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Vision of Death

Daydreaming
von

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Despair

Kapitel 4: Despair
 

Seit Shogos letzter Vision waren jetzt schon zwei Wochen vergangen und Vincent zweifelte langsam daran, dass der 16jährige wirklich das Orakel war. Die Weisen selbst hatten zwar bestätigt, dass es keinen Zweifel daran geben kann, aber vielleicht hatten sie sich auch alle geirrt. Dieser Gedanke kam dem blonden Sänger immer wieder. Sicher wäre es eine große Zeitverschwendung sich weiter mit Shogo aufzuhalten, wenn Vincent doch die Aufgabe hatte das Orakel zu suchen. Die Weisen und deren Anhänger wären in dem Fall das alles ein Missverständnis gewesen war bestimmt dieser Meinung. Vincent selber hoffte inständig das Shogo nicht das Orakel war und er ihn ganz für sich haben konnte.

„Hey!“ Eine vertraute Stimme riss ihn aus seinen Gedanken.

„Hör auf zu pennen. Wir wollen endlich weiter machen.“

Vain Suno der Gitarrist der Band stand mit verschränkten Armen vor Vincent und funkelte ihn wütend an. Vincent blinzelte verwirrt. Das hatte er schon völlig vergessen. Er steckte ja mitten in einer Bandprobe fest. Das Konzert war bereits nächste Woche und die Nerven aller Beteiligten lagen blank.

Es hatte einige Probleme bei den Vorbereitungen gegeben. Die gesamte Bühnenbeleuchtung kam beschädigt an und zwei Backgroundsänger mussten krankheitsbedingt ausgetauscht werden.

„Reiß dich zusammen Mann. Das Konzert ist nächste Woche“, sagte der Gitarrist. Er ist normalerweise nicht so ungeduldig, aber die Hektik war auch an ihm nicht spurlos vorbei gegangen.

„Ist ja gut. Reg dich ab. Wir liegen gut in der Zeit und die Songs haben wir auch schon drin“, sagte Vincent um Vain zu besänftigen. Er wäre lieber an einem anderen Ort gewesen, als im Tonstudio der Plattenfirma. Seit der Aussprache mit Shogo im Schulflur hatte er versucht eine gewisse Distanz zu waren. Er glaubte, dass so das Verlangen und die Sehnsucht nach dem grünhaarigen irgendwann verblassen würden. Er liebte ihn und das wurde ihm mit jedem weitern Tag schmerzlich bewusst.
 

Shogo fühlte sich irgendwie verlassen. Schon seit einigen Tagen bekam er Vincent kaum noch zu sehen. Dem 16jährigen war durchaus bewusst, das mit der Planung der Tour viel Stress auf den jungen Sänger zukam. Das akzeptierte Shogo voll und ganz.

Vincent hielt auch in der Schule abstand und distanzierte sich immer mehr von ihm. Der Grünhaarige konnte sich auch nicht erinnern wann er das letzte Mal ein richtiges Gespräch mit Vincent geführt hatte. Die einzigen Worte die sie noch wechselten waren guten Morgen und gute Nacht. So kam es ihm jedenfalls vor. Nicht nur einmal versuchte er eine Unterhaltung mit Vincent anzufangen, aber dieser schob immer seine Arbeit in den Vordergrund. Es war eine Ausrede. Das spürte Shogo. Nicht mehr lange und er würde durchdrehen. Soweit trieb ihn Vincent schon. Er brauchte ihn. Es war doch sonst niemand mehr für ihn da. //Bin ich zu egoistisch? Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Dabei hat er mir versprochen für mich da zu sein, wenn ich ihn brauche.//

„Wenn das so weitergeht geh ich zurück nach Hause. Ob ich hier alleine bin oder alleine zu Hause“, sagte Shogo leise zu sich selbst. Plötzliche Selbstzweifel packten ihn. Wäre er überhaupt dazu in der Lage? Hier hatte er wenigstens die Hoffnung mit Vincent reden zu könne, aber in seinem leeren Haus würde niemand vorbeikommen um nach ihm zu sehen. Shogo wusste aber auch das Vincent nicht ewig in Japan bleiben würde. Er hatte ein Zuhause in Amerika. Sein leben spielte sich dort ab. //Er bleibt nur solange bis die Tour durch ist, dann wird er wieder nach Amerika zurück gehen.//
 

Es war keine Seltenheit mehr, dass der Sänger erst spät in der Nacht nach Hause kam. Er hatte zwar ein schlechtes Gewissen, aber er konnte nicht anders. //Ich kann so nicht weiter machen. Morgen werde ich Shogo mit ins Studio nehmen. Er kann ja nichts dafür.//

Außerdem hatte er ja versprochen sich um den Jungen zu kümmern. Bei ihm lag die ganze Verantwortung und diese würde er um jeden Preis erfüllen.

