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Pretear - The new legend of Snow White

"Three Wishes"
von

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One - "The Kendama"

„Gott! Bin ich froh, das die Prüfungen rum sind.“ Yayoi ließ sich seufzend auf ihren Stuhl sinken. „Ich hät’s keinen Tag länger ausgehalten.“

„Hmmh…“

„All das lernen von Vokabeln und Matheformeln. Ich wünschte ich hätte auch ne Nachhilfelehrerin wie Mawata. Für dich war das sicher alles ein Klacks.“

„Hmmh…“

„Himeno?“ Yayoi wedelte mit einer Hand vor den Augen ihrer besten Freundin. „Bist du anwesend? Was ist denn los?“

Das Mädchen blinzelte verwirrt. „Hast du was gesagt?“

„Ohje…“

„Tut mir leid. Ich war in Gedanken.“ Himeno griff in ihre Tasche und zog ihr Bento hervor. Sie hatte zwar keinen Hunger, aber Natsue würde sich nur Sorgen machen, wenn sie die Box wieder halb voll oder gar nicht geöffnet mitbrachte.

Es sah ihr nämlich gar nicht ähnlich so wenig zu essen. In Gegenteil! Aber in letzter Zeit war ihr nicht nach Essen zu Mute.

„Du vermisst sie immer noch, nicht wahr?“

Himeno zuckte zusammen. „Wen meinst du?“, fragte sie ausweichend. Natürlich war ihr klar, das Yayoi genau Bescheid wusste.

„Hayate und die anderen!“, antwortete sie trotzdem. „Sie haben sich doch seit dem nicht mehr gemeldet oder?“

Himeno schüttelte den Kopf. Zwang sich zu einem Lächeln und sagte: „Die haben sicher viel zu tun. Ich bin sicher, sie melden sich bald mal.“

Bevor ihre Freundin noch etwas sagen konnte, wechselte Himeno rasch das Thema. Sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie wusste nicht, wieso sich ihre Freunde nicht meldeten. Als Sasame ihr damals gesagt hatte, dass sie gehen müssten, hatte Himeno einsichtig getan. Sie wollte ihnen keine Sorgen machen.

Sie verstand zwar wirklich, warum die sieben Leafe Knights nicht für immer bleiben konnten, aber dies tat eben nur ihr Verstand. Ihr Herz hatte es nicht wahrhaben wollen. Hatte es nicht verstehen wollen!

Und als sie sich dann auch noch von Hayate hatte verabschieden müssen, war all ihre Kraft nötig gewesen nicht in Tränen auszubrechen oder zu schreien, wenigstens er solle bleiben!

Er hatte ganz kühl gewirkt. Nur seine Augen hatten ihn verraten. Die blausten Augen der Welt hatten geflackert. Waren das einzige Zeichen gewesen, das er litt und das er nicht gehen wollte. Aber er musste. Er musste wie alle andern. Und niemand konnte verhindern, dass sie hatten gehen müssen.
 

Fünf Tage später standen sie und Yayoi an der Pinnwand, an der die Prüfungsergebnisse aushingen. Beide hatten bestanden. Himeno hatte sich so auf ihr Lernen konzentriert, das sie es geschafft hatte in allen Fächern 90 % zu

bekommen. Ihr bislang bestes Ergebnis…

Doch nun hatte sie diese Flucht nicht mehr. Es gab nichts mehr zu lernen. Die Ferien standen an. Und mit ihnen würden viele Momente kommen, in den sie grübeln würde.

„Wahnsinn. Der Neue hat die beste Punktzahl. Der ist ja richtig gut.“

Himeno, aus ihren Gedanken gerissen, wusste nicht, was sie meinte. „Wer?“

„Na Ryu! Der ist doch vor sechs Wochen an unsere Schule gewechselt. Unglaublich, dass er gleich als bester abschneidet.“

Himeno musterte sie verständnislos. „Welcher Neue denn?“

Jetzt war es an Yayoi sie überrascht anzusehen. „Willst du mir etwa erzählen, dass du das nicht mitbekommen hast? Himeno! Er sitzt direkt hinter dir!“

„Ach… achja…“ Sie lächelte verlegen. Nur schwach aber immerhin erinnerte sie halbwegs an ihn. Sie war zu sehr mit anderen Gedanken beschäftigt gewesen, um ihn richtig bewusst zu bemerken.

„Hach, Himeno…“ Yayoi nahm sie in die Arme. „Ich würde dich so gerne aufheitern… Sollen wir in den Ferien nicht was gemeinsam unternehmen?“

„Danke, Yayoi.“ Sie erwiderte die Umarmung. „Aber meine Eltern fahren die zwei Wochen nach Okinawa und Mayune ist auf einer Wellnessreise oder so… Und Mawata hat ein Lyrik-Seminar. Ich hab versprochen das Haus zu hüten.“

Yayois Blick sprach Bände. „Ihr habt ungefähr hundert Bedienstete! Kann das nicht mal einer von denen übernehmen? Du brauchst Urlaub! Nach allem was passiert ist, hast du dir das unbedingt verdient!“

Himeno war ihrer besten Freundin unendlich dankbar. Sie wusste ja, dass sie sich Sorgen machte. Und wenn sie ehrlich war, wäre sie gerne verreist. Und wenn es nur drei Tage wären. Aber die Angst, einer der Leafe Knights könnte in dieser Zeit versuchen wieder Kontakt mit ihr aufzunehmen und sie wäre nicht da, war beängstigend.

„Du kannst ja für ein paar Tage zu mir kommen, Ya-chan“, schlug sie vor. „Meine Stiefmutter und mein Papa sind bestimmt froh, wenn ich nicht allein bin.“

„Das Wort allein klingt bei diesem Haus ein wenig seltsam, findest du nicht?“

„Hmm… stimmt…“
 

Yayoi fuhr nach der Schule mit dem Bus nach Hause. Himeno ging zu Fuß. Obwohl sie die Möglichkeit hatte, wie ihre Stiefschwestern mit der Limousine abgeholt zu werden, ging sie in letzter Zeit wieder lieber zu Fuß. Es war zwar ein gutes Stück, doch ab und zu tat es doch gut, Zeit zum nachdenken zu haben. Und gerade heute war sie besonders verwirrt.

Während sie die Straße entlang ging, spürte sie auf einmal etwas, das gegen ihr Bein drückte. Sie blieb stehen, öffnete ihre Tasche und entdeckte das kleine Kendama, das Hayate ihr einst zum Üben gegeben hatte.

Sie betrachtete es lange. Es wecke so viele Erinnerungen. Himeno schloss fest die Hand um den Griff. Es war alles, was ihr geblieben war. Sonst hatte sie

keine Erinnerungsstücke. Sie presste es fest an ihre Brust und konnte kaum die

Tränen zurück halten.

„Oh, ein Kendama! So was sieht man nicht mehr oft.“

Zu Tode erschrocken fuhr Himeno herum. Hinter ihr stand ein junger Mann. Er war nicht viel älter als sie. Erst auf den zweiten Blick erkannte sie ihn, als den „Neuen“ aus ihrer Klasse.

„Oh, tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken.“ Er lächelte entschuldigend.

„Sch-schon Okay… ich war in Gedanken…“

Zum ersten mal hatte sie die Gelegenheit ihn bewusst zu mustern. Es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Ryu erinnerte sie auf erschreckende Weise an Hayate. Er war groß und hatte schwarze, allerdings recht kurze, Haare. Und seine Augen waren tief blau. Obwohl sie lange nicht an Hayates Blau heranreichten.

„Alles in Ordnung?“ Er sah sie besorgt an.

„Äh- äh… ja klar! Ich…“ Sie verstummte. „Wohnst du hier in der Nähe?“ Sie lenkte rasch auf ein anderes Thema. Wollte ihre Verwirrtheit überspielen. Er ging darauf ein.

„Ja. Ist gar nicht weit von hier. Nur drei Straßen weiter.“

„Ahah… Äh… Ich wohne-“

„Awayuki-Residence.“ Er lächelte.

„Woher-?“

Jetzt lachte er. „Na hör mal! Wer kennt deine Familie denn nicht?“

Himeno errötete.

„Kannst du das?“

„Was?“

Er deutete auf das Kendama, das sie immer noch fest umklammert in ihren Händen hielt.

„Oh! Naja… ein bisschen… Meistens landet es irgendwo in meinem Gesicht.“ Sie grinste verlegen.

Ryu lachte. „Ja, so einfach ist das nicht. Darf ich mal?“

Himeno zögerte kurz. Aber es war kindisch, also gab sie es ihm. Dabei bekam sie einen kleinen statischen Schlag. Doch er lenkte sie sofort wieder ab.

„Es gibt da alte Geschichten. Wusstest du, das man mit dem Kendama zaubern kann?“ Ryu ließ es einmal kurz hüpfen.

Überrascht sah sie ihn an. Was meinte er damit?

