Zum Inhalt der Seite

Raftel (1)

When Spirits Are Calling My Name ...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

14 - Das nächtliche Traumzelt

An Bord der Sunny versammelten sie sich alle in dem Essensraum bei der Küche. Franky wies daraufhin, dass Usopp den Wasch- und Trockenautomat endlich einmal repariert hätte und sie ihr ganzes Zeug dort hineinwerfen könnten. Den damals zurückgelassenen Kram von den beiden ehemaligen Crewmitgliedern hätte er in zwei große Seetruhen unten im Laderaum gesichert, damit auch ja nichts abhanden käme. Da Tashigi das Schiff nicht kannte und er es voller Stolz gern präsentierte, hackte er die verunsicherte junge Frau souverän unter und zog sie ohne zu Fragen hinterher. Sie solle sich ja etwas auskennen und wohlfühlen. Gäste sollte man immer pfleglich behandeln, auch wenn sie normalerweise Feinde wären. Er wolle sich aber später nichts Schlechtes nachsagen lassen.

Als Zoro die beiden so davonziehen sah, versetzte es ihm irgendwo im Innersten einen Stich, den er sich weder erklären konnte, noch kannte. Er schenkte diesem aber nicht weiter Beachtung und ging hinter den Tresen, um durch die Küche und den Vorratsraum zu schlendern. Sanji war nicht da und deshalb würde es auch keinen Stress geben, wenn er sich einfach am Vorrat bedienen würde. Die nächstbesten Sakeflaschen wären nun Sein. Und da der Smutje eine penible Ordnung in der Küche hielt, waren diese auch sofort in den dazugehörigen Frachtkisten gefunden. Er setze sich auf einen Hocker am Ende des Tresens, zog einen kräftigen Schluck aus der Flasche und vergrub dann seinen Kopf in seinen Händen. Die nächsten vier Tage müssten sorgfältigst geplant werden. Fehler wären tödlich. Sicher fiel ihm bald etwas ein. Auf die Teufelsfruchtgeschädigten konnte er wegen dem strahlenden Seestein in Loguetown nicht bauen.

Robin hatte sich bereit erklärt, für die Marinesoldatin ein Oberteil und eine Hose aus ihrem unendlichen Klamottenbestand zu verleihen, damit diese nicht länger in ihrem eigenen Dreck sitzen müsste. Sie verschwand mit Chopper nach draußen, der sich im Bad den Schmutz aus dem Fell waschen wollte. Baden war ihm nicht möglich, aber Waschen ging irgendwie. Die Lähmungserscheinungen durch die Teufelskräfte setzte erst bei einer bestimmten Wassermenge ein. Anschließend gab er an, erst Tashigis Verband zu wechseln und sich dann in sein altes Zimmer zum Schlafen zu verziehen.

Nun saß Zoro allein in dem Essensraum mit seinen Sakeflaschen, deren Inhalte sich konstant leerten. „Denk nach!“ tadelte er sich selbst und langsam formte sich vor seinem geistigen Auge ein Plan. Es hing jetzt nur noch alles davon ab, ob die Marinesoldatin mitspielen würde. Nach alle den Abenteuern der letzten Tage wäre das als Dank sicher nicht zuviel verlangt. Tashigi ... Ein einzelnes Schrittpaar nährte sich dem Raum und riss ihn aus seinen Gedanken. Der Cyborg kehrte zurück. Allein, was Zoro missbilligend quittierte und sich selbst über diesen Gedanken wunderte.

„Ich habe sie oben bei den Orangenbäumen vor der Badezimmertür abgesetzt, damit sie nach Chopper gleich ins Bad kann. Die Kleine sieht ja echt derbe mitgenommen aus. Robin hat ihr frische Sachen gegeben und ist auch schon in ihr Zimmer zu ihren Büchern verschwunden. Wir brechen gleich morgen früh auf, wenn die Sonne knapp über dem Horizont steht“, kam die Erklärung von Franky.

