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The Nightmare before Halloween

The Nightmare before Christmas Ⅲ
von

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Der 31. Oktober

„Seitdem sind mittlerweile sieben Tage vergangen. Wenn ich mich nun zurückerinnere, dann erscheint alles fast wie ein böser Traum. Dass in Halloween Town auf den ersten Blick keinerlei Spuren mehr von den Ereignissen zu finden sind, trägt zu dieser Illusion bei. Auch auf dem Friedhof sieht es wieder friedlich aus, und der Spiralberg, auf dem ich gerade stehe, als würde ich darauf warten, dass du mich von hinten überraschst, hüllt sich in Schweigen, aber mir ist klar, dass es wirklich passiert ist. Ich weiß es nicht zuletzt deswegen, weil ich seit geraumer Zeit der einzige Besucher jenes geheimnisvollen Ortes bin. Staub hatte sich bereits auf den schmalen Pfad den Hügel hinauf abgesetzt, als ich ihn heute erklommen habe. Der Doktor hat mir die Erlaubnis dazu erteilt.

Ja – nun ahnst du es wahrscheinlich schon: In all den Tagen seit deiner Schlacht gegen Oogie Boogie habe ich den Turm meines Schöpfers tatsächlich kein einziges Mal unerlaubt verlassen. In sieben Tagen habe ich meinen überfürsorglichen Erzieher genau null Mal angelogen, vergiftet, überhört, hungern lassen, ausgetrickst, aus dem Rollstuhl geschubst oder auf sonstige Weise aufgeregt. Selbst als ich – seiner Anweisung gehorchend – für ihn einkaufen gegangen bin, lief ich danach unverzüglich zum Labor zurück, ohne mich zum Spiralberg zu schleichen oder auf den Vorhof eines gewissen Hauses… Es hat keinen Grund mehr gegeben, es zu tun…“

Sally stützte sich an die Mauer, während sie dem Stadttor näher kam. Von Weitem schon vermochte man das Schreien und Kreischen der Bürger zu vernehmen. Neben ihr auf die Grabsteine fielen scharf umrissene Schatten.
 

„Kommt mit uns, wir laden Euch ein

Kinder hör’n wir unheimlich gern schrei’n

Hier bei uns wird nur geschrien

Fliehen wir nach Halloween“
 

Geister stiegen auf und schwirrten um ihren Kopf.
 

„Hier in Halloween! Hier in Halloween!

Kürbis kreischt um die Mitternacht

Hier in Halloween

Spiel’n wir jedem, der’s verdient, Schabernack

Und dann fallen sie tot um vor Schreck
 

Halloween! Hier wird nur geschrien!

Jeder hier liebt Halloween“
 

„Siehst du? Sie feiern es, so wie du es gewollt hast. Trotz der zurückliegenden Geschehnisse sind sie voller Elan, als wäre nie etwas passiert. Ich frage mich, ob sie wirklich so fröhlich sind, wie es den Anschein hat, oder ob auch sie noch die Trauer verspüren. Können Monster wie wir überhaupt echte Gefühle hegen?“
 

„Ich bin das Monster unter Deinem Bett

Augen rot, die Zähne gefletscht!“

„Unter der Treppe, da mach’ ich mich rar

Finger wie Schlangen und Spinnen in dem Haar!“
 

„Hier in Halloween! Hier in Halloween!

Halloween! Halloween! Halloween! Halloween!“
 

„Jetzt geht’s rund, wie man sieht

Jedermann singt unser Kürbislied“
 

Sie erreichte den Fallbeil-Platz. Der Bürgermeister, mit dem heiteren Gesicht vorne, stand bereits auf dem Dach seines Leichenwagens.
 

„Jetzt geht’s rund! Heut’ ist Halloween!

Jedermann erwartet neuen Schabernack!“
 

„Um die Ecke, da steckt einer im Mülleimer

Jemand lauert, und er stürzt sich gleich auf…“

„…Dich!“ – „Hier in Halloween!“

„Rot und schwarz!“ – „Schleimig grün!“

„Hast Du Angst?“ – „Au, das ist fein!
 