Dann gab er es ihr lächelnd zurück. „Wenn du es dreimal hintereinander schaffst, erfüllt es dir einen Wunsch, wenn du ganz fest daran denkst.“

Ihr Herz schlug schneller. „Ist das wahr?“

Er grinste. „Ich weiß es nicht. Ich hab’s noch nicht probiert. Aber wer weiß…“ Dann hob er die Hand zum Abschied. „Ich muss los. Man sieht sich ja morgen in der Schule.“ Dann lief er an ihr vorbei und ließ eine Himeno zurück, die einen Strohhalm gefunden hatte, an den sie sich klammern konnte.

Es gab nur ein Problem… Sie schaffte es nicht mal das Kendama ein einziges Mal richtig zu spielen.
 

Doch das hatte sie beschlossen zu ändern. Von neuer Energie gepackt stürmte sie in die Eingangshalle und übersah fast ihren armen Vater, der gerade nichts böses ahnend vorgehabt hatte sie zu durchqueren.

„’tschuldigung!“, rief sie noch hastig und war bereits einem Wirbelwind gleich die breite Treppe nach oben gefegt.

Ihr Vater blickte ihr überrascht nach. So hatte er seine Tochter länger nicht mehr erlebt. Er freute sich darüber und setzte dann seinen Weg zum Speisesaal fort.

Himeno war währenddessen in ihrem Zimmer angekommen. „Hallo, Mama!“ Sie tätschelte die zarten Blüten ihrer geliebten Pflanzen zärtlich.

„Glaubst du es stimmt? Glaubst du das Kendama kann Wünsche erfüllen? Es wäre so schön, wenn es funktionieren würde.“

Die Pflanze, die sie damals zusammen mit ihrer Mutter kurz vor deren Tod gesät hatte, antwortete natürlich nicht. Aber da sie auf dem kleinen Balkon stand, fuhr plötzlich ein sanfter Wind über sie hinweg und ließ ihre Blüten schaukeln.

Himeno starrte die Pflanze an. Ihr Herz schlug schneller. Das Leafe, das in den Pflanzen besonders stark vorhanden war und der Wind… Es war wie ein Zeichen. Ein Zeichen, das es funktionieren würde.

Ein Lächeln erschien in Himenos Zügen und wurde von Herzschlag zu Herzschlag strahlender. Und sie spürte Tränen in ihren Augen. Freudentränen.

„Ich hab dich lieb, Mama“, sagte sie glücklich und wandte sich dann zu ihrer Schultasche um. Langsam und mit immer mehr klopfendem Herzen näherte sie sich ihr und holte das Spielzeug wieder hervor.

Einmal bisher war es ihr gelungen. Nur ein einziges Mal, war die Kugel an der Schnur dort gelandet, wo sie hinsollte. Aber das war ja nur die Hälfte von dem. Die Kugel musste ja von einer Kreuzseite zur andern und dann erst wieder auf die Spitze. Es war unglaublich schwierig. Aber sie würde nicht aufgeben. Sie würde es so lange versuchen, bis es ihr drei Mal hintereinander gelungen war.

Drei mal…, dachte sie. Nur drei Mal. Dann sind sie alle wieder bei mir… Dann sehe ich Hayate wieder.
 

Als sie wieder aufwachte, lag sie halb auf dem großen Bett, das Kendama noch fest in der Hand. Himeno war noch vollständig angezogen. Sie musste während sie die ganze Nacht geübt hatte, eingeschlafen sein.

Ihr tat alles weh und ihre Schuluniform war völlig zerknittert. Müde rieb sie sich die geschwollenen Augen. Sie hatte keine Ahnung wie spät es war. Oder auch wie früh es war. Ein Blick auf den Wecker neben ihrem Bett, wurde von einem Schmerz in ihrem Nacken unterbrochen.

Himeno seufzte und erhob sich ächzend. Nicht ein einziges Mal hatte sie es letzte Nacht geschafft. Es war frustrierend. Aber Himenos alte Starrköpfigkeit war noch nicht vollständig verschwunden. Während sie sich auf den Weg ins Bad begab, machte sie weiter. Auch wenn ihr Handgelenk noch immer schmerzte von der letzten Nacht. Sie ließ nicht locker. Ihre Übungen wurden nur von der Dusche und vom Ankleiden notgedrungen unterbrochen. Der Weg nach unten zum Frühstück wurde von Klacken und leisem Fluchen begleitet.

