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Live Like A Vampire

von

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† Dark Memories † -35-

~Der FF zu dem RPG von Tragedy + Forest_soul ~
 

† Dark Memories †
 

35
 

„Okay...“, Okami nickte und kramte weiter nach einer Pfanne.

Während er kochte, drückte sich Shujin an die Wand, um ja nicht im Weg zu stehen. Mit neugierigen Augen verfolgte er den Werwolf
 

~
 

Das Fleisch zischte in der Pfanne. Okami schnupperte immer wieder, bis er es für gut empfand. Skeptisch drehte er sich nach hinten zu Shujin.

„Willst du mal dran riechen?“, er schwenkte die Pfanne ein wenig zu dem Kleineren.

Dieser wurde erneut hibbelig und wagte sich ein bisschen näher. Genüsslich schnupperte er nun auch und schloss die Augen. Wie lange war es her, dass er so etwas gerochen hatte und der Gedanke daran, dieses Steak gleich auch essen zu dürfen ließ sein Herz gleich noch höher schlagen.

Okami grinste, als er Shujins Gesicht beobachtete.

„Okay... dann ist es so in Ordnung...“, er stellte die Pfanne ab, nahm einen Teller und Besteck heraus und richtete für den Mischling an. Dieser verfolgte alles und konnte sein Glück noch immer nicht fassen. Als er sich immer noch nicht rührte, führte Okami ihn an den Schultern zu Tisch und drückte ihn auf den Sessel hinunter.

„Lass es dir schmecken!! Was willst du dazu trinken? Hier ist noch Cola...“, er wühlte wieder im Kühlschrank.

Shujin legte den Kopf schief. Seine Knie zitterten. Ihm kam das alles vor, wie ein Traum, den er schon lange vergessen hatte. Leise stammelte er ein „bitte...“ und etwas nervös blickte er sich um, bevor er endlich zu essen begann. Und nun schien es, als würde er die Umgebung und alles um sich zu vergessen, seine gesamte Aufmerksamkeit ruhte auf dem Stück Fleisch vor sich.

Okami stellte ihm ein Glas voll Cola hin, setzte sich ihm gegenüber und schaute ihm amüsiert beim Essen zu. Es gefiel ihm, welche Freude er in dem Anderen durch etwas Schlichtes wie Essen auslösen konnte.

Shujin bedanke sich kurz, ließ sich aber nicht weiter stören. Bloß gelegentlich blickte er auf in die smaragdgrünen Augen, die mit einem beinahe gütigen Ausdruck auf ihm ruhten. Und erst jetzt bemerkte er den Hunger, den er scheinbar jahrelang mit sich herumgetragen hatte.

Okami lächelte.

„Soll ich dir noch etwas machen? Es ist noch eines da...“, murmelte er.

°Zu ihm waren wohl noch nicht so viele Leute nett... er tut mir leid... °

..

Shujin sah auf und schüttelte leicht den Kopf.

„So... so viel kann ich doch gar nicht essen...“, antwortete er. Er hatte aufgegessen und das Besteck ordentlich zur Seite gelegt. Okami stand auf und wollte das Geschirr in die Spüle tragen, doch blieb stehen als er den plötzlich sehr fixierenden Blick Shujins bemerkte. Seine Augen glänzten und spiegelten eine tiefe Dankbarkeit.

Shujin stand ruckartig auf, es ging so schnell, dass Okami erst nicht verstand, was vor sich ging. Der Mischling schlang die Arme um ihn und vergrub das Gesicht an seiner Brust. Überrascht machte der Werwolf einen Schritt zurück, Shujin ließ ihn aber nicht wieder los.

„Hey.. hey... du.. hast wohl nicht gerade bei bester Gesellschaft gelebt, oder?”, vorsichtig legte er eine Hand an Shujins Rücken und streichelte über den zarten Körper.

Shujin drängte sich näher an ihn. Er war zu nichts mehr im Stande als den Kopf verneinend zu schütteln. Dann überkamen ihn Tränen, die ihn zum Zittern brachten. Weinend drückte er sich an Okami.

Okami bekam noch mehr Mitleid und schlang nun beide Arme um ihn. Sachte strich er ihm durchs Haar.

„Hier passiert dir nichts... das verspreche ich dir...“, murmelte er der schaudernten Gestalt vor sich zu. Aufgewühlt raschelte Shujin mit den Flügeln. Hoffnungsvoll blickte er dann hoch. Okamis Worte hallten in ihm immer wieder. °Ich werde... nur noch ihm vertrauen...°, dieses Gefühl überkam ihn, sein Herz schlug schneller und er stellte sich etwas auf die Zehenspitzen.

Okami sah in seine Augen, war aber trotzdem überaus überrascht, als er die warmen Lippen des Kleineren an seinen spürte. Sie berührten sich sanft. Shujin zog sich an Okamis Schultern näher zu ihm, aber noch war Okami zu perplex, um zu reagieren. Ein warmer Schauder lief seinen Rücken hinab.

Erst nach einem Moment erwiderte er den Kuss des Kleineren und zog ihn noch näher an sich.

Aber Shujin unterbrach. Zitternd krallte er sich an sein Gegenüber, schlug einmal aufgeregt mit den Flügeln, bevor er sich an Okami schmiegte.

„Danke!!!“, er heulte nun wieder los. Okami hatte ihm ein Gefühl gegeben, das er längst verloren gedachte hatte. Er hatte nicht mehr gerechnet, je wieder etwas wie Zuneigung oder Güte erleben zu dürfen, so hatte er geglaubt, so etwas nicht mehr fühlen zu können. Doch Okami hatte in ihm einen Orkan aus so vielen Gefühlen ausgelöst, dass er nun von jenen überwältigt war und nichts Anderes mehr konnte, als ihnen freien Lauf zu lassen.

Okami beobachtete ihn. Er selbst fühlte, wie ihm sein Mitleid den Hals etwas einengte.

„Ist doch gut... hör auf zu weinen...“, murmelte er nach einer Weile tröstend tätschelte seinen Rücken.

Shujin brauchte noch etwas, um sich zu beruhigen, dann lächelte er und machte einen Schritt zurück, um Okami noch dankbarer als zuvor anzusehen.

Dann schweifte sein Blick gen Boden.

„Darf... darf...“, er begann zu stammeln, „Darf ich bei dir bleiben?“

Okami lächelte mehr als überrascht.

„Na klar...“, er grinste und zog ihn ein weiteres Mal zu sich, „Dann musst du dir allerdings ein Bett mit mir teilen... oder auf dem Sofa schlafen...“, er zwinkerte.

°Nimm das erste..°, schoss es ihm durch den Kopf.

Shujins Augen begannen zu glänzen und er wurde rot um die Nase.

Von seinem eigenen Glück überrumpelt umarmte er Okami heftig und küsste ihn erneut.

Schnell ließ er aber wieder ab und nickte. „Ja, zu dir ins Bett!!“

Der Werwolf wurde schlagartig rot und wunderte sich, ob der Mischling wohl naiv oder einfach nur so überglücklich war. Dennoch brachte ihn Shujins Art zum Schmunzeln, „Du solltest an deinem Ausdruck arbeiten!!“, dann hob er ihn hoch, „Bist du müde?“

Shujin hielt sich an ihm fest, „Nya.. hm.. ein wenig...“, er nickte leicht.

Vergnügt lächelte Okami, „Gut... dann kann ich dir gleich unser Zimmer zeigen!!“, er trug ihn weiter in sein Zimmer und setzte ihn vorsichtig am Bett ab.
 

_ _ _
 

Hígeki hielt Ausschau und entdeckte hinter einem kleinen Wäldchen, das an der Stadt grenzte eine Menge an Lagerhallen, Shujin hatte diese als wahrscheinlichstes Versteck in Betracht gezogen. In einiger dieser Hallen brannte dumpfes Licht. In welcher er Kyôfu jedoch finden würde, wusste er nicht.

Hígeki landete und blickte sich um. Er ging einige Straßen entlang, bis er endlich einen fremden Vampir erblickte. Selbstbewusst um nicht aufzufallen schritt er auf ihn zu.

„Wo ist Kyôfu?“, Hígeki murrte den Vampir an. Dieser hatte nicht erkannt, dass er ein Eindringling war und hob bloß eine Braue. „In seinem Quartier... wo sonst?“

„Ich bin neu hier und muss dringend mit ihm sprechen... wo finde ich sein Quartier...“

Der andere Vampir wurde skeptischer.

„Neu? ... Du solltest besser aufpassen, wenn man dir etwas erklärt... aber bitte... bieg’ in die nächste links ein ... dann..“, er überlegte kurz und zählte mit den Fingern, „Die fünfte Halle ist dann die von Kyôfu..“

Hígeki bedankte sich widerwillig und ging weiter.

Er hatte Glück gehabt, aber die Sorge um Tamashi wurde immer größer. Was hatte dieses Scheusal ihm angetan? Er biss auf seine Unterlippe und begann zu laufen.
 

