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Prisoners of the night

BakuraxYami SetoxJoey
von

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Dämon gegen Dämon

33. Dämon gegen Dämon
 

Yami schluckte und seine Hand klammerte sich stärker um den Griff seines Schwertes. Bisher war noch nichts geschehen und er wusste genau warum. Zork suchte nach einem Schwachpunkt in seiner Verteidigung und tat dies, indem er ihn seit einiger Zeit umkreiste und hin und wieder die Richtung wechselte. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen gespannt, warteten auf den Angriff, doch dieser würde genau dann eintreten, wenn er unachtsam wurde, dass wusste der Schwarzhaarige. Und wenn die Angst ihn beherrschte würde so ein unachtsamer Moment schon sehr bald auftauchen, doch das musste er unbedingt verhindern.

Er versuchte sich zu erinnern, an all die Dinge, welche ihm Bakura erklärt hatte und die er als so unwichtig und belanglos empfunden hatte, dass er es nicht für nötig gehalten hatte aufzupassen. Wenn Bakura doch nun wenigstens hier wäre, wenn er unter den anderen Vampiren stehen und ihm die Daumen drücken würde. Es würde Yami zumindest einen Teil seiner Angst nehmen. Doch Bakura würde nie wieder bei ihm sein. Er würde nie wieder mit ihm streiten können. Nie wieder....

Hastig rief er sich selbst zur Ordnung. Er durfte jetzt einfach nicht abschweifen, sondern musste sich auf den Kampf konzentrieren. Alle Schritte durchgehen, die der Ältere ihm gelehrt hatte. Am wichtigsten war locker zu sein und sich nicht zu verkrampfen. Das Schwert war als Verlängerung des Armes anzusehen und so musste Yami auch damit umgehen, als ob es ein Teil von ihm wäre. Dann war da noch der Ort des Kampfes. Ein großes Feld, hauptsächlich bestehend aus Erde und Gras. Da es nass war dämpfte es die Geräusche, was sich zu seinem Nachteil, aber auch zu seinem Vorteil entwickeln konnte.

Tja und dann war da noch der Gegner. Nur blöd, dass Bakura ihm nie erklärt hatte, wie man am besten gegen übergroße Hunde vorging. Der Weißhaarige hatte damit wahrscheinlich gar nicht gerechnet und selbst wenn er versucht hätte Yami etwas von riesigen Wölfen als Gegner zu erklären – er hätte ihm wohlmöglich den Vogel gezeigt und in die nächste Klapsmühle einweisen lassen.

/Dann muss ich wohl oder übel selbst ran./ Ein Werwolf lief generell auf vier Beinen, war schneller als ein Mensch oder Vampir und hatte zu dem ein paar äußerst gefährliche Waffen, bestehend aus einem mit scharfen Zähnen bestückten Gebiss und kräftigen Klauen. Doch auch ein Werwolf hatte sicherlich Schwächen. Doch Yami kam nicht mehr dazu über diese nachzudenken, da Zork mit einem Knurren angriff, in dem er mit einem Satz auf den Vampir zustürzte und sich dann auf seinen Hinterpfoten aufrichtete, wodurch er Yami überragte.

Dies begriff zu spät, dass er einen Fehler begannen hatte, indem er zu sehr in seinen eigenen Gedanken abgedriftet war und versuchte sich durch ausweichen noch zu retten, doch die Vorderpfoten des Werwolfes pressten sich gegen seine Schultern und Yami, der dem Gewicht unmöglich standhalten konnte wurde unter dem Tier begraben.

Ein besorgtes Wehklagen ging durch die Reihen der Vampire. War der Kampf etwa nun schon beendet? Dem schien so, als Zork seine Zähne bleckte und sein gewaltiges Maul aufsperrte, um dem Vampir die Kehle durchzubeißen. So schnell ließ Yami sich jedoch nicht besiegen. Bei dem Sturz hatte er die Hand reflexartig fester um das Schwert gelegt, um es nicht zu verlieren. Zwar war es auf dieser Nähe hin weniger effektiv, da es so unhandlicher war, doch um zu verhindern, dass Zork in biss reichte es alle mal. Schnell riss Yami den Arm mit dem Schwert rum, sodass der Werwolf lediglich die Klinge zwischen die Zähne bekam und griff mit seiner noch freien Hand zu seinem Gürtel, um den Dolch hervorzuziehen, welcher bei dieser Nähe durchaus effektiv fungierte, vor allem wenn man seinen Opfer die Klinge über die Nase zog, denn wenn Yami eins wusste, dann das, dass eine der empfindlichsten Stellen bei Hunden die Nase war.

