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Because of Love...

Meine kleine Fortsetzung von Act 92 "Unexpected Love Story" (Band 16) ^^
von

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Ein wahrer Alptraum...

<Tock!> <Tock!> <Tock!> Es klopft mehrfach hintereinander laut und regelrecht hektisch an der Holztür des Zimmers. Itsumi kam gerade aus dem Bad. Sie trug einen hellen Kimono und hatte ihre Haare mit einem Handtuch auf ihrem Kopf fixiert. Etwas verwirrt, da sie keine Ahnung hatte wer das um diese Uhrzeit sein konnte, ging sie zur Tür und öffnete diese, als plötzlich Tsuruga-san vor ihr stand.
 

„Momose-san, ist Kyoko hier??“, fragte Ren, ohne überhaupt erstmall „Hallo“ zu sagen, und war dabei sichtlich außer Atem. Er hatte nicht den Aufzug sondern die Treppe nach unten genommen, denn die Geduld um auf den Fahrstuhl zu warten hatte er wirklich nicht mehr aufbringen können.
 

Itsumi war noch immer etwas verwirrt. Wegen dem Auftreten des Schauspielers und auch etwas da Tsuruga-san ernsthaft „Kyoko“ sagte und nicht wie sonst „Mogami-san“... Das hatte sie noch nie von ihm gehört... aber im Moment sollte sie sich lieber der Beantwortung seiner Frage widmen.
 

„Nein. Sie ist bereits runter gegangen, weil sie noch ein bisschen frische Luft auf dem Balkon schnappen wollte. Das ist aber schon mindestens 10 Minuten her. Wieso? Ist etwas passiert?“
 

<Verdammt!> fluchte Ren in Gedanken. Sein Bauchgefühl wurde immer mieser... er konnte ahnen, was passiert war, aber er hoffte dennoch inständig, dass er sich irrte und sie einfach unten in der Lounge an einem Tisch saß und auf sie wartete...
 

„Da bin ich mir noch nicht sicher. Entschuldige mich bitte!“, mit diesen Worten wandte der Schauspieler sich schon wieder von der Tür ab und rannte erneut los, dieses Mal in Richtung Aufzug.

Yashiro kam hingegen gerade völlig aus der Puste an der Tür zu Itsumis Zimmer an. Auch er hatte die Treppe genommen, aber dafür doch ein wenig länger gebraucht als sein Schützling. Als er sah, wie dieser bereits wieder losspurtete, seufzte er kurz und blickte dem jungen Schauspieler nach, während er sich mit einem Arm an der Wand neben der Zimmertür, in welcher immer noch eine völlig perplexe Itsumi stand, und mit dem anderen auf dem Oberschenkel seines linken Beines abstützte. Was war denn plötzlich los mit ihm?
 

Als Ren am Fahrstuhl ankam, waren dessen Türen gerade im Begriff sich zu schließen. Er legte über die letzten Meter noch einen Zahn zu und quetschte sich gerade noch rechtzeitig durch den Türspalt. Keuchen blieb er im inneren des Aufzuges stehen und blickte noch einen Moment, erleichtert darüber, dass er es geschafft hatte, die Tür an, ehe er sich dem Bedienpult zuwandte und das Erdgeschoss drückte. Erst anschließend fiel ihm auf, dass noch weitere Personen in dem Aufzug waren, die ihn allesamt etwas seltsam anblickten... aber das war ihm im Moment egal. Seine Gedanken galten nur einer einzigen Person, einem einzigen Gesicht, dass er ununterbrochen vor seinem inneren Auge sah.

Er musste so schnell wie möglich zu ihr, musste wissen ob es ihr gut ging, denn das mulmige Magengefühl wurde mit jeder Minute schlimmer. Egal wie sehr er hoffte, dass er sich irrte, innerlich war er sich beinahe sicher, dass etwas passiert war... und was konnte schon groß passieren abgesehen davon, dass dieser Stalker wieder auftauchte??
 

Im Nu erreichte der Fahrstuhl das Erdgeschoss und die metallene Tür des Aufzuges öffnete sich. Für Rens Geschmack allerdings viel zu langsam, weshalb er sich bereits durch die Tür zwang als diese nicht einmal halb geöffnet war...

In der großen Eingangshalle angekommen blickte er sich einen Moment um. Hier konnte er sie nirgends ausmachen, aber Itsumi meinte ja auch sie wollte auf den Balkon und der war in der Lounge!

Mit schnellen, hastig wirkenden Schritten durchquerte der Zwanzigjährige den Eingangsbereich des Hotels und betrat einen anderen, durch einige Aquarien und andere Dekorationen, abgetrennten Bereich der unteren Etage. Unruhig schweiften seine Augen über jeden einzelnen Tisch, denn er hier sah. Jedes Gesicht, jeder Person sah er flüchtig an auf der Suche nach Kyoko. Dabei ging er mit schon viel ruhigeren Schritten durch den großen Raum und auf den Ausgang zum Balkon zu. Dort angekommen öffnete er die angelehnte Tür zum Außenbereich und trat nach draußen. Seine Augen suchten nervös die paar Tische hier ab, aber nichts... Hier war niemand... kein einziger Hotelgast... und auch nicht sie...

Verdammt!!
 

Mit zu Fäusten geballten Händen ging der junge Schauspieler wieder in den Innenraum zurück und direkt auf die Bar zu. Wenn er sie schon nicht so finden konnte, hatte sie vielleicht einer der Angestellten hier gesehen. Er würde zur Not auch jeden einzelnen Gast befragen, wenn er dadurch nur einen einzigen Hinweis auf sie bekommen konnte...

An der Theke angekommen stützte Ren seine Hand auf diese und wartete darauf, dass man sich ihm zuwandte. Tatsächlich hatte ihn einer der Angestellten sofort bemerkt und war zu ihm hinüber gegangen.
 

„Guten Abend, Sir. Was kann ich für Sie tun?“, erkundigte sich der Mann mittleren Alters höfflich. Ren schaffte es unterdessen immer noch nicht seine Augen still zu halten. Immer wieder huschte sein Blick über seine Umgebung, suchend... aber als er angesprochen wurde, bemühte er sich schon allein aus Höfflichkeit den Mann auch anzublicken.
 

„Ich suche jemanden. Es handelt sich um eine junge Frau. Sie hat schwarze kurze Haare, ist etwa so groß... “, der Braunhaarige deutete nebenher mit der Hand ihre Größe an, ehe er mit leichter Nervosität in der Stimme weiter sprach, „... und sie müsste vor etwa einer viertel Stunde hier runter gekommen sein. Haben Sie sie zufällig gesehen?“
 

Der Barkeeper überlegte einen Moment und legte dafür seinen Zeigefinger an sein Kinn, ehe er den ungeduldig wirkenden jungen Mann vor sich wieder anblickte.

„Tut mir leid. Ich kann mich nicht an eine solche Person erinnern.“, war seine nüchterne Antwort.
 

Ren hätte beinahe den Kopf hängen lassen, etwas was er als Geste noch nie in der Öffentlichkeit getan hatte, als plötzlich eine Kellnerin mit einem Tablett voller leerer Gläser neben ihm auftauchte und sich zu Wort meldete:

„Ich habe so eine Person gesehen. Sie war ziemlich jung, ich würde vielleicht auf 16 oder 17 tippen. Sie stand ganz alleine draußen auf dem Balkon und ich habe ihr ein Glas Mineralwasser gebracht.“
 

Rens Herz und Verstand begannen beinahe Luftsprünge zu machen, als er diese Worte hörte. Das mit dem Alter traf zu, sie war also sicher hier gewesen!
 

“Danke! Wissen Sie, ob sie die Lounge vielleicht verlassen hat und wenn ja wo sie hingegangen ist? Ich habe bereits auf dem Balkon geschaut, sie dort aber nicht gefunden.“, fragte der junge Schauspieler weiter nach und sah die Frau vor sich dabei erwartungsvoll an.
 