Sag’ es laut, sag’s noch mal

Roll’ die Würfel, triff die Wahl

Reite den Mond um die Mitternacht“
 

„Hier wird nur geschrien! Hier wird nur geschrien!“

„Nur bei uns in Halloween“
 

Während die Kreaturen aus sämtlichen Ecken hervorsprangen, um sich gegenseitig zu erschrecken, und die Hexenschwestern über ihnen hinwegsausten, schwankte der Galgenbaum mit den Gehängten vor. Alle rannten durcheinander, doch niemanden störte das.
 

„Ich bin der Clown mit dem Abreißgesicht

Schwupps – ist es da und auf einmal nicht!“

„Ich bin der Wer, wenn Du rufst: "Wer da?"“

„Ich bin der Wind, wehe durch Dein Haar!“
 

„Furcht, Angst und Schrecken bescher’n wir Dir gleich

An Deiner Tür spiel’n wir Dir ’nen Streich!“
 

„Hier in Halloween! Hier in Halloween!

Halloween! Halloween! Halloween! Halloween!“
 

„Halloween! Halloween!“
 

„Ich wollte nicht zuschauen, wie alle hastig die Vorbereitungen für Halloween zu Ende bringen, ohne dass du prüfend und korrigierend über den Platz stolzierst. Ich wollte sie nicht singen hören, wenn nicht deine Stimme jedem Lied den Ton angibt. Ich wollte nicht durch die Fenster deines Turms spähen, hinter denen alles dunkel und leer ist. Ich wollte nicht herausfinden, wie miserabel sich der Bürgermeister in deiner Rolle als Festtagsvorsitzender schlägt. Für sie mag es immer noch dasselbe sein, aber für mich ist Halloween nicht länger Halloween ohne dich…“
 

„Leichen pflastern unseren Weg

Schrecken ist hier Privileg“

„Ob in Wien“ – „Oder in Berlin“

„Nichts ist schöner als Halloween“
 

„Jetzt geht’s rund! Heut’ ist Halloween!“

„Jedermann erwartet neuen Schabernack!“
 

„Skellington Jack, der König, bringt Dich um vor Schreck

Springt Dir ins Genick, und dann hörst Du ihn schrei’n!“
 

„So schnell wie mir möglich bin ich, den schweren Einkaufskorb an beiden Händen, zurück nach Hause getaumelt, ließ ihn noch im Eingangsbereich fallen, als ich Zero bellen hörte, eilte die Fluchtrampe hinauf in mein Zimmer und konnte Seine Majestät, unseren verehrten König der Kürbisse, der gerade gleichzeitig versuchte, Zero zum Schweigen zu bringen als auch aus meinem Fenster zu klettern – beides ohne Erfolg – wieder ins Bett drücken, wo er gefälligst zu bleiben hatte während seiner Genesung! Nein: Ich hatte mich in dieser Zeit wirklich kein einziges Mal danach gesehnt, den Turm zu verlassen.“

Sally lächelte; dann hob sie den Blick wie alle anderen gespannt in den Himmel. Fledermäuse flatterten hinab und durch das Publikum, ehe eine vermummte Gestalt mitten im Kreis des Mondes erschien. Zwei große Flügel hielten sie dort, deren zerfetzte Flughaut im Herbstwind wehte.
 

„Hier in Halloween! Hier wird nur geschrien!

Bitte macht jetzt Platz für ’nen wirklich feinen Kerl!“
 

Sie riss sich die Kutte herunter und wirbelte sie um sich her, fast als ob sie einen Augenblick lang mit ihr tanzen würde. Dann ließ sie sie los, und der geschmeidige Stoff glitt sanft hinab auf Sallys Arme. Diese konnte ihn nicht lange bewundern, denn erschreckend dicht flog der geflügelte Akrobat daraufhin über die Köpfe der Zuschauer und landete auf dem Brunnen zwischen ihnen, um den sich plötzlich ein lichterlohes Feuer in die Höhe hob, welches die dürre Gestalt scheinbar verschlang.
 

