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"Von Liebesbeziehungen, Strippoker und vermissten Hunden"

Pairing: Joa, wie immer eben. Mehr oder weniger Sasuke und Naruto ~XD
 

Disclaimer: Als ob mir hier irgend etwas gehören würde. Ja, ts... bis auf die Grammatik- Rechtschreib- und Zeichensetzfehler, nichts ~XD
 

Warnungen: Extremer Unsinn und ein überaus sinnloser Plot. Missbrauch von so ziemlich allen Konohabewohnern und irgendwie OOCnes bei sowohl Naruto, wie auch Sasuke... joa... und Talkshow Missbrauch ~XD Das wäre für den Augenblick alles.
 

Sonstiges: Eigentlich gibt es nicht sonderlich viel dazu zu sagen, außer dass es ziemlicher Unsinn wäre, hier irgendwo einen Sinn zu suchen ~XD Ach, und was irgendwelche Zeit- und/oder Ortsangaben angeht, so hab ich keine Ahnung ob die alle zutreffen. Falls etwas falsch ist, bin ich für Verbesserungen offen, also immer her damit ~XD Ansonsten, wars das eigentlich...
 

***
 

„Sasukeee!“

Dieser, nicht gerade leise Ausruf meines Namens und das darauf folgende Hämmern an meiner Tür, reißen mich unsanft aus meinen Träumen.

Ich werfe einen Blick auf meinen Wecker.

Neun Uhr.

Ich gähne und versuche das penetrante Klopfen zu ignorieren.

Heute ist Samstag.

Ich schließe die Augen wieder.
 

„Sasukeee! Mach die Tür auf! Ich weiß, dass du da bist!“

Warum muss er die letzte Silbe meines Namens so unnötig in die Länge ziehen?

Ich rutsche etwas tiefer unter die Decke, so dass nur noch meine Haare zu sehen sind.

Das Klopfen hört nicht auf.

Nicht, dass ich das erwartet hätte. Dazu kenne ich ihn zu gut.
 

„Sasukeee, mach endlich auf!“

Ich kenne diese Stimme. Sie schwankt zwischen beleidigt und leicht wütend. Zwischen ‘Du bist so gemein. Ich rede nie wieder ein Wort mit dir‘ und ‘Wenn du nicht sofort das machst, was ich will, dann wende ich Gewalt an.‘
 

„Wenn du nicht sofort die Tür aufmachst, dann trete ich sie ein!“

Seht ihr? Was habe ich gesagt? Ts... dieser Junge ist so berechenbar.

Mit einem finsteren Gesicht und einem Grummeln schlage ich die Bettdecke zurück und setze mich auf.

Wirklich. Manchmal kann ich nicht verstehen, warum ich mir das jeden Tag aufs Neue antue. Normalerweise lässt er mir wenigstens meine Ruhe, bis wir uns mit Kakashi und Sakura treffen. Doch heute scheint er sich entschlossen zu haben, mir schon vorher auf die Nerven zu gehen. Muss wohl mein Glückstag sein.

Ich gähne und schlurfe zur Tür.
 

„Okay, ich hab dich gewarnt, Sasuke.“

Jaja. Der Junge ist wirklich ungeduldig. Eine weitere lästige Eigenschaft seinerseits.

Denkt er, nur weil er an einem Samstagmorgen um neun Uhr an meine Tür klopft, springe ich vor Begeisterung sofort aus dem Bett? Hn... sicher nicht.

Mit Schwung reiße ich die Tür auf.
 

„Was?“

Seine blauen Augen sehen mich überrascht an. Er hat den Arm gehoben und sieht aus, als hätte er gerade Anlauf nehmen wollen.

Dieser Idiot wollte also wirklich meine Tür einrennen. Sollte mich das wundern? Vermutlich nicht.
 

„Hab ich dich etwa geweckt?“

Nein. Wie kommst du denn darauf? Ich laufe doch ständig in meinen Schlafsachen herum.

Ich sehe ihn finster an.

