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Memories

Wenn eine Liebe keine Chance hat...[RuNa / ZoNa]
von

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[Robin] ~ Gefühlschaos

Rücklings lag ich auf meinem Bett. Es war dunkel im Zimmer, nur meine Nachttischlampe spendete ein wenig Licht. Doch mehr brauchte ich auch nicht. Denn um die Textzeilen meines Buches zu erkennen und zu deuten reichte es alle mal…

Wieder blätterte ich eine Seite um, hatte ich in der Zeit, in der Nami nun draußen war, schon fast zwei Kapitel durchgelesen. Was an Deck wohl gerade vor sich ging? Viel hatte sie mir nicht erzählt… Nur, dass sie mit Sanji verabredet war - genaueres hatte sie zu diesem Zeitpunkt wohl selbst nicht gewusst. Doch ich hatte schon so eine Ahnung, was der Anlass war…

War es ja wohl ziemlich eindeutig, dass der Koch die Navigatorin sehr gern hatte, vielleicht mehr als die anderen auf diesem Schiff? Danach sah es aus… Er hatte sich in letzter Zeit ja auch ziemlich merkwürdig benommen. Besonders auffällig aber, war sein Verhalten gegenüber Nami gewesen… Gut, er lief ständig irgendwelchen Frauen hinterher, auch mich beturtelte er ja auch nur zu gerne. Normalerweise zumindest, denn in den letzten Tagen auch nicht mehr so. Das störte mich zwar nicht sonderlich, nur… Nur, dass er sich seit geraumer Zeit nun ausschließlich um Nami kümmerte, ließ es den Schluss zu, dass er für sie wirklich mehr empfand als nur Freundschaft!

Dann hatte er sie an diesem Abend wohl nach draußen beordert, um es ihr endlich zu offenbaren. Doch wusste ich nur zu gut, dass er damit keinen Erfolg haben würde. Ich kannte Namis Gefühle, wusste, für wen ihr Herz schlug. Hatte sie es mir ja schon vor einiger Zeit anvertraut… Eine Vermutung hatte ich diesbezüglich ja auch vorher schon gehabt; war es für mich eigentlich ziemlich eindeutig gewesen. Doch ich war niemand der aus reinen Spekulationen Schlüsse zog, obwohl mich mein Intuition in diesem Fall wohl nicht getäuscht gehabt hatte…

Irgendwie konnte einem der Koch ja schon ein wenig Leid tun. Da kümmerte er sich Tag für Tag aufopfernd um seine Angebetete, und da konnte SIE seine Gefühle nicht erwidern, weil sie einen anderen liebte. Ob der Koch es ertragen könnte, sie mit einem anderen zu sehen? Und dann noch mit einem aus seiner Crew, mit einem seiner Kumpels? Gut, für SO schwach hielt ich ihn nicht, aber ich wusste, es würde ziemlich hart für ihn werden…

Liebe konnte schon kompliziert sein. Und sie konnte schmerzen, das hatte ich in meiner Vergangenheit selbst schon oft genug erfahren müssen… Und auch ICH war damals nur schwer damit klar gekommen… Manche Wunden brauchten halt seine Zeit, um zu verheilen. Andere verheilten nie… Doch in Sanjis Fall war ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass er irgendwann darüber hinweg kommen würde… Ich HOFFTE es, andernfalls würde das der Atmosphäre auf diesem Schiff alles andere als gut tun…
 

Ich schreckte aus meinen Gedanken und blickte auf, als ich plötzlich die Tür aufgehen hörte. Wie nicht anders zu erwarten, war es Nami, die nun ins Zimmer trat. Durch den nur leichten Schein, der von meiner Lampe ausging, konnte ich nicht viel von ihrem Gesicht erkennen, doch das WAS ich erkannte ließ den Schluss zu, dass sie gerade alles andere als fröhlich war. Sie schien eher ein wenig in Gedanken versunken… Wenn wirklich DAS geschehen war, was ich vermutete, dann war dieses Verhalten wohl auch nicht weiter verwunderlich. Denn ihr fiel es bestimmt nicht einfach, jemand anderem das Herz zu brechen. Und schon gar nicht einem ihrer Freunde…

Die Orangehaarige sah mich nicht an, schritt benommen zu ihrem Bett, auf dem sie sich dann wehleidig niederließ. Für einen Augenblick blieb sie einfach stumm sitzen, starrte auf den Fußboden unter ihr… Auch ich sagte nichts, hielt ich es für besser zu warten, bis sie selbst Worte finde würde. Sie wusste wahrscheinlich, dass ich eine Vermutung bezüglich des Ereignisses gerade hatte. Eine Vermutung, die sich bewahrheitete…

„Ich hab ihn verletzt…“, brachte sie schließlich nach einem Moment der Stille heraus. Ich legte mein Buch aus der Hand und setzte mich ebenfalls auf. „Du hattest keine Wahl.“, entgegnete ich dann ruhig. „Ja, aber…“ „Wäre es besser gewesen, wenn er sich noch mehr in etwas hineingesteigert hätte, was für ihn hoffnungslos ist? Glaub mir Nami, so ist es wahrscheinlich am besten… Hätte er es nicht heute von dir persönlich erfahren, dann vielleicht später unter anderen Umständen und DAS hätte ihn wahrscheinlich noch viel mehr verletzt!“ Nami seufzte leise, sah nun doch zu mir herüber und musterte mich eine Weile. „Ja… vielleicht hast du recht…“ Ein Lächeln schlich sich über meine Lippen. „Er wird darüber hinwegkommen… Schlaf eine Nacht drüber, dann sieht die Welt schon wieder anders aus.“