Zoro fragte ihn, woher er wisse, dass ihn genau das interessiert hätte. Doch der Schiffsbauer winkte nur lachend ab und erklärte, er wäre schließlich fast doppelt so alt und hätte somit doppelt soviel Lebenserfahrung. Da wisse man einfach bestimmte Dinge. Er sah die leeren Sakeflaschen und schloss daraus, dass man mit dem Schwertkämpfer nun sicher keine Frage-Antwort-Spiel treiben könne. Das dieser viel soff, war bekannt, aber diese Menge in dieser kurzen Zeit war doch schon recht ungewöhnlich. Immerhin war der Cyborg nur eine gute halbe Stunde weg gewesen und hier lagen schon sechs leere Flaschen auf dem Tresen. Die Siebte war eben dabei, vernichtet zu werden. Jeder Normalsterbliche hätte sich nun schon längst bei Chopper wegen einer Alkoholvergiftung einschreiben müssen. Einfach erstaunlich und traurig zugleich! „Eigentlich wäre dies doch wieder ein geeigneter Moment für einen Blues“, überlegte er sich und hielt Ausschau nach seiner Gitarre, die aber wohl nicht in Griffweite lag. Franky verschob seine Fragen an den Schwertkämpfer auf den nächsten Tag. Da müssten noch so einige Dinge geklärt werden. Mit diesem Gedanken machte er sich auf dem langen Sofa an der Längsseite bequem, denn er hatte herausgefunden, dass ihm von dieser Stelle aus selbst im Schlaf kein fremdes Geräusch auf dem Schiff entging. So musste hier in der Bucht niemand Nachtwache oben im Ausguck schieben. Aus den Augenwinkeln sah er noch, wie Zoro mit der alten Zeitung und der halbvollen Sakeflasche den Raum aufs Deck verließ.

Gerade warf die Zeitungsmöwe die Frühzeitung für den anbrechenden Tag ab, denn in gut vier Stunden würde die morgendliche Dämmerung den neuen Tag begrüßen. Er blätterte etwas in dem Käseblatt umher ohne so recht den Inhalt wahrzunehmen. Es stand eh nichts besonders drin. Revolutionen und Aufstände im South Blue, politischer Nonsens, Klatsch von der Grandline und aktuelle Steckbriefe von irgendwelchen unbedeutenden Dieben, als er plötzlich Stimmen vom hinteren Teil des Schiffes hörte. Er lugte obig hinüber und erblickte den kleinen Arzt, wie er gerade im Lichtschein der geöffneten Badezimmertür der Marinesoldatin den Verband am Kopf entfernt, um ein kleineres wasserfestes Pflaster darauf zu kleben. Den Verband an der Hand ließ er ganz weg, denn auf den Wunden war ein heilsames und dickes Schorf. Ohne den Verband sah man nun erst das gesamte Ausmaß der Narbe im Gesicht. Es sah wirklich übel aus. Warum zum Teufel hatte sie das gemacht? Dann wurde es dunkel an Deck. Sie war im Badezimmer verschwunden und hatte die Tür geschlossen. Chopper trottete treppab auf ihn zu, denn der Weg zu den Unterkünften führte unweigerlich an ihm vorbei.

Zoro dachte an seinen neuen Steckbrief mit gestiegenem Wert und kam auf eine Idee. Er wusste, dass Tashigi die Steckbriefe sammelte und zog seinen eigenen aus der alten Zeitung hervor. Es war einfach nicht seine Art, sonderlich kommunikativ zu sein und da kam ihm dieser Einfall gerade recht.

„Hast du noch deinen Graffitstift irgendwo im Rucksack? Ich brauche den mal eben kurz“, fragte er das Rentier im Vorbeigehen. „Klar, was hast du vor?“ Choppers Neugier würde ihm sicher mal irgendwann zum Verhängnis werden. Er bekam riesige Augen, die aus seinem kleinen Kopf zu kullern drohten, als er den kurzen Satz las, den Zoro auf seinen Steckbrief kitzelte. „Das ist ein Scherz?!“ fragte er verwirrt. Doch es gab wie immer keine Antwort. Das Rentier starrte ihm fassungslos hinterher, wie er sich Richtung Vorderdeck auf den Weg machte. Chopper sah zu, dass er schleunigst in sein Bett kam. Er wollte in dieser Nacht nichts mehr wissen, hören und sehen. Die letzten Tage waren einfach viel zu aufregend gewesen.
 

Tashigi wollte endlich wieder wie ein Mensch und nicht wie ein Dreckschwein aussehen. Sie sah sich im Bad genauer um und stellte den geschmackvollen und großzügigen Stil der Einrichtung fest. Nobel, so ein überdimensionales Bad auf See. Da könnte sich die Marine mit ihren Nasszellen eine Scheibe von Abschneiden. Überhaupt war sie von der Thousand Sunny mehr als beeindruckt. Sie bot Komfort und Platz, war jedoch hochsee- und kampftauglich. Genau die richtige Mischung, um sicher und bequem durch die Meere zu schippern. Man könnte als Marineangehörige fast neidisch auf die Piraten und deren Schiffe werden. Franky schien es auch nicht im Geringsten zu stören, dass sie später ihre gewonnenen Eindrücke von diesem herrlichen Traumschiff bei ihren Vorgesetzen ausplaudern würde. Aber wollte sie das überhaupt noch? Da war sie sich nicht mehr im Klaren drüber.

