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Dear Tagebuch

Ein anderer 4. Band
von

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Wo Freunde sind, sind auch Feinde…

Wo Freunde sind, sind auch Feinde…
 

Ja, ich habe heute meinen Erzfeind kennen gelernt. Gestern war er mir nicht so aufgefallen, aber heute hat er sich in voller Pracht gezeigt und ich hab keinen Ärger bekommen, obwohl Kain und Mel in die Schule kommen sollten und sie sind persönlich gekommen. Kain war noch in Uniform. Aber lies selbst:
 

Heute Morgen wurde ich nicht von Mel geweckt. Heute hüpfte mal etwas Schweres auf mir rum. Was sich als mein erster fester Freund entpuppte, als ich aus meinem Kokon herauskam.

„Gabriel! Runter von mir! Du bist schwer!“ murrte ich.

Er gab mir noch einen Kuss und ging dann wieder von mir runter.

„Beeil dich.“

“10 Minuten und keine Minute mehr. Ich weiß.“ Ich rollte mich aus meinem Bett schnappte mir Klamotten und krabbelte wie ein Baby ins Bad. Dort musste ich dann leider aufstehn und mich fertig machen. Genau 10 Minuten später kam ich nach unten.

„Morgen Dad, morgen Daddy, morgen Schatz, morgen Luca, morgen Silvar.“

„Morgen Yue.“

Ich setzte mich und bekam mein Frühstück. „Danke.“

Ich war schnell fertig und stand auf. Bevor wir drei wieder das Haus verließen verabschiedete ich mich noch mit einem Küsschen von Kain und Mel und ging dann raus. Wieder wurden wir mit dem Auto vorgefahren, obwohl das ja nicht nötig war.

„Ich hab heute länger als ihr.“

„Da können wir ja laufen. Ich will den Weg eh mal joggen, als Morgensport.“

„Aber doch nicht heut in der prallen Sonne?“

„Nein, vielleicht morgen früh oder mal am Wochenende. Auf jedenfall früh!“

„Lass das bloß nicht die Damen herausfinden.“

„Wenn du das Fenster noch länger auflässt und noch lauter schreist und noch länger hier stehn bleibst, dann werden sie es bald wissen“, meinte ich dann und piekste Silvar in den Rücken. Dieser fuhr wieder los und stellte sich auf den Parkplatz.

„’Tschuldigung.“

„Schon gut.“ meinte ich und stieg mit Gabriel aus.

„Wir sehn uns später“, winkten wir Silvar zu und gingen zu der Traube aus Mädchen.

Cassandra kam auf und zu gerannt und umarmte uns. „Morgen!“

„Morgen, Süße,“ lächelten wir und umarmten sie auch kurz.

Dann zog sie uns zu den anderen.

„Du Supergenie, hast du Mathe gemacht?“

„Joar, ich hab’s von Gabriel abgeschrieben, da ich zu blöd für Mathe bin. Aber ich hab Geschichte.“

„Kann ich haben? Ich hab das nicht verstanden. Der neue Lehrer ist zwar super aber…“

„Er heißt Silvar und er ist einfach nur genial. Geschichte macht Spaß bei ihm“, meinte ich und sah sie an.

„Sorry.“

„Lady, Lady… wir sollten doch nur aus dem Buch raus schreiben, was die Amerikaner während des 2. WK gemacht habe. Aber von mir aus. Ich möchte das Blatt in einem Stück wiederhaben vor der 3. Stunde“, sagte ich und ging mit Gabriel rein. Cassandra war uns gefolgt.

„Ich hätte nicht gedacht, dass du die Hausaufgaben weg gibst.“

„Ich bin Schüler wie jeder andere auch und auch ich schreib Hausaufgaben ab.“

„Bei uns macht sich das gut, wir sind wie ein Puzzle.“

„Ja, was ich kann, kann Gabriel nicht so gut und was ich nicht kann, kann er gut. So helfen wir uns gegenseitig bei den Hausaufgaben.“

„Ihr seit echt cool.“

Der Rest des Tages verlief recht ruhig. In Französisch musste ich mich und Gabriel vorstellen, da dieser überhaupt nicht mit der Sprache zu Recht kam. Erst nach der Schule wurde es wieder spannend. Zuerst kam unser Klassenlehrer um mit uns über die bevorstehende Klassenfahrt zu sprechen. Da wir ja erst neu dazu gekommen waren, hatten wir ja auch noch nicht bezahlt. Platz wäre für uns da. Wir müssten in einem Ritt nur die 300$ zahlen. Wir sagten erst mal zu. Heute würden wir das dann gleich klären. Aber das war nicht das, was ich dir erzählen wollte. Das Problem war Eduardo. Wegen ihm mussten auch Kain und Mel kommen. Aber lies es einfach selber:

„Hey ihr Schwuchteln, wartet mal!“ rief eine tiefe drohende Stimme.