Vincent sah seufzend auf die Uhr. Die Weisen verlangten eine tägliche Berichterstattung. Er nahm sein Handy aus der Tasche und Drücke eine der Kurzwahltasten. Nur einmal klingelte es und sein Anruf wurde entgegen genommen. „Es ist wieder nichts passiert. Ihr müsst einsehen das wir falsch lagen.“ „Nein. Er ist es definitiv. Wir müssen nur ein Weg finden seine Kraft zu aktivieren“, sagte eine tiefe alte Stimme am anderen Ende der Leitung. „Du wirst ihn Ende nächster Woche zu uns bringen. Wir müssen aber erst noch einige Vorkehrungen treffen. Symiel, danach ist er nicht länger dein Problem und du kannst dich dann wieder deinem eigenen Leben widmen.“ Die Weisen hatten leicht reden. Er war es doch der sich in Shogo verliebt hatte und diese Gefühle sein Leben lang nicht mehr vergessen konnte. Das wusste er tief in seinem Herzen.

Seinem Leben soll er sich widmen? Was für ein Leben meinten sie? Er hatte keins in das er zurückkehren konnte. Allein. Das war er seit dem Tod seiner Mutter vor fünf Jahren.

//Fünf Jahre? Ist das wirklich schon so lange her?// Ihm kam das schreckliche Bild in den Sinn, als er aufwachte und seine Mutter blutüberströmt auf ihm lag. Er wusste nicht was geschehen war. Das einzige woran er sich erinnerte waren die tröstliche Berührung ihrer Hand an seiner Wange und die letzten Worte die sie sprach. „Es ist nicht deine Schuld.“
 

Shogo war ein wenig erstaunt darüber das Vincent ihn zu seiner Bandprobe eingeladen hatte, aber erst musste der Schultag bewältigt werden. Schon längere Zeit ging ein Gerücht um das Vincent sich von Shogo getrennt hatte und nun mit Yuka zusammengekommen war. Sie beide waren zwar nur zum Schein zusammen, aber er glaubte nicht, dass an den Gerüchten etwas dran war. Obwohl er zugeben musste das er nicht oft mit Vincent zu tun hatte, wenn sie erstmal das Schulgelände betreten hatten. Yuka war in Shogos Klasse und sie prahlte damit, dass sie ja so verliebt sei, und dass Vincent sie auf Händen trug. In Shogos Inneren rumorte es. Wie konnte sie nur so eine Lüge erzählen?

Als Shogo nach der letzten Stunde seine Sachen zusammenräumte stand auf einmal Vincent neben ihm. „Bist du fertig? Können wir los?“ Er war wirklich gutaussehend, dass musste Shogo neidlos anerkennen. Zu gut konnte er verstehen, dass die Mädchen verrückt nach dem blonden Sänger waren und alles für ihn tun würden. Yuka und ihre Freundinnen befanden sich auch noch im Klassenzimmer. Sie war stinksauer. „Was soll das? Willst du nicht deine Freundin begrüßen?“ Das kam von einem der Mädchen die sich neben Yuka aufgestellt hatten. „Kenn ich dich?“ Vincents Tonfall war eiskalt. Er schwang einen Arm um die Schulter des 16jährigen und stolzierte, anders konnte man seinen Gang nicht beschreiben, aus dem Raum. „Ich bekomme immer was ich will!“ Yukas Schrei halte von den Wänden des Schulflurs wieder.

Als Vincent ihm die Bandmitglieder vorstellte staunte Shogo nicht schlecht. Die Band bestand zwar nur aus vier Mitgliedern, aber jeder einzelne stach auf seine Weise heraus. Ky und Kai waren Zwillinge. Ky war ein zierliches Mädchen und sie spielte Drums. Ihre kurzen Haare waren Pink gefärbt und sie standen in alle Richtungen ab. Trotz ihrer zierlichen Gestalt gab es keinen Zweifel daran, dass sie ihren Bruder unter Kontrolle hatte. Kai war der Bassist der Band und im Gegensatz zu seiner Schwester ein richtiger Muskelprotz. Seine Haarfarbe war ebenfalls Pink, aber er hatte einen schlichten Haarschnitt, sodass sein Haar nicht so wild aussah wie das von seiner Schwester.

