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Have you ever

Tom Riddle and Hermione Granger
von

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Have You Ever Met A Dark Lord

Und Hermine schlenderte hinaus zum Sprechenden Hut – noch immer alt, zerknautscht und auf einem Stuhl in der Großen Halle platziert –, inmitten von dem gedämpften Getuschel der schwatzenden Schüler, die ihr Auftauchen aus der Nische verfolgten, und einer verärgerten Männerstimme, die von irgendwo her, außerhalb der Halle, rief: „Hey! Sie hat meinen Text geklaut!“
 


 

Chapter 9: Mr. I-Don’t-Do-Formalities
 

Montag, September 29, 1944
 

9:02 P.M.
 


 

Hermine erreichte den Gemeinschaftsraum, bevor Voldemort es tat.
 

Dippet hatte ihr gesagt, dass das Passwort, ironischer Weise, 'Zeit' lautete. Als Hermine an dem gewohnten Eingang des Aufenthaltsraumes ankam, musste sie drei Herausforderungen von Sir Cadogan durchleiden, bevor er schließlich nachgab und sie eintreten ließ. Betrachtete sie den Ritter, den sie dieses Jahr als Wächter für das Portraitloch bekommen hatten, und verglich diesen mit dem völlig angenehmen Gemälde der Zehn Hüpfenden Herrscher, welches sie und Draco im Jahr davor gehabt hatten, so schloss sie daraus, dass sich ihr Glück möglicherweise dem Ende neigte.
 

Hoffentlich hatte sie noch genug übrig, für, was auch immer in dieser Nacht noch geschehen mochte.
 

Sie seufzte und tapste über den Holzboden, wobei sie automatisch den Weg zu ihrem lieblings Ledersofa einschlug, welches seinen Platz direkt vor dem prasselnden Feuer hatte. Während sie sich die Schläfen massierte, sank sie in das sanfte, kühle Material und noch immer wirbelten die Gedanken der großen Ereignisse in ihrem Kopf umher: wie sie zu einem winzigen Fleck implodiert – und fünfzig Jahre in der Zeit zurückgereist war; erneut zur Schulsprecherin gekrönt wurde und tatsächlich den dunklen Haarschopf, wenn auch nicht mehr, als das, des, im zwanzigsten Jahrhundert weit gefürchteten Dunklen Lords, während der Auswahlfeier am Slytherintisch gesehen hatte.
 

Ein plötzlicher Schauer lief ihr über den Rücken und Hermine zwang sich selbst dazu, Unterschiede zwischen dem Gemeinschaftsraum, den sie noch in Erinnerung hatte und dem, der sich vor ihr erstreckte, zu finden.
 

Ehrlich, es hatte sich nicht viel verändert, wie ihr klar wurde, als ihre Augen den ziemlich abgenutzten Kamin, das vierteilige Ledermöbelset (ein Diwan, ein geräumiger Sessel mit dazugehörigem Fußstück und das Dreisitzsofa, auf dem sie lag), den durchsichtigen Couchtisch hinter ihrem Sofa und zwischen dem Diwan und dem Sessel, den kleinen, quadratischen Arbeitstisch und schließlich das zimmerdeckenhohe Westfenster überflogen. Die draußen herrschende, erdrückende Dunkelheit bildete einen scharfen Kontrast zu dem Dämmerlicht, das von dem prasselnden Feuer durch das Fenster geworfen wurde.
 

Sie grinste zufrieden und während sie einen Blick nach unten warf, bemerkte sie den klaren und doch fremden blau-bronzenen Schimmer des Schals, der neben ihr lag. Die Farben waren das komplette Gegenteil von dem rot-gold, an das sie sich so sehr gewöhnt hatte, dass es nun einer zweiten Haut glich…
 

Hermine wusste, dass Ravenclaw perfekt zu ihrer fleißigen Seite passen würde und nach den Beifallrufen zu urteilen, die bei ihrer Ankunft am Tisch ausbrachen, schien sie sich auch ganz gut mit den Ravenclaws zu verstehen.
 

