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Because of Love...

Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^
von

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Frühstück zu Dritt

„Was?!“, war Kyokos einzige Reaktion, ehe sie ihre Bettdecke beiseite warf und sofort aufstand. Schon zehn vor neun, das hieß sie hatten gerade noch 40 Minuten! Und dabei mussten sie sich nicht nur fertig machen, sondern noch Frühstück vorbereiten und essen und eigentlich wollte sie auch noch Lunchpakete zum mitnehmen zusammenstellen... Das junge Mädchen eilte zu seinen Taschen und wühlte etwas in ihnen bis sie ihre frischen Anziehsachen zusammen hatte.

Ren war ebenfalls eilig aufgestanden und stand nun vorm Schrank um sich ebenfalls Sachen rauszuholen. So ein Mist, er hatte noch nie verschlafen!! Zumindest nicht in seinem „neuen“ Leben... Während er noch Sachen zusammen suchte, war Kyoko anscheinend schon fertig, was dem Schauspieler natürlich nicht entging.
 

„Mogami-san, du kannst zuerst ins Bad. Ich ziehe mich hier um“, meinte Ren um sie nicht noch weiter aufzuhalten und wichtige Zeit verstreichen zu lassen. So wie er sie kannte würde sie ihn auf keinen Fall ohne ein anständiges Frühstück hier rauslassen, egal wie viel Uhr sie jetzt hatten, und wenn er schon mal etwas aß, wollte er sich nicht noch dabei hetzten müssen...
 

„Okay. Vielen Dank, Tsuruga-san“, erwiderte Kyoko, ehe sie mit dem Bündel Kleidung auf ihrem Arm aus dem Raum verschwand, die Tür noch hinter sich zuzog und direkt ins Badezimmer eilte.

Ren begann in der Zeit sein Pyjamahemd aufzuknöpfen, hatte aber nach drei Knöpfen die Nase voll und zog es sich doch einfach über den Kopf. Das ging immerhin wesentlich schneller. Er streifte auch noch die Hose von seinen Beinen, ehe er nach der Jeans griff, die er sich für heute ausgesucht hatte. Da sie in die Stadt gingen und er kein Interesse daran hatte erkannt zu werden, sollten heute eine einfache Jeans, ein weißes, bedrucktes Shirt und natürlich seine Baseballkäppi reichen. Und er betete echt schon dafür, dass er für diesen Tag seine Ruhe hatte! Er ging eigentlich gerne weg, besonders wenn er aus Tokio rauskam, aber als beliebtester Mann Japans war das nicht immer einfach... Irgendwer erkannte ihn immer irgendwo und dann hieß es nur noch sich so schnell wie möglich irgendwohin zu verziehen, bevor sich ein riesiger Menschenauflauf gebildet hatte...

Der Schauspieler zog sich noch schnell fertig an und verließ, während er gerade noch den Kragen des Shirts richtete, bereits das Schlafzimmer. Zu seiner Überraschung erblickte er Yashiro, als er auf den Flur hinaus trat. Der Manager stand mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen an der Tür und hatte sich soeben gedanklich noch darüber amüsiert, dass Kyoko-chan eben praktisch direkt an ihm vorbeigelaufen war ohne ihn auch nur ansatzweise zu bemerken. Tja, sie war auch sichtbar in ihre Gedanken vertieft gewesen... Zu schade, er hätte die Schlafzimmertür doch einen Spalt auflassen sollen, dann wüsste er jetzt was die beiden in den Minuten eben beredet hatten und ob Kyoko-chans abwesendes Verhalten eben damit zusammenhing oder lediglich eine Folge des Verschlafens war. Hach, irgendwie sah er noch immer das Bild der Beiden im Bett vor sich... Es war wirklich unglaublich süß gewesen!
 

„Yashiro? Was machst du denn hier?“, hörte Yashiro plötzlich eine bekannte Stimme fragen und blickte sofort zu deren Ursprung. Dabei erkannt er Ren, der gerade das Schlafzimmer verlassen hatte und nun auf ihn zuzukommen schien.
 