Es war Mawata, die sie an diesem Morgen als erstes traf. Ihre Stiefschwester musterte sie verwirrt. „Wie siehst du denn aus?“

Himeno grinste verlegen. „Ich konnte nicht gut schlafen.“

Das jüngere Mädchen schüttelte den Kopf, sagte aber nichts mehr dazu. Zusammen betraten sie den Salon, in dem bereits der lange Tisch gedeckt war. Ihr Vater und ihre Stiefmutter waren schon anwesen. Mayune war schon früh losgefahren, erfuhr sie schließlich. Sie hatte noch etwas zu erledigen. Himeno war froh darüber. Obwohl sie sich mit dem gleichaltrigen Mädchen schon viel besser verstand, konnte es Mayune nicht bleiben lassen und spielte ihr immer wieder Streiche. Ein angesägtes Stuhlbein oder ein Eimer mit Wasser über ihrem Kopf oder gar ein Fußschlinge, konnte sie heute bei besten Willen nicht gebrauchen.

Himeno kam kaum zum Essen. Ihre rechte Hand führte immer wieder die Bewegung aus, die sie einst von Hayate gelernt hatte. Aber immer ohne Erfolg.

Ihre Stiefmutter blickte sie stirnrunzelnd an. „Kind… was treibst du da? Iss lieber statt zu spielen.“

„Entschuldige…“ Himeno konnte jedoch nicht aufhören. Jede Minute in der sie üben konnte, war kostbar. „Aber das hier ist wichtig.“

„Brauchst du das für die Schule?“, fragte ihr Vater und steckte sich ein Stück Speck in den Mund.

Himenos Blick wich nicht von der tanzenden Kugel, die aber immer wieder an der Schnur in der Luft zum baumeln kam, statt auf der Spitze zu stecken. „Nein“, sagte sie. „Ich muss das können um jemanden zu rufen.“

Die Drei blickten sich überrascht an. Das Mädchen glaubte sogar, dass sie ahnten, wen sie meinte. Im Augenwinkel sah sie Trauer in den Zügen ihres Vaters. Auch Mawata sah auf einmal weg. Himeno wusste, wie viel Sasame, der Knight of Sound ihr bedeutet hatte.

„Macht euch bitte keine Sorgen“, lächelte sie und blickte besonders ihre Stiefschwester an. Vielleicht würde es ihr nicht nur gelingen Hayate zu rufen. Vielleicht würden auch die anderen mitkommen können. Sie wünschte es sich sowohl für Mawata als auch für sich. Sie vermisste die anderen sechs nicht minder.

Auch auf dem Weg zur Schule vollführte ihr Handgelenk die Drehung immer und immer wieder. Sie hatte darauf bestanden, dass sie laufen würde. Im Auto hatte sie keinen Platz zum üben.

Auf der Hälfte des Weges traf sie wie immer Yayoi. Auf ihr verwundertes Gesicht hin, erklärte Himeno was es mit dem Kendama auf sich hatte.

Der Blick ihrer Freundin wurde traurig. „Ach, Himeno… Ich will dich nicht enttäuschen, aber ich bezweifle, dass es wirklich zaubern kann.“

Himeno machte eine wegwerfende Handbewegung. „Das ist erst bewiesen, wenn ich nächstes Jahr noch ohne Ergebnis da sitze.“

„Falls du dir bis dahin nicht deine Hand kaputt gemacht hast… Wie oft ist es dir denn schon gelungen?“

Himeno senkte den Blick. Ihre Schultern fielen etwas ab. „Noch gar nicht.“

Dazu sagte Yayoi nichts. Die Verzweiflung und Machtlosigkeit in der Stimme ihrer Freundin machte sie betroffen. Stattdessen nahm sie das Mädchen in die Arme und drückte sie tröstend.

„Ach, Yayoi…Ich vermisse ihn so sehr…“

„Ich weiß…“

Kurz darauf gingen sie zusammen den Rest des Weges zur Schule. Aber Himenos Hand war ruhig und das Kendama hatte aufgehört zu tanzen.

Vielleicht hatten alle Recht. Vielleicht war es wirklich dumm und kindisch zu glauben, dass sie es schaffen könnte…
 

Es war der Tag der Abreise ihrer Familie. Während Mayune schon gestern mit dem Privat-Hubschrauber abgeflogen war, wartete nun die Limousine auf ihre Eltern. Für den Privatjet war selbst das Grundstück der Familie Awayuki zu klein. Und so mussten sie zuerst mit dem Auto zu Flughafen gebracht werden.

Himenos Vater konnte sich gar nicht von seiner einzigen leiblichen Tochter trennen. Er drückte sie immer wieder an sich.

„Hey! Ihr seid doch nur zwei Wochen weg. Ich komme klar. Und Mawata-chan ist schon in fünf Tagen zurück.“

Ihr Vater schniefte noch einmal herzzerreißend und nickte schließlich. Dann sah er an seiner Tochter herab und sah ihre leeren Hände.

