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Highschool-Blues

Portrait of life
von

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Wer, wie, was, und vor allem warum?!

So, und weiter geht's!Allerdings nicht mit der erwarteten Erklärung der ganzen Geschichte... Die lässt noch ein bisschen auf sich warten.^^

Ich hoffe, es wimmelt im Text nicht von Rechtschreibfehlern und schlechten Formulierungen. Ich hab ihn nämlich nicht noch einmal durchgelesen... *sich schämen geht*

Wir sehn uns dann bei Kapitel 5! (Hoffentlich...^^)
 

Erschrocken beugte er sich zu dem zitternden und zerschlagenen Häufchen Mensch herab, das vor ihm auf dem Boden kauerte. Uruha sah einfach mitleiderregend aus: Sein Gesicht war völlig verschmiert, Bult, Schminke und Tränen bildeten eine verlaufene Maske des Leids und sein verdrecktes T-shirt hing in Fetzen an seinem mageren Oberkörper herab. Seine schöne, blasse Haut war übersät von blauen Flecken, Kratzern und stark blutenden Platzwunden. Als er versuchte, sich aufzurichten, kippte er kraftlos vornüber und fiel Kaoru direkt in die Arme.

„Oh mein Gott!“, flüsterte Mai geschockt. Noch immer liefen ihr stille Tränen über die Wangen, doch weniger wegen des Schlages, den sie abbekommen hatte, als wegen des Schocks. Sie kniete sich neben ihren Bruder und fuhr dem verletzten zaghaft und vorsichtig durchs Haar. Uruha zuckte unter ihrer Berührung leicht zusammen und Mai zog sofort die Hand zurück. Sie fürchtete, ihm weh getan zu haben...

Kaoru hingegen überfiel eine seltsame Gefühlskälte. Das war alles ein bisschen viel für ihn. Warum hatten diese Kerle Uruha das nur angetan? Er konnte sich nicht denken, welche Beweggründe sie gehabt haben könnten... Sanft hielt er den flach atmenden Körper in seinen Armen. Uruha hatte erschöpft den Kopf an seine Schulter gelehnt und sich mit einer Hand in seinem T-shirt festgekrallt. Am liebsten hätte Kaoru ihn sofort in eine feste Umarmung gezogen und nie wieder losgelassen. So viel Elend auf einmal war ja kaum zu ertragen. Doch er wagte es kaum, ihn zu berühren, aus Angst, ihn noch mehr zu verletzen.

Wahrscheinlich wären sie noch Stunden später so auf dem Boden gesessen, wie in Verzweiflung erstarrt, hätte nicht wenigstens Yuki einen kühlen Kopf bewahrt.

„Kaoru?“, fragte sie vorsichtig und wartete, bis er aus seinen Gedanken aufgetaucht war, bevor sie weitersprach. „Wir sollten ihn ins Haus bringen. Es wird langsam kalt.“

Kaoru nickte schwach. Er erhob sich vorsichtig und zog Uruha mit sich hoch. Ein schmerzvolles Stöhnen teilte ihm mit, dass er wohl nicht sanft genug vorgegangen war. Noch deutlich vorsichtiger griff er mit einem Arm unter Uruhas Knie und umfasste mit dem anderen seine Schultern, um ihn hochzuheben. Er war überraschend leicht, sodass er ihn problemlos ins Haus tragen und auf dem Sofa ablegen konnte. Seinen Kopf bettete er auf ein weiches Kissen.

Uruha ließ alles klag- und kommentarlos über sich ergehen. Zwar war er nicht bewusstlos, doch er war geistig wohl auch nicht vollständig anwesend. Seine Augen wirkten leer, er schien irgendeinen mysteriösen Punkt in weiter Ferne fixiert zu haben und wirkte schwach und kraftlos.

Yuki war im Bad verschwunden und hatte ihre erste Hilfe-Ausrüstung zusammengesucht. Als sie wiederkehrte, schubste sie Kaoru beiseite und machte sich daran, mit einem feuchten Tuch das Blut-Schminke-Gemisch aus Uruhas Gesicht zu wischen und anschließend seine Wunden zu desinfizieren. Er wimmerte leise und wollte den Kopf zur Seite drehen, um sich ihrem Griff zu entziehen, doch sie hielt ihn unbarmherzig fest. Seine Hand tastete unablässig nach einem sicheren Halt, sodass Kaoru sie schließlich ergriff und fest drückte.

„Halt still!“, befahl Yuki, nicht im mindesten bereit irgendeine Form von Widerspruch zu akzeptieren. „Das muss sein!“ Dann widmete sie sich wieder voll und ganz ihrer Aufgabe.

„Was ist denn nur passiert?“, versuchte Kaoru es noch einmal. „Was?“

Mai, die sich fast lautlos neben ihn gestellt hatte, nickte. „Ja“, flüsterte sie heiser. „Warum?“

Uruha seufzte schwer. „Ich... weiß nicht“, entgegnete er schwach.