Wie schon erwartet, war Draco wieder nach Slytherin gekommen. Harry hatte sich zu ihm in das Haus der Schlangen gesellt, was Hermine sich schon fast gedacht hatte und Ginny…
 

Nun ja, die Wahl für Ginny war eine Art Schock, aber nun, da Hermine über die Qualitäten ihrer Freundin nachdachte, konnte sie die Gründe für die Entscheidung des Sprechendes Huts verstehen. Sie besaß die entscheidende Fähigkeit, hinterlistig, geschickt und sarkastisch zu sein, wenn sie es wollte, und sie hatte die dunklen Seiten des Lebens gesehen…
 

Nachdem Ginny nach Slytherin gekommen war, behauptete Lavender, dass sie Ron hatte betäuben müssen, um ihn davon abzuhalten, wie ein Verrückter herumzuschreien und in die Große Halle zu hechten, um den Sprechenden Hut persönlich in Stücke zu reißen. Ron selbst war willentlich nach Gryffindor gesteckt worden und Lavender war, nach der Ansage ihres Hauses, fröhlich zum Hufflepufftisch gehüpft. Nachdem der temperamentvolle Rothaarige akzeptiert hatte -oder es zumindest versuchte-, dass seine Schwester und sein bester Freund nun in dem Haus waren, das er am meisten hasste, schien er mit der Situation einigermaßen zufrieden zu sein.
 

Diese ließ Hermine nichts anderes mehr übrig, als sich ihren eigenen Plan für das restliche Schuljahr zu schmieden – einen Plan, der ganz abrupt eine andere Richtung eingeschlagen hatte, nachdem sie, mit Voldemort als Schulsprecher, zur Schulsprecherin ernannt wurde.
 

So, wie sie das sah, gab es nun noch zwei Möglichkeiten. Sie würde in den nächsten zehn Minuten, in denen Voldemort damit fertig sein sollte, den Erstklässlern den Weg in die Kerker zu zeigen, eine davon wählen müssen. Wenn der zukünftige Dunkle Lord durch das Portraitloch kam, könnte sich Hermine einfach so benehmen, wie sie es wollte, könnte ihm einfach alles antun, was er verdient hatte…
 

Oder sie könnte die freundlichste Person der Welt sein, selbst wenn sie der winzigste Gedanke daran anekelte.
 

Gedankenverloren wickelte Hermine eine Locke des ungewohnten, dunklen Haares um ihren Finger und starrte abwesend in die tanzenden orange-weißen Flammen.
 

Ja, wie dieses Schuljahr verlaufen würde, hing wahrscheinlich davon ab, wie sie in genau dieser Nacht handelte. Der erste Eindruck zählte; das wusste sie. Wenn sie entschied, vom ersten Tag an Krieg zu führen, dann würden Ron in Gryffindor, Lavender in Hufflepuff, Draco, Ginny und Harry in Slytherin, plus jeder andere, den sie auf ihre Seite ziehen konnten, ihrem Beispiel gern folgen. Und nach allem, was Voldemort der Welt angetan hatte, war Hermine ehrlich der Meinung, dass er alles verdiente, was sie ihm dann möglicherweise antun würden..
 

Aber noch hat er es nicht getan, sprach die selbe kleine Stimme in einem kleinen Winkel ihres Verstandes, die sie schon früher in der Großen Halle besänftigt hatte. Noch ist er jung. Noch ist er nicht wirklich Lord Voldemort.
 

Er hat die Kammer des Schreckens in seinem fünften Schuljahr geöffnet, verdammt nochmal!, schrie der andere, vernünftigere (zumindest kam es Hermine so vor) Teil in ihrem Kopf. Wenn das nicht belastend ist, was dann? Er hat seinen eigenen Vater mit dreizehn Jahren getötet! Er wurde geboren, um zu töten!
 

Niemand ist böse geboren, Hermine.
 

Dumbledores geheimnisvolle Worte hallten plötzlich in ihrem Kopf wider, als würde der Mann neben ihr sitzen, und verwirrten sie nur noch mehr. Hermine kniff ihre Augen zusammen, völlig hin und her gerissen, was sie als nächstes tun sollte. Niemals zuvor war sie in einer solchen Situation gewesen – welche, wie sie annahm, ein langfristiger, mentaler Krieg gegen einen gefährlichen Mann in einer unbekannten Welt sein würde. Sie allein würde einen Gemeinschaftsraum mit dem zukünftigen Dunklen Lord teilen, um Gottes Willen!
 

Nie zuvor hatte sich Hermine so unglaublich und vollkommen allein gefühlt.
 

