Zum Inhalt der Seite

Fighting Dreamers

Kämpfe für deine Träume!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Von Leid und Liebe

Aus Mangel an Zeit
 

Ein Schrei durchfuhr den Wald und erreichte unbewusst die Ohren einiger Konoha-Nin. Neji horchte auf.

„Was ist los, Neji-kun?“ fragte TenTen besorgt, als sich ihr Freund aufrichtete und sich aus ihrer Umarmung löste.

„Ich dachte ich hätte einen Schrei gehört. Du etwa nicht?“

„Das war sicherlich nur ein Räuber, der in eine Tierfalle gelaufen ist. Das passiert doch ständig. Sieh nicht immer alles als Verschwörung.“

Gerade einmal zwei Wochen waren sie beide nun zusammen, und schon ging dem Mädchen ihr Freund gewaltig auf die Nerven. Sie zog ihn mit sanfter Gewalt zurück und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich abermals in seine Arme legte. Doch trotz diesem wohligen Gefühl beschlich nun auch sie eine böse Vorahnung.
 

Sasuke schwitzte. Seine Hände verkrampften sich, als er die vielen Bilder vor seinen Augen sah. Tote Menschenkörper, die seiner Eltern. Rote Sharingan Augen, die ihn böse anblitzten und sich voller Mordlust im Mond widerspiegelten. Die unendliche Dunkelheit, als sein Wille unter Orochimaru gebrochen wurde. Sakuras verweinte Augen, als er sie und Konoha verließ.

Das waren nur wenige Ausschnitte aus seinem Leben, die er vor seinem geistigen Auge erfassen konnte. Doch da war noch viel mehr, welches er nicht sah, sondern nur dessen unendliche Schmerzen in seinem Kopf vernahm.
 

Narutos Faust ballte sich, Sakura rollte eine Träne über die Wange. Es war schon schmerzhaft genug nur zuzusehen und nichts tun zu können. Wie musste sich erst Sasuke fühlen, der diese Qualen am eigenen Leibe erfuhr?

Doch noch konnten sie nichts tun. Noch war es zu früh.

Der Chaosninja spürte eine Hand auf seiner Schulter, die ihn zurückhielt. „Noch bringt es nichts, Naruto. Warte, bis wir die Schwachstelle nutzen können.“

„Sakura-chan…es ist, als ob er jede Sekunde ein Stück weit stirbt. Ich kann nicht tatenlos herumsitzen!“

„Naruto, hör mir zu verdammt“ Ihre Stimme wurde fester und mahnender. „Wenn es sein muss, dann binde ich dich irgendwo an, verstanden? Aber wenn du jetzt auf Orochimaru zustürmst, dann bringst du dich und sogar Sasuke in unnötige Gefahr. Und dann hilfst du keinem was. Alleine kann ich es nicht mit ihm aufnehmen, das weißt du. Ich brauche dich! Wir müssen zu zweit angreifen, damit wir wenigstes den Hauch einer Chance haben.“

Naruto sank auf seinen Platz im Dickicht zurück und sah sie ernst an. „Gut, ich vertraue dir. Aber lange kann ich mich nicht mehr zurückhalten, das weißt du.“

Sie nickte.

Ja, lange würde er es wirklich nicht mehr können, denn erste größere Chakraschwälle gingen von ihm aus. Kyuubi würde sich nicht mehr allzu lange aufhalten lassen.

Erneut stieß der jüngste Uchiha einen Schrei aus, der tief durch das Dickicht drang.
 

„Neji-kun, verdammt, was ist jetzt schon wieder?“ TenTen blitzte ihn böse an, bald würde sie die Geduld verlieren. Doch…da war etwas.

„Was zum…?!“

„Spürst du es auch endlich, Ten-chan? Nur ganz schwach, aber etwas ist hier nicht in Ordnung. So viel ist klar.“ Die Kunoichi nickte und streifte sich nun ebenfalls ihre Sachen über. Neji ergriff ein paar Kunai und Shuriken und lief aus dem Haus seiner Freundin.

Diese packte nun ebenfalls das nötigste ein und folgte ihm eilig.

