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Die Blutfehde der Youkaifürsten

von

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Chihimes Macht

Mit kraftvoller Bewegung holt Inu Yasha aus und Chihimes Augen weiten sich überrascht als die Klinge der Waffe hart herniedersaust und unter heftigem Knistern auf ihrem Schutzschild auftrifft. Für einen flüchtigen Moment scheint der Schutz zu halten, doch dann auf einmal beginnen die prismatischen Energien heftig zu flackern und nur wenige Sekunden später löst sich die Hogoshiju auf und die Wucht der herabsausenden Klinge verfehlt die Miko wirklich nur um Haaresbreite. Diese Haaresbreite besteht in der Tat aus einem großen Büschel Haaren, dass sie durch diese Attacke zurücklässt und nur knapp schafft sie es, aus dem Weg zu springen.

„Du mieser, kleiner Bastard!“, grollt sie. „Nur kein Neid!“, meint Inu Yasha hämisch. Schon ist er hinter ihr her und wieder holt er zum Schlag aus. Geschickt duckt sie sich unter dem Schlag hinweg. „Na warte, so einfach wie du dir das vorstellst, wird das noch lange nicht!“, zischt sie boshaft, „Mit dir werde ich noch mit Leichtigkeit fertig!“ „Bla bla bla!“, meint Inu Yasha herablassend, „Irgendwie höre ich immer dasselbe!“

Ein Stück von ihm entfernt kommt sie wieder zum Stehen und rasch zieht sie aus ihren Ärmeln einige Papierzettelchen hervor. Mit steifen Fingern, hält sie die Papierschnipsel zwischen ihren Fingerspitzen. In diesem Moment wirft Sango ihren Bumerang erneut. Und diesmal rettet nur ein geschmeidiger Sprung zur Seite die Miko vor einem schmerzhaften Treffer.

Doch dort wartet bereits Miroku auf sie. Mit einer geschickten Bewegung holt er aus und der Knauf seines Stabes trifft sie hart im Magen. Chihime ächzt unwillkürlich auf. Hasserfüllt starrt sie den Mönch an: „Du wagst es...?“, zischt sie und im nächsten Augenblick pustet sie einmal kräftig aus und bläst ihm die Papierschnipsel mitten ins Gesicht. Unwillkürlich taumelt Miroku einen Schritt zurück. Die Papierfetzen haben sich an sein Gesicht geheftet und auf seinen Oberkörper und die Arme. Rasch versucht er sie abzustreifen, doch es gelingt ihm nicht. Sie kleben wo sie kleben. Skeptisch legt er die Stirn in Falten, doch plötzlich zuckt er heftig zusammen und seine Augen fliegen auf. Ein Stöhnen entfährt ihm und seine Beine knicken weg. „Was... ist das?“, presst er keuchend hervor.

Chihimes Grinsen wird wieder breiter. „Nur die Ruhe!“, meint sie hämisch, „Ich borge mir lediglich etwas von deinen Kräften. Wozu soll ich schließlich meine verschwenden?“ Wieder weicht sie geschickt einem Schlag von Inu Yasha aus. Doch so leicht lässt der Hanyou sich nicht abschütteln. Geschickt springt er ihr hinterher. Verdammt! Wirklich ein Jammer, dass er sie noch lebend braucht. Wenn sie nicht so verflixt wichtig wäre, hätte er schon längst kurzen Prozess mit ihr machen können. So aber wird er wohl auf das Kaze no Kizu verzichten müssen.

Sango und Miroku haben nicht übertrieben, sie ist gut! Und flink ist sie außerdem. Kein gewöhnlicher Mensch kann sich so schnell bewegen. Ob das auch von diesem Youkaiblut kommt, dass sie trinkt? Wie auch immer, das wirft jedenfalls die Frage auf, wie er sie am besten lebend fangen kann. Vielleicht muss er doch ein wenig härter mit ihr umspringen. Es juckt ihn zumindest in den Fingern danach. Sein Blick wird finster. Diese Chihime versucht noch immer, ihn zum Narren zu halten, so wie sie hier durch die Gegend hüpft. Sango hetzt sie ganz schön herum mit ihrem Bumerang. Selten hat er seine Reisegefährtin so verbissen kämpfen gesehen. Wahrscheinlich weil sie auch noch eine Rechnung mit ihr offen hat.

Aber was hat sie bloß mit Miroku angestellt? Der Mönch hockt dort auf alle Viere gestützt und atmet heftig ein und aus wie nach einem langen Dauerlauf. Aus den Augenwinkeln nimmt er wahr, dass Kagome zu ihm hinläuft. Was immer es ist, er wird nicht warten bis sie damit fertig ist! Erneut geht Tessaiga nieder und verfehlt die Schwarze Miko nur um ein Haar. Wild fliegt Chihimes Kopf herum und ihre Augen glühen erneut auf. Sangos Hiraikotsu fliegt gerade direkt auf sie zu. Doch kurz bevor die Waffe sie erreicht, richten sich erneut ihre Haare auf und im letzten Moment wird der heranfliegende Bumerang von einem dichten Bündel aus weißen Haaren eingesponnen. Kraftlos fällt die mächtige Waffe zu Boden. Sango flucht.

Doch damit nicht genug. Nun bäumen sich die schlängelnden Strähnen wieder auf, den Hiraikotsu noch immer umwickelt, und im nächsten Augenblick schon strecken sie sich samt Waffe in die Länge und noch ehe die Dämonenjägerin reagieren kann, trifft sie ihre eigene Waffe direkt am Kopf. Ein schmerzhaftes Aufkeuchen entfährt Sango und ihre Knie werden für einen Augenblick zu schwach, um aus dem Weg zu springen. Diese Sekunde der Unachtsamkeit nutzen die verhängnisvollen Strähnen um sich wieder ihrer Fußknöchel und Beine zu bemächtigen. Ein wenig benommen will Sango ihren Dolch ziehen, um sich von ihren rankenden Fesseln zu befreien, doch schon umwickeln die Haare auch ihre Arme und sie kommt nicht mehr dran.

Mit einem wilden Knurren taucht nun direkt neben ihr Kirara auf und verbeißt ihre Zähne in den Strähnen, um ihre Freundin zu befreien. Doch kaum hat sie sich darin verbissen, als sie auch schon urplötzlich wieder loslässt und ein wütendes Fauchen von sich gibt. Leichte Rauchschwaden dringen aus ihrem Maul und schmerzhaft schubbert sie ihre Nase über den Erdboden.

„Das dachtest du dir wohl so!“, lacht die Schwarze Miko nun gehässig, „Kein Youkai kann mich berühren, ohne Schmerzen zu empfinden!“ Mit diesen Worten holen ihre Haare aus und ein weiterer Schlag des Knochenbumerangs trifft die Dämonenkatze und schleudert sie einmal quer über den Platz wo sie benommen liegenbleibt. „Kirara!“, ruft Sango besorgt und dann versucht sie sich verzweifelt aus der Umklammerung der Strähnen freizukämpfen.

In diesem Augenblick nimmt sie über sich eine Bewegung wahr. Rasch blickt sie hoch. „Kitsunebi!“, hört sie einen hellen Ruf und nur Augenblicke später züngeln bläuliche Flammen über die Haarsträhnen und nur kurz darauf fangen sie Feuer und geben die Glieder der Dämonenjägerin frei. Erleichtert lächelt Sango ihrem Helfer zu. „Danke, Shippo!“ Der kleine Fuchs steht mit bleichem Gesicht und zitternden Pfoten neben ihr, aber er macht ein zufriedenes Gesicht. Er hat es tatsächlich geschafft, seine Freundin mit seinem Fuchsfeuer zu befreien.

Doch das bleibt natürlich nicht unbemerkt. „Du kleine Pest!“, zischt die Miko giftig, „Elender Fuchs, das wirst du mir büßen. Du hast mir zum letzten Mal dazwischengefunkt!“ Panisch weiten sich Shippos Augen und hastig versteckt er sich hinter Sangos Rücken. Die Dämonenjägerin kämpft gerade mit den letzten Haarbüscheln die noch immer an ihren Knöcheln hängen. Ihr ist nur zu klar, dass sie so schnell wie irgend möglich wieder auf die Füße kommen muss.

Schon hat sich die Miko ihnen zugewandt und ein tödliches Rot funkelt in ihren Augen. „Macht euch bereit, zur Hölle zu fahren, ihr kleinen Versager!“ Mit diesen Worten hebt sie eine Hand und beginnt mit tödlicher Miene etwas zu murmeln. „Da musst du erstmal an mir vorbei!“, ruft Inu Yasha energisch und stellt sich sofort zwischen die Miko und seine Freunde. Einmal mehr hebt er Tessaiga zum Schlag und dann von einem Moment zum anderen sprintet er direkt auf sie zu.

„Nichts leichter als das!“, sagt Chihime kalt und dann hebt sie den Zeigefinger ihrer Hand. Im selben Augenblick beginnen die Zettelchen auf Mirokus Körper hell aufzuleuchten. Der Mönch keucht schmerzhaft auf und bricht zusammen. „Miroku, was hast du?“, fragt Kagome besorgt und versucht ihm wieder aufzuhelfen. Doch nun kann sie sehen dass sich auf den bisher leeren Zettelchen viele, schwarze Zeichen bilden. Es sind Zeichen der Versiegelung. Schon will sie einen aus der Nähe betrachten, doch noch ehe sie ihn ergreifen kann, beginnen sämtliche Zettel auf Mirokus Körper zu leuchten, sich von ihm zu lösen und dann sausen sie in atemberaubender Geschwindigkeit auf die ausgestreckte Hand der Miko zu.

Mit triumphierender Miene blickt sie dem heranstürmenden Inu Yasha entgegen. Dann von einem Moment auf den anderen fliegen ihre Augen auf und der ganze Schwarm aus kleinen Bannzetteln rauscht in rasender Geschwindigkeit auf den Hanyou und seine Freunde hinter ihm zu. Ein wahrer Hagel aus Bannzetteln fällt über sie her und heftet sich unbarmherzig an Inu Yasha, Shippo und Kirara, die sich gerade wieder aufgerafft hatte.

Ein wütendes Fauchen entfährt der riesigen Katze und dann bricht sie mit zittrigen Bewegungen in sich zusammen. Auch von Shippo ertönt ein leises Wimmern, ehe er besinnungslos von Sangos Schulter purzelt und reglos liegen bleibt. „Shippo!“, ruft die Dämonenjägerin erschrocken. Der kleine Kitsune ist bleich wie ein Laken und die unzähligen Zettel auf seinem Körper glimmen bedrohlich. Sofort beginnt sie damit, die hartnäckig klebenden Zettel so rasch wie möglich zu entfernen, was sich jedoch als ziemlich schwierig erweist.

Zur gleichen Zeit wird auch Inu Yashas Körper von einer wütenden Wolke aus Bannzetteln eingehüllt. Zunächst kann er nichts sehen, hinter der undurchdringlichen weißen Wand, doch dann beginnen die Zettel wieder zu leuchten und dann stürzen sie auf ihn zu und kleben sich unaufhaltsam an seinen Körper. Und augenblicklich spürt er es. Mitten im Lauf muss er auf einmal vernehmlich keuchen. Ihm kommt es vor, als hätte ihm gerade jemand einen heftigen Schlag in die Magengrube verpasst und ihm bleibt urplötzlich schmerzhaft die Luft weg.