Vielleicht, nur vielleicht, wenn sie fest genug daran glaubte, würde sie Draco in dem Ledersessel hinter sich hören, wie er schlechte Dinge über Hagrid und die verrückte neue Kreatur, die dieser mitgebracht hatte, vor sich hin murmelte; würde den wohlriechenden Duft von Kürbisbrot wahrnehmen, das Harry und Ron für eine Mitternachtsparty in den Gemeinschaftsraum geschmuggelt hatten; würde die kühlen Butterbierblasen spüren, die sanft über ihre Zunge tanzten, während Lavender und Ginny im Hintergrund über die aktuellen Quidditchunfälle schwatzten…
 

UIIIIIIIIEEEK!
 

Das plötzliche gedämpfte Quietschen und das darauf folgende Scharren des sich öffnenden Portraitlochs, sandten einen eiskalten Schauer durch Hermines Körper. Sekunden später sagten ihr schnelle, feste Schritte, irgendwo hinter ihr, dass das Böse in Person soeben den Gemeinschaftsraum betreten hatte. Oh Gott. Ihr Atem stockte und ihr Herz pochte plötzlich so stark, dass es in ihrem Brustkorb zu bersten drohte. Das war's. Sie war in diesem Moment die einzige Person im Raum, mit dem Mann, der ihre Eltern, ihre Freunde, so, so viele Menschen umgebracht hatte –
 

Hör augenblicklich auf, Hermine Granger! Du wirst nicht weit kommen, wenn du dir selbst solche Angst machst!
 

Das Portraitloch schlug hörbar hinter ihm zu und Hermine wurde grausam daran erinnert, dass, wie stabil die Erscheinung des Gemeinschaftsraumes auch war, sie nicht länger an dem sicheren Ort war, den sie einmal „Zuhause“ genannt hatte. Nein, dieser Ort war für sie für immer verloren.
 

„Hölle“ wäre im Moment vermutlich ein passenderes Wort.
 

Hermine sank hastig tiefer in die Couch und musste unwillkürlich an Harrys Worte denken. Sie ließ sie, wie bei einem kaputten Tonband, immer und immer wieder in ihrem Kopf ertönen: Voldemort ist gefährlich; er ist manipulativ und geschickt; er ist alles, was du nicht Tag ein, Tag aus um dich haben willst…
 

Geschützt, hinter dem Sofa und dankbar für dessen hevorragende Position, da die Rückenlehne dem Eingang zugewandt war, reckte sie behutsam den Kopf über die hohe Lederlehne, sodass nur ein Teil des lockigen Haarschopfes und ihre argwöhnischen, zu Schlitzen verengten, Augen zu sehen waren. So leise und vorsichtig, wie nur möglich, prüfte sie den soeben eingetretenen, siebzehnjährigen Lord Voldemort.
 

Prompt bemerkte sie, dass dieser für sein Alter ganz gut aussah. Sie wusste nicht, warum sie diese Tatsache überraschte, da sie die alten Fotos von ihm gesehen hatte, aber es war ihr nie so aufgefallen, wie jetzt. Er strahlte eine gewisse Anmut aus, bei jeder Bewegung, die gefährlich und unbestreitbar charismatisch zugleich war.
 

Sie seufzte angewidert. Schließlich ging sie es komplett objektiv an; sie musste verrückt sein, den Mörder tausender attraktiver Männer in diesem Licht zu betrachten. Alles an seiner Erscheinung schien peinlich genau an seinem Platz zu sein, von seinem dicken, seidigen, ordentlich gekämmten und rechtsgescheiteltem Haar, bis hin zu der sauberen Krawatte seiner Uniform. Selbst seine Schritte waren kräftig und zielstrebig. Er sah sich ruhig im Gemeinschaftsraum um und warf nicht mehr, als einen kurzen Blick, in die Richtung von Hermines Couch.
 

Ihr Herz machte einen Hüpfer und sie hielt die Luft an, während sich Schweiß auf ihrer Stirn bildete. Das war's, wirklich. Jetzt gab es kein Zurück mehr. Sie würde sich entscheiden müssen, und zwar jetzt.
 

