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Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

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Dumbledores Wunsch

Hallo devillady, ursprünglich hatte diese Geschichte 28 Kapitel. Da aber die Kapitel seien mit 12-16 Din-A4-Seiten zu lang waren, habe ich sie auf 6-7 Seiten runtergekürzt, was die Folge hatte, dass es jetzt 46 Kapitel gibt. Wir sind gerade mal eines über die Hälfte.
 

Dumbledores Wunsch
 

"Enervate" Harry öffnete nicht die Augen. Er fühlte sich benommen, aber er hatte die Stimme von Simon erkannt. Er lauschte in die Stille, doch es war bis auf ein leises Schluchzen, welches er Theodor zuordnete, nichts zu hören.

"Harry?" fragte Simon besorgt und er spürte eine Hand, die sanft seine Schulter berührte. Harry drehte mühsam seinen Kopf zur Seite, dann erst blinzelte er und erkannte die verschwommenen Konturen des ehemaligen Slytherins. Sehr langsam setzte er sich auf, um nach Theodor zu sehen. Dieser saß ganz in der Nähe an die Wand gelehnt. Er war bei Bewusstsein und lächelte Harry matt an. Trotzdem verrieten seine Augen, dass er immer noch Schmerzen hatte, zudem blutete er aus mehreren Wunden.

"Wo sind Draco und die anderen?" fragte Harry leise.

"Ich habe sie vorerst in ihre Schlafsäle verbannt. Ich kümmere mich später um sie", sagte Simon ruhig und half Harry auf die Beine, "jetzt sollten wir erst einmal zusehen dass wir deinen Freund in den Krankenflügel bringen!"

Simon gab Harry seinen Zauberstab wieder und ging zu Theodor, wich aber ganz plötzlich, noch bevor er ihn erreicht hatte, zurück. Theodor versuchte sich aus eigener Kraft zu erheben, brach aber stöhnend wieder zusammen. Harry eilte ihm zu Hilfe und warf Simon, der sich erheblich von den beiden distanziert hatte, einen auffordernden Blick zu, hielt aber plötzlich inne.

"Simon, was…" Harry brach ab, als Simon mit einer Geste abwinkte. Den Wink hatte es nicht bedurft um zu verstehen, was los war. Die blassblauen Augen spiegelten etwas erbarmungslos Unmenschliches wider und für einen Moment hatte dieser Blick den verletzten Slytherin fixiert. Harry hob den Zauberstab und hielt ihn in die Richtung des Vampirs. Doch es passierte nichts. Simon zog sich noch weiter zurück und schließlich fand er die Kraft in seinen Umhang zu greifen und eine kleine Flasche zu ziehen, dessen Inhalt er komplett leerte.

"Entschuldige", murmelte Simon. Es dauerte eine ganze Weile in der Harry lediglich Simon beobachtete und erst als dieser halbwegs gefasst wirkte kam er den beiden wieder näher. Simon belegte die Wunden mit einem schmerzstillenden Zauber und mit Hilfe von Simon und Harry schafft es Theodor schließlich aufzustehen und in den Krankenflügel zu humpeln.

Madame Pomfrey stellte wie gewohnt keine Fragen, bugsierte Theodor in ein Bett und wies Harry und Simon an, den Krankenflügel zu verlassen. Sie könnten später wiederkommen, doch der Verletzte müsse erst einmal versorgt werden.

"Was wirst du mit den Dreien machen?", fragte Harry nach einer Weile, während sie schweigend nebeneinander hergingen.

"Ich weiß noch nicht", antwortete Simon zögernd, "Irgendeine Strafarbeit wird sich schon finden lassen."

Sie stiegen gerade eine Treppe hinunter und erreichten schließlich das Zaubertrankklassenzimmer, wo Simon seinen Schritt verlangsamte und dann stehen blieb.