„Guten Morgen, Ren! Ich bin gerade gekommen und wollte dir deine Jacke bringen. Du hast sie gestern Abend unten liegenlassen“, antwortete Yash und versuchte möglichst überzeugend zu klingen, während er Ren die Jacke entgegenhielt. Sein Schützling sah ihn allerdings mit leicht gerunzelter Stirn an, nachdem er die Jacke entgegen genommen hatte, was den jungen Manager schon ein kleines bisschen verunsicherte...
 

„Seltsam, ich habe die Tür gar nicht gehört...“, meinte Ren schließlich und blickte dabei auf die Holztür hinter Yashiro, der so langsam ins Schwitzen kam. Lügen war nicht wirklich seine Stärke... Okay abgesehen davon, wenn es darum ging, dass er Ren Kyoko mal wieder abends zum Kochen vorbeigeschickt hatte. Das konnte er immer verbergen! Na ja zumindest anfangs bis Ren sein Grinsen, dass er einfach nicht abschalten konnte, entschlüsselt hatte...
 

„Ich hab sie leise zugemacht!“, antwortete Yashiro augenblicklich und betete dafür, dass Ren nicht noch weiter auf das Thema einging. Das mit der Tür hatte er völlig vergessen... Er hätte sie wohl lieber noch mal zufallen lassen sollen, aber jetzt war es dafür auch zu spät...
 

„Ah ja?“, erwiderte Ren nur. Irgendwie erschien ihm sein Manager im Moment nicht wirklich glaubwürdig. Er musterte den jungen Mann noch einmal. Er wirkte irgendwie nervös und unsicher, so wie er seine Hände hielt und erst sein Augenausdruck... Außerdem war der Schauspier der Meinung einen ganz leichten rosaschimmer auf Yashiros Wangen zu erkennen. Ren fragte sich Gedanklich was dafür der Anlass sein könne... seltsam war es ja schon irgendwie... Aber dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen! Ja, jetzt hatte er auch das fehlende Puzzleteil von eben!
 

„Ach so war das also! Ich hatte mich schon gewundert wie mein Handy plötzlich auf den Nachttisch kam.“
 

Yashiro lief ein eiskalter Schauer den Rücken runter, als er die Worte des Schauspielers hörte. Verdammt! Er hatte ihn erwischt! Also jetzt im Nachhinein fand er die Idee mit dem Handy doch nicht mehr so genial wie am Anfang... Er hätte sich doch denken können, das gerade Ren, der Klavier spielen lernte indem er sich lediglich die Fingerbewegungen des Lehrers merkte, so was auffiel! Er hatte einfach einen viel zu guten Blick fürs Detail und dazu noch ein verdammt gutes Gedächtnis...

Der Manager seufze leise und sah seinen Schützling dann von unten her an.
 

Ren entgingen die ganzen Mimikausdrücke, die in der Zeit auf dem Gesicht seines Managers erschienen, natürlich nicht. Da war so ziemlich alles dabei von geschockt, über ratlos bis hin zu verlegen und beinahe etwas ängstlich... Dem Schauspieler schlich sich bei diesem Anblick ein leichtes Schmunzeln auf die Lippen, obwohl es ihm innerlich nicht viel anders ging als Yashiro... Durch dessen Verhalten hatte er jetzt die Bestätigung. Er war es tatsächlich, der das Handy ins Schlafzimmer gelegt hatte und das bedeutete er hatte sie beide gesehen... Oh man, wenn das nicht wieder für wilde Spekulationen im Kopf des Managers sorgte... Seine Fantasie war ja auch sonst recht ausgeprägt, zumindest im Bezug auf seine Beziehung zu Kyoko und jetzt hatte er mal wieder etwas, was seine Vorstellungen untermauerte... Na toll, er freute sich jetzt schon darauf, wie Yashiro ihn ausfragte und stichelte, so lange bis er eine ihn zufrieden stellende Antwort bekam... Aber im Moment schien er immerhin noch nichts dergleichen vorzuhaben, nein er wirkte dazu noch viel zu eingeschüchtert, was der Schauspieler im Moment als durchaus vorteilhaft fand.
 