„Hast du was gehört?“ fragte ich Gabriel mit normaler Lautstärke.

„Nein, nichts“, bekam ich zur Antwort.

„Hört ihr schlecht oder was? Ihr sollt warten!“ knurrte die Stimme und hielt uns grob fest.

„Schon mal was von bitte und danke gehört?“ fragte ich schlecht gelaunt und befreite meine Schulter aus seinem Griff.

„Klappe Homo oder du bekommst Ärger! Für deine ersten Tage spielst du dich ganz schön auf.“

„Du machst mir keine Angst.“ grinste ich frech.

„DU!“ fauchte er und langte nach mir aus. Ich duckte mich mit Gabriel weg und er purzelte ins Leere. Dann ließ ich ihn noch über meinen Fuß stolpern und er flog auf die Schnauze, der Länge lang.

Das behagte ihm nun ganz und gar nicht. Er stand wieder auf und stürzte auf mich zu. Jedem seiner Schläge wich ich aus oder parierte ihn.

„Gabriel geh!“ dieser nickte nur und rannte den Gang entlang.

Nun fing unsere Prügelei richtig an. Ich schlug nicht zurück, ich wehrte mich nur und zeigte was ich konnte.

Das ganze artete in einen Schlägerei aus, die auch die Klassen nicht überhörten. Sie kamen raus. Die Jungs feuerten uns an. Die Mädchen bekamen Angst. Keiner der Lehrer konnte uns so richtig trennen. Leider steckte ich auch Schläge ein und wehrte mich mit meinen langen Fingernägeln.

„YUE ALEXANDER WALKER!“ rief Silvar, der sich gerade zu uns durch kämpfte. Seine Stimme brachte mich zum Schwanken und ich stolperte. Nun lag ich auf dem Boden. Gerade wollte mein Gegner auf mich drauf treten. Allerdings war ich schneller und hob einfach das Bein und traf ihn voll in die Eier. Wegen meines Trittes ging er zu Boden. Aber anstatt aufzu- geben zückte er ein Messer und traf mich voll in die Schulter. Während er ganz zu Boden ging zog er das Messer mit sich und hinterließ einen langen Schnitt. Von mir kam kein Ton, von ihm allerdings schon. Er quiekte und windete sich auf dem Boden. Silvar zog mich auf die Beine und besah sich alles.

„Mein armes T-Shirt. Das war mein allerliebstes! Du A***loch, nein Sorry, das ist eine Beleidigung für alle Löcher!“

„Yue! Beruhig dich! Komm mit. Ihr zwei, bringt ihn zum Krankenzimmer. Und du gehst ins Direktorat und sagst was passiert ist. Die, die bestimmt wurden, machten ihren Job und Silvar ging mit mir zum Krankenzimmer.

„Was war denn das für eine Aktion!? Willst du gleich wieder fliegen?“

„Nicht meine Schuld. Der hat angefangen!“

„Deswegen musst du nicht zurück schlagen!“

„Sollte ich mich und Gabriel einfach zusammenschlagen lassen!?“

„Nein natürlich nicht.“

„Eben.“

„Aber nicht so.“

„Ich hab ihm nichts geta-AHHHHHHHHHHHH! Pass auf, das tut weh!“

„Du kannst schreien?“

„KLAPPE!“

Silvar lachte.

Die Sekretärin kam.

„Du sollst zum Direktor.“

„Gleich. Ich verarzte ihn nur noch.“

„Ich warte.“

Nach 15 Minuten war Silvar fertig und lies mich gehen.

„Bleib ruhig. Raste bitte nicht aus. Ich werde Kain und Mel anrufen.“

Ich nickte nur und ging dann mit der Sekretärin zum Büro.

***

Das erspare ich dir jetzt mal.

In Kurz:

Rein.

Geredet.

Ärger bekommen.

Verwarnung erteilt.