„Unser Jack ist König der Kürbisse

Jedermann grüßt unser’n Kürbiskönig
 

Hier in Halloween! Hier in Halloween!

Halloween! Halloween! Halloween! Halloween!“
 

Erwartungsvoll lugten die Anwohner in das Feuer. Auch Sally beugte sich, den Stoff an ihre Brust drückend, vor. Kürbiskönig Jack Skellington stelzte elegant aus den Flammen. Wie auf einen Befehl hin erloschen eben diese abrupt mit einem einzigen Schlag seiner Schwingen. Schützend spannte er sie über alle seine Freunde aus, bevor er sie wieder zusammenfaltete, bis sie hinter seinem Rücken wie durch einen Zaubertrick verschwanden.
 

„Jetzt geht’s rund, wie man sieht

Jedermann singt unser Kürbislied“
 

Man begann zu schreien, zu applaudieren und zu jubeln. Jack genoss seinen Ruhm und verneigte sich tief. Wieder hatte er eine schrecklich eindrucksvolle Performance hingelegt. Und wieder hatte Halloween am Ende doch stattfinden können.
 

„La! La! La! Lalala! La! La! Lalala! La! La! Lalala! Lalala! Wieeeh!“
 

("Hier in Halloween")
 


 

Die Nacht war kühl. Während weit entfernt das Volk noch immer enthusiastisch die Vergabe der Preise feierte, hatte Jack sein Ziel endlich erreicht. Der Wind zog an den zerrissenen Schößen seines Nadelstreifenanzuges, piekste auf seinem blanken, weißen Skelettgesicht. Vielleicht wollte er ihn aufmuntern, doch wenn, dann gelang es ihm nicht. Vor den hohen, gagatgrauen Steinen begab er sich nieder und legte behutsam den Blumenstrauß ab, welchen er mitgebracht hatte. Auch an dessen Blättern und Blüten zupfte der Wind, aber – ein Glück – er ließ ihn liegen. Schwarze Rosen. Etwas anderes hatte er nicht auftreiben können. Seine Welt kannte nicht viel Farbe.

Er seufzte.

„Ist das dein… wahrer Name gewesen?“, fragte eine unheimlich liebliche Stimme.

Jack sah sich um. Es war Sally. Über einer Schulter hielt sie ihr kastanienbraunes Haar zusammen, damit die Brise nicht damit spielen konnte.

„Und diese anderen Namen, die den deinen tragen… Wer waren die Personen dahinter?“

„Das ist nicht mehr wichtig.“ Er lächelte, widmete den steinernen Monumenten einen letzten, wie um Verzeihung bittenden Blick und stand dann auf. „Alles, was wichtig ist, habe ich nun stets um mich: Halloween, meine Freunde… und dich.“

Ihre kleine Hand auf seiner langen, knochigen wirkte wie ein blauer Schmetterling. Ohne diesen zu verschrecken, glitt er langsam vor ihr auf ein Knie.

„Sally…“

„Jack…“

„Du hast mir wieder einmal bewiesen, wie verloren ich ohne dich wäre. Wenn du mir nicht in Oogies Verlies gefolgt wärest, obwohl ich dich zuvor sehr verletzt hatte, dann hätte ich meinen Mut nicht wiedergefunden. Damals konnte ich es dir nicht zeigen, aber ich war unbeschreiblich froh zu erfahren, dass du in diesem Moment… da gewesen bist. Es hat diesen Raum weniger finster erscheinen lassen.“

„Du… bist mein Freund, Jack… Ich würde dir… immer helfen…“

„Vor dir hatte ich nicht daran geglaubt, dass Gefühle wie diese Teil einer Welt wie der unseren sein könnten. Aber dann ist mir klar geworden, dass Halloween mehr ist als bloß Spuk und Schauer: Es ist die Nacht, in der man, wenn man erschrickt und Angst hat, sich an jenen wendet, bei dem man sich sicher und geborgen fühlt. Du hast die Liebe nach Halloween Town gebracht, Sally, und die Leere in mir zugenäht. Und du weißt, dass ich dir ganz Valentinstag zu Füßen legen…!“

„Oh, Jack… Lieber nicht…“

„Keine Bange! Ich meine natürlich: Ich werde Cupido dir ganz Valentinstag zu Füßen legen lassen! Doch bis es soweit ist…“ Auf einmal sprach er nicht mehr weiter.

„Was ist mit dir?“

„Ich weiß nicht recht. Es ist seltsam! Als ob ich vor einer Mauer stehen würde, die ich nicht so einfach überwinden kann.“

„Fürchtest du dich?“

„Ich?“

„Sei tapfer, Jack.“

Es belustigte sie, dass er Luft holte, die er doch längst nicht mehr nötig hatte. „Dr. Finkelstein habe ich bereits um seinen Segen gebeten und sein Einverständnis erhalten. Nun muss ich nur noch dir die Frage stellen…“

Ihre Augen weiteten sich. Ihr Herz begann zu tanzen. „Was für eine…? Seinen Segen? Jack, was hast du…?“

„Sally…“

„J-j-j-ja, Jack…?“

„Willst du meine Reise dieses Mal begleiten?“
 

„Was?“

„Meine Reise! Ob du mich begleiten willst! Ich verspreche dir: Es wird aufregend! Da draußen gibt es soooo viele fremde Dinge zu erforschen, und wenn wir wiederkommen, werden wir das nächste Halloween noch hundertmal – ach, was sage ich! – tausendmal schrecklicher gestalten als das diesjährige! Komm schon! Wir haben immerhin noch ganze 364 Tage bis dahin!“

Erst war Sally noch ganz neben der Spur, während sich das nervöse Trommeln in ihrem Inneren allmählich beruhigte; aber dann schmückten Glück und große Zuneigung ihr Antlitz, als sie verstand, was der Herr und Hüter von Halloween ihr soeben tatsächlich angeboten hatte. „Ja, Jack“, antwortete sie gerührt. „Ich möchte dich unbedingt begleiten! Nichts auf der Welt würde ich je lieber tun…“
 

Gemeinsam verschwanden die beiden in den nächtlichen Schatten. In der Ferne hatten sich die Bewohner Halloween Towns allem Ohrenschein nach zur Ruhe gelegt. Allein der Wind säuselte noch um die grauen Grabsteine, um den schwarzen Rosenstrauß, der davor platziert worden war.
 

Sie würden ihn festhalten.
 

IN MEMORIAM.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:

In welchem Dir der Weg in Jacks Vergangenheit gewiesen wird, die zu all dem geführt hat.
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Kommentare zu diesem Kapitel (12)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Phantom
2014-11-18T20:13:33+00:00 18.11.2014 21:13
"Black-Bloody-Angel" schrieb am 05.06.2011 auf FanFiktion.de:

WOW *O*
einfach Klasse diese Fanfiktion ;D
diese Version von The Nightmare before Christmas würde ich zu gern mal als Film sehen *.*
Von:  Phantom
2014-11-18T20:06:21+00:00 18.11.2014 21:06
"-JuLcOn-" schrieb am 21.03.2008 auf FanFiktion.de:

echt respekt einer der besten ff die ich je gelesen habe.
Die müssten man echt tim burton schicken und verfilmen lassen.
Von: abgemeldet
2014-03-30T18:48:57+00:00 30.03.2014 20:48
~ Kommentarfieber ~

Ach, wie ein kommender Leseentzug sich doch plötzlich auswirkt. Schon habe ich das letzte Kapitel zu lesen.
Gleich in der ersten Zeile musste ich an "True Romance" denken. Da erzählt Alabama auch am Schluß. Mir gefällt es.

Das letzte Kapitel ist gelungen. Erst weiß man nicht so recht, was Sache ist, doch dann eröffnest du es in einer super Szene.
Was mir tatsächlich überhaupt nicht klar ist, ist die Sache mit den Namen am Ende. Nun ja, werde ich wohl irgendwas übersehen haben.
Auch fehlt mir ein wenig die Auflösung, was die Maschine letztlich bewirkt hat udn warum. Ich verstehe, dass Jack schon immer etwas in sich trug, aber was hat nun diese Erfindung damit zu tun?