„Nein, tut mir leid. Ich habe sie nicht gesehen, seit ich das letzte Mal draußen war. Eigentlich würde ich schwören, dass sie noch dort ist, aber ich kann nicht ausschließen, dass sie die Lounge, ohne dass ich es bemerkt habe, verlassen hat.“
 

Der Zwanzigjährige nickte leicht und seufzte leise. Jetzt wusste er zwar, dass sie hier war, aber das brachte ihn noch kein Stück weiter... Dennoch, er musste sie finden, so schnell wie möglich!
 

„Aber da fällt mir ein...“, begann die Kellnerin erneut, während sie nebenher die leeren Gläser von dem Tablett räumte und an ihren Kollegen weiterreichte, „Ich hab gesehen wie ein Mann auf den Balkon ist. Das ist nicht viel länger als fünf Minuten her. Vielleicht kann der Ihnen weiterhelfen. Allerdings kann ich Ihnen nicht viel über sein Aussehen sagen, da er einen schwarzen langen Mantel mit hohem Kragen trug. Nur eigentlich müsste auch er noch draußen sein...“
 

Jetzt gingen wirklich ALLE Alarmglocken ins Rens Kopf an. Er war es! Das war dieser verfluchte Stalker! Dieser Mistkerl wollte sich an Kyoko vergreifen, seiner Kyoko! Nein, das würde er nicht zulassen, niemals!

Diese Frau meinte, sie seien nicht wieder rein gekommen... Dass sie sie übersehen hatte, konnte der Zwanzigjährige sich nicht vorstellen. Kyoko wäre in Begleitung dieses Stalkers sicher nicht mucksmäuschenstill und unauffällig durch diesen Raum spaziert... Aber dann mussten sie noch draußen sein! Wenn nicht auf dem Balkon, dann vielleicht irgendwo anders in dem groß angelegten Garten.
 

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren rannte Ren plötzlich wieder los. Erneut in Richtung der Balkontür. Er stieß sie kraftvoll auf und trat auf den leeren Balkon hinaus. Hier musste es doch irgendetwas geben, irgendeinen Hinweis... <Bitte Kyoko, lass mich nicht völlig im Dunkeln stehen!> ging es dem jungen Mann durch den Kopf, während er sich nun ausgiebig nach jedem nur denkbaren Hinweis umsah. Die Tische wirken unberührt, alle Stühle standen ordentlich angerückt an ihnen, aber da! Da war etwas!

Ren hatte eine leichte Reflektion des Mondlichtes auf dem Boden einige Meter weiter ausgemacht. Sofort lief er zu der Stelle hinüber und ging in die Hocke.

Vor ihm lagen die Rest eines zerbrochenen Glases, unzählige Scherben, sowohl große als auch kleine und dabei ein breiter Wasserfleck. Die Kellnerin hatte doch gesagt, dass sie Kyoko ein Mineralwasser gebracht hatte... Der Schauspieler fuhr mit seinem rechten Zeigefinger kurz durch die Flüssigkeit um sich zu vergewissern, dass es auch tatsächlich Wasser war. Seine Annahme bestätigte sich und langsam aber sicher stieg richtige Angst in ihm empor... Angst um sie, um Kyoko... Er musste sie verdammt noch mal schnell finden, bevor dieser Kerl ihr etwas antun konnte!
 

Bei einem erneuten Blick über die nahe Umgebung fiel Ren eine Treppe auf, die neben dem Balkon nach unten auf die Wiese führte. Also da war er lang!

Der Schauspieler überlegte nicht lange, sondern sprang mit etwas Schwung einfach über das Geländer direkt vor sich und landete kurz darauf auf seinen Füßen in dem Blumenbeet unmittelbar vor dem Balkon. Er hatte jetzt beim besten Willen keinen Nerv diese Stufen runter zu gehen, stattdessen musste er sich lieber überlegen wohin der Kerl sie verschleppt haben könnte... Es musste ein Ort sein, an dem er sich sicher fühlte und wusste, dass er nicht gestört werden konnte...