Der Gitarrist der Band war älter als alle anderen und sein Name war Vain. Sein Haar war schwarz und reichte ihm bis zum Kinn. Er hatte eine muskulöse Figur, die durch seine enge Lederkleidung stark zum Vorschein kam. Die eisigblauen Augen des Musikers trafen Shogo wie Nadelstiche. Der bringt ärger. Das waren die Worte die Shogo durch den Kopf gingen während er Vain betrachtete.
 

Cruel Memories
 

My past always finds me

There is no place to hide.

A lake of blood in which I drown.

I can’t escape my merciless past.
 

Chorus:

A life so short and full of sorrow.

My crimes can never be forgiven.

I confess I am guilty,

for these cruel memories in me.
 

An illusion created from my heart.

The darkness is in me.

The light in you.

Where is my fallen angel now?
 

Chorus:
 

The grief and pain are my sword.

Without this, I can’t exist in this world.

The sealed blood reflects my desire.

This longing will always grow stronger.
 

Chorus:
 

I can’t forget the light of the past.

It’s imprisoned deep in my heart.

The Song of truth is beautiful.

But it can’t clean my bloodstained soul.
 

Chorus:
 

The blood reflects the truth again.

My downfall is just a matter of time.

Please send me your bright light,

and save me from this loneliness.
 

Noch nie hatte Shogo etwas Schöneres oder Traurigeres gehört. Vincents Stimme war auf faszinierende Weise verzaubernd. Seine Worte waren reine Poesie. In seiner Stimme schwang eine Welle von Melancholie was dem ganzen einen düstern Touch gab. Trotzdem fand Shogo das es nichts gab was diese Stimmigkeit übertraf.

//Vincent wirkt so verletzlich. Ist das immer so wenn er singt?// Dem grünhaarigen wurde in diesem Moment schlagartig klar, das die Fröhlichkeit und die Späße die Vincent immer machte von seiner Traurigkeit ablenken sollten. Er wusste es musste so sein. Er spürte es mit jeder Faser seines Körpers. Was konnte er bloß tun um den tiefen Schmerz Vincents zu lindern? Shogo würde alles tun um dies zu erreichen.
 

Vincent war völlig vertieft in seinem Gesang. Er wollte sich von seiner besten Seite zeigen, da Shogo zuhörte. Langsam klang das Lied aus. Shogo nahm während der ganzen Probe nicht einmal seine Augen von dem Sänger und das spürte er. Er musste die Augen schließen sonst hätte ihn diese Tatsache überwältigt.

„Und wie hat es dir gefallen?“ „Es war unglaublich. Ich hätte nicht gedacht das du eine so schöne Stimme hast“, antwortete der Grünhaarige mit einem himmlischen Lächeln und einem strahlen in seinen tiefen grünen Augen. Das war wohl ansteckend, denn Vincent strahlte bei diesem Anblick ebenfalls vor Freude.

Die Bandmitglieder waren gerade damit beschäftigt die Instrumente abzubauen und der Sänger war Dankbar für den kurzen Moment den er mit Shogo hatte. Rot leuchteten dessen Wangen. Er war sich der Situation auch bewusst.

Alle Emotionen Shogos gingen auf Vincent über. Es war eine seiner Fähigkeiten die Gefühle der Menschen in seiner Umgebung wahrzunehmen. Die einzige seiner Kräfte die er immer uneingeschränkt nutzen konnte, wann immer er wollte. In den letzten Tagen hatte er sie ständig benutzt, um wieder ein Gefühl für die Magie zu bekommen. Schüchtern schaute Shogo durch seine langen Wimpern nach oben. Wollige Schauer durchströmten Vincents Körper. Warum konnte er sich nicht beherrschen? Was machte der unschuldige Junge bloß mit ihm? Langsam näherte sich der Sänger dem Objekt seiner unstillbaren Begierde. Shogo war nur noch Millimeter von ihm entfernt. Die Intensität der Anziehung zwischen den beiden war fast mit Händen zu greifen. Vincents Atem ging schwer. //Ich will ihn so sehr! Oh Gott! Ich brauche ihn.// Shogo zitterte leicht. //Er will es auch. Ich spüre das er es will.// Das gab ihm den Rest.

Der Sänger packte Shogo und küsste ihn erst zärtlich, dann immer fordernder. Langsam verteilte er kleine Küsse auf den Wangen und wanderte weiter bis hin zum Kinn. Shogos Atem kam nur noch stoßweise. Er machte auch keine Anstalten sich zu wehren. //Warum macht er es mir so schwer. Wenn er mich nicht aufhält mach ich noch Dummheiten.//, dachte der Sänger konnte sich aber nicht zügeln. Ihm war alles egal. Immer heißer und erregter wurde er. Die ganze Sache fühlte sich richtig an, das machte das Aufhören schwerer. Seine Erregung trieb ihn in den Wahnsinn.

//Gott verdammt! Wenn das so weiter geht reiß ich ihm vor versammelter Mannschaft die Klamotten vom Leib. Ich muss mich verdammt noch mal beherrschen!// Vorsichtig schob Vincent Shogo von sich. Dessen Atem war immer noch unregelmäßig und er sah verwirrt aus. //Scheiße was hab ich gemacht.// Die anderen hatten das Schauspiel mitverfolgt. Vain und Kai kamen auf die beiden zu. //Verdammt! Ich muss hier raus. Ich muss allein sein.//
 

„Shogo du hast sicher Durst. Ich geh und hol dir eben was. Keine Angst, die anderen beißen nicht“, sagte Vincent während er schon aus der Tür verschwunden war.

„Bist du gut mit Vincent befreundet? Sonst bringt er nie jemanden mit.“ Die Frage kam von Kai, der ein breites Grinsen im Gesicht trug. „I…Ich hab ihn erst vor ein paar Wochen kennengelernt. Aber er ist wirklich ein guter Freund.“ Shogo lief rot an. Er war es nicht gewohnt sich mit fremden Leuten zu unterhalten schon gar nicht nachdem sie ihn bei so einer peinlichen Sache gesehen hatten. Aber Kai schien nichts Böses im Sinn zu haben.

Man konnte nicht beschreiben wie sehr Shogo sich schämte. Er hatte keine Erklärung dafür was ihn in diesem Moment geritten hatte. Ein Verlangen das noch nie dagewesen war hatte ihn ergriffen und ließ ihn alles um sich herum vergessen. Wenn Vincent nicht aufgehört hätte wie weit wären sie dann gegangen? Er selbst war nicht fähig gewesen sich von dem blonden Sänger loszureißen. //Oh Gott. Warum hab ich mich nicht gewehrt? Hab ich es so nötig?// Aber unangenehm war es ihm nicht. Im Gegenteil. Sein ganzer Körper hat auf diese Berührungen reagiert. Auch jetzt noch glühten die Stellen die Vincent berührt und geküsst hatte.

„Kai kannst du mal kommen? Ich brauch deine Hilfe.“ Ky hatte Probleme mit einem der Verstärker und bat ihren Bruder um Hilfe.

Jetzt standen sich Shogo und Vain gegenüber und dessen Augen fixierten ihn eiskalt.

Bei diesem Kerl hatte Shogo von Anfang an ein ungutes Gefühl. Die Blicke des Gitarristen schienen ihn zu verbrennen. Es waren aber keine Blicke des Interesses, sie waren einfach nur hasserfüllt. Dieses Wissen ließ den 16jährigen schaudern. „Du bist also mit Ihm befreundet ja?“ Vains Aussage klang hart. Shogo wich ein Schritt zurück. „G...Ga…Ganz recht. I…Ich kenne ihn a…aus der Schule.“ Shogo musste sich anstrengen um überhaupt Worte raus zubekommen. Was hatte er ihm denn getan? Shogo hatte bis gerade noch kein einziges Wort mit Vain gewechselt.

//Was hat der denn? Wieso glotzt er mich so komisch an? Ich hab doch nichts gemacht.//

„Komm mal darüber!“ Vain riss Shogo gewaltsam in den Nebenraum. „Was fällt dir eigentlich ein? Meinst du, du kannst mir Vincent wegnehmen?“ //Hä? Was will der denn?// „Ich liebe ihn schon seit Jahren hab aber nichts gemacht, weil ich wusste das er nicht auf Kerle steht. Aber du kommst daher und wackelst mit dem Arsch. Musst ja ne Granate im Bett sein, wenn er so hin und weg ist.“ Was sollte man gegen so etwas erwidern. Shogo war einfach zu geschockt. „Aber jetzt wo ich weiß, dass er auch Männer nimmt überlasse ich ihn bestimmt nicht so einem Nichts wie dir!“ Die Worte des Gitarristen trafen Shogo wie Faustschläge. „Ich sag dir nur noch eins. Halt dich von ihm fern.“ Nach diesen Worten drehte sich Vain um und war schon halb aus dem Raum, als Shogo endlich Antworten konnte.

