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The Time we meet again

BakuraxYami
von

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Wie wird es mit uns enden?

2. Wie wird es mit uns enden?
 

Bakuras PoV
 

Ich sitze im Dorf Kuel Elna und warte auf die Ankunft des Pharaos. Zur Zeit besitze ich wieder Kontrolle über meinem Körper, doch wer weiß, für wie lange noch. Aber wäre ich Zork, hätte ich sicherlich das Selbe getan. Die ganze Vergangenheit verändert sich durch sein Eingreifen und durch das Wissen Atemus und der Hilfe seiner Freunde.

Zork hat mich dazu gebracht den Pharao anzugreifen, anstatt mich wie damals, in sein Schlafzimmer schleichen zu lassen. Er will verhindern, dass sich Yami wieder in mich verliebt. Aber so leicht mache ich es ihm nicht!

Ich schaffe es schon noch Atemu zu überzeugen und ihm sein Erinnerungen zurückzugeben. ‚Sei still du Narr!’ Zorks Stimme halt in meinem Kopf wider. ‚Du musst den Pharao töten und mir sein Puzzle bringen!’

„Verzieh dich, Zork!“ rufe ich in die Dunkelheit hinein. „Glaub ja nicht, dass ich mich noch ein weiteres Mal von dir kontrollieren lasse!“

‚Du dummer Mensch! Glaubst du, du hättest die Kraft den Herrn der Finsternis aufzuhalten?’ Ich antworte nicht. Was hätte ich auch einwenden können? Zorks Macht ist so stark, dass er mich dazu bringen könnte mir selbst den Kopf abzuschlagen, wenn er es wollen würde.

Tatsache ist jedoch, dass Zork mich braucht, als Wirt sozusagen. Zumindest weiß ich jetzt, wie sich Ryou fühlt, wenn ich mir mal seinen Körper ausborge. Aber ich habe mir nicht die Mühe gemacht ihn auf meine Seite zu ziehen, wie es der Finstere ständig versucht.

‚Bedenke doch Bakura. Der Pharao hat dein gesamtes Dorf ausgelöscht.’

„Der Trick funktioniert kein zweites Mal,“ rufe ich in die Dunkelheit. „Yami hat damit nichts zu tun. Es war Setos Vater Akunadin, der das Blutbad angeordnet hatte! Und diesen hast du zu einem deiner Sklaven gemacht. Glaubst du ich würde mit ihm gemeinsame Sache machen?“

Ein Grollen. Anscheinend ist Zork von meinen Worten nicht sonderlich begeistert. ‚Glaubst du, du hättest die Wahl??’

„Ich habe die Wahl,“ sage ich mit fester Stimme. „Freu dich nicht zu früh Zork.“ Die Geister der verstorbenen Diebe geraten plötzlich in Aufruhr. Der Pharao und sein Gefolge haben anscheinend das Dorf erreicht.

‚Wenn du mir nicht freiwillig gehorchst, dann übernehme ich deinen Körper mit Gewalt!!’ ich versuche mich dagegen zu wehren, doch besitze ich nicht die Kraft, um Zorks Kontrolle zu unterbinden.
 

Atemus PoV
 

Endlich haben wir Kuel Elna erreicht. Während meine Priester und Soldaten die Skelette beschäftigen, die plötzlich aufgetaucht sind, reite ich weiter zu Bakura. Nun wird der Bastard für seine Taten bezahlen!

Ich steige vom Rücken meines Pferdes und betrete die dunkle Grotte. Dunkle Energie umgibt mich und Geister wabern wie Nebel um meine Füße. „Willkommen Pharao,“ dringt deine Stimme an mein Ohr. Du hockst im Schneidersitz auf einem seltsamen Stein, um deinen Hals hängen sowohl dein Ring, als auch mein Puzzle.

„Gib auf der Stelle die Millenniumsgegenstände zurück, bevor ich sie dir mit Gewalt abnehme!“ rufe ich, doch du lachst mich nur aus.