Wie erwartet jaulte Zork auf und Yami nutzte dessen Reaktion aus, um sich aus der Gefahrenzone zu bringen. Sein Aufstehen wurde mit einem Freudentumult seitens seiner Rasse und einem Aufheulen seitens der Mondanbeter kundgetan. Mit festen Blick sah der Schwarzhaarige seinen Gegner an, die Hand zwar noch immer fest, aber nicht mehr verkrampft um das Schwert geklammert. Nun, wo er mitten im Kampf war, fiel es ihm leichter sich zu konzentrieren. Die Angst war vergessen, stattdessen war er entschlossen den Sieg davonzutragen.

Seth beobachtete wie alle Anderen den Kampf vom Rand aus und seine Miene war verfinstert. Yami sollte besser aufpassen. Was eine kleine Unaufmerksamkeit für Folgen haben konnte war ihnen ja eben deutlich demonstriert worden. Dennoch musste er zugeben, dass der Dämon sich wacker schlug, obwohl er anfangs dem Kampf noch mit Unwohlsein entgegen gesehen hatte. Dennoch blieb Zork ein starker Gegner, einer den es sicherlich nicht sonderlich freute, wenn man ihn an der Nase, der empfindlichsten Stelle, verletzte.

Der schwarze Werwolf knurrte tief und bleckte seine Zähne, während er von Neuem damit begann Yami zu umkreisen. Er hatte den Vampir ein wenig unterschätzt, doch noch einmal würde ihm das nicht passieren. „Glückwunsch,“ knurrte er leise, ohne sein Kreise ziehen zu unterbrechen.

Verwundert hob Yami eine Augenbraue an, ließ sich jedoch nicht davon abbringen seinen Gegner genau zu beobachten. Wenn dieser glaubte ihn durch ein Gespräch ablenken zu können, dann hatte er sich gewaltig geschnitten. „Wozu?“ wollte er wissen.

„Das es dir gelungen ist mich mit deinem Zahnstocher zu verletzen. Aber glaub mir, noch einmal wird dir das nicht gelingen.“

„Sei dir da nicht so sicher,“ widersprach Yami und ging nun selbst zum Angriff über. Wenn er immer nur auf Verteidigung machte konnte er den Kampf nicht gewinnen und auch wenn dies eine gute Strategie wäre, damit der Gegner ermüdete, so hatte er eben erst am eigenen Leib erfahren, wie wenig er den Angriffen Zorks entgegensetzen konnte. Zwar war er ihm entkommen, doch wenn er nur eine Sekunde gezögert oder seine Gedanken nicht gesammelt hätte, dann wäre es vorbei mit ihm gewesen.

Nein, er musste selbst angreifen, dabei die empfindlichen Stellen der Mondbestie verletzen, um sie weiter zu schwächen. Yami schwang das Schwert und zielte mit der Klinge auf den Kopf Zorks, dieser sprang jedoch zur Seite und wich ebenso dem Dolch aus, indem er den Kopf nach unten senkte, um mit seinen Zähnen nach dem Bein des Vampirs zu schnappen. Dieser bemerkte dies gerade noch rechtzeitig und sprang hastig zurück. Der Werwolf setzte ihm nach und hob einer seiner kräftigen Pranken, um zum Gegenschlag auszuholen, woraufhin der Violettäugige sich zur Seite drehte und den daraus entstandenen Schwung nutzte, um Zork sein Schwert um die Ohren sausen zu lassen, doch die Klinge durchschnitt bloß Luft, da sich ihr Ziel rechtzeitig geduckt hatte.

Eine Ewigkeit lang, so schien es, wichen die beiden Kontrahenten immer wieder ihren Angriffen aus, ohne den anderen verletzen zu können, sodass es den Anschein eines Tanzes erweckte, oder einer dieser Stundshows, in denen es zwar so aussah, als ob die Darsteller aufeinander einschlugen, sich jedoch noch nicht mal berührten. Werwolf und Vampir drehten sich, hoben ihre Waffen, die jedoch anstatt warmes Fleisch zu durchschneiden, höchstens auf die Waffe des Gegners trafen, um abgeblockt zu werden. Eine ganze Zeit wiederholte sich dieses Spiel immer wieder, bis die ersten Anzeichen von Erschöpfung zu sehen waren. Während Yami der Schweiß auf der Stirn geschrieben stand, begann Zork zu hecheln, wenn er sein Maul nicht geöffnet hatte, um mit seinen kräftigen Zähnen zuzuschnappen.

Bald schon würde es nicht mehr auf Stärke ankommen, sondern auf den, der die längste Ausdauer hatte. Feiner Nieselregen setzte ein, tropfte auf Haut und Fell der beiden Kämpfenden, an welchen Erde und Gras klebte. Bisher war noch kein Blut geflossen, wenn man von Zorks Nase absah, doch dies sollte sich schon sehr bald ändern. Zork stellte sich erneut auf die Hinterläufe und schlug mit seiner Tatze nach dem Oberkörper Yamis. Dieser wich zwar aus, rechnete jedoch nicht damit, dass die zweite Pranke noch folgen würde und wurde von der Wucht des Schlages zu Boden geschleudert. Ein stechender Schmerz jagte durch seinen Brustkorb, während er über die nasse Wiese rollte und dann wieder auf die Füße sprang. Zork grinste gehässig, als er das Blut sah, welches damit begann das weiße Hemd zu tränken. „Das war’s für dich Blutsauger,“ knurrte er siegessicher, doch Yami funkelte ihn nur finster an und seine Hand lag wieder feste um den Schwertgriff, als der Werwolf zu einem erneuten Angriff ansetzte.

„Sei dir da nicht so sicher,“ zischte Yami zurück und es gelang ihm die nächste Attacke abzublocken. Die Wunde pochte leicht, doch war es nichts ernsthaftes. Der Lederharnisch hatte den Großteil des Schlages aufgefangen, dennoch waren die spitzen der Krallen hindurch gedrungen und hatten ihm die Haut aufgeschlitzt. Zusätzlich hatte er, als er zu Boden fiel, den Dolch verloren, doch ihn zu suchen, dafür hatte er nun keine Zeit, sondern musste die nächsten Attacken abwehren und dann selbst die Chance ergreifen Zork zu verletzen.

Eine ganze Zeit über schien es, als ob der Werwolf erneut die Oberhand über den Kampf gewonnen hätte, doch ein überraschtes ‚Oh’ ging durch die Reihen der Vampire, als Zork aufheulte und die Schwertklinge ihres Artgenossen dunkelrot gefärbt war. Es war so schnell gegangen, dass kaum jemand gesehen hatte, wie Yami es genau angestellt hatte. Der Schwarzhaarige hatte getan, als ob er den Angriff Zorks nicht hätte ausweichen können und dann den Moment von dessen Siegessicherheit ausgenutzt, um ihm sein Schwert in die Brust zu rammen. Nach diesem Schlag hatte der Vampir schnell ein wenig Abstand zwischen sich und seinem Feind gebracht und beobachtete nun genau, wie dieser auf seine Tat reagierte. Allmählich fiel es ihm schwerer auszuweichen und die Angriffe zu blocken, doch wenn er Zork ernsthaft verletzt hatte, dann hatte er wieder einen Ausgleich errungen.

Doch so leicht, wie Yami es sich dachte, war es nicht. Zwar hatte er Zork eine tiefe Wunde zugefügt, allerdings war Schmerz etwas, was einen Werwolf stärkte. Schmerz machte ihn wütend, konnte sogar dazu führen, dass sie in Raserei gerieten und töteten dann alles, was ihnen in die Quere kam. Der Dämon nahm diese Veränderung deutlich war und selbst wenn er es nicht getan hätte, so sah er sie deutlich in den tiefschwarzen Augen seines Gegners. Yami spannte sich an, während Zork mit tiefen Knurren auf ihn zuschritt, mit einer gefährlichen Ruhe. Der Regen wurde ein wenig stärker und ein kalter Wind fegte über das Feld, obwohl es doch eigentlich Sommer war.

