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Have you ever

Tom Riddle and Hermione Granger
von

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Have You Ever Given Up Hope

Have You Ever
 

Chapter 1: On the Verge of Defeat
 

Donnerstag, Mai 28, 1998
 

10:57 P.M.
 


 

Tränen brannten in Hermine Grangers warmen, sonst so fröhlichen, Augen. Die gewöhnliche Behaglichkeit aus Albus Dumbledores häuslichem Rektorbüro war seit langem verschwunden und Hermine fand sich selbst, dem Direktor von Hogwarts persönlich gegenüber sitzend, wieder. Sie fühlte sich sehr einsam.

Der lebhafte, rot-goldene, spitze Gryffindor-Abschlussshut, der sie anfangs mit samt dem speziellen Schulsprecherabzeichen so unglaublich erfreut hatte, lag jetzt als Knäul in ihren schlaffen Händen.
 

Sie konnte nicht gauben, dass das passierte. Nicht an dem Tag ihres Schulabschlusses. Die dunklen Kräfte sollten verschwunden sein. Der Krieg sollte enden.
 

Diese Nacht konnte nicht geschehen!
 

„Hermine“, sagte der ältere Mann schwer, „du weißt mehr, als ich es ausdrücken kann, wie du, Harry und Ron ein Teil unserer Familie seid, unserer Hogwarts-Familie, und das für sieben wundervolle und zugleich schrecklicke Jahre.“
 

Wundervoll, schrecklich. Diese zwei Worte hätten niemals treffender gewählt werden können. In ihren Gedanken blickte sie zärtlich zurück auf die Abenteuer, die sie mit ihren beiden besten Freunden erlebt hatte, an die Gänge nach Hogsmeade, an die Streiche an den Slytherins (trotz ihres Protestes, es sei denn, sie hatten es wirklich verdient), an die Art, auf die sie einfach bei ihnen sitzen – und sein konnte, und sich niemals mehr zu Hause fühlte.
 

Dann hatte der Krieg begonnen.
 

Sie konzentrierte sich wieder auf das, was er gesagt hatte, runzelte die Stirn und saß etwas steifer. Ihre Wirbelsäule war so gerade, dass sie sich elegant an das Holz der Stuhllehne schmiegte. Warum hatte Dumbledore sie in sein Büro gerufen, zu dieser Stunde und an diesem Tag, von allen Tagen, ohne ihre üblichen Begleiter?
 

Sie lächelte in sich hinein, als sie sich vorstellte, wo Harry und Ron jetzt waren…. Würde es ihr dreizehnter Krug Butterbier sein oder ihr vierzehnter? Nach allem, was geschehen war, war es ihre letzte Nacht, um den Rest der Schulregeln zu brechen, bevor sie lebewohl sagten und Hogwarts für immer verließen…
 

Ja, jetzt, da sie darüber nachdachte.. vielleicht war es tatsächlich das Beste, Harry und Ron da rauszuhalten, was Dumbledore auch immer mit ihr besprechen musste.
 

Als ob er ihre Geistesabwesenheit gespürt hätte, räusperte er sich freundlich und Hermine überließ Ron und Harry schnell wieder ihren spätabendlichen Partys.
 

Sie war betroffen, als ihr der Leiter vom Orden des Phönix erklärt hatte, dass beinahe jede noch so winzige Information, die der Orden auf dem Weg des Krieges zu haben geglaubt hatte, vollkommen falsch war; dass Voldemort, statt aufzugeben, lediglich seine Kräfte neu sammelte und wieder auferstand, nur um noch wilder und mit noch größerer Macht durch Großbritannien und Paris zu fegen - zu große Macht, als dass die übrigen Auroren etwas dagegen hätten ausrichten können.
 

„Bitte, Sir“, begann sie langsam, vorsichtig und so taktvoll wie möglich, „ich will nicht unhöflich sein, aber… warum erzählen sie mir das?“. Mir und nicht Harry? „Was gibt es noch, was ich – wir – möglicherweise tun könnten?“.
 

Wortlos verließ Dumbledore seinen polierten, hölzernen Sitz und begann in dem Raum umherzuschreiten, während er die vielfältigen Gemälde musterte, die die Wände zierten. Er legte eine Hand auf den Rücken und sein langer grauer Bart streifte den oberen Rand seines kastanienbraunen Gürtels und die dazu passende Robe.
 

Ein stiller Dumbledore war niemals ein gutes Zeichen und Hermine konnte den Anblick, der sich ihr bot, wann immer sie in sein Gesicht sah, nicht ignorieren - so sehr sie es auch versuchte:

Das Funkeln, dass seine gutwilligen, blauen Augen sonst immer schmückte, war schon seit Monaten nicht mehr vorhanden. Sie fürchtete, dass es für immer von einem verlorenen, geschlagenen Ausdruck ersetzt werden würde; so war es auch an diesem Abend.
 