„Ein guter Witz Pharao! Was willst du denn gegen mich ausrichten? Ohne dein Puzzle bist du schwächer, als ein Kind. Als ob du mit Puzzle eine Bedrohung dargestellt hättest!“

Wütend balle ich die Hände zu Fäusten. Doch jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für Streitereien. Ich muss Bakura irgendwie die Millenniumsgegenstände abnehmen, bevor er das große Böse wieder auferstehen lässt.

„Ich lasse dir die Wahl Pharao. Ergib dich freiwillig, oder ich zwinge dich dazu!“

„Niemals!“

„Wenn du es so haben willst...vorwärts Diabound! Vernichte ihn!“ ich sehe hoch in das Gesicht deines Monsters. Seine riesige Pranke ist auf mich gerichtet und lässt einen grellen Energieball entstehen.

Was soll ich machen? Ich habe nicht mehr genug Kraft, um einen der drei Götter zu rufen. Wie kann ich dein Monster aufhalten? Der einzige Ausweg scheint die Flucht zu sein, was mir jedoch gar nicht passt. Ich laufe los und verstecke mich hinter einer Säule, kann so Diabounds Angriff knapp entkommen.

„Du Narr! Mein Monster beherrscht die Finsternis! Du kannst ihm nicht entkommen!“ rufst du und kaum zwei Sekunden später steht Diabound erneut vor mir. Leise fluche ich, während das hässliche Vieh seine Pranke nach mir ausstreckt. Es muss doch irgendeinen Ausweg geben!

„Halt!“ plötzlich verschwindet Diabound auf deinen Befehl hin. Verwirrt drehe ich mich zu dir um. Du siehst ziemlich außer Atem aus, aber wovon?

„Was ist los, Bakura? Hast du nicht den Mumm, mich zu töten?“

Du lächelst müde. „Wenn du dich erinnern würdest, dann wüsstest du, dass ich dich nicht töten könnte. Zork ist der, der dich tot sehen will.“

„Und wer ist Zork? Außerdem hast du mich soeben angegriffen!“ fängst du schon wieder mit deinen Spielchen an? Ich lass mich von dir nicht länger verunsichern.

„Nein, Zork hat dich angegriffen und wenn du ihn besiegen willst, dann musst du dich endlich wieder erinnern!“ brüllst du mich plötzlich an. „Der Schlüssel zur ultimativen Macht des Pharao ist dein Na...“ du brichst ab, richtest dich auf einmal wieder zu deiner vollen Größe auf, finster sehen mich deine Augen an. Was ist denn jetzt los? „Diabound!“ rufst du und das Monster steht wieder vor mir.

Doch diesmal erhalte ich Hilfe. „Mahado!“ rufe ich überrascht, als mein Priester, in Gestalt des schwarzen Magiers, vor mir auftaucht. Ihn hatte ich völlig vergessen. Jetzt haben wir wieder eine Chance, um zu gewinnen!
 

Einige Zeit später vor dem Palast des Pharaos:
 

Ich liege am Boden, versuche zum dritten Mal aufzustehen, doch es gelingt mir nicht. Ich hab nicht mehr die Kraft, um zu kämpfen. Aber dann hätte Zork gewonnen und das darf nicht sein! Doch ich habe keine Ahnung, was ich noch tun kann, um ihm Widerstand zu leisten.

Die drei Götter sind versteinert, Mahado und Mana hatten auch keine Chance und selbst mit Kaibas Ultradrachen konnten wir rein gar nichts ausrichten.

„Es ist vorbei Pharao!“ ruft Zork und wohl oder übel, muss ich ihm recht geben. Ich habe versagt.

„Pharao!“ ich schrecke auf. War das nicht die Stimme von Yugi? Langsam setze ich mich auf und blicke zum Himmel. Tatsächlich! Er, Tristan, Tea und Joey, sind auf den Weg zu mir.

„Yugi,“ flüstere ich erleichtert, als meine Freunde neben mir landen.

„Alles klar Alter?“ fragt Joey und hilft mir auf die Beine. Ich bringe nur ein Nicken zustande. Mir wäre lieber, wenn sie gehen würden. Ich will nicht, dass Zork auch sie vernichtet.

