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Shojo Love Story (unzensiert)

von

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Ende Aller Hoffnung

Taiyo öffnete langsam die Augen. Von draußen schien bereits die Sonne durch das Fenster und ein Blick auf die Uhr verriet ihr, dass es bereits acht Uhr morgens war. Sie drehte sich umher, da ihr die Sonne ins Gesicht schien. Ihre Arme waren weit ausgestreckt, als sie laut gähnte. Es war schon lange her, seit sie das letzte Mal so gut geschlafen hatte.

Der Morgen wäre beinahe perfekt gewesen. Aber etwas hatte gefehlt. Ame war nicht bei ihr. Wir gern wäre sie in den Armen ihrer Freundin aufgewacht, den Kopf gemütlich zwischen ihre Brüste gelegt.

Taiyo musste unwillkürlich an letzte Nacht denken. Als sie mit Ame geschlafen hatte. Es war wundervoll, und allein der Gedanke daran ließ sie wünschen, es gleich wieder zu tun.

Ein merkwürdiger Gestank riss sie wieder aus ihren Gedanken. Der Geruch war schwer zu erkennen. Es roch nicht wie Müll, oder als wäre etwas angebrannt. Aber der Geruch war definitiv unangenehm. Sie setzte sich auf und ließ die weiche Decke über ihre nackten Brüste gleiten. Sie zog die Decke komplett von sich runter, richtete sich neben dem Bett auf und blickte verträumt aus dem geöffneten Fenster.

Taiyo sah zu dem Gebäude gegenüber. Es was faszinierend in die einzelnen Wohnungen der einzelnen Familien zu sehen. Jede Wohnung komplett gleich eingerichtet. Sie konnte hinter jedem Fenster eine Couch und einen Fernseher sehen.

Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht die einzige war. Im selben Stockwerk und ein paar darüber und darunter, sahen auch einige andere Menschen aus ihren Fenstern. Außerdem schienen alle Blicke auf sie gerichtet zu sein. Und das waren sie auch.

Ohne Vorwarnung wurde Taiyo rasch nach hinten gezogen und sie landete auf dem Bett. Sie sah Ame wie sie das Fenster schloss. Sie drehte sich zu ihr um und sah sie schockiert an.

„Hast du das gerade mit Absicht gemacht?“, fragte Ame unruhig.

„Was denn?“ Taiyo konnte nicht nachvollziehen was sie meinte.

„Sieh dich doch mal an. Und dann siehst du diese Perversen auch noch so sehnsüchtig an!“

Taiyo war immer noch verwirrt. Sie tat das Ame ihr gesagt hatte und blickte an sich herunter.

Ihr Gesicht wurde knallrot und sie sagte leise: „Ups.“

Ame klatschte sich fest auf die Stirn.

„Warum sagst du mir nicht, dass ich splitternackt bin!?“

„Warum fällt dir das nicht selbst auf?“

„Ich war in Gedanken. Du hättest mir ja einen Zettel auf den Tisch legen können auf dem steht: ‚Achtung: Du hast nichts an‘.“, sagte Taiyo.

Ame musste laut auflachen.

Taiyo errötete noch mehr. „Wenn du das nächste Mal nackt aufwachst, werde ich dich auch nicht warnen.“, sagte sie schmollend.

Das bewirkte allerdings nur, dass Ame noch lauter lachte und ihr sogar Tränen in die Augen stiegen.

Das gepeinigte Mädchen streckte ihrer lachenden Freundin die Zunge entgegen, welche darauf plötzlich aufhörte zu lachen. Stattdessen sprang sie auf Taiyo zu und umarmte sie. „Du bist ja so süß. Ich hab dich so lieb“

„Ich dich ja auch.“, entgegnete Taiyo.

„Komm mit!“, sagte Ame und zog ihre Freundin an der Hand mit sich mit in die Küche. „Schau, das habe ich dir zum Essen gemacht.“

Das Radio war aufgedreht und sie hörten von einem zehnjährigen Mädchen namens Eva, offensichtlich nicht aus Japan, welches aus einem Waisenhaus entführt wurde. „Das Schicksal dieses Mädchens kann man nicht länger als Pech bezeichnen. Was für ein Gott kann sowas nur mit ansehen. Erst der Vorfall mit ihren Eltern vor drei Jahren, jetzt das.“, klagte eine verzweifelte Aufpasserin aus dem Waisenhaus.

