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Harry Potter und das Medaillon der Vampire

Fortsetzung zu "Harry Potter und das Haus des Phönix"
von

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Die Familie Boot

*seufz* scheinbar habe ich keine Leser mehr... aber das ist egal... jezt widme ich den Schwarzlesern dieses Kapitel.
 

Und so geschehen

Es gibt kein zurück

Was bleibt ist Schweigen

Und es bleibt der Verlust

Gefolgt vom Schmerz
 

***

Die Familie Boot
 

Der Oktober kam und brachte sturzflutartige Regenfälle mit sich, die die gesamte britische Insel erfassten. Die Westküste traf es dieses Jahr besonders hart, da es dort seit Tagen nicht aufgehört hatte zu regnen. An diesem Samstagabend Anfang Oktober tobte zusätzlich ein starker Sturm und lautes Donnergrollen durchbrach die Stille.

"Meine Güte", sagte Lenny. "Wer hat denn dieses Sauwetter bestellt?" Lenny Boot kam später als erwartet von seiner Arbeit im St. Mungos nach Hause, doch seine Frau war die Verspätungen inzwischen gewöhnt.

"Du bist ja ganz nass", stellte Sally, seine Frau, fest und half ihm aus dem Mantel. "Du kannst dir das Abendessen noch mal aufwärmen. Es steht in der Küche auf dem Tisch."

Lenny nickte, warf einen Blick auf seine schlafende Tochter und ging dann in die Küche. Mit einem Schwenk seines Zauberstabs erwärmte er die Portion auf dem Teller.

"Wie geht es Betty?", fragte er Sally, die gerade in die Küche kam.

"Ich glaube, sie bekommt ihre ersten Zähne", seufzte sie, nahm sich eine Tasse und schenkte sich heißen Tee ein. "Sie hat den ganzen Tag geschrieen."

Müde ging sie ins Wohnzimmer, wo Betty tief und fest in der kleinen Wiege neben dem knisternden Kamin schlief. Ihre Mutter setzte sich auf das Sofa und zog die Füße an. Sie fühlte sich einsam und die Ungewissheit über ihren ältesten Sohn, der vor ein paar Monaten, noch vor Ende des letzten Schuljahres verschwunden war, brachte sie immer wieder an den Rand der Verzweiflung.

Sehnsüchtig starrte sie auf ein Familienfoto. Vergangenes Jahr zu Weihnachten waren sie noch alle zusammen gewesen. Betty war gerade erst ein paar Tage alt gewesen und ihr ältester Sohn, eigentlich ihr Adoptivsohn, hielt das kleine Mädchen liebevoll im Arm. Neben Simon, der Betty auf dem Arm hielt, standen Terry, sie und Lenny.

"Hey", sagte Lenny. Er musterte seine Frau besorgt. Ihre Sorge um Simon fraß sie fast auf und Lenny hatte Angst, dass sie sich auf dem Weg in eine ausgewachsene Depression befand. "Mach dir keine Sorgen", sagte er beruhigend. "Er wird schon wieder auftauchen." Er sagte es immer, wenn seine Frau kurz davor war, in Tränen auszubrechen, aber nach der langen Zeit hatte auch er die Hoffnung, seinen Sohn jemals lebend wieder zu sehen, aufgegeben.

Doch er sagte es nicht um, Sally nicht weiter zu beunruhigen. Um irgendetwas für Sally zu tun, nahm er sie aber liebevoll in den Arm und hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. Sally schenkte ihm ein gequältes Lächeln, erwiderte dann aber die Zärtlichkeiten und strich ihm über das immer noch nasse Haar.

"Lenn, du hättest wenigstens einen Trockenzauber benutzen können", sagte sie und kicherte. Die Sorgen waren wie weggefegt, doch Sally wusste, sie würden am nächsten Tag wieder da sein und auf sie einströmen.

"Ist doch egal", sagte Lenny und seine Lippen strichen sanft über ihren Hals.

"Nicht jetzt", sagte sie, als er versuchte Sally von ihren Kleidern zu befreien.