Nami entgegnete nichts mehr, nickte nur stumm und schlüpfte dann wirklich in ihren Pyjama. Wenig später lag sie ruhig unter ihrer Bettdecke und auch ich entschloss mich nun dazu, noch eine Weile die Augen zuzumachen. Ein Blick auf die Uhr hatte mir verraten, dass es bereits nach zwölf war! Das würde wohl wieder eine ziemlich kurze Nacht werden… Ich knipste nur noch rasch das Licht aus und legte mich unter einem herzhaften Gähnen auf die Seite. Es dauerte auch nicht lange, da fand auch ich endlich meinen Schlaf…
 

~
 

Obwohl die Navigatorin und ich erst so spät zu Bett gegangen waren, erwachte ich am nächsten Morgen recht früh. Ich konnte mir selbst nicht ganz erklären warum, war ich doch eigentlich noch ziemlich müde. Kein Wunder... Doch noch einmal einschlafen konnte ich auch nicht, also setzte ich mich einige Minuten später dann auf und ließ meinen Blick prüfend durchs Zimmer schweifen. Ich erkannte, dass das Bett gegenüber noch belegt war, und vernahm einigen ruhigen Atem aus der Richtung. Gewöhnlich war Nami ja viel früher wach als ich, zeichnete an ihren Karten oder überprüfte den Kurs. Doch heute brauchte man wohl nicht so schnell damit rechnen, was ihr natürlich nicht zu verübeln war…

Ich seufzte… Dass sie das alles so mitnahm, konnte ich gut verstehen. Hatte sie in den letzten Wochen doch schon mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen gehabt, doch NUN musste sie auch noch mit denen eines anderen klarkommen! Eine schwere Last für eine Frau, die noch nicht allzu viel Erfahrung in Sachen Liebe gemacht hatte… Doch ich wusste, das die junge Navigatorin auch das meistern würde, genauso, wie viele andere Dinge in ihrer Vergangenheit…

Denn auch wenn die Sache schon recht kompliziert war, so glaubte ich nicht, dass die Freundschaft zwischen ihr und dem Koch darunter leiden würde… Dafür war diese für beide zu wichtig! Früher oder später würde sich das ganze schon wieder einrenken, wenn auch erst in unabsehbarer Zeit! Denn diese würde Nami brauchen, um damit klarzukommen. Genauso, um ihre Gefühle zu ordnen und DEM Mann gegenüber ehrlich zu werden, den sie liebte…

Noch eine ganze Weile beobachtete ich nun still die friedlich schlafende Navigatorin, bis ich mich endlich dazu entschloss, aufzustehen. Leise schälte ich mich aus dem Bett und schlich durchs Zimmer in Richtung Kleiderschrank, den ich auch sogleich öffnete, um mir frische Klamotten rauszusuchen. Mit diesen verschwand ich schließlich im Badezimmer…
 

Ich wusste nicht genau, wie lange ich unter der Dusche gestanden hatte, doch allzu lange konnte es nicht gewesen sein. Denn als ich später an Deck kam, war noch immer alles ruhig, wonach sich schließen ließ, dass auch die Jungs noch in ihren Kojen schlummerten. Zumindest glaubte ich das, aber als ich in die Küche kam, musste ich feststellen, dass ich damit nicht ganz richtig lag. Denn gleich, nachdem ich die Tür geöffnet hatte, erblickte ich den blonden Koch, der am Tisch saß und an einer Zigarette zog… Da fiel mir auch wieder ein, dass er Nachtwache gehabt hatte.

Er war anders als sonst, man merkte ihm sofort an, dass etwas nicht stimmte. Was natürlich verständlich war, aber ich musste zugeben, es war schlimmer als ich erwartet hatte… Er blickte nicht auf, als ich schließlich eintrat, geschweige denn, dass er mir wie sonst immer einen guten Morgen wünschte. Eigentlich konnte ich mir nicht einmal sicher sein, ob er mich überhaupt bemerkt hatte… Aber ich tat auch nichts, um die Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, denn ich hatte beschlossen, ihn erstmal damit in Ruhe zu lassen… Denn Angesichts der Tatsachen, konnte ich ihm sein untypisches Verhalten ja auch nicht übel nehmen…

So ging ich ohne ein Wort zur Theke und kochte mir heute mal selbst meinen Kaffee. Wenige Minuten später setzte ich mich mit einer dampfenden Tasse ebenfalls an den Küchentisch, direkt gegenüber dem Mann, der sich immer noch nicht großartig gerührt zu haben schien. Es kam mir beinahe so vor, als wäre er in einer Art Trance, wobei die Tatsache, dass er ziemlich fertig aussah, auch ihren Teil dazu beitrug.
 

Eine ganze Weile herrschte nun also eine ziemlich erdrückende Stille zwischen uns, die ich aber nicht zu brechen vermochte, davon abgesehen, dass ich hier und da mal einen Schluck meines Kaffees schlürfte. Und eigentlich hätte ich auch nicht erwartet, dass Sanji etