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Gay Guys

Boys Love
von

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Kapitel I

Gelangweilt saß Ryu auf dem Sofa in seinem modisch eingerichtetem Wohnzimmer und rauchte eine Zigarette.

„Warum habe ich ihn eigentlich aufgenommen? Ich kenn den Burschen noch nicht mal!“, fragte er sich selbst während er den blauen Qualm aus seinen Lungen pustete.

Seufzend fuhr er sich durch die langen schwarzen Haare und stand schließlich auf, um in die angrenzende Küche zu gehen.

Dort begab er sich zum Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Bier, da sein ausgetrockneter Hals nach Abkühlung verlangte.

Damit kehrte er ins Wohnzimmer zurück, doch dort erwartete ihn bereits ein schlanker junger Mann mit blonden Haaren, die von dem kürzlichen Bad noch nass am schmalen Gesicht runter hingen. Der einzige Stoff, der dessen Körper verhüllte, äußerte sich als Handtuch, welches locker um die Hüften gewickelt war.

Gelassen setzte Ryu sich auf sein beigefarbenes Sofa und musterte den Jungen aus dunkelbraunen Augen, während er sich seine Gedanken über ihn machte. Dann nippte er kurz an seinem Bier, gab dem Jungen ein Zeichen, dass dieser sich setzen sollte.

Auch der junge Mann sah ihn aus seinen blauen mandelförmigen Augen an. Er schluckte leicht, ging zu dem Mann auf dem Sofa und setzte sich dort vorsichtig an den Rand, damit er den anderen nicht nass machen würde. Dieser bemerkte die leichte Gänsehaut auf der Haut des Blonden und stand schließlich auf, um die Terrassentür zu schließen.

Dabei sah ihm der blonde Junge zu und nuschelte ein leises ‚Danke’, was Ryu jedoch nicht hörte bzw. einfach nicht kommentieren wollte.

Er war schließlich kein Unmensch, auch wenn er hin und wieder grob wurde. Er lächelte leicht und ging dann wieder zur Couch zurück. Er beugte sich zu dem Jungen runter und grinste diesem lasziv ins Gesicht: „Na, mein Kleiner! Ist dir kalt?“

Der Angesprochene lehnte sich automatisch etwas zurück und nickte leicht: „J-Ja…“

Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht fragte der Schwarzhaarige ihn: „Und? Wie sollen wir das jetzt ändern?“

„I-Ich weiß nicht… mein Herr…“, flüsterte der Junge leise und rutschte noch ein bisschen weiter nach hinten, da ihm der Abstand zwischen ihnen zu gering wirkte.

Er schluckte leise. Er war dem Schwarzhaarigen sehr dankbar, immerhin hatte dieser ihn von der Straße geholt und bei sich aufgenommen, dennoch fragte er sich immer wieder, warum der andere das überhaupt tat.

Ryu hingegen machte das Ausweichmanöver nichts aus und um herauszufinden, wie weit der blonde Junge gehen würde, näherte er sich dessen Gesicht und strich ihm über die nackte Schulter. Dieser zuckte unter der Berührung leicht zusammen und fragte sich, was der andere vorhatte. Er wollte noch ein Stück nach hinten rücken, doch die Lehne des Sofas stoppte seine Bewegung. Mit einem innerlichen Kichern stellte Ryu sich selbst die Frage, von welchem Ufer der Junge wohl war. Sein Grinsen wurde breiter, denn den Körper des anderen so beunruhigt zu spüren machte ihn irgendwie an.

Dennoch wollte er den kleinen Jungen noch etwas quälen bevor er aufhörte.

Während er den Arm des Jungen leicht rauf und runter streichelte, kam er dem Ohr des anderen näher und flüsterte aufreizend: „Na, wird dir langsam etwas wärmer… Nataku?“

Dem blonden Jungen glitt ein Schauer über den Rücken während er leicht nickte und leiser als zuvor ein ‚J-Ja!’ hauchte.

Ryu grinste immer noch bevor er sich wieder gerade hin stellte, mit seiner nun wieder normalen Stimme ein ‚Gut!’ sagte und dem Kleineren eine von beiden Decken reichte.

„Hier! Damit du dir nichts wegholst, denn ich will mich ja nicht anstecken, falls du was abbekommst!“, stellte der Schwarzhaarige mit einem gewissen Unterton in der Stimme fest.

Mit einem ‚D-Danke sehr’ rutschte der Angesprochene wieder leicht vor und kuschelte sich lächelnd in die warme Decke.

„Schön warm!“, schnurrte er und schließt für kurze Zeit seine blauen Augen.

„Nichts zu danken!“, entgegnete Ryu trocken, „ist purer Selbstschutz!“

Er versuchte sich zusammenzureißen, was jedoch bei dem Anblick der sich ihm bot nicht gerade leicht war. Nataku hatte sich in der Decke zusammengerollt und schnurrte mit geschlossenen Augen zufrieden vor sich hin. Seine schulterlangen weizenblonden Haare lagen wirr auf der Decke und benetzten diese leicht mit Wasser. Das Licht brach sich im Wasser sowie dem Haar und brachte beides zum Glänzen.

Ein Wassertropfen perlte vom Haar ab, tropfte auf die ebenmäßige Stirn und von dort über die gerade Nase auf die roten, vollen Lippen. Diese waren leicht geöffnet und Ryu konnte den gleichmäßigen Atem, welcher bewies, dass der Junge eingeschlafen war, fast hören.

Der Ältere von beiden ging noch einmal zu dem Jungen und legte die Decke ordentlich über ihn, als er merkte, dass ein Bein immer noch nackig herauslugte. Im gleichen Moment kuschelte sich Nataku auch schon enger in die Decke und schnurrte süßlich.
 

