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Weichen für die Zukunft

Fortsetzung zu "Alte Rechnungen", Überleitung zu "20 Jahre Später"
von

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Der Telefonanruf

Fast ein halbes Jahr ist vergangen seit den Ereignissen nach denen Yugis anderes Ich, der Pharao, endlich ins Jenseits übergegangen ist. Für seine Freunde ist es trotz allem ein schwerer Schlag gewesen, doch sie bemühen sich zu einem geregelten Alltagsleben zurück zu gelangen.

Für einen der damals Beteiligten stellt dieses Unterfangen keine größere Herausforderung da. Nein, Seto Kaibas Leben ist längst wieder zur Normalität zurückgekehrt. Kein Wunder, schließlich hat er mit der Leitung seiner Firma und dem Ausbau seines Kaiba-Lands alle Hände voll zu tun. Besonders jetzt türmen sich bei ihm wieder die Probleme, so dass er keine Zeit hat, irgendwelche Gedanken an Dinge zu verschwenden die auch nur im Entferntesten mit dem Wort ‚Ägypten’ zu tun haben.

Gerade verlässt er den Fahrstuhl zu seiner Chefetage und steuert mit festem Schritt auf sein Büro zu. Neben ihm läuft sein Bruder Mokuba und beobachtet ihn aus den Augenwinkeln, während er versucht mit den langen Schritten seines Bruders mitzuhalten. Ohne sich um den Kleinen näher zu kümmern rauscht Seto Kaiba am Schreibtisch seiner Sekretärin vorbei. „Keine Anrufe! Ich will nicht gestört werden!“, meint er barsch. Ein hastiges Nicken ist die Antwort, doch Kaiba beachtet es nicht weiter. Nur wenig später schließt sich auch schon die große Holztür hinter ihm und Mokuba und die junge Frau ist sich klar darüber, dass es besser ist, den Anweisungen ihres Chefs Folge zu leisten.

Seto Kaiba nimmt an seinem Schreibtisch Platz, während Mokuba sich auf einen Drehstuhl in der Ecke lümmelt und seinen Bruder im Auge behält. Ohne seinen Bruder großartig weiter zu beachten, richtet Kaiba seine Aufmerksamkeit nun auf einen großen Stapel an Unterlagen und beginnt sie durchzuarbeiten. Währenddessen macht sich Mokuba die Drehfähigkeit des Stuhles zunutze um sich lustlos im Kreis herum zu drehen. Ihm ist langweilig.

Hin und wieder hält er inne und schielt zu seinem Bruder hinüber. Seto beachtet ihn nicht. Offenbar ist er völlig in seine Unterlagen vertieft. Innerlich seufzt Mokuba. Das Leben eines Unternehmers scheint wirklich nur wenig Zeit für Spaß zu lassen. Es ist schon eine ganze Weile her, dass sein Bruder einmal Zeit für ihn gehabt hat.

Wirklich seltsam. Seit der Sache mit Yugi damals, scheint sein Bruder sich nur noch in Arbeit zu vergraben. Früher hat er sich doch wenigstens noch hin und wieder für etwas begeistern können. Fast vermisst Mokuba schon die ständige Rivalität seines Bruders mit Yugi, oder besser gesagt, mit dem Geist seines Millenniumspuzzles. Er versteht zwar noch immer nicht alles was damals abgelaufen ist, aber was er weiß ist, dass sein Bruder zumindest voller Leben und Leidenschaft gewesen ist solange er noch mit Yugi konkurriert hat.

Wieder seufzt er leise. Leider sieht das nun anders aus. Seto scheint nur noch Augen und Ohren für seine Arbeit zu haben und über Yugi und die Anderen kommt kein Sterbenswörtchen über seine Lippen. Fast wünscht Mokuba er könnte irgendetwas tun damit sein Bruder nicht vollständig in seinem Büro versauert. Irgendwie muss es ihm doch gelingen, dass er sich wieder für irgendetwas begeistern kann.

Schließlich fasst er sich ein Herz. „Seto?“, meint er während er sich auf seinem Stuhl leicht vor und zurückdreht. Kaiba schaut auf: „Was?“ „Du bist in den letzten Wochen ständig am Arbeiten gewesen. Willst du nicht auch mal irgendwann ne Pause machen? Wir... könnten ja erst mal was essen gehen. Es ist doch auch schon fast Nachmittag.“

Doch Kaiba wendet sich wieder seiner Arbeit zu: „Das geht jetzt nicht, Mokuba!“, meint er bestimmt, „Ich habe noch einen Haufen Arbeit heute zu erledigen und der macht sich ja schließlich nicht von selbst. Wenn du Hunger hast kannst du dir ja was bestellen.“ Damit tippt er weiter auf seinen Computer ein. „Willst du gar nichts essen?“, versucht der Kleine es erneut, „Du hast in den letzten Tagen doch schon kaum was gegessen. Du hast doch bloß noch deine Arbeit im Kopf.“

Mit einem leicht genervten Seufzer lässt Seto erneut die Hände sinken. „Lass das mal lieber meine Sorge sein! Im Moment hab ich für so was einfach keine Zeit. Unsere Firma hat im Augenblick einige massive Probleme. Glaubst du vielleicht die lösen sich von alleine? Ganz sicher nicht. Da muss man schon selbst Hand anlegen.“ „Was denn für Probleme?“, will Mokuba nun wissen.

