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Ehre und Stärke I: Fortunas Wege

oder: Gundam Wing goes Ancient Rome
von

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Disclaimer: Gundam Wing und die Charaktere gehören nicht mir sondern Sunrise und Bandai. Ich verdiene auch kein Geld mit dieser Geschichte.
 

Kapitel 6
 

Heero Yuy hatte in den vielen Schlachten, die er in seinem jungen Leben bereits geschlagen hatte immer Glück gehabt, dass er keine ernsthaften Verletzungen davon getragen hatte.

Noch nie hatte er die Hilfe der Ärzte benötigt und die höllischen Schmerzen ertragen müssen, die mit den tiefen Schnittwunden der Speere, Pfeile oder Schwerter einhergingen. Vielleicht war er auch deshalb ein so guter Kämpfer geworden, um so eben jenen Schmerzen entgehen zu können.

Doch heute war es passiert, nicht nur der tiefe Schnitt an seinem Oberschenkel, sondern auch zwei Pfeile steckten in seiner Schulter und ihm war regelrecht übel vor Schmerz. Heero konnte sich kaum aufrecht halten, geschweige denn weiterkämpfen.
 

Den Germanen mit dem er gerade noch die Klingen gekreuzt hatte, ließ er einfach hinter sich zurück. Der Mann war sowieso schon erledigt. Heero hat sorgfältig gezielt und sein Schwert genau unter dem Arm des Mannes in dessen Körper getrieben. Wahrscheinlich war die Lunge getroffen und es war nur eine Frage der Zeit bis der Tod eintrat. Doch dieser Wilde hatte ihm einen sehr guten Kampf geliefert, das musste Heero anerkennen. Es kam nur selten vor, dass er sich so verausgaben musste, sich sogar fragen musste, ob er diesen Kampf gewinnen konnte. Heero war sich sicher, wenn der Germane ausgeruht gewesen wäre und nicht schon mehrere Stunden um sein Leben hätte kämpfen müssen, dann hätte Heero ernsthafte Schwierigkeiten gehabt als Sieger hervorzugehen.
 

Heero rief nach einem seiner Männer als er in die Nähe des nächst größeren Verbandes kam und verlangte von dem Centurio einen Lagebericht. Der Angesprochene versicherte, dass sie die Lage unter Kontrolle hätten, schielte jedoch während des Berichts immer wider auf die Pfeile und schien zu überlegen, ob es nicht besser war den Tribun sofort zu einem Arzt zu bringen. Glücklicherweise wurde dem Centurio diese Entscheidung abgenommen, denn sobald Heero gehört hatte, dass die Schlacht wie geplant verlief, nahm sich sein Körper, was er brauchte und er verlor das Bewusstsein.
 

Heero erwachte wieder in einem der Zelte der Ärzte und starrte auf die Plane aus Leinen über seinem Kopf, die das Dach des Zeltes bildeten. Er lag auf einer Pritsche und man hatte ihm die Rüstung und ebenso die Tunica darunter ausgezogen.

Er musste sich wohl im Lager befinden, denn kein Kampfeslärm drang an seine Ohren. Lediglich vereinzelte Schreie von Verwundeten oder von Ärzten, die nach Wasser oder frischen Bandagen verlangten.
 

Sein Körper fühlte sich so an als ob er unter einem schweren Felsen gelegen hatte und ihn jetzt jemand darunter hervorgezogen hatte. Er fühlte sich regelrecht zerschlagen und war kaum fähig sich zu bewegen. Doch anscheinend konnten seine Verletzungen noch etwas warten bis sie behandelt wurden, denn die Pfeilschäfte steckten noch immer in seiner Schulter, wie Heero aus dem Augenwinkel heraus feststellen konnte.

Schließlich wandte er den Kopf nach rechts und sah auf der Liege neben ihm einen Legionär, den ein Pfeil in die Wange getroffen hatte. Der Pfeil war ausgerissen worden und durch das Loch konnte Heero inmitten als des Blutes noch das Weiß der Zähne ausmachen. Fast schon erleichtert war er dann als er die aufgerissenen, blicklosen Augen des Mannes bemerkte. Erleichtert deswegen, weil dem Soldaten die Qualen einer solchen Verletzung erspart geblieben waren. Qualen wie das Fieber, das von den giftigen Säften im Körper hervorgerufen wurde, und jeden noch so standhaften Mann in den Wahnsinn treiben konnte.