Ren blickte sich rasch um. Das Hotel war noch hell beleuchtet und im Erdgeschoss drangen aus vielen geöffneten, oder zumindest gekippten Fenstern die Stimmen unzähliger Personen. Hier war er sicher nicht geblieben... zu viele Menschen, zu viel Lärm, hier wäre es Kyoko viel zu einfach gewesen nach Hilfe zu rufen... Die Wiese vor sich hingegen, war zu offen, zu einsehbar, aber da hinten war noch der Wald...

Ohne einen weiteren Gedanken rannte der Zwanzigjährige einfach los, so schnell er nur irgendwie konnte in Richtung der unzähligen Bäume, die sich mit jedem Schritt höher vor ihm auftürmten. Er betete in diesem Moment dafür sie zu finden! Er musst es einfach...
 

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Kyoko stand völlig starr und mit der Angst ins Gesicht geschrieben auf einer winzigen Lichtung. Sie konnte sich noch immer nicht bewegen... nicht einmal ihre Hände gehorchten ihr...

Sie spürte seine Nähe, spürte wie er, nachdem er sie gerade mit langsamen, genussvollen Schritten komplett umrunde hatte, immer näher kam. Sie fühlte, dass er hinter ihr war, obwohl sie sich nicht umdrehen und ihn ansehen konnte. Er war sicher da... und diese Ahnung bestätigte sich, als sie plötzlich seinen warmen, feuchten Atem in ihrem Nacken spürte...

Eine Gänsehaut überzog mit einem Male den gesamten Körper des jungen Mädchens und besonders ihre Nackenhaare stellten sich als Reaktion auf diese ungewollte Nähe auf... Ihre Augen weiteten sich vor Unbehagen und Angst... Er sollte weg gehen, weg von ihr, aber er tat es nicht... und sie war nicht mal fähig diese, oder irgendwelche anderen Gedanken laut auszusprechen...
 

Sie spürte nun, wie sie zwei Hände in der Taille berührten. Anfangs wirkte es noch vorsichtig, aber dann wurde schnell deutlich, dass diese Berührung von jemandem stammte, der seinen Besitzt in ihr sah... Kyokos Pulsschlag erhöhte sich deutlich, das spürte sie. Auch ihr Herzschlag wurde immer rasanter und lauter, genauso wie das Rauschen in ihren Ohren, aber nicht, weil ihr diese Situation gefiel, weil sie sie als angenehm empfand... nein, durch das genaue Gegenteil! Es ekelte sie an, wenn sie an diesen Mann dachte...
 

<Tsuruga-san!> schrie sie in ihrem Kopf, als seine Hände nun langsam begannen ihren Bauch hinauf zu wandern. Sie wollte es nicht, wollte nicht von ihm berührt werden, schon gar nicht auf diese Weise, aber sie fühlte sich so hilflos... Sie konnte nichts machen, sich rein gar nicht wehren... Ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht mehr!

Langsam stieg ihr Wasser in die Augen, aber er hörte einfach nicht auf... seine Finger tasteten durch den dünnen Stoff ihres Shirts über jede einzelne ihrer Rippen, bis sie bei ihren Brüsten angelangt waren, wo sie auch keineswegs Halt machten... Kyoko wollte hier weg... sie musste hier weg... Warum half ihr denn keiner? Und warum war sie überhaupt auf die bescheuerte Idee gekommen alleine runter zu gehen?! Sie hätte es nach Gestern eigentlich wissen müssen, aber nein, sie war leichtsinnig gewesen, hatte sich zu sicher gefühlt und jetzt befand sie sich wieder in diese Situation... nur dass er heute noch viel gefährlicher und skrupelloser auf sie wirkte...
 

„Willst du dich denn kein bisschen entspannen, Kyoko? Das macht Spaß, wenn du dich dem Ganzen hingibst, glaub mir!“, flüsterte Reino plötzlich mit seiner dunklen Stimme in ihr Ort und begann anschließend ihr Ohrläppchen mit seinen Lippen begierig zu liebkosen. Nein... Nein, das wollte sie nicht!!

Kyoko nahm all ihre Kraft zusammen und wollte gerade ihre Hände hochschnellen lassen um ihn von sich wegschubsen und ihm am besten noch eine Scheuern zu können, aber sie kam nicht so weit... Sie hatte ihre Hände gerade mal auf Brusthöhe, als er sie plötzlich an den Handgelenken ergriff und festhielt...