"Hast du jemals über ein viertes Kind nachgedacht", murmelte Lenny und zog sie noch näher an sich. Sally kicherte wie ein kleines Mädchen und versuchte sich aus der Umarmung zu lösen. "Habe ich was Falsches gesagt", fragte Lenny plötzlich und ließ irritiert von Sally ab.

"Nein", flüsterte sie. "Ich mach nur die Vorhänge zu. Geh also nicht", sagte sie bestimmend und kicherte. Sie stand unbeholfen auf und lächelte. Sie hauchte ihm nochmals einen Kuss auf die Lippen und war kurz versucht, sich ihrer Lust hinzugeben, ganz egal ob ihnen jemand dabei zusehen konnte. Schließlich schaffte sie es aber doch, von Lenny zu lassen und ging zum Fenster.

Ein lauter Donner, gefolgt von einem gleißend hellen Blitz. durchbrach die Stille der Nacht. Sally hielt inne. Einen Moment hatte sie geglaubt, jemanden auf der Straße gesehen zu haben. Sie drückte die Nase an die Scheibe und schirmte mit ihren Händen das Licht aus dem Inneren des Zimmers ab, um zu versuchen, noch mehr zu sehen.

"Liebes, was ist?", fragte Lenny vom Sofa aus. Er wollte, dass sie wieder zu ihm kam, doch sie stand weiter regungslos am Fenster. Mühsam quälte er sich auf, als seine Frau keine Antwort gab. Zögernd ging er zu ihr und umarmte sie von hinten.

"Tut mir leid, ich... ich", Sally griff nach dem Vorhang und wollte ihn zuziehen, als ein weiterer Blitz die Straße erhellte. Mehrere schwarz gekleidete Personen mit Masken zeichneten sich in der Dunkelheit ab und schienen noch näher an das Haus der Boots zu kommen. Sally hielt sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund. "Todesser", keuchte sie erschrocken und drehte sich zu ihrem Mann um. "Was..."

Lenny hatte die Gestalten auch gesehen, löste sich aus der Umarmung und nahm Betty aus der Wiege. Sie fing an zu schreien, doch Lenny machte sich nicht die Mühe, sie zu beruhigen.

Mit einem lauten Knall wurde die Tür aufgerissen und die maskierten Gestalten traten ein...
 

***
 

Zur selben Zeit, sehr viel weiter nördlich, kämpfte Harry gegen das kühle Nass, das so langsam durch seine Kleidung bis auf die Haut gedrungen war. Er war müde und wünschte sich, das Draco endlich das Quidditchtraining abpfiff. Harry hatte keine Ahnung, wie spät es sein mochte, aber er spürte, dass sie schon längst nicht mehr hier sein dürften. Er hatte den Schnatz sicher schon zum zwanzigsten Mal gefangen und doch hatte Draco ihn mehrmals dazu angehalten, es noch weniger Zeit zum Sichten des Schnatzes zu benötigen.

Aber Harry war nicht der Einzige, auf dem der mürrische Teamkapitän herumhackte. Auch Dora, Timothy und Theodor bekamen ganz schön etwas zu hören. Harry behielt den Schnatz. Es war zu dunkel und der Regen schien im Laufe der letzten Minuten noch mehr zugenommen zu haben. Er umschloss den kleinen goldenen Ball fest mit der Hand, neigte seinen Besen und ging in einen leichten Senkflug.

"Draco", schrie er zu dem Treiber hinüber. "Es reicht. Wir sollten zum Schloss zurückkehren."

Der Kapitän grinste und schlug den nächsten Klatscher nur einige, wenige Zentimeter an Harry vorbei, bevor er sich ihm näherte.

"Wir haben wegen der Strafarbeit eine ganze Woche verloren", antwortete er laut. "Wenn wir Ravenclaw schlagen wollen, müssen wir jede Minute ausnutzen."

"Und wenn Peony uns gleich auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum erwischt, wird sie uns noch einmal eine Woche aufhalsen.", entgegnete Harry.

Draco reagierte nicht auf die Worte seines Suchers, sondern wandte sich von ihm ab und flog zu Theodor, der wieder einen Quaffel von Dora durch den mittleren Ring gelassen hatte. Was genau Draco dem Hüter vorwarf, konnte Harry nicht verstehen, aber er konnte den Pfiff hören, mit dem Draco das Training beendete. Dankbar, endlich aus seinen durchweichten Klamotten heraus zu kommen, setzte er zum Landeanflug an.