Es war mehr als Todessern gegenüberzustehen, mehr als inmitten eines Kampfes, Zauberstab an Zauberstab um ihr Leben zu kämpfen, mehr als sich darauf vorzubereiten, dass sich Voldemort und Harry im unausweichlichen und immer näher kommenden Endkampf gegenübertreten würden. Dumbledores Gesichtsausdruck ließ Wellen des reinen Schreckens durch Hermines Adern pumpen.
 

Wir werden diesen Krieg verlieren.
 

Der Gedanke, so grausam er auch war, war die einzige logische Schlussfolgerung, die Hermine aus den gegebenen Fakten ziehen konnte. Wenn der einzige Mann, den Voldemort angeblich fürchtete, Angst hatte – nicht um sich selbst, aber um das Schicksal der Menschen um ihn herum, was sollte Hermine sonst schlussfolgern?
 

„Ich fürchte, dass das Resultat von Voldemorts nächstem Angriff sehr wohl unser aller Leben auslöschen kann“, sagte Dumbledore schließlich schwer, seine Augen ruhten auf einem Portrait mit lachenden Kindern in Freizeitkleidung. Ein kleiner Junge auf dem Bild streckte Dumbledore gerade die Zunge heraus und kicherte. Dies ließ sein Gesicht nur noch ernster erscheinen. Er drehte sich um und ging die wenigen Schritte zurück zu seinem Stuhl an dem enormen Schreibtisch. „Wie du dir vielleicht denken kannst, habe ich diese Erkenntnis noch mit keinem anderen Schüler geteilt, denn in diesem Fall ist es so - was sie nicht wissen, wird sie sicher nicht belasten, jedenfalls noch nicht.“
 

Welch lustiger Gedanke. Und welche anderen Dinge haben uns das Jahr über 'nicht belastet, weil wir sie nicht wussten'?
 

Hermine kämpfte mit aller Kraft gegen den dichten Knoten in ihrem Magen und die bedrückende, wachsende Angst in ihrem Kopf, um Dumbledore strahlend anzulächeln. „Was ist mit der Prophezeiung? Harry hat immer noch eine Chance, Voldemort zu töten, oder?“
 

„Ja, oder umgekehrt“, bestätigte Dumbledore seufzend mit einem kleinen Nicken. „Aber, denk nach, Hermine. Denk an den Preis. Lord Voldemort hat eine Armee aufgestellt, die so gewaltig ist, dass niemand im Stande sein wird, sie zu stürzen. Die Riesen, die Goblins, die Dementoren, die dunklen Kreaturen aus den Transylvanischen Waldländern… du hast sie gesehen, Hermine. Du kennst ihre Neigung zum Töten. Glaubst du wirklich, dass sie zu kämpfen aufhören werden, wenn Harry Voldemort besiegt hat?“
 

Die grausame Wahrheit dieser Worte ließ Hermine augenblicklich in einem Gefühl der Aussichtslosigkeit versinken; besonders, da es Albus Dumbledore war, der schien, als wäre er kurz davor, aufzugeben. Das laute, verhasste TICK TOCK TICK TOCK seiner Muggle-Uhr trieb sie an den Rande des Wahnsinns und für einen Moment überlegte sie, ihren Zauberstab zu nehmen und die Uhr mit einem Reductor zum anderen Ende des Schlosses zu befördern.
 

Immerhin war es die Nacht ihrer Schulabschlussfeier und sie würde sterben, so oder so. Wenn Dumbledore dachte, alles wäre verloren, dann war alles verloren. Warum nicht handeln und einen illegalen Zauberspruch benutzen? Warum wurde es im Unterricht gelehrt, wenn man es sich nicht zunutze machen durfte?
 

Abrupt festigte Dumbledore seine Stimme und ließ sie dann etwas höher klingen, wie er es oft tat, wenn er vorhatte einen entscheidenen Punkt zu erläutern. „Es sei denn…“, warf er ernst ein.
 

Bei diesen kleinen Worten fühlte Hermine, wie sich die traurige, unheilvolle Stimmung im gesamten Raum beträchtlich hob. Es sei denn. Das bedeutete, dass es immer noch eine Chance gab, so dürftig sie auch sein mochte. Es sei denn, es sei denn, es sei denn.

Es gibt noch Hoffnung! „Es sei denn…?“, wiederholte sie eifrig, während sie sich in ihrem Stuhl etwas nach vorn lehnte.
 

„Es sei denn-“, Dumbledore griff in eine für sie nicht sichtbare Schublade und holte ein uraltes, staubiges, abgenutztes und in Leder gebundenes Buch daraus hervor, ehe er es mit einem dumpfen Laut auf dem Schreibtisch plazierte. Der verblasste graue Einband sah aus als wäre er kurz davor auseinanderzufallen, und mehrere Ecken des gelblichen Pergaments waren schwarz angesengt,“- wir bekämpfen das Problem an dessen Wurzel."
 