"Hast du einen Moment Zeit?", fragte er, bevor Harry Anstalten machen konnte sich von ihm zu verabschieden. Er nickte und auf einen Wink Simons folgte er diesem in das Klassenzimmer. Die Tür zum Zaubertranklager stand offen und sie steuerten darauf zu, als Simon plötzlich in der Tür stehen blieb. Harry wäre fast in ihn herein gerannt, doch als er ein Blick in das Lager warf erkannte er den Grund für Simons Reaktion.

Unzählige Regale waren durchwühlt worden und gleich mehrere Flaschen waren bei der Suche, nach was auch immer, zerbrochen. Deren Inhalt hatte sich zum Teil in den Fußboden geätzt oder sich mit anderen vermischt und strömten einen bestialischen Gestank aus, der Harry übel werden ließ.

"Hier hat jemand etwas gesucht", kommentierte Harry flüsternd.

"Ja", seufzte Simon und trat weiter in den Raum, um sich den Schaden näher anzusehen.

"Das Medaillon!", stieß Harry alarmiert hervor. "Hast du es noch?" Simon nickte und seine schmale, weiße Hand griff in die Tasche seines Umhangs und zog den goldschimmernden Gegenstand hervor.

"Das wird mir keiner so schnell stehlen", sagte Simon leise und sein Blick schweifte über die Zutaten in den Regalen und am Boden. "Wer immer hier eingedrungen ist, hat etwas Bestimmtes gesucht", schlussfolgerte Simon. "Doch ich weiß nicht, was oder ob etwas fehlt, ... Aber ich weiß mit Sicherheit, was die drei Slytherins morgen Nachmittag tun werden!"

"Ich wette, dass waren Draco und seine Freunde", mutmaßte Harry, "Sie haben doch nur darauf gewartet, dass du was anderes zu tun hast."

"Das glaube ich kaum", seufzte Simon. "Sie können ihre Schlafsäle erst wieder verlassen, wenn ich denn Bannfluch von den Türen nehme." Simon lächelte schwach, legte einen Luftreinigungszauber über den Raum und wies Harry mit einer Geste an, sich zu setzen.

Er selbst nahm auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches Platz. Simons Miene war ernst:

"Professor Dumbledore hat mir von deinem Erfolg in Legilimentik erzählt", fing Simon zögernd an und unterbrach den Blickkontakt. "Er möchte, dass du lernst deine Gabe zu beherrschen, um gezielter an die Pläne des dunklen Lords zu kommen." Harry starrte den jungen Mann unverhohlen an. Seine Gedanken verarbeiteten die Informationen sehr langsam und deshalb kam das Begreifen sehr spät.

"Ich soll Voldemorts Gedanken ausspionieren?", fragte Harry leise und spürte ein flaues Unbehagen in seinem Bauch.

"Ja", bestätigte Simon zögernd. "Das jedenfalls beabsichtigt Dumbledore."

"Und... Du willst es mir beibringen?" Harry beobachtete Simon, dessen Hände nervös mit einer Schreibfeder spielten. Insgesamt wirkte Simon ein wenig unruhig, doch er versuchte es zu verstecken, denn seine Augen spiegelten nichts von seinen wahren Gefühlen wieder.

"Nicht wirklich", erwiderte Simon. "Die Legilimentik birgt viele Gefahren, die ich nicht abzuschätzen vermag. Ich fürchte, dass ich nicht der Richtige dafür bin."

"Aber du bist ein außerordentlich begabter Legilimentiker, wenn nicht sogar der Beste weltweit."

"Ja, aber, im Gegensatz zu dir habe ich es nie lernen müssen", bestätigte Simon und schwieg eine Weile, bevor er leise fortfuhr: "Sicher... Ich könnte dir etwas über die verschiedenen Methoden erzählen, über das Lesen und Beeinflussen fremder Gedanken, doch ob deine Gabe ausreichend ist, um die Ziele des Schulleiters umzusetzen, wage ich zu bezweifeln."