„Wir haben deinen wahren Namen herausgefunden!“ ruft Yugi und es scheint, als würden seine Worte mir neue Kraft geben. Wenn es stimmt, was Bakura mir sagen wollte, dann werde ich mit meinem Namen nicht nur meine Erinnerungen zurückerhalten, sondern auch genug Kraft besitzen, um Zork zu besiegen.

„Ihr Narren!“ ruft Zork und lacht kalt. „Wollt ihr mir etwa weiß machen, dass ihr die Hieroglyphen lesen konntet?“ erschrocken sehe ich Yugi an, der auf den Boden starrt. Es ist also wahr.

Doch Tea hat eine rettende Idee, sie lassen die Schriftzeichen auf der Kartusche erscheinen und ich werde sie dann hoffentlich lesen können.

„Nein, dass lasse ich nicht zu!“ ruft Zork und will einen Angriff starten. Meine Freunde rufen ihre Monster, um ihn aufzuhalten, während ich stumm den Namen auf der Kartusche lese.

Atemu.

Wie ein Film rasen all meine Erinnerungen an mir vorbei, auch die, von Bakura und mir. Ich starre ins leere, kann nicht fassen, was damals passiert ist. Bakura musste meinetwegen sterben und nun....

Ich hebe den Blick und sehe in die roten Augen des Monsters.

....nun will er Finsternis auf die Erde bringen. Warum? Nur, um mich für seinen Tod zu strafen? „BAKURA!“ rufe ich Zork entgegen. „WARUM TUST DU DAS? WARUM ZERSTÖRST DU DIE WELT UND WILLST MICH UMBRINGEN??“

Zork lacht kalt. „Bakura? Du Narr! Bakura hat damit rein gar nichts zu tun! Er war nur ein Handlanger, der dich töten und mir das Puzzle bringen sollte. Leider ging dies beim ersten Mal schief. Dieser Trottel hat sich in dich verliebt. Eine widerliche, menschliche Schwäche! Deshalb wollte ich beim zweiten Mal sicher gehen, dass auch alles klappt. Ich habe die Kontrolle über ihn übernommen und ihn so gelenkt!“

Fassungslos starrte ich meinen Feind an. Einerseits fühlte ich mich erleichtert, dass Bakura damit nichts zu tun hat. Aber warum hat er dann in der Neuzeit versucht mein Puzzle zu stehlen? Das werde ich wohl nur erfahren, wenn ich ihn selbst frage. Aber wie kann ich ihn und Zork trennen?

‚Du besitzt nun die Macht, um den Finsteren zu besiegen,’ höre ich die Stimme meines Vaters in meinem Kopf. ‚Vereine die ägyptischen Götter.’

‚Aber dann würde ich auch Bakura vernichten,’ antworte ich ihm per Gedankenübertragung.

‚Dieses Opfer wirst du bringen müssen, wenn du die Welt retten willst.’

Meine Knie werden weich und ich sinke zurück in den Sand. Was soll ich tun? Natürlich will ich Zork besiegen und die Welt retten, aber das würde bedeuten den für immer zu verlieren, den ich liebe.

„Atemu, warum zögerst du? Vernichte das hässliche Biest endlich!“ es ist Joey, der mit mir spricht, aber ich höre ihm nicht wirklich zu.

Irgendwas an dieser Situation kommt mir bekannt vor.
 

*Flashback*
 

„Ohne den Geist des Rings ist Ryou sehr schwach. Slifers Angriff könnte ihn noch mehr verletzen,“ sagte Odion, ehe er den gefälschten Millenniumsstab wegsteckte und wieder verschwand.
 

*Flashback ende*
 

Es ist genau, wie in meinem Duell mit Bakura. Hätte ich Ryou angegriffen, um die Welt zu retten, hätte ich ihn verletzten können. Dadurch, dass Bakura aber wieder Kontrolle über ihn übernommen hatte konnte er gerettet werden.