Nachdem sie sich daran erinnerte, zu atmen, sog sie erlösend die Luft ein. Sie folgte seinem scharfen Blick, als er rasch den Jungenschlafsaal und die Treppe, die zu diesem hinaufführte, erblickte. Er ging auf sie zu… noch immer hatte er Hermine nicht bemerkt… lief direkt an dem Ledersofa vorbei…
 

Nun hatte sie die Wahl, wie sie dieses Spiel spielen wollte; wie sie dieses Leben in der Vergangenheit leben wollte…
 

In Hermines Kopf sausten die Gedanken umher, wie rasende Besen und zerrten sie in vollkommen verschiedene Richtungen. Sie alle riefen ihr wie Sirenen zu und jede war gleichermaßen überzeugend:
 

Ginnys feste Stimme murmelte finster und voller Hass, Wir werden ihn bezahlen lassen, bevor er überhaupt weiß, wie ihm geschieht…
 

Dumbledores besänftigende und weise Aura predigte heiter, Niemand ist böse geboren, Hermine…
 

Und Hermine traf ihre Wahl, so dumm und voreilig sie auch sein mochte. Sie schluckte die aufkommenden Zweifel hinunter und sprang auf, bevor sie es sich doch noch anders überlegen konnte. „Hey!“, rief sie dem verschwindenen Dunklen Lord hinterher, wobei sie versuchte freundlich zu klingen.
 

Er hatte bereits einen Fuß auf die erste Treppenstufe zum Schlafsaal gesetzt. Voldemort stoppte und schwenkte den Kopf nach links, bis er sie sah. Seine kalkulierenden grauen Augen prüften sie aufmerksam. Hermine zwang sich erneut zum Atmen. Sie hatte das Gefühl geröntgt zu werden, doch sie richtete sich nur auf, hob ihr Kinn und traf seinen Blick. Nein, er würde sie nicht verunsichern.
 

Wir haben 1944, Hermine. Er ist, größtenteils, immer noch ein normaler Teenager und solange er dir keinen Grund gibt, kannst du ihn nicht wie einen Feind behandeln, ohne Verdacht zu erregen.
 

Obwohl kurzweilig Überraschung in seinen Augen aufgeblitzt war, als sie ihn das erste Mal gegrüßt hatte, schien diese mehr von der Tatsache her zu kommen, dass sie diejenige war, die den ersten Schritt tat, als davon, dass sie aus dem Nichts aufgetaucht war –oder hinter der Couch.
 

Also war er nicht leicht aus der Ruhe zu bringen. Das würden sie ja noch sehen.
 

„Hey“, wiederholte Hermine. Sie ging um das Sofa herum, ohne den Blickkontakt zu unterbrechen und suchte sich einen Weg zwischen dem Couchtisch und dem Diwan, mit all der Sicherheit von jemandem, der den Gemeinschaftsraum wie seine Westentasche kannte … und das tat sie natürlich. „Du musst der Schulsprecher sein.“
 

Voldemorts Gesicht zeigte keinerlei Emotionen, als er beobachtete, wie sie näher kam und wenige Schritte von ihm entfernt stehen blieb. Nach einer Sekunde antwortete er in normalem, jedoch nicht besonders interessiertem, Ton: „Wenn man bedenkt, dass nur Schulsprecher und Lehrer das Passwort zum Aufenthaltsraum der Schulsprecher kennen, scheint es so, nicht wahr?“
 

Oooh, trockener Humor. Zynismus ist das erste Anzeichen der Dunklen Seite, Schätzchen.
 

Hermine trat einen Schritt zurück und musterte sein markantes, definitiv schönes, allerdings fast zu dünnes Gesicht. Merkwürdigerweise war es die Art eines fahlen Gesichtes, mit der auch Harry immer zur Schule zurückgekehrt war, nachdem er einen ganzen Sommer bei den Dursleys verbracht hatte. Sie versuchte, zu entscheiden, ob sein Kommentar spöttisch gemeint -oder einfach nur normales Voldemortgerede war, doch sie konnte nichts in seinem Gesichtsausdruck erkennen…
 

„Ich bin Hermine“, sagte sie schließlich und hoffte, dass sich der saure, bittere Geschmack in ihrem Mund nicht in ihrer Stimme widerspiegelte. Sie zwang ihr Gesicht zu einem freundlichen Lächeln. „Hermine Nefertari“, fügte sie hinzu, als er nicht sofort reagierte und überlegte, den Namen 'Dumbledore' fallen zulassen.
 