Ryu ging in sein Schlafzimmer, damit auch er noch ein paar Stunden Schlaf abbekam. Dort entledigte er sich seiner Klamotten bis auf seine Boxershorts und ging anschließend noch einmal ins Badezimmer.

Er sah in den Spiegel und erkannte einen großen jungen Mann, der Anfang 20, schlank und muskulös war. Klare braune Augen sahen ihn aus einem leicht gebräunten, ebenmäßigen Gesicht an, das hüftlanges, schwarzes Haar umrandete.

Mit einem leicht spöttischen Zug um die schmalen Lippen dachte er darüber nach, dass die Außerwelt ihn immer als guten Menschen sah, der anderen gerne half. Doch, dass er im Inneren völlig gefühlskalt war, sahen die meisten nicht.

Würde er jemals diese Kälte überwinden können?

Er seufzte verhalten, verstand es einfach nicht, warum tat ihm dieser Junge so Leid?

Er war doch nur einer unter vielen, die zu leiden hatten oder etwa nicht?

Warum hatte er gerade ihn zu sich genommen?
 

Er schüttelte unwirsch den Kopf und strich sich so die Gedanken aus dem Kopf, dann sah er wieder mit festem Blick in den Spiegel: „Sobald ich ihn mir genommen habe, setze ich ihn wieder auf die Straße. Das ist der einzige Grund, warum er hier ist… um mir Spaß zu bereiten!“

Er seufzte unterdrückt. Eigentlich hasste er diesen Teil an sich, aber er konnte nicht anders, reiner Selbstschutz. Er wollte nicht verletzt werden und am Besten schützt man sich davor, wenn man andere zuerst verletzt…
 

Nataku hingegen ahnt nichts von den Gedanken seines Wohltäters und seufzt glücklich im Schlaf. Er hätte nie gedacht jemals so gut schlafen zu können oder gar daran, dass sich jemand um ihn kümmern würde.

Er lebte schon so lange auf der Straße… einsam und verlassen.

‚Seit ich damals abgehauen bin...

Ich konnte ihn nicht mehr ertragen… Immer wieder diese Pein… Doch ich will nicht dran denken. Ich will die Zeit genießen, die ich hier verbringe, denn ich weiß nicht wie lange es noch so sein wird…’

Eine leise Träne stahl sich aus den geschlossenen Augen des Schlafenden.
 

Ryu schlich in Richtung seines Zimmers durch den Flur und kam dabei am Wohnzimmer vorbei. Er ging rein, um noch einmal nach dem Kleinen zu sehen. Dabei strich er dem Jungen unbewusst einige Strähnen von der heißen Stirn.

Er erschrak, als er bemerkte, dass der Kleine Fieber hatte und rannte sogleich in sein Schlafzimmer, um ein paar Klamotten von sich zu holen. Diese waren Nataku zwar zu groß, doch besser als nichts.

Der Schwarzhaarige zog dem Jungen die Decke vom Körper und entfernte zusätzlich behutsam das Handtuch von der Hüfte des Blonden. Ryu setzte sich mit aufs Sofa und zog dem Jungen die Sachen an.

Dennoch war er nicht so sanft wie er dachte. Denn als er dem Jungen die Boxershorts überstreifen wollte schlug dieser die Augen auf.

„W-Was tust du da?“, fragte der Junge verunsichert.

Ryu erschrak und wurde sich erst jetzt richtig bewusst, was er da eigentlich tat.

Schwer keuchend versuchte sich der Junge von Ryu wegzubewegen, doch durch die Aktion wurde ihm schwindelig und er schloss die Augen.

Der Schwarzhaarige atmete einmal tief durch um seine Nervosität zu verbergen, die der Junge entfacht hatte, als dieser ihn mit seinen blauen Iriden angesehen hatte.

Als er bemerkte, dass Nataku wieder weggetreten war, zog er ihn schließlich ganz an und deckte ihn wieder zu.

‚Oh man, das war jetzt aber peinlich… gut, dass er sein Bewusstsein so schnell wieder verloren hat…’, dachte er sich, ehe er in die Küche ging, um eine Schale aus dem Schrank zu kramen, in der er kaltes Wasser füllen konnte.

Er wandte sich wieder um und sah durch den Türrahmen hindurch, wie der blonde Junge noch immer schlief. Er seufzte erleichtert auf.
 

Nataku wand sich erneut und stöhnte leise, während er die Decke wieder an sich drückte: „…so…heiß…“

Doch im nächsten Moment strampelte er die Decke wieder von sich, sodass diese zu Boden fiel. Ryu bemerkte es und ging mit der Schüssel, in der das kalte Wasser schwappte, Richtung Sofa, stellte diese auf den Tisch und hob die Decke hoch, um den Jungen wieder zu zudecken. Danach wrang er den Lappen, den er ebenfalls mitgenommen hatte, im Wasser aus und legte ihn anschließend auf die heiße, verschwitzte Stirn des Jungen, um das Fieber zu senken. Als der blonde Junge den Lappen auf seiner Stirn spürte, keuchte er kurz auf: „Schön…kühl…“

Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen bevor er sich wieder enger in die Decke kuschelte. Auch Ryu lächelte leicht: „Ich glaub, ich bleib heut nach hier...immerhin kann ich ihn ja nicht so hier alleine lassen."

Kurzerhand schnappte er sich eine weitere Decke, die auf dem Sessel lag, und wickelte sich darin vor dem Sofa - mit dem darauf schlafenden Jungen - ein.
 

Nataku hustete leicht und öffnete mit einem Aufkeuchen kurz die Augen. Ryu bemerkte dies, wandte sich jedoch nicht um. Stattdessen starrte er in die Schüssel mit kaltem Wasser und verlor sich in seiner Vergangenheit, die er allzu oft versuchte zu verdrängen.