Ein rasender Schmerz schießt unmittelbar darauf durch seinen Körper und seine Glieder fühlen sich auf einmal an, als würden zentnerschwere Bleigewichte daran hängen. Tessaigas Klinge senkt sich nun bedenklich herab und sein Schritt verlangsamt sich. „Verdammt!“, flucht er leise, doch sein Ziel lässt er dabei nicht aus den Augen. Es ist sicher nicht der erste Bann, den er zu spüren bekommt, aber auf jeden Fall einer der stärksten und vor allem schmerzhaftesten.

Keuchend kommt er zum Stehen. Das boshafte Grinsen auf dem Gesicht der Miko wird breiter. „Was denn, kleiner Hanyou, Schmerzen? Ich sagte dir doch, du hast mir nichts entgegenzusetzen. Du machst dir gar keine Vorstellung, mit wem du dich hier anlegst!“

„Warum tust du das?“, der empörte Ausruf lässt Chihime herumfahren. Hoch aufgerichtet und mit unverkennbar zorniger Miene steht Kagome da. Sie hat ihren Bogen gespannt und zielt direkt auf die Miko. Ein entschlossenes Funkeln liegt in ihren Augen. „Ich kann vielleicht noch verstehen, wenn du versucht, Unschuldige vor boshaften Dämonen zu beschützen. Das tun wir auch. Aber ich lasse nicht zu, dass du meine Freunde gegeneinander ausspielst und ihnen nur aus Spaß wehtust!“ Nur einen Wimpernschlag später löst sich ein leuchtender Pfeil von ihrer Sehne und schießt direkt auf die Schwarze Miko zu. Doch diese dreht sich nur ein Stück zu Seite und lässt das Geschoss passieren. Lediglich ein weiteres Haarbüschel befindet sich noch in seinem Weg. Schon will sich Chihime ihr wieder spöttisch zuwenden, als der Pfeil auf einmal stark aufleuchtet und sämtliche Haare, die in den Wirkungskreis des Lichtes geraten, augenblicklich vergehen.

Ein eisiger Blick bohrt sich nun in Kagome. „War das ein läuternder Pfeil?“, fragt sie eisig, „Du bist eine Miko? Hast du gerade versucht, mich zu läutern? Mich?“ Ihre Stimme klingt auf einmal ziemlich schrill. Mit tiefrot glühenden Augen fixiert sie Kagome. „Du lächerliche, kleine Stümperin! Wenn du so was schon versuchst, dann sieh auch zu, dass du es vernünftig machst! Hier gibt es keine zweiten Chancen!“ Nun wird es Kagome doch ein wenig Angst und Bange und ihre Augen weiten sich erschrocken, als die Miko ein weiteres Haarstäbchen aus ihrem Ärmel zieht und es mit einer flinken Bewegung direkt auf das verblüffte Mädchen schleudert. Noch ehe Kagome reagieren kann, trifft sie das Stäbchen auch schon direkt an der Brust. Einmal leuchtet es heftig auf und dann knicken Kagome die Knie ein. Mit einem verblüfften Aufkeuchen sinkt sie zu Boden.

„Kagome!“, ruft Inu Yasha verbissen und dann packt er sein Schwert fester. Noch immer zucken arge Schmerzen durch seine Glieder, doch darauf kann er jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Kagome ist in Gefahr und diesmal wird er sie beschützen, komme was wolle!

Ein grimmiger Wutschrei quält sich aus seiner Kehle und mit aller verbliebenen Kraft hebt er Tessaiga. Ein tödliches Funkeln liegt in seinem Blick als er wieder auf die Schwarze Miko zugeht. Irritiert blickt sie zu ihm hinüber. „Du kannst dich noch immer bewegen?“, meint sie erstaunt. „Überrascht?“, gibt er grimmig zurück, „Ich sagte doch, du unterschätzt mich!“ Unaufhaltsam kommt er nun auf sie zu. Mit schmalen Augen blickt sie ihm wachsam entgegen, bereit seine nächste Attacke abzuwehren.

Inu Yashas Schritt beschleunigt sich. „Du hast meine Freunde verletzt und meinen Neffen getötet! Das büßt du mir jetzt! Aber ich werde ganz sicher nicht deinen Fehler begehen und dich unterschätzen. Ich weiß jetzt, warum du so stark bist!“ „Ach tatsächlich?“, kommt die gehässige Frage, doch man hört schon eine leichte Unsicherheit darin. Inu Yasha behält sie wachsam im Auge während er näherkommt. „Kagomes Pfeil hat es mir gezeigt!“, sagt er ernst, „Sie hat dich geläutert und das heißt, dass du irgendwas dämonisches an dir haben musst! Und das kommt nicht nur durch das Blut, das du trinkst. Ich könnte wetten, dass du damit den Dämon fütterst, der in dir steckt!“

Ein wilder Blick fliegt nun zu Inu Yasha hinüber. Das Gesicht der Miko verzerrt sich nun zu einer hasserfüllten Grimasse. „Was bildest du dir ein!“, grollt sie nun tödlich und wieder hebt sie eine Hand, „Du glaubst allen Ernstes, ich wäre besessen? Du glaubst tatsächlich, ich würde mich von einem Dämon kontrollieren lassen? Ich?“, ihre Stimme überschlägt sich vor Zorn. Wutschnaubend funkelt sie ihn an. „Zu deiner Information“, schreit sie aufgebracht, „Ich kontrolliere ihn! Er gibt mir lediglich die Stärke um solche verabscheuenswürdigen Ausgeburten der Hölle wie dich vom Antlitz der Erde zu fegen!“

Doch Inu Yasha zeigt sich davon gänzlich unbeeindruckt, stattdessen grinst er nun leicht. „Dachte ich es mir doch! Gut, das zu wissen, denn jetzt weiß ich, dass ich nicht mehr so viel Rücksicht auf dich nehmen muss. Wenn du einen Dämon in dir hast, werden dich ein paar Hiebe von Tessaiga schon nicht umbringen!“ Und mit diesen Worten hebt er sein Schwert und von einem Moment auf den anderen springt er auf sie los. Dabei ignoriert er nun komplett die Bannzettel an seinem Körper und trotz der noch immer massiven Schmerzen holt er mit voller Kraft zum Schlag aus.