Hermines Neugier kochte über, all die Angst vor einer kurz bevor stehenden Niederlage verpuffte und sie fühlte sich leicht wie eine Feder. Begierig lehnte sie sich zum Schreibtisch hinüber, ohne auf ihren Gryffindor-Abschlussfeierhut zu achten, der zu Boden fiel. Ungeduldig versuchte sie, die verblassten eingestanzten Lettern auf dem Umschlag zu lesen, indem sie den Kopf etwas nach rechts neigte.
 

Ihr fiel eine Haarsträhne ins Gesicht und verdunkelte die Sicht auf ihrem linken Auge, doch es störte sie nicht. Im Laufe der letzten zwei Jahre hatte sich das krause Durcheinander verringert und wurde stattdessen zu weichen, kräuselfreien, beneidenswerten dunkelbraunen Locken, so musste Hermine sich nicht jeden Morgen einen Kampf mit ihrem Haarschopf liefern wie mit den dunklen Künsten. Stattdessen ließ sie ihr Haar nach dem Duschen trocknen, wobei jede einzelne Locke einen leicht nassen Glanz behielt. Das machte es im Großen und Ganzen sehr viel handlicher und das war es, was Hermine gefiel.. auch wenn Lavender Brown nun ständig jammerte, dass sie sich auch gelocktes Haar wünschte („Diese süße Art wie sich deine Haare kringeln, Hermine.“).
 

Sie lächelte in sich hinein und konzentrierte sich nun wieder auf den Buchtitel. Stirnrunzelnd verband sie die einzelnen Buchstaben miteinander.

Z-E-I-T-R-E-I-S-E-N-U-N-D-A-N-D-E-R-E-N-I-C-H-T-W-E-I-T-E-R-U-N-M-Ö-G-L-I-C-H-E-K-U-N-ST-S-T-Ü-C-K-E-D-E-R-A-L-T-E-N-Z-A-U-B-E-R-E-I
 

Zeitreisen? Wiederholte sie in Gedanken sprachlos. Hatte Dumbledore nun den Verstand verloren? Jeder anständige Schüler wusste, dass Zeitreisen nicht möglich waren.
 

Dennoch berührte Hermine den alten Einband ehrfurchtsvoll. „Dieses Buch… es muss Jahrhunderte alt sein…“, flüsterte sie, während Dumbledore sie beobachtete. Ihr kluger Verstand begann nun zwei und zwei zusammenzuzählen; sie fühlte sich nicht mehr allzu erleichtert. „Direktor, was genau hat all das zu bedeuten?“
 

Dumbledore sah Hermines schmales, wissbegieriges Gesicht durch seine Halbmondgläser düster an. Hermine war sich sicher, dass nun auch das leiseste Rascheln von Papier verschwunden war. Bis auf die nervende Muggle-Uhr, war es im Rektorbüro vollkommen still.
 

TICK TOCK TICK TOCK TICK TOCK…
 

Eine elektrische Spannung begann sich in der Luft aufzubauen. Hermine konnte es fühlen und sie konnte spüren, wie sich ihr eigener Herzschlag beschleunigte. Was auch immer dies zu bedeuten hatte, Dumbledore musste einen unglaublichen Plan geschmiedet haben – er musste unglaublich sein, denn das Verwenden von alter Magie war, wegen des Instabilitätgesetzes, seit 1781 verboten.
 

Doch sie hatte keine Ahnung wie erschreckend seine nächsten Worte tatsächlich sein würden.
 

„Es bedeutet, Hermine, dass du vielleicht nie zurück kommen wirst.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  JO89
2009-09-14T17:05:32+00:00 14.09.2009 19:05
Zeitreisen sind doch möglich, hat Hermine doch im dritten Band oft genug welche gemacht...
aber die Übersetzung war klasse :)
macht Lust auf mehr :)
Von:  Mecki
2007-08-03T15:38:51+00:00 03.08.2007 17:38
Hallo,
Ich hab die Geschichte gestern Nacht entdeckt und die bisherigen Kapitel mit Eifer gelesen. Allerdings war ich dann doch zu müde, um ein eingermaßen verständliches Review zu formolieren, was ich jetzt mal nachholen werde.

Ich finde es super, dass du diese Geschichte übersetzt. Ich mag das Pairing wirklich sehr und, genau wie du, konnte ich am Anfang nichts damit anfangen, bis ich ein paar wirklich gute Geschichten mit diesem Pairing entdeckt habe. (Leider nur eine Hand voll, aber immer hin!)

Die Übersetzung der Story ist dir wirklich sehr gut gelungen. *verbeug*
Es macht mir wirklich Spaß sie zu lesen.

Mach weiter so!

Lg
Mecki
Von:  Arietta
2007-05-15T16:39:24+00:00 15.05.2007 18:39
Erste!! ^^
*freu*

Also erstmal- Wow.
Da hat sich der Autor wirklich Mühe gegeben!
Aber auch du hast das mit dem Übersetzen echt toll hinbekommen, bravo!
*mal applauudier*
Ich werde die Geschichte weiterlese und sie zum Favo machen! =D

Alles Liebe,
Wynn


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