Dann, ohne Vorwarnung stürmte Zork los und setzte zum Sprung an, um Yami unter sich zu begraben. Dieser wich zwar aus, doch der Werwolf war ebenso schnell herumgewirbelt und versuchte es erneut. Es schien, als ob jegliche Schwäche und Erschöpfung aus dem Körper Zorks verschwunden wäre und dies bereitete Yami deutlich Schwierigkeiten, denn seine Kräfte verließen ihn mehr und mehr, mit jedem geblockten Angriff und jedem Sprung zur Seite. Wenn er sich nicht bald etwas einfallen ließ, dann gewannen die Werwölfe den Krieg und besiegelten somit das Schicksal aller Vampire.
 

Verwundert hob Joey den Kopf, als er ihrem Ziel allmählich näher kamen und schon von weiten den Menschenauflauf nahe dem Fluss sah. Der Wind trug ihm deutlich den Geruch von Vampiren, als auch Werwölfen zu, doch es machte nicht den Anschein, als würden sie sich bekriegen. Stattdessen schienen sie bei irgendetwas zuzusehen. Bloß was? Kisara schien darauf eine Antwort zu haben, was auch nicht sonderlich verwunderlich war, denn immerhin konnte sie fliegen und wusste somit schon längst über das bescheid, was sich dort abspielte. Aufgeregt flatterte sie um Joeys Kopf herum und machte den Werwolf damit so gespannt auf das, was auf dem Feld geschah, dass er früher als beabsichtigt von dem Baumstamm in die Fluten sprang und von dort aus ans Ufer schwamm. Hier war die Strömung nicht so stark, sodass ihm das auch relativ leicht fiel.

Wieder auf trockenem Boden schüttelte er sich ausgiebig, um sein Fell somit ein wenig zu trocknen, während Kisara neben ihm landete und ihre Vampirgestalt wieder annahm. „Yami kämpft gegen einen der Werwölfe,“ platzte sie sogleich heraus, woraufhin sie Joey ungläubig ansah.

„WAS?“ fragte er und senkte dann beklemmend den Blick. Für ihn war die Situation eindeutig. Bakura war es weder gelungen Yami zu retten, noch ihn zu töten. Stattdessen besaß Seth noch immer die Kontrolle über den Dämon und ließ ihn nun für sich den Krieg kämpfen. Die Werwölfe schienen sich vor dessen Kraft wohl zu fürchten, deshalb kämpfte momentan nur einer von ihnen gegen ihn. „Verdammt, wir müssen Seth daran hindern noch länger Kontrolle über Yami auszuüben! Vielleicht könnten wir so verhindern, dass der Krieg fortgesetzt wird!“ rief er und lief direkt auf die Vampire zu, sodass Kisara Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen, denn schließlich war sie um einiges langsamer, als ihr vierbeiniger Freund.

Schnell hatte der Blonde die Reihen der Vampire erreicht und lief zwischen ihnen hindurch, zu Seht. Zu seiner Verwunderung versuchte keiner der Blutsauger ihn anzugreifen, sondern wichen ihm eher aus. Doch darum konnte er sich auch noch später Gedanken machen. Mit einem Knurren stürzte er sich auf Seth und riss ihn mit sich zu Boden, da dieser nicht mit so einen Überfall gerechnet hatte und starrte verwirrt und überrascht in das Gesicht des Werwolfes. „Was soll das?“ fragte der Braunhaarige. „Habt ihr Werwölfe etwa so wenig Ehre, dass ihr euch nicht mal mehr an Abmachungen haltet?“

„Von was für Abmachungen sprichst du, Seth?“ knurrte Joey und bleckte seine gefährlichen Reißzähne.

„Von was für einer Abmachung ich rede?“ fragte Seth ungläubig und versuchte den schweren Körper von sich zu drücken. „Hast du etwa die bisherige Zeit über geschlafen?“ fauchte er. „Geh endlich runter von mir!“

„Von was für einer Abmachung sprichst du??“ beharrte Joey und anstatt den dem Vampir abzulassen, beugte er sich nur noch tiefer über ihn. „Du lässt Yami meine Rasse auslöschen und wenn du seinen Geist nicht auf der Stelle frei lässt, dann werde ich dich hier und jetzt töten!“

„Yami ist frei!“ verteidigte der Braunhaarige sich und blickte seine Vampire auffordernd an ihm zu helfen und von dem Werwolf zu befreien.