Für einen Augenblick flackert tatsächlich Sorge über Chihimes Gesicht. Doch blitzschnell reagiert sie. „Atem des Seedrachens, Schlag des Feuervogels, Kraft der Perle, Erwache!“, murmelt sie und im nächsten Augenblick flackert wieder das violette Leuchten um sie auf. Doch Inu Yasha ist längst nicht mehr zu bremsen. „Zu spät!“, ruft er gnadenlos und nur einen Augenblick später geht Tessaigas leuchtendrote Klinge auf ihrem Schutzkreis nieder. Wieder flackert der violette Schein jämmerlich auf und die Klinge geht direkt auf sie nieder. Mit weitaufgerissenen Augen starrt sie ihn an, als die mächtige Waffe über ihren Brustkorb schlitzt. Ein helles Leuchten strahlt nun aus der Wunde und wie ein getretener Hund weicht sie ein paar hastige Schritte zurück.

Blut läuft ihr aus dem Mund, doch sie steht noch auf den Beinen und presst sich die Hand auf die Brust. Ihre Augen glühen tiefrot und ihre Gesichtszüge verzerren sich zu einer fast schon unmenschlichen Fratze. „Das hast du nicht umsonst getan, du dreckiger Bastard!“, zischt sie, „Eigentlich hatte ich nur vor, euch möglichst unaufwendig aus dem Verkehr zu ziehen, um dann meinen Auftrag zu erfüllen, doch nun hast du es wirklich geschafft, mich zu verärgern!“ „Was du nicht sagst!“, meint Inu Yasha hämisch, „Sollte ich jetzt Angst bekommen?“ „Worauf du dich verlassen kannst!“, ihre Stimme hat Grabeskälte.

Nun bemerkt Inu Yasha auch die dunklen Ringe unter ihren Augen. Sie sieht aus wie um Jahre gealtert. Sicher kostet es sie enorme Anstrengung, auf die dämonischen Kräfte in ihr zurückzugreifen. Deshalb also das Blut. Doch nun richtet sie sich hoch auf und hebt die Hand. „Na warte!“, grollt Inu Yasha und springt auf sie zu, „Glaubst du, ich lasse dir die Zeit dazu?“ „Armer Irrer!“, faucht sie, „Es ist längst zu spät! Hauch des Eisdrachen, Kralle des Feuervogels, Schlange des Abgrundes, Griff des Affenkönigs! Erstarre!“

Im gleichen Augenblick wo sie nun die Hand nach ihm ausstreckt, fährt mitten im Lauf ein scharfer Ruck durch Inu Yashas Körper und von einem Moment auf den anderen erstarrt er mitten in der Bewegung, Tessaiga zum Schlag erhoben. Nicht mal seine Gesichtsmuskeln lassen sich bewegen und ganz gleich wie viel Kraft er aufwendet, es gelingt ihm nicht mal, einen Finger zu bewegen. Innerlich flucht er hingebungsvoll, doch kein Wort kommt über seine Lippen.

Vor ihm sieht er nun, wie sich die Miko entspannt und einmal vernehmlich aufkeucht. Dann hebt sie den Kopf wieder und Inu Yasha blickt in ein runzliges Gesicht mit pergamentartiger Haut, das kaum noch Ähnlichkeit mit einem Menschen hat. Diese Frau sieht nun aus wie eine uralte Greisin. Nun durchbohrt sie ihn mit einem durchdringenden Blick ihrer blutroten Augen. „Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass du mir solche Schwierigkeiten machen würdest, du kleine Scheußlichkeit! Ich gebe zu, du hast dich wirklich tapfer geschlagen. Du kannst stolz auf dich sein. Dank dir werde ich meinen Auftrag nun wohl nicht mehr zu ende bringen können. Doch ein Gutes hat diese Sache. Diesem Lähmungsbann, wirst selbst du nicht entkommen und ich kann nun ihn aller Ruhe kurzen Prozess mit dir machen.

„Nicht mal die beiden Daiyoukais von neulich, konnten ihn abschütteln und die hatten drei mal so viel drauf wie du. Du siehst also, du bist mir hilflos ausgeliefert. Ich bin sicher, auch wenn dein Blut ein wenig verdünnt ist, du wirst mir bestimmt gut schmecken! Aber falls das ein Trost für dich ist, dann lass dir gesagt sein, dass ich dein Blut dazu nutzen werde, um endgültig kurzen Prozess mit diesem räudigen Köter aus dem Osten zu machen. Soviel kann er gar nicht bezahlen, das es mir meine Anstrengungen angemessen entlohnen würde. Er hätte seine Gegner wohl doch besser selber erledigen sollen. Niemand verscherzt es sich mit mir ungestraft!“

„Also stimmt es! Du hast in Arashitsumes Auftrag gehandelt!“ Ruckartig fliegt Chihimes Kopf herum. Ungläubig weiten sich ihre Augen. Dort drüben steht hoch aufgerichtet Kagome und in ihrer Hand hält sie das Haarstäbchen. Ernst schaut das Mädchen zu der Schwarzen Miko hinüber. „Das ist unmöglich!“, murmelt Chihime, „Wie kann sie meinen Bann brechen?“ „Hey!“, funkelt Kagome jetzt ärgerlich und schleudert das Stäbchen zu Boden, „Ich rede mit dir! Du hast Tenmarus Mutter und den Fürst des Nordens gelähmt und sie haben sich dann gegenseitig getötet, das stimmt doch, oder?“ Nun kommt sie auf die Schwarze Miko zu. Die beiden Frauen halten sich mit ihren Blicken gefangen.