Eduardo(hab dort seinen Namen erfahren) für 4 Wochen von Schule verwiesen.

Kain und Mel gekommen.

Und da mach ich jetzt weiter:

Es klopfte an der Tür.

„Herein!“ rief der Direktor.

Die Tür wurde geöffnet und Kain und Mel traten in das Büro.

„Wir sind Yues Eltern“, sagte Kain sachlich. Er war noch in Polizeiuniform.

\\Ohoh, das gibt Ärger.\\ dachte ich und schluckte.

Ich wurde hinaus gewiesen. Erwartet hatte ich einen bösen Blick, doch ich bekam nur einen mitleidigen von Kain und einen sanften lieben von Mel. Draußen atmete ich durch. Dort warteten schon Silvar, Luca und Gabriel auf mich.

„Du lebst ja noch!“ freute Gabriel sich und umarmte mich stürmisch. Ich musste mir auf die Lippe beißen, damit ich nicht los schrie. „Schatz, meine Schulter.“ fiepste ich.

Sofort ließ er mich los.

„Tut mir leid.“ meinte er und küsste den Verband sanft.

„Spendierst du mir was zu trinken?“ er nickte und wir gingen mit Luca und Silvar auf den Flur, wo schon die Mädchen warteten.

„Yue! Gabriel!“ rief Cassy, die sich durch die Massen kämpfte.

„Alles in Ordnung mit dir? Hast du dich sehr verletzt?“

„Ich wurde in die Schulter gestochen und geschnitten, ansonst war nichts wirklich Schlimmes. Nur ein paar Schläge und ein oder zwei Tritte. Du hast aber echt lange gebraucht Silvar.“

„Ich hab zuerst gedacht, dass da nichts wäre. Dann hab ich einen Schüler raus geschickt und der hat mir dann gesagt, was passiert war. Und dann bin ich erst raus. Na ja, und dann waren da noch die Massen.“

„Schon ok“, lächelte ich lieb.

„Das zahl ich dir heim, Schwuchtel“, knurrte Eduardo, der gerade an uns vorbei kam.

„Ich zittere schon vor Angst.“ meinte ich mit gespielter Ängstlichkeit und grinste breit. „Wenn dir dein Leben lieb ist, lässt du mich und meine Freunde in Ruhe. Davon mal abgesehen hast du das gerade vor einem Lehrer ausgesprochen und in der Schule prügeln… na ja, du bist eben feige und willst immer Aufmerksamkeit.“

Dann gingen wir weiter. Vor dem Getränkeautomat blieben wir stehen.

„Such dir was aus.“

Ich sah mir alles genau an.

„Ich denke, ich nehme den Orangensaft, was Besseres steht hier nicht rum.“

Gabriel schüttelte nur den Kopf und holte mir die Dose.

„Da bitte schön!“ meint er lieb und hielt sie mir hin.

„Danke“, lächelte ich und setzte mich auf die Bank.

Geduldig warteten wir dort auf meine Eltern.

„Ich wäre ja gleich zu Silvar gerannt, aber ich wusste nicht wo er war.“

„Ist doch nicht so schlimm. Aber zu wem bist du gerannt.“

„Zu unserem Sportlehrer, ich wusste, dass er eine Freistunde hatte.“

„Er hatte doch vor, uns zu trennen, nicht?“

„Ja, aber er hat es nur kurz versucht. Er war dann der Meinung, dass du auch ohne ihn zurecht kommst.“

„Das haben anscheinend alle gedacht.“

„Wie geht es deinem Arm?“ fragte nun eine äußerst bekannte Stimme hinter Silvar und Luca.

„Da seit ihr ja“, freute ich mich und strahlte.

Lächelt nahm Kain mich in den Arm.

„Ich kann ihn nur nicht so recht bewegen, was aber auch daran liegen mag, dass Silvar verdammt fest geschnürt hat.“

„Tut mir leid.“

„Schreibt ihr morgen irgendwas?“

„Ähm…“

„Ja, Astronomie und in Musik singen wir auf LK.“

„Kannst du schreiben?“

„Es tut zwar weh, aber so was hält mich nicht von zwei meiner Lieblingsfächer ab.“

„Pass auf. Solang es deiner Schulter bzw. deinem Oberarm nicht so gut geht, brauchst du nicht zur Schule kommen, nur, wenn du willst, zu Arbeiten musst/kannst du erscheinen. Es ist deine Wahl.“

„Wie ich deinen Körper kenne wird er das nicht so positiv auffassen, wie wir es gern hätten“, meinte Silvar.