"Du glaubst nicht, dass ich es schaffen könnte?", fragte Harry und lehnte sich etwas enttäuscht in seinem Stuhl zurück, ohne Simon jedoch aus den Augen zu lassen.

"Eine derart sonderbare, enge Bindung zwischen dir und dem dunklen Lord hat es unter Legilimentikern meines Wissens noch nie zuvor gegeben. Es bedarf im Normalfall schon sehr viel Übung und Erfahrung, um gefahrlos einem anderen Legilimentiker bewusst in die Gedanken zu sehen, geschweige denn, sie auch noch näher zu erforschen oder gar zu beeinflussen."

"Was soll daran so gefährlich sein?", fragte Harry. "Die größte Gefahr besteht doch darin, dass Voldemort es bemerken könnte, wenn ich in seinen Gedanken herumspioniere?"

Simon winkte ab und schüttelte den Kopf: "Nein, die größte Gefahr besteht darin, sich in den Gedanken des anderen Legilimentikers zu verlieren."

Harry fröstelte. Zwar verstand er nicht genau, was Simon meinte, doch es klang bedrohlich.

"Das heißt, du wirst mich nicht in Legilimentik unterrichten?"

"Doch, ein bisschen Übung wird dir nicht schaden. Dann können wir immer noch weitersehen." Harry nickte stumm. Für längere Zeit sagte keiner der beiden etwas und Simon erhob sich schließlich.

"Ich sollte mich jetzt um Draco und die beiden anderen kümmern", sagte er ruhig. "Vielleicht gehst du nach oben und siehst noch einmal nach Theodor." Harry nickte und verabschiedete sich von Simon.

Theodor ging es verhältnismäßig gut und auch seine Wunden heilten sehr rasch. Die beiden Slytherins verbrachten den restlichen Abend zusammen und spielten Zaubererschach, doch sie redeten weder über Simon noch über den Vorfall im Gemeinschaftsraum.
 

***
 

Der Januar zeigte sich von seiner unangenehmen Seite. Es war kalt, aber der Schnee blieb aus und die Wolken, die den Himmel verhängten und kaum Sonnenlicht auf die Ländereien von Hogwarts zuließen, sendeten gelegentliche Regenschauer.

Harry verbrachte die meiste Zeit mit Theodor, der schon am Tag nach dem Angriff im Gemeinschaftsraum aus dem Krankenflügel entlassen wurde.

Die letzten Ferientage rückten näher und Hermine drängte Harry, sich endlich wieder mit der DA zu befassen. Nach einigen Widerworten musste er schließlich seine Gegenwehr aufgeben und so machte er sich nach dem Mittagessen auf den Weg zur Bibliothek, wo sie bereits auf ihn wartete.

Harry sah sich verwundert um. Die Bibliothek war fast wie ausgestorben und statt Madame Pince saß Professor McGonagall am Eingang und betrachtete Harry, wie auch jeden anderen Schüler mit wachsamen, misstrauischen Augen.

Hermine begrüßte Harry knapp und schob ihm ein aufgeschlagenes Buch zu.

"Hier, dieser Fluch könnte ganz brauchbar sein", flüsterte sie. Doch bevor Harry ein Blick darauf warf, sah er sich noch einmal irritiert um.

"Madame Pince ist in den Krankenflügel gegangen", erklärte Hermine flüsternd. "Sie hat etwas von einem Ohnmachtsanfall und Kopfschmerzen erzählt und McGonagall hat sie dann nach oben geschickt, um sich dagegen einen Trank zuholen." Harry nickte stumm und warf einen beiläufigen Blick auf das Buch.

"Der Fluch errichtet eine Art Schutzmauer, die vor diversen Flüchen schützt und auch Vampire daran hindert, weiter auf einen zuzugehen."

"Der Zauberspruch scheint nicht gerade einfach zu sein", sagte Harry ruhig, nachdem er die einleitenden Worte gelesen hatte. "Was ist mit Professor Flitwick? Wird er ihn uns nicht beibringen?"