Der blonde Junge sah seinen ‚Pfleger’ an und setzte sich auf, dabei rutschte der feuchte Lappen von seiner Stirn. Nataku zuckte schmerzerfüllt zusammen und fiel in die Kissen zurück, während er sich die Stirn hält: „Au…mein Schädel…“

Ryu erwachte aus dem tranceähnlichen Zustand, als ihm der Lappen ins Gesicht fiel.

Ruckartig drehte er sich mit geweiteten Augen um, als ihm gewahr wurde, dass der Lappen noch kurz zuvor auf der Stirn Natakus lag.

"Hey, was ist los? Nataku?", fragte er etwas nervös, "Alles in Ordnung bei dir? Tut dir was weh?"

Der Angesprochene sah ihn an und versuchte zu lächeln: „I-Ist schon okay, es geht…“

Ein erneuter Hustenanfall schüttelte ihn leicht durch. Dann keuchte er kurz auf und fasste sich an den Hals, als er für einen Moment keine Luft mehr bekam.

Der Schwarzhaarige sprang sofort auf, um dem Kleineren auf den Rücken zu klopfen, damit dieser wieder besser Luft bekam. Danach schnappte er sich das schnurlose Telefon, das auf dem Mahagonitisch vor dem Sofa lag und rief einen Arzt an, den einzigen Humanmediziner, der zu dieser Zeit – mitten in der Nacht – noch Dienst hatte. Er flehte ihn regelrecht an vorbeizukommen und nach ein paar Minuten gelang es Ryu endlich den Arzt zu überzeugen.

"Geht’s dir schon etwas besser? Möchtest du was trinken?", fragte der Schwarzhaarige seinen Schützling besorgt.

Nataku krallte sich währenddessen in die Decke, wollte Ryu keine unnötigen Sorgen bereiten, deswegen lächelte er wieder und meinte: „Geht… schon…“

Doch Ryu beobachtete den Jungen genau und schüttelte immer noch besorgt den Kopf: „Das scheint mir aber nicht so…“

Daraufhin keuchte der Junge wieder: „I-Ist… aber… wirklich okay…“

Zur Unterstützung seiner Worte lächelte der Junge wieder. Dann runzelte er jedoch leicht die Stirn, als ihm gewahr wurde, dass das Lächeln nicht ganz überzeugend wirkte.

‚Wen will ich hier denn eigentlich belügen…?’

Ryu schüttelte leicht den Kopf ,So ein Dickkopf'und marschierte dann in die Küche, um mit einem Glas Wasser und einem fiebersenkendem Mittel zurückzukommen.

Beides gab er dem Jungen. Nataku lächelte wieder und nahm beides mit einem ‚Danke sehr…’ entgegen.

Dann wanderte der Blick Ryus raus in die sternenklare Nacht.

Warum machte er sich solche Sorgen um den Kleinen?

Wieso?

War er sonst nicht immer Gefühllos?

Warum ausgerechnet dieser Junge?

Er drehte sich zu dem Jungen um, der sich wieder hingelegt hatte und öffnete gerade den Mund, um was zu sagen, da klingelte es bereits an der Haustür.

Sofort sprang er auf und rannte zur Tür, um den Arzt einzulassen.

Der rundliche Mann war etwa Mitte dreißig und hatte schon graue Strähnen im schütteren Haar, ging schnellen Schrittes, auch wenn nicht so schnell wie Ryu zuvor, zu seinem Patienten und untersuchte diesen fachmännisch. Nataku setzte sich auf, um dem Mediziner entgegenzukommen während Ryu das Ganze besorgt beobachtete.

Dann jedoch überkam den Jungen ein erneuter Fieberanfall und er sank mit einem „…heiß…“ zurück in die Kissen. Sofort war der Schwarzhaarige bei ihm und kniete sich besorgt vor das Sofa: „NATAKU?! NATAKU? Was ist mit dir?“

Der Arzt legte eine Hand auf die Schulter des jungen Mannes, der vollkommen angsterfüllt den Namen des kranken Jungen wiederholte. Dann erklärte er ihm, dass der Blonde eine schwere Erkältung hätte. Das Fieber müsste schnell sinken, ansonsten könnte es gefährlich werden. Ryu stockte der Atem, dann gab der Arzt ihm noch ein paar Medikamente sowie einige Rezepte, die er am nächsten Morgen in der Apotheke einlösen sollte.

Als Nataku erneut aufkeuchte drehte sich der Schwarzhaarige sofort besorgt nach ihm um. Dann hörte er ein Klacken, die Tür hatte sich geschlossen und der Arzt somit die Wohnung verlassen. Er wollte diesem hinterher rennen, als er bemerkte, dass der Allgemeinmediziner die Medikamente und Rezepte auf dem Tisch abgelegt hatte. Ein weiterer Zettel lag da: Eine genaue Anweisung wie und wann er die Medikamente dem Jungen verabreichen sollte.

Er musste unwillkürlich lächeln, da konnte er doch dem Arzt vor lauter Sorgen um den Kleinen nicht zuhören. Auf dem Zettel stand unter anderem, dass der Junge schwitzen sollte, deshalb ging der Schwarzhaarige sofort in sein Zimmer, um weitere Decken zu holen und diese über den Kleineren zu häufen.

In dem Moment öffnete jener wieder die blauen Augen und sah in das fürsorgliche Gesicht seines Beschützers. Dieser beugte sich noch ein Stück weiter vor, als er bemerkte, dass sein Schützling wieder wach war: „Geht’s dir besser?“

Dabei fragte er sich zum wiederholten Male, warum er sich eigentlich solche Sorgen um den Kleinen machte. Er hatte ihn vor geraumer Zeit von der Straße geholt, aber doch nur um seinen Spaß zu haben, oder?

Er bemerkte wie sein Schützling nickte.

Dann fragte dieser keuchend mit noch immer geschlossenen Augen: „W-Warum…machst du…das?“

"Das...", sagte der Gefragte leise, während er sich dem Kleineren näherte, " weiß ich leider auch nicht..."