Als der Geruch stärker wurde, wusste Taiyo was hier so stank.

Sie sah Ame an und fragte: „Hast du versucht die Schokolade in der Mikrowelle zu schmelzen?“

„Ich wusste das war falsch.“, schmollte Ame

Nun war es Taiyo die sich auf die Stirn klatschte.

Doch dann umarmte sie ihre schmollende Freundin und sagte: „Du bist ja so süß.“
 

Zur gleichen Zeit, wo anders…

Dunkelheit.

Das war es, was Eve schon seit zwei Wochen sah. Schon seit zwei Wochen war sie in diesen dunklen, kalten und engen Raum. Was ihr seither zum Essen vorgelegt wurde war ekelhaft, meistens kalt und selten konnte sie Umrisse ausmachen, doch die Formen verrieten ihr genauso wenig wie der Geschmack, was sie aß. Anfangs hatte sie das Essen noch von sich weggeschoben und ihren ansteigenden Hunger ignoriert. Aber ihr fiel das Tag für Tag schwerer. Nach vier Tagen gab sie auf und würgte den Fraß hinunter, den sie ihr vorsetzten. Zum Trinken gaben sie ihr Leitungswasser.

Je länger sie hier war, desto mehr vermisste sie das Leben im Waisenhaus. Dort hatte sie zwar keine Freunde, aber das Essen war grandios im Gegensatz zu dem was sie hier bekam. Sie hatte ein warmes und gemütliches Bett, während sie hier nach der schmutzigen Decke suchen musste, die in diesem Raum lag, welcher ebenso dreckig war. Sie konnte den Dreck am Boden, an der Decke und auf ihrer Haut spüren. Er war überall.

Sie sehnte sich nach diesem Bett. Es war die letzte Erinnerung die sie aus dem Waisenhaus hatte. Sie konnte sich noch daran Erinnern, dass sie in ihrem Bett lag, bevor sie einschlief. Als sie aufwachte war sie hier. Und das ist schon sehr lange her. Es musste schon eine Ewigkeit her sein, das wusste sie, auch wenn sie eigentlich gar keine Ahnung hatte, wie viele Tage bereits verstrichen waren. In diesem kalten Raum war es immer Dunkel, aber sie war sich sicher, dass sie ihr Essen immer mittags bekam. Eine grausige Mahlzeit pro Tag.

Eve war inzwischen zehn Jahre alt, war aber sehr Reif für ihr Alter. Die kindlichen Blödeleien hatte sie seit dem schlimmsten Tag ihres Lebens hinter sich gelassen. Sie war sieben Jahre alt, als sie ihre Eltern tötete…
 

… „Wenn du das dumme Stück ihr ganzes Leben so verwöhnst, wird sie eine genauso blöde Schlampe wie du!“

„Hör sofort auf, sowas über sie zu sagen, vor allem wenn sie auch noch selbst dabei ist!“

Eve lag in den Armen ihrer Mutter, während sie ihren Vater anschrie.

Es kam nicht selten vor, dass sie sich wegen ihr stritten, aber so schlimm war es noch nie.

Ihr Vater kam von einer Feier nach Hause und war sturzbesoffen. Eva kam fröhlich und aufgeweckt auf ihn zugerannt und erwartete, dass er sie hochnahm und drückte, doch so war es nicht.

Es geschah so schnell, dass Eva es nicht sofort wahr nahm. Ihr Vater hatte sie oft geschlagen, manchmal auch ohne jeden Grund, aber noch nie hatte er sie mit geballter Faust ins Gesicht geschlagen. Ein wenig Blut lief ihr aus dem Mund und sie fühlte, dass einige ihrer Zähne abgebrochen oder komplett ausgeschlagen waren.

Ihre Mutter hatte alle beobachtet und Schritt sofort ein.

„Wenn es um die Erziehung unseres Kindes geht, kannst du mir ruhig mal Beistehen!“, schrie Vater.

„Wenn du unsere Tochter schlägst, hat das rein gar nichts mit Erziehung zu tun!“ Ihre Mutter schrie aus vollem Leibe, als wolle sie gleichzeitig um Hilfe rufen.

