Hígeki legte sogleich die Arme um ihn. Tamashis nasse Flügel kitzelten ein wenig seinen Bauch. Sanft gab er dem Kleineren ein Küsschen an den Kopf. Tamashi schnurrte genüsslich, wurde dann aber wieder nachdenklich.

„Hmm… meinst du, ihm ist etwas passiert?“

Hígeki erwiderte seinen fragenden Blick ebenso nachdenklich.

„Unserem Vermieter.. Es hatte so ausgesehen, als hätte er den Anderen gut im Griff gehabt… wer weiß, was er gerade mit ihm macht… er wird auf sich aufpassen können…“, er lächelte versichernd.

Tamashi nickte.

Mit einer Hand angelte er nach einem Waschlappen und begann unaufgefordert Hígeki damit einzuseifen. Der Größere sah ihm dabei kurz zu, bevor er genüsslich die Augen schloss. Tamashi strich erst seine Schlüsselbeine entlang, über seinen Brustkorb, hinunter über seinen Bauch.

Nach einer Weile nahm Hígeki dem Kleineren den Waschlappen ab. Er drehte den Spieß um und strich damit über seine Schulter vor, seinen Oberkörper entlang. Tamashi schnurrte zufrieden.

„Das tut gut…“, er raschelte ein wenig mit den Flügeln.

Hígeki lächelte zufrieden, streichelte ihn weiterhin und gab ihm dann einen kurzen Kuss an den Mund. Tamashi drehte sich um und küsste kurz die Bisswunde, die Hígeki im Kampf vorhin davongetragen hatte.

Erst als das Wasser kalt wurde, beendeten sie ihr Bad.

In ihrer frischen Kleidung gingen sie zurück in ihr Zimmer. Von Okami war noch keine Spur zu sehen, aber noch machten sie sich keine Sorgen um ihn. Sie machten das Licht gar nicht erst an, sondern ließen sich in ihr Bett fallen. Beiden mussten gähnen.

Hígeki schlug die Decke zurück und ließ erst Tamashi darunter krabbeln.

Es dauerte nicht lange, dann waren sie nahe aneinander gekuschelt eingeschlafen.



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Kommentare zu dieser Fanfic (165)
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Von:  Luci-Maus
2009-04-14T07:04:31+00:00 14.04.2009 09:04
Hach, das war mal wieder ein super schönes Kapi, echt klasse geworden -^.^-
Freu mich schon sehr aufs nächste ^.~

Grüßelchens
dat luci-mäuschen ^^
Von:  Luci-Maus
2009-03-17T10:06:21+00:00 17.03.2009 11:06
Hach, das Kapi war wieder so schön geschriebselt, aber auch so traurig TT.TT
Yujin hat mir furchtbar leid getan und Haru mochte ich sofort *sniff*
Und Shujin mein süßer Mischling is auch nicht gerade gut dabei weggekommen und musste wieder leiden, wegen diesem Rindvieh von Möchtegernanführer *grummel*
Aber schön, dass wir jetzt wenigstens wissen, was damals passiert is und ich hoffe es geht bald mit Okami und Shujin weiter *fan-fähnchen schwenk* -^.^-

liebe Grüßelchens
dat luci-mäuschen ^^
Von:  Tragedy
2009-03-14T21:10:11+00:00 14.03.2009 22:10
TTT^TTT omg...die armen schatzüüüüüüüs
*flausch*
Armer Yu-kun....aber für Shu ist es auch nicht leicht>.<
Von:  Tragedy
2009-03-14T20:38:43+00:00 14.03.2009 21:38
uwah!!!!!!!!!!!!
Sorry dass ich erst jetzt schreibe T^T
ich komm einfach nicht mehr dazu;____;
..
*knuddel*
das kapü ist soooooooooooooooooooooooooooooooooooo süüüüüüüüüüüüüüüüüüüß!!! du musst insulintabletten dazu verteilen
*flausch*
Von:  SessyFuchs
2009-03-14T13:06:06+00:00 14.03.2009 14:06
awww blöde Organisation >_<
kein Wunder, dass sich Shujin so blöd fühlt *Yujin in den Arm nimm*

Ist es Absicht, dass sich die beiden Namen so ähnlich sind?
Von:  Fye-chan
2009-02-15T21:45:28+00:00 15.02.2009 22:45
ich hätte auch echt geweint wenn er ihm nciht verziehen hätte...*schnief*
voll süß...
Ein wirklich schönes Kappi, schön, dass es endlich weitergeht ;)
Bin sehr gespannt auf weitere Kappis (:
Lg, Fye-chan
Von:  Luci-Maus
2009-02-15T20:08:00+00:00 15.02.2009 21:08
Hach, ein wunderschönes Kapi, ich freu mich total, dass mal wieder was on gekommen is -^.^-
Nur weiter so!! *anfeuer*

Grüßelies dat luci-mäuschen ^^
Von:  Luci-Maus
2008-10-04T11:52:48+00:00 04.10.2008 13:52
Boah, heftige Geste zum Schluss von Higeki O.O
Aber das Kapi war wieder obergenial, es war schon irgendwie traurig, wie Kyôfu dann gestorben is, aber echt klasse geschreibselt ^^
Shujin war aber auch wieder oberknuddelig, ich wiederhole mich wiedermal, aber ich steh auf den Kleinen und finde ihn ober süß mit Okami zusammen ^.^

Nur schade, dass es bei beiden Pärchen an so spannenden Stellen aufhört, hoffentlich kommt ganz bald das neue Kapi raus, bin schon total gespannt -^.^-

*knuff*
ganz liebe Grüßelchens vom luci-mäuschen ^^
Von:  Ajiesca
2008-09-29T16:04:19+00:00 29.09.2008 18:04
Ich wirklich gerurt von der ganzen geschichte. Ich freue mich schon auf den nägsten Kapieteln... Trötzdem finde ich das es Kyôfu nicht verdient hat zu sterben. er liebte doch nur, ist ja nicht die schult von ihm das er Hígeki so sehr liebte... *seufs*
Aber trotzdem finde ich die bezihung von Tama und Hígeki total süß.....
Ich hoffe es geht schön für dennen aus...
Von:  SessyFuchs
2008-09-14T11:56:13+00:00 14.09.2008 13:56
Ohje
Tama tut mir leid, aber Hígeki auch und sogar Kyôfu -_-
jetzt wird alles irgendwie noch komplizierter als es vorher war und das, obwohl Kyôfu jetzt tot(oder wie man das bei Vampieren nennt)ist.


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