Dann berührten sich die Lippen der Beiden.

Ryu war über seine eigene Handlung leicht geschockt. Er fragte sich erneut, warum er das eigentlich tat. Der Junge war krank und geschwächt. Er wusste zwar, dass er fies war, schließlich machte er sich normalerweise nicht an einen Wehrlosen ran, aber der Körper des Anderen zog Ryu einfach an, sodass er gar nicht anders konnte. Ohne den Kuss abzubrechen schob er die Decken des Jungen beiseite und kniete sich über ihn.
 

Nataku hatte zwar gespürt, dass sich ihre Gesichter genähert hatten, aber nichts unternommen. Als sich ihre Lippen berührten, weiteten sich seine Augen dennoch erschrocken. Er verstand einfach nicht, warum sein Gegenüber das machte.

Ryu hingegen intensivierte den Kuss leicht, als er spürte, dass der Kleinere keine Anstalten machte, sich zu wehren oder dem Kuss abzubrechen und strich ihm mit einer Hand leicht über die Wange.

Flüchtig öffnete der Junge seine Lippen, um Luft zu bekommen, doch stattdessen glitt nur eine vorwitzige Zunge in seine Mundhöhle, um diese zu erkunden. Er versuchte den Mann über sich wegzudrücken, doch seine Kraft reichte noch nicht einmal soweit aus, dass der andere auch nur leichten Druck verspürte.

Dann versuchte er es erneut und als der Kuss für einen Moment abgebrochen wurde, sagte er heiser: „…keine…Luft…“

Ryu erschrak und sprang sofort auf, merkte erst jetzt, was er soeben gemacht hatte und nuschelte ein leises „Gomen² “ und drehte sich dann um, um zu gehen. Als Nataku das bemerkte keuchte er: „W-Warte…! Bitte…bl-bleib da…“

Anschließend schloss er erschöpft die Augen. Er wusste zwar nicht warum, aber die Nähe des Anderen war ihm angenehm gewesen und diese wollte er nicht missen.

Ryu stoppte und drehte sich wieder zu seinem Schützling um, der kraftlos eine Hand erhoben hatte, um ihn aufzuhalten.

„Willst du… willst du das wirklich?“, fragte Ryu kleinlaut. Er konnte es nicht fassen, da hatte er den Jungen gerade geküsst und dieser wollte, dass er dableibt.

Nataku lächelte ihn leicht an und meinte dann: „S-Sonst würde… ich es…nicht… sagen…"

Danach verließen ihn die Kräfte und er schlief erneut ein.

Überrascht ging Ryu abermals zu dem Kleinen und setzte sich wieder mit einer Decke vor das Sofa, um den Schlaf des Kleinen zu überwachen.

Nataku drehte sich etwas und Ryu starrte abermals in die Wasserschüssel. Langsam verblasste die Farbe des Wassers mit der der nahen Umgebung zu einem einzigen Grau. Langsam senkte sich die Müdigkeit über seine Augen und so schlief auch er bald ein.
 

Der blonde Junge fing an zu frieren und suchte nach der Decke, blieb jedoch erfolglos.

Dann schrak er auf und griff sich leicht an den Kopf, öffnete verschlafen die Augen. Er musste lächeln, als er Ryu vor sich liegen sah, wusste immer noch nicht, wieso der Andere sich so um ihn kümmerte.

Er zog sich die Decken wieder über und drehte sich so, dass er in das Gesicht des anderen sehen konnte, dann schloss er leise schnurrend die Augen.
 

Am nächsten Morgen lag Ryu am Boden. Als er eingeschlafen war, musste er - ohne es bemerkt zu haben - wohl umgekippt sein. Schlaftrunken rappelte er sich auf und versuchte aufzustehen. Doch sein Kopf schmerzte dermaßen, dass er sich erst einmal wieder setzen musste, damit der pochende Schmerz nachließ. Nataku schlief währenddessen friedlich weiter und nuschelte im Schlaf ein ‚…warm…’

Ryu raffte sich schließlich doch auf und ging zum Wohnzimmerschrank: „Hier muss doch noch irgendwo eine Aspirin sein…“

Schließlich fand er eine und schluckte sie hastig hinunter, während er sich an die Wand lehnte und die Augen schloss. Dabei ging ihm die gestrige Nacht durch den Kopf ‚Warum habe ich ihn geküsst? … So bin ich doch sonst nicht…’

Nataku erwachte und reckte sich unter den Decken, bevor er herzhaft gähnte. Dabei setzte er sich auf und lehnte sich an die Sofalehne.

Vorsichtig stand er auf und wickelte dabei eine der Decken um seinen zierlichen Körper. Er lief ein paar Schritte, bevor ihn seine Kraft wieder verließ und er auf die Knie sank.

„Verdammt…“, flüsterte er leise und versuchte aufzustehen… ohne Erfolg.

Er sammelte seine Kräfte und schaffte es dieses Mal sich wieder aufzurichten, doch dann versagten seine Kräfte erneut und er landete mit einem „Au~“ unsanft auf dem Boden.

Ryu wurde aus seinen Gedanken gerissen und öffnete endlich seine Augen. Er sah wie der andere sich immer wieder aufrichtete und wiederholt zusammenbrach, geschockt flüsterte er: „Mika, lass es bitte...Quäl dich nicht...“

Doch dann wurde ihm bewusst, dass nicht Mika vor ihm lag. Er schüttelte seinen Kopf heftig, um aufkommende Erinnerungen zu verdrängen, das führte jedoch dazu, dass die Kopfschmerzen nochmals schlimmer wurden und dachte: ‚Scheiße, warum muss ich jetzt an Mika denken?’

„M-Mika?“, Nataku senkte seinen Blick, ,Wer ist das?'

Erneut versucht er aufzustehen, doch wieder misslang ihm das und er ergab sich seufzend der Situation und blieb regungslos am Boden liegen.

Ryu ging langsam und etwas verwirrt zu dem Jungen und brachte ihn wieder zur beigefarbenen Couch, wo er ihn nieder legte und dann einem etwas kalten Unterton in der Stimme sagte: „Ruh dich einfach aus. Das ist das Beste in deiner Situation!“

Kurz sah Nataku auf, als er der Kälte in der Stimme gewahr wurde. Mit einem ‚J-Ja…’ senkte er den Kopf wieder.

Ryu seufzte und fragte anschließend wieder freundlicher: „Gomen ne², aber ich muss noch mal kurz weg… ist das okay für dich?“

Dann senkte sich wieder Traurigkeit über seine Gedanken: ‚Ich kann ihn nicht so kalt behandeln. Er hat nichts mit Mika’s Tod zu tun…’

Mit einem ‚Ja… ist okay’ lächelte Nataku und kuschelte sich wieder in die Decken. Dann schloss er die Augen und dachte nach. Über seine Situation und vor all Dingen über Ryu.

„Okay, dauert auch nicht lange! Versprochen…“, meinte Ryu und verschwand. Nebenbei nahm er noch schnell die Rezepte, die der Arzt ihm letzte Nacht gegeben hatte, mit.
 

„Ich muss hier raus… Warum muss ich ausgerechnet jetzt an Mika denken?“, murrte er vor sich her, als er durch den Park, Richtung Apotheke, ging. Schnell machte er seine Besorgungen und ging wieder zurück. Im Park blieb er schließlich vor einer Bank stehen und setzte sich nieder.

Er seufzte und fing wieder an, über Mika nachzudenken… intensiver als jemals zuvor. Er dachte, die Wunde in seinem Herzen sei dick vernarbt, doch als er Nataku so am Boden liegen sah – hilflos und vollkommen ausgeliefert – sah er aus wie Mika.

Er starrte auf den Boden, dachte an alte Zeiten. An die Zeiten in denen Beide glücklich waren. Ryu musste sich stark zusammenreisen, um nicht in Tränen auszubrechen.

Er schlug fest auf das harte Holz unter sich, ums sich so von der aufkommenden Trauer zu befreien.

‚Wieso? Wieso kann ich ihn nicht einfach vergessen? Weil ich ihn immer noch liebe? Ist es das? Die ganzen anderen Typen… haben die nicht als Ablenkung gereicht, um endlich zu vergessen?’

Er vergrub sein Gesicht in den Händen und schniefte lautlos. Dann schüttelte er erneut seinen Kopf und stand auf. Er sollte zurück nach Hause gehen, immerhin gab es dort einen kranken Menschen, der seine Hilfe benötigte.
 

Nataku fragte sich, was der andere hatte und seufzte leise. Er versuchte seine Gedanken wieder zu ordnen, doch stattdessen jagten ihm immer mehr Fragen durch den Kopf. Nach einiger Zeit übermannte ihn jedoch die Müdigkeit und er schlief wieder - mit leisem Schnurren und Ankuscheln an die Decke - ein.

Nach einer Weile wachte er durch ein Gefühl des Durstes auf und wollte sich in die angrenzende Küche begeben.

,Das muss ich doch schaffen', dachte er noch optimistisch, bevor er seine Beine auf den Boden setzte und aufstand, stattdessen allerdings wieder zurück aufs Sofa sackte.

Jedoch gab der Junge so schnell nicht auf. Er versuchte es erneut und mit zusammengepressten Lippen schaffte er es letztendlich.

Doch kurz bevor er die Küche ereichte, brach er wieder zusammen. Keuchend drückte er die Decke, die er sich zuvor um seinen zierlichen Körper gewickelt hatte, an sich. Zitternd blieb er liegen, rollte sich zusammen und versuchte sich zu entspannen.
 

Ryu schloss die Wohnungstür auf und wollte gerade die Medikamente aus der Apotheke auf den Tisch stellen, als er sah wie Nataku auf dem Boden lag. Er ließ die Tüte mit den Arzneien fallen und rannte auf den Jungen mit den blonden Haaren zu. Er hob den Jungen vom Boden auf, trug ihn zur Couch und legte ihn dort sanft nieder. Er wickelte die Decken wieder um den Jungen und meinte leise: „Was hattest du verdammt noch mal in der Küche zu suchen? Ich hab dir doch gesagt du sollst dich ausruhen.“

Er seufzte. Er sah auf die Uhr und bemerkte, dass es Zeit war dem Jungen seine Medizin zu geben, erneutes Seufzen. In diesem Zustand würde er die Medikamente kaum runterkriegen und es sah auch nicht so aus, als ob der Junge in nächster Zeit wieder wach werden würde.

Ryu dachte intensiv darüber nach, was er machen sollte, dann fasste er Mut zu seinem Entschluss und nahm die Medikamente in den Mund. Dann presste er diesen auf die Lippen des anderen, die er zuvor mit seinen Fingern geöffnet hatte und gab dem Jungen so seine Arznei. So verfuhr einige Zeit bis Nataku plötzlich wach wurde.

Dieser riss geschockt die Augen auf, als er die Lippen des anderen spürte. Doch dann bemerkte er auch die Pillen, die in seinen Mund geschoben wurden und beruhigte sich wieder. Ryu setzte sich auf und wurde wieder einmal nervös: „Ähm… Ich hab dir nur die Medizin gegeben...Damit das klar ist!“

Dann gab er dem Jungen ein Glas Wasser. Dieser nuschelte nur ein ‚Weiß ich’, bevor er das Glas entgegen nahm und hastig trank. Er schloss seine Augen und legte sich hin.