Vielleicht war nichts, aber ihr Bauchgefühl hatte sie nur selten getäuscht. Das letzte Mal war es der Sommer vor zwei Jahren, als Sakura und Ino sie überredet hatten, ihr selbstgekochtes Sushi mit dieser ekelhaft scharfen Sauce zu probieren. Eine Magenverstimmung für knappe 8 Tage war die Folge.

Aber diesmal war es kein Sushi.
 

„Wow, ich wusste nicht, dass du so Herzklopfen bekommst, wenn du mich ansiehst.“

„Halt die Klappe Shikamaru, da hat jemand an die Türe geklopft.“ fauchte Ino, als sie das Geschenkspapier beiseite legte und zur Eingangstür des großen Hauses ging. „Blödmann“ zischte sie kaum merklich, als sie die Türklinke ergriff und sich gleichzeitig wunderte.

Wieso sollte jemand klopfen, wenn doch die Ladentüre ums Eck offen stand?

Bevor sie sich selbst antworten konnte, erblickte sie TenTen, wenige Meter hinter ihr Neji.

„Hallo, was kann ich für euch tun? Vielleicht ein schönes Valentinstagssträußchen, Moment mal, es ist Herbst…oder vielleicht ein hübsches Hochzeitsbucket oder gar schon was für die Taufe…aber ich wüsste nicht, dass du schwanger…“

„Halt die Klappe, Ino-chan und komm mit!“ Es war nicht TenTens Art jemanden zu unterbrechen, besonders nicht Ino, aber diese Lage erforderte drastische Maßnahmen.

„Was zum…? Was soll den das, hey!“ wehrte sich Ino, ließ sich aber mehr oder weniger bereitwillig mitschleppen.

„Keine Zeit für Erklärungen! Ist wer bei dir?“

„Ja, Shikamaru, aber…kannst du mir erklären was hier los ist?“

„Nein, später, gleich, Shikamaru!“
 

Narutos Faust zitterte noch unkontrollierter, seine Augen färbten sich langsam rötlich und sein Gesichtsausdruck glich mehr einem Tier als einem Menschen. Sakura legte beruhigend die Hand auf seine Schulter.

„Gedulde dich bitte, nur noch ein paar Minuten. Bitte. Zügle deine Wut, nichtmal mit Kyubi kannst du Orochimaru besiegen. Nicht wenn er in dieser Phase ist.“
 

Sasuke keuchte unter den unendlichen Schmerzen.
 

Doch nun war Rache fällig. Auch wenn er sie betrogen und belogen hatte, auch wenn er sie verletzt und hintergangen hatte, selbst wenn er sie danach töten würde, alles war ihr egal. Alles, bis auf die Tatsache, dass Sasukes Leben bald ein jämmerliches Ende finden würde, ihm nicht gerecht. Seinem Ruf nicht gerecht. Einsam am Waldboden verkümmern, vor Schmerz und durch die Hand des Mannes, den er als zweit liebstes töten wollte.

Sakura konnte nicht mit ansehen, dass Sasukes Geist nach und nach zerbrach. Das konnte sie ihm nicht antun, auch jetzt nicht, nach all den Gemeinheiten und verletzenden Dingen, die er zu ihr gesagt hatte.
 

Die Fingerzeichen wandelten sich auf Orochimarus Hand und formten das Symbol des Widders. Das zweite Schwert leuchtete auf. Doch noch raste es nicht auf das wehrlose Opfer, Sasuke, herab. Noch zitterte es, Orochimaru brauchte noch ein wenig mehr Kraft und somit auch Zeit. Es waren nur wenige Sekunden, doch genau auf diese Sekunden hatte Sakura gewartet.
 

„Es tut mir leid, Naruto-kun…“ Sakuras Stimme versagte und Tränen fanden ihren Weg nach draußen, tropften auf dem Erdboden.

Wie in Zeitlupe sah es der Chaosninja. Sah, wie seine beste Freundin sie vom Erdboden erhob und weinend auf Orochimaru zustürmte.
 

Ino, TenTen, Neji und Shikamaru erstarrten. Auch Lee und Hinata, die sie noch schnell abgeholt hatten, stoppten und sahen wie Sakura auf die beiden Kontrahenten stürmte.