„Bloß keine Eiterung. Das ist eine sch*** Arbeit. Und alle zwei Tage ins Krankenhaus… darauf habe ich keinen Bock.“

„Ich kann das ja auch zu Hause machen. Aber darauf spiele ich nicht an. Vertrau mir, ich bin so gut, dass es sicher nicht eitern wird, solange du nicht ohne Verband irgendwo rum trampelst und dir Dreck, Staub oder andere Sachen einfängst.“

„Was meinst du dann?“ fragte ich leicht erstaunt, denn meist lagen seine Bedenken ja auf eitern oder entzünden oder so was halt.

„Es sind definitiv Fremdkörper in die Wunde gelangt, schon allein an dem Messer waren genug. In den nächsten 24 bis 48 Stunden wird dein Immunsystem gegen diese Fremdkörper ankämpfen und das kann zu Fieber, Schwindelanfälle und vielleicht sogar zu Blackouts führen. Das Spiel ist ja bekannt, du und dein Fieber.“

„Das heißt, ich darf keinen Sport machen?“

„Die nächsten 48 Stunden nicht. Ich habe nichts dagegen, wenn du zu Arbeiten in die Schule kommst, wenn du dich dafür fit fühlst. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass ich am Freitag eine unangekündigte Kontrolle über den 2. WK schreibe. Gabriel du hältst den Mund und du auch Cassy. Ich kann dir nicht vertrauen also versuche gar nicht erst mit Fieber hier her zu kommen ich werde dich definitiv abfangen.“

„Ich werde brav mein Bett hüten, wenn ich Fieber habe, das schwöre ich dir. Jetzt kann ich mir ja so was nicht mehr erlauben, wo du wieder in der Stadt bist.“

„Den Rest der Woche haben wir Nachschicht, da kann ich auch auf ihn aufpassen“, sagte Kain und sah zu Silvar.

„Hach, ich liebe Verbündete gegen Yue.“

„Und ich hasse sie! Auch wenn du es bist.“

„Du wirst ganz und gar nicht auf mich verzichten müssen. Ich werde alle zwei Tage nach dem Verband schaun, da ich ihn sicher so oft wechseln muss.“

„Ich hasse dich noch mehr!“

„Ich hab dich auch lieb.“

„Wie lange dauert das Ganze?“ fragte Mel mal so dazwischen.

„Die Schwellung bleibt die ganze Zeit. Bis das Gewebe beginnt, langsam wieder zu verheilen dauert es gut seine 5 bis 6 Wochen. Aber wie ich Yue kenne wird es immer mal wieder aufreißen und so dauert es noch länger. Aber nach etwa 4 Wochen dürfte er kaum noch Schmerzen haben. Ich erteile kein Sportverbot, weil ich weiß, dass er es trotzdem tun wird. Ich erteile nur Achtsamkeit auf das, was er macht. nichts gegen Joggen, Fußball oder so was. Eben nur Vorsicht bei Sportarten, die auf die Arme gehen, wie Schwimmen, Tennis, Basketball, Handball und so was. Von mir kann er auch Geräteturnen und Gymnastik machen, aber nur mit Rechts und nicht ohne Hilfestellung. Schreiben wird schon eine Tortur mit links, so schmerzunempfindlich ist er auch wieder nicht.“

„Ich kann auch mit rechts schreiben.“

„Ich setzte mich aber nicht hin und entziffere das ganze. Genau aus diesem Grund sollst du ja auch nur zu Arbeiten kommen, damit dein Arm geschont wird.“

„Erde an Durchgeknallten! Ich gehöre zu den Menschen die Tagebuch schreiben! Over! “

„Dann tipp es halt am Computer ein, dafür hast du das Teil. Und tippen geht weniger auf die Schultern. Over! “

„Arg! Du und deine bekloppten Ratschläge!“ schrie ich und jagte Silvar einmal durch den gesamten Schulflur. Die anderen lachten. Als wir wieder angekommen waren versteckte er sich hinter den Anderen und Kain hielt mich fest.

„Das bekommst du noch wieder. Meine Rache wird grausam sein!“ fauchte ich und lehnte mich dann an Kain. „Er war gemein zu mir“, schniefte ich gespielt.

