Der Himmel war grau bedeckt. Eine dichte Wolkendecke versteckte die Sonne. Und wie als würde der Himmel weinen, fielen die Regentropfen immer schneller aus den grauen Wolken. Die Menschen hetzten von der Straße um in das Trockene zu kommen. Ael war das alles relativ egal. Sie spürte die kalten Tropfen die ihr übers Gesicht liefen gar nicht. Eine feuchte Spur, der Tropfen zog sich über ihr Dekoltè. Die schwarzen Haare klebten ihr an den Wangen. Mittlerweile war dass Mädchen bis auf die Haut durchnässt. Doch dies alles war ihr egal. Das Schicksal schien sie wirklich zu hassen. Erst gestern hatte ihr Freund mit Ael Schluss gemacht und heute bekam sie die erdrückende Meldung, dass ihre Eltern vom Rückflug aus Europa, bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Nun war das 16jährige Mädchen ganz allein im großen Tokio. Da sie aber hier aufgewachsen war, kannte sie sich aus. Sie bemerkte nicht wohin sie ihre Beine trugen. Die Regentropfen waren ihre Tränen, die ihre Eltern beweinten. Denn selbst weinen konnte sie nicht. Erst jetzt bemerkte das Mädchen, dass sie zum Hauptbahnhof in Tokio gelaufen war.
„Bitte werfen Sie sich nicht zur Hauptverkehrszeit vor die Züge“
Die Durchsage schallte durch die Halle in der Ael stand.
Ach, was weißt du denn...Lass mich bloß in Ruhe, dachte sich das schwarzhaarige Mädchen und lief weiter in Richtung Gleiße.
Ein kurzer Sprung und alles ist gut. Mit diesem Gedanken war sie am Gleis angekommen und setzte zum Sprung an. Gerade noch im letzten Moment wurde sie zurückgezogen. Ein starker Männerarm lag um ihre Taille.
„Warum willst du deinem Leben ein Ende setzen?“ fragte sie eine warme und sanfte Stimme.
Ael sah sich zu ihren Retter um. Sie blickte in das Gesicht Tsukasas. Ihre Augen weiteten sich. Ihre Retter war der Drummer von Despairs Ray – Aels größtes Idol und Schwarm. Wie auf Befehl traten ihr die Tränen in die Augen.
„Es hat einfach keinen Sinn mehr“ wisperte das Mädchen und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Tsukasa hatte den Arm immer noch um ihre Taille und zog das Mädchen an sich. Beruhigend strich er ihr über das nasse Haar. Schluchzend drückte Ael sich an ihn. Innerlich dankbar für die starke Schulter zum ausweinen. Vielleicht wurde doch noch alles gut! Nach einigen Sekunden, Ael kam es vor wie Minuten, drückte sich dass Mädchen von dem Drummer weg. „Arigatou“, meinte sie und sprang mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Träne in den Augenwinkeln.