Kyoko biss die Zähne zusammen, ihre Handgelenke schmerzten, so fest drückte er sie im Moment...
 

„Na, na, na, so geht das aber nicht.“, flüsterte Reino in einem Tonfall, der Kyoko augenblicklich einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Das Wasser in ihren Augen wurde immer mehr, ihr Blick verschwamm bis sie kaum noch die Konturen ihrer Umgebung erkennen konnte...

Reino begann unterdessen Kyokos Hände kraftvoll wieder nach unten zu drücken, ihren Widerstand beachtete er dabei nicht mal ansatzweise, nein, wenn es ihm zu viel Widerstand wurde zögerte er auch nicht ihr das Handgelenk einfach zu verdrehen, denn der Schmerz würde sie sicher gefügig machen!
 

Kyoko kam ein kurzer, gequälter Schrei über die Lippen, als er genau das tat, und die erste Träne liefe nun ihre Wange hinunter. Ihre Handgelenke schmerzen mehr als zuvor und er fing schon wieder an... Immer mehr Tränen kullerten über die Wange des jungen Mädchens, während Reino ihren Nacken mit Küsschen überdeckte, immer mehr und immer verlangender... Er konnte es kaum noch abwarten erst ihre Lippen zu schmecken... Langsam drückte er seinen gesamten Körper noch dichter an Kyoko heran, während er mit den Küssen seitlich ihren Hals entlang wanderte und sie als einziges was sie tun konnte ihren Kopf möglichst wegdrehte... Er hielt ihre Hände noch immer fest umschlossen, drückte ihr richtig das Blut in den Adern ab. Ihre Beine drohten ihr langsam keinen Halt mehr zu geben, ihre Knie wurden weich wie Wackelpudding und sie verlor langsam aber sich das Gefühl in ihnen...

Ihr gesamter Körper zitterte durch ihre Angst, ihr Unbehagen und den unendlichen Wunsch dieser Situation irgendwie zu entkommen... Reino führte Kyokos Hände nun vor ihrem Bauch zusammen um sie nur noch mit einer Hand festhalten zu brauchen. Sobald ihm das geglückt war, fasste er sie mit der freien Hand an der Schulter und drehte sie, nicht wirklich mit ihrem Willen, um, so dass sie nun endlich in sein Gesicht sehen musste und er das ihre bewundern konnte.

Kyoko drehte ihren Kopf dennoch weg, versuchte auf den Boden zu schauen, doch das ließ Reino nicht lange zu. Er ergriff ihr Kinn und drückte es hoch, so dass sie gar nicht anders konnte als ihn anzusehen. Oh ja! Dieser Blick gefiel ihm! Sie würde ihn hassen, wenn er mit ihr fertig war, ihr gesamter Hass, der bisher diesem Sho Fuwa gegolten hatte, würde bald seiner sein. Was auch immer das für eine Beziehung zwischen den Beiden war, er hatte vor sie auszulöschen und dieses junge Mädchen an sich selbst zu fesseln!

Ein breites, finsteres Grinsen umspielte die Lippen des jungen Mannes, als er begann sich den ihren langsam zu nähern. Nur noch ein paar Zentimeter...
 

„HEY!“, ertönte plötzlich eine laute Stimme und ließ den Sänger regelrecht zusammenzucken, da er bis eben noch vollkommen in seinen Gedanken bezüglich seiner näheren Pläne mit Kyoko war. Er blickte in die Richtung aus der der Ruf des Störenfriedes kam und erblickte in dem inzwischen nur noch sehr spärlichen Licht einen dunkelhaarigen Mann im Schatten der Bäume. Sein Brustkorb bewegte sich ungeheuer schnell und auf seiner Haut waren Schweißperlen zu erkennen, die das silberne Mondlicht in sich brachen. Mit einem mürrischen Blick musterte Reino diesen Kerl. Was dachte der wer er war, dass er ihn hier einfach störte?!
 