„Lüg nicht!“ knurrte Joey und seine Krallen bohrten sich in eine von Seths Schultern. „Wenn dem so wäre würde Yami nicht kämpfen!“

„Joey, lass ihn los!“ bat Kisara, die den Schauplatz nun ebenfalls erreicht hatte und wurde verwundert von dem Blonden angesehen. „Du interpretierst die Situation falsch. Sie kämpfen keine Krieg, sondern einen Zweikampf,“ sagte sie, denn durch ihre Beobachtungen aus der Luft wusste sie mehr, als der Werwolf, der nun von Seth abließ und fragend die Weißhaarige anblickte.

„Ein Zweikampf? Wozu das?“

„Die Werwölfe haben unser Schloss belagert,“ begann Seth an Kisaras Stelle zu berichten, konnte seinen Blick jedoch nicht von ihr wenden, sondern betrachtete ungläubig die weißen Haare und blauen Augen. „Es war Yamis Idee den Krieg mittels eines Zweikampfes zu beenden. Die Rasse, die verliert, legt ihr Schicksal in die Hände der Sieger....du bist Kisara, nicht wahr?“ denn letzten Satz hatte er nur geflüstert und konnte seinen Blick nicht von dem Weibchen abwenden, die trotz der momentanen Situation, unter diesem Blick sachte errötete. Joey kam sich ziemlich übergangen vor und schnaubte verächtlich.

„Ja...,“ sagte Kisara leise. „Aber woher kennt Ihr meinen Namen?“

„Ich bin der Urenken Sethos. Er erwähnte dich des Öfteren in seinen Briefen.“

„Verstehe.“ Die Weißhaarige wand den Blick von dem Braunhaarigen ab und richtete ihn nun wie Joey auf die Kämpfenden, doch Seths Augen ruhten noch immer auf ihr. Es war kein Begehren, welches ihn dazu brachte, sondern die Tatsache, dass Kisara gelebt hatte, als der erste Dämon geboren worden war. Sie würde ihm alle Antworten auf seine Fragen liefern können und dann würde er endlich wissen, ob die Atemus machbesessen waren. Noch immer interessierte ihn dies, auch wenn Yami ihn eines besseren belehrte.
 

Dieser erreichte allmählich die Grenzen seiner Kraftreserven, wie Joey feststellte. Zork war in Rage, auf Grund der ihm zugefügten Wunde. Der Blonde wusste genau, wie unberechenbar ein Werwolf in so einem Moment werden konnte. Es ähnelte dann stark dem Verhalten, eines Welpen bei Vollmond. Werwölfe verloren in so einem Zustand schnell die Kontrolle über sich und töteten dann alles, was ihnen in die Quere kam, bis ihr Zorn abgeklungen war. Sie waren dann, wie Dämonen....nur ging ihr Zustand vorüber, während der der Vampire solange andauerte, bis es kein Blut mehr zu trinken gab.

Yami stolperte immer wieder rückwärts und versuchte nur noch irgendwie den Angriffen Zorks auszuweichen, hoffte dass dieser bald müde wurde und er zurückschlagen konnte, doch schien der Werwolf in seiner Raserei keinerlei Erschöpfung zu spüren und der Vampir war auch nicht mehr so unverletzt, wie noch einige Minuten zuvor. Ein blutige Wunde zog sich über seine Wange, ebenso wie sein Arm von den Krallen aufgerissen worden war. Doch wenigstens handelte es sich nicht um seinen Schwertarm.

Erneut sprang Yami zurück, stolperte dabei jedoch über eine Unebenheit im Boden und strauchelte. Zork nutzte diese Chance sofort und packte das Bein des Vampirs mit seinen Zähnen, was diesen einen schmerzhaften und überraschten Aufschrei entlockte. Doch war das noch längst nicht alles, denn der Werwolf zog an den Bein, sodass Yami stürzte und biss dann so fest zu, dass der Schwarzhaarige glaubte Zork wolle ihm das Bein abbeißen. Doch DAS würde er garantiert nicht zulassen. Mit seinem noch freien Bein trat er nach dem Werwolf und ein Janken sagte ihm, dass er getroffen hatte. Die Zähne lockerten sich ein wenig und hastig zog Yami sein Bein zurück und brachte sich ein Stück in Sicherheit.