„Was willst du, Dobe?“

Ich kann mich nicht erinnern, dass wir verabredet gewesen wären. Also hoffe ich, er hat einen guten Grund, warum er um diese Uhrzeit hier so einen Lärm veranstaltet.

Er verzieht leicht das Gesicht.
 

„Nenn mich nicht so!“

Das sagt er jedes Mal und jedes Mal nenne ich ihn doch wieder so. Langsam sollte er begriffen haben, dass es sinnlos ist, mich aufzufordern es zu lassen. Ich werde es doch immer wieder zu ihm sagen.

Ich sehe ihn nur weiterhin finster an. Darauf muss ich wirklich nichts erwidern.

Er blinzelt und mustert mich dann noch einmal genau.
 

„Du siehst wirklich so aus, als wärst du gerade erst aufgestanden.“

Ich muss dem Drang widerstehen, die Augen zu verdrehen.

Ja, ich bin gerade erst aufgestanden, na und? Es ist Samstagmorgen und wir haben heute frei. Könnte er also die Güte besitzen und endlich darüber hinwegkommen? So schwer kann das ja nicht sein.
 

„Was willst du?“

Betont langsam. Damit selbst er es versteht.

Ich weiß, ich bin keine Morgenperson. Schon gar nicht, wenn ich so unsanft geweckt werde, wie gerade von ihm. Also wenn er schon hier her kommt und mich aus dem Bett wirft, muss er auch damit klarkommen.

Er zuckt die Schultern und grinst.

Warum grinst er? Es ist neun Uhr morgens, da grinst man nicht!
 

„Mir war langweilig und da ich sowieso gerade in der Nähe war, dachte ich, ich schau mal vorbei.“

Er schiebt sich an mir vorbei in die Wohnung.

Bitte... Komm doch herein. Kein Problem. Fragen ist ja auch völlig unnötig.

Murrend schließe ich die Tür und folge ihm finster den Flur entlang.
 

„Ich hätte nicht gedacht, dass du ein Langschläfer bist. Ehrlich gesagt, dachte ich immer, du stehst schon um fünf auf und fängst an zu trainieren.“

Während er das sagt, setzt er sich auf das Sofa im Wohnzimmer.

Ja, ich hätte auch gedacht, dass du bis zwölf schläfst, wenn du nichts zu tun hast. Tja, falsch gedacht. So kann man sich irren.

Außerdem ist es nicht so, dass ich das jede Woche mache. Heute sollte eine Ausnahme sein. Sollte. Denn jetzt wo er da ist, kann ich das Schlafen sowieso vergessen.

Ich schlurfe in die Küche und gähne.

Ich brauche erst einmal etwas zu essen. Ich kann hören, wie er den Fernseher einschaltet. Es läuft irgendeine Talkshow.
 

„Ich hab gerade Neji getroffen.“

Warum schaltet er den Fernseher ein, wenn er dann doch wieder redet?

Ich öffne eine Schranktür und nehme eine Packung Kornflakes heraus.
 

„Er hat erzählt, dass Lee im Krankenhaus ist. Sie sind doch gestern von dieser Mission ins Wolkenreich zurückgekommen. Dabei wurden sie von ein paar feindlichen Ninjas angegriffen und Lee wurde verletzt.“

Ts... dieser Idiot. Typisch, dass er sich von ein paar schwächlichen Ninjas überwältigen lässt. Wenn er nicht besser aufpasst, bringt ihn seine vorlaute Art irgendwann noch um. Ähnlich wie bei Naruto.

Ich hole Milch aus dem Kühlschrank und gähne noch einmal.
 

„Neji meinte aber, es wäre nichts Schlimmes. Nur ein paar kleinere Verletzungen. Sakura kümmert sich um ihn.“

Schön für Lee. Ich bin sicher, das war es ihm wert. Wenigstens hat sich seine Dummheit gelohnt. Hn... Trottel.

Ich greife mir noch Schüssel und Löffel und schlurfe dann zu Naruto ins Wohnzimmer.
 