„Keine Panik, ich bin nicht sauer. Ohne diese Aktion hätten wir vermutlich komplett verschlafen und es ist auch besser, dass du das Wecken nicht persönlich übernommen hast, denke ich“, meinte Ren zu Yashiro, während er die Jacke rasch an der Garderobe aufhing, und ihm anschließend mit einer Handgeste deutete mit ins Wohnzimmer durchzukommen.

Yashiro atmete erleichtert auf, als er Rens Worte hörte und folgte ihm auch auf dessen Einladung hin. Die Beiden Männer gingen ins Wohnzimmer durch, wo Ren direkt das Sofa ansteuerte und sich die Bettdecke schnappte um sie anständig zusammenzulegen und dann wieder ordentlich auf dem Sofa zu platzieren. Sein Manager sah ihm dabei zu und ihm brannte die Frage auf der Zunge wie es dazu kam, dass er mit Kyoko-chan in einem Bett geschlafen hatte, aber irgendwie traute er sich nicht sie auszusprechen...
 

Ren musterte Yashiro aus den Augenwinkeln immer wieder. Man konnte ihm seine Neugier richtig ansehen und der junge Mann wusste auch worauf sie sich bezog. Aber er würde ihm dennoch nicht den Gefallen tun und es ihm freiwillig erzählen. Schon gar nicht jetzt und hier wo Kyoko jederzeit aus dem Bad wiederkommen konnte...
 

Die junge Schauspielerin hatte sich in der Zwischenzeit im Bad umgezogen und für den Ausflug heute ebenfalls eine Jeans ausgewählt, in hellblau. Das war einfach das praktischste, besonders da das Wetter im Moment teilweise etwas launisch war und sie sich nicht nachher im Rock noch eine Erkältung zuziehen wollte... Nein, das wäre ja noch schöner! Sie hatte die Arbeit hier sowieso schon wegen diesem blöden Reino teilweise verzögert und nahm auch Tsuruga-san deswegen durchgängig in Anspruch, das war schon weit mehr als genug!

Kyoko zog sich gerade noch das cremefarbene Hemd an, das sie ausgewählt hatte. Es war eines, das schön locker saß, aber trotzdem figurbetonend war, mit V-Ausschnitt und Dreiviertelarmen, die sie erstmal bis über ihre Ellenbogen hochschob. Als nächstes stand immerhin an Frühstück zu machen und auch zu essen. Nur wie sie das mit den Bentos regelte musste sie noch überlegen... Aber irgendwie brachte sie das zeitlich schon noch unter, sie war ja nicht umsonst Kyoko Mogami!

Nachdem sich das junge Mädchen noch einmal mit einer Bürste durchs Haar gegangen war und einen letzten Blick in den Spiegel geworfen hatte, schnappte sie sich ihren „Schlafanzug“ und trat auf den Flur heraus.
 

„Tsuruga-san, Sie können jetzt“, meldete sie sich zu Wort, als sie ins Wohnzimmer trat und war im nächsten Moment doch etwas überrascht Rens Manager zu sehen. Sie hatte gar nicht mitbekommen wie er gekommen war...
 

„Guten Morgen, Yashiro-san! Ich wollte gleich Frühstück machen, wollen Sie auch mitessen?“, fragte Kyoko höfflich, nachdem sie sich zur Begrüßung vor dem jungen Mann verbeugt hatte.
 

„Guten Morgen, Kyoko-chan. Also wenn es keine Umstände macht, dann liebend gerne“, antwortete Yashiro mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen. Ren stand nur schmunzelnd daneben. Er wettete das Yash genau deswegen überhaupt erst rüber gekommen war. Aber er konnte es ihm nicht verübeln, denn sogar er aß gerne, wenn es um ihre Zubereitungen ging.
 