Eva spürte etwas Feuchtes auf ihrer schmerzenden Wange. Etwas tropfte auf sie herab. Sie blickte auf und sah das Gesicht ihrer Mutter. Ihr Gesicht und die Tränen die darüber liefen. Und dann…

Die letzten Worte die sie von ihrer Mutter hörte, wie sie sie in Evas Ohr flüsterte. „Lauf weg. So schnell und so weit weg wie du nur kannst.“

Eva begriff den Sinn dieser Worte erst nicht. Was konnte sie nur meinen. Doch dann setzte ihre Mutter sie wieder ab und gab ihr einen kräftigen Stoß zur Haustür. Eva dachte einfach nicht mehr über diese Worte nach und tat was sie ihr sagten. Sie lief aus dem Haus, durch den Vorgarten und die Straße entlang. So schnell sie konnte. Sie rannte weiter und weiter und wagte es nicht zurück zu blicken. Sie hatte Angst vor dem, was sie sehen könnte. Also blickte sie stur nach vorne.

Sie rannte immer noch weiter. Es kam ihr so vor, als würde sie schon seit Stunden rennen.

Plötzlich wurde sie zurückgerissen. Sie wollte laut schreien, doch sie schaffte es nicht. Die kräftige Hand ihres Vaters war so fest gegen ihren Mund gepresst, dass es weh tat.

Eva wollte schreien! Brüllen! So laut sie nur konnte.

In der Hoffnung er würde sie fallen lassen, zappelte sie und wand sich, aber sie konnte seinem festen Griff nicht entkommen.

Er brachte sie nach Hause. Ein Hoffnungsschimmer. Vielleicht war ja alles wieder gut und er brachte sie nur nach Hause, damit sie nu ihrer Mama konnte.

Aber nein. Ihre Mutter war nicht da. Sie war alleine. Alleine bei ihrem Vater.

Er warf sie auf die Bank und jetzt konnte sie es. Sie schrie lauter als sie dachte dass es möglich wäre, aber niemand hörte sie. Niemand konnte ihr jetzt helfen und sie war alleine. Ganz alleine… mit dem Biest.

Er kam auf sie zu, beugte sich über sie und hielt sie fest. Was hatte er vor? Was wollte er ihr antun? Was wirst du mit mir machen? Hilfe!

Mama!

Mama, ich hab Angst!

Mama, bitte hilf mir…
 

Eva lag am Boden. Sie spürte das warme Blut, wie es langsam an ihrem Bein hinabfloss. Er hatte ihr böse Dinge angetan. Sie konnte sich kaum rühren. Oder sie wollte es nicht. Dieser Schmerz, dieser stechende Schmerz. Und wo war ihre Mutter?

Sie richtete sich etwas auf. Ihr Vater… NEIN, das Biest, der Bastard, das Monster, schlief. Er schlief tief und fest.

Eva nutzte diese Gelegenheit und suchte nach ihrer Mutter. Wo könnte sie sein? Das Schlafzimmer. Eva rannte die Treppe hinauf und zum Schlafzimmer. Sie machte langsam die Tür auf…

Nein!

Das war nicht wahr!

Es konnte nur ein böser Traum sein!

Es musste ein böser Traum sein!

... „Mama“

Auf dem Bett lag ihre Mutter. Nein.

Es war der leblose Körper ihrer Mutter. Blut. So viel Blut.

Eva ging auf ihre Mutter zu.

„Mama“

„MAMAAAA!!!“
 

Bald wurde Eva etwas anderes Bewusst. Er würde auch sie umbringen. Er würde wieder diese böse, schmerhafte Sache mit ihr machen. Und dann würde er sie umbringen, wie er ihre Mutter umgebracht hatte. Es sei denn… sie verhinderte es.

Sie ging in die Küche, und nahm das größte Messer, das sie fand.

Kurz darauf stand sie dem Biest gegenüber. Es schlief immer noch.

Tränen liefen Evas Wangen hinab, aber nicht wegen dem, was sie gleich tun würde, sondern wegen dem, was das Biest mit ihrer Mutter angerichtet hatte.

Sie hob die Klinge. Sie wusste was zu tun war. Der erste Stich musste ihn umbringen. Und Zack. Sie bewegte die Klinge mit voller Wucht nach unten und sie bohrte sich tief in den Kopf der Biests, des Bastards, des Monsters. In den Kopf ihres Vaters. Sie bohrte so tief in seinen Kopf, so tief er in ihr Herz gebohrt hatte, als er ihre Mutter tötete.