„Und wenn es so wäre? Was kümmert es dich?“, schnappt Chihime ärgerlich, „Es waren Youkais, sie verdienen den Tod!“ Kagome ballt die Faust um ihren Bogen. Dann greift sie nach einem weiteren Pfeil und legt ihn auf die Sehne. Mit großen, verdächtig feuchten Augen funkelt sie die Schwarze Miko an. „Tenmaru hat niemandem etwas getan! Er hätte das gar nicht über sich gebracht. Es hat ihn auch gar nicht interessiert! Alles was er wollte, war die Anerkennung seines Vaters, für den er sich am Ende geopfert hat. Und dank dir, wird er von seinem Vater niemals mehr erfahren, ob er dankbar dafür war! Er starb, ohne jegliche Gewissheit, dass dieses Opfer von seinem Vater auch nur irgendwie wertgeschätzt wurde und das hat er nicht verdient! Er hat mich mehr als einmal beschützt und ich werde es nicht dulden, dass er und seine Mutter sterben mussten, und dass uns ein ausgewachsener Youkaikrieg droht, nur weil du mit seinem Onkel gemeinsame Sache gemacht hast!“

Mit diesen Worten lässt sie den leuchtenden Pfeil fahren und unbeirrt steuert er direkt auf die Schwarze Miko zu. Doch Chihime reagiert blitzschnell. Augenblicklich stürzen sämtliche Haarsträhnen auf den herannahenden Pfeil und hüllen ihn ein. Doch zu ihrem grenzenlosen Erstaunen muss sie feststellen, dass der heilige Pfeil nun sämtliche ihrer Haare komplett auflöst. Zwar bleibt ihr Körper davon unbeschadet doch ihre Strähnen verglimmen in dem läuternden Licht und der nun kahle Kopf verunstaltet ihre ohnehin schon runzlige Erscheinung noch zusätzlich.

Fassungslos starrt Chihime sie an. „Das wirst du mir büßen!“, zischt sie und ihre Stimme klingt kratzig und abgenutzt. Ihr Blick fliegt hinüber zu Inu Yasha der noch immer regungslos dasteht und ein kehliges Knurren von sich gibt. Zu mehr ist er nicht fähig. „Ich werde wohl früher als nötig auf diese kleine Kraftquelle zurückgreifen müssen! Aber sobald ich wieder zu Kräften gekommen bin, mach ich dir den Gar aus!“, und mit diesen Worten springt sie auch schon auf den wehrlosen Halbdämon zu.

Erschrocken reißt Kagome die Augen auf. Nein, das darf nicht passieren! Sie darf Inu Yasha nicht wehtun, ihn womöglich sogar töten! Das wird sie nicht zulassen. Aber wenn nicht einmal Inu Yasha sich von dem Lähmungsbann befreien kann, was soll sie dann ausrichten können? Sie kann ja schlecht auf ihn schießen. Schon ist die Schwarze Miko bei ihm und Kagome kann sehen wie sie ihn grob am Arm packt. Gleich wird sie ihre Zähne in seinem Hals vergraben und dann wird sie ihrem Freund das Blut aussaugen. Das darf nicht sein! Gibt es denn nichts, was sie tun kann? Niemanden, der helfen kann? Miroku liegt geschwächt am Boden und Sango kämpft noch immer mit den Schutzsiegeln an Shippos und Kiraras Körper. Nein, von ihnen wird sie keine Hilfe erwarten können. Es liegt nun in ihrer Hand, ihren Freund zu retten, aber wie?

Und urplötzlich kommt ihr etwas in den Sinn. Es ist eine verrückte Idee und sie ist gefährlich und ein bisschen peinlich, doch ihr bleibt keine Zeit zum zögern. Augenblicklich läuft sie los, direkt auf Inu Yasha zu, neben dem bereits die Schwarze Miko steht, um ihm sogleich mit gierigen Schlucken seine Kraft und sein Leben zu rauben. Doch soweit wird es nicht kommen! Beim letzten Mal war es nicht bewusst, da war sie nur von dem innigen Wunsch erfüllt, dass Inu Yasha nichts geschehen möge. Hoffentlich klappt das auch diesmal. Selten zuvor war sie so um seine Sicherheit besorgt und mit allem verbliebenen Mut stürzt sie auf ihren Hanyoufreund zu und schlingt ihre Arme um ihn. Sie kneift die Augen zusammen. Bitte, lass das funktionieren!

Neben sich bemerkt sie die Miko die ein verblüfftes Schnauben ausstößt und dann spürt Kagome voller Erleichterung, dass die schreckliche Starre aus Inu Yashas Körper verschwindet. Chihime reißt fassungslos die Augen auf. „Unmöglich!“, keucht sie, „Dieser Bann ist nicht zu brechen!“ Nun ruckt Inu Yashas Kopf in ihre Richtung und er grinst hämisch. „Tja, falsch gedacht!“, und ohne einen weiteren Moment zu zögern, lässt er sein noch immer erhobenes Schwert in ihre Richtung niedergehen.

Ein lauter Schrei entfährt der Schwarzen Miko, als die Klinge sie erneut aufschlitzt und ein dicker, dunkler Strom Blut sickert aus der klaffenden Wunde hervor. Nun verzerren sich ihre Gesichtszüge zu etwas nur noch entfernt menschlichem und lange Reißzähne schieben sich unter ihren Lippen hervor. „Du miese Schlampe!“, ihre Stimme klingt nun schrill und unmelodisch, „Wie kannst du ihn befreien? Er ist ein Hanyou! Er ist ein Scheusal! Er gehört vernichtet! Du bist eine Miko! Warum stellst du dich auf seine Seite? Warum machst du gemeinsame Sache mit einem Dämon? Das ist verabscheuungswürdig! Warum tust du das?“

Ernst erwidert Kagome ihren Blick, dann sagt sie: „Du machst mir Vorwürfe, aber du bist selbst kein bisschen besser. Du machst schließlich auch gemeinsame Sache mit einem Youkai. Aber ich tue es nicht aus Hass und Verachtung sondern aus Liebe und Mitgefühl und inzwischen weiß ich auch, dass nur das eine wahre Miko ausmacht! Wenn du jemandem etwas vorzuwerfen hast, dann nur dir selber!“ Sprachlos starrt Chihime das Mädchen an und ihr Gesicht bekommt etwas wildes und gehetztes.