Seine Stimme war nur ein leises flüstern, aber Vain hörte ihn. „Ich kann mich nicht fernhalten. Das geht nicht. Das schaff ich nicht. Ich kann es einfach nicht.“ Tränen sammelten sich in seine smaragdgrünen Augen. Wenn Blicke töten könnten wäre Shogo jetzt tot.
 

Vain fuhr zu seinem Miethaus am Rande der Stadt. Er wusste, dass der Aufenthalt in Japan länger sein würde und wollte es einfach bequem haben.

Das war ein Grund. Der andere war das er seine Ruhe hatte, wenn er mal Männerbesuch mit nach Hause nehmen wollte. Für die Männer hatte er nicht viel übrig. Sie waren lediglich ein Ersatz. Ein netter Zeitvertreib. Jetzt da er wusste, dass er eine Chance bei Vincent hatte bräuchte er keine von diesen Abwechslungen mehr.

Okay, er musste zugeben, dass der Junge eine Überraschung für ihn war. Er konnte nur nicht verstehen was Vincent an dieser kleinen Nervensäge fand. Aber er war keine Konkurrenz für den Gitarristen. So leicht würde er bestimmt nicht aufgeben. //Nur noch ein kleines bisschen Geduld und er gehört endlich mir.//

Vain war einer der wenigen die Vincents Geheimnisse kannten. Er war ein Halbdämon mit einem himmlischen Aussehen und unglaublichen Kräften. Der Gedanke an die Macht, die er mit Hilfe von Vincent bekommen könnte brachte ihn zum grinsen. //Symiel. Hehe. Ja, du bist so gut wie mein.//
 

Vincent wälzte sich hin und her. Er konnte nicht schlafen. Das konnte er schon nicht mehr seit dem Tag im Studio. Allein die Vorstellung daran entflammte seine Begierde zu neuem Leben.

Shogo in seinen Armen. Willig alles mit sich machen zu lassen. Der Kuss so süß und doch feurig voller Leidenschaft, brachten ihn erneut um den Verstand.

Morgen war das Konzert und er musste unbedingt schlafen. Aber er konnte sein Verlangen nicht abschütteln. Er war drauf und dran in Shogos Zimmer zu gehen und über ihn herzufallen, das Monster in ihm drängte es geschehen zu lassen. //Nein! Ich darf nicht. Ich muss stark sein für uns beide.// Dann war da ja auch noch die Sache mit den alten Weisen. Er müsste Shogo bald zu ihnen bringe. //Vielleicht trennen sich ja dann unsere Wege. Dann sehen wir uns vielleicht nicht mehr wieder. Oh, man. Natürlich sehen wir uns nicht mehr wieder. Durch den Schlafmangel denk ich schon wirres Zeug.//

Er ließ sein Blick durchs Zimmer schweifen. Es war ein teures Zimmer im besten Hotel der Stadt. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er das Sofa, auf das er nun schon einige Wochen schlief für ein luxuriöses Bett gehalten. Da wohnte er schon in schlimmeren Absteigen. Als ihre erste Single einschlug wie eine Bombe, floss auch das Geld in Strömen. Seit den letzten zwei Jahren hatte er ständig in Hotels gehaust. Vincent kannte nichts anderes mehr. Er hatte keinen festen Platz an dem er zurückkehren konnte. Die Jahre bevor er von der Plattenfirma entdeckt wurde, lebte er in einem Waisenhaus. Durch das Trauma, dass er durch den Tod seiner Mutter erlitt, sprach er ein ganzes Jahr nicht mehr und kapselte sich von allen anderen ab. Er hasste sich, sein verfluchtes Blut und die Kräfte die er nie gelernt hatte zu kontrollieren. Vincent wusste nicht einmal welche Fähigkeiten er überhaupt hatte, außer gefährliche Feuerbälle und das Fühlen der Emotionen der Menschen um ihn. Jetzt wo er sie nötig hatte musste er ein Weg finden sie zu seinen Gunsten zu steuern. Plötzlich vernahm er Schritte und das Öffnen einer Tür.