„Dann kannst du ihr ja etwas helfen, während ich mich kurz ins Bad verziehe“, schlug der Schauspieler vor und ging dabei bereits an seinem Manager vorbei, der bestätigend nickte. Er war zwar auch nicht sooo begabt beim Kochen, aber irgendwie konnte er ihr sicher zur Hand gehen und wenn es nur war indem er den Tisch deckte oder so was.
 

„Vielen Dank, Yashiro-san. Ich bringe noch schnell meine Sachen rüber und bin sofort wieder da“, meinte Kyoko noch rasch und verschwand mit schnellen Schritten im Schlafzimmer um dort ihre Sachen von der Nacht noch schnell zusammenzulegen und dann auf ihrer Tasche zu platzieren. Als sie sich wieder von dieser abwandte, fiel ihr das ungemachte Bett auf und, ordentlich wie sie war, konnte sie das natürlich unmöglich so lassen!
 

Während der paar Minuten, die Kyoko mit dem herrichten des Bettes beschäftigt war, nutzte Yashiro die Chance Ren die paar Schritte bis zur Badezimmertür zu folgen und ihn letztendlich doch auf „diese eine Sache“ anzusprechen...
 

„Was hat dich dazu gebracht zu ihr ins Schlafzimmer zu gehen?“
 

Ren überlegte einen Moment, ehe er sich dagegen entschied die Badezimmertür einfach vor Yashiros Nase zu schließen, aber das würde ihn nur noch neugieriger und somit nerviger machen... Daher antwortete er mit ziemlich leiser Stimme:

„Sie hatte einen Alptraum und ich bin zu ihr um sie etwas abzulenken.“
 

Kyoko brauchte ja nicht wissen, dass Yashiro sie beide im Schlafzimmer gesehen hatte und sollte von diesem Gespräch hier erst gar nichts mitbekommen... Das Ganze wäre ihr vermutlich auch mindestens so unangenehm wie es das ihm insgeheim gerade auch war...
 

„Oh... dann ging es sicher um diesen Stalker, oder?“, erwiderte Yashiro mit besorgter Miene.
 

„Ja, aber keine Sorge. Sie ist wieder okay“, entgegnete Ren, der das Gespräch hier erstmal beenden wollte. Sie hatten gerade noch eine halbe Stunde bis sie losmussten und er wollte auch noch was von dem Frühstück abhaben...
 

„Welche Frau wäre das nicht, nachdem sie eine Nacht neben dir schlafen durfte?“, konterte Yashiro mit einem leicht frechen Grinsen, wofür er von Ren aber gleich einen seiner bösen Blicke erntete. Sogar einen ziemlich bösen, denn der Schauspieler fand das nicht gerade lustig immerhin verglich sein Manager Kyoko gerade mit diesen ganzen Groupies, obwohl da seiner Auffassung nach nicht die geringste Ähnlichkeit bestand, noch nicht einmal ansatzweise!
 

„Jetzt mach dich los und hilf ihr!“, brummte Ren lediglich noch, ehe er die Tür dann doch schloss und einen erneut leicht eingeschüchterten Yashiro davor zurückließ.
 

„Das war doch nur ein Scherz...“, murmelte dieser kaum hörbar vor sich hin, während er sich umdrehte um ins Wohnzimmer zurück zu gehen und auf dem Weg auch gleich Kyoko antraf, die das Schlafzimmer gerade verließ und die Tür noch hinter sich zuzog. Ihr Anblick brachte Yashiro dann wieder zum Grinsen. Er fand es einfach faszinierend zu was dieses Mädchen Ren alles brachte und er hätte zugerne ihren Blick nach dem Aufwachen gesehen... So unschuldig wie sie war, musste sie doch sicher tomatenrot geworden sein!
 