„Böser Silvar. Du kannst doch nicht einen verletzten und geschunden Yue so ärgern.“ rügte Luca ihn ernst. „Hm… Strafe? Eine Woche Fummelverbot!“

„Was?“ fiepste Silvar.

„Oh, das werde ich auch einführen.“ grinste Mel.

Silvar schnaubte. „Ich werde jetzt Kain mal eine Strafe aufbrummen.“

„Was? Wieso ich? Ich hab doch gar nichts getan.“

„Hast du auch nicht. Pass auf, was ich euch jetzt sage, damit solltet ihr immer rechnen, egal wann. Yue hat so eine schreckliche Angewohnheit sich ein lebendiges Kuscheltier zu suchen, wenn er krank oder verletzt ist. In so einer Zeit kann er einfach nicht ruhig in seinem Bett liegen bleiben. Er muss immer mit was kuscheln, was ihn auch in den Arm nimmt und tröstet. Deswegen wird er es sicher nicht nehmen lassen einfach Mal so mitten in der Nacht zu euch zu kommen.“

„Du willst dich wohl endgültig bei mir unbeleibt machen, oder?“ knurrte ich und sah ihn finster an.

Silvar beeindruckte das kein Stück. „Also passt auf, dass nicht irgendwann mal eine gewisse spanische Wand zwischen euch liegt.“

„Ich habe damit absolut kein Problem“, meinte Mel.

„Es wird mir schwer fallen und es wird dauern bis ich mich damit abgefunden habe, aber ich werde das schon überleben.“

„Danach habe ich kein Problem mit einer schlaflosen Nacht. Die Wände sind dünn genug.“ grinste ich und schmuste mich an Kain.

Beide wurden feuerrot und sahen weg.

„Ja ich weiß genau, was ihr letzte und vorletzte Nacht getrieben habt“, grinste ich frech.

Kain hielt mir den Mund zu.

„Lasst uns gehen“, sagte er.

„Wie lange hast du noch?“ fragte Luca seinen Liebsten.

„Hab jetzt noch zwei Stunden. Und du?“

„Stimmt ja, wir müssen ja wieder zum Dienst…“ seufzte Kain. Gerade hatte er dass gesagt, da meldete sich das Walkie-Talkie. „Ich hasse das Ding“, seufzte er.

„Na komm, sonst gibt es wieder Ärger“, meinte Luca und zog Kain mit sich und somit auch mich, da ich ja immer noch an ihm hing.

„Luca, lässt du mir noch die Sekunde, um meinen liebenswerten Ballast los zu werden?“

„Wie?“ fragte er und bemerkte, dass ich immer noch an ihm hin.

Die Anderen hatten das ganze beobachtet und grinsten breit.

„Ähm… natürlich.“

Nur widerwillig ließ ich Kain los, bekam dafür aber ein Küsschen von ihm. Dann verließen beide das Schulgebäude. Seufzend ging ich wieder zu den Anderen.

„Ich muss meiner Geschichtsklasse noch erzählen, was vorgefallen ist“, meinte Silvar und verabschiedete sich von uns.

„Kann ich mit zu euch kommen?“ trat Cassy dann mal wieder zum Geschehen und sah mehr Mel als Gabriel oder mich an.

„Ich habe damit kein Problem. Ich bleib jetzt eh nicht zu Hause. Ich muss wieder zur Arbeit.“

„Musst du echt wieder gehen?“ fragte ich mit echter trauriger Miene und sah zu ihm.

„Schau mich bitte nicht so an. Kann ich dich nicht irgendwie aufmuntern?“

„Habt ihr schon Sonnenblumen?“

„Ja, in der Vase stehn noch 11 Stück, wenn nicht zwischenzeitlich jemand welche gekauft hat. Willst du alle 11 haben?“

„Sonnenblumen sind meine Lieblingsblumen.“

„Und was noch?“

„Rosen, Schwert- und Tigerlilien und Efeu.“

„Haben wir alles da. Ich hab da ´ne zündende Idee.“

„Müssen alle Allergiker jetzt in Deckung gehen?“

„Weiß ich nicht, aber was hältst du davon, wenn ich dir jeden Tag einen Strauß mitbringe, wenn wir noch überschüssige Blumen haben?“

„Von meinen Lieblingsblumen?“

„Klar.“

„Oh, du bist zu beneiden“, seufzte Cassy.