Rache für den Tod ihrer Mutter. Rache für ihre Jungfräulichkeit.
 

… Bald darauf wurde sie in eine Nervenheilanstalt eingewiesen und dann nahm sie ein Waisenhaus auf. Das Waisenhaus, aus dem sie nun wieder entführt wurde.
 

Das zehn Jahre alte Mädchen wird immer noch vermisst. Ermittler gehen von einer Entführung aus. Inspektor Bando gibt uns einen ersten Bericht aus den Ermittlungen. „Ich befürchte wir müssen die Ermittlungen demnächst abbrechen. So schrecklich es klingen mag, aber das Mädchen ist inzwischen zehn Tage verschollen und die Möglichkeit dass sie noch lebt ist extrem unwahrscheinlich. Abgesehen davon haben wir noch andere Ermittlungen am Laufen, für welche wir so viele Leute wie möglich benötigen. Wenn wir bis Ende der Woche keine Spuren finden, müssen wir die Ermittlungen abbrechen.
 

„Ich finde sowas schrecklich. Ich hoffe sie finden das Mädchen.“

„Sie werden sie nicht finden.“, sagte Kaorin.

„Seit wann siehst du alles so negativ?“, hakte Brian nach.

„Weil sich mein Vater einen Scheiß um die Ermittlungen der Entführung kümmert. So wie ich das sehe, hat er für den Fall noch keinen Finger gekrümmt. Vor allem, da vor einer Weile mein Bruder ermordet wurde.“

„Oh. Und? Wirst du jetzt wieder nach Hause gehen?“ rief Brian durch die Küche.

Kaorin lag noch gemütlich im Bett und kuschelte sich in seine Decke. Sie drehte den Kopf und sah Brian an. „Willst du mich etwa schon loswerden?“

„Du kannst hier solange bleiben wie du willst.“, sagte Brian rasch.

„Wenn das so ist? Ich hab nämlich nicht wirklich Lust schon wieder nach Hause zu gehen. Ich glaube ich warte bis irgendwer den Alten umbringt.“

„Meinst du deinen Vater?“

„Ja.“

„Bist du wegen ihn zu mir gekommen?“, wollte Brian wissen.

Kaorin sah ich verwirrt an. Oder sie versuchte verwirrt auszusehen.

„Ich meine, hattest du einen Streit mit deinem Vater?“

„Ich wüsste nicht, dass dich das was angeht, Brian Calwin.“

„Ich hasse es wenn du meinen vollen Namen aussprichst, dass heißt, dass du böse auf mich bist.“ Brian räusperte sich und hüstelte leise als er dann unauffällig hinzufügte: „Außerdem heißt das, dass ich ins Schwarze getroffen habe.“

„Böser Brian. Ganz böser Brian.“, machte sie sich über ihn lustig, aber sie machte sich diesmal nicht die Mühe, ihr Gesicht zu heben. Das war ein Insider von ihnen. Sie ermahnte ihn immer wieder, wenn er ‚Hobbypsychologe‘ spielte.

Brian fand das irgendwie niedlich als sie das sagte, während ihr Gesicht wieder in seine Decke vergaben war. Er ging zu seinem Bett rüber und ließ sich hinein fallen. Brian und Kaorin waren beide noch sehr müde, der vorherige Tag war für beide anstrengend.

Kaorin drehte sich mit ihrem Unterkörper zu ihm und stieß sanft aus seinem eigenen Bett.

„Mein Bett.“, sagte Kaorin.

Als Brian regungslos dalag und sagte: „Eigentlich mein Bett.“, musste sie laut lachen. Er stand auf und ging wieder in die Küche. „Du kommst in die Hölle.“, sagte er währenddessen.

„Und du kommst mich dann besuchen.“, hängte Kaorin an.

Brian steckte sich einen Schlüssel ein und öffnete seine Wohnungstür. „Ich geh spazieren.“, sagte er.

Kaorin sprang auf und sagte: „Warte auf mich, ich komme mit.“

„Nein. Ich will alleine gehen.“, sagte er rasch.