Alles in allem aber eine runde Sache.

Liebe Schreibziehergrüße,
abgemeldet
Von:  Phantom_Kim
2013-12-28T01:13:19+00:00 28.12.2013 02:13
Ähm... ja also ich weiß nicht ganz was ich von der Geschichte halten soll ich find sie einer seits schön andererseits (sorry das ich solche ausdrücke benutze muss)finde ich sie scheiße besonders das Ende.
Von:  -Broeckchen-
2009-07-16T10:52:03+00:00 16.07.2009 12:52
Hallöchen du Phantom!

Tja, mir fällt es offen gesagt, richtig schwer, diese Geschichte zu bewerten. Zuallererst mal ein dickes Plus: Fesselnd ist sie, sowohl vom Inhalt her als auch vom Schreibstil. Ich habe sie mehr oder minder in einem Ritt durchgelesen, weil ich nach keinem Kapitel einfach absetzen konnte.

Ich fand auch viele Charaktere unheimlich gut getroffen, etwa Oogie beim Einschmeicheln oder Furcht, Angst und Schrecken. Bei anderen hat mich teilweise überrascht, wie du sie dargestellt hast - so wirkte der Bürgermeister im Film zum Beispiel deutlich weniger entscheidungsfreudig auf mich, wie jemand, dem die Wörter "Mut" und "Entschlossenheit" vollkommen im Wortschatz fehlen. Auch die Szene zwischen Sally und Jack auf dem Spiralberg beim Kampf war etwas... nunja, zu wortreich für meinen Geschmack und meinen Begriff von den beiden Charakteren. Besonders Sallys Vorwürfe gegenüber Jack ("Ich hasse dich!", "Warum zur Hölle musst du bloß immer andere dir vorziehen?") empfand ich als etwas fehl im Platz in ihrem Verstand. Im Film bedauerte sie zwar auch immer Jacks naiven Enthusiasmus, aber machte ihm nie Vorwürfe, sondern sich höchstens Sorgen. Sie versuchte auch, ihn zu warnen, aber sein gewinnendes Wesen reichte stets aus, um sie zumindest wieder verstummen zu lassen. Das fand ich in der Fanfic nicht so gut umgesetzt.

Abgesehen davon fehlten mir ein bisschen eingehendere Erklärungen zu "Der Macht". Die taucht irgendwie plötzlich auf, warum erst jetzt wird nicht erklärt, auch aus welchem Teil der Familie sie kommt nicht, wie sie dahin geriet, warum Papi niemals zu Klein-Jack sagte: "Übrigens, wenn dir so Flügel aus dem Rücken wachsen, dann..." und auch scheinbar niemand Informationen darüber hinterließ... Es kommt einfach alles sehr plötzlich und lässt für meinen Geschmack zuviele Fragen offen. Zusätzlich fand ich die Macht an sich sehr... hm... das klingt jetzt sicher gemein, aber irgendwie "typisch" und heftig. Also, Flügel und Fangzähne, da kam einfach ein wenig der "Ja, schon gesehen..."-Effekt auf. Vielleicht wäre es spannender gewesen, den animalischen Anteil da noch zu verstärken und zum Beispiel aus Jack einen Skelett-Greifvogel zu machen, was die Tierhaftigkeit und die Gefährlichkeit beibehalten, aber ein bisschen weniger übliche Macht-Elemente aufgegriffen hätte.

Auch der plötzliche Abstecher in die Zwielichtwelt war eine merkwürdige Überraschung. Da ist eine ganze Welt, die ist plötzlich einfach da und vorher noch niemandem aufgefallen. Und das Dimensionstor dazu lässt sich praktischerweise ausgerechnet von Oogie öffnen. Und warum kann der das? Öhrm...