Doch Kagome redet schon weiter: „Ich vermute, dir hat irgendwann ein Dämon etwas sehr Schlimmes angetan. Doch solange dein Herz von der Sucht nach Vergeltung vergiftet wird, wirst du niemals Frieden finden. Dann wirst du selbst zu dem, was du am meisten hasst!“ Chihimes Augen fliegen auf und ein namenloser Schrecken fliegt über ihr Gesicht. Ernst blickt Kagome sie an. Noch immer steht sie direkt neben Inu Yasha. „Aber du kannst das noch immer ändern. Du kannst für deine Verbrechen büßen und uns helfen, den wahren Schuldigen zu überführen! Komm mit uns und erzähle dem hohen Youkairat, was Arashitsume getan hat! Noch ist es nicht zu spät für dich!“

Mit entsetzter Miene starrt Chihime das Mädchen an. Ihre dürren Finger gleiten ziellos und fahrig durch die Luft und ihre Augen sind erschreckend geweitet. „Miko!“, wispert sie, „Du bist... eine wahre Miko!“ Ein eigentümliches Zittern bemächtigt sich ihrem Körper und dann ballt sie die Hand zur Faust und ihr Gesicht verzerrt sich zu einer wilden Fratze. „Nein!“, schreit sie, „Du wirst mich nicht beschämen! Du besiegst mich nicht! Niemand ist stärker als ich! Selbst Dämonen zittern unter meinem Namen! Niemand besiegt mich, hörst du, niemand!“

Mit diesen Worten richtet sie sich hoch auf und ein irres Funkeln liegt in ihrem entstellten Gesicht. Mit kontrollierter Bewegung vollführt sie ein paar Handbewegungen und dann ruft sie: „Hauch des Eisdrachen, Kralle des Feuervogels, Schlange des Abgrundes, Griff des Affenkönigs, Herz aus Glas! Erstarre!“ Mit ausgestrecktem Arm und tödlicher Miene schickt sie den Bann direkt in Kagomes Richtung. Triumphierend blickt sie dabei zu, wie ihre unheilvollen Energien auf das Mädchen zuströmen. Dieser Lähmungsbann, wird selbst ihr Herz und ihre Atemmuskeln lähmen. Das Mädchen ist so gut wie tot!

Doch Kagome bemerkt es augenblicklich. Diese Attacke ist mächtiger als die bisherigen, sie spürt es in jeder Faser ihres Körpers und sie weiß nicht woher sie das weiß, doch sie weiß es! „Kagome, Vorsicht!“, ruft Inu Yasha und will schon dazwischen gehen, doch sie weiß sofort, dass das nicht sein darf. Kagome reagiert blitzschnell. Schon im nächsten Moment hat sie sich an Inu Yasha vorbei gedrückt. Mit einer geschmeidigen Bewegung holt sie mit ihrem Bogen aus und mit einem entschlossenen Schlag, schickt sie die tödlichen Energie wieder zurück zu ihrer Verursacherin.

Mit weitaufgerissenen Augen starrt Chihime ihrer zurückgeworfenen Attacke entgegen und noch ehe sie reagieren kann, trifft sie ihr eigener Bann und lässt sie unter einem kurzen Aufächzen nach hinten kippen und dann rührt sie sich nicht mehr.

Unwillkürlich atmet Kagome auf. Und im selben Moment wo ihre Anspannung nachlässt, holt die Aufregung sie ein und ihre Hände beginnen zu zittern. Das war knapp! Schon sieht sie wie Inu Yasha zu der Miko hinüberläuft und sich zu ihr herunterbeugt. „Lebt sie noch?“, fragt sie zögerlich. Der Hanyou nimmt seine Gegnerin kritisch in Augenschein. „Sieht so aus“, meint er, „Jedenfalls atmet sie noch. Irgendwie.“ „Ein Glück!“, meint Kagome erleichtert. „Wenn du es so nennen willst“, schnaubt Inu Yasha verächtlich, „Glück für uns, Pech für sie!“ Damit wendet er sich wieder der Miko zu. Ein kalter Blick durchbohrt die Frau. „Na, wie schmeckt dir das, mal deine eigene Medizin zu kosten?“, fragt er gehässig. Doch von der Schwarzen Miko kommt keine Reaktion, außer einem wilden Augenstarren.

Zunächst funkelt er seine ruhiggestelle Gegnerin nur mit starrer Miene an. Doch dann plötzlich verfinstert sich Inu Yashas Gesicht und ein Zittern vor unterdrückter Wut bemächtigt sich seinem Körper. Dann plötzlich holt er aus und verpasst der Frau einen Schlag ins Gesicht. „Das war dafür, dass du Tenmaru getötet hast!“ Dann schlägt er noch mal zu: „Das war dafür, dass du Kagome töten wolltest!“ Ein dritter Schlag findet sein Ziel: „Und das war dafür, dass du meinen Bruder zum Weinen gebracht hast!“ Schon will er noch mal zuschlagen, doch diesmal führt er den Schlag nicht aus, denn Kagome umklammert nun seine Faust mit ihren Armen und blickt erschrocken auf ihn runter. „Inu Yasha, was tust du denn?“, fragt sie ungläubig.