"Ihr wisst, dass Ravenclaw verdammt gute Jäger hat", sagte Draco, der die Mannschaft noch einmal am Rande des Quidditchfelds versammeln ließ. "Wenn ihr Team immer noch so gut ist wie letztes Jahr, dann besteht unsere einzige Chance darin, dass Spiel so schnell wie möglich zu beenden." Die anderen nickten ungeduldig und machten sich auf den Weg zum Schloss.

"Potter", rief der Kapitän hinterher, "Wenn du versagst, war das dein letztes Spiel. Ich bin jederzeit bereit, deine Stelle einzunehmen." Draco zeigte ein fieses Grinsen, doch Harry ignorierte ihn und schulterte seinen Feuerblitz.
 

***
 

"War wohl nichts mit Treffen nach dem Quidditchspiel.", begrüßte Ginny ihren Freund am nächsten Morgen nach dem Frühstück am Slytherintisch. Harry drehte sich zu ihr um und lächelte erfreut.

"Entschuldigung.", sagte er leise. "Draco wollte uns einfach nicht früher gehen lassen, aber wir können ja heute Vormittag noch was zusammen unternehmen. Es ist ja noch früh." Ginny schenkte ihm ein Lächeln und küsste ihn.

"Gerne", murmelte sie und zog ihn aus seinem Stuhl. "Bis auf das Quidditchtraining heute Mittag, habe ich noch nichts geplant."

Harry folgte ihr aus der Großen Halle. Schweigend gingen die Beiden die Korridore entlang, die sich langsam mit Schülern füllten. Jedes Mal, wenn sie an einem Fenster vorbeigingen, warf Harry einen sehnsüchtigen Blick nach draußen, doch die Sonne schien auch heute nicht den Weg durch die dicken Regenwolken zu finden und so wirkte es immer noch sehr dunkel.

Harry lockte Ginny in den Raum der Wünsche, wo sie den Vormittag verbrachten und ungestört ihre Zweisamkeit genießen konnten.

Es musste um die Mittagszeit sein, als Ginny sich erschrocken aus Harrys Armen löste und hastig anzog. "Ich muss zum Quidditchtraining.", erklärte sie knapp, bevor sie sich verabschiedete und einen enttäuschten Harry zurück ließ.

Harry senkte den Kopf; ‚es wäre auch zu schön gewesen', dachte er und zog sich wieder an. Tief in Gedanken und immer noch leicht erregt verließ er den Raum und schlenderte hinunter zur Großen Halle. Wenn er etwas mehr auf seine Mitschüler geachtet hätte, die in der einen oder anderen Ecke leise und besorgt miteinander tuschelten, hätte er schon früher festgestellt, dass irgendetwas nicht stimmte. So aber ging er verträumt an ihnen vorbei in Richtung Quidditchfeld, um Ginny beim Training zuzusehen. Ohne auch nur irgendeinem anderen seine Beachtung zu schenken, verließ er das Schloss. Auf der Treppe, die hinunter zum Feld ging, lief er geradewegs in Draco Malfoy, der gefolgt von Graham und Anthony aus eben dieser Richtung kam.

"Potter", sagte dieser verächtlich. "Pass auf wo du lang gehst."

"Tschuldige", murmelte Harry und warf gedankenverloren einen Blick zu den Türmen und den Ringen, die er von hier aus sehen konnte.

"Vergiss es, Potter", sagte der blonde Slytherin. "Die Gryffindors dulden keine Spione" Mit diesen Worten drängelten sich die anderen Slytherins aus seiner Mannschaft an ihm vorbei und ließen ihn auf der Treppe stehen. Harry sah noch einmal zum Feld hinunter und konnte jemanden auf einem Besen erkennen, wusste aber, aufgrund der Entfernung, nicht wer es war. Resigniert drehte er sich um und folgte den anderen Slytherins wieder zurück zum Schloss.