"Du solltest besser auf dich aufpassen, denn eine Leiche will ich hier nicht haben… außerdem steh ich nicht so darauf meinen Spaß mit Toten zu haben…“, meinte Ryu leise, eher unbewusst den letzten Teil.

„Dann bist du immerhin nicht nekrophil… gut zu wissen~“, kicherte Nataku leise bevor er die Worte ‚Spaß zu haben’ verstand.

Sollte er etwa hinhalten...?

Er senkte seinen Blick und wurde unwillkürlich rot.

„Nein. Nicht, dass ich wüsste!“, seufzte Ryu leise. Anhand des peinlich berührten Blickes konnte er erkennen, dass der Junge genau wusste, was gemeint war. War das jetzt gut…

oder doch eher schlecht?

Nataku sah noch immer verlegen zur Seite. Sollte er sich jetzt geschmeichelt fühlen?

Oder ausgenutzt?

Er seufzte, jetzt wusste er zumindest, warum der andere ihn bei sich aufgenommen hatte… für nichts anderes, als persönlichen Nutzen.

„Was los Kleiner? Hat’s dir die Sprache verschlagen? …Ich lass dich jederzeit gehen, also wenn du willst, geh ruhig… Nur empfehle ich dir, das nicht bei deinem gesundheitlichen Zustand…“, meinte Ryu dann grob, als er sich die langen schwarzen Haare hinter das Ohr strich.

Leicht geschockt starrte der Junge weiter gen Boden.

Gehen? Er lies ihn gehen? Einfach so?

Nataku seufzte leicht und erhob sich dann: „I-Ich gehe…“

Er lächelte und sackte auf dem Sofa kurz zusammen, gab jedoch nicht auf und setzte beim nächsten Versuch die Füße nach. Er legte die Decken zusammen, zog sich seine eigenen Klamotten wieder an und ging Richtung Tür.

Ryu zuckte leicht zusammen und verspürte einen Stich in der Brust. Wollte er wirklich gehen? Oder reagierte dieser nur so, weil er sich provoziert fühlte?

Nataku drehte sich noch einmal um und lächelte leicht: „Danke, dass du dich um mich gekümmert hast…“

Doch bevor Nataku die Tür erreichte, wurde er am Arm gepackt und zurückgerissen. Verwirrt landete er an der Brust des anderen, der seine Arme um den Kleinen schlang: „Bleib hier… bitte…“

Wieso Ryu das tat, wusste er selber nicht, dennoch konnte er nichts gegen sein Handeln unternehmen. Nataku hingegen zuckte leicht zusammen und senkte den Blick: „Lass mich gehen…bitte…“

Dann versuchte er sich aus der Umarmung zu befreien und nahm die Türklinke in die Hand. Doch Ryu verstärkte den Griff und meinte stur: „Wieso willst du gehen? Ich lass dich nicht los ohne eine vernünftige Begründung!“

„Weil… weil ich es hier nicht aushalte! Und nun lass mich los…!“, wieder versuchte der Kleinere sich von Ryu loszureißen. Doch er war noch zu geschwächt, als dass er die Kraft dazu gehabt hätte.

„Du hast kein Recht mich hier festzuhalten…!“

Doch der Schwarzhaarige ließ ihn nicht los und meinte wütend: „Ach ja? Du hältst es hier also nicht aus? Ich sagte eine vernünftige Begründung, also sag mir, warum du es hier nicht aushältst…“

Er wollte den Kleinen einfach nicht gehen lassen, auch wenn er nicht wusste, warum das so war. Doch das jagte Nataku nur Angst ein und er versuchte sich krampfhaft aus dem harten Griff zu befreien und schrie schon fast: „Das… das geht dich gar nichts an! Ich will hier einfach nicht mehr sein…! Lass mich endlich in Ruhe!“

Endlich schaffte er es sich zu befreien und rannte aus der Tür, in der stillen Hoffnung, der andere würde ihm nicht folgen. Dieser schrie ihm noch ein „UND WIESO NICHT!?“ hinterher und blieb stattdessen in der Dunkelheit stehen, starrte ins Nichts. Wieso wollte der Kleine nicht bei ihm bleiben? So sehr konnte ihm doch das Gesagte nichts ausmachen… oder etwa doch?

Mit voller Wut schlug er gegen eine der Wände.

Wieso lief das so?

Wieso lief das genauso wie damals?

Wieso konnte er die Vergangenheit nicht in Ruhe lassen?

Nataku rannte, doch seine Krankheit lies nicht zu, dass er allzu weit kam. Deswegen bog er um eine Ecke ab und sank dort an der Wand gen Boden. Er schluckte schwer und schloss die Augen. Dann zog er seine Beine an, umarmte diese mit seinen Armen und legte seinen Kopf auf seine Knie.

,Verdammt!'

Jetzt war er wieder dort wo er schon einmal angefangen hatte…

Sein Atem beruhigte sich wieder einigermaßen und er stand vorsichtig auf, dabei bedacht, die Wand nicht loszulassen. Noch immer fühlte er sich zu unsicher auf den Beinen, als das er diese Stütze hätte loslassen können. Es fing an zu regnen und schwere Regentropfen fielen in das Gesicht sowie seine blonden Haare. Er blinzelte und sah in den wolkenverhangenen Himmel.

Seufzend ging er die Seitenstraße weiter, die Mauer dabei immer berührend und suchte nach einem Pappkarton oder ähnlichem, dass ihm ein bisschen Schutz geben würde. Doch so etwas gab es hier nicht.

Sein Herz fing wieder an zu rasen und seine Temperatur stieg. Mit einem ‚heiß’ auf den Lippen, sank er zu Boden und bettete seinen Kopf auf die Knie.

