One-shot
Das Geräusch der schwatzenden Menschen erfüllte die Luft mit einem fröhlichen Klang.
Eine Gruppe kleiner Kinder spielte Fangen und lief dabei zwischen der Menschenmenge auf den Marktplatz wild herum. Hier in diesem Dorf kannten die Menschen keine Sorgen, nur Freude, Hoffnung und Glück.
Das alles hatte so eine faszinierende Wirkung auf die Archäologin Nico Robin. Es war so ein…geborgenes Gefühl, anders konnte sie es nicht definieren.
Die alte Mühle auf dem Dorfhügel, die goldgelben Getreidefelder, die weiß verputzten Fachwerkhäuser und das glänzende Meer am Horizont.
Robin fand diese Atmosphäre einfach nur losgelöst und entspannt.
Das Dorf lag auf einer großen, weitläufigen und flachen Insel, es war das einzige.
Es war ein abgelegener Teil der Grand-Line, keine Marinesoldaten, Piraten oder andere Schurke hatten je hier her gefunden, warum auch, es gab hier eh nicht viel zu holen.
Und außerdem durchzog ein breites Netz von Riffen und Strudeln die Küstenregion, die es fast unmöglich machten hier anzulegen.
Dank ihrer großartigen Navigatorin Nami, haben die Strohhüter aber dieses Kunststück verbracht. Nun waren sie zum Entspannen hier und Robin hatte sich, um sich das Dorf anzuschauen, alleine auf den Weg gemacht.
Seufzend setzte sich Robin unter einen Baum. Seine Blätter ließen nur vereinzelt Lichtstrahlen hinunter auf das Gras. Mit einen Lächeln beobachtete sie die Menschenmenge, auch wenn sie ihre Ruhe liebte, auf den Geschmack von Abenteuer wollte sie nicht mehr verzichten. Es war ein verführerischer und zugleich gefährlicher Duft die dieser Begriff umgab.
Abenteuer ….und den einen oder anderen wilden Kampf, um nicht einzurosten, das brauchte sie für ihr Glück, natürlich alles mir ihren Freunden.
Wilde Kämpfe...
Plötzlich erinnerte sie sich wieder an ihr Erlebnis in Enies Lobby.
>Es war...<, sie suchte in Gedanken nach der richtigen Beschreibung, >Schrecklich und glücklich zu gleich...<
Besser konnte sie ihre Empfindungen dafür nicht ordnen. Einerseits dachte sie an die schmerzhaften Torturen, die sie durchleiden musste, andererseits auch an den Beweis der Freundschaft an Robin von der Strohhutbande.
Robin lächelte und schaute auf. Es waren Regenwolken im Anmarsch. Graue Wolken schlichen sich vor die Sonne.
Und genau so schlich sich ein Gedanke in ihr ein: der Gedanke an Rob Lucci.
Sie wurde von seinen Bild verfolgt und das schon seit Monaten.
Robin schreckte hoch. Eine aufgeregte Meute von Kindern lief an ihr vorbei.
Ein kleiner Junge unter ihnen rief: „Los beeilt euch! Sonst ist der Leopardenmann wieder weg!“
Eine Welle von Eis ergoss sich über Robins Rücken.
„Leopardenmann?“
Ihre Worte verloren sich im Wind, der immer stärker wurde.
Nach ein paar Sekunden hatte sie sich aber wieder gefasst und folgte der Gruppe unauffällig.
Diese rannte an den Strand, der mit, anstatt Sand, Kies übersäht war.
Ungefähr einen Kilometer weiter weg lag die Thousand Sunny vor Anker, aber das Schiff zog kein Interesse auf die Archäologin. Nur der Mann, der einsam und alleine aufs Meer hinausblickte.
Als er die Lachenden Kinder bemerkte drehte er sich um.
Es war Rob Lucci.
Seinen Anzug hatte er verabschiedet, stattdessen trug er einen verfilzten grauen Umhang.
Verblüfft starrte er auf die Frau vor ihm.
„Nico Robin?“
Diese musste grinsen, sie hatte ihn noch nie so aus der Fassung gesehen. Sie nickte kurz und antwortete ihm: „Ja...“
Hastig setzte er wieder seine gewohnte kalte Mine auf. Doch seine Gedanken mussten sich erst einmal sammeln, er hätte nie geglaubt sie ausgerechnet hier wieder zu sehen.
Ohne Vorwarnung lief er los und streifte Robins Handrücken. Sie verstand das Zeichen.
Er hatte auch nichts anderes von ihr erwartet.
Etwas schwer atmend lehnte sich Robin gegen eine dicke Eiche. Sie waren jetzt mitten im Wald, abgeschottert von neugierigen Augen und Ohren. Es fing schon leicht an zu Regnen.
Nach kurzer Zeit ging Lucci auf Robin zu.
„Was machst du hier?“
Er blieb nah an ihrem Gesicht stehen, nun sahen sich die Beiden tief in die Augen, fast schon wie zwei Krieger vor einen Kampf.
„Warum willst ausgerechnet DU das wissen?“
Überraschender weise klang ihre Stimme nicht verachtend...sondern eher...belustigt?
„Weil...“, ihm fehlte es an einer geeigneten Antwort.
Es herrschte kurz eine Stille, bis Robin das Wort ergriff: „Weil du mich für meine unaufhaltsamen Entschlossenheit, meinen undurchschaubaren Charakter und...“, sie hielt kurz inne um ihre Worte wirken zu lassen, dabei lachte sie leise.
„Und für meiner Schönheit, bewunderst?“
Lucci verzog wütend das Gesicht, wieso hatte er sich damals von seinen Gefühlen so überwältigen lassen?
Jetzt goss es regelrecht und in der Ferne hörte man schon vereinzelt Donnergrollen.
„Vergiss es, es war gelogen!“, seine Stimme nahm wieder seinen gewohnten rauen Ton an.
Robin lachte leise auf.
Diese Lachen traf Lucci wie ein Faustschlag, auf einmal fühlte er sich schwach und erniedrigt. Warum hatte er es getan? Warum konnte er sich damals in Enies Lobby nicht im Zaum halten? Er verabscheute den Gedanken an Nico Robin… und doch...
„Geh mir aus den Augen!“, befahl er ihr.
„Nachdem du mich hier her geschleppt hast?“, entgegnete Robin amüsiert.
Lucci reichte es, er ging mit schnellen Schritten an ihr vorbei, aber…
...er wurde festgehalten, Robins Hand hatte sich im Lauf um seine geschlossen.
Sie gaben ihm eine unbeschreibliche Wärme...
Sanft zog ihn Robin an sich.
Ihre Stirnen berührten sich.
„Ich hasse dich.“, sagte Lucci noch hastig, machte aber keine Anstalten sich zu befreien.
Robins Lippen verzogen sich zu einen Lächeln. Es war das Lächeln einer Königin…
„Du bist genau so wie alle anderen Killer, die ich gesehen habe… du Lügst um deine Gefühle zu verbergen…aber ich kenne die Wahrheit.“
Lucci schloss erwartungsvoll die Augen.
Ein Blitz versprühte Funken im Himmel, vergleichbar mit den Funken, die durch die nassen Körper der beiden fuhren, die versuchten ihre Gefühle in Zaum zu halten.
Aber ihre Lippen trafen sich, noch scheu und zurückhaltend, aber doch so ehrlich.
Robin küsste den Mann, den sie noch vor einiger Zeit verabscheut hatte. Sie hatte genug Gründe um ihn zu hassen, aber die Liebe brauchte keine Gründe.
Lucci erwiderte den Kuss-schneller als er es erwartet hatte.
Im Kuss schmunzelnd drückte die Archäologin Lucci gegen einen Baum. Sie genoss dieses Gefühl in vollen Zügen.
Eine angenehme Hitze umgab die Beiden und in der Ferne hörte man das Tosen des Meeres…
Schwer atmend löste sie sich von ihm.
Lucci setzte zum Sprechen an, aber Robin legte einen Finger an die Lippen. Ihre andere Hand suchte in ihrer Manteltasche herum. Kurze zeit später zog sie ein kleines Fälschen heraus.
„Hier trink das wird deine Sinne wieder beleben...“
Sie nippte kurz daran um zu beweisen das es nicht giftig war. So tat sie jedenfalls...
Lucci nahm dankend an, er fühlte sich wirklich etwas weggetreten.
Doch als er trank schallte er sich in Gedanken und verzog das Gesicht.
>Die Liebe hat mich blind gemacht...ich bin so ein Idiot...<
Nun brach er lautlos zusammen.
Robin sah ihn noch eine Weile schweigend an, bis sie die richtigen Worte gefunden hatte: „Tut mir Leid, aber eine Blume, egal wie schwach oder klein sie auch sein mag, wird die Freiheit der Gefangenschaft immer vorziehen…ich hätte nie bei dir bleiben können... niemals…mein Herz gehört dem Meer…grausamer Leopard.“
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Im Nachhinein muss ich sagen, das die Handlung nach meinen Geschmack zu schnell verläuft. Was meint ihr?