Ob es jetzt genauso ist? Kann ich Bakura vor dem Tod bewahren, solange Zork ihn kontrolliert? Ein riskantes Unterfangen, aber habe ich eine andere Wahl? Wenn ich nicht angreife, dann tut es Zork und dann ist alles verloren.

Langsam stehe ich wieder auf, nutze meine neue Macht, um Obelisk, Slifer und Ra zu vereinigen. „Das ist dein Ende Zork!“ rufe ich und kann nicht verhindern, dass Tränen über mein Gesicht laufen. Erneut bin ich es, der über Bakuras Schicksal entscheiden muss und ich bete zu sämtlichen Göttern, dass es diesmal nicht das selbe Ende nehmen wird.

„Herrscher des Lichts, Attacke!“ meine Stimme zittert und droht mir abzubrechen. Als der Angriff gestartet wird kann ich ein Schlucksen nicht mehr unterdrücken. Ich will Bakura nicht noch einmal verlieren. Ich will nicht wieder für seinen Tod verantwortlich sein.

Zork brüllt ein letztes Mal auf, ehe er im Licht verschwindet. Die Dunkelheit löst sich auf, die Sonne scheint wieder über Ägypten. „Du hast es geschafft!“ ruft Yugi fröhlich und fällt mir um den Hals. Sie alle freuen sich, doch ich kann nicht glücklich sein.

Nicht solange ich nicht weiß, was aus Bakura geworden ist. Ich sehe hoch, in das gütige Gesicht des Herrschers des Lichts. „Jetzt bleibt dir nur noch eine Aufgabe, ehe dein Geist seine letzte Ruhe finden kann,“ sagt er, ehe er sich auflöst.

Mein Geist soll nun seine letzte Ruhe finden? Dann ist es nun endgültig vorbei? Aber was ist mit Bakura? Ich sehe ihn nirgends. Ob er in der Zukunft noch existiert?

„Atemu, was hast du denn?“ ich schrecke aus meinen Gedanken und bemerke, dass ich noch immer weine. Meine Freunde sehen mich besorgt an.

„Oh, hat der arme Junge sich wehgetan und muss nun getröstet werden?“ Seto schaut mich wie immer kalt und herablassend an, doch diesmal gebe ich mir nicht die Mühe, ihn von seiner Einstellung abzubringen. Ich will nur noch nach Hause in die Neuzeit. Ich will nur noch wissen, ob es Bakura dort gut geht.

„Lasst und gehen Freunde,“ sage ich nur und wende mich von Seto ab. Mir ist egal, dass sie mich seltsam ansehen. Dieses Verhalten kennen sie gar nicht von mir, aber damit werden sie nun klarkommen müssen.
 

Neuzeit, auf den Weg zur letzten Ruhestätte des Pharao, in Yugis Kabine:
 

Yugi hat soeben sein Deck fertig gestellt, für das letzte Duell. Eigentlich sollte ich nun das selbe tun, doch stattdessen hole ich Yugis Reisetasche hervor und suche nach dem Millenniumsring. Als ich ihn gefunden habe lege ich ihn vor mich auf den Tisch. „Bakura? Bist du da?“ frage ich und warte zitternd auf irgendein Zeichen. „Wenn du mich hören kannst, dann gib dich bitte zu erkennen,“ flehe ich und meine Stimme zittert nun ebenfalls.

Doch nichts passiert. Der Millenniumsring liegt einfach still auf dem Tisch. Er leuchtet nicht, bewegt sich nicht, keine dunkle Energie, oder sonst irgendetwas passiert. „Hab ich dich vernichtet?“ meine Stimme gleicht mehr einem Krächzen und ich lassen den Kopf auf den Tisch sinken. Meine Finger umklammern den Ring.

Es gelingt mir nicht die Tränen noch länger zurückzuhalten und lasse es aus mir raus. Mein Körper erzittert unter meinem Schlucksen, weil ich den Mann verloren habe, den ich liebe. Hätte ich es doch nur früher bemerkt, hätte ich mich doch nur in der Neuzeit wieder in Bakura verliebt. Dann hätten wir wenigstens mehr Zeit miteinander verbringen können.
 