"Da bist du ja Harry!", rief Hermine und riss den Schwarzhaarigen endgültig aus seinen Gedanken. "Wir haben dich schon überall gesucht"

"Warum?", fragte Harry, doch als er Hermines Blick bemerkte, sah er die große Beunruhigung in ihrem Gesicht. "Was ist los?"

"Du hast noch nichts davon gehört?" Harry schüttelte irritiert den Kopf und Hermine setzte zu einer Erklärung an. "Es gibt Gerüchte und ich fürchte, dass sie wahr sind. ..." Hermine zögerte. "Gestern Abend soll Terrys Familie ermordet worden sein." Harry lehnte sich zurück an die Wand des Korridors und sah Hermine fassungslos an.

"Woher...", fing er an, doch Hermine unterbrach ihn.

"Einige Ravenclaws haben es heute Morgen erzählt. Der Sonntagsprophet hat dazu noch nichts in der Zeitung geschrieben, aber ich habe Terry kurz gesehen und er war … war, sehr blass,... und laut Ernie McMillan geht es ihm nicht gut. Er hat sich in seinem Schlafsaal zurückgezogen."

"Wer war es?", fragte Harry nach einer Weile, in der beide geschwiegen hatten, damit er die Neuigkeiten erst mal verdauen konnte.

Hermine schüttelte ihren Kopf. "Das weiß keiner", sagte sie. "Terry hat vielleicht noch ein paar Informationen mehr, aber er spricht nicht darüber. Vermutlich waren es Todesser."

"Aber warum sollten Todesser die Boots ermorden", fragte Harry. "Das ist eine reinblütige Familie und ganz abgesehen, der Vater, … arbeitet der nicht im St. Mungos?"

"Ich weiß nicht, warum sie getötet wurden.", seufzte Hermine. "Todesser haben schon oft aus sehr niedrigen Beweggründen getötet. Ich hoffe, dass sie es nicht einfach so aus Spaß gemacht haben, aber ich kann mir absolut kein Motiv vorstellen. ...Die haben auch Terrys Schwester umgebracht … sie ist noch ein Baby gewesen.", erklärte Hermine verzweifelt. "Er hat jetzt überhaupt keine Familie mehr. …außer einen Halbbruder, von dem wir wissen, dass er ein Todesser ist." Hermine schien sehr mitgenommen von dieser Nachricht zu sein und Harry verdammte Ron, dass er nicht da war, um sich als ihr Freund, um sie zu kümmern.

"Simon ist tot!", warf Harry ein. Seine Stimme klang zwar überzeugt, doch nach Dracos Worten war er sich da nicht mehr ganz so sicher. Der Stammbaum konnte unmöglich lügen, aber vielleicht hatte er auch nur gesehen, was er sehen wollte.

"Simon gilt als verschollen, niemand weiß, ob er noch lebt ..."

Harry zuckte mit den Schultern. "Wo ist Ron?" fragte er um das Thema zu wechseln.

"Ach der, der ist im Gemeinschaftsraum und spielt mit Lavender Zauberschach." Hermine schnaubte verächtlich, dann drehte sie sich um und machte Anstalten zu gehen.

"Wo willst du hin?" Harry lief hinter Hermine her. Er hatte kein gutes Gefühl, sie jetzt alleine zu lassen. Hermine hielt Inne, sah Harry aber nicht an.

"Ich gehe in die Bibliothek, ich muss noch einen Aufsatz für Arithmantik schreiben", erklärte sie mit zitternder Stimme. Harry sah ihr hinterher. Hermine sah jetzt noch unglücklicher als vor ihrem Gespräch aus und einen Moment glaubte er sie weinen zu sehen, doch Harry folgte ihr nicht.
 

***
 

Am nächsten Tag kam die Bestätigung, dass Terrys Familie tot war, mit dem morgendlichen Tagespropheten. Wieder zierte ein abgebranntes Haus die Titelseite und am Himmel darüber schwebte das dunkle Mal. Die Rekonstruktion des Tathergangs erschien grausam, doch auch das Ministerium, die Auroren und die Leute von der Zeitung hatten keine Idee, warum die Todesser die Boots ermordet hatten.