Ruckartig fliegt Inu Yashas Kopf herum. Im ersten Moment funkelt er sie noch grimmig an, doch dann urplötzlich erschlaffen seine Gesichtszüge und dann lässt er zögerlich und ein wenig betreten die Hand sinken. „Es tut mir leid!“, meint er leise, aber er meidet ihren Blick, „Ich schätze, wenn man ständig mit Youkais auf einem Haufen hockt, färbt das irgendwann auf einen ab.“ Dann plötzlich springt er hastig auf und entfernt sich ein paar Schritte von der Miko; dabei wendet er Kagome seinen Rücken zu.

Betrübt blickt Kagome zu ihrem Freund hinüber. Für Inu Yasha wird das alles auch nicht einfach sein. Er tut zwar immer so gelassen, aber innerlich muss ihn das alles sicher auch schwer zu schaffen machen. Sein gerade gefundener Neffe ist tot, sein sonst so stolzer Bruder lässt sich auf so ganz untypische Art gehen, der Fürst des Ostens ist ein Verräter, der ihm und seinem Bruder nach dem Leben trachtet, die Fürstin des Nordens fordert ebenfalls seinen Tod und das bis Sonnenaufgang. Er wurde bisher verspottet, beleidigt, gequält, gefangen genommen, ausgenutzt und angegriffen. Ja, er ist noch immer verletzt. Sie erkennt den unschönen Schnitt an seiner Schulter selbst von hier. Im Grunde ist es kein Wunder, dass auch er mal die Beherrschung verliert. Und dennoch...

Nachdenklich blickt sie in die Runde. Miroku hat sich wieder aufgerappelt und hilft gerade Sango, die Bannzettel von Shippos und Kiraras Körpern zu entfernen. Die Schwarze Miko liegt reglos auf der Erde und atmet flach und Inu Yasha steht nur da, mit dem Rücken zu ihr und sieht ziemlich fertig aus. Kagome kann sich nicht helfen, aber wie er so dasteht, erinnert er sie ein kleines bisschen an Sesshomaru, wenn er gerade seinen eigenen Gedanken nachhängt, was zugegebenermaßen ziemlich häufig der Fall ist. Irgendwie sind sich die beiden wohl tatsächlich ähnlich.

Noch immer kleben einige Bannzettel an seiner Kleidung, wie Kagome nun feststellt. Dem muss abgeholfen werden! Rasch läuft sie zu ihm hin. Mit geschickten Fingern beginnt sie die kleinen Zettelchen von seinem Gewand zu zupfen. Verblüfft dreht sich der Hanyou zu ihr um, doch dann lässt er sie schweigend gewähren. Als der letzte Zettel herunter ist, atmet er einmal mit geschlossenen Augen durch. Dann blickt er sie wieder an. Als sie zu ihm hoch schaut, treffen sich ihre Blicke und Kagome zuckt unwillkürlich zusammen.

Sie kann nicht genau deuten, was es ist, das sie in seinen Augen sieht, doch es jagt ihr einen wahren Schauer über den Rücken. Es ist mehr als nur Dankbarkeit und aus irgendeinem Grunde lässt es ihr Herz schneller schlagen. Ehe sie es verhindern kann, schießt ihr die Schamesröte ins Gesicht und sie wendet den Blick ab. „Du bist verletzt!“, versucht sie die Situation in andere Bahnen zu lenken. „Mir fehlt nichts“, sagt er schlicht. Noch immer wagt sie nicht, ihn anzusehen. Dieser Blick eben, war einfach zu intensiv und für einen Moment lag ein solcher Schmerz darin, dass sie ihn fast selbst körperlich spüren konnte. Was würde sie jetzt darum geben, zu wissen, was in seinem Kopf vorgeht. Doch sie wagt nicht zu fragen. Stattdessen nimmt sie lieber seine Schulter in Augenschein.

„Wir sollten trotzdem einen Verband draufmachen“, meint sie hastig. Doch nun langt seine Hand zu ihren hinauf und hindern sie an der eifrigen Geschäftigkeit. Direkt blickt er sie an: „Kagome..., mir fehlt wirklich nichts, verstehst du?“ Ein wenig unbehaglich erwidert sie seinen Blick. Irgendwie hat sie die leichte Ahnung, dass er mehr damit sagen will, als es im ersten Moment den Anschein hat.

Doch dann lässt er sie fast schon ein bisschen hastig los und wendet sich Sango und Miroku zu. „Wie geht es Shippo und Kirara? Sind sie ok?“ Miroku nickt. „Ja, sie werden sich bald wieder erholen. Die Bannzettel waren bei weitem nicht so stark wie sie hätten sein können“, er blickt zu Boden. Inu Yasha schnaubt auf. „Mach dir darüber nicht solche Gedanken, Miroku! Ich habe ehrlich gesagt kein Problem damit, dass deine Kräfte nicht mit den Energien dieses Miko-Weibes mithalten können. Wenn es dich tröstet, ich habe gerade genug davon zu spüren bekommen, um mich in Zukunft nicht unbedingt mit dir anzulegen, ok?“ Miroku verzieht das Gesicht: „Ich fasse das jetzt einfach mal als Kompliment auf!“