"Er steht nicht auf dem Lehrplan", seufzte Hermine. "Der Spruch ist in der Tat sehr schwierig und hält nur eine begrenzte Zeit, aber er ist sehr wirksam, weil man mit der Schutzmauer mehrere Personen schützen kann."

"Warum lernen wir ihn dann nicht im Unterricht!"

"Das Erlernen braucht sehr viel Zeit. Ich habe selbst die letzten drei Wochen dafür gebraucht, um ihn richtig anwenden zu können."

"Kein Wunder", seufzte Harry, schenkte ihr aber ein verschmitztes Lächeln, bevor er fortfuhr: "Du bist auch nicht in der Lage, an nichts zu denken."

"Das Problem ist, dass wenn man in Gefahrensituationen den Kopf von allem freimacht…" Hermine fing einen längeren Monolog an, dem Harry nur schwer folgen konnte, stattdessen beobachtete er weitaus interessierter die Rückkehr von Madame Pince. Was Madame Pince und Professor McGonagall beredeten, konnte Harry allerdings nicht verstehen und gerade als Professor McGonagall die Bibliothek verließ, stieß Hermine ihn mit dem Ellenbogen in die Seite.

"Sag mal, hörst du eigentlich zu?", fragte sie ihn genervt und Harry antwortete mit einem ehrlichen Kopfschütteln. Hermine schenkte ihr einen ihrer bösesten Blicke, die sie aufsetzen konnte, doch ihre Miene erhellte sich von einem Augenblick auf den nächsten. Sie stand hastig auf und hob ihren Zauberstab.

"Constituo Pluteum", murmelte sie, während sie sich einmal um sich selbst drehte. Ein fast durchsichtiger bläulicher Schleier kam aus ihrer Zauberstabspitze hervor und legte einen Kreis um die beiden. Der Schleier schien sich im Bruchteil einer Sekunde zu einer enormen Wand aufzubauen, die leicht bläulich schimmerte.

"Hermine, was…?" Harry drehte sich um und starrte überrascht in die blassblauen Augen von Simon, doch dieser schmunzelte.

"Interessanter Zauber", murmelte Simon, während seine weiße Hand nach der Wand tastete, diese aber rasch mit schmerzverzerrtem Gesicht wieder zurückzog.

"Miss Granger", schrie Madame Pince auf. "Sie wissen, dass Sie hier nicht zaubern dürfen, gerade…."

"Tut mir leid", wisperte Hermine und ließ den Schleier wieder verschwinden. "Es wird nie wieder vorkommen!" Madame Pince lächelte schwach, doch sie schien immer noch Kopfschmerzen zu haben, denn sie hielt sich mit einer Hand die Stirn, als sie sich wieder ihrem Buch zuwendete. Harry glaubte, dass sie wohl jeden anderen Schüler aus der Bibliothek verbannt hätte, wenn er in der Bibliothek gezaubert hätte. Doch Hermine hatte als Dauergast sicher bestimmte Privilegien. Eine rasche Bewegung, die er mehr erahnte als sehen konnte, ließ ihn erschocken zusammenfahren.

"Entschuldige", hörte er Simon murmeln, der sich plötzlich am Tisch nieder gelassen hatte und sich immer noch die offensichtlich schmerzende Hand hielt.

"Jetzt weißt du, warum ich ausgerechnet den Zauberspruch in der DA durchnehmen will", sagte Hermine. Der ehemalige Slytherin inspizierte derweil interessiert das Blatt Papier mit Notizen, welches Hermine vor sich liegen hatte.

"Das hat wehgetan!", sagte Simon. "Deinen Notizen zufolge sollte ich wohl in Zukunft einen großen Bogen um euch machen!"

"Aber du hast doch ein Medaillon", fing Harry an. "Die Flüche dürften dir doch nichts anhaben…"

"Die Kraft des Medaillons vermag es nicht, mich zu einem Menschen zu machen", winkte Simon leise ab. "Es macht mich unempfindlich gegen Sonnenlicht und unabhängig von Blut, doch der Instinkt zu töten oder die Macht bestimmter Bannflüche gegen Vampire, vermag es nicht zu unterdrücken."

