Neu!
Neu!
Der kleine Blonde steht in seinem neuen Zimmer vorm Spiegel und beäugt sich kritisch.
„Tooru? Bist du fertig? Wir müssen los sonst kommst du zu spät!“ Erklingt die Stimme seiner Mutter im Gang.
„Hai!...Ich komm doch schon.“ Der kleine geht aus seinem Zimmer, den Gang entlang an Umzugskisten vorbei. „Willst du so zur Schule gehen?“
Sie zupft an seinem Hemd 'rum und will es zuknöpfen. Er weicht ihr genervt aus „Lass dass! Ich will das Hemd offen lassen.“
„Ach Tooru. Der erste Eindruck ist doch der Wichtigste und du willst gleich so aussehen“ Sie schüttelt den Kopf und guckt auf sein Totenkopf-T-Shirt was er unter dem Hemd trägt.
Der kleine Blonde geht zur Garderobe nimmt seine Schuhe , setzt sich auf den Hocker der in der Ecke steht und zieht seine Schuhe an.
Während dessen sucht seine Mutter ihre Sachen zusammen Handtasche, Schlüssel und anderes.
Kyo voraus gehen sie aus dem Haus zum Auto. Die Mutter öffnet es und beide steigen ein.
Die Fahrt vergeht sehr schweigsam, nur das Radio sorgt für Unterhaltung.
An der Schule angekommen fallen die ersten realen Worte.
„Soll ich mit reinkommen?“
„BLOS NICHT!“ antwortet der kleine direkt.
„Ist ja gut, war ja nur ne Frage. Dann wünsche ich dir viel Spaß und benimm dich anständig!“
Er verdreht nur die Augen und steigt aus dem Auto. Während die Tür zufällt erschallt noch ein „Ai Shiteru“ ihrerseits.
Mit deprimiertem Blick geht er auf das Gebäude zu.
»Das wird bestimmt lustig!« sagt er ironisch in Gedanken zu sich selbst.
Er schlendert über den Schulhof an einer Gruppe kreischender Mädchen vorbei, in die Schule hinein , zum Sekretäriat.
~Tock, Tock~
„Ja, herein!“ erklingt eine Frauenstimme dumpf durch die Tür.
Mit Verzögerung öffnet der Blonde die Tür und tritt ein.
Interessiert guckend empfängt ihn eine circa 40 Jahre alte, brünette Frau mit einer Lesebrille auf der Nase.
„Kann ich dir helfen?“
„Äh...ja, ich bin neu an der Schule und weiß nicht in welche Klasse ich muss.“
Die Frau mustert ihn über ihre Brille hinweg.
„...wie heißt du denn? Würde die Suche erleichtern.“
„Tooru Nishimura“ gibt dieser gereizt zurück.
Die Frau blickt ihn noch ein, zwei Sekunden lang an und widmet sich dann ein paar Blättern auf ihrem Pult.
Der kleine schaut sich ein bisschen im Raum um.
„Ah, da steht es ja... Klasse 10 b von Herrn Franz im Raum 227.“
Der junge ist schon dabei den Raum zu verlassen hinterlässt dabei ein kaum zu vernehmendes „Danke“ als die Sekretärin ihr zurück pfeift „Hey, warte! Du musst noch was unterschrieben.“
Sie hält ihm einen Zettel hin den er mürrisch unterschreibt.
Endlich verlässt er das Sekretäriat und begibt sich auf die Suche nach seinem Klassenzimmer mit der wirren Beschreibung der Frau in verschwommenen Gedächnis.
» Von der Vorhalle aus die Treppe auf der rechten Seite ein Stockwerk hoch, durch die Tür den Flur entlang. Am Fensterschacht vorbei, der zweite Gang, dritte Tür...was ein Labyrinth!«
Paar Minuten später tritt er vor die richtige Tür, mittlerweile ertönte die Schulglocke zur ersten Stunde.
» Das bedeutet das ich zu spät komme...wen juckts!?«
Er klopft an die Tür und vernimmt ein mehrstimmiges „Herein!“
Im Klassenzimmer das nicht sehr sauber und stabiel aussah waren Tische zu einem Hufeisen gestellt an denen ein interessanter Haufen Schüler saß.
„Mein Name ist Tooru Nishimura, ich bin neu hier und laut der Sekretrin in ihrer Klasse“
„Ach ja, da hat die gute Frau auch Recht mir wurde bescheid gesagt und ich hab dich auch schon auf meiner Liste!“
Entgegnete Herr Franz mit einem neckischen Grinsen.
Kyo reagierte nur einem irritierten Blick und schweigt.
„Gut...Tooru, dann erzähl doch mal kurz ein bisschen was über dich, wo du her kommst, was so deine Hobbys sind“
„...ich fänds als ersten schon mal gut wenn man mich „Kyo“ nennen würde, ich hasse meinen richtigen Namen!“
„Warum ausgerechnet „Kyo“?“
„...Warum nicht? Ist halt mein Spitzname“
„achso“ nickte der Lehrer.
„...ähm ja...Hobbys. Ich zeichne gern, hör Musik,lese Manga, Schlafe viel, und joa sowas halt“
„Interessant“
»Heuchler!«
„gut dann...setz dich da hinten zwischen Tine und Lukas würde ich sagen“
Er deutete auf einen freien Platz zwischen einer rothaarigen, blassen Streberin und einem leicht verblödet aussehenden Klotz.
Der erste Schultag verging unkompliziert.
Begrüßungsflosken und geheucheltes Interesse an seinen Hobbys und seiner Person.
Aber er verstand sich recht gut mit drei, vier Jungs aus der neuen Klasse die so die beliebtesten zu sein schienen.
Mit dem Bus in das Kaff gefahren in dem er jetzt eine längere Zeit verbringen muss, Daheim angelangt empfängt ihn seine Mutter mit Mittagessen und extrem überschwänglich guter Laune, die ihm gleich seine halbwegs gute Laune verdirbt.
„na? Wie wars? Hast du Freunde gefunden? Sind die Lehrer gut?“ Fragen über Fragen wie immer.
Der Blonde antwortet nur mit einen entnervten „Ja ja“ und verschwindet in seinem Zimmer um erst mal mit lauter Musik abzuschalten.
Nachdem er sich wieder beruhigt hat geht er wieder zu seiner Mutter nach unten, essen. Die ihm trotz essen im Mund die Ohren ab kaut.
Der restliche Tag verläuft unspektakulär ab, er bleibt die meiste Zeit in seinem Zimmer bei lauter Musik, schreibt seinen Freunden, räumt sein Zimmer ein bisschen weiter auf und macht noch sie dies und das. Bis er Abends etwas später schlafen geht.