Und dann ging alles ganz schnell. Schreie von Naruto, Hinata und Ino, ein Schluchzen von TenTen, Lees verzweifelter Ruf „Nicht, Sakura-san!“ und der verzweifelte Versuch, sie aufzuhalten, abgehalten von Neji, der Ino gerade noch abfangen konnte.

Kurz vor Orochimaru machte Sakura kehrt und stieß Sasuke beiseite. Er fiel hin wie eine leblose Puppe, hatte die Augen aber geöffnet, den Blick auf das grausame Schauspiel gerichtet, welches sich nun vor ihm und den andere eröffnete.
 

Sakura blieb noch wenige Sekunden schwerelos im Fall, bevor das zweite Schwert mit gewaltigem Dröhnen einen breiten Lichtstrahl entsendete und sie laut aufschrie. Blut ergoss sich über ihre Ninjakleidung. Es war ihr eigenes. Niemand sah, wieso, es waren weder Waffen noch Chakra zu sehen, doch wahr und gut zu sehen war, dass Sakura litt. Sie litt in diesen wenigen Sekunden Höllenqualen, die eigentlich Sasuke galten. Orochimaru sah mit Entsetzen die Szenerie an, doch nicht aus Sorge um die junge Frau, sondern aus Ärger, dass er sein Ziel verfehlt hatte.

Langsam begannen sich ihre Kleider in Fetzen zu reißen, der Saum der säuberlich genähten Hose riss auf und trennte die knielange Hose bis zum Oberschenkel auf. Das Oberteil zerfledderte. Der Strahl erlosch, mit ihm auch das Tosen des Schwertes und schließlich Sakuras Schreien.

Wie in Zeitlupe, getragen von furchtbaren Schmerzen, fiel sie zu Boden und blieb regungslos liegen. Narutos Schrei vermischte sich mit Inos und Hinatas, alle drei liefen zu ihrer Freundin.
 

Neji stand noch immer fassungslos da. Was war das? Er war, genau wie die anderen erst später hinzugekommen und hatte keinerlei Ahnung, um welches Jutsu es sich handelte. Doch diese zerstörerische Kraft…war das wirklich ein einfaches Jutsu?

Er blickte von Sakura zu Orochimaru. Keiner der Anwesenden konnte sich rühren. Lediglich die drei Ninjas an Sakuras Seite versuchten sie anzusprechen. Selbst der San-Nin starrte wutentbrannt auf das Szenario.

So viel Kraft hatte es gekostet diese verbotene Technik anzuwenden. Nun waren seine Reserven zur Neige gegangen. Hätte er Sasuke damit getötet, dann wäre das Chakra des Uchihas geradewegs in ihn übergegangen und er hätte wieder Kraft um zurück nach Oto zu gehen. Doch so?
 

Neji blickte weiter an die Stelle, wo Sasuke liegen sollte, nachdem er weggestoßen wurde. Doch da war nur Gras.

Hektisch sah sich der Hyuga um. „Wo ist Uchiha verdammt?“ Nirgends konnte er ihn entdecken. „Junge, mach keinen Scheiß!“ zischte er, doch seine vorher gestellte Frage wurde keine Sekunde später beantwortet. Ein helles, blau-weißes Licht lenkte jegliche Aufmerksamkeit auf den Uchiha. Er rannte. Rannte direkt auf Orochimaru zu.

„Sasuke!“ mehrere Schreie erschallen zur gleichen Zeit, wenige Augenblicke später lag der große San-Nin mit weit aufgerissenen Augen am dreckigen Waldboden.
 

„Naruto-kun?“ Sakura zupfte leicht an Narutos Hose, der Blick des Ninjas war auf Orochimaru und Sasuke gerichtet, die beide leblos am Boden weilten.

„Sakura-chan?“

„Sakura-chan! Wie geht es dir?“ fragte Hinata, die nun ebenfalls bemerkte, dass ihre Freundin lebte und auch Ino davon in Kenntnis setzte.

„Kann…kann ich mit Naruto alleine sprechen, bitte.“ Die beiden Mädchen nickten und erhoben sich ohne Widerrede, auch wenn sie es nicht verstanden.
 

Sakura setzte sich auf ohne eine Miene zu verziehen. Die unvorstellbar großen Schmerzen ließen sie äußerlich kalt. Liegen zu bleiben wäre sicherlich gesünder und weniger schmerzhaft, doch wie eine Sterbende wollte sie nicht aussehen.
 