„Verschwinde gefälligst! Siehst du etwa nicht, dass wir uns hier amüsieren?!“, rief Reino der Gestallt zu. Es war nicht Fuwa, also brauchte er sich wohl kaum für sein Tun zu Rechtfertigen. Selbst vor Fuwa brauchte er das nicht, aber der doch ziemlich schmerzende Tritt, den er ihm gestern verpasst hatte, ließ den Sänger etwas vorsichtiger Sho gegenüber werden.
 

„Du vielleicht, sie aber definitiv nicht! Also lass sie gefälligst los!“, erwiderte Ren. Er war noch ziemlich außer Atem und hatte auch keine Ahnung wie lang er überhaupt schon gerannt war, bis er eben ihren Schrei gehört hatte, aber er sammelte bereits all seine noch vorhandenen Kräfte um sie im Notfall gegen diesen Typen einzusetzen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und auf den Handrücken traten seine Adern vor Wut richtig hervor. Er wusste nicht, was dieser Typ bereits mit Kyoko gemacht hatte, aber was er eben gerade vorgehabt hatte, war eindeutig zu erkennen gewesen, aber er würde nicht zulassen, dass dieser Kerl Kyoko küsste! Niemals!
 

Kyoko liefen noch immer die Tränen übers Gesicht. Sie schluchzte inzwischen leise vor sich hin. Sie hatte Rens Stimme gehört. Er war da, er war wirklich da! In ihrem Körper machte sich eine ungeheure Erleichterung breit, als sie realisierte, dass sie nicht mehr alleine war, dass Ren sie beschützen würde...
 

„...Tsuruga-san...“, brachte Kyoko leise und kraftlos gerade noch über ihre Lippen. Reino begann bei dem Namen plötzlich aufzuhorchen. Tsuruga?? Meinte sie etwa Ren Tsuruga?! Er blickte erneut den fremden Mann an. Er war groß gewachsen, schlank, hatte dunkles Haar... von der Statur her konnte es passen... aber wer dieser Typ war, war ihm egal. Er wollte jetzt endlich wieder seine Ruhe haben und sich weiter Kyoko widmen!
 

„Soll das etwa eine Drohung sein?“ Reino lachte einmal gehässig auf. Er war sich sicher diesem Schauspielfutzi, der nichts anders konnte außer gut auszusehen und Frauen um sich zu scharen, überlegen zu sein. „Was willst du denn unternehmen, wenn ich sie nicht loslasse?“
 

Ren ballte seine Fäuste noch fester, während er diesen Typen ansah. Seine Fingernägel schnitten ihm inzwischen richtig in das Fleisch seiner Innenhand, aber den Schmerz, denn das verursachte spürte er nicht... dazu waren seine Wut und der Adrenalingehalt in seinem Körper einfach zu groß. Der Kerl wurde also tatsächlich noch frech? Na, das würde ihm bald vergehen, dafür würde er sorgen!
 

„Wenn du nicht augenblicklich deine Dreckspfoten von ihr nimmst, werde ich nachhelfen!!!“, erwiderte Ren mit einer Kälte in der Stimme, die jedem wortwörtlich unter die Haut ging. Auch Reino fühlte es... aber er ließ sich davon nicht beeindrucken. Dieser Typ war schließlich ein Schauspieler, er sollte erstmal zeigen, was wirklich hinter seinen Drohungen stecke!

Absichtlich Rens Satz ignorierend wandte Reino seinen Blick wieder Kyoko zu, die er immer noch sowohl an den Händen als auch am Kinn festhielt. Ihre Augen blickten zu diesem Tsuruga hinüber... Nein! ER wollte ihre Aufmerksamkeit, nur er!

Der Sänger verstärkte den Griff an Kyokos Kinn und drückte es erneut weit hoch. Dann schlich sich wieder dieses Grinsen auf sein Gesicht und er begann sich ihr langsam zu nähern, immer weiter, Zentimeter für Zentimeter...
 