~
 

Kyôfu betrat nach einer Weile wieder den Raum, in dem er Tamashi gefangen hielt.

Er lächelte sonderbar.

„Mir wurde eben gesagt, dass ein fremder Vampir hier gesichtet worden ist, der unbedingt zu mir wollte.. ob das wohl unser Hígeki ist?“

Tamashi knurrte, seine Augen funkelten Kyôfu böse an.

„Lass ihn in Ruhe!!“

Der Größere schmunzelte.

„Schön, dass du ihn so sehr liebst... das macht die Sache nur interessanter...“, er ließ sich auf einen Sessel fallen und seufzte.
 

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Hígeki trat indessen die Türe zur Lagerhalle ein und begann einen Raum nach dem anderen zu durchsuchen. Er hörte Geräusche, hie und da ein Getuschel und Schritte. Doch nichts davon passte zu Kyôfu oder Tamashi. Kurz linste er um eine Ecke, sah wie ein Vampir den Gang entlang auf ihn zu Schritt, schnell drückt er sich zurück an die Wand und wartete, bis dieser vorbeigegangen war.
 

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°Komm nur her... Hígeki...°, Kyôfu schmunzelte, aus seiner Manteltasche zog er einen Pflock, den er mit leerem Blick musterte.

Tamashi erschrak.

°Nein... er darf ihm nicht weh tun!!!°

„NEIN!!! Hígeki komm nicht her!!!“, er schrie so laut er konnte und zerrte erneut mit voller Kraft an den Ketten, die ihn zurückhielten.
 

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Hígeki horchte erschrocken auf.

°Das war doch Tama!! Tama... ich muss zu dir!!°

Er erkannte, woher die Stimme kam und stürmte los.
 

~
 

Kyôfu lachte auf.

„Ja... lock’ ihn nur her!!“, er grinste dreckig.

„Lass ihn in Ruhe!!!“, Tamashi schlug kräftiger mit den Flügeln und zog weiter vergebens an den Ketten.

..

Hígeki riss die Türe mit einem Ruck auf und erblickte die Beiden.

„Tama!!!“, entsetzt sah er zu seinem Liebling.

..

Erst jetzt erhob sich Kyôfu von seinem Sessel und stellte sich vor Tamashi um den Weg zu versprerren.

„Willkommen, Hígeki...“

Tamashi wurde zunehmend nervöser, unkontrolliert liefen vereinzelt Tränen über seine Wange.

„Hígeki... nein... verschwinde...“

..

°Nein Tama... ich lass’ dich hier nicht alleine...°

Hígeki knurrte Kyôfu an.

„Du bezahlst...“

Kyôfu kicherte.

„Schön, dass du hier bist! Wir haben sehnsüchtig auf dich gewartet...“, unberührt ging er auf Hígeki zu, packte ihn an den Unterarmen und zog ihn zu sich. Zu Hígekis Überraschung, küsste er ihn, als wäre es das normalste auf der Welt.

..

„Nimm deine verdammten Finger von ihm!!!“, fauchte Tamashi und zerrte weiter.

..

Hígeki erschauderte und biss ihm in die Zunge, bevor er ihn mit aller Kraft wegdrückte.

„Rühr’ mich nicht an...“

Kyôfu leckte sich das Blut von der Lippe.

„Das habe ich erwartet...“, er schmunzelte und hatte Hígeki noch immer fest an den Armen gepackt, „Aber wie wäre es... wenn wir uns versöhnen, hm?“, er kam ihm erneut näher und leckte seinem ehemaligen Schützling über den Hals.

..

Die Ketten schnitten bereits in Tamashis Haut ein, doch er spürte den Schmerz nicht, sondern gab weiterhin Alles, um zu Hígeki zu gelangen.

..

In Hígeki kamen alte Erinnerungen hoch. Diese waren alles Andere, als schön. All das Grauen der letzten Jahre, die er mit Kyôfu verbracht hatte, kam zurück, nun konnte er sich endlich losreissen. Wütend verpasste er dem Älteren einen Faustschlag ins Gesicht und mit einem heftigen Flügelschlag entfernte er sich ein Stück weit von ihm.

..

Kyôfu taumelte etwas zurück und hielt sich kurz das Gesicht.

„So gefällt mir das Spiel..“, er fauchte freudig auf.

Unerwartet ging er auf Hígeki los und riss ihn zu Boden. Versetzte ihm einen hemmungslosen Schlag in die Magengrube.

..

Tamashi fiepte auf.

„Hígeki!!!! Verdammt, lass ihn in Ruhe, du Idiot!!“, er versuchte die Ketten durchzubeißen, doch nichts half.