„Sakura-chan? Was ist denn los?“

„Hör mir zu, Naruto-kun-“

„Und wieso nennst du mich Naruto-kun? Das machst du doch sonst nie!“ Dem Blonden standen Tränen in den Augen. Sakura konnte zwar hervorragend lügen, doch ihn anzulügen, das hatte sie noch nie gewagt und sie wollte es auch nicht.

„Bitte, lass mich ausreden.“ Woher kam diese Kraft mit der ihre Stimme gefestigt wurde? Woher dieser kleine Funken Elan, wo sie doch endlich sterben wollte? Sie machte jeden Eindruck, den einer Verletzten, den einer Leidenden, doch wie eine Sterbende sah sie bei Gott nicht aus. Sterben…genau das würde sie. Früher oder später. „Naruto, hör zu, es ist mir wirklich ernst.“
 

Wenige Meter abseits war jeder mit seiner eigenen Welt beschäftigt. Während Ino mit äußerster Vorsicht und einem unguten Gefühl nachsah, ob Sasuke oder Orochimaru noch lebten, schwiegen alle anderen.

War es nun endgültig vorbei? Würde Sasuke oder gar der San-Nin noch leben? Was passierte nun mit Sakura? Was war das für eine unglaubliche Kraft, die sie so leiden ließ? Was würde nun passieren? Und vor allem, wieso wollte die Rosahaarige mit Naruto alleine sprechen?
 

„Ich weiß nicht wie lange, aber ich werde definitiv bald sterben.“ Sie sagte es, als sei es die natürlichste Sache der Welt, mit 17 zu sterben. Naruto schluckte. „Doch bevor ich das tue, möchte ich dich um ein paar Gefallen bitten.“

„Nein.“

Sakura sah ihn ungläubig an. „Wie bitte?“

„Nein. du wirst nicht sterben.“ Die erste Träne rollte über seine Wange, seine Lippen bebten und seine Stimme war verlegt. „Du stirbst mir nicht einfach! Wir werden zusammen alt, du mit Sasuke, ich mit Hinata, und wir beide als beste Freunde, ist das klar? Und bevor…“ er schluchzte. „…bevor du nicht 80 bist beißt du nicht ins Gras!“

Er schlug gegen den Baumstamm, an den er angelehnt saß. „Ist das klar?!“

Sakura sah zu Boden und lächelte traurig. „Ach Naruto. Wir sind Shinobi. Unsere durchscnittliche Lebenserwartung liegt bei dreiunddreißig. Da kann ich diese tolle Statistik schon mal um ein paar Jahre unterschreiten.“

„Was ist mit unseren Träumen?“

„Das waren und sind nur Träume. Wir wissen beide, dass wir keine Familie gründen können. Wir haben uns dafür entschieden, Ninjas zu sein.“

Sie sah wieder auf, dem Ninja genau in die Augen und lächelte.

„Wie kannst du nur lächeln, wenn du bald sterben wirst?“

Sakura legte ihre Hand auf Narutos Wange. „Naruto-kun, du bist und warst immer mein bester Freund. Nur mit dir konnte ich über alles reden, über meine Sorgen, Probleme und über Sasuke-kun. Und deswegen will ich auch nur mit dir über das sprechen, was ich dir nun erzählen werde. Unterbrich mich bitte nicht.“
 

Ino stützte Sasuke auf und half ihm hoch. Orochimaru war tot, so viel stand fest. Sasukes Chidori hatte ihm den Rest gegeben. Glücklicherweise hatte der Uchiha dabei überlebt.

„Ich sagte euch doch, die Guten gewinnen immer!“ warf Shikamaru ein, was allen ein irritiertes zucken eines Mundwinkels entlockte. Das passte ja überhaupt nicht zum Taktiker schlecht hin. Dennoch beließen sie es dabei.
 

„Es sind nur mehr wenige Tage bis meine ersten Organe versagen. Als ich das Jutsu auf mir spürte, da kam der Schmerz nur innerlich zu Tage. Ich bin mir sicher, dass so ziemlich alle Organe geschädigt sind, die auch nur im Entferntesten lebenswichtig sind.