„Was? Was weißt du nicht?“, hakte Kaoru nach. „Wer diese Kerle waren oder warum sie dich so übel zugerichtet haben?“

„Ich weiß nicht, ob ich dir das sagen soll.“

„Was?“ Kaoru starrte ihn fassungslos an. „Natürlich sollst du mir das sagen!“ Dann fügte er etwas sanfter hinzu: „Das bist du mir schuldig. Schließlich hast du mir heute morgen deinen Kaffee über die Jacke geschüttet. Und wer bitte hat dich da vorher rausgehauen?“ Eine Weile herrschte erwartungsvolles, aufmerksames Schweigen. Kaoru fiel es schwer, seine Anspannung zu verbergen. Er wollte endlich wissen, was hier eigentlich vor sich ging!

Nach einer beinahe endlos erscheinenden Zeit des Wartens erhob Uruha schließlich noch einmal das Wort. „Es tut mir leid“, erklärte er mit schwacher, zitternder Stimme und sah seine Retter entschuldigend an. „Aber ich kann es nicht sagen. Sorry, Kao-chan... Und danke für alles!“ Er versuchte sich an einem netten Lächeln, scheiterte jedoch kläglich.

„Schon okay!“, erwiderte Kaoru schnell. Vielleicht ein bisschen zu schnell, denn er schaffte es nicht, Enttäuschung und Sorge vollständig aus seiner Stimme zu verbannen. „Ruh dich erst einmal aus.“

„Ja“, stimmte Mai zu, wischte sich ein paar letzte Tränen aus den Augenwinkeln und lächelte Uruha aufmunternd zu. „Keine Sorge, das wird schon wieder!“ Mit den Fingern der rechten Hand formte sie ein Victory-Zeichen und fuchtelte ihm damit vor der Nase herum. Ein schwaches Grinsen huschte über sein Gesicht...

„Mai-chan?“, erklang da Yukis Stimme irgendwo aus Richtung Küche. „Kommst du bitte? Ich brauche deine Hilfe!“

Von der Angesprochenen war nur ein fröhliches „Jahaaa!“ zu hören, dann war sie auch schon verschwunden.

Kaoru musste unwillkürlich grinsen. Seine große Schwester verhielt sich diplomatisch geschickt wie eh und je. Sie wollte, dass Uruha und er alleine waren, um in aller Ruhe und vor allem unter vier Augen reden zu können – und lockte Mai unter irgendeinem Vorwand aus der Küche. Wirklich sehr einfühlsam. Aber Kaoru bezweifelte, dass Uruha ihm jetzt etwas sagen würde. Er selbst würde einem fast Fremden etwas derart persönliches und wahrscheinlich auch schwerwiegendes wohl auch nicht anvertrauen. Dennoch war er seiner Schwester sehr dankbar. Es war sicher nicht das beste, Uruha jetzt die Gesellschaft einer zur Hyperaktivität neigenden Mai zuzumuten...

„Wer ist sie?“, fragte Uruha völlig unvermittelt und riss Kaoru damit aus seinen Überlegungen.

„Huh?“

„Dieses Mädchen – wer ist sie?“, wiederholte er ungeduldig. Kaoru sah ihn sekundenlang nur überrascht an. Er hätte vieles erwartet, aber nicht, dass es Uruha jetzt tatsächlich noch kümmerte, wer oder was sich in seinem Umfeld aufhielt. Vielleicht ging es ihm ja gar nicht so schlecht, wie er dachte... Obwohl seine Verletzungen unverkennbar eine andere Sprache sprachen.

„Wer ist sie?“, verlangte Uruha noch einmal zu wissen, diesmal jedoch deutlich nachdrücklicher. „Deine Freundin?“

„Ähm... n-nein!“, erwiderte Kaoru. Na toll! Jetzt fing er schon wieder an zu stottern! Und er hatte gedacht, wenigstens den Rest dieses sein klares, deutliches Sprachvermögen beibehalten zu dürfen... Was musste der Kerl auch so seltsame Fragen in so unpassenden Momenten stellen? Und dann auch noch in so einem komischen Tonfall! Andererseits fragte sich Kaoru jedoch, worüber er sich so aufregte. Eigentlich war das im Endeffekt ja doch nur eine ganz normale Frage... Und es war auch nicht das erste Mal, dass Mai für seine Freundin gehalten wurde. Er versuchte, sich endlich zusammenzureißen. „Sie... ist meine Schwester. Alle beide, die du gesehen hast, sind meine Schwestern. Yuki ist meine ältere, Mai die jüngere Schwester.“

„Ach so“, stellte Uruha ein bisschen ruhiger fest. „Dann... Sag der Kleinen, dass ich ihr sehr dankbar bin, dass sie sich vorhin eingemischt hat, ja?“ Er versuchte, sich aufzusetzen, musste aber einem plötzlichen Schwindelanfall nachgeben und sich sofort wieder zurücksinken lassen. Erst nach zwei weiteren vergeblichen Versuchen, gelang sein Vorhaben. Kaum saß er einigermaßen sicher, wollte er auch schon ganz aufstehen. Doch Kaoru hielt ihn zurück.