„Was ist Shogo? Kannst du auch nicht schlafen?“, fragte Vincent in die Dunkelheit hinein. Er konnte die langsamen Schritte hören und einen unruhigen Atem. Sein Blick richtete sich zur Zimmertür und er sah Shogo, der versuchte sich im Dunkeln zu Recht zu finden. Shogo kam immer näher. Vincent wusste auch ohne Hilfe seiner Fähigkeit, dass etwas nicht stimmte. Shogos zarte Finger erreichten schon fast die Rückenlehne des Sofas, als Vincent sich rüberbeugte und sich die Hand des 16jährigen schnappte.

„Was ist los? Kannst du nicht schlafen? Rede mit mir.“ „Mir ist heiß. Ich wollte nur ein Glas Wasser haben.“ //Hat er sich erkältet. Vielleicht hat Shogo Fieber.// Vincent hob seine Hand an Shogos Stirn und die flüchtige Berührung sendete eine Welle der Lust durch seine Körper. Es war aber nicht sein Begehren das er spürte. //Shogo … er … er … er hat einen Steifen. Das glaub ich nicht. Das kann einfach nicht war sein.// Vincent rang in Gedanken um Fassung. „Ähm … ich muss mal aufs Klo.“ Shogo riss sich los und tastete sich weiter bis ins Badezimmer.
 

Gerade noch rechtzeitig hatte Shogo das Bad erreicht. Er wusste eigentlich immer noch nicht was mit ihm los war, aber er konnte sich gut an den Traum erinnern den er vor wenigen Minuten geträumt hatte.

Sie waren im Tonstudio und es war genauso wie an diesem Tag, aber als es zum Kuss kam hörte Vincent nicht auf. Seine Hände wanderten von Shogos Wangen runter zum Schlüsselbein. Sacht strich er mit seinen Fingerspitzen die schmale Linie nach. Shogos Beine gaben unter ihm nach. Die starken Arme des gutaussehenden Sängers fingen mit Leichtigkeit den Körper des Grünhaarigen auf. Wollige Schauer durchströmten seinen Körper und schienen in den Anderen überzugehen. Graublaue Augen hielten ihn wie gefesselt. Vincents hungriger Blick erweckte Gefühle in Shogo die er nie kannte und ließen sein Herz schneller schlagen den je.

„Ich will, deine Süße noch einmal schmecken. Lass mich noch mal probieren, aber alles von dir.“

Der zierliche Körper des 16jährigen zitterte vor Erregung. Er hatte keine Erfahrung auf diesem Gebiet und ließ dem blonden Sänger freie Hand. Auch wenn eine Stimme ihm sagte, dass er sich losreißen und davon rennen soll, konnte er es beim besten Willen nicht tun. Alles in ihm schrie nach den sanften Händen und zärtlichen Liebkosungen von Vincent. Der heiße Atem des Anderen stachelte Shogo nur noch mehr an sich einfach fallen zu lassen, denn sein zitternder Körper wollte, dass es geschah. Erneut vereinigten sie sich zu einem innigen Kuss und der Sänger ließ seine Hände ziellos über Shogos Leib gleiten. Langsam fuhr eine Hand in Richtung des Hosenbundes, als er erreicht wurde machte sich Vincent auch gleich daran die Hose zu öffnen und ihren Inhalt zu befreien. Erschrocken keuchte Shogo laut auf. „Schon gut. Ich will nur dafür sorgen das du dich gut fühlst.“ Vincent lächelte verführerisch ging in die Knie. Mit seinem Mund näherte er sich Shogos Mitte, in diesem Moment erwachte Shogo mit einem Schrecken. Das war der erotischste Traum den er je hatte und er handelte ausgerechnet von Vincent.

Das musste an der speziellen Spannung gelegen haben die es zwischen ihnen gegeben hatte. Während die Reflexion des Traumes immer noch in seinem Kopf spuckte begann Shogo ohne es zu realisieren seine Erregung zu massieren. Er kam schnell. Sein Körper war schon kurz davor als er aus dem Traum erwachte, die Begegnung gerade mit Vincent hatte auch nicht wirklich geholfen. Wie in Trance hob Shogo seine Hand und betrachtete das Ergebnis seiner Erleichterung.
 