Kaorin sackte auf Brians Bett zusammen und schon war er weg.

Was war denn los? Sie war verwirrt. War er böse auf sie? Sie wollte doch nur etwas Spaß machen, als sie ihn vom Bett schupste. Vielleicht hatte er das falsch aufgenommen und sie hatte ihn ungewollt verletzt.

Schließlich beschloss sie einfach hier auf ihn zu warten und die Sache zu regeln. Vielleicht… sollte sie ja etwas offener ihm gegenüber sein. Er hatte es schließlich verdient.
 

„Hier ist es.“, sagte Brian zu sich selbst. Er wusste warum er Kaorin nicht mitgenommen hatte. Sie war nicht umsonst bei Brian geblieben. Sie hatte Ärger mit ihrem Vater, aber ohne ihre Mutter an ihrer Seite, war sie allein. Also musste Brian jetzt für sie da sein.

Also ging er zu der Tür die vor ihm lag und betätigte die Türglocke.

Er musste nicht lang warten und Bando, Kaorins Vater, öffnete die Tür.
 

Was war das? Ein leises Klingeln. Es kam von oben und klang wie eine Türglocke. Das hieß sie musste in einem Keller eingesperrt sein. Das nahm sie schon früher an, da sie oft laute stimmen hörte, welche auch von oben kamen. Vielleicht war es ja die Polizei? Vielleicht würde sie endlich gerettet werden? Ja. Sie konnte es selbst kaum verstehen, aber sie hatte das Gefühl, als ob alles gut werden würde.

Eva lehnte sich zurück an die schmutzige Wand und schloss die Augen. Sie spürte wie sie langsam entspannter wurde.

Alles würde sich wieder zum Besten wenden. Alles wird gut werden.

„Es wird alles gut.“
 

„Das geht sie überhaupt nichts an.“, sagte Bando eindeutig gereizt, was Brian nochmals bestätigte, dass er mit seinen Annahmen, dass Kaorin und ihr Vater einen heftigen Streit hatten, recht hatte.

„Tut mir leid, ich bin nur neugierig.“, entschuldigte sich Brian rasch.

„Wie kommen sie überhaupt darauf?“

Jetzt musste Brian sich eine Lüge einfallen lassen. Er wollte nicht, dass dieser Mann wusste wohin sich Kaorin zurückgezogen hatte. Wer weiß. Vielleicht ist sie nicht einfach ausgerissen sondern geflohen. Das konnte er nicht wissen, aber er wusste, das Bando ein Mann war, den man unterschätzen sollte. Kaorins Mutter hatte das nur zu Oft betont. Bando war ein Poleichef, ein Inspektor. Möglicherweise würde er erkennen wenn Brian lügt, aber er musste es versuchen. Das war es Wert.

„Ich wollte Kaorin über mein neues Projekt Bescheid sagen. Ein neuer Roman von mir. Aber sie ist nicht ans Telefon gegangen und hat mich auch nicht zurückgerufen, da hab ich mir Sorgen gemacht.“, log Brian. Aber er persönlich fand die Geschichte glaubwürdig.

„Ach so. Ich weiß nicht was ist. Sie ist einfach abgehauen.“

Und er glaubte es tatsächlich.

„Wären sie so nett, mir kurz Zugriff zu Kaorins Computer zu gewähren?“ Brian wusste wie er sich ausdrücken musste um zu bekommen was er wollte.

„Hmm. Ja, gut. Aber machen sie nicht zu lang.“

Brian betrat das Haus als wäre es sein eigenes. Kaum hatte er das Wohnzimmer betreten, sah er was er suchte. Kaorin hatte ihr Tagebuch in Form eines Textdokumentes auf ihrem Computer gespeichert. Außer sie selbst hatte nur Brian zugriff dazu. Problemlos tippte Brian das Passwort ein, öffnete das Tagebuch und las sich die letzten Seiten genau durch…
 

Ich war heute in einem Restaurant essen, weil ich Abstand von diesen Mistkerl brauche. Aber zu aller Überraschung habe ich etwas, oder besser jemanden, entdeckt. Eine wunderschöne Zeichnung mit der Unterschrift einer gewissen Mariko Kiaragi. Ich habe den Namen noch nicht gehört, das heißt sie arbeitet für niemanden. Ich muss sie unbedingt finden und für mich arbeiten lassen.