„Was soll denn das werden?“, verlangte er zu erfahren. Sein Tonfall glich dem der besorgten Mutter eines unvernünftigen Kindes. Und etwa so kam er sich auch vor.

Uruha sah ihn kurz ernst an, schüttelte dann seine Hände ab und erhob sich mühsam, wankte mit wackligen Schritten ein Stück in den Raum hinein. „Ich muss nach Hause“, erklärte er kurz angebunden. „Sofort! Es tut mir leid, aber es geht nicht anders.“

„Jetzt warte doch mal!“, rief Kaoru erschrocken und packte ihn abermals an den Schultern, um ihn festzuhalten. „Du kannst jetzt nicht einfach weggehen! Sag mal, spinnst du? Du kannst ja nicht mal richtig laufen! Und was, wenn diese Typen wieder auftauchen?! Die schlagen dich am Ende noch tot!“

„Du hast ja recht“, gab Uruha kleinlaut zu. Er hielt den Blick konstant zu Boden gesenkt, die Situation war ihm sichtlich unangenehm. „Aber es geht wirklich nicht anders. Ich muss nach Hause! Ich weiß, du kannst das jetzt nicht verstehen und ich kann es dir auch nicht erklären. Trotzdem: Lass mich bitte gehen!“

„Aber ich kann dich jetzt nicht einfach so gehen lassen!“, meinte Kaoru beinahe ein bisschen verzweifelt. Was sollte er denn tun, wenn Uruha seine Hilfe nicht annehmen wollte, welche Gründe er dafür auch immer haben mochte? Ihn gehen zu lassen wäre absolut unverantwortlich und stand gar nicht erst zur Debatte. Aber was dann? Sollte er ihn fesseln, knebeln und ans Sofa binden, damit er nicht weglief? Denn in einem war er sich sicher: Uruha würde verschwinden, sobald sich die Möglichkeit dazu bot. Irgendetwas zog ihn mit Gewalt nach Hause. Und er konnte ihm nicht richtig helfen, weil er nicht die geringste Ahnung hatte, was dieses etwas war.

„Ja, ich weiß“, meinte Uruha und lächelte so lieb es eben ging. „Deshalb biete ich dir einen Kompromiss an: Du überlässt mir jetzt für zwei Minuten euer Telefon, ich rufe Aoi an. Aoi weiß Bescheid, er holt mich ab und bringt mich sicher nach Hause. Okay?“ Er sah Kaoru hoffnungsvoll an.

Dieser reagierte zunächst überhaupt nicht. Aoi... Gut, Aoi hatte auf ihn immerhin einen ziemlich vernünftigen Eindruck gemacht. Besser als Sakito. Würde er Sakito anrufen, könnte Uruha vermutlich gleich sein Testament machen... Moment! Was dachte er hier eigentlich? Er kannte Sakito bei weitem nicht gut genug, um sich so ein hartes Urteil über ihn erlauben zu können. Vielleicht hatte er ja auch eine ernste Seite, die es seinem divenhaften Charakter ermöglichte, sich auch um andere zu kümmern und um das Wohl seiner Freunde besorgt zu sein... Aber besser geeignet als Shinya war Aoi allemal! Shinya würde aller Wahrscheinlichkeit nach einen Herzinfarkt erleiden, wenn er Uruha so sehen könnte. Zumindest schätzte er ihn so ein.

„Kao-chan?“ Uruha, der noch immer sehnsüchtig auf eine Antwort wartete, wedelte ihm ungeduldig mit der Hand vor den Augen herum. „Träumst du?“

„Eh?“ Er zuckte heftig zusammen, als er so abrupt aus den tiefen seiner Gedankengänge in die Realität zurückgeholt wurde. „Oh, ja! Entschuldige...“ Ohne ein direktes Wort der Zustimmung ging er ins Nebenzimmer, holte das Telefon und drückte es Uruha in die Hand; wurde dafür mit einem beängstigend dankbaren Lächeln belohnt. Dann ging er zum Fernseher, in dem noch immer Totoro lief, und schaltete ihn endlich aus.
 

Hastig wählte Uruha irgendeine Nummer und wartete angespannt, bis am anderen Ende endlich jemand abnahm.

„Ja?“

„Aoi? Hier ist Uruha!“

„Uru-chan! Mensch, wo steckst du denn? Ich hab mir verdammte Sorgen gemacht!“

Ein müdes Lächeln. „Bei Kaoru. Kommst du mich abholen? Ich geb‘ dir die Adresse...“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  N0EL
2007-03-29T13:55:19+00:00 29.03.2007 15:55
ersteeeeeeeeeeeee XD
ai ai armes uru*pat * aber kao ist ja lieb zu ihm lach
gooooo on honey^^


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