„Oh, und ich hab Ino und Shikamaru getroffen.“

Er grinst und ich setzte mich neben ihn.

Sind denn heute morgen schon sämtliche Einwohner Konohas unterwegs?

Es ist neun Uhr, verdammt und das an einem Samstag.
 

„Sie haben sich gestritten.“

Sein Grinsen wird noch breiter.

Das ist ja mal was ganz neues. Als würden die beiden jemals etwas anderes tun. Scheinbar stehen die drauf sich anzuschreien. Schließlich macht das ihre ganze Beziehung aus.

Ich gieße Milch und Kornflakes in die Schüssel und beginne zu essen.
 

„... Minako! Minako hat ihrer Tochter etwas sehr wichtiges mitzuteilen...“
 

Hn. So ein Müll. Kann Naruto nicht etwas anderes einschalten. Ich habe keine Lust, mir die unbedeutenden Probleme dieser Minako und ihrer Tochter anzuhören.
 

„Ino hat Shika angeschrien, er solle sich endlich zwischen ihr und Temari entscheiden. Sie hätte genug von seinem Hin-und Her.“

Er lacht und ich kaue.

Wenn es um den neuesten Klatsch und Tratsch in Konoha geht, dann ist auf Naruto immer verlass. Er kennt sich in allen Angelegenheiten der Dorfbewohner bestens aus. Und was Shikamaru, Temari und Ino betrifft. Der Junge hat einen wirklich schrecklichen Frauengeschmack.
 

„...wollten es dir schon lange sagen, Ayako. Du musst eins wissen, das Alles wird nichts an unsere Liebe für dich ändern...“
 

Um Himmels Willen, nun rück schon raus mit der Sprache. Sag ihr, dass sie adoptiert wurde und fertig.
 

„Aber eigentlich hat Ino recht, findest du nicht? Es ist schließlich nicht gerade nett, so mit Mädchen umzugehen.“

Ich zucke nur die Schultern. Eigentlich ist mir Shikamarus Liebesleben ziemlich egal. Es ist schließlich offensichtlich, dass er irgendein schwerwiegendes Problem hat. Ich glaube, es hat irgendwas mit einem unverarbeiteten Kindheitsproblem zu tun, dass er nur auf solche dominanten Weiber steht. Wahrscheinlich hat er sowieso nie etwas zu sagen. Weder bei Ino noch bei Temari.
 

„Ich verstehe ihn sowieso nicht. Temari macht mir irgendwie Angst. Die hat sowas gruseliges. Wobei...“

Er runzelt die Stirn.

„Ino ist auch nicht viel besser. Die schreit einen ständig nur an und kommandiert einen herum. Bei den Beiden wüsste ich auch nicht, welche die weniger schlimme Wahl wäre. Armer Shikamaru.“

Er seufzt und ich nicke.

Wo er recht hat. Da ist eine so schlimme wie die andere. An Shikamarus Stelle, würde ich wirklich zusehen, dass ich da herauskomme, solange es noch möglich ist.

Ich schiebe mir einen weiteren Löffel Kornflakes in den Mund.
 

„Ach ja, ich soll dir einen Gruß von Tenten sagen.“

Die hat er heute auch schon getroffen? Was ist nur mit den Leuten los?

Er bewegt sich, um sich bequemer hinzusetzen und unsere Beine berühren sich.
 

„Sie war gerade auf dem Weg zu Gai-sensei, als ich sie getroffen habe.“

Er lacht und ich kaue.
 

„...es könnte sein, dass Atsushi gar nicht dein leiblicher Vater ist. Es kommt da auch noch ein anderer in Frage...“
 

Was für ne Überraschung. Diese Shows sind doch alle genau gleich bescheuert.
 

„Er, Kakashi-sensei und Asuma-sensei haben sich anscheinend gestern Abend zum Strippoker getroffen und dabei getrunken. Irgendwann fanden sie die Idee, sich ihre Unterhosen auf den Kopf zu ziehen und ansonsten vollkommen nackt, durch ganz Konoha zu laufen, wohl irgendwie witzig. Schließlich standen sie dann vor Mrs. Hudsons Haus und haben angefangen zu singen. Moment, was war es noch mal... Ach ja, Marmorstein und Eisen bricht. Naja, jedenfalls hat Mrs. Hudson... sie hat... sie hat...“
 

Er bricht ab und fängt an unkontrolliert zu lachen. Sein ganzer Körper zittert.

Manchmal fällt es mir wirklich schwer zu glauben, dass jemand wie Kakashi-sensei ein Genie sein soll. Seine Aktionen werden wirklich von Mal zu Mal dümmer. Man sollte meinen, irgendwann ist es genug, aber scheinbar kann er gar nicht anders. Vielleicht ist das eine Art Krankheit. Wie soll man es sonst erklären, dass er nachts nackt durch Konoha läuft? Andererseits, vielleicht ist er auch einfach nur exhibitionistisch veranlagt.
 

„... wie konntest du mir das nur verschweigen? Und ich habe dir vertraut, Mutter. Ich... ich... weiß nicht was ich jetzt tun soll...“
 

Am besten springst du von der nächsten Brücke. Dann ist das ganze wenigstens vorbei. Ts... sowas erbärmliches.
 

Naruto atmet einmal tief ein, um sich wieder etwas zu beruhigen.

„Du kennst doch Mrs. Hudson. Diese Alte, der wir mal die Einfahrt freischippen mussten und die uns nicht mal was zu trinken geben wollte.“

Er lacht wieder und wischt sich mit einer Hand die Tränen aus den Augen.
 

Ich nicke und esse weiter.

Oh ja, die Alte ist eine richtige Hexe. Sie hat Naruto und mich damals mit einem Nudelholz durch den Garten gejagt und das nur, weil einer von Narutos Schneebällen versehentlich ihr Küchenfenster getroffen hat.

Gut, vielleicht lag es auch daran, dass wir uns versehentlich durch ihr Blumenbeet gewälzt haben und dabei alles platt gemacht haben, was uns in den Weg kam. Das ist trotzdem kein Grund, mit dem Nudelholz auf uns loszugehen.
 

„Naja, jedenfalls ist sie herausgekommen und als sie gesehen hat, dass drei nackte Männer vor ihrem Haus stehen, hat sie angefangen zu schreien und versucht sie mit einem Besen zu verprügeln. Mrs. Hudsons Geschrei hat dann die wachhabenden Ninjas auf den Plan gerufen und die haben Kakashi-sensei, Gai-sensei und Asuma-sensei dann mitgenommen.“

Er bricht wieder in haltloses Lachen aus und ich kann mir ein kleines Lächeln bei seinem Anblick auch nicht verkneifen.

Er sitzt leicht vornüber gebeugt und hält sich den Bauch. Seine blauen Augen sind fast ganz geschlossen und glitzern feucht. Sein ganzer Körper bebt vor Lachen. Alles an ihm sieht im Moment einfach nur lebendig aus.
 

„... ist vollkommen egal was passiert. Ich werde immer dein Vater sein. Ich liebe dich, Ayako...“
 

Es ist auch wirklich dumm, vor Mrs. Hudsons Haus nackt zu singen. Ich bin sicher, die alte Schachtel hat in ihrem ganzen Leben noch keinen nackten Mann gesehen. Geschweige denn drei auf einmal.

Ich lehne mich zurück gegen das Sofa und beobachte aus den Augenwinkeln weiterhin Naruto, der versucht das Lachen unter Kontrolle zu bekommen.
 

Ob ihm aufgefallen ist, dass ich noch kein einziges Wort gesagt habe, seit wir hier sitzen? Vermutlich nicht. Er ist es gewohnt, dass ich nicht sonderlich viel rede und außerdem kann Naruto stundenlang reden, ohne dass er eine Antwort erwartet. Wahrscheinlich kommt das davon, dass er alleine wohnt. Zu Hause antwortet ihm schließlich auch keiner. Und ich bin überzeugt, dass er dort auch ständig nur redet, auch wenn er der einzige ist, der zuhört.
 