Während Yashiro, in seine Vorstellung vom Aufwachen der Zwei vertieft, hinter ihr her trottete, ging Kyoko vor in die Küche und auch gleich zum Kühlschrank.
 

„Sie könnten schon mal die Gedecke rausholen, Yashiro-san“, sagte das junge Mädchen an den Manager gerichtet und holte ihn damit wieder aus einer Traumwelt die langsam aber sicher schon in ganz andere Richtungen gewandert war... Yash reagierte aber dennoch sofort, auch wenn er einfach das Grinsen auf seinem Gesicht nicht mehr abschalten konnte, und befolgte ihre Anweisungen.

Nur ein paar Minuten später kam auch Ren wieder und ließ sich ebenfalls von Kyoko ein paar Aufgaben geben, damit das Frühstück schneller zubereitet war. So im Teamwork ging das auch tatsächlich schneller und in weniger als 10 Minuten war alles fertig auf dem Esstisch platziert.

Yashiro und Ren nahmen bereits Platz, während Kyoko immer noch am rumwerkeln war.
 

„Mogami-san, kommst du?“, fragte Ren, der irgendwie den Eindruck hatte, das Kyoko mit, was auch immer sie gerade tat, nicht aufhören wollte. Sein Eindruck täuschte ihn da auch nicht, denn das junge Mädchen wollte unbedingt noch die Lunchpakete vorbereiten, was sie aber niemals schaffen konnte, wenn sie jetzt mitfrühstückte...
 

„Fangen Sie schon mal ohne mich an. Ich möchte mich erst noch um die Bentos kümmern“, erwiderte Kyoko und blickte kurz mit einem freundlichen Lächeln zu den beiden Männern hinüber. Yashiro war bereits kurz davor das Angebot anzunehmen und loszulegen, aber ehe er richtig dazu kam meldete sich Ren wieder zu Wort:
 

„Ich würde es lieber sehen, wenn du mit uns isst. Die Bentos können warten.“
 

„Danke Tsuruga-san, aber wenn ich die jetzt nicht mache, schaffe ich es nicht mehr bevor wir los müssen“, entgegnete Kyoko und erschien noch immer nicht gewillt von ihrem Vorhaben Abstand zu nehmen.
 

„ Und wenn du jetzt die Bentos machst, schaffst du es nicht mehr anständig zu frühstücken“, erwiderte Ren prompt und nahm nun komplett seine Hände vom Tisch um deutlich zu signalisieren, dass er keinesfalls etwas essen würde, wenn sie es nicht auch tat. Yashiro beobachtete die Unterhaltung mit gekräuselter Stirn. Was war denn jetzt los?? Irgendwie kam er nicht mehr mit...
 

„Ich brauche kein Frühstück. Essen Sie lieber richtig“, kam es von Kyoko, ohne das sie sich nochmals zum Tisch umgewandt hatte und somit auch Rens Gestik nicht sah. Der Gesichtsausdruck des Schauspielers wurde langsam aber sicher ein wenig düsterer, was aber lediglich Yashiro sehen konnte. Ren wartete noch einen Moment in der Hoffnung Kyoko würde sich mal umdrehen und ihn ansehen, aber als das nicht geschah, stand er letztendlich mit einem leisen Seufzer auf und ging auf das junge Mädchen zu.

Kyoko hatte sich gerade etwas Porree auf ein Brettchen gelegt und wollte ihn schneiden, als sie plötzlich einen Arm an ihrem Rücken und ihm nächsten Moment auch noch einen in ihren Kniekehlen spürte. Noch bevor sie richtig registrieren konnte was geschah, hatte Ren sie auch schon hochgehoben....
 

„Wa..! Aber Tsuruga-san...“, wollte Kyoko ansetzten, aber sie kam nicht weit, denn als sie Rens eindringlichen und mindestens genauso trotzigen Blick sah, entfielen ihr doch tatsächlich die Worte, die sie sagen wollte...
 