Bakuras PoV
 

Alles um mich herum ist dunkel, doch es scheint nicht mein Seelenraum zu sein. Aber wo bin ich dann? Langsam öffne ich die Augen, was mir äußerst schwer fällt. Wenn mich nicht alles täuscht, dann scheine ich mich in der Wüste zu befinden. Aber wie kommt es, dass ich den Sand unter mir nicht spüren kann?

Ich höre auch den Wind nicht. Träume ich? Langsam setze ich mich auf, was mir nicht minder leichter fällt, als das Öffnen meiner Augen. Das hier muss ein Traum sein, denn am bunt schimmernden Himmel steht keine Sonne.

Moment! Eben war ich doch in einen Kampf verwickelt! Zork hat versucht meinen Pharao anzugreifen. Ich weiß noch, das er am Boden lag und nicht mehr hochkam, danach ist alles schwarz. Hat Zork ihn vernichtet? Ich kneife die Augen fest zusammen und balle die Hände zu Fäusten. Dieses Monster.

Aber zumindest weiß ich nun, wo ich bin. Das muss wohl der Ort sein, an dem die toten Seelen landen. Demnach muss hier irgendwo der Eingang zur Unterwelt sein. Ob ich Atemu dort wieder sehen werde?

Langsam drehe ich mich um und erkenne ein dunkles Loch, welches von Obelisken gesäumt ist. Das muss der Eingang sein. Wenn ich dort rein gehe gelange ich ins Totenreich. Langsam und leicht schwankend setze ich mich in Bewegungen.

Schritt für Schritt komme ich dem Eingang näher. Ich habe ihn schon fast erreicht, als ich inne halte. Täusch ich mich, oder war da gerade ein Geräusch? Ich lausche, doch es bleibt still. Wahrscheinlich haben mir meine Sinne nur einen Streich gespielt, doch gerade, als ich weiter gehen will, höre ich es erneut.

Eine schwache krächzende Stimme, die mir dennoch sehr vertraut vorkommt. Bist du das Atemu? Angestrengt lausche ich und kann nun ein Schlucksen hören. Du weinst? Dann scheinst du noch zu leben und nach mir zu rufen!

„Atemu...,“ flüstere ich leise und lasse mich zurück in den Sand sinken. Ich bin froh, dass du lebst, aber deine Tränen sind wie ein Stich ins Herz. Wenn ich einen anderen Weg gewählt hätte, vielleicht wäre es dann gar nicht erst so weit gekommen. Vielleicht säßen wir jetzt noch immer in unseren Millenniumsgegenständen fest, aber wenigstens hätten wir uns.

Ich sinke zurück in den Sand. Mein Geist scheint durch die Kontrolle Zorks stark geschwächt zu sein. Ich schließe meine Augen und nehme nur noch dein Schlucksen war. Ohne, dass ich es verhindern kann, beginne auch ich zu weinen.
 

Der nächste Morgen:
 

Atemus PoV
 

Ich fühl mich, als hätte mich ein LKW überfahren, meine Augen brennen und sind sicherlich rot unterlaufen. Yugi wird nicht gerade erfreut sein, wenn er mitkriegt, was ich mit seinem Körper, mehr oder weniger, angestellt habe.

Mein Deck habe ich erst vor kurzem fertig gestellt. Ein letztes Mal betrachte ich den Millenniumsring, ehe ich ihn zurück in die Tasche packe und mit dieser und meinem Deck die Kabine verlasse.

‚Guten Morgen, Atemu!’ ruft Yugi fröhlich und taucht neben mir auf.

„Hallo Yugi,“ sage ich nur knapp und gehe die Treppen hoch, zum Deck des Schiffes.

‚Was hast du denn? Du siehst so traurig aus.’

„Ach Unsinn.“

‚Jetzt sag schon. Wir hatten doch nie Geheimnisse vor einander,’ drängt er und sieht mich mitfühlend an.