Wieder hob er seinen Kopf etwas und starrte an die gegenüberliegende Wand. Langsam verschwamm alles vor seinen Augen. Er griff sich an den Kopf, bevor ihm komplett schwarz vor Augen wurde und er zur Seite kippte. Keuchend und reglos blieb er auf dem Boden liegen. Er spürte noch nicht einmal mehr den Regen, der ihn nun mittlerweile komplett durchweicht hatte und sein Gesicht hinunter rann. Seine blonden Haare klebten an seinem Gesicht und seinem Oberkörper, blaue Augen wurden trüb und schlossen sich schließlich, als der kleine, zierliche Körper in tiefe Bewusstlosigkeit gezogen wurde.
 

Entnervt schlug Ryu gegen die Wand und rannte schließlich raus. Er konnte den anderen doch nicht so einfach gehen lassen! Aus irgendeinem Grund wusste er, dass es ihm diesmal nicht um seinen eigenen Spaß ging, sondern um etwas anderes…

Er wollte ihn einfach bei sich haben… ohne besonderen Grund. Er suchte und suchte, rannte die Straßen rauf und runter, sah in jeden Hauseingang, doch ohne Erfolg.

Er durchsuchte die Straßen wie ein Irrer und fragte sich dabei immer wieder warum der Junge ihm auf einmal so wichtig war und warum er selber immer in der Nähe des Jungens sein wollte. Schließlich sah er etwas und rannte in die schmale Seitengasse wo er den Jungen bewusstlos und völlig durchnässt vorfand. Für einen Moment stoppte sein Herz und er dachte, dass der Junge…

Nein! An so was wollte er gar nicht denken! Er schüttelte kräftig seinen Kopf, bevor er sich zu dem Jungen hinkniete und ihn auf seine Arme nahm.
 

Ryu lies ein warmes Bad ein und entledigte Nataku seiner nassen Klamotten. Er lies ihn langsam ins Wasser sinken, darauf bedacht, dass der Junge immer gut atmen konnte. Nachdem er wieder eine normalere Hautfarbe bekam, nahm der Schwarzhaarige ihn wieder aus dem Wasser und trocknete ihn vorsichtig ab.

Kurze Zeit später lag der Junge dann in neuen Klamotten in dem riesigen Bett von Ryu. Nataku keuchte leise und drückte sich leicht in die Bettdecke. Er zitterte leicht vor Kälte, die erste Reaktion seit Ryu ihn gefunden hatte, doch beruhigte sie ihn keineswegs.

Er holte die Decken aus dem Wohnzimmer und häufte sie so über den Jungen auf. Leise keuchte Nataku abermals auf, kuschelte sich enger in die Decken, rollte sich zusammen und flüsterte leise: „Kalt!“

„Wieso frierst du nur so?“, Ryu wusste nicht was er noch machen sollte. Er hatte schon fünf Decken aufgetrieben, die nun allesamt über dem schmalen Körper lagen. Er hatte bisher gar nicht gewusst, dass er so viele Decken besaß.

Er flehte leise: „Werd’ doch endlich wieder gesund…“

Der blonde Junge wand sich und zitterte weiter. Ryu seufzte leise und hob dann die Decken an, um sich zu dem Jungen zu legen, damit ihm wieder wärmer wurde. Die Hitze der Decken machte ihm leicht zu schaffen, aber er ignorierte das und zog den Jungen, in der Hoffnung ihm würde bald wieder wärmer werden, in seine Arme. Nataku keuchte leicht bevor er sich zögerlich in die Arme des anderen kuschelte und weiterschlief.

Ryu schmunzelte leicht und sein Herz beruhigte sich wieder. Er verstand nur immer noch nicht, warum sein Herz so an dem Jungen hing.

Nataku fing leise an zu schnurren und krallte sich in das schwarze Hemd des Anderen. Daraufhin wurde Ryu leicht rot, doch er ignorierte das soweit es ging. Aber als der Kleinere auch noch im Schlaf ein Bein zwischen die Beine Ryus drückte, keuchte er unterdrückt auf. So cool er sich auch gab, DAS lies ihn nicht locker. Der Schwarzhaarige versuchte locker zu bleiben, doch mit der Zeit wurde es immer schwieriger. Er war schließlich auch nur ein Mann!

Doch als der Junge sich schließlich an ihm rekelte und sich am Ende auch noch über ihn rollte wurde es ihm zu bunt. Er drehte sich mit dem Jungen auf sich um, sodass dieser nun auf den Rücken lag und Ryu sich über ihn beugte. Das Fieber verlieh Nataku einen leichten Rotschimmer auf den Wangen und machte ihn so nur noch niedlicher und unschuldiger. Ryu konnte ihm nicht lange widerstehen, dafür war er zu sehr Mann.

Wohlig seufzend krallte sich der Kleinere wieder an den jungen Mann, bevor er einen erneuten Hustenanfall bekam und sich auf den Bauch drehte. Kurz keuchte er auf und drehte sich dann wieder auf eine andere Seite, um wiederholt besser Luft zu bekommen. Ryu fragte noch nach, ob es ihm gut ginge, doch der andere schlief immer noch tief und fest und so legte sich der Schwarzhaarige schließlich wieder neben den Jungen und versuchte sich zu beruhigen. Nataku wälzte sich unruhig im Bett hin und her bis er seine neue Wärmequelle, Ryu, gefunden hatte und sich wieder auf ihn legte.

Ryu seufzte leise und schlang dann die Arme um den Kleinen. Wenn der andere es so haben wollte, sollte er es bekommen…

„Nicht…hör auf…lass mich…“, der Kleinere wand sich und man sah ihm an, dass er vor irgendetwas Angst hatte. Verwirrt lies Ryu ihn sofort los.

„Ich…ich will das nicht!“, keuchte der Blonde und kurz darauf fuhr er mit einem entsetzten ‚NEIN!’ auf. Schwer atmend griff er sich an den Kopf und sah sich zerstreut um: „Was…? Wo… bin ich?“

Dann sah er zu Ryu, der ihn noch verstörter ansah und ihm wurde alles klar.