Oder hatten die Ärzte ihn selbst noch nicht behandelt, weil er, ebenso wie der Legionär neben ihm, sterben würde? Heero schloss die Augen. Ja, das war es wohl. Er würde sowieso sterben, deshalb war er hier und deshalb waren seine Verletzungen nicht behandelt wurden. Zwei Tränen kullerten über sein Gesicht. Nein, er wollte nicht hier sterben in diesem Zelt und noch dazu ganz alleine, ohne Trost.
 

„Keine Angst Heero.“, tröstete eine leise Stimme und er spürte wie ihm jemand über die Stirn strich, ihm dann die Tränen wegwischte. Es war der Legat selbst und Heero erschrak, trotz der beruhigen Worte. Wenn sich schon Treize hierher bemühte, dann hieß es doch sicher, dass die Ärzte nichts mehr für ihn tun konnten! Ja, dann war es sicher. Es war vorbei.
 

„Werde ich sterben?“, seine Stimme war kaum zu hören und nicht viel mehr als ein leises Flüstern.
 

„Ich glaube kaum, dass Sally das zulassen würde, nicht wahr Sally?“ Treize sah auf und richtete seinen Blick auf die Frau, die gerade das Zelt betreten hatte und zwei Soldaten befahl die Leiche des Toten zu den Priestern zu bringen. Heero war froh, dass er die Gegenwart des Verstorbenen nicht mehr länger ertragen musste.
 

„Nein, sicher nicht.“ Das Gesicht der blonden Leibärztin Treizes schob sich in Heeros Blickfeld. „Du hattest Glück Heero. Treize hat Recht, du brauchst keine Angst zu haben, du musst Charon noch nicht gegenübertreten.“, erklärte sie. „Die Pfeile waren nicht mit Gift oder Urin getränkt, so dass die Gefahr einer Entzündung gering ist. Den Stich in deinem Bein habe ich schon genäht. Trotzdem wird es noch ein hartes Stück Arbeit bis wir die Pfeile draußen haben. Es wäre besser gewesen du wärst nicht aufgewacht.“

Sie begann sich die Hände zu waschen. „Aber ich gebe dir etwas gegen die Schmerzen.“
 

„Nein!“
 

„Heero, du musst hier niemandem etwas beweisen.“, mahnte Treize.
 

„Nein, keinen Mohnsaft.“, wehrte er sich erbittert. Fast noch größere Angst als vor den Schmerzen hatte Heero vor den Träumen, die der Saft in ihm wecken würde. Schon viele Legionäre hatten von den Träumen und schrecklichen Visionen erzählt, die sie ereilt hatten.

Außerdem war er nach der Einnahme des Schmerzmittels tagelang außer Gefecht gesetzt und das konnte sich Heero in der gegenwärtigen Situation keineswegs leisten. Vielleicht griffen die Germanen nochmals an. Dass er allerdings mit seiner Wunde in den nächsten Tagen sowieso nicht kämpfen konnte, das bedachte Heero nicht.
 

„In Ordnung Heero, wenn du das so willst.“ Sally bezog neben Heero Stellung und blickte Treize fragend an, der nickte und schnallte seine Armschiene los. Dann zog er die Lederriemen hervor mit denen der Schutz am Arm verknotet wurde. Heero wusste erst nicht, was der Legat damit bezweckte. Doch als Treize ihm das Leder zwischen die Zähne schob, war es ihm klar. Er sollte wenn die Schmerzen zu groß wurden auf das Leder beißen. ‚Aber ich bin doch kein Pferd.‘, dachte er grimmig und war versucht den Riemen wieder auszuspucken.

Doch spätestens als sich Sally an der ersten Pfeilwunde zu schaffen machte und sie mit einem scharfen Messer etwas weitete, war er dankbar um den Riemen. Ohne das Leder hätte er sich wohl die Zähne kaputt gebissen. Ebenso dankbar, war er dass Treize hier war, dessen Hand Heero fest umklammert hielt und der ihm half das hier durchzustehen.
 