Hígeki stöhnte auf.

Mit verschleiertem Blick sah er zu seinem Liebling.

„Ist nicht so schlimm...“, er keuchte leise und stieß Kyôfu mit aller Kraft von sich weg.

..

Kyôfu wurde wütend.

Die Bindung zwischen Hígeki und Tamashi machte ihn verrückt. Wieso mochten sie sich so sehr?

Tamashi wimmerte. Er überlegte verzweifelt, wie er sich befreien konnte, um Hígeki zu helfen.

..

Hígeki ergriff nun auch Initiative und machte einen Satz in die Luft. Er holte mit dem Bein aus und trat Kyôfu unsanft an die Schulter. Der getroffene knurrte auf und packte Hígekis Fuß um ihn daran brutal nach unten zu ziehen.

Hígeki kam am Boden auf und stöhnte gequält, als er noch ein Stück weiter ruschte. Mit maltretierten Flügeln und ein wenig gekrümmt stand er aber wieder auf.

Tamashi verzweifelte zunehmend und kaute weiter an den Ketten.

Kyôfu trat in Hígekis Seite.

„Für all die Jahre... wirst du bezahlen... du wirst dir wünschen, mich nie verraten zu haben...“

..

Tamashi erblickte in tränenverschleiertem Blick, dass seine Handgelenke mit Blut überströmt waren, da kam ihm eine Idee, wie er sich das zu nutze machen konnte. Er drückte mit der anderen Hand entgegen und würgte mit zusammengebissenen Zähnen die Kette über seine Hand. Mit einem heiseren Aufschrei schaffte er es so, auch die andere Hand zu befreien. Mit dem Ruck viel er nach hinten zu Boden.

Schnell aber sprang Tamashi auf und stürtze sich auf Kyôfu.

..

Hígeki hatte durch den Tritt keine Luft bekommen und sah vernebelt zu, was Tamashi gelungen war.

„Tama...“, er keuchte und quälte sich in die Höhe.

°...Misch dich nicht ein... sonst verletzt er dich noch mehr...°

..

Kyôfu hatte Tamashi rechtzeitig abgefangen und unsanft am Kragen gepackt.

„Na... wen haben wir denn da? Brauchst du wohl auch wieder Streicheleinheiten?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  SessyFuchs
2008-07-11T15:29:03+00:00 11.07.2008 17:29
Also echt^^ Jedesmal wenn ich eines deiner Kapitel lese, vergesse ich alles um mich herum <3 Es ist immer so spannend und so süß *~*
Ich liebe Werwölfe und vor allem Shujin und Okami <3
Von: abgemeldet
2008-06-02T18:29:59+00:00 02.06.2008 20:29
Ich fasse mal zusammen - Kyo-chan ist ein masochistischer Sadist, der Bindungsängste hat und nicht loslassen kann, außerdem Kaltherzig und ein sehr emotionaler Mensch ist, der am Liebsten Unterwürfige Rebellen als SPielzeuge hat Ô.o
nur der Versuch einer Analyse... ^o^"

selbstverständlich wirst du mir versichern müssen, dass das Blut an Tama-chans Handgelenken ausschließlich Kunstblut, die Ketten nur aus Plastig und der Kampf nur Show war. Selbstverständlich ist auch niemand (Hi-chan!!!!! Q_Q) in dieser Szene zu Schaden gekommen, O D E R?????
*drohend mit Zeigefinger schwing*
AUch wenn es mich ja immer freut, wenn so viel passiert! Und das unser Mischlingsrüde und der kleine Alphawolf scheinbar wirklich bald in einem Bett landen (und das ist genauso zweideutig gemeint wie es klingt!) ist natürlich das aller beste! Ich glaub fast, ich mag die Zwei noch lieber als die Vampire, da ist ja nicht so viel drama bei! >//< (und ich muss nicht um meine lieblinge bangen...<_<)

aber schreibsel bald weiter, ja?
*Kekstüte zurücklass*
Von:  Angelcerise
2008-06-01T17:49:16+00:00 01.06.2008 19:49
Wieder mal eingelungenes Kapitel^^
Schreib schnell weiter XD
Von:  Tragedy
2008-06-01T15:54:47+00:00 01.06.2008 17:54
*__________*
wai..ich liebe diese FF..das steht bestimmt schon in jedem meiner Kommis drin aber ist nunmal so>o<
*knuddel*
Shu sollte wirklich an seinem Ausdruck arbeiten*grins*
Ich mag die beiden*o* irgendwie sind mir alle schatzüs ans herz gewachsen


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