Shogo war schon lange im Bad und Vincent machte sich auch seine Gedanken. Er wusste was der 16jährige gerade tat. Vincent hatte es in demselben Badezimmer auch schon getan, aber er hatte dabei an Shogo gedacht. //An wen er wohl denkt?// Dachte Vincent und war sich sicher, dass der Grünhaarige bestimmt keinen Gedanken dabei an ihn verschwendete. Warum auch? Was er für Shogo empfand war eine einseitige Liebe.

Die Tür des Badezimmers öffnete sich und Shogo kam geistesabwesend heraus. //Irgendetwas stimmt nicht.// Vincent lief zu ihm und konnte ihn noch rechtzeitig bevor er zusammenklappte erreichen. In diesem Moment strömte eine vertraute Energie aus Shogos Körper. Seine Augen matt Schwarz und sein Gesicht vor Zorn verzerrt. Shogo schlug wie wild um sich. „Nein! Lasst mich! Lasst mich los! Ich will nicht!“ Schrie Shogo und die Worte gingen Vincent durch Mag und Bein. Er hielt Shogo und schloss die Augen, die Verzweiflung die ihn in diesem Moment ergriff konnte er nicht verbergen. //Er ist das Orakel. Scheiße. Und bis jetzt kamen die Visionen immer, wenn ich ihn berühre.//

Vincent schaffte es das Shogo sich beruhigte und schlief. Nach der Vision hatte er ihn noch nicht gefragt. Das was ihn jetzt am meisten beschäftigte war, ob es wirklich seine Berührungen waren die Shogos Kräfte aktivierten. Wenn ja, warum kamen sie dann nicht häufiger? Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Jedes Mal, wenn Vincent Shogo mit einem Gefühl von Mitleid und Besorgnis berührte setzten die Visionen ein. Wenn das die Antwort auf alle Fragen war, war das gleichzeitig Vincents Todesurteil. Denn wenn seine Berührungen das alles auslöste, müsste er bis zu Schluss an Shogos Seite bleiben und mit ansehen wie er starb. Er hatte sich noch keine Gedanken gemacht ob er es überhaupt ertragen könnte in der Nähe zu sein an dem Tag des Jüngsten Gerichts. Bei dem Szenario das er sich jetzt ausmalte hatte er keine andere Wahl mehr und das war nicht nur Shogos sondern auch sein Tod. Der Gedanke Shogo zu verlieren war schon schlimm für den Sänger, aber dabei zusehen zu müssen. Lange könnte er damit nicht leben. Er würde Shogo in den Tod folgen sobald sich die Gelegenheit bot. //Ich werde dich nicht allein gehen lassen.// Seine Hand streichelte sacht über Shogos verwuscheltem Haar, während er über die nächsten Tage nachdachte die jetzt folgen würden und was als nächstes passieren sollte.
 

Ende Kapitel 4
 

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//Songtext: deutsches Original von meiner Guten Freundin Ini-sensei (Kisu) und von mir ins englische Übersetzt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-12-21T18:33:38+00:00 21.12.2009 19:33
Tut mir leid das ich so lange gebraucht habe um das vierte Kapitel zu lesen, aber nun ist es endlich geschafft :) Also ich fand es sehr dramatisch als Vincent erkannt hat das Shogo das Orakel ist.
Auch scheinen sie immer noch ihre Liebe Stück für Stück zu entdecken, was ich sehr süß finde. Aber zu trauen scheinen sie sich nicht wirklich .__.

Dann bin ich mal gespannt, wie es weiter gehen wird :)
Von:  saspi
2009-01-27T17:39:43+00:00 27.01.2009 18:39
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von:  chrishe
2009-01-23T14:34:10+00:00 23.01.2009 15:34
Super Geschichte!!!!
Ich möchte stundenlang weiter lesen. Jetzt kennt Vincent also den Auslöser. Mal sehen, was die Weisen dazu sagen.
Eigentlich hoffe ich, dass Shogo überleben kann. Ich liebe Happy Ends. LG
Von:  ai-lila
2009-01-09T21:48:13+00:00 09.01.2009 22:48
Hi~~

Och wie gemein. v.v
Das Vincent vielleicht wirklich bei Shogos Seite bleiben muss und damit ansehen müsste wie der Kleine stirbt.
Wäre Shogo nicht das doofe Orakel, könnten die Beiden ein so süßes Paar werden.
*seufz*

Klasse Kapi.
Freue mich schon auf das Nächste.
lg deine ai ^__________^/)


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