Reue
Die Luft sie knistert…
Der Boden bebt…
Doch ihr steht immer noch vor mir.
Es ist zu spät.
Zu spät, dass hatte ich euch bereits gesagt.
Viel zu spät.
Ich hatte gesagt, ihr sollt mir nicht folgen
Ich hatte gesagt, ihr sollt mich nicht aufhalten
Ich hatte gesagt, ihr sollt nicht an mir festhalten, doch ihr habt es getan…
Das habt ihr nun davon!
Zu spät…
Meine Augen sehen in eure,
Ihr seid so töricht…
Glaubt immer noch an mich.
Doch die Zeit verändert Menschen…
Menschen wie mich!
Was seid ihr schon?
Ihr seid auch nur ein paar Figuren auf einem Schachbrett, die irgendwann fallen werden.
Aber das ist jetzt nicht wichtig.
Ich weiß, was ich zu tun habe und ich werde gewiss nicht zögern.
Zögert ihr?
Zögerst du?
Deine blauen Augen blicken mich traurig an.
Du weißt was kommt…
Und ich greife an.
Was auch sonst?
Mit euch reden?
Nein.
Mit euch trauern?
Nein.
Diese Entscheidung war schon lange getroffen.
Noch bevor wir uns das erste Mal wieder sahen…
Wir kämpfen…
Du ringst mit dir, ich weiß es.
Ich kann es spüren,
kann es fühlen,
kann es sehen…
Genau das ist dein Schwachpunkt.
Deine Schwachstelle.
Jetzt bist du so schutzlos, machtlos, angreifbar.
Warum also die Chance verstreichen lassen?
„Du solltest aufgeben, dass hättest du schon damals machen sollen.“
Dein Körper spannt sich an.
Meine Stimme hat dich getroffen.
Ich kenne dich.
Doch kennst du mich?
Kanntest du mich?
Nein!
Das hast du nicht!
Du kannst nicht so fühlen wie ich.
Du kannst nicht so empfinden wie ich!
Denn du hast nie etwas gehabt, was du dann verloren hast.
Du sagst wir wären uns ähnlich, doch das stimmt nicht…
Hat noch nie gestimmt!
Eure Art sie macht mich wütend.
Wie Kletten klammert ihr an mir.
Eure Gesichter…
Ich spüre Zorn.
Zorn auf euch!
Ihr seid so nutzlos…
Und ich hole aus….
Schlage zu…
Deine Augen schließen sich kurz, dein Körper fällt.
Und danach…
Ruhe.
Nichts.
„Naruto!“
Ihre Stimme.
War ja klar.
Sie weint.
Sie weinte damals und weint immer noch.
Ihre Füße tragen sie zu dir.
„Warum!? Warum hast du das getan!“
Sie ist so schwach, so erbärmlich.
Immer nur im Weg.
Warum zum Teufel ist sie eigentlich hier?
Sie hat doch alles!
„Ich will, dass du lebst.“
„Ich will, dass du lebst und glücklich wirst.“
Ihre Stimme ist leise.
Ich verstehe nicht alles.
Sehe nur wie sie dich ansieht.
Mein Blick bleibt kalt.
Mir ist schlecht…
Dieses Bild…
Ich hasse es.
Doch etwas lässt mich trotzdem hinsehen
Und da ist es, das grüne Chackra.
Sie heilt dich!
Dich!
Wie töricht, sie verbraucht viel zu viel…
Ich schnaube verächtlich auf.
Mein Kopf senkt sich.
Ich hatte euch gewarnt.
Nun gibt es kein zurück…
„Worauf wartest du? Töte sie!“
Ich bewege mich.
Sehe auf, doch sie kommst mir entgegen.
Was soll das?
Du siehst mich an.
Warum?
Deine Augen sie sind leer.
Wieso?
Ich verstehe es nicht.
Mein Kopf setzt aus.
Das Umfeld verschwimmt.
Was machst du?
„Es tut mir Leid...“
Gebrochen sind deine Worte.
„Ihr habt eure Träume…und ich? Was war mein Traum…
Ich wollte für euch da sein!
Euch beschützen!
Euch helfen, die Vergangenheit zu vergessen!
Doch immer habt ihr mir geholfen!
Nie ich euch!
Das war mein Traum.
Es tut mir Leid!“
Meine Augen weiten sich.
Ich verstehe es nicht, verstehe dich nicht.
Du…
Du wolltest uns helfen?
Für uns da sein?
Letztendlich hast du es nicht geschafft… dieses Ziel, diesen Traum zu erreichen.
Deinen Traum.
Erst jetzt spüre ich deine Hand.
Sie ist kalt.
Kalt wie Schnee und genauso blass ist deine Haut.
Deine grünen Augen sind leer.
Irgendetwas geschieht mit dir.
Geschieht mir …
Warum lässt du mich nicht los?
Warum stehst du jetzt hier?
…
Warum machen mich deine Worte so schwach…
Wie in Zeitlupe fällt auch dein Körper.
„Sakura!“
Meine Lippen formten dieses Wort, deinen Namen.
Leise.
Aber dennoch hörbar.
Und plötzlich halte ich dich und plötzlich weiß ich…
Weiß ich was es ist, das ich immer empfunden habe, als wir uns trafen…
Doch die Erkenntnis kommt spät.
Genauso wie vieles, was wir uns hätten sagen müssen.
Was wir alle hätten tun müssen.
Was ich hätte tun müssen…
Alle Schachfiguren fallen.
Fallen irgendwann.
„Willst du sie nicht töten?
Dann siehe zu, wie du zu Recht kommst! Dann stirb mit ihr!“
Ich fühle…
Fühle Schmerz….
Schmerz aber auch Gleichgültigkeit.
„Das ist mit egal.“
Dein Körper zittert, dein Atem ist schwach und nun sehe ich es …
Sehe ich euch.
Immer wieder eure Gesichter immer wieder eure Worte…
Und es hört nicht auf.
Schmerz, dieses Mal anders…
Anders als der, den ich sonst fühle.
Mein Körper gibt nach, mein Kopf wird schwer.
Ich weiß jetzt was es ist… es ist Reue.
Reue…
Reue, weil ich etwas hätte haben können, es jedoch niemals haben werde.
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Nach langer, langer Zeit und ich hoffe man kann mir verzeihen, ist nun das letzte Kapitel erschienen.
Nun ich hoffe es findet Anklang. ^^
Lg Lian