„Was sind denn deine Lieblingsblumen?“

„Tulpen und Narzissen.“

„IIIEEEHHH!“ fiepste ich.

Gabriel kicherte und Mel schaute mich nur komisch an.

„Yue hasst diese beiden Blumensorten.“

„Er muss sie sich ja nicht anschaun. Für ihn bringe ich halt die eine mit und für sie kannst ja gelegentlich eine Strauß mitnehmen, gute Idee?“

Cassy fiepste freudig, Gabriel nickt und ich konnte nur ja und Amen dazu sagen.

„Dann lasst uns jetzt gehen.“

„Ich mag aber nicht mit Ada allein bleiben.“

„Du hast doch noch Gabriel und ähm…“

„Cassandra.“

„Und Cassy.“

„Warum müssen mich immer alle so taufen?“

„Ist kürzer und passt zu dir.“

Wir vier gingen raus zum Auto und setzten uns rein. Wenige Minuten später warf Mel uns wieder aus dem Auto raus und fuhr weiter in die Stadt.

Zusammen gingen wir rein. Mein blutverschmiertes Oberteil trug ich über der Schulter und Gabriel hatte meine Tasche in der Hand.

„Ada? Jemand da?“

„Ich bin in der Küche.“

„Ähm ja, wir sind wieder zurück.“

„AH! Was ist dem mit deinem Arm passiert?“

„Es hast die Bekanntschaft mit einem Messer gemacht. Aber das ist weniger das Problem. Zum einen, kannst du uns bitte was zu Essen machen? Und zum anderen, bekommst du das Shirt wieder genäht? Bei der Sache ist mein Ärmel in Mitleidenschaft gezogen wurden.“

„Zeig mal.“

Ich gab ihr das Hemd.

„Ja, das bekomme ich hin. Aber was ist passiert?“

„Ähm, das ist eine verdammt lange Geschichte. Ich erzähl sie heute Abend, wenn alle da sind, ok?“

„Ja.“

„Sollen wir unten bleiben oder rufst du, wenn das Essen fertig ist?“

„Ihr könnte raus auf die Veranda gehen. Ich sag euch dann Bescheid.“

„Ok, ich hol mir nur ein anderes Oberteil“, sagte ich und rannte nach oben.

Gabriel und Cassy gingen schon mal raus.

Schon wenige Minuten später kam ich wieder runter.

„Nicht so schnell, du stolperst noch.“

„Du hörst dich schon genauso an wie Silvar. Erst in frühestens 24 Stunden kommt das erste Fieber auf, also ganz locker bleiben“, sagte ich und verschwand auf die Veranda.

„Was machen wir jetzt?“

„Kannst du Schach, Süße?“

„Nein.“

„Dann wird es höchste Zeit, dass du es lernst“, grinste ich und zauberte ein Schachspiel unter dem Tisch vor.

„Gegen dich hab ich doch eh keine Chance.“

„Es geht doch um nichts, überhaupt macht das totalen Spaß.“

„Na von mir aus.“

„Braves Mädchen“, sagte ich und baute alles auf.

„Da kannst du ja mit Kain spielen.“

„Stimmt, bisher hat er sich immer gedrückt.“

„Wer will auch schon freiwillig mit einem Weltmeister spielen?“

„George, Luca, Silvar. Luca hat mir Schach beigebracht und ich verdanke ihm das, was ich heute habe und kann.“

Gerade als ich fertig war, Cassy die Regeln zu erklären, kam auch schon unser Essen. Es gab Nudeln mit Tomatensoße für mich und Bolognese für die anderen.

„Danke“, sagten wir im Chor und aßen erstmal unser Mittagessen.

Gerade hatten wir wieder angefangen, da tauchte Silvar hinter uns auf.

„Perfektes Multitasking“, smilte er und beobachtete wie ich aß und gleichzeitig spielte.

„Mit rechts ist beides schon nicht leicht, aber ich übe mich.“

„Das ist lobenswert.“

„Möchtest du auch was essen?“

„Ja, gern doch“, meinte er lächelnd, nahm sich einen Stuhl und setzte sich zu uns.

„Zwischenzeitlich hat Gabriel mich auch mal gefüttert.“

„Schade, dass ich das verpasst habe. Wann musst du morgen in die Schule?“

„Nur zur 3. und 4. Stunde.“

„Ich muss morgen auch nur 3 Stunden in die Schule.“

„So’ n Stundenplan will ich auch haben“, murrte Gabriel und setzte für mich.