„... es tut mir so Leid. Sein Name war Takizawa und es war eine einmalige Angelegenheit. Ich habe ihn seither nie wieder gesehen...“
 

Als er sich schließlich beruhigt hat, atmet er ein paar mal tief ein.

Ich lehne mich noch weiter zurück und warte bis er weiter redet.

Ja, ich weiß, dass er noch nicht fertig ist. Das ist er schließlich nie. Aber ehrlich gesagt, ist mir das auch ganz recht so. Dann erwartet er wenigstens nicht von mir, dass ich etwas sage. Und Stille in Narutos Gegenwart, ist einfach nur... verstörend. Glaubt mir. Ich habe es erlebt und kann euch sagen, es ist alles andere als beruhigend.
 

„Naja, jedenfalls wollte Tenten Gai-sensei etwas zu Essen und ein Aspirin bringen, damit es ihm etwas besser geht.“

Er lächelt.

„Meinst du, wir sollten auch mal nach Kakashi-sensei sehen? Wer weiß, wie es dem alten Perversen geht. Vielleicht braucht er Hilfe... beim Anziehen oder Waschen oder so.“

Naruto grinst mich an und ich zucke nur die Schultern.
 

„...haben wir eine Überraschung für euch. Wir mussten lange suchen, um ihn zu finden, doch hier ist er nun... Takizawa-san...“
 

Eigentlich habe ich nicht besonders viel Lust, Kakashi bei irgedetwas zu helfen. Schon gar nicht beim Anziehen oder Waschen. Und erst recht nicht an einem Samstagmorgen, an dem ich normalerweise selbst noch im Bett liegen würde. Außerdem hat Kakashi-sensei sich das Ganze selbst eingebrockt. Soll er doch sehen, wie er damit klar kommt.

Ich kann wirklich nicht glauben, dass so jemand mein Sensei ist. Nackt vor Mrs. Hudsons Haus herumzulaufen... also wirklich.
 

„Na, auch egal.“

Naruto scheint glücklicherweise von der Idee abgekommen zu sein, zu Kakashi-sensei zu gehen. Gut so. Denn er hätte mich sicher gezwungen mitzukommen. Und ich habe wirklich keine Lust, jetzt die Wohnung zu verlassen, nur um dann den jämmerlichen Anblick meines verkaterten Sensei ertragen zu müssen.

Warum war Naruto noch gleich hier?
 

„Oh, da fällt mir was ein. Weißt du, was Ino mir vorhin erzählt hat?“

Er setzt sich aufrechter hin und sieht mich aufgeregt an.
 

„... du Schwein, hast mit meiner Frau geschlafen. Was fällt dir eigentlich ein?...“
 

Ino? Sicher irgend etwas dummes. Moment... ich dachte, die hätte sich mit Shikamaru gestritten. Wann hat Naruto dann mit ihr geredet? Vor oder nach dem Streit? Wie lange ist der denn schon wach? Dieses ganze Dorf ist doch verrückt.

Naruto wartet meine Antwort gar nicht ab, sondern fährt einfach fort.

Ich legen den Kopf zurück auf die Sofalehne und schließe die Augen.
 

„Gaara kommt nächste Woche nach Konoha. Irgendwas von einem Treffen der Kages. Ich weiß es nicht genau, aber das ist sowieso egal. Es ist schon Ewigkeiten her, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe.“

Genau genommen zwei Monate und 17 Tage. Da waren wir auf dieser Mission im Sandreich, um diese Schriftrolle zu überbringen. Aber vermutlich ist das nicht so wichtig.
 