„Du hast aufgehört zu üben?“

Himeno wich seinem Blick für eine Sekunde aus, dann lächelte sie ihn bemüht fröhlich an. „Ja! Wozu mein Handgelenk kaputt machen? Ich will ja nächstes Jahr an den Juniorkaratemeisterschaften teilnehmen. Dafür brauch ich alle meine Knochen heil.“

Es klang nach einer Ausrede. Und es war auch eine. Himeno hatte schlichtweg nicht mehr den Mut weiter zu machen. Was, wenn sie es endlich drei mal geschafft, den Wunsch ausgesprochen hätte und nichts passiert wäre?

Noch einmal drückte ihr Vater sie, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stieg dann mit seiner Frau in die Limousine.

Himeno winkte ihnen noch eine ganze Weile nach. Dann kehrte sie zurück ins Haus, ging geradewegs in ihr Zimmer auf den Balkon. In der Mittagssonne sitzend betrachtete sie die kleinen rosa Blüten ihrer Lieblingspflanze.

Ein leichter Wind spielte mit ihren Haaren.

Himenos Blick richtete sich in den Himmel. Sie verfolgte den Weg von ein paar kleinen Wolken.

„Nur noch einmal…“ Sie sprang auf, holte das Kendama aus ihrer Tasche und rannte nach draußen. Hin zu dem etwas abgelegenen Teil des Gartens mit dem großen Brunnen. Ihr alter Treffpunkt. Dort, wo bis noch vor nicht all zu langer Zeit ein direkter Weg nach Leafeania gewesen war. Bis zu dem Moment, in dem die Leafe Knights hatten gehen müssen.

Sie betrachtete das Spielzeug, das sie damals von Hayate bekommen hatte, packte den Griff fest, schloss die Augen und konzentrierte sich ganz fest auf ihren innigsten Wunsch.

Sie hatte das Gefühl, die Zeit würde plötzlich langsamer laufen. Ihr Handgelenk vollführte die Bewegung völlig ohne ihr Zutun. Sie fühlte sich ganz leicht und fern von ihrem Körper.

…einmal…

…zweimal…

Ihr Herz schlug schneller.

…dreimal…

„Bring mir Hayate zurück!“

Ein heftiger Windstoß überspülte ihren Körper. Langsam, ganz langsam hob sie die Lider. Mit klopfendem Herzen wandte sie sich um.

„Hayate…“

Doch niemand antwortete. Es war niemand da. Wie unendlich dumm sie doch war. Und nun drohte es ihr alle Kraft zu rauben.

Ihre letzte Chance. Nutzlos…

Aber irgendwie… Vielleicht war es nun die Gelegenheit endlich abzuschließen. Vielleicht sollte sie endlich anfangen zu akzeptieren.

Und tatsächlich. Es tat gut. Die Erkenntnis tat gut.

Mit schmerzendem aber leichterem Herzen kehrte sie ins Haus zurück und überfiel die Köchin mit der Bitte ihr beim kochen zu helfen.

Wen außer sich selbst hätte sie schon mit ihrem Selbstgekochten vergiften können?
 


 

Vielen Dank, dass ihr mein erstes Kapitel gelesen hab =^.^=

Hoffentlich hat es euch gefallen!

Würde mich freuen, wenn ihr die Geschichte weiter verfolgen würdet.

LG

Eure Neanoria



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  ryuuka
2013-04-20T23:26:40+00:00 21.04.2013 01:26
Pretear ist so ziemlich mein Lieblingsanime und deine FF hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Ich würde so gerne wissen wie es weiter geht und was es mit diesem Ryo auf sich hatte. Bitte schreib doch weiter!
Von:  selena
2011-10-03T11:43:47+00:00 03.10.2011 13:43
Ich hab zwar bisher nur den Anime gesehen, aber der war schon richtig schön gewesen.
Deine FF ist dir super gelungen, aber warum hast du sie abgebrochen? :(
Es wäre schön gewesen auch den Rest zu erfahren.
Schade eigentlich, denn sie ist wirklich toll.

LG selena
Von: abgemeldet
2007-04-30T16:10:01+00:00 30.04.2007 18:10
boah *staun* *schmacht* hammastory;)
schreib bidde schneell weiter*süchtig nach deiner FF seiz*
total sweet*drop*
*fähnchen schwing*
Von: abgemeldet
2007-03-21T15:16:28+00:00 21.03.2007 16:16
hi
*erste ist*
Die serie sowie den Mange finde ich klasse.
^^
Aber deine Story is wirklich klasse.
Deine Storys gefallen mir ja generell und ich freu mich immer wenn du was neues hast.
^^V
mach weiterso
*knuddel*
lg
deine neko*maunz*


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