Happy Birthday to everyones favourite Captain
“Komm schon, Smoker, nur einen Bissen! Es wird dir schon nicht schaden!“
Breit lächelnd fuchtelte Tashigi mit einer Gabel vor Smokers Gesicht herum, während sie ihm ein großes Stück Kuchen zuschob. Er sah nicht gerade gut aus, eher, als hätte der Bäcker beschlossen sich beim Backen dieses Kuchens nicht an bestimmte Formen zu halten. Er war schief und an einigen stellen etwas dunkler als er sein sollte, doch im Großen und Ganzen sah er halbwegs genießbar aus.
„Ich habe keinen Hunger, Ensign! Und pass mit der Gabel auf!“
Smokers Gesichtsausdruck zeigte deutlich, wie genervt er war. Konnte diese Frau ihn nicht einmal an seinem Gottverdammten Geburtstag in ruhe lassen? Nein, sein überdrehter Ensign musste ja unbedingt alles feiern. Als ob es so wichtig wäre, dass man ein Jahr länger auf einer korrupten Welt lebt, in der man nur dazu da ist anderen Idioten den Arsch zu retten! Smoker jedenfalls wäre heute am liebsten gar nicht aufgestanden, doch Tashigi musste ihn ja wecken, und das noch vor seiner normalen Aufstehzeit, was also wirklich sehr früh war. Immerhin hatte sie ihm Kaffee und Zigarren gebracht…
„Man braucht keinen Hunger um Kuchen zu essen! Es geht dabei um den Genuss!“
Tashigi ließ einfach nicht locker. Ihrer Meinung nach gehörte Kuchen einfach zu einem Geburtstag, und sie würde nicht aufgeben ehe er mindestens ein Stück gegessen hatte. Die Gabel legte sie jedoch wieder hin, um Smoker nicht aus Versehen ein Auge auszustechen.
„Tashigi, wenn ich Genuss will, rauche ich eine gute Zigarre, aber ich will keinen Kuchen! Also hör verdammt noch mal auf mit dem Unsinn!!“
Langsam wurde es Smoker zu viel. Obwohl seine Stimme immer noch ruhig und gelassen war, konnte man deutlich merken, wie sehr ihm das auf die nerven ging. Was war so wichtig an dieser Zuckerbombe, dass Tashigi unbedingt wollte, dass er sie isst? Im Allgemeinen schien Smokers junger Ensign ihn mal wieder gekonnt auf, ihre naive, unschuldige Art und Weise, um den Verstand bringen zu wollen. Es gab wirklich nicht viele Leute, die das schafften, doch diese Frau gehörte definitiv dazu.
„Aber Smoker, heute ist doch dein Geburtstag! Und es ist immer Platz für Kuchen, egal ob man Hunger hat oder nicht!“
Tashigi wurde langsam richtig frustriert. Warum konnte er nicht einfach dieses eine, kleine Stück kosten? Gut, der Kuchen sah nicht gerade appetitlich aus, aber er schmeckte gut, und das war es doch, was zählte!
„Es reicht! Ich will den verdammten Kuchen nicht, und jetzt hör auf mit dem Unsinn! Wegtreten, Ensign!!“
Smokers Worte waren hart, aber anders würde Tashigi wohl nicht locker lassen. Es lag ihm fern sie außerhalb des Dienstes wie eine Untergeben zu behandeln, doch in diesem Fall war es nötig. Und was wollte sie überhaupt mit diesem Kuchen? Er sah ja nicht einmal aus wie ein richtiger Kuchen! Wenn schon, hätte sie ihm doch einen Schöneren kaufen können!
„A- aber Smoker…“
Tashigis Gesichtsausdruck sprach für mich, und hätte jedes weitere Wort überflüssig gemacht. Sie war verletzt! Von ihrem fröhlichen Lächeln und ihrer Aufdringlichkeit war nichts mehr geblieben. Sie wirkte einfach nur noch, als hätte Smoker ihr gerade eine Ohrfeige verpasstn.
„Smoker…ich hab mir bei dem Kuchen doch so viel Mühe gegeben!“
Ihre Worte waren nicht mehr als ein leises, schwer verständliches Murmeln, doch ihr Captain hörte sie und seine Miene änderte sich schlagartig vom genervt sein zu blanker Verwunderung.
„Soll das heißen, du hast den Kuchen gebacken, Tashigi?“
Smoker vermied es sie anzusehen, musterte stattdessen den Kuchen intensiver als zuvor. Ja, er hatte einige Mängel, doch verdorben sah er nicht aus.