Narutos Stimme zu urteilen, kann er es gar nicht mehr erwarten. Seltsamerweise hat er es geschafft, irgendeine Beziehung zu Gaara aufzubauen, die überraschenderweise sogar zweiseitig ist. Naruto hat eben diese Wirkung auf Menschen. Wenn man ihn besser kennt, kann man gar nicht mehr anders, als ihn irgendwie zu mögen. Woran auch immer das liegen mag. Und das geht so schnell, dass es, wenn man es bemerkt, schon zu spät ist. Ich muss es wissen. Ich bin schließlich selbst ein Opfer von ihm. Warum sonst würde ich mir an einem Samstagmorgen schon sein Gerede über die neuesten Geschichten aus Konoha anhören?
 

„Wir müssen unbedingt mit ihm Essen gehen, wenn er da ist. Am Beste zu Ichirakus.“

Ich weiß nicht, ob wir das „unbedingt müssen“, aber vermutlich haben weder Gaara noch ich da viel Mitspracherecht. Warum bezieht er mich eigentlich in diese ganzen Aktionen mit ein? Man kann Gaara und mich nicht gerade als Freunde bezeichnen. Nähere Bekannte würde wohl eher zutreffen. Aber ich habe in dieser Sache sowieso keine Wahl.
 

„.. oh nein, Atsushi! Was tust du denn da? Hör auf damit! Er wird dir nur weh tun. Er ist schließlich ein Ninja...“
 

Könnten wir diesen Mist nicht endlich mal ausschalten? Langsam gehen die mir alle gewaltig auf die Nerven. Auch wenn es irgendwie amüsant ist zu sehen, wie dieser Atsushi gerade von diesem Takizawa auf dem Boden festgehalten wird und der sich schreiend und zappelnd versucht zu befreien.
 

„Hey, weißt du wen ich noch getroffen habe?“

Tsunade? Sakura? Hinata? Choji? Itachi? Wundern würde mich das zumindest auch nicht mehr. Scheinbar ist an diesem gottverdammten Samstagmorgen jeder außer mir auf den Beinen und hat irgend etwas wahnsinnig wichtiges mitzuteilen.

Naruto erwartet auch dieses Mal keine Antwort und redet einfach weiter.

Ich höre das leise Rascheln seiner Kleidung, als er sich anders hinsetzt.
 

„Shino.“

Ach, Shino? Wer hätte es gedacht. Dieser Irre ist also auch schon fit um diese Uhrzeit.

„Er war auf der Suche nach Akamaru.“

Akamaru? Der Köter von Kiba? Irgendwie wundert es mich nicht, dass dieser Idiot nicht mal auf seinen eigenen Hund aufpassen kann. Vermutlich ist das Tier sogar intelligenter als er. Wirklich keine große Kunst bei Kiba.
 

„Er hat mich gebeten, nach Akamaru Ausschau zu halten und ihm sofort Bescheid zu sagen, falls ich irgendetwas weiß.“

Sein Arm berührt leicht meinen, als er sich erneut bewegt.
 

„... oh nein, Vater. Bist du verletzt? Dieser Wahnsinnige hätte dich umbringen können. Ich liebe dich, Papa. Du bist mein einziger Vater. Egal was dieser Test sagt...“
 

Ist ja wirklich widerlich, wie die sich jetzt heulend in den Armen liegen. Hoffentlich ist Takizawa der Vater dieser Göre.
 

„Akamaru ist gestern scheinbar verschwunden und Kiba ist völlig durch den Wind deswegen. Weißt du noch, wie er in der Grundschule immer versucht hat, Akamaru in den Unterricht zu schmuggeln? Ich weiß immer noch nicht, wie er glauben konnte, dass es nicht auffällt, wenn er eine riesige Beule vor der Brust hat.“

Ts... Kiba ist eben ein Idiot. Selbst Akamaru hat es wohl nicht mehr mit ihm ausgehalten und hat sich davon gemacht.
 