"Was genau meinst du mit … Instinkt zu töten?", fragte Hermine zögernd.

"Ein Vampir, der einmal Menschenblut getrunken hat, wird immer wieder danach verlangen und auch unter dem Einfluss des Medaillons wird das Verlangen nach frischem Blut nie ganz erlischen. Die meisten Vampire werden ihrem natürlichen Instinkt irgendwann doch nachgeben und wieder töten …"

"Das heißt… du… du…", stotterte Hermine erschrocken. Simon schüttelte reumütig den Kopf und warf ihr einen kurzen, aber eindringlichen Blick zu, dann senkte er sein Haupt.

"Was meint ihr, wieso der Angriff auf Glencoe so brutal gewesen ist?", fragte Simon tonlos nach einer kurzen Pause. Die beiden Schüler starrten ihn begriffsstutzig an, doch es dauerte eine ganze Weile, bis Simon zögernd weiter sprach.

"Morticia besitzt eines der einst sieben Medaillons. Sie und Campbell haben einige hundert Vampire zusammengerufen und sie in den Bergen von Glencoe versteckt. Manche der Vampire mussten sogar eingesperrt werden. Das Medaillon hat nicht genug für alle hergegeben und der lange Verzicht auf frisches Blut hat die Vampire langsam aber sicher zum Boykott getrieben."

"Was ist mit den anderen Medaillons? Was weißt du über sie?", fragte Hermine, die ganz gebannt an Simons Lippen hing.

"Nicht viel", winkte Simon ab. "Sie sind sehr alt, niemand weiß, wie und woraus sie gemacht wurden. Es gibt eine Legende, aber was daran wirklich wahr ist, weiß ich nicht. Die sehr alten Vampire reden nicht darüber."

"Erzähl", forderte Hermine Simon auf.

"Der Legende zufolge kann man aus allen sieben Medaillons einen Trank herstellen, der einen Vampir nahezu in einem Menschen zurückverwandelt. Doch das Ergebnis ist eben nur menschenähnlich. Es heißt weiter, dass bei den ersten Versuchen durch die Metamorphose des Vampirs eine Kreatur entstand, die weitaus grausamer, beinahe unsterblich und ohne die vampirtypischen Nachteile, war. Es ist eine weitere Möglichkeit, den Tod zu überlisten. Aber der Preis ist sehr hoch: Er geht meist mit den Verlust der Seele einher."

"Sind das die Pläne des dunklen Lords?", wollte Hermine wissen. "Eine Bestie zu erschaffen, der niemand etwas anhaben kann?"

"Nein, das wohl nicht", widersprach Simon. "Zum einen wurden im Laufe der Zeit zwei Medaillons vernichtet oder sie sind verschollen. Keiner weiß, ob sie noch existieren, aber viele glauben, dass sie von den Menschen zerstört wurden. Ich denke, Morticia geht es mehr darum, ihre doch sehr große Menge an Untertanen zu kontrollieren, und den Trank noch effektiver zu machen. Wobei ich aber nicht weiß, wie eine Kombination aus zwei Medaillons wirkt."

"Was ist damals passiert?", fragte Harry, der von der Legende fasziniert war.

"Ganz genau weiß ich das nicht", sagte Simon zögernd. "Ich glaube, die Vampire haben diese Kreaturen irgendwie getötet, aber weiter mit den Medaillons herumexperimentiert, was zu einem großen Krieg zwischen Zauberern und Vampiren um die Medaillons geführt hat. Die Menschen, haben die Vampire gejagt und getötet. Es waren schwere Zeiten für die Vampire, da sie fast ausgerottet und die Medaillons getrennt wurden. Die Vampire sind zumeist in menschenleere Gegenden geflohen und haben sich vor der Welt versteckt gehalten. Die verbliebenen fünf Medaillons sind im Laufe der Geschichte durch mehrere dutzende Hände gewandert. Wer auch immer im Besitz eines der wertvollen magischen Gegenstände war und es mit der Blutlinie übereinstimmte, hatte das Sagen. Meist waren es die Sippenältesten, die auch die meisten Nachkommen hatten."