Es wird immer schlimmer. Von Tag zu Tag wird der Alte unerträglicher… und das schlimmste ist, ich weiß warum. Seit Mutter tot ist, ist er so, und anstatt besser wird es schlechter. Er schreit mich ununterbrochen an und er ist extrem aggressiv. Er war schon immer unerträglich, aber so schlimm war es zuvor noch nie. Und der einzige Grund ist der Schlimmste. Wenn ein Mann zu wenig ‚Befriedigung‘ findet, wird er aggressiv und da Mutter nicht mehr da ist, findet er auch keine. Ab und zu verschwindet er wie ein Geist und taucht später plötzlich wieder auf. Erst dachte ich er geht ab und zu in das Bordell, das nur zwei Straßen weiter steht, aber ich hab die Tür beobachtet und er hat das Haus nie verlassen. Trotzdem war er weg. Er hat irgendetwas vor und ich fürchte mich davor. Vielleicht zieht er sich zurück um… was soll ich nur tun, falls er mich Vergewaltigen will. Ich traue es ihm auf alle Fälle zu.

Der Arsch will mich klein kriegen, indem er mich schlägt, aber das schafft er nicht. Nein, von dem lass ich mich rumkommandieren und wie seine Dienerin behandeln. Das ist mein Haus! Hier sage ich wie der Hase läuft!
 

… „Herr Bando!“, rief Brian, aber passte dabei auf, nicht zu laut zu sein.

Keine Antwort.

Er sah sich in Haus um und tatsächlich entdeckte er etwas. Er sah, dass die Kellertür ein wenig geöffnet war und kaum sah er das, hörte er einen schrillen schrei: „HIIILFEEE!!!!“
 

Eva hörte wie jemand die jemand näher kam. Doch derjenige war diesmal in großer Eile. Vielleicht war es jemand anderes. Nicht dieser böse Mann. Vielleicht war es die Polizei die schon überall nach ihr suchten und endlich hatten sie sie gefunden!

Aber der Anblick jenes bösen Mannes ließ ihre Hoffnung zu Staub verfallen. Er blieb plötzlich stehen. Sie hörte ein klicken und ZACK. Eva sah nichts. Es was alles plötzlich so hell und das Licht tat in ihren Augen weh. Ihre Augen mussten sich erst daran gewöhnen und langsam sah sie verschwommene Umrisse. Doch bevor sie etwas richtig erkennen konnte, wurde sie schon gewaltsam zu Boden gerissen.

Jetzt konnte sie wieder alles genau erkennen. Sie war nackt und am gesamten Körper voller Schmutz. Der große Mann war über ihr, und diese Szene erinnerte sie an ihre schreckliche Vergangenheit, als ihr Vater sie vergewaltigte. Und sie sah ihn. Sie sah etwas Schreckliches.

Der Dämon war zurückgekehrt. Von den Toten auferstanden um Rache an ihr zu nehmen. Er sah mehr aus wie ein Tier als wie ein Mensch. Dieses angsteinflößende Grinsen und sein Speichel der aus seinem Mund lief und auf sie herabtropfte.

„Mein Bruder durfte Spaß mit so einem süßen Mädchen haben und ich nicht!? Das ist doch unfair, oder?“ Der Mann hörte sich plötzlich wie ein kranker Psychopath an.

„Ihn konntest du umbringen, aber was willst du jetzt machen? Ich hab schon zu lange gewartet aber jetzt sind wir allein und wenn der alberne Amerikaner kommt… dann bring ich ihn um.“

Er machte Eva angst. Er war also der Bruder ihres Vaters. Er würde ihr jetzt weh tun. Er würde jetzt dasselbe mit ihr machen wie ihr Vater damals. Sie schrie aus vollem Leibe: „HIIILFEEE!!!“

„Wir zwei werden jetzt unseren Spaß haben.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  xxnoirxx
2007-11-26T19:38:28+00:00 26.11.2007 20:38
Boa das war en cooles Kappi!!! Hat richtig spaß gemacht es zu lesen xD

Von: abgemeldet
2007-11-26T07:29:58+00:00 26.11.2007 08:29
Interessantes Kapitel. Wird Brian die kleine retten können?
Findet Kaori die "unbekannte" Zeichnerin aus dem Resturant?


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