Ich bleibe stehen und zwinge mich zu einem Lächeln. „Es ist wirklich nichts Yugi. Zerbrich dir nicht den Kopf, unsere Freunde warten sicherlich schon auf uns.“

‚Wenn du meinst.’ Mein Ebenbild zieht sich enttäuscht zurück. Es tut mir zwar Leid, aber kurz bevor wir uns wahrscheinlich für immer trennen, will ich ihn nicht noch mit meinen Problemen belasten.

„Hey, da bist du ja endlich!“ ich werde aus meinen Gedanken gerissen und sehe hinab auf Joey, Tea, Tristan, die Kaibas und Ishtars und auf Ryou. Mein Blick ruht ganz allein auf ihm, während ich an Land gehe und bleibe vor ihm stehen. Verwirrt sieht der Weißhaarige mich an. „Stimmt etwas nicht?“ fragt er mich mit seinem unschuldigen Blick. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Bakura erschienen wäre.

Ich schüttle den Kopf. „Nein, es ist nichts.“ Wir folgen den Ishtars, die uns zum Austragungsort des Duells bringen. Eine riesige Halle, geschmückt mit zahlreichen ägyptischen Bildern und Säulen. Auf der Stirnseite scheint sich eine art Tor zu befinden, mit dem Horusauge in der Mitte.

Davor, auf einem erhöhtem Podest, befindet sich der Millenniumsstein. „Legt die Millenniumsgegenstände in den Stein, dann kann das letzte Duell beginnen,“ sagt Ishizu und ich tue, wie verlangt. Ein letztes Mal betrachte ich hoffnungsvoll den Ring, ehe ich ihn an seinen Platz lege. Zum Schluss folgt das Puzzle.
 

Bakuras PoV
 

Was ist das? Irgendetwas zieht an meinen Füßen. Ich öffne die Augen und drehe mich auf den Rücken, sehe einen Schakal, wie er mich in die Unterwelt ziehen will. „Lass das!“ rufe ich und trete nach dem Tier, welches daraufhin zu knurren beginnt. „Hast du was an den Ohren? Ich gehe nicht in die Unterwelt!!“

„Du bist tot! Akzeptiere das und komm!“ ruft eine Stimme. War das der Schakal? Ein anderer käme nicht in Frage und wenn er von Anubis geschickt wurde ist es auch gar nicht so abwegig.

„Zieh Leine!“ erneut trete ich nach dem Tier, erwische es an der Nase. Der Schakal jault auf und knurrt danach bedrohlich. Plötzlich taucht etwas einige Meter vor mir auf. Es sieht aus wie ein Tor.

Hastig springe ich auf und laufe auf den Durchgang zu. Wenn der eine Weg in die Unterwelt führt, dann führt dieser vielleicht in die der Lebenden zurück. „Weg von dem Tor!“ bellt der Schakal und springt ebenfalls auf. Eine Seele wandert durch das Tor, welches sich hinter ihr wieder zu schließen scheint.

Ich muss mich beeilen, doch der Höllenhund versperrt mit den Weg. „Geh in die Unterwelt, wo du hingehörst,“ knurrt er böse und schnappt nach meinem Arm.
 

Atemus PoV
 

Nun ist es vorbei. Meine Lebenspunkte sind auf Null gefallen und das Auge des Horus beginnt zu leuchten. Der Weg in die Geisterwelt ist nun frei. Ich versuche die Rufe meiner Freunde zu ignorieren. Sie wollen nicht, dass ich gehe. Aber wenn ich durch dieses Tor gehe werde ich frei sein, oder wohl eher tot.

Ob ich Bakura in der Welt der Geister wohl wieder sehen werde? Langsam gehe ich auf das grelle Licht zu, nähere mich immer weiter dem Ende. „Wag das ja nicht!!“ versteinert bleibe ich stehen. Diese Stimme....aber das kann nicht.... „Ich lass mich doch nicht von einem Schakal beißen und flüchte aus der Unterwelt, nur damit du dorthin verschwindest!!“

Ruckartig drehe ich mich um und suche nach Ryou, der jedoch in eine völlig andere Richtung sieht. War deine Stimme etwa nur Einbildung? „Bist du blind? Wo siehst du denn hin, Idiot?“ mein Blick wandert nach rechts und ich bringe keinen Ton heraus. Sprachlos starre ich dich an.