Kaiba versteift sich gereizt. „Unsere Forschungsabteilung ist mit dem neuen Software-System im Rückstand und die Einnahmen aus Kaiba-Land gehen zurück, weil wir keine neuen Techniken präsentieren können. Hinzu kommen noch eine ganze Reihe kleinerer Probleme die für sich betrachtet vielleicht nicht so schlimm sind aber die dennoch schwer wiegen weil sie sich gegenseitig bedingen und ich habe nun alle Hände voll zu tun um das alles wieder ins Lot zu bringen und deshalb kann ich meine Zeit einfach nicht mit solchen Banalitäten wie Essen oder Freizeit vergeuden! Tu mir darum bitte den Gefallen und halt dich aus meinem Terminkalender raus! Ich hab schon genug um die Ohren.“

Leicht geknickt schaut Mokuba zu seinem Bruder hinüber. Er scheint im Moment wirklich keine gute Laune zu haben. Im Gegenteil. Seto Kaiba gibt sich so kühl und unnahbar wie schon lange nicht mehr und es ist unwahrscheinlich, dass daran in nächster Zeit in irgendeiner Weise dran zu rütteln ist. Nein, der Chef der Kaiba-Corporation wird dem Ruf eines gefühlskalten Geschäftsmann mehr als gerecht.

In diesem Moment klingelt das Telefon und Mokuba zuckt ein wenig zusammen als der Klingelton die nur vom Computergetippe unterbrochene Stille im Büro zerreißt. Ziemlich schlecht gelaunt nimmt Kaiba den Hörer ab. „Ich hatte doch gesagt, dass ich keine Anrufe wünsche!“, meint er ärgerlich ins Telefon. „Tut mir wirklich leid, Kaiba-sama“, ertönt die Stimme der Sekretärin, „Aber der Anrufer ließ sich leider nicht abwimmeln.“ Kaiba fährt sich genervt mit der Hand über die Stirn und seufzt. „Muss das jetzt unbedingt auch noch sein?“, murmelt er leise. Laut sagt er jedoch: „Also schön, wer ist es denn?“ „Die Präsidentin von Gigatech-Enterprise“, gibt die Sekretärin folgsam Auskunft, „Sie sagte es sei wichtig.“

Seto Kaiba erbleicht. Einen langen Augenblick bringt er kein Wort heraus. Täuscht Mokuba sich oder ist seinem Bruder gerade beinah der Hörer aus der Hand gefallen vor Schreck. Es dauert einen Moment ehe er sich wieder einigermaßen gefasst hat, dann greift er den Hörer wieder fester. „Sagen sie ihr, ich bin beschäftigt!“, meint Seto Kaiba hastig, dann knallt er den Hörer auf die Gabel.

Aufmerksam hat Mokuba seinen Bruder im Auge behalten. „Wer war es denn?“, fragt er schließlich neugierig. Seto Kaiba sitzt noch immer fast wie erstarrt da. „Niemand!“, sagt er schließlich. Mit großen Augen beobachtet Mokuba ihn. „Ist alles In Ordnung mit dir, Seto?“ Erst scheint dieser ihn nicht gehört zu haben, doch dann meint er: „Ja, alles in Ordnung! Mach dir keine Gedanken!“ Doch der Blick den sein Bruder ihm nun zuwirft lässt deutlich erkennen, dass die Bemerkung eben nicht gerade überzeugend geklungen hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Dahlie
2007-06-27T09:27:05+00:00 27.06.2007 11:27
hmm jetzt wird es interessant
mach gaaanz schnell weiter... aber vorher lass mich dir bitte nen Tipp geben, schreib doch nächstes mal mit Absätzen, dann fällt es leichter zu lesen
Von:  TeaGardnerChan
2007-06-27T04:31:43+00:00 27.06.2007 06:31
Hello ^^
Wow du schreibst ja wieder das finde ich aber schööön.
*deine FFs liebt*
Bin total begeistert von dem ersten Kapitel ^^
Mach weiter so.

Von:  vulkanier2
2007-06-26T22:32:14+00:00 27.06.2007 00:32
hi. der anfang hört sich nicht schlecht an. bin gespannt wer kaiba so erblassen lässt. grins.


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