„Ich weiß“, sagte Voldemort schlicht, ruhig, während er sie noch immer musterte. Seine Stimme war überraschend leise und doch gebieterisch – die Art, die die Leute dazu brachte, zuzuhören und sich kein einziges Wort engehen zu lassen. „Du bist die Austauschschülerin aus Ravenclaw. Dippet und McDewitt haben deinen Namen beim Abendessen verkündet. Zweimal. Einmal bei der Hausverteilung und einmal, um deine Position als Schulsprecherin bekanntzugeben.“
 

Dir entgeht nichts, stimmt’s?
 

Natürlich hatte sie nicht erwartet, dass er der Typ war, der irgendetwas nicht mitbekam.

Nun kämpfte sie dagegen an, dass sich das Lächeln auf ihrem Gesicht nicht in einen finsteren Ausdruck des Ekels verwandelte und so ließ Hermine sich schnell auf einen weiteren Versuch der Höflichkeit ein. „Alles klar, soweit ich weiß ist das der Teil, bei dem du sagst, 'Hi, ich bin der und der, ich bin in dem und dem Haus. Nett, dich kennen zu lernen.'“
 

Voldemort betrachtete Hermine für einen Moment unverfroren, eine Hand hatte er beiläufig in seiner Tasche, mit der anderen spielte er lässig mit seinem Zauberstab. Sie sah ihn erwartungsvoll an, seine stürmischen Augen wirkten etwas entnervt, um es milde auszudrücken. Nach einem Moment verschränkte sie die Arme vor ihrer Brust, allein, um sich zu bewegen, und fragte sich, ob sie wohl zu weit gegangen war - und wenn nicht, wie weit sie noch gehen konnte.
 

Plötzlich hielt er ihr seine Hand entgegen, als würde er ihre schütteln wollen. Bei dieser unerwarteten Bewegung sprang sie vor Schreck beinahe zurück. „Hi, ich bin Tom Riddle, ich bin in Slytherin. Nett, dich kennen zu lernen“, sagte er mit einer schwachen Wendung in seiner Stimme.
 

Moment mal… 'Tom Riddle'?
 

Oh richtig. Sie konnte nicht wirklich von ihm erwarten, dass er herumlief und sich selbst Voldemort nannte.
 

„Ich glaube, ohne die genaue Wiedergabe meiner Worte, hätte's das auch getan“, grummelte Hermine, „aber, freut mich.“ Sie starrte sachte seine Hand an, nicht sicher, ob sie diese nun schütteln sollte, oder ob sie es überhaupt wollte.
 

„Du solltest wissen, Nefertari“, fuhr Tom Riddle fort, der ihr immernoch die Hand hinhielt, als ob ihr plötzliches Zögern keine Wirkung auf ihn gehabt hätte und dessen Augen noch immer auf ihrem Gesicht ruhten, „dass ich keinen Wert auf Formalitäten lege.“
 

„Tust du nicht?“, konterte sie trocken und hob eine dünne, dunkle Augenbraue. Ihre rechte Hand begann zu prickeln und um es noch schlimmer zu machen, wurde sein stechender Blick zunehmend unangenehm. „Und warum nicht, wenn ich fragen darf?“
 

„Es gibt keinen besonderen Grund“, erklärte er sachlich. „Ich meine, wie kannst du dir so sicher sein, dass es eine Freude ist, mich kennen zu lernen, wenn du mich nicht einmal kennst?“
 

„Man nennt es, höflich sein“, erwiderte Hermine, unfähig den leichten Sarkasmus von ihrer Stimme fernzuhalten. Fast ärgerlich hielt sie ihm die Hand zu einem Händeschütteln hin, nachdem sie entschieden hatte, dass es nicht der diplomatischte Zug war, seinen Arm in der Luft hängen zu lassen.
 

Und wie von einem dröhnenden, überwältigenden Donnerschlag, traf sie eine der besten Ideen –nein, sie überrollte sie viel eher-, die sie je gehabt hatte; eine Idee, die das Potential hatte, immer einen Vorteil gegenüber Lord Voldemort zu haben. Und wenn das, was über ihn gesagt wurde, wirklich wahr war, würde Hermine jeden Vorteil brauchen, den sie kriegen konnte.
 