Keuchend biss er die Zähne zusammen und versuchte sein verletztes Bein nicht zu belasten. Nun hatte er ein ziemlich großes Handicap und ob er so überhaupt noch eine Chance hatte zu gewinnen war mehr als fraglich. Doch noch durfte er nicht aufgeben! Er musste kämpfen, solange es ihm möglich war, denn zumindest das war er seiner Rasse schuldig, wenn es ihm schon nicht möglich war sie zu schützen. Mit beiden Händen umfasste er nun den Schwertgriff, um mehr Kraft zu haben, wenn er Angriffe abwehrte, doch irgendwann würde er auch wieder angreifen müssen – bloß wie?

Yami kam nicht mehr dazu sich eine mögliche Strategie zurechtzulegen, denn Zork griff erneut an, warf sich erneut auf die Hinterpfoten, um den Vampir wie zu Beginn ihres Kampfes zu Boden zu stürzen und diesmal würde dieser ihn nicht daran hindern, ihm die Kehle durchzubeißen. Yami hob das Schwert über den Kopf und hielt es Zorks Maul entgegen, sodass er sich mit dem Gebiss in der Klinge verfing, während seine Pfoten auf den Schultern des Vampirs ruhten. Dieser stemmte all sein Gewicht dagegen, um Zork standhalten zu können und sog zischend die Luft ein, als der Schmerz durch sein Bein jagte, als es belastet wurde. Doch er brauchte dessen Stützte jetzt, um nicht umzufallen. Er musste den Schmerz jetzt um jeden Preis aushalten.

Ein merkwürdiges Knacken weckte seine Aufmerksamkeit und ließ ihn den Kopf heben, bis seine Augen das Schwert erblickten, welches noch immer mit Zorks Gebiss verhakt war, doch merkwürdige Risse begannen sich auf dem Metall zu bilden und ohne es verhindern zu können, musste Yami zusehen, wie die Klinge zerbarst und ihre Stücke mit einem dumpfen Geräusch im Gras landeten. Sogleich tauchte er unter Zorks Pfoten hinweg und rollte sich über den Boden außer Reichweite, während das, was eben passiert war, langsam zu ihm durchsickerte und mit geschocktem Unglaube betrachtete er das zerstörte Schwert.

Sein Bein protestierte deutlich mit Schmerz, gegen weitere Belastungen, Yamis rasselnder Atem verriet seine Erschöpftheit und nun war auch noch seine letzte Verteidigung dahin. Die Amethyste richteten sich auf Zork, welcher bellend auflachte und sich ihn mit einem gefährlichen Blick in den Augen näherte, entschlossen seinen Feind nun zu töten. /Wie kann ich jetzt noch gewinnen?/
 

Auf der andere Seite des Schlosses schlich die bisher noch fehlende Gruppe durch das dichte Geäst des Waldes. Seto führte den Trupp an und sah sich aufmerksam um. Schließlich waren sie den schützenden Mauern bereits sehr nahe und sicherlich versteckten sich hier irgendwo Wachen, die Fremde wie sie fernhalten sollten. Direkt hinter ihm war Marik, der sich ebenso vorsichtig umsah und bereits sein Schwert gezogen hatte, um sich sofort verteidigen zu können, sollte sie jemand angreifen. Das Schlusslicht bildete Yugi und Tea, von denen letztgenannte am erstgenannten hing und sich ängstlich nach allen Seiten umblickte. Noch immer hatte sie Angst vor einem Kampf mit einem Vampir oder Werwolf, doch ihr Wille ihrer neuen Familie beizustehen war stärker als der der sicheren Flucht.

Obwohl Seto die Augen offen hielt war es Marik, der als erstes bemerkte, dass Feinde in der Nähe waren. Er legte eine Hand auf die Schulter des Braunhaarigen, um ihn zum Halt zu bewegen. „Es riecht nach Werwolf,“ sagte er leise und deutete in die Richtung, aus welcher der Geruch kam.

Seto dankte ihm mit einem kurzen Nicken für diese Information und zog dann eine Schusswaffe aus der Innentasche seines Mantels hervor. Ihr Magazin war mit Silber gefüllt, denn angeblich sollten diese ja gefährlich oder auch tödlich für Werwölfe sein. Nun ob dies stimmte, würde sich sicherlich gleich herausstellen. „Versteckt euch in den Büschen und wartet, bis ich ihn erledigt habe,“ ordnete er an, woraufhin Yugi ihn entsetzt ansah.

„Du kannst doch nicht alleine gegen ihn vorgehen! Wir können dir helfen, ihn zumindest ablenken.“

Die blauen Augen verengten sich. „Ihn ablenken? Schon vergessen, dass ihr nicht kämpfen könnt? Ihr wärt mir nur im Weg!“ zischte er, woraufhin Marik verwundert eine Augenbraue anhob.

„So wie ich das sehe machst du dir Sorgen um uns...warum?“

Der Braunhaarige antwortete nicht, sondern wand sich einfach um und marschierte in die Richtung, die der Vampir ihn gezeigt hatte. „Tut einfach, was ich gesagt habe,“ verlangte er und marschierte davon. Sie hatten recht. Warum machte er sich Sorgen um sie? Es waren doch bloß irgendwelche wildfremden Vampire! Die ganzen Geschehnisse der letzten Tage schienen ihn völlig konfus gemacht zu haben, dies schien ihm die einzig plausible Erklärung.

Seto hob den Kopf, als er ein tiefes Knurren wahrnahm und blickte dann nach links, wo ein riesiger grauer Werwolf auf ihn zukam, welcher es von der Größe her locker mit der Joeys aufnahm. „Riech ich richtig?“ fragte das Tier und bleckte seine gefährlichen Zähne. „Menschenfleisch? Kommt die Beute etwa immer so bereitwillig zum Anubis Clan?“ wollte er wissen und kam langsam auf sein vermeintliches Opfer zu, welches die Waffe hob und zwischen die Augen des Werwolfes richtete.

„Ich rate dir nicht näher zu kommen,“ zischte er und entsicherte die Waffe.

„Das Menschlein will auf mich schießen? Sei doch kein Dummkopf. Wenn du brav bist verspreche ich dir, dich auch schnell zu töten.“

„Kein Interesse!“ antwortete Seto zischend und fixierte weiterhin den Werwolf, nicht ahnend, dass sich ihm ein weiterer von hinten näherte, doch seinen Blut trinkenden Begleitern fiel es auf.

„Seto, hinter dir!!“ brüllte Tea und sprang aus ihrem Versteck, ebenso wie die anderen beiden Vampire. Dann ging alles sehr schnell. Seto wirbelte herum und sah nur noch, wie sich ein gewaltiges Fellbündel auf ihn stürzte und kurz darauf ein stechender Schmerz durch seinen Arm jagte. Der Graue lief nun knurrend auf die Vampire zu, welche hastig die Flucht ergriffen. „Wir müssen fliegen!“ rief Marik, als ihm klar wurde, dass ihr Verfolger sie schon sehr bald einholen würde und wurde dann zum Falken. Sein empfindliches Gehör nahm einen Schuss war und er hoffte, dass mit Seto alles in Ordnung war.
 

Dieser schob den toten Werwolf von sich und richtete sich mit schmerzverzerrten Gesicht auf. An seinem Arm klaffte eine tiefe Wunde und sie brannte, als ob man sie in Säure getaucht hätte. Als er den Ärmel seines Hemdes hochschob musste er feststellen, dass sich der Rand der Wunde schwarz gefärbt hatte. Zusätzlich verschwamm seine Sicht und ihm wurde schwindelig. Dennoch zwang er sich weiter zu gehen, eine Hand um seinen verletzten Arm, die andere um die Schusswaffe geklammert. Er musste den anderen Werwolf finden, bevor er die Vampire umbrachte.

Doch sonderlich weit kam Seto nicht. Die Beine knickten ihm weg und er fiel ins Laub. Alles um ihn herum drehte sich, sodass er die Augen schließen musste und von der Wunde ausgehend breitete sich eine unerträgliche Hitze in seinem Körper aus. Ein schmerzhaftes Keuchen kam ihm über die Lippen, ehe er das Bewusstsein verlor.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kuribo
2009-03-17T20:18:53+00:00 17.03.2009 21:18
JUCHU !! Es geht weiter. Toller Zweikampf. Aber bitte beeile Dich, weil zum einem Yami kaum noch stehen kann und Seto können wir ja auch nicht im Wald liegen lassen. Wunderbar spannend geschrieben - Du kannst es einfach. Liebe Grüße und eine Umarmung von Kuribo


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