Terry nahm trotz allem am Unterricht teil, wobei er sich blass jeweils hinten in eine Ecke der Klassenzimmer setzte und den Großteil der Stunde stumm Löcher in die Luft starrte. Harry warf ihm gelegentlich einen mitleidigen Blick zu, aber er sprach Terry nicht an. In den Pausen oder beim Essen in der Großen Halle ließ er sich selten, und wenn nur in Begleitung des sehr viel jüngeren Zacharias Smith, blicken.

Die Zeit schien förmlich zu kriechen. Harrys Laune war auf dem Tiefpunkt und Draco zwang ihn und die anderen aus der Quidditchmannschaft zum Training, so oft er das Quidditchfeld nur kriegen konnte. Harry hatte nur einen Nachmittag in der Woche Zeit, sich auf das DA Treffen am Donnerstagabend vorzubereiten. Hermine und Ginny leisteten ihm dabei Gesellschaft, wobei die beiden Mädchen sehr unterschiedliche Prioritäten verfolgten. Während Ginny vorzugsweise an die Schutz- und Abwehrzauber vom letzten Jahr anknüpfen wollte, zog Hermine neue Flüche in Betracht, die wie sie glaubte, Harry unterstützen könnten, um den Kampf gegen Voldemort zu gewinnen.

"Hermine", sagte Harry entsetzt auf, als die Phönixhausschülerin in ihrer Aufzählung unter anderem den Corpus Inflamare erwähnte. "Dieser Fluch ist der Grenze der Legalität,... Ich habe gesehen wie Snape damit getötet wurde. Du kannst nicht verlangen, dass ich jemandem etwas Derartiges antue... und du weißt wie schwer es ist, ihn abzublocken."

"Deshalb ja die Abwehrzauber", mischte Ginny sich ein.

"Und selbst dann weigere ich mich, den Fluch zu lernen, um ihn dann an irgendjemanden weiterzugeben", sagte Harry entschieden. "Ich will niemanden verletzen, der ihn vielleicht nicht abblocken kann."

"Und genau das ist dein Problem", sagte Hermine und die beiden starrten sie fassungslos an. "Hast du vergessen, dass du einen der größten Zauberer unserer Zeit töten musst"

"Danke, dass du mich daran erinnerst. Ich hatte es glatt vergessen", sagte Harry ironisch und fügte dann wütend hinzu. "Was glaubst du denn? Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht daran denken muss!"

"Und?", fragte Hermine. "Wie willst du das tun?"

"Ich habe keine Idee", sagte Harry gequält. "Und jetzt wechselt das Thema, bitte!"

Es folgte ein allgemeines Schweigen und Harrys Blick war gedankenverloren auf den Tisch gerichtet. Die jüngsten Ereignisse hatten gezeigt, dass es immer noch, oder gerade jetzt, wichtiger denn je war, sich vor den mordlustigen Todessern behaupten zu können.

"Nun, ich glaube, wir sollten uns auf die Verteidigung beschränken.", sagte Harry zögernd.

"Und was ist mit Voldemort?", fragte Hermine fassungslos.

"Das wichtigste ist doch, dass der Kampf gegen Voldemort nicht noch mehr unschuldige Opfer fordert. … Wir werden den Protego wiederholen und in Anbetracht der Dementoren können wir auch noch mal den Patronus wiederholen", sagte Harry fest entschlossen. "Das sollte für das erste Treffen genügen!" Ginny nickte zufrieden und Hermine stimmte schließlich zögernd zu.

Harry stand schweigend auf.

"Einen Moment noch", hakte Hermine nach. Harry hielt inne, "Du sagtest, dass Snape mit dem Flammenfluch getötet wurde?" Harry nickte. "Und du hast versucht ihn zu beenden?"

"Ja, aber dass war…"

"Schon in Ordnung, Harry" winkte Hermine ab, stand auf und verschwand zwischen den Regalen. Harry blieb einen Moment irritiert stehen, dann verschwand er endgültig aus der Bibliothek.
 

