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Emilia Galotti....

ein alternatives Ende....
von

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5. Auftritt...7.+8. Kapitel...

Sie war verwirrt,…so was hatte sie noch nie erlebt. Der Prinz, der Herrscher des Landes begehrte sie, SIE die einfache Tochter eines einfachen Mannes. Dabei war sie doch verlobt gewesen…aber…er, ER der Prinz hatte ihren Verlobten ermorden lassen, nur weil er scharf auf sie war. Sie verstand die Welt nicht mehr.

Sie versuchte sich zu beruhigen, da die Ankunft ihres Vaters bevorstand…Er war doch immer so streng zu ihr…meinte immer sie müsse als Frau besonders erzogen werden, um in einer Männerwelt überleben zu können. Und das, wusste sie, war sein größter Wunsch,…eine Tochter, die wusste was sie wollte und die sich durchsetzen konnte und sich nie von ihrem Weg abbringen ließ. Aber sie wusste auch, dass sie dieses Tochterideal wahrscheinlich nicht erfüllen konnte, da sie wieder einmal charakterliche Schwäche gezeigt hatte, als sie allein mit dem Prinzen war.
 

Wie werde ich meine Tochter wohl vorfinden?…Hoffentlich ist sie wohlauf, alles andere ist egal. Hauptsache sie lebt und es geht ihr gut. Ich kenne sie doch….meine Kleine…. Sie ist wahrscheinlich mit dieser Situation total überfordert.

Aber ich verstehe nicht…warum ausgerechnet der Prinz,…und warum ist sie mitgegangen?

Ich habe ihr doch immer gesagt, sie muss nur das tun was sie möchte und muss sich niemals von einem anderen Mann außer mir etwas sagen lassen. Dort hinten in dem Raum soll sie sein, so sagte es mir Marinelli. Ah…dort ist sie ja….
 

Zwischenteil: Vater und Tochter fallen sich in die Arme…Emilias Verzweifelung überrennt ihre aufgebaute Fassade. Sie fällt ihrem Vater in die Arme.
 

„Vater, Vater, ich dachte schon du würdest nicht kommen“ Ich hatte solche Angst…Er begehrt mich…wollte mich zwingen mit in seine Kammer zu kommen. Aber ich habe ihm gesagt, das ich das nicht möchte….!

Ich hatte solche Angst, das er sauer sein würde….aber…er sagte, das wäre schon in Ordnung, er würde mir noch etwas Zeit lassen, um mich an die Situation zu gewöhnen.“
 

Er war stolz auf seine Tochter! Wenn alles so stimmte, wie sie es erzählt hatte, hatte sie mehr Mut bewiesen, als er ihr je zugetraut hat. Sie hatte den Mut bewiesen, einem Prinzen zu sagen

Was sie wollte….oh das hatte er nie erwartet…
 

Als Emilia das glückliche Gesicht ihres Vaters sah, wurde ihr ein wenig übel…sie war sich nicht sicher, ob es das Richtige war ihm das Folgende auch noch zu erzählen…Aber eigentlich blieb ihr nichts anderes über…wenn sie schwanger wäre würde er es sowieso erfahren….

„Vater….“, zögernd suchte sie nach den richtigen Worten um ihm das Wichtigste zu erklären,

„Vater…das ist aber noch nicht alles. Er sagte….er sagte zwar er würde mir Zeit lassen aber…“, sie brach abermals ab, da sie nicht weiter wusste…
 

Der Vater ahnte schon das Schlimmste, als er seine sonst so selbstsichere Tochter plötzlich zögernd, stotternd und zitternd vor sich stehen sah…
 

„Vater, nachdem er mir sagte er würde mir Zeit lassen, ging er aus dem Raum. Im nächsten Moment kamen zwei Diener herein, hoben mich hoch….ich wehrte mich, aber das störte sie nicht…und brachten mich in das Schlafgemach des Prinzen….man zog mich aus und man hielt ich fest…und dann tat er es….

Es tut mir so Leid Vater…Ich schäme mich so dafür…aber ich konnte mich nicht wehren, die Männer waren einfach zu stark…Was ist, wenn ich nun schwanger bin…“

Sie brach erneut in Tränen aus. Es war ein jämmerlicher Anblick, wie sie sich an ihrem Vater festhielt um nicht zusammenzubrechen.
 

Da er schon geahnt hatte, dass der Prinz sie, seine Tochter, nicht entführt hatte um ihr das Schloss zu zeigen, war er relativ gefasst…

„Meine Tochter, meine allerliebste Tochter, meine einzige Tochter…Du weiß, dass ich dir immer gesagt habe, dass es eine Schande ist, wenn man ohne verheiratet zu sein, ein Kind hat.

Aber das, habe ich immer nur gesagt, weil ich gehofft hatte, dich damit von diversen Versuchen in der Männerwelt abzuhalten. Vergewaltigungen gehören natürlich nicht dazu…dafür kannst du ja nichts…

Ich weiß, dass viele Leute sagen, das es sich nicht gehört…aber in Zukunft interessiert uns nicht, was die anderen sagen, was sich gehört. Es gehört sich auch nicht, dass Frauen reiten können…aber du kannst es, weil ich es dir beigebracht habe. Es gehört sich auch nicht, dass Frauen kämpfen können, aber du kannst es, wiederum, weil ich es dir beigebracht habe.

Wir werden damit, wenn es denn so sein sollte, auch fertig werden. Wir werden es schaffen und deine Mutter und ich werden dir dabei helfen. Also nun hör auf zu weinen,…und komm…lass uns hier verschwinden, bevor der Prinz uns sieht und versucht mich daran zu hindern dich mitzunehmen…Ich möchte nämlich nicht brutal werden müssen….
 

Emilia…erleichtert und bestärkt durch die Reaktion ihres Vaters, lief schnell hinter ihm her, um nicht wohlmöglich doch in diesem verdammten Schloss zurückzubleiben.



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