„Ähm…ich ähm…ich kann das erklären...“, Ryu setzte sich auf. Er wurde nervös.

Das muss für den anderen schon äußerst merkwürdig aussehen wie der Blonde auf dem Schwarzhaarigen sitzt und sich nicht erinnern kann, wie er da hingekommen war – was ja auch nicht verwunderlich war, da dieser zu der Zeit, als es geschah, geschlafen hatte…

„Erklären? Wie…?“, Nataku blickte den Anderen verwirrt an, ‚Ach so, ja. Ich war ja geflohen…’

Er schluckte und ging dann von dem Größeren runter und legte sich wieder neben ihn.

„Ähm…Gomen ne!“, meinte Ryu kleinlaut und wollte aufstehen. Da der andere ja nun wach war konnte er hoffen, dass es ihm wieder besser ging.

„Meine Schuld…“, nuschelte Nataku leise, was den Schwarzhaarigen wieder verwirrt aufsehen ließ, doch der Junge sprach mit gesenktem Blick bereits weiter, „w-wenn ich nicht abgehauen wäre…dann…wäre es nicht passiert…“

„Na ja...“ seufzte Ryu, „dass ich fast über dich hergefallen bin, ist dann aber meine Schuld…“

Verdammt, wieso war er heute nur so ehrlich?

„Schon okay…“, flüsterte der Kleinere und wickelte sich wieder enger in die Decken und schloss langsam seine Augen.

Ryu wollte gehen, doch etwas lies ihn zurück auf das Bett sinken, während er in die Dunkelheit vor sich starrte: „Wieso? Warum hast du im Schlaf geschrieen, ich solle es lassen? Von was hast du geträumt?“

„H-Hab ich…?“, fragte Nataku und sah erschrocken auf, „Oh…! Das hat nichts mit dir zu tun… ehrlich…“

„Ich… möchte es dennoch gerne hören…“, meinte Ryu ernst und drehte sich dann wieder um, sodass er den anderen anblicken konnte. Er kroch zurück unter die Decken und nahm den Jüngeren in die Arme.

Dieser schrak kurz auf, als er sich der Umarmung bewusst wurde und sprach schließlich weiter: „Ich… habe von… früher geträumt…“

Dabei bemerkte er noch in Gedanken, dass ‚früher’ noch gar nicht so lange her war.

„Sprich ruhig weiter! Ich hör dir zu“, meinte Ryu verständnisvoll. Nataku schmiegte sich enger an den Schwarzhaarigen und begann schließlich stockend zu erzählen: „Mein… mein Vater… er… als meine Mutter bei meiner Geburt gestorben ist… ging es meinem Vater Zusehens mieser… Anfangs, bis ich sieben war, war alles noch okay… aber als ich anfing… meiner Mutter immer ähnlicher zu sehen… fing er an, auszurasten... er gab mir… mir die Schuld an ihrem Tod…dann… dann… fing er auch noch an… mich… mich zu… berühren…“

Der Junge schluckte schwer und kniff die Augen an die Erinnerung zusammen. Auch Ryu schluckte, er festigte den Griff mit jedem Wort und wurde immer wütender. Wie kann man einem so zarten und unschuldigen Wesen nur so etwas antun? Dabei lies er außer Acht, dass auch er anfangs vorgehabt hatte, ihn…

Jetzt aber wollte er den Kleinen nur noch schützen, drückte den zierlichen Körper etwas von sich und strich ihm über die Wange während er einen schmetterlingsgleichen Kuss auf die Lippen des anderen platzierte. Er konnte nicht anders, zu sehr brachte ihn dieser Körper zum Schwanken, als dass er ohne eine kleine Berührung hätte auskommen können.

Nataku schreckte leicht auf, musste dann aber lächeln. Er genoss die Wärme, die von dem anderen ausging und drückte sich vorsichtig an ihn.

Ryu bemerkte dies und intensivierte den Kuss ohne zu weit zu gehen, denn er wollte dem Kleinen nicht noch mehr wehtun. Nataku erwiderte vorsichtig den Kuss, doch nach einiger Zeit löste er diesen und drückte sich verlegen weg.

„Gomen...wenn ich dich überrumpelt habe, tut es mir sehr leid!“, meinte Ryu leise und verfluchte sich still.

‚Warum kann ich mich denn nicht beherrschen?’

„N-Nein! Es… war schön!“, meinte Nataku leise und sah ihn leicht verlegen mit einem Rotschimmer auf den Wangen an.

„Was dann?“, Ryu verstand die Reaktion des Kleineren nicht ganz. Zu viele Fragen schwirrten ihm durch den Kopf, doch dann kam auch schon die zögerliche Antwort: „Ich… bin es nicht gewohnt… so…so freundlich behandelt zu werden…“

Der Junge krallte sich leicht in die Decke, bevor er seinen Kopf auf den breiten Brustkorb von Ryu legte.

Dieser strich dem Jungen überrascht durchs seidige Haar über den Rücken und sagte sanft: „Wenn du willst, kann ich dich daran gewöhnen…“

Er spürte wie der Kleinere leicht nickte und sich enger an ihn drückte: „Sehr…gerne…“

Nie wieder sollte dem Jungen etwas geschehen…

Dafür wollte Ryu sorgen, dafür war der Kleine einfach zu süß!
 

~*~
 

² Gomen ne = Entschuldigung
 

So, hier haben wir den ersten Teil des RPGs von Saku_Ryu und Ryou^^

Ich hoffe, es hat euch gefallen^^
 

lg

Ray



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  blackcatgirl
2012-11-30T20:41:54+00:00 30.11.2012 21:41
tolle ff echt jetzt schade ds es nicht weiter geht und das grad wo es so spannend ist
mfg


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