Ich hab euch Lieb!
Ich hab euch Lieb
//Don´t you see…//
//I´m so lonely…//
Dieses Lied hallt mir durch den Kopf.
//Wann kommst du wieder zu mir? Bin ich dir doch so unwichtig? Bin ich wirklich so nervig? Das kann doch nicht sein…Warum werde ich für meine aufrichtige Liebe so bestraft…?//
Ich stütze mich an meinem Küchentisch ab.
//Ich will doch nur das du mich nicht so kalt behandelst…Wir sind doch ein Paar… oder nicht?//
Bei diesem Gedanken rammt sich mir ein bitteres Schwert in mein Herz.
//Ein Paar…//
//Wie sich das anhört… Doch will ich es weiter hören… Es weiter hin sagen… Ich will weiter hin sagen können ich habe eine Beziehung…//
Eine Träne rollt über meine Wange, doch wird sie von meiner Narben aufgehalten.
Kurz halte ich in meinen Gedanken inne.
//Meine Narbe… Eine Zeichnung aus längst vergessenen Tagen.//
Ich schließe die Augen.
//Du hast die Pein dieser Narbe von mir genommen… Hast mich vor den Geistern des Vergessens Beschütz… Hast mir Halt gegeben… Bei dir konnte ich so sein wie ich bin…//
Mein Zeigefinger fährt meine Brandmarkung über meinem rechten Auge nach.
Leise seufze ich.
//Du hast mir immer aufgeholfen wenn ich gestürzt bin… Egal wegen was… Und genau das habe ich für dich auch getan… Warum verschließt du dich mir noch mehr… Warum verweigerst du mir deine Nähe… Bin ich dir zu langweilig geworden? Lehnst du mich deswegen ab… Sag es mir!
Ich will doch nur helfen… Ich tue alles für dich! Das weist du doch… Aber du willst mich im Moment nicht… Ob du mich jemals wieder willst?//
Ich schlage meine Augen wieder auf.
Mein Blick wandert über den Tisch und hält an einem geschlungenen, kleinen Silberring.
Ich muss lächeln und greife nach dem Schmuckstück.
//Unser Ring… Wir haben ihn vor gut einem halben Jahr gekauft…//
Fest umschließe ich den Ring und hauche einen Kuss auf meine geschlossene Faust.
//Ich liebe dich immer noch… Egal wie sehr du mich verletzt hast oder wie hart die waren Worte waren die du mir so oft an den Kopf geworfen hast//
Mit einem Lächeln erhebe ich mich von meinem Platz am Küchentisch und schreite in Richtung Tür.
//Ich werde auf dich warten und hoffe das du mich wieder haben willst…//
Bestärkt in diesem Gedanken will ich nun gehen, doch bevor ich die Tür passieren kann vibriert mein Handy in meiner Hosentasche.
Etwas überrascht greife ich nach meinem Telefon und schaue auf das aufleuchtende Display.
Mein Lächeln wird breiter.
Schnell huschen meine Finger über die Tasten.
Dann stecke ich es wieder weg.
Nun kann ich meinen Weg wieder fortsetzten.
Während ich so durch die sonnendurchfluteten Straßen ziehe, lasse ich mir noch mal die SMS durch den Kopf gehen.
„Hey Kura!
Kopf hoch!
Es ist so schönes Wetter und ich freu mich schon so auf unser Treffen!
Also wehe du kommst zu spät!
Hab dich lieb! ^^ “
//Ach ja…Ich bin nicht allein… Ich habe gute Freude die mich mögen und mich unterstützen! Sie geben mir Kraft!//
Ich bleibe kurz stehen und schaue gen Himmel.
Dann atme ich noch einmal tief durch und geh dann weiter.
Erleichtert.
Glücklich.
//Ich hab euch lieb! //