Ein heißes Bad würde ihr sicher gut tun. Beseelt von dem Gedanken, lief sie zu der großzügigen Badewanne und drehte die Wasserhähne auf. Sie durchstöberte die Schränke und fand einige wertvolle Gefäße mit Badezusätzen in den herrlichsten Düften. Ja, das hatte sie sich nach den Strapazen der letzten Tage redlich verdient. Sie entzündete Kerzen um die Wanne herum, um für eine entspannende Stimmung zu sorgen. Das warme Flackern des Lichtes wirkte beruhigend, fast romantisch. Wunderbar, ein ganzes Bad nur für sie allein. Nur einen kurzen Augenblick später tauchte sie in das heiße Wasser, nachdem sie sich erst unter einer hohen Decke von blumig duftenden Schaum abgeduscht hatte. Das kristallklare Wasser umschmeichelte ihre nackte Haut. Sie fühlte sich von Wärme durchflutet und schwerelos. Alle Last der letzten Tage viel von ihr ab. Ein paar Minuten später war sie mit dem Kopf an den Wannenrand gelehnt eingeschlafen.

Sie erwachte erst wieder durch ein lautes Platschen und das Schwappen des Wassers. Dabei löschte der Platscher die Kerzen. Nur in der kleinen Laterne brannte noch ein kleines Licht und gab nur schemenhafte Konturen des Raumes frei. Obwohl sie ihr Brille nicht trug, es dunkel im Raum und vom Badenebel diesig war, konnte sie blitzschnell den grünhaarigen Übeltäter ausmachen, der nun frech grinsend von sich gab: „Pass auf, dass du nicht ertrinkst!“

„Boah! Du bist echt unverschämt! Bist du eigentlich jemals irgendwie erzogen worden? Verschwinde!“ fauchte sie ihn zornig an. Blitzschnell hatte sie ihre Beine an ihren Oberkörper gezogen. Immerhin war sie splitterfasernackt. Was dachte sich dieser Kerl eigentlich dabei? Sie schlug mit der einen Faust auf die Wasseroberfläche, um ihren Zorn Nachdruck zu verleihen. Das aufspritzende Wasser traf ihren Gegenüber mitten im Gesicht, aber das Grinsen wusch es nicht weg.

„Wieso? Andere wollen auch mal baden und die schnorchelst hier schon seit gut zwei Stunden rum.“ Zoro saß voll bekleidet im Wasser und ließ seine Füße rechts und links über den Rand rausbaumeln. Er beugte sich über den Wannenrand und stellte seine halbvolle Sakeflasche auf die nassen Bodenfliesen, welche optisch so rein gar nicht zwischen die edlen Badeflakons passen wollte. Er beäugte neugierig und spöttisch zugleich das ganze Badesortiment. Der Luxuskram konnte nur von Nami sein und würde sicher zu einem ihrer berühmten Tobsuchtanfall führen, wenn sie diesen Raub an ihrem Eigentum mitbekommen würde. „Na, die Wetterziege kauft eh immer nur unnötigen Plunder“, dachte er sich und wandte sich wieder Tashigi zu:

„Willst du eine Parfümerie eröffnen?“

„Nein, will ich nicht ... Meine Güte, zieh wenigstens deine dreckigen Stiefel aus. Der ganze Sand rieselt in mein Badewasser!“ maulte sie ihn an.

„Jawohl, Madam!“ Gegenseitig mit den Füßen tretend entledigte er sich seiner Stiefel. Polternd fielen sie neben der Wanne zu Boden. Er hob einen Flakon hoch und schnupperte daran.

„Was soll das sein? Zitrone?“

„Limette – Zitronengras. Steht doch drauf, du Analphabeth!“ grummelte sie in das Badewasser hinein.

„Aha. Und das hier?“ Die ausströmende Duftwolke ließ ihn schwindelig werden und die Atemluft verpesten. Schnellstens steckte er die Verschlusskappe wieder auf die Flasche.