***
 

Bevor Harry sehen konnte, was passierte spürte er die eisige Kälte, die das Gebäude, in dem er sich befand, umfing. Harry fröstelte. Die Konturen waren nicht scharf genug, um zu erkennen, wo er war und doch konnte er die Stimmen zweier Personen hören. Die eine war unverkennbar die des dunklen Lords und die andere Stimme, die einer Frau. Diese Stimme konnte er hingegen keiner ihm bekannten Personen zuordnen.

"My Lord, Ich kann sie nicht länger hinhalten", sagte die Frau mit ihrer rauchigen Stimme. "Sie drohen, sich auf kurz oder lang gegenseitig zu zerfleischen."

"Warum?", fragte der Lord mit seiner kalten hohen Stimme.

"Es gab immer verfeindete Clans und jetzt wo die Nahrung knapp ist, gibt es vermehrt aufständische Rebellen", erklärte die Frau. "Sie warten auf ihren Einsatz."

"Keine Sorge, Morticia, der Angriff von ihnen wird kommen", sagte Voldemort ruhig. "Wie viele sind es?"

"Genug für Eure Zwecke", antwortete die Frau, die der Lord mit Morticia angeredet hatte. "Aber bereits zu viele, um sie zu kontrollieren. Ich brauche das Medaillon."

"Es ist im Moment unerreichbar. Ihr müsst ohne es auskommen."

"Unerreichbar?", bemerkte die Frau, "Wie lange willst du noch warten? Der Schutz um Hogwarts ist schwach. Wenn sie erstmal dahinter kommen, wird es nur umso schwieriger an das Medaillon zu kommen!"

"Morticia, bitte", unterbrach Voldemort die unbekannte Frau. "Alles zu seiner Zeit."
 

Harry schrak aus dem Schlaf auf. Seine Narbe brannte fürchterlich, doch er konnte sich nur verschwommen an seinen Traum erinnern.

"Harry, ist alles in Ordnung?", flüsterte Theodor durch die geschlossenen Bettvorhänge.

"Glaube schon", murmelte Harry, stand auf und verließ den Schlafsaal.

Das Wetter hatte sich nicht gebessert und der Wind peitschte den Regen gegen die Fenster.

Harry ließ seine Gedanken schweifen und versuchte gerade, sich genauer an seinen Traum zu erinnern, als Theodor zu ihm kam. Harry gab den Versuch auf und drehte sich zu dem anderen Slytherin um.

"Gibt es was Neues von Draco?", fragte Harry.

"Nichts Besonderes. Draco will wissen, was in den Todesserkreisen los ist. Aber man gibt uns keinerlei Informationen. Ich fürchte, Crabbe ist zu blöd, über seinen Vater Kontakt aufzunehmen" erklärte Theodor leise. "Draco ist als Anführer eben eine Niete… nicht so wie Simon."

Harry nickte zustimmend. Doch konnte er dem anderen Slytherin trauen? Er konnte den Gedanken nicht vollständig abschütteln, dass Theodor ihn absichtlich beruhigen wollte, um ihn dazu zu bringen, sich in falscher Sicherheit zu wiegen.

"Also hat Draco immer noch keine Pläne? Und er weiß auch nicht, was Voldemort plant?"

"Wieso fragst du?", fragte Theodor und sah Harry verwirrt an.

"Nur so", winkte Harry ab und starrte aus dem Fenster, ohne das Gespräch mit Theodor zu vertiefen. Er spürte noch immer den Schreck des Alptraumes nachwirken, aber in welchem Zusammenhang das Gefühl der Bedrohung gewesen war, wusste Harry nicht mehr.
 

to be continued?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  devillady
2007-10-01T12:11:00+00:00 01.10.2007 14:11
hey ich bin noch da ich lese noch....

ok..ich hatte eine weile keine zeit..aber das hab ich heute ja nachgehohlt...

finde deine letzten 2 kapis wirklich gut...und ich denk mal das...das gesuchte medaillon das ist was harry schon in der hand hatte und hoffe das er draufkommt bevor die anderen es bekommen.... ^^

ich freu mich schon aufs nächste kapi ^^

lg devi

ps: sollte das nächste im zeitraum vom 11.-25.10. kommen kann ich es erst danach lesen...mit hoher wahrscheinlichkeit XD


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