„Die Frage ist, wie bekommen wir die Miko jetzt zum Ostpalast?“, macht sich nun Sango Gedanken, „Kirara ist viel zu geschwächt, um uns zu tragen und außerdem sagte die Miko doch, dass kein Youkai sie berühren kann, ohne Schmerzen zu empfinden. Und wir können sie sicher nicht so schnell so weit schleppen.“ Inu Yasha seufzt. „Dann gibt es wohl nur eine Möglichkeit, oder?“ Mit diesen Worten tritt er wieder an die Miko heran und mit einem raschen Griff packt er sie um die Taille und klemmt sie sich unter den Arm. Dabei verbeißt er sich kurz die Schmerzen in der Hand, als leichte Rauchschwaden von seinen Fingern aufsteigen, als er sie berührt. Doch durch das Feuerrattenhaar seines Gewandes, ist er vor ihrem direkten Einfluss geschützt. Wieder geht sein Blick hinüber zu seiner Freundin: „Kagome, komm schon! Dahinten geht schon die Sonne auf und wir dürfen keine Zeit mehr verlieren! Ich werde euch beide tragen“, er wendet sich an seine anderen Reisegefährten, „Und ihr nehmt Shippo und Kirara mit und schaut auch mal nach diesem Youkai, den sie vorhin am Wickel hatte!“ Sein Blick geht suchend in die Runde. „Wo ist er denn auf einmal hin?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Yvibel
2015-01-08T19:08:08+00:00 08.01.2015 20:08
Oh das war auch ein tolles Kapi.^^ Spannend, aber das ist die Story ja eigentlich schon die ganze Zeit. Ich dachte mir schon, dass du es unseren Freunden so leicht nicht machen wirst. Jetzt wars also Kagome die dieser fürchterlichen Frau doch noch Herr geworden ist. *g* Also ich glaube, wenn ich an Inu´s Stelle gewesen wäre, ich hätte mich wohl auch nicht beherrschen können. Irgendwann gehts einfach nicht mehr. Ich kann ihn verstehen.
Haach und Inu und Kago auch wieder so süüß. Ich liebe Knistermomente, dass hab ich glaub ich auch schon mal erwähnt oder? XD Und das war definitiv einer. ^^ Tja nur darüber haben jetzt alle das eigentliche erste Opfer vergessen und ich denke, das wird nun wieder weniger gut sein. *seufz*
Also denn sehen wir mal, was das jetzt nach sich ziehen wird.
Yvi
Von: abgemeldet
2011-05-25T08:22:14+00:00 25.05.2011 10:22
Oh, diese Bannzettel sind aber auch fies >x<
Man, ist das spannend gerade >O<

Ui, Mensch ... das war ein klasse Kapitel, dieser komplette Kampf war einfach atemberaubend gut geschrieben, Hut ab.
Irgendwie komm ich mir immer mehr wie ein Stümper vor mit meinen FFs T___T
*deprimiert auf Hohelied und Leidensklang starr, wo schon seit über einem Jahr kein Upload mehr gab*
*seufz*
So, ich mach erstmal Pause, aber der nächste Monat ist ja bald.
Von: Kupferschweif
2010-12-21T18:24:10+00:00 21.12.2010 19:24
Mal wieder ein spannender Kampf. Das hast du wirklich gut drauf. ^^
Mehr fällt mir dazu auch nicht ein, was ich nicht schon unzählige Male geschrieben habe. Hat mir sehr gut gefallen, gut geschrieben und so weiter. Sorry. ^^°°°
Bin auf die Fortsetzung gespannt.
Bis denne
Jenny
Von:  KilluahZaoldyek
2010-03-07T20:32:44+00:00 07.03.2010 21:32
Tolles Kapitel. Hast den ganzen Kampfverlauf sehr gut beschrieben. Sodass man sich alles genau vorstellen konnte.
Mal sehen, ob die Miko überhaupt die Gelegenheit zum Erzählen bekommen wird und ob sie es auch tuen wird. ^-^;
Langsam geht es ja auf den Höhepunkt zu.

LG
Von:  Hotepneith
2010-03-01T07:16:02+00:00 01.03.2010 08:16
Sehr schön und vor allem spannend geschrieben und beschrieben.
Dass das alles langsam ein wenig viel für ihn wird, ist wirklich nur zu verständlich. Immerhin hängen seit Tagen an ihm jede Menge Emotionen und Erfahrungen, die wohl eher alle unter unschön abzubuchen sind, verbunden mit dem Gefühl der Verantwortung für seine Freunde - und langsam wohl auch seiner Familie.

Vielleicht sollte mal der Abwechslung halber jemand sich um ihn kümmern^^. Immerhin ist die miko nun "aufgeräumt", vorerst, zumindest.


bye

hotep
Von:  Vanilla_Coffee
2010-02-24T19:38:23+00:00 24.02.2010 20:38
Ich mag deine Kampfszenen^^ Die sind immer so toll geschrieben^^
Aber was war denn da nur mit Inu Yasha los?? Tja mal schauen was da noch so alles kommt von dir^^

LG Mila

P.S.: Nach dem tollen Kappi muss ich mir erstmal c|_| holn XD
Von: abgemeldet
2010-02-23T08:17:17+00:00 23.02.2010 09:17
Gut geschrieben.
mit den üblichen Vorbehalten aber^^(Inuyasha muss mehr zeigen^^ (Soll Sess und andere Fürsten verprügeln^^)))

JLP
Von:  mangacrack
2010-02-21T22:24:12+00:00 21.02.2010 23:24
Großartiges Kapitel, wirklich.
Sehr schöne Kampfszenen, die gut ineinander fließen. Interessant finde ich nur, was am Ende mit InuYasha los ist. Es würde mich wundern, wenn da nichts wäre. Ist der Youkai in ihm mit ihm durchgegangen? Die Reaktion als Chihime am Boden lag war nicht die des typischen InuYashas, die wir kennen. Finde ich aber großartig, viele vergessen, dass InuYasha nicht nur ein Mensch, sondern auch ein Youkai ist. Er ist nicht nur Hälfte/Hälfte, sondern offensichtlich zwei Dinge auf einmal. Bin gespannt was du daraus machst.
Zudem habe ich nebenbei eine Theorie entwickelt, wie sich Tenmaru zurück bringen ließe! Nur so, weil er den Tod nicht verdient hat. Man könnte folgerendermaßen argumentieren, dass das nur Tenmarus Youkai geläutert wurde, seine Seele aber noch irgendwie vorhanden ist, weil Priesterinnen wie es Chihime theoretisch auch ist, das Leben beschützen und es gegen ihren Glauben/ihre Fähigkeiten wäre, eine Seele zu zerstören. Könnte heißen, dass noch irgendwo ein Rest-Tenmaru herumschwirrt ^^ ... naja, auf was für Gedanken man kommt.

mangacrack



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