Sehr gefallen hat mir allerdings dabei, wie du Oogie als Bösewicht und somit als zusätzliches Übel eingebracht hast. Wie er Jack erst galant um den Sackzipfel wickelt, um ihm dann mit diebischer Vorfreude auf dessen Leid in den Rücken zu fallen, war klasse gemacht und vor allem 100% der Charakter aus dem Film, der mir düstere Schauer über den Rücken gejagt hat! Ebenfalls gefiel mir die Zwielichtwelt an sich, in der ich ansatzweise die Welt der Lebenden aus "Corpse Bride" wiederzuerkennen meine - verfeinert mit viel bewundernswerter eigener Phantasie. Die Zwielichtwesen und die Prüfung auf dem Weg dorthin, Sallys Martyrium und Oogies "Sonderrechte", genauso wie die mit einem Augenzwinkern eingebrachte Emily... das hat mir alles sehr gefallen und mich beim Lesen gefesselt und zum Lächeln gebracht.

Außerdem einfach klasse war Sallys innerer Konflikt zwischen Angst und Liebe. Das fand ich absolut nachvollziehbar und Sally hat ja auch sehr schön erklärt, dass ihre Angst eher instinktive, körperliche Form besaß, durch die kurzzeitig die rein emotionale Liebe immerhin davon behindert wurde. Zero wurde ebenfalls toll getroffen und ist für mich der heimliche Held deiner Geschichte, was aufgrund seines gut dargestellten treuen und sicheren Charakters wundervoll zu ihm passt. Ebenfalls wirklich schön: Die Idee mit dem falsch eingesetzten Knochen. Ich hab ihn die ganze Zeit im Hinterkopf gehabt und überlegt, was es damit auf sich hatte, bis die Rolle des Zettels in der Geschichte klar wurde und ich verstand, dass Sally Jack einfach etwas hatte geben wollen, wodurch er ihre Gefühle immer nah bei sich hat. Durch den kurz danach auftretenden Alptraum Jacks hast du den Leser aber fein damit in die Irre geführt. :3 Umso schöner, dass sich das Puzzle wirklich erst ganz gegen Ende hin auflöste.

Und noch ein Lob für den Hauptkonflikt: Jack vs. Die Macht vs. Die Halloweentownianer. Eine schöne Geschichte um Angst, Reue und Freundschaft, in der du einfach sehr realistisch die Voreiligkeit und Stumpfsinnigkeit der Stadtbewohner aufgegriffen hast (die man ja auch im Film sieht, als Jack ihnen von Weihnachten erzählt), beides genauso schön mit ihrem Schrecken über Jacks plötzliche Veränderung begründet hast, und trotzdem nicht vergaßest, ihre Zuneigung zu ihm zu zeigen. Mir gefiel wirklich richtig gut, wie sich alle offiziell gegen Jack vereinten, aber Trübsinn bei ihnen Einzug hielt, kaum das er fort war, und sie doch letzten Endes nichtmal das Herz hatten, ihm etwas anzutun.

Nun hab ich dir schon selbst einen halben Roman geschrieben, aber ich fand es einfach wichtig, dir ne differenzierte Meinung zu geben. Insgesamt finde ich den Text sehr gut, wenn man ihn unabhängig von NbC betrachtet, und gut, wenn man ihn im Zusammenhang damit besieht. Zu den Songs kann ich dir dabei allerdings leider keine Meinung nennen, da ich persönlich nicht so auf eingebrachte Songtexte stehe, zumindest nicht am Stück. ^^° Ich glaube da würde mein persönlicher Standpunkt meine Auffassung bloß verfälschen.

Noch einige weitere Details, die mir sehr gefielen, die ich hier aber nicht weiter ausführen möchte um nicht zuviel Platz zu verbrauchen:
Deine Umgebungsbeschreibungen, Oogies Illusionen (und das Unverständnis Unbeteiligter dafür), die Einbringung der Nebencharaktere (Abreißgesichtclown und co.), Doktor Finkelstein!!!11einself (Was hat er Jack überhaupt versprochen?), die Beschreibung der Twilight-Königin, die traumhaften Sequenzen, die Irreführung am Schluss (auch wenn ich den zusammenfassenden Monolog Sallys als nicht nötig empfinde)...