„Ich finde, wir sollte ihnen bei der Suche helfen. Kiba tut mir Leid. Akamaru ist doch sein Ein und Alles. Vielleicht wurde er ja auch entführt oder liegt irgendwo verletzt und stirbt wenn ihn keiner findet.“

Seine Stimme klingt besorgt und ich weiß, dass er es ernst meint. Er will helfen, diesen Köter zu finden. Und er tut es schon wieder. Er spricht wieder von „wir“ und zieht mich da mit hinein.

Außerdem glaube ich nicht, dass Akamaru gerade mit dem Tod kämpft. Aber vielleicht sollten wir trotzdem helfen. Ein herumheulender Kiba ist nämlich so ziemlich das Letzte, auf das ich Lust habe.
 

„... habe hier das Ergebnis des Vaterschafttest, der zeigen wird, ob nun Atsushi oder Takizawa-san der Vater von Ayako ist...“
 

Wen interessiert es? Könnten die das ganze nicht etwas beschleunigen und dann endlich abhauen? Ist doch vollkommen egal, wessen Tochter diese dämliche Ayako nun ist. So oder so ist der Vater zu bemitleiden.
 

Plötzlich spüre ich etwas schweres auf meiner Schulter. Etwas streicht über meine Wange.

Als ich die Augen öffne und nach rechts schiele, kann ich eine Ansammlung blonden Haares sehen.

Mein erster Gedanke ist, ihn von mir wegzuschieben. Doch irgendwie... sein Körper ist so warm und seine blonden Strähnen kitzeln leicht meine Wange. Ich rieche Nudelsuppe, Orange und etwas anderes, das ich nicht zuordnen kann, etwas das typisch Naruto ist.

Ich schließe die Augen und atme tief ein. Was soll’s? Soll er seinen Kopf eben auf meiner Schulter liegen lassen. Heute ist schließlich Samstag.
 

„Sasuke?“

Seine Stimme ist leise und ich kann spüren wie er atmet.
 

„... der Vaterschaftstest hat ergeben, dass der Vater von Ayako...“
 

„Hm?“

Irgendwie macht mich Narutos warmer Körper wieder ganz schläfrig.
 

„... mit 99,5 prozentiger Wahrscheinlichkeit....“
 

„Weißt du, was heute für ein Tag ist?“

Heute? Heute ist Samstag. Aber ich bin sicher, das meinte er nicht. Welches Datum haben wir heute? Den 22.? Hat er heute Geburtstag? Nein... das kann nicht sein. Irgendwie fällt mir nichts ein, was heute wichtiges sein könnte, also sage ich nichts.
 

„... Atsushi....“
 

Er merkt wohl, dass ich absolut keine Ahnung habe auf was er hinaus will und fährt fort.

„Heute vor einem Jahr, hast du das Dorf verlassen.“

Seine Stimme wird immer leiser und bricht am Ende ganz ab. Doch er braucht nicht weiter zu reden, ich weiß auch so was er meint.

Ich öffne langsam die Augen und blicke aus den Augenwinkeln zu ihm hinüber.
 

„... ich bin so froh, dass Atsushi der Vater ist. Jetzt können wir weiterhin eine glückliche Familie sein...“
 

Er rührt sich nicht. Seine Haare streichen wieder leicht über meine Wange, als ich meinen Kopf etwas drehe, um ihn besser zu sehen. Ich kann sein Gesicht trotzdem nicht erkennen.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie fühlt es sich plötzlich so an, als würde etwas schweres auf meine Brust drücken.

Ich sollte etwas sagen. Ich weiß nur nicht was. Es tut mir Leid, was damals passiert ist und Naruto will sicher keine Entschuldigung hören. Das was ich getan habe, lässt sich schließlich nicht mit einem Entschuldigung aus der Welt schaffen, auch wenn Naruto mir deswegen nie irgendwelche Vorwürfe gemacht hat.

Ist das etwa auch der Grund, warum er heute morgen hier aufgetaucht ist?
 