Ohne richtig darüber nachzudenken, ohne dessen Logik auch nur eine Sekunde lang anzuzweifeln, ergriff Hermine ihre einzige Chance und schauspielerte.
 

In dem Moment, in dem ihre Hand vollen Kontakt zu der von Tom Riddle hatte, schnappte die Brünette hörbar nach Luft, rollte die Augen so weit nach innen, dass es ausreichte, um den gewollten Effekt zu erzielen, bevor sie sie fest schloss und jeden einzelnen Muskel gänzlich erschlaffen ließ. Gleich darauf zitterten ihre Knie und der Rest ihres Körpers tat ihnen dies rasch nach.
 

Riddles Griff war so fest, dass Hermine ihn fast mit sich runter zog, als sie zusammenbrach und stumm betete, dass er zumindest Mann genug war, etwas zu tun, um zu verhindern, dass sie mit dem Kopf auf dem Holzboden aufschlug. Sie hörte ihn etwas vor sich hin fluchen und war dankbar, als sein Griff um ihren rechten Arm sie davor bewahrte, hart auf dem Boden aufzukommen.
 

Merlin sei dank.
 

Als er sie langsam die restlichen Zentimeter sinken ließ, lag Hermine leblos und mit ausgestreckten Gliedmaßen auf dem Boden. Innerlich zählte sie bis fünf, bevor sie nuschelte: „Ähhm…“. Sie machte eine recht große Show daraus, ihre Augen flatternd zu öffnen… und starrte in Tom Riddles bestürztes Gesicht. „War ich…“, langsam hob sie den Arm und hielt sich den Kopf. „War ich gerade ohnmächtig?“
 

Riddles stürmische, grauen Augen verengten sich zu Schlitzen und er antwortete mit einer scharfen Gegenfrage. „Passiert dir so etwas öfter?“
 

„Ähm… Ja… Nein – manchmal.“ Allmählich setzte sich Hermine auf und rieb sich den Hinterkopf, wobei sich ihre Locken unbeabsichtigt in alle Richtungen kräuselten.
 

"Manchmal, wenn ich Leute berühre… sehe ich Dinge.“ Sie schüttelte energisch den Kopf, als wenn dies helfen würde, wieder volles Bewusstsein zu erlangen und bemerkte mit einem beträchtlichen Anflug von Befriedigung, wie ein alarmierter Ausdruck über sein Gesicht huschte.
 

„Tatsächlich ist es etwas merkwürdig“, fuhr sie etwas kühner fort, nachdem sie sicher sein konnte, dass er den Köder gefressen hatte. „Normalerweise bin ich dann nicht komplett bewusstlos. Das passiert nur, wenn ich wirklich… starke… Bilder empfange“, grunzte sie, während sie sich aufrappelte. „Für mich ist es immer ein entzückendes Erwachen. Nachdem ich auf dem Boden aufgeschlagen bin, meine ich.“
 

So schnell, wie die Besorgnis Riddles Gesicht ergriff, verschwand sie auch wieder gekonnt und wich hochmütiger Gleichgültigkeit. „Und was hast du gesehen, als du mich berührt hast?“, fragte er, lehnte sich mit der Schulter am Treppengeländer an und kreuzte die Arme vor seiner Brust. Seine Stimme klang verächtlich und vollkommen unbekümmert.
 

Ja, ich habe auch noch nie viel von Hellseherei gehalten. Keine Sorge, das wird sich ändern, das wird sich alles ändern.
 

Hermine wünschte sich fast, sie hätte einen Augenzeugen für diesen glorreichen Moment. Professor Trelawny, wenn sie jetzt nur hier wären!
 

Innerlich gluckste sie fröhlich, als sie unschuldig zu dem zukünftigen Dunklen Lord aufsah, den sie bald zu Fall bringen würde.
 

„Was ist ein Voldemort?“



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Kommentare zu diesem Kapitel (11)
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Von:  JO89
2009-09-14T23:31:31+00:00 15.09.2009 01:31
*fauch*
Warum um alles in der Welt muss es halb 2 in der Früh sein!!
ich liebe diese Geschichte unmd ich würde nur zu gerne wissen wie's weitergeht...
aber...
ich geh jetzt ins Bett... sonst hör ich erst auf, wenn alles gelesen ist....
und selbst dann fahr ich glaub ich mit der englischen Version fort....
ach...

ich liebe diese Geschichte!
und deine Übersetzung ist unglaublich!!