„Oh, mit Widerhaken.“ Man konnte eine gewissen Faszination in der Stimme der Heilerin vernehmen. Doch Heero war zu sehr mit sich selbst beschäftigt als dass er es ihn störte, doch Treize schüttelte nur den Kopf. Dann spülte Sally die Wunde mit eine ihrer Tinkturen aus, was Heero stöhnen ließ, denn die Flüssigkeit brannte auf seinem Fleisch.

Als erfahrene Ärztin ließ sich Sally davon nicht beirren und griff nach dem geeigneten Werkzeug: Kleine hohle Röhrchen, die sie auf die beiden Widerhaken setzte, so dass diese beim Herausziehen keinen neuen Schaden mehr am Gewebe anrichten konnten. „Netter kleiner Trick, was?“, meinte sie zu Treize, der ihr Vorgehen interessiert beobachtet hatte.
 

Heero spürte den Schwall Blut, der über seine Brust floss als der Pfeil entfernt war. Wieder stöhnte er und drückte die Hand des Legats noch fester als Sally die Wundhöhle ausbrannte.
 

„Die Hälfte ist geschafft.“ Treize tupfte Heero den Schweiß von der Stirn. „Sollen wir eine Pause machen?“
 

Heero nickte und spuckte den Lederriemen aus, dann beugte er sich so gut es ging über die Pritsche, um sich zu übergeben. Wobei leider auch die Stiefel des Legaten in Mitleidenschaft gezogen wurden.

Er schämte sich vor seinem Offizier solch eine Schwäche zu zeigen, doch Treize sagte nichts, hielt Heero nur einen Becher mit verdünntem Wein an die Lippen damit er den säuerlichen Geschmack in seinem Mund loswerden konnte.
 

„Beeil dich Sally.“, wies Treize seine Heilerin an und drückte den Tribun wieder auf die Pritsche zurück.

Heero musste kurz ohnmächtig geworden sein, denn das nächste an das er sich erinnern konnte, war, dass er aufgesetzte wurde und ihm jemand einen Verband an der Schulter anlegte.
 

„Ist es vorbei?“ Heero wollte kaum die Augen öffnen und wünschte sich, sie würden ihn doch wieder auf die Pritsche legen.
 

„Ja Heero. Du warst sehr tapfer.“ Das war Treize, der noch immer im Zelt war und Heero festhielt, damit er nicht umkippte während Sally die Streifen aus Leinen auf Heeros Brust verknotete.
 

Das Lob tat Heero gut und er griff nach dem Arm des Mannes. „Danke.“

Treize hätte keinerlei Veranlassung gehabt seine eigene Heilerin nach Heero sehen zu lassen, ganz zu schweigen davon, dass er Heero beigestanden hatte. „Aber ihr seid ja selbst verletzt!“, rutschte Heero es dann heraus als er den rotgetränkten Rock des Römers bemerkte und die hässliche blaue Verfärbung über dessen linkem Auge.
 

„Ja, das sehe ich mir jetzt an.“, meldete sich gleich Sally zu Wort.
 

„Später.“, entschied Treize. „Das meiste ist gar nicht mein Blut.“
 

„Also hör mal, ich bin deine Leibärztin...“, weiter kam sie nicht, denn ein braunhaariger Wirbelwind betrat in diesem Moment das Zelt.
 

„Heero!“ Duo stürmte gleich auf den Verwundeten zu, stieß dabei Treize kurzerhand zur Seite und riss Heero in allem Überschwang beinahe von der Pritsche. „Geht es dir gut?“
 

Nur zu gerne ließ Heer diese Umarmung zu, auch wenn sie ihm Schmerzen bereitete und ihm regelrecht die Luft abschnürrte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2007-04-05T16:37:19+00:00 05.04.2007 18:37
irgendwie hab ich gedacht, dass es diemal ein heero/treize pärchen gibt, aber nein...duo funkt dazwischen.
was wird eigentlich nun aus zechs uns lucrezia? bitte lass sie nicht sterben. denn ich finde, dass die beiden in dieser geschichte gut zusammenpassen - und auch zusdammengehören.

mata ne
liriel


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