"Du hast also gar kein Recht auf das Medaillon?", fragte Hermine dazwischen.

"Nein. Schau dir meine Blutlinie an. Severus ist ein Ausgestoßener gewesen; mehr oder weniger ein Nachkomme des Campbellklans…", Simon zögerte. Harry glaubte zu sehen, wie er erschauderte, doch schließlich gab Simon sich einen Ruck und fuhr fort. "Als Morticia und Campbell das Bündnis mit dem dunklen Lord eingingen, mussten sie ein Medaillon vorübergehend an Severus übergeben, damit er den Auftrag des Lords erfüllen konnte. Er hat es nie zurückgegeben und wollte auch nie zu ihnen gehören! Deshalb haben die Vampire ihn verstoßen und haben all die Jahre versucht, es wieder zu bekommen und meinen Patenonkel zu töten. Doch sie scheuten Hogwarts zu sehr, um es mit Gewalt zu versuchen."

"Aber jetzt nicht mehr", warf Harry ein. "Ich glaube, lange werden sie nicht mehr warten."

"Ich weiß nicht, was der dunkle Lord plant, aber er hält sie zurück", sagte Simon zögerlich. "Der Zeitpunkt ist vielleicht noch nicht ideal, oder sie haben uns noch nicht gefunden… Ich würde die Gegenwart eines fremden Vampirs spüren, wenn er sich dem Schloss nähern würde."

"Dann sollten wir hoffen, dass sie es nie finden und es aufgeben", seufzte Harry.

"Das glaube ich nicht", erwiderte Hermine. "Hier im Schloss befinden sich die Dinge, die Voldemort am Meisten begehrt: Du, Simon und das Medaillon. Aber zum Glück befindet sich hier auch das, was er am meisten fürchtet: nämlich Dumbledore."

"Hermine hat Recht", stimmte Simon zu. "Wir müssen auf das Schlimmste gefasst sein und …" Simon zögerte. "Lernt die Flüche in der DA. Sie werden sicher von großem Nutzen sein…"

"Solange wir sie nicht gegen dich einsetzen oder an dir ausprobieren, meinst du wohl", fiel Hermine ihm kichernd ins Wort. Simon schenkte ihr ein Lächeln und wandte sich an Harry.

"Ich habe noch einmal mit Dumbledore gesprochen", sagte er. "Er möchte, dass du, sobald der Unterricht wieder beginnt, zweimal die Woche zu mir kommst." Harry nickte und doch lief ihm ein eisiger Schauer über den Rücken. "Du wirst für die erste Zeit einen Partner brauchen. … Daher werde ich heute noch einmal mit Theodor sprechen. Er scheint mir am ehesten dafür geeignet zu sein."

"Warum ausgerechnet Theodor?", fragte Harry.

"Weil alle anderen aus deinem Umfeld nicht in Frage kommen." Simon sprach nicht laut und so antwortete Harry ebenfalls nur über seine Legilimentik.

"Warum?"

"Ich glaube kaum, dass du freiwillig in Ginnys Gedanken gucken möchtest. Immerhin war es ja das, was du letztes Jahr nicht wolltest und deshalb Okklumentik gelernt hast. Ron halte ich für kaum geeignet, da wir beide nie miteinander klarkommen werden und Hermine … ist für einen Anfänger wie dich zu schwer!"

Simon zwinkerte Harry zu, dann erhob er sich und verließ die Bibliothek.

"Was hat er gesagt?", fragte Hermine interessiert. Doch Harry grinste nur geheimnisvoll und widmete sich wieder Hermines Aufzeichnungen.
 

to be continued



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