„Oh nein, Fräulein, Du wirst jetzt mit uns frühstücken! Wer behauptet denn immer das sei die wichtigste Mahlzeit am Tag? Die Bentos können wir auch weglassen, dann gehen wir halt in ein Restaurant zum Mittagessen. Davon gibt es in der Innenstadt sicher genug“, erwiderte Ren und das in einem Tonfall, der kaum Widerrede zuließ.
 

Kyoko blickte ihn als Reaktion nur noch immer überrascht an. Er hatte diesen typischen Ausdruck eines starrköpfigen Kleinkindes im Gesicht, den sie heute nicht zum ersten Mal bei ihm sah... Dagegen kam sie definitiv nicht an, das wusste sie aus Erfahrung! Aber Moment mal... Wie hatte er sie da gerade genannt?!? Das junge Mädchen traute ihren Ohren kaum noch... Sie war langsam aber sicher so verwirrt, dass sie sich noch nicht einmal darüber aufregen konnte, dass er sie auf seinen Armen gerade bis zum Tisch trug, geschweigeden, dass sie dazu kam durch die Nähe zu ihm wieder verlegen zu werden, obwohl sie wirklich allen Grund dazu gehabt hätte...
 

Ren trug sie unbeirrt ernsthaft bis zum Tisch und setzte sie dort auf einem Stuhl ab. Die seltsamen Blicke, die von Yashiro zu dieser Aktion kamen ignorierte er allerdings und setzte sich locker, als wäre nichts gewesen, wieder auf seinen Platz.

Der Manager war wirklich total perplex, fast so sehr wie Kyoko selbst, was man auch daran erkannte, dass sein Mund leicht offen stand und er ihn einfach nicht mehr schließen konnte. Vor ein paar Wochen noch hätte er seinem Schützling so eine Aktion bei Kyoko nicht mal annähernd zugetraut und bei anderen Frauen schon gar nicht... Er hatte es ihm ja eben auch nicht zugetraut, besonders nicht die Art, wie er mit ihr sprach, sonst stände er hier jetzt wohl kaum so neben sich! Das war doch verrückt... Diese Mädchen brachte immer mehr Seiten von Ren zum Vorschein, die Yashiro niemals erahnt hätte... Von wegen ruhig und erwachsen! Dieser Schauspieler konnte sich auch wirklich wie ein kleines Kind benehmen und die perfekte Mimik dazu hatte er auch noch drauf! Das war doch kaum zu fassen... Langsam aber sicher, machte ihn die Vertrautheit zwischen Ren und Kyoko doch etwas stutzig... Er fragte sich, wie lange der Schauspieler ihm noch verkaufen wollte das zwischen ihnen beiden nichts lief... Wenn das so weiterging, glaubte er das nämlich nicht mehr lange!
 

Nachdem Ren sie auf dem Stuhl abgesetzt hatte, hatte Kyoko ihre Hände in ihrem Schoß gefaltet und ihren Blick auf diese gerichtet. So langsam wurde ihr erst klar, was er da gerade getan hatte... Er hatte sie ernsthaft, bloß weil sie nicht mit frühstücken wollte, auf seine Arme gehoben und hierher getragen... Dem jungen Mädchen stieg augenblicklich die Röte ins Gesicht, als sie daran dachte wie er sie in seinen Armen gehalten hatte und dieser Gedanke sofort ihren Herzschlag wieder um etliches steigerte. Was machte Tsuruga-san im Moment bloß immer!? Erst vorgestern Morgen die Sache wo er seine Hand auf ihre Wange legte... dann gestern die Aktion im Bus, wo er sie auf seinen Schoß gezogen hatte und jetzt das hier?! So langsam wurde ihr das richtig unheimlich... und das mit Abstand schlimmste an dem Ganzen war, dass sie immer wieder Herzklopfen in diesen Momenten bekam! Ständig stärker werdendes Herzklopfen und ein irgendwie angenehmes Kribbeln im Bauch...