„... oh Papa, ich hab dich ja so lieb. Ich bin wirklich froh, dass sich alles geklärt hat....“
 

„Bist du deswegen hier? Wolltest du sicher gehen, dass ich noch da bin?“

Wenn ja, dann kann ich dich beruhigen Naruto. Ich hab nicht vor, so schnell nochmal von hier abzuhauen. Und falls doch, dann hinterlasse ich dir vorher noch eine Nachricht. Ich weiß schließlich, dass du mich wieder verfolgen wirst und keine Ruhe gibst, bis ich zurückkomme.
 

„... und mit diesen schönen Schlussbildern, verabschieden wir uns für heute von Ihnen...“
 

Er schüttelt leicht den Kopf und der Geruch nach Orangen und Nudelsuppe wird noch intensiver.

„Ich wollte dich einfach nur sehen.“

Wieder mit dieser leisen Stimme, die irgendwie so überhaupt nicht zu ihm passt.

Ich wünschte wirklich, ich wäre im Augenblick irgendwo anders. Meinetwegen auch bei Ayako und ihrer, jetzt wieder intakten, Familie.

Ich weiß in solchen Situationen einfach nicht, was ich tun soll. Momentan fühle ich mich absolut hilflos. Also seufze ich schließlich leise und habe langsam eine Hand.

Als meine Finger Narutos blondes Haar berühren, bin ich überrascht wie weich es sich anfühlt.
 

„... und nächstes Mal: ‚Es tut mir Leid, aber ich liebe deinen Großvater‘...“
 

Zu meiner Erleichterung scheint auch Naruto endlich genug von diesem Schwachsinn zu haben und greift nach der Fernbedinung, um diesen Müll auszuschalten.

Die weichen, blonden Strähnen gleiten langsam durch meine Finger und keiner von uns beiden sagt etwas.

Absolute Stille. Und das in Narutos Gegenwart. Und dieses Mal ist es nicht einmal unangenehm. Trotzdem habe ich nach einer Weile das Gefühl, etwas sagen zu müssen. Ich kann spüren, wie sein Körper sich leicht bewegt, während er atmet.
 

„Vielleicht sollten wir doch mal nach Kakashi sehen.“

Und sei es nur, um die Freude zu haben, ihn aus dem Bett zu werfen.

Naruto lacht und ich kann das leichte Vibrieren unter meinen Fingern spüren.

Irgendwie ist dieser Morgen doch nicht so schlimm.
 

„Dabei können wir auch gleich nach Akamaru Ausschau halten.“

Seine Stimme klingt schon wieder aufgeregt und nicht mehr so leise wie vorhin. Irgendwie beruhigt mich das und gibt mir ein Gefühl von Normalität.
 

„Und später können wir ja auch noch Lee im Krankenhaus besuchen.“

Er hebt den Kopf und sieht mich begeistert an.

Ja, Normalität. Narutos Laune schient sich wieder erheblich gebessert zu haben.
 

„Und dann gehen wir noch bei Ichirakus vorbei.“

Und ich muss wieder zahlen. Nicht das es mich stören würde. Das einzige was mich wirklich stört, ist das ständige Nudelsuppe essen.

Ich beobachte, wie er vom Sofa aufspringt und sich vor mir aufbaut.
 

„Los, Sasuke. Mach schon! Zieh dich an, damit wir los können.“

Mit diesen Worten greift er nach meiner Hand und zieht daran. Langsam stehe ich auf.

Kein Grund, gleich so aufgekratzt zu werden.

Und während ich meinem freien Samstag still auf Wiedersehen sage und er mich, immer noch redend, hinter sich her, in Richtung meines Zimmers zieht, breitet sich ein kleines Lächeln auf meinem Gesicht aus.

Manche Dinge sind es sogar wert, dass man für sie Samstagmorgens sein Bett verlässt.
 

~End~
 

Nachwort: Hm... ich weiß auch nicht, aber der Schluss hat mich nicht so wirklich überzeugt... ich... weiß auch nicht warum ich ihn nicht mehr geändert hab... irgendwie mochte ich ihn dann doch. Ich hoffe das ergibt wenigstens irgendwie Sinn... naja, eigentlich auch egal ~XD