„Ja, ich hab ihn gemacht… als Geburtstagsgeschenk für dich…“
Der junge Ensign wirkte schüchtern, fast als ob es ihr peinlich wäre, so etwas für ihren Vorgesetzten zu tun.
„Denk bitte nicht, dass ich eine Gegenleistung oder so will…ich wollte dir wirklich nur eine Freude machen! A- aber wenn du echt nicht willst…“
Tashigi zog den Teller, auf dem das Stück Kuchen lag wieder von Smoker weg zu sich und stand auf, wurde jedoch dann von der hand ihres Captains aufgehalten, die sie zu ihm zog.
Mehr als verwundert und mit leicht geröteten Wangen starrte der junge Ensign ihn an.
„Ich ziehe den Befehl zurück, Tashigi!“
Smokers Miene änderte sich kaum, doch seine Stimme war eindeutig etwas freundlicher geworden. Er nahm ihr den Teller behutsam ab, und kostete ein Stück vom Kuchen. Hingegen seinen Erwartungen schmeckte er nicht einmal schlecht, obwohl er wirklich keinen Hunger hatte.
„Und? Ist er genießbar?“
Jetzt wo Smoker tatsächlich kostete, wurde Tashigi doch nervös. Was, wenn der Kuchen ihm nicht schmeckt? Sie würde es wirklich nicht aushalten jetzt noch von ihm deswegen runter gemacht zu werden.
„Das definitiv! Ich würde ihn sogar als gut bezeichnen!“
Smoker schenkte dem jungen Ensign eines seiner extrem seltenen Lächeln, ehe er sich den nächsten Bissen Kuchen in den Mund schob. Im Endeffekt schadete es ihm wirklich nicht ein bisschen was davon zu essen, und er machte Tashigi eine Freude. Ironischerweise aß er wirklich nur, damit sie nicht enttäuscht war, obwohl sie ja eigentlich ihm damit etwas Gutes tun wollte. Eines musste der Captain jedoch zugeben: er war mehr als glücklich darüber, dass Tashigi sich so viel Mühe für ihn gegeben hatte.
„Das ist gut…Ich freu mich, dass er dir schmeckt!“
Tashigi erwiderte sein Lächeln verlegen. Sie hatte so ein Anzeichen von Freude nur sehr selten bei ihm gesehen, und war deshalb umso glücklicher so etwas bei ihm hervorgerufen haben zu können.
„Steh nicht wie angewachsen herum, Tashigi! Du musst mir hier keine Aufwartung machen…setz dich ruhig!“
Es war nicht zu überhören, dass Smoker anscheinend sehr amüsiert war. Mit dem Fuß schob er einen Sessel zu ihr und deutete darauf.
„Uh…hai, Smoker!“
Schnell setzte sich Tashigi auf den ihren angebotenen Sessel, wobei sie es aufs penibelste vermied ihren Captains anzusehen. Sie wollte verhindern, dass er ihre roten Wangen bemerkte.
„Kein Grund rot zu werden! Beruhig dich doch!“
Ihre Verlegenheit war Smoker natürlich nicht entgangen, doch wunderte er sich nicht weiter darüber. Sein Ensign benahm sich teilweise als wäre sie ein kleines Schulmädchen und er ihr großer Teenieschwarm, doch mittlerweile hatte er sich schon an ihr Verhalten gewöhnt. Irgendwann würde sie schon etwas lockerer werden.
„H- hai, ich bin ruhig, Smoker!“
Tashigis gestammelte Antwort bewies das genaue Gegenteil und entlockte Smoker ein weiteres Schmunzeln. In gewisser weise war diese Verlegenheit sehr amüsant. Ihr teilweise schon kindliches Verhalten schaffte es doch immer ihn aufzuheitern, selbst wenn es ihm teilweise auf die Nerven ging.
„Natürlich, Tashigi…natürlich! Und jetzt komm, du sollst auch in den Genuss deines leckeren Kuchens kommen!“
Smoker hielt dem Ensign die Gabel mit einem kleinen Stückchen Kuchen vors Gesicht, so das sie nur noch abbeißen musste.
Die beiden tauschten einen kurzen Blick aus.
Tashigi war vom Verhalten ihres Captains sichtlich irritiert, wo er so etwas doch sonst nie machte. Etwas zaghaft nahm sie jedoch den Bissen in den Mund.
„Danke…aber er ist doch für dich!“
Tashigi verstand nicht so wirklich was das alles sollte. Sie war mehr als verwirrt, was jedoch im Zusammenhang mit ihrem Captain keine Seltenheit war.
„Ja, und ich möchte ihn mit dir zusammen genießen! Bei einer Geburtstagsparty ist das doch üblich! Auch wenn sie nur 2 Leute umfasst!“
Ehe sie noch antworten konnte, hielt er ihr wieder ein Stück hin. Tashigi beäugte es etwas skeptisch und wandte dann ihren Blick wieder zu Smoker.
„Wenn du meinst…du musst mich aber nicht füttern! Ich kann auch selber essen!“
„Ich weiß…“
Smoker sparte sich jegliche weitere Erklärung. Seiner Ansicht nach, zeigten Aktionen mehr als Worte, und so rückte er etwas näher zu Tashigi, währen er ihr weiterhin den Bissen hinhielt.
Der Ensign, hingegen, rückte von ihm weg, wobei der Sessel nach hinten kippte und sie mit einem überraschen Aufschrei rücklings am Boden landete.
Ihr Captain hatte noch versucht sie zu fangen, doch seine Reaktion war zu spät gekommen. Nun sprang er jedoch auf und zog sie wieder auf die Beine.
„Alles in Ordnung? Ich hätte nicht gedacht, dass meine Antwort dich so schockieren könnte!“
Tashigi, die das Gesicht wegen dem Schmerz verzogen hatte, sah alles andere als fröhlich zu Smoker hoch. In diesem Fall war es wohl alles andere als angebracht, herumzuscherzen. Vor allem, wenn man einen Humor hat, trockener als Alabastas Wüsten.
„Ja…es ist nichts passiert! Aber…ich würde wirklich gerne wissen, warum du mich füttern wolltest!“
Der Ensign schaffte es diesmal Smoker in die Augen zu sehen. Ihr blick war fest, Ausreden oder Schweigen würde sie nicht akzeptieren.
„Willst du dich nicht erst lieber setzen?“
Smoker hielt sie immer noch am Handgelenk fest, wie als wollte er verhindern, dass sie wieder am Boden landen könnte. Vermutlich wollte er jedoch einfach die Planken vor der Vernichtung durch die Tollpatschigkeit seines Ensign bewahren.
„Nein!! Ich will eine Antwort!“
Tashigi sah ihren Captain immer noch entschlossen an. Wenn er sie schon unbedingt verwirren musste, sollte er das auch wenigstens begründen!
Sie hasste es, wenn man Spielchen mit ihr spielte, bei denen sie die Regeln nicht kannte.
„Nun gut…Ich habe dich gefüttert, weil ich dich kenne, Tashigi! Du hättest dich nie getraut wirklich mitzuessen, also musste ich dafür sorgen, dass du es tust! Zufrieden?“
Tashigi nickte nur. Ihr fielen zur Abwechslung mal keine Worte ein, die sie noch erwidern könnte. Er hatte einfach Recht. Sie hätte genau so gehandelt.
Anscheinend kannte er sie doch besser, als sie dachte!
Ihre Entschlossenheit schwand.
Wie konnte es nur sein, dass dieser Mann sie so gut kannte? Und das noch dazu, wo er ihr solch ein großes Rätsel war.
„Komm Tashigi, es ist noch reichlich Kuchen da!“
Wie als wollte Smoker sie aus ihren Gedanken reißen und ablenken, hielt er ihr ein weiteres Stück hin.
Beide tauschten sie einen kurzen Blick aus, der das Lächeln wieder zurück auf Tashigis Gesicht brachte.
„Was ist mit dir? Willst du gar nichts mehr davon essen, Smoker?“
Der Ensign ließ sich nun wieder von ihrem Captain füttern. Im Grunde wäre es jetzt nicht mehr nötig gewesen, doch warum sollte man eine so freundliche Geste ablehnen?
„Doch, aber momentan habe ich keinen Hunger, wie du wissen solltest! Ich sehe dir jedoch gerne zu!“
Beide lächelten sich an. Tashigis Wangen nahmen wieder ihren roten Farbton an, doch diesmal wandte sie nicht den Blick ab.
„Okay…“
Smoker gab ihr noch einen Bissen, bevor er den restlichen Kuchen bei Seite stellte, und erklärte, dass er den Rest am Abend essen würde. Er wandte sich wieder Tashigi zu, und strich ihr mit seinem Daumen sanft einige Krümel von den Lippen.
Es wurden keine Worte mehr gesprochen.
Der Captain stand auf und verließ den Raum, ließ seinen Ensign alleine zurück.
Es war immer so. Nie wurde aus ihren privaten Gesprächen mehr. Nie zeigten sie mehr Gefühle.
So war es nun mal in der Marine.
Aber auch bei Marineoffizieren ist immer Platz für Kuchen!