LG JO89
Von: abgemeldet
2007-11-09T16:08:04+00:00 09.11.2007 17:08
oh, ich liebe diese geschichte einfach.
ich habe sie auf englisch gelesen und war wie du ebenfalls überwältigt.
dann bin ich auf deine übersetzung gestoßen und musste sie unbedingt lesen.
ist echt super gut geworden. zudem der text gar nicht so einfach zu übersetzen ist.
hach, mir fällt es unglaublich schwer nichts zu verraten.
aber ich denke mal dass du es schaffen wirst all die gefühle, die in zukunft noch kommen werden, so zu übersetzen dass es einen genauso mitnimmt^^
gott, ich glaub ich hab noch nie so viel bei einer ff geheult... aber egal.
freue mich schon auf die folgenden kapitel, auch wenn ich schon weiß was kommt^^
lg
Von:  Mecki
2007-10-21T08:39:55+00:00 21.10.2007 10:39
Hey,
sorry, bin etwas spät, ne???
Hatte ne 3 Wöchige Internet Pause... *kotz*
Aber jetzt bin ich wieder voll da! (Hoff ich jedenfalls *Technik immer noch nicht vertraut*

Das Kapitel war echt genial.
Ich hab mir beinahe die Fingernägel abgekaut, weil ich so gespannt war, wie das Treffen der Beiden ablaufen würde.
Aber ich muss sagen, es war genial!!!
"Was ist ein Voldemort?" *lol*
Genial!!
Mach bitte ganz schnell weiter, ja??
hdl
Lg
Mecki
Von:  Amrei
2007-10-06T09:21:30+00:00 06.10.2007 11:21
Ein wirklich schönes Kapiel!
Und wieder so klasse übersetzt... Bei mir Enden soöche Versuche immer eher kläglich...
'Was ist ein Voldemort?'
Lol
Da wird unser lieber Tom wohl einen ganz schönen Schock kriegen.
Ich hab's auf Englisch schon durchgelesen, aber daran kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern...
Na ja, noch einmal nachschauen.
LG
koharu
Von:  Bubblegum
2007-09-29T16:50:49+00:00 29.09.2007 18:50
Ich glaub ich les die englische version
deine übersetzung ist zwar der burner
aber trotzdem
hier muss ich noch so lang warten
ohhh tommy my dear tommy ich komme XD
lol
ich liebe tom riddle
ich liebe hermione granger
und ich liebe draco
der rest
den hätte man glatt weglassen können
aba supaaaaa
mehr mehr mehr mehr mehr

Angel
Von: abgemeldet
2007-09-25T17:24:00+00:00 25.09.2007 19:24
es ist wie immer toll^^ was ist ein voldemort.. was er wohl sagt? uuuh es ist so spannend ich könnt mich zerreissen~ aber ich werde das nicht tun sonst kann ich nicht weiterlesen!
i love this ff <3
Hermine_Malfoy
Von: abgemeldet
2007-09-24T17:19:19+00:00 24.09.2007 19:19
hey hey^^

lol kann nur noch spannender werden;)
Von: abgemeldet
2007-09-24T17:17:03+00:00 24.09.2007 19:17
*lach*
Ich habs mir nun doch schon ein wenig in Englisch vorgelesen, und ich muss sagen, einsame Klassen-Übersetzung =D
Kriegt nicht jeder so hin, dass es wie selbst geschrieben aussieht :DD
Ich freu mich schon auf´s nächste Kapitel ^_^

LG
Mera
Von:  eva-04
2007-09-24T14:38:39+00:00 24.09.2007 16:38
tolle kappi^^
die beiden sind wüß zusammenb^^
bin riesig gespannt wie es mit den beiden weiter geht^^
freu mich scho aufs nächste mal^^

*wink*
Von: abgemeldet
2007-09-24T11:27:55+00:00 24.09.2007 13:27
sehr gut, ich hab also doch was in englisch gelernt^^
ich mag diesen trockenen humor von tom, sehr gut!!
was ist ein voldemort, ich bin fast vom stuhl gefallen vor lachen.
toll..
also bis zumnächsten kapi
lg


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