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Knight's Tale

von

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Prolog

Devina de SaintClaire, 25. 11., 6.00 h: For Death and Glory

„Lucrezia! Lady de SaintClaire, wacht auf!“

Mit einem müden Blinzeln öffnete die junge Frau die Augen. „Hm...?“

Ihr Blick wanderte zu dem Radiowecker auf ihrem Nachttisch.

Sechs Uhr früh.

In einer Stunde kam Mr Roget, ihr Privatlehrer...

Nein, halt.

Heute war Samstag.

„Verzeiht mir, Lady SaintClaire, aber ich konnte ihn nicht aufhalten!“

Verwirrt blickte sie zu dem jungen Ritter, der vor ihrem Bett kniete. Wie war doch gleich sein Name gewesen?

Ah, genau.

Tyros.

„Was ist los...?“

„Euer Bruder, Mylady, ich konnte nichts machen...“

Mit einem Seufzen sank Lucrezia in ihr Bett zurück.

„Was hat er diesmal verbrochen?“

Nun ja, heute war Ares’ sechzehnter Geburtstag.

Nicht, dass Geburtstage in der Devina großartig gefeiert wurden, aber damit stieg Ares in den Rang eines Ritters auf...

„Er hat ihn gefordert, Mylady!“

Sofort war sie hellwach.

„Was? Wen?!“

„Den Schwertmeister, Mylady! Euren Vater!“
 

Seit über tausend Jahren bestand die Prieuré de Sion.

Seit über tausend Jahren leitete die Familie de SaintClaire den Orden, und ebenso wurde der Titel des Schwertmeisters an den besten Kämpfer übergeben.

Gesegnet mit nahezu unendlichem Leben und beinaher Unverwundbarkeit, wechselte der Titel frühestens alle zweihundert Jahre.

Der jetzige Inhaber, Geoffrey de SaintClaire, besaß den Titel inzwischen jedoch seit über fünfhundert Jahren.

Um jemandem den Titel zu entreißen gab es zwei Möglichkeiten:

Entweder man forderte den Schwertmeister heraus und tötete ihn oder sorge zumindest dafür, dass er freiwillig aufgab (was allerdings in der Geschichte des Ordens bisher nur einmal vorgekommen war), oder man wartete, bis der alte Schwertmeister das Zeitliche segnete.

Hatte man den Schwertmeister einmal zum Duell gefordert, gab es kein Zurück mehr.

Man trat in der Trainingshalle der Devina gegeneinander an, bis einer der beiden Kontrahenten um Gnade winselte – oder den Raum mit einem Tuch über dem Gesicht verließ.
 

Es war ein kalter, nebliger Novembermorgen, als Lucrezia nun an diesem Tag nur in Nachthemd und Morgenmantel gekleidet Richtung Trainingshalle eilte, dicht gefolgt von Tyros.

Natürlich hatte sie gewusst, dass es früher oder später so weit kommen musste, doch sie hätte es vorgezogen, auf diesen Tag noch etwas zu warten...

Bei der Halle angekommen verzog sie unwillig das Gesicht und drängte sich durch die versammelten Ritter.

„Ares!“

Offensichtlich in vollkommene Konzentration versunken, saß ihr Bruder am Rand der Halle auf einer Bank.

Vorsichtig ließ Lucrezia sich neben ihn sinken.

„Ares...“

„Nicht jetzt, Schwester.“, kam die knappe Antwort.

Lucrezia seufzte leise, legte ihrem Bruder eine Hand an die Wange und drehte seinen Kopf zu ihr.

Als er die Berührung seiner Schwester spürte, öffnete der junge Mann die Augen.

Grünes Eis traf auf rehbraune Milde.

„Ares, ich bitte dich, zieh’ deine Herausforderung zurück...“

„Du weißt, dass das unmöglich ist.“

„Dann bitte um Gnade!“

Ares knurrte verächtlich. „Das ist doch wohl nicht dein Ernst?!“

„Doch! Ich weiß, das geht dir gegen deinen verdammten Stolz, aber dein Stolz kann dich nicht retten! Vater wird dich töten!“

„Das wird er nicht.“

Lucrezia nahm die Hände ihres Bruders in ihre und hauchte ihm einen Kuss auf die Fingerspitzen.

„Bitte, Ares, du bist zu jung...“

„...und zu schlecht? Zu unerfahren? Darum geht’s ja, das bin ich nicht! Ich werd’s ihm beweisen!“

„Gib ihm keinen zusätzlichen Grund, dich zu verletzen, Ares!“

„Er wird mich nicht verletzen.“

Die einkehrende Stille verriet Lucrezia, dass ihr Vater eingetroffen war.

Ares erhob sich.

Lucrezia erhob sich mit ihm, und sie umarmte ihren Bruder.

Verdutzt ließ dieser das mit sich geschehen.

Ein leichtes Grinsen trat auf die Lippen der jungen Frau, und sie klopfte ihm auf die Schulter.

„Zeig’s ihm, Kleiner!“

Ares grinste seinerseits, nahm sein Schwert und nahm seine Position in der auf dem Boden markierten Arena ein.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Ea
2007-06-05T14:01:31+00:00 05.06.2007 16:01
schade, dass ares verliert *snief*
der kann einem richtig leid tun....
und luci setzt sich für ihren bruder ein?
naja da war sie eben noch normal ^^~
Von: abgemeldet
2007-05-20T17:13:42+00:00 20.05.2007 19:13
Zeigs ihm, Ares!
*fähnchen wedel*
Von:  Lisandre
2007-04-14T20:10:12+00:00 14.04.2007 22:10
Einfach genial. Ich freu mich schon darauf wies weiter geht
Lucrezia kennt man so überhaupt nicht - die is ja mal richtig nett ^^
*staun*


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