„Dafür hast du die Arbeit zu hause. Hast du doch gestern erlebt, was ich angebracht hab und wie lange ich gesessen hab.“

„Trotzdem.“

„Du musst gehen, einer muss mir ja die Sachen bringen. Zwar machen alle jetzt

Prüfungsaufgaben, aber ich will es ja trotzdem haben.“

„Ja schon ok.“

„Ich werde ihn treiben.“

„Das ist gut.“

„Ich weiß, ihr hasst mich ja alle“, schniefte er und setzte sich.

„Ich hasse dich nicht. Ich liebe dich doch, mein Schatz“, schnurrte ich und gab ihm einen Kuss.

Nun lächelte er wieder und hängte sich in das Schachspiel voll rein.

Silvar und ich, wir grinsten vor uns hin und beobachteten das Spiel.

Schon bald kam auch Kain nach Hause.

„Bin wieder da!“ rief er laut.

„WIR SIND HIER DRAUßEN!“ rief ich ins Haus rein.

Er kam zu uns und wuschelte mir durchs Haar. Ich lachte und lehnte mich zurück.

„Euch geht’s gut, ´ne?“ fragte er und betrachtete den Tisch. In der Mitte stand das Schachspiel. Auf der einen Ecke standen unsere Teller auf einer andere stand eine Schale mit Süßem.

„Uns geht es doch immer gut.“

„Und deine Schulter?“

„Geht schon. Ich überleb es.“

„Ich zieh mich nur schnell um“, sagte er und eilte nach oben.

Nach einigen Minuten kam er wieder nach unten und setzte sich zu uns.

„Mel noch nicht zurück?“

„Nein, er arbeite noch bis 18 Uhr etwa.“

„Hast du Luca nicht mitgebracht?“

„Er wollte sich hinlegen, weiß net warum.“

„Ok, dann geh ich mal mach nach ihm schaun“ meinte Silvar und stand auf.

„Bleib nicht zu lange, Gabriel.“

„Kann ich heute nicht hier bleiben?“

„Du musst morgen zur Schule.“

„Komm schon.“

„Nein, kein Erbarmen. Spätestens 21 Uhr bist du zu Hause und keine Minute später oder es gibt Ärger.“

„Ja, Dad.“

„So ist es brav“ lächelte er und winkte uns noch, bevor er ging.

„Es würde dir doch eh nichts bringen. Du hast doch gehört was ich mache und meine Nacht wird eh sehr kurz, ich lieg doch viel auf der Seite.“

„Ja“, lächelte er leicht und lehnte sich an meine Schulter.

Wieder ging die Tür auf.

„DAD?“ rief Kain.

„Ja“, rief er zurück und kam zu uns.

„So spät heute?“

„Lehrerversammlung. Was hast du mit deinem Arm gemacht? Ich hab nur was von einer Prügelei gehört.“

„Da hast du nichts Falsches gehört. Ich habe mich mit einem gewissen Eduardo geprügelt.“

„Ach Gott, das ist nicht so schrecklich. Der hat das verdient.“

„Dad?“

Leicht geschockt sahen wir ihn an.

„Was ist passiert?“

„Er hat mir ein Messer in den Arm gerammt und nach unten gerissen.“

„Und warum?“

„Er hat mich angegriffen und ich hab zurück geschlagen.“

„Wieso ist es überhaupt dazu gekommen?“

„Ich lasse mich nicht beleidigen.“

„Hab verstanden. Kein weiterer Kommentar. Bleibst du zu Hause?“

„Ich muss nur zu Arbeiten, wenn ich will.“

„Da war unser Direktor aber human.“

„Ansonst hätte ich mich krankschreiben lassen.“

Bald kam auch Mel noch. Cassy aß noch mit und verließ uns dann wieder. Nach dem Essen spielte ich noch eine Partie Schach. Dann musste Gabriel leider gehen und ich wurde ins Bett gescheucht.

„Willst du gleich oder später?“

„Ich versuche es erstmal in meinem eigenen Bett.“ sagte ich und verschwand nach oben. Dort setzte ich mich noch an den PC.

***

Ja, vorerst mache ich PC-Tagebuch, aber das wird schon wieder. Jetzt muss ich erstmal ins Bett, werde schon mit Knüppeln getrieben.

Morgen schreib ich dir wieder.

Dein dich über alles liebender,

Mond.



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