Puh, damit hab ich glaube ich so ziemlich alles. Ich hoffe mein Kommentar gefällt dir und du freust dich über mein Lob, denn an der zugehörigen Kritik kannst du ja sehen, dass ich dich nicht sinnfrei zuschleime. :3

Süße Grüße,
Das PinPoom.
Von:  Hatshepsut
2009-02-23T17:44:34+00:00 23.02.2009 18:44
So, ich habe mir deine Geschichte jetzt durchgelesen und war ziemlich enttäuscht, da ich mehr erwartet habe.
Vom Schreibstil war die Geschihcte in Ordnung, hat mich aber auch nicht vom Hocker gehauen. Das was mich wirklich gestört hat, war der Inhalt und die Charaktere. Meiner Meinung nach würden weder Jack noch Sally so reagieren, wie sie es hier getan hätten. Beispiel: Jack würde sich nicht mit der Kinderleiche hinsetzen und ihm seine Haloween- Pläne verraten. Und Sally würde sich auch nicht von Jack fernhalten, nur weil er sie angefallen hat. Sie liebt ihn, sie würde sich von ihm wahrscheinlich auch noch mal zerreisen lassen, nur um ihm nah zu sein. Und die Sache mit der Haarnadel war unnötig. Genau wie die Sache mit der Umschreibung er Liedtexte.
Das hört sich ales sehr negativ an und ich kann mich auch nicht mit einer besseren NBC Story rechtfertigen, da ich keine geschrieben habe und da die Story ja YUAL war, aber gerade deswegen hätte ich mehr erwartet. Meinen Geschmack hast du aber nicht getroffen. Schade!

Hatschepsa
Von:  Krylia
2008-06-15T16:52:54+00:00 15.06.2008 18:52
Verdammt, du hattest mich schon fast so weit, dass ich tatsächlich dachte, es gäbe kein Happy End. Ziemlich niederträchtig.

Es ist eine wirklich tolle Geschichte, spannend und schön von Anfang bis Ende.


P.S.: Netter Gag am Ende. "Ende" und "Fin"...
Von: abgemeldet
2008-05-30T17:44:44+00:00 30.05.2008 19:44
Ich hab mir deinen ganzen FF durchgelesen und finde ihn richtig super.
Ich bin leider keine große Schreiberin und ich weiß auch nicht, was ich im detail sagen soll.
Außer das du einen echt tollen schreibstil hast.
Nochmal großes Lob, war erste Sahne.
Von:  Veilchen
2007-12-14T17:36:03+00:00 14.12.2007 18:36
wow....wow
das war eine der besten FFs die ich je gelesen habe. ich habe diese FF geliebt, dein Schreibsstil hat mich einfach umgehaut.
diese Reime müssen dir total viel Zeit gekostet haben
auch dafür ein großes Lob von mir
echt toll....

mfg
Tonia
Von:  Vanillaspirit
2007-10-23T20:00:43+00:00 23.10.2007 22:00
Angenehmer Stil und bei guten sprachlichen Anwendungen wie richtiger Genetiv, elegante Wortwahl etc. muss ich immer lächeln. Hier hab ich sehr viel gelächelt.
Ich mochte besonders die Beschreibung von Sallys Konflikt, einerseits liebt sie Jack, andererseits fürchtet sie ihn, kann aber dann doch nicht ohne ihn. Beeindruckt haben mich auch die alternativen Songtexte, das ist weit mehr, als ich von Songfics gewöhnt bin und von soviel Eigenleistung bin ich tief beeindruckt. Ich mag Songfics normal nicht, weil der Songteil meist nur eingeklatscht ist, hier bedingt die Hintergund dies aber. Es ist einfach ein eingeschriebenes Musical ähm erm Grusical.
Die kleinen Fehlerchen hat bad_kitty ja bereits erwähnt, bis auf das etwas hastige, sehr plötzliche, zu sprunghafte Fortschreiten der Handlung ab dem Zwielichtkapitel. Der Kampf war wieder gut, aber davor hat die Handlung einen recht plötzlichen Huch!-Sprung gemacht und die Königin wirkte ein wenig zu unerklärt.
Wie dem auch sei, es war eine Fic mit der ich Spaß hatte. Vielen Dank dafür.

LG
Vs


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