Ren hatte noch einen kurzen Moment gewartet, aber ihm wurde rasch klar, dass dieser Kerl ihn nicht im Geringsten ernst nahm. Als er auf einmal begann wieder dazu anzusetzen Kyoko gegen ihren Willen zu küssen, stürmte der Schauspieler ungehalten los. Er rannte mit schnellen, großen Schritten auf den Mistkerl zu, holte mit seiner Faust aus und schlug ihm mit all der Wut, die sich in ihm angesammelt hatte, auf die Gesichtsseite, die er ihm zugewandt hatte.

Reinos Kopf wurde von der Wucht des Schlages zur Seite geschleudert, er hörte ein lautes Knirschen in seinem Kopf und spürte schnell wie ihm Blut in den Mund schoss. Dieser eisenhaltige Geschmack füllte ihm nun seinen gesamten Rachen.

Er hatte Kyoko aus Reflex losgelassen, welche darauf zusammengebrochen war, und war einige Schritte zurückgetaumelt. Noch immer perplex blickte er den Schauspieler, der sich nun zwischen ihm und Kyoko positioniert hatte, an. Rens eisige Augen funkelten ihn noch immer wütend an und der Sänger wusste, dass dieser Kerl auch ohne zögern noch mal zuschlagen würde, aber, so ungern er das zugab, für diesen Moment hatte er genug... Auf so einen kräftigen Schlag war er nicht vorbereitet gewesen, er hatte diesen Typen wohl gewaltig unterschätzt... Aber eines beobachtete er mit entzücken. Die Wut, die in dem Blick dieses Mannes mitschwang... Sie war noch weit aus stärker als bei diesem Fuwa. Man könnte beinahe meinen dieser Kerl sei in Kyoko verliebt. Ob das so war, würde er noch herausfinden, denn beobachten würde er sie weiter!

Der Sänger strich sich mit dem Ärmel über die blutende und langsam immer weiter anschwellende Lippe, ehe er Tsuruga-san noch einen letzten Blick zuwarf um ihm zu verdeutlichen, dass er damit noch lange nicht gewonnen hatte, dann wandte er sich ab und verließ die Lichtung mit langsamen Schritten.
 

Ren blickte dem Typen noch einen Moment hinterher. Er verstand seine Botschaft, aber dieser Kerl konnte es noch so häufig versuchen, so nah wie eben würde er nie wieder an Kyoko rankommen!!

Sobald Reino aus seinem Blickfeld verschwunden war, drehte Ren sich rasch zu Kyoko um und ging neben ihr in die Hocke. Sie kauerte am Boden, hatte die Arme eng vor ihrer Brust verschränkt und ihre Beine angezogen... Ihr gesamter Körper zitterte, kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn und die Tränen rannen ihr noch immer über ihre zarten Wangen.

Ren fühlte sich, als würde ihm jemand einen stumpfen Dolch ins Herz stoßen, als er sie so vor sich sah... Es tat ihm weh sie so leiden zu sehen... Der Schauspieler überlegte nicht mehr lange, sondern drückte Kyoko einfach in seine Arme.
 

„Schhhht, ganz ruhig. Er ist weg, er kann dir nichts mehr tun“, begann Ren mit sanfter Stimme auf Kyoko einzureden, während er sie behutsam in seinen starken Armen hielt. Das junge Mädchen wirkte noch einen Moment zögerlich, drückte sich dann aber fest an Tsuruga-sans warmen Oberkörper, ehe sie richtig anfing zu weinen.

Ren blieb still, hielt sie einfach nur fest und strich ihr sanft immer wieder durchs Haar. Er wusste nicht, was er im Moment für sie tun konnte, außer einfach bei ihr zu sein, ihr das Gefühl von Geborgenheit zu vermitteln und zu hoffen, dass sie sich dadurch beruhigte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2007-04-24T12:49:03+00:00 24.04.2007 14:49
Wuaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah Fight!!! Yay!!!!! Klasse Kapitel!!! Ich finde es auch super, wie du die Charakter gezeichnet hast. Wirken sehr plastisch, alle drei. Zieht einen richtig in die Geschichte rein!!
Von:  goldenchie
2007-04-18T21:56:18+00:00 18.04.2007 23:56
Hach, ich liebe dieses Kapitel.
Um ehrlich zu sein mag ich es, wenn die "Prinzessin" ein bisschen leidet ... und dann vom "Prinzen" gerettet wird. (Ich weiß, ich bin hoffnungslos ... vielleicht ist mein Geschmack sogar ein wenig vergleichbar mit Kyokos romantischen Märchenfantasien)
Aber am meisten genieße ich es, wenn der blöde Reino von Ren so richtig einen auf's Maul kriegt. ^^ (Hättest Du ruhig noch etwas genauer beschreiben können... ^^/ Bin ich pervers?!)
*knuddel*
goldenchie
Von: abgemeldet
2007-04-18T20:34:58+00:00 18.04.2007 22:34
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kommi eine ganze FF löschen kann!
Und selbst wenn das der Auslöser war, so war es sicher nicht deine Schuld PatriciaMeyerweb sondern ein Systemfehler ^__^
So, don't worry ^.~