„Himbeer-Erdbeer-Souflée.“

„Krass! Ich dachte, das gäbe es nur auf Sanjis Speisekarte?“

„Das Bläuliche da ist ganz nett.“ Sie deutete mit dem Kopf nickend auf ein Fläschlein. Er hob es hoch und las laut: „Nächtliches Traumzelt?“

Verwundert zog er die Augenbrauen hoch. Darunter konnte er sich gar nichts vorstellen und öffnete den Flakon. Der Geruch war nicht zu definieren. Lau wie eine Sommernacht, klar wie ein Sternenhimmel, sanft wie eine schlafende Wiese über die ein sanfter Wind strich ... Eben wie ein nächtliches Traumzelt. Er goss den gesamten Inhalt der Flasche in die Wanne und beide starrten schweigen auf die nachtblaue Wolke, die sich wie Nebelschwaden im Wasser ausbreiten. Schließlich war das gesamte Wasser nachtblau und verströmte einen wohligen Duft im ganzen Badezimmer. Tashigi wandte ihren Blick von dem Wasser ab. Sie blieb an einer hässlichen Narbe an Zoros linkem Unterschenkel hängen. Sie drehte den Kopf langsam zur anderen Seite und sah dort ebenfalls eine ebenso hässliche Narbe in gleicher Höhe. Zoro hatte ihre fragenden Blicke bemerkt und zog seine Füße vom Wannenrand unüberlegt schnell unter Wasser, dass es wieder nur so aufspritzte. Er fragte sie, warum sie plötzlich ohne Brille sehen könnte. Sie entgegnete ihm, dass sie nur im Fernbereich sehr unscharf sähe, aber in nächster Nähe ginge es. Er säße in einer Entfernung, wo die Unschärfe gerade beginnen würde. Alles hinter ihm wäre bereits stark verschwommen. Da sie noch nie so viele Worte zuvor mit ihm gewechselte hatte, nahm sie die Gelegenheit war und sprach ihn auf ihre eben gefundene Entdeckung an.

„Wo hast du die denn her?“

„Das war auf Little Garden. Wir steckten in einer Wachstorte fest. Bevor ich da als Wachssäule sterben würde, wollte ich halt kämpfen ...“

„Du wolltest die dir Füße abschlagen? Trottel, wie läuft man ohne Füße?“ Beide mussten kurz auflachen.

„Du bist echt vollkommen durchgeknallt“, fügte sie lächelnd hinzu.

„Natürlich war das total bescheuert damals.“ Verlegen zog er den einen Fuß wieder aus dem Wasser und betrachtet sein selbstgenähtes Kunstwerk.

„Chopper war damals noch nicht in unserer Crew. Er hätte das sicher tausendmal besser genäht. Naja ... Ich hab überall Narben“ Er zog langsam sein nasses Shirt aus und ließ es neben die Stiefel auf den Boden fallen, dass es Tashigi ganz unheimlich wurde. Eine ebenso hässliche Narbe zog sich quer über seinen gesamten Oberkörper. Hier und da konnte man noch einige kleinere Narben erkennen. Sie ertappte sich dabei, wie sie jeden einzelnen Zentimeter von ihm mit ihren Augen verschlang und sich eingestehen musste, dass er etwas besonderes an sich hatte. Sie war hin- und hergerissen zwischen Vernunft und Verlangen.

„Und wo ist die her?“

„Die hat mir Mihawk verpasst. Beim nächsten Mal gewinne ich!“

„Beim nächsten Mal?“

„Die Geschichte ist etwas länger. Einen Teil davon kennst du ja bereits.“

Sie spürte, dass sie einen wunden Punkt in ihm getroffen hatte, was wohl auch mit ihrer Schwester zusammenhing, und hielt es für besser zu schweigen. Aber sie würde schon irgendwann hinter die ganze Geschichte kommen. Sie begann zu frösteln. Das Wasser war bereits kalt geworden. Wie lange mochten sie hier gesessen haben?

Überraschend traf sie seine Frage, warum sie um alles in der Welt sich selbst ihr Gesicht zerschnitten hätte. Verlegen sah sie auf das nachtblaue Wasser. Sie erklärte ihm, dass sich alles immer nur um ihr Aussehen drehen würde. Das sollte dann halt nicht mehr sein. Stille kehrte ein. Durch Zoros Kopf zogen Fetzen an Vorwürfen, denn er selbst hatte sie auch stets nur über ihr Gesicht definiert. Erst dann folgte die Art wie sie sprach oder sich im Allgemeinen gab. Somit war er also nicht ganz unbeteiligt an der Entstehung dieser Narbe gewesen. Er rang sich ein genuscheltes „Es tut mir leid ...“ ab und starrte verlegen zur Seite. Doch sie schwieg weiterhin und verlor sich in dem nachtblauen Wasser mit dem sinnbetörenden Duft.

Zoro begann nun ihr den wahren Hintergrund seines dreisten Besuchs zu erläutern. Er erwähnte, dass hier kaum jemand lauschen würde, und dass dieses Gespräch nur sie beide etwas anginge. Sie solle ihm helfen, Luffy vor dem sicheren Tode zu bewahren und teilte ihr auch gleich ihre Rolle zu. Ihr schlackerten die Ohren und forderte etwas Bedenkzeit. Immerhin wäre das alles keine Kleinigkeit. Er drängelte, dass ihnen die Zeit davonliefe. Doch sie blieb hartnäckig und würde ihm ihre Entscheidung erst im Laufe des anbrechenden Tages mitteilen.

Seufzend erhob er sich wieder aus der Wanne. Er war nicht so recht zufrieden mit dem Ausgang der Unterredung, aber er konnte nachvollziehen, dass sie bei seinem Plan garantiert keine Luftsprünge machen würde. Aus allen Falten seiner nassen Hose rannte das Wasser heraus und plätscherte zu Boden.

Schemenhaft konnte sie erkenne, wie er mit dem Rücken zu ihr sich sein Shirt vom Boden schnappte und es auswrang. Das Wasser pladderte auf die Fliesen und hinterließ große Pfützen. Er mochte keine nassen Klamotten am Körper. Dann verließ er tonlos mit einer langen Wasserspur den Raum und hinterließ eine verunsicherte Tashigi in mittlerweile kaltem Badewasser.

Sie kletterte nun ebenfalls aus der Wanne und kuschelte sich in ein riesig großes flauschiges Badetuch ein. Dabei dachte sie über sein merkwürdiges Verhalten nach. Er benahm sich seit Sanaland sehr merkwürdig. Sie kannte ihn schweigsam und schlecht gelaunt. Zuweilen musste sie sich von ihm übelst beschimpfen und einiges böses an den Kopf verwerfen lassen. Dies jedoch hatte gänzlich aufgehört, seit er mit ihr gemeinsam aus der Villa im Bambuswald entflohen waren. Er mied sie und starrte sofort weg, wenn sich ihre Blicke unfreiwillig begegneten. Und auch als sie ihn in einmal darauf ansprach, schüttelte er nur den Kopf und murmelte etwas, dass nichts vorgefallen wäre.

Sie setzte sich auf die Bank am Fenster und nahm die Zeitung zur Hand, die sie auf Robins Kleidung entdeckte. Hatte Zoro die eben mitgebracht? Wahllos blätterte sie einher, bis ihr der Steckbrief in die Hände fiel. Sofort erkannte sie seine Handschrift auf seinem Steckbrief. Ungläubig las sie den Satz immer und immer wieder. Das war es also! Dann drückte sie diese Stückchen Papier an sich. Sie schmiegte sich förmlich daran und saß da still mit gesenktem Kopf, die Tränen kaum zurückhaltend. „Zoro ...“, flüsterte sie zu sich selbst. Sie war gerührt und konnte es nicht fassen.

Sie erwachte erst wieder aus ihrer starren Haltung, als es langsam dämmerig wurde. Sie öffnete zum Lüften das Badezimmerfenster und blickte gen Osten, wo bald die Sonne aufgehen würde. Es war höchste Zeit, ins Bett zu gehen. Sie schlüpfte in die Kleidung der Archäologin und gab sicher ein lustiges Bild ab. Die Hose war viel zu lang und musste dreimal umgeschlagen werden. Auch das normalerweise engsitzende T-Shirt schlabberte an ihr wie ein Nachthemd, denn sie war nun mal einen ganzen Kopf kleiner und hatte weit weniger Oberweite als Robin. Bedächtig räumte sie schnell die Flakons an ihren rechtmäßigen Platz und wischte mit einem weiteren Tuch grob Zoros Wasserspur auf. Als sie mit dem Ergebnis zufrieden war, schlich sie durch das Schiff zu ihrem gezeigten Schlafplatz. Endlich wieder ein richtiges, echtes Bett! Schnell versteckte sie den Steckbrief gefaltet unter ihrem Kissen und verfiel in einen traumlosen Schlaf. Sie merkte nicht, dass bereits einige Stunden später die Sunny gen Loguetown ablegte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Soud
2007-06-18T18:02:21+00:00 18.06.2007 20:02
ICH WILL AUCH WISSEN WAS DA STEHT!!!!! O____O;;;
Das das ist tierquälerei die leser so im unwissend zu lassen!!!
(Okay das macht ja auch spaß...) Aber das is soooooooooooooo
Spannend!!!
Von:  Koenig
2007-06-18T09:40:36+00:00 18.06.2007 11:40
waaaah ich will wissen was auf dem Steckbrief steht (nur Vorahnungen sind auf Dauer langweilig)
*hibbel*

ach ja Respekt,dass du so schnell hochlädst ^^
mfg
ratti


Zurück