Du siehst ziemlich erschöpft aus und hast dich an eine Säule gelehnt. Deine Beine zittern und drohen dir nachzugeben. Mit der rechten Hand um klammerst du deinen linken Arm, der aussieht, als hätte dich ein Hund gebissen. Blut fließt herunter und tropft auf den Boden.

Bist du es wirklich? Oder fantasiere ich? Aber die anderen sehen dich auch.
 

Bakuras PoV
 

Ich fühle mich, als würde ich sterben. Ist ja auch kein Wunder, immerhin war ich ja fast tot und wäre es auch geblieben, wenn ich dem Schakal nicht in die Nase gekniffen hätte. Anubis wird ganz schön stinkig sein, sollte er erfahren, was ich mit seinem Wächter angestellt habe.

Immer wieder verschwimmt meine Sicht und ich habe das Gefühl, als würde der Schakal noch immer versuchen meine Seele in die Unterwelt zu zerren. „Was ist?“ frage ich dich, kann jedoch dein Gesicht nicht erkennen. „Hat es dir die Sprache verschlagen?“ aber dafür reden deine Freunde um so mehr. Sie starren mich an, als wollten sie mir an die Gurgel springen.

„Na warte, Freundchen. Ich schicke dich persönlich in die Hölle,“ sagt Joey und krempelt die Ärmel seiner Jacke hoch.

Endlich scheinst du dich wieder bewegen zu können. „Joey, nicht!“ rufst du und rennst auf mich zu. Ich lasse mich an der Säule zu Boden sinken, da mir einfach die Kraft zum stehen fehlt. „Bakura,“ flüsterst du nahe meinem Ohr und deine Hand streichelt über meine Wange. Entspannt schließe ich die Augen. „Hat du eine Ahnung, wie sehr ich das vermisst hab?“ frage ich leise und schmiege mich ein wenig an deine Hand.

„Wie fühlst du dich?“ ich blinzle und sehe in deine schönen Amethyste, die wahrscheinlich gleich eine Sintflut auslösen werden.

„Als ob ich eben tot gewesen wäre und erneut im Sterben liege,“ sage ich wahrheitsgetreu aber mit ironischen Unterton. „Aber mach dir mal keine Sorge, so schnell kriegen die mich nicht noch mal.“ Ein schwaches Lächeln macht sich auf deinen Lippen breit und ich lehne mich an dich, spüre deine Arme, die sich um mich schlingen.
 

Erzählers PoV
 

Ratlos standen die Freunde in der Halle und sahen zu, wie Atemu ihren Feind in den Armen hielt. Was hatte das zu bedeuten? Hatte Bakura ihn hypnotisiert, oder irgendetwas anderes mit seinem Verstand angestellt? Zumindest hatte der Kampf deutlich spuren bei ihm hinterlassen und es schien so, als würde er gleich den Löffel abgeben.

„Atemu, schnell,“ rief Ishizu. „Das Tor in die Geisterwelt schließt sich wieder!“

Langsam wandte der Angesprochene ihr den Blick zu. „Lass es sich ruhig schließen, ich bleibe hier.“

WAAAAAAS????“ kam es aus sämtlichen Mündern. Eben hatte er noch in die Geisterwelt gewollt und egal was sie gesagt hatten, Atemu hatte sich davon nicht abbringen lassen. Und kaum war Bakura da, änderte er seine Meinung.

„Aber warum? Nicht, dass ich dich los werden will,“ begann Yugi. „aber wie kommt es zu deinem Sinneswandel?“

„Ich....“ Atemu wurde rot und richtete den Blick auf seinen Dieb, der noch immer recht blass im Gesicht war. „Ich liebe Bakura. Ich will bei ihm bleiben,“ sagte er schließlich mit fester Stimme und nahm das zufriedene Lächeln auf dem Gesicht des Weißhaarigen wahr.