Aber nun zum eigentlichen Kommi ^^
Ich finde deine FF auch einfach nur göttlich. Der Schreibstil und die Treue zu den Charas ist einfach ein Genuss zu lesen.

Du verstehst es einfach Spannung aufzubauen und zu halten. Auch wenn du Umgebungen oder Situationen beschreibst, sie sind auf keinen Fall langweilig oder störend.
Du hast einen tollen Wortschatz und kannst mit ihm auch perfekt umgehen ^^

Am liebsten würde ich auch etwas "negatives" (nur Lob zu schreiben ist ja fad :P) hinschreiben, aber mir fällt im Moment nichts ein. >.<

Na dann, auf weitere spitzen FFs ^o^
Von:  Kyoko-Hizuri
2007-04-18T20:32:12+00:00 18.04.2007 22:32
tut mir leid das ich das Kommi in alle 5 kaps reingestellt hab aber mir fiehl keine andere möglichkeit ein mich zu entschuldigen...außer das ich dir "erhlich" sagen kann du hast einen super schreib stil...das gefällt mir und wie du die Kaps so toll hinkriegst ist wirklich beneidenswert,
mach weiter so ich freu mich schon wenn alle Kaps wieder da sind...^0^...du läst mich jedes mal in die geschichte hinein versetzen und mitfühlen, mir kommen immer wieder die tränen wenn ich das Kap "Ein wahrer Alptraum" durchlese
also mach bitte schnell weiter
BIIIIIIIIITTTTTTTTTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!
*und noch mal es tut mir so leid**hastig verbeugt*
Von:  Kyoko-Hizuri
2007-04-18T20:23:21+00:00 18.04.2007 22:23
es tut mir soooooooooooooo leid
ich glaube das war meine schuld das die ff plötzlich verschwunden ist
ich hatte mir das 24 Kap durchgelesen und dann einen Kommentar geschrieben, als ich dann nochmal eins schreiben wollte (weil ich das Kap so klasse fand und sie noch mal durchgelesen hab)war sie plötzlich weg, ich muss glaube ich irgendwas falsch gemacht zu haben *ich kenn mich mit solchen sachen noch nicht so gut aus, bin noch nicht lange hier*
aber ich möchte mich wirklich entschuldigen, das war nicht meine absicht...ich könnte so was eigentlich niemals machen
(ich bin vor wut, weil die ff weg war, ausgerastet, hab überall im internet nachgeguckt und in tränen ausgebrochen)
deine ff war meine absolute lieblings ff
die ist so toll, romantisch, spannend, süchtig und so was von emotional das ich sie mir jeden tag durchgelesen habe, sie ist so was von suuuuuuuuuuuuuuper geil und hammer...><
Bitte lade schnell alle Kaps wieder hoch sodass ich sie mir wieder durchlesen kann
es tut mir ja soo leid , ich möchte mich bei dir entschuldigen auch dafür das du wegen mir alle Kommentare verloren hast...ENTSCHULDIGUNG...bitte sei nicht sauer
*vor dir auf die füße fallen*
du kriegst von mir auch für jedes Kap einen fetten kommi und langen kommi (ich werde gleich morgen nach der shule anfangen mit schreiben für die Kommis)
sie bitte nicht sauer auf mich...T______T
BIIIIIIIIITTTTTTTTTTEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!


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