Kyoko hob ihren Blick langsam wieder und sah zu dem Schauspieler hinüber. Er wirkte im Gegensatz zu ihr völlig normal, während er gerade nach den Stäbchen griff. Na ja wie sollte es bei Ren Tsuruga auch anders sein... Das junge Mädchen ließ anschließend ihren Blick zu Yashiro wandern, der Ren irgendwie leicht anzustarren schien. Aber nicht lange, denn dann normalisierte sich auch der Gesichtsausdruck des Managers weitgehend wieder. Nur ihr eigener tat das irgendwie nicht... Das Herzklopfen war noch immer da und an der Hitze in ihrem Gesicht konnte sie auch erkennen, dass ihre Wangen noch immer mindestens leicht gerötet waren. Ein erneuter kurzer Blick zu Ren brachte auch das Bauchkribbeln wieder deutlicher zum Vorschein. Was geschah nur immer mit ihr in seiner Nähe??
 

„Itadakimasu“, kam im nächsten Moment von Ren, womit er Kyoko wieder aus ihren Gedanken zurückholte. Er musterte sie, als sie den Kopf beinahe automatisch hob und kurz darauf fast zeitgleich mit Yashiro ebenfalls „Itadakimasu“ wünschte. Sie hatte noch immer einen leichten Rosaschimmer auf ihren Wangen und der Schauspieler kam nicht umher daran zu denken wie niedlich sie gerade aussah... Davon ließ er sich nach außen allerdings nichts anmerken. Nicht hier vor Yashiro, das könnte noch tödlich für ihn enden bei der Neugier seines Managers. Aber in sich hinein grinste er schon...
 

Anfangs verlief das Frühstück noch etwas schweigsam, aber letztendlich kam die drei doch wieder ins Gespräch. Ren überzeugte Kyoko das mit den Bentos ernsthaft sein zu lassen, wo das junge Mädchen auch zustimmte. Nicht ganz freiwillig, aber ein Blick auf die Uhr ließ ihr gar keine andere Möglichkeit mehr. Nachdem alle aufgegessen hatte, sogar Ren was Yashiro so langsam aber immer weniger wunderte, räumten sie gemeinsam noch den Tisch ab und die Spülmaschine ein, ehe sie in de Flur gingen um sich ihre Schuhe und Jacken anzuziehen. Kyoko holte auch noch rasch ihren kleinen Rucksack, damit sie eine Tasche hatte um darin ihr Handy und Portmonee zu verstauen und auch etwas zum Transportieren für den Fall, dass sie etwas für die Okami-san und den Chef aus dem Daruma-ya fand. Sie hatte ihnen ja gesagt, dass sie irgendeine Kleinigkeit als Andenken mitbringen wollte.

Nachdem auch das erledigt war, machte sich das Trio auf den Weg nach unten in die Einganshalle, wo sie bereits auf Ogata-kun und einen Teil der Crew trafen. Sobald der Rest auch noch eingetrudelt war, ging es gleich zum Bus und mit diesem los in Richtung Stadt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-04-24T13:08:49+00:00 24.04.2007 15:08
Ach mensch ist das süß mit den zwei... und ich wiederhols nochmal: Warum warum WARUM passiert mir sowas nie??? Warum nur???? *heul*

Und Yash mal wieder... mensch der arme Kerl, hat kein eigenes Leben und nix zu tun als die zwei zu beobachten... *g*
Von:  goldenchie
2007-04-22T21:33:14+00:00 22.04.2007 23:33
Hihi, wie niiiiieeeeedlich, die Beiden! ^^
Und Yashi steht daneben und wundert sich genauso wie er sich (heimlich) freut... ^^
Von:  Kyoko-Hizuri
2007-04-22T18:40:47+00:00 22.04.2007 20:40
*Jippie, erster*
super kap
mach schnell weiter...^^
(die zwei passen toll zusammen)


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