„Du liebst ihn?“ fragte Joey ungläubig. „Geht’s dir gut? Er hat versucht die Welt zu zerstören!“

„Nein, das war Zork. Er hat Bakura kontrolliert.“

„Aber wieso liebst du ihn? Er hat doch ständig versucht das Millenniumspuzzle zu stehlen!“ wand nun Tea ein.

Atemu schwieg daraufhin. Dies war der Punkt, den er selbst nicht erklären konnte. „Ich wollte die sieben Millenniumsgegenstände haben, um dir deine Erinnerungen zurückzugeben,“ sagte Bakura an seiner Stelle. „Du sturer Esel hättest mir ja nie geglaubt, oder freiwillig mit mir zusammengearbeitet.“

„Wer arbeitet denn auch schon mit einem Dieb zusammen?“ fragte Atemu neckend und bekam als Antwort einen schwachen Kuss auf den Mund.

„So wie es aussieht der Pharao.“ Fassungslos stand die Gruppe um den einstigen König Ägyptens und seinem Dieb. Skeptisch betrachteten sie die beiden. Konnten sie sicher sein, dass das kein Trick seitens Bakura war? Außerdem waren sie doch etwas beleidigt, denn ihretwegen wäre Atemu nicht hier geblieben.
 

Einige Tage später:
 

Bakura hatte sich schnell wieder erholt und streckte sich ausgiebig, ehe er ins Wohnzimmer ging und Atemu von hinten umarmte, der gerade ein Buch zurück ins Regal stellte. „Du solltest dich lieber noch ein bisschen ausruhen, anstatt durch die Wohnung zu laufen,“ sagte der Violettäugige und drehte sich zu seinem Geliebten um.

„Ach was. Wenn ich noch länger liege werde ich hibbelig, außerdem wollte ich gerne mal wieder etwas bestimmtes mit dir anstellen....“ sagte er anzüglich und ließ die Hände unter Atemus Oberteil wandern.

„Und an was denkst du da?“ fragte er, obwohl ihm die Antwort längst klar war.

„An etwas, was wir schon seit 3000 Jahren nicht mehr getan haben.“ Verlangend küsste er die Lippen seines Pharaos und drängte ihn zurück, bis dieser auf die Couch fiel. Sehnsüchtig fuhr er über die weiche Haut und versank in den violetten Augen.

„3000 Jahre? Dann wird ja mal wieder höchste Zeit.“ Fordernd fuhren Atemus Hände unter das Shirt des Diebes und fing dessen Lippen erneut in einen Kuss ein.

Endlich waren sie wieder vereint und diesmal würde sie garantiert nichts mehr trennen.
 

THE END
 

So das war’s. Hat es euch gefallen? Wer mehrere meiner One Shots kennt weiß ja, dass die sonst immer ein böses Ende nehmen. Aber das hier ist ja auch eine Fortsetzung.
 

Auf Lob, Kritik und Verbesserungsvorschläge wird sehnsüchtig gewartet.
 

Man liest sich
 

Eure Aya



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Mimmy-chan
2010-10-06T16:37:36+00:00 06.10.2010 18:37
*kihi* werd häte das gedacht?
Haben es die beiden doch tatsächlich geschafft miteinader glücklich zu werden *zufrieden grins*
hach ich steh auf happy ends *seufz*

Besonders gut hat mir Schreibstil mit der wechselnden Perspektive gefallen.

Außerdem fand ich das Katz- und Mausspiel im Milleniumspuzzel unheimlich niedlich *gg* o(=^.^=)o

chuchu mimmy-chan
Von:  Akira_Magnus
2008-04-01T15:51:11+00:00 01.04.2008 17:51
Hi Ayame-chan♥
Mal ganz ehrlich deine FF´s sind eecht der Hammer sie rühren mich jedesmal zu tränen. Ich bin echt ein fan von dir geworden und würde mich über eine Ens von dir freuen den ich würde mich sehr gerne mit dir anfreunden. Aber genug davon deine FF`S sind wie schon gesagt echt HAmmer mega super GEIL!!!
HDL
GLG
DarkAngle23


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