Vielleicht kann mit Tsunade-sama noch ein paar Tage mehr beschaffen, dennoch, mehr als 2 Wochen werden es nicht.

Ich will in Ruhe sterben, sag das Tsunade. Ich will maximal 2 Besucher pro Tag und vorher gefragt werden, sollte ich wach sein. Du und Ino, ihr dürft aber so oft kommen wie ihr wollt. Bei euch ist die große Ausnahme. Aber ich will Sasuke-kun nicht sehen.

Und noch etwas. Ich will nicht, dass irgendjemand mich überreden will, dass ich kämpfen und nicht aufgeben soll. Ist das klar?“

So schwer es Naruto fiel nickte er, denn er wusste, und Sakuras Gesicht ließ keine andere Antwort zu, dass sie es ernst meinte.

„Danke.“
 

„Sakura?! Sakura?! Sakura!!“ Tsunades Geschrei holte alle aus ihrer anderen Welt zurück. Die Hokage lief aufgelöst an Orochimaru vorbei, würdigte ihn nur eines winzigen Blickes und hielt vor Naruto und ihrer Schülerin.

„Ich bringe dich ins Krankenhaus, dann kannst du erzählen, was passiert ist.“ Sie wandte sich zur größeren Gruppe um. „Uchiha, du kommst mit, du siehst auch nicht gut aus.“

Sie holte kurz Luft und fasste sich an die Schläfe. „Jiraya, ich habe sie gefunden“ sagte sie in normaler Lautstärke.

Keine Sekunde später tauchte der dritte San-Nin auf und begutachtete seinen einstigen Teamkollegen. „Sieht tot aus.“

„Nimm ihn mit, alles weitere klären wir später.“
 

Sakura schlief schlecht. Sie wälzte sich stundenlang herum, starrte an die Decke, dann an eine der Wandseiten. Weiß. Alles war weiß, sie hasste diese Farbe.

Die Farbe der Unschuld. War sie denn noch unschuldig? Nein, sie war weiß Gott was, aber eines bestimmt nicht. Unschuldig.

„Es war nicht meine Schuld. Es war nicht meine Schuld.“ Wie eine Zauberformel wiederholte sie diese Worte. Doch ihre Wirkung verfehlten sie. War sie denn überhaupt unschuldig? Selbst wenn sie es sich einredete, glauben konnte und wollte sie es auch nicht. Sie hatte ihre Unschuld vor Jahren verloren. An ihren Vater, Ziehvater, der jahrelang nichts anderes war als der Mann der sie vergewaltigte. Aber auch wenn sie nichts dafür konnte, so viele Dinge hatte sie getan die sie schuldig machten.

Gelogen hatte Sakura, ihre Freunde verletzt, sie hatte sich mit dem Feind verbündet, war egoistisch und voreingenommen. Natürlich, Sasuke war auf ihrer Seite, doch sein Rang als Nuke-Nin wurde ihm noch nicht aberkannt.

Sie hatte ihrem Dorf Schande bereitet, ihrem Gewissen. Sie, die sie die nächste Hokage werden sollte.

Wie gut konnte sich Sakura an diesen Tag erinnern. Als ob er jedes Mal aufs Neue wiederholt werden würde.
 

Flashback
 

„Sakura? Ich muss etwas Wichtiges mit dir besprechen.“

„Tsunade-sama, ich bin müde. Das Training heute hat mich zu sehr geschafft. Darf ich nach Hause gehen?“ Sie sah gen Himmel und schloss die Augen. Ein Schweißtropfen lief von ihrer Schläfe über die Wange und tropfte auf ihr Oberteil. Die blonde Frau wandte sich ihr zu und reichte ihr die Hand. Mit Leichtigkeit half sie Sakura auf, die sich mehr oder minder wie ein nasser Sack hängen ließ.

„Hör zu, Sakura, ich gedenke, und hinterfrage meine Entscheidung nicht, ich werde dir gleich alles was du wissen musst erklären, nun, ich gedenke dich als nächste Hokage einzuspannen.“

Ein burschikoses Grinsen huschte über ihr Gesicht.

„Aber…Tsuande-sama-“

„Sakura- hör zu. Als Hokage muss man stark sein, das ist wohl wahr. Und, versteh mich nicht falsch, du bist eine der Besten, aber es gibt ein paar die stärker sind als du. Sie sind dir um Längen voraus.“

„Hyuga Neji zum Beispiel.“

„Aber zum Hokage reicht Stärke alleine nicht.“ Sie legte eine Hand auf Sakuras Schulter. „Ein Hokage muss weise sein und sein Dorf gerecht führen. Die Aufgaben gerecht zu verteilen und sonstigen trockenen Papierkram. Und für das bist du wie geschaffen!“

„Für trockenen Papierkram?! Ich hör wohl nicht recht!“ Sakura sah ihre Meisterin böse an. Diese wich zurück und winkte beschwichtigend lächelnd ab. Sie legte den Arm um Sakuras Schulter und führte sie Richtung Hauptgebäude ab.

„Aber eines nach dem Anderen! Erst wirst du mindestens 17, dann San-Nin und schlussendlich Hokage, ja?“

„Wer sagt denn dass ich Hokage werden will?! Das ist doch langweilig!“

„Na hör mal! Also soooo langweilig ist das alles auch wieder nicht!“

„Dann sagen Sie mir einen Punkt der spannend ist!“

„Also, naja, das Aufgaben verteilen, das ist schon eine ganz-“

„Ach, Papperlapapp! Alles Blödsinn. Sie wollen nur dieses blöde Amt loswerden und in Ihre dämlichen Casinos und Ihr ganzes Geld verpulvern!!“

„Wie redest du denn mit mir?!“

„Ist doch wahr…“
 

Flashback Ende
 

Sakura musste lächeln. Damals war sie gerade einmal 15. Es war einer dieser schönen Momente. Einfach nur mit Jemandem herumalbern. Tsunade war eine Art Mutter geworden. Sie wusste um Sakuras Familienverhältnisse und ihre Vorgeschichte. Eine einzelne Träne benetzte das Kissen auf dem Sakuras Kopf lag, wenig später folgten weitere.
 

War es das Leben noch wert? Ja oder Nein?

Sie musste sich entscheiden. Wollte sie vielleicht einmal Kinder haben? Sehen wie sie aufwachsen? Ihren Ehemann liebevoll umsorgen und jeden Tag das Essen kochen? Wollte sie denn ein Haus mit großem Garten und einen Hund?

Nein.

Aber sie wollte ein Ninja werde. Es bis zum Jo-Nin oder gar Anbu schaffen. Vielleicht sogar, wie es Tsunade meinte, eine San-Nin.

Sie wollte sehen wie Naruto und Hinata heiraten, sie wollte sehen wie Naruto endlich Hokage werden würde und sein vor Freude strahlendes Gesicht würde ihr ewig im Gedächtnis bleiben.

Das alles wollte sie erleben. Ohne Sasuke, ohne das Gefühl der Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung. Wer braucht schon Liebe? Und die Anerkennung würde sie sich ohnehin in ihrem Beruf holen. Sakuras Augen nahmen einen entschlossenen Gesichtsausdruck an. Warum waren plötzlich alle Gedanken wie weggeblasen? Nur mehr die Erkenntnis, dass das Leben lebenswert war, war in ihrem Kopf verankert. Woher kam bloß dieser Elan?

Woher diese Entschlossenheit?

Und woher zum Teufel diese Kraft, weitermachen zu wollen? Das konnte doch nicht im Ernst wirklich so sein. Im ersten Moment wollte sie sterben und jetzt?
 

Aber um ehrlich zu sein, wollte sie jemals sterben? Wenn die ganz ehrlich war, wenn sie alle Barrikaden ihres Selbst überwand und auch nur für einen kurzen Moment ihre Fassade Fassade sein ließ, ja wenn sie auch nur für eine Sekunde grundehrlich zu sich war, dann wollte sie niemals sterben. Das hatte sie niemals vor.

Aber wieso sagte sie es dann?

Wegen ihm? Wollte sie nur sein Mitleid erhaschen? Nein, das war es auch nicht. Aber was wollte sie dann? Sie wollte seine Reaktion sehen. Die Reaktion Sasukes. Sie wollte sehen ob er sie wirklich liebte oder nur ein übles Spiel ohne Gefühle mit ihr trieb.

Das letzte Wort in Gottes Ohren! Aber eigentlich war es ihr egal. Immerhin spielte sie genauso mit ihm wie er sie ausnutzten.

So wollten beide einmal das Leben auskosten, bis beide ihr unausweichliches Schicksal erreichen würden.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (11)
[1] [2]
/ 2

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-11-03T11:45:12+00:00 03.11.2007 12:45
haha ff codes funktionieren!!
Von: abgemeldet
2007-11-03T11:45:01+00:00 03.11.2007 12:45
freu mich schon aufs nächste, auch wenn ichs schon gelesen hab. aber das schreibt ma so, oder??
was ich schon immer mal ausprobieren wollte:
super geschrieben
Von: abgemeldet
2007-11-03T11:38:02+00:00 03.11.2007 12:38
WAS?! Die will doch jez ned abkratzen, oder??
NEIN!!! Das darf die doch nicht! Nein! Hoffe sie stirbt ned. Wäre das jetzt das letzte hochgeladenen Kap, dann würde ich sagen, dass es jetzt gleich aus wre, vll noch n kap und n epilog, aber so.
ich denk mir mal, dass sie leben will, wegen sasuke(?) und naruto (?).

glg
Von:  Yumizu
2007-10-30T14:44:50+00:00 30.10.2007 15:44
oha! o.o
Sakura stirbt?! Sie will doch jetzt leben... aber klapt das?! *heul*
Saku darf nciht sterben!! lass sie nicht sterben! Q__Q
und Naruto weiß nichts von der Vergangenheit von Sakura? oder weiß er davon? (ich blick nicht mehr ganz durch^^°)
ich hoffe auf alle Fälle das du bald weiter schreibst! >.<''
Ja?^^ bitte bitte...!!
ByeBye Yumizu~^^
Von:  starangel
2007-10-29T21:39:46+00:00 29.10.2007 22:39
mal wieder klasse kap

saku tat mir voll leid hat die übelsten schmerzen durch gemacht und jetzt soll sie in zwei wochen sterben echt übel man man

schreib weiter ja , freu mich jedesmal wenn du mir ne ens schickst ^^
bis dann star
Von:  -Principessa-
2007-10-28T21:01:21+00:00 28.10.2007 22:01
Heyyy,Klasse Kapi!!!Dein Schreibstil war wieder top und die Art wie du dich ausdrückst war auch super!!!Ich bin echt schon gespannt ob Sakura nun überlebt oder nicht ich hoffe es ja sehr schließlich soll sie doch mit Naruto gemeinsam 80 Jahre alt werden!(Ich fand die Stelle einfach zu süß!)
Ich hoffe du schreibst schnell weiter und schickst mir dann wieder ne ENS (danke für die letzte)
GVLG
Sakura
Von:  saku_engel
2007-10-28T20:48:56+00:00 28.10.2007 21:48
hey
das pitel ist echt der hamma
gefällt mir voll
mach ao weiter
es ist echt klasse
freu mich schon aufs nächste
und schreib schnell weiter
lg
saku_engel
ps: danke für die ens
Von: abgemeldet
2007-10-27T16:20:39+00:00 27.10.2007 18:20
hey sorry dass ich mich erst jetzt melde, aber ich hatte voll viel zu tun.


das kapi war echt super und die anderen auch.
sag bescheeid wenns weitergeht.

hdggdl
Von:  Precious
2007-10-26T19:13:18+00:00 26.10.2007 21:13
hey ^^
das kapitel war mal wieder klasse und ich kann mich den anderen auch nur anschließen^^
ich mag die story, deinen schreibstil und die meisten charaktere, so wie du sie gemacht hast, auch!
weiter so ^^
kilaa~

eins hat mich nur irritiert!
undzwar dass alles unterstrichen war...das war wahrscheinlich nicht beabsichtigt, aber es hat mich verwirrt @.@ sorry >.<
Von:  xSaku
2007-10-26T16:51:20+00:00 26.10.2007 18:51
Ich kann mich Rosenbluete nur anschließen...
Hammer geiles Kapitel..
Und hoffentlich kommt bald des nächste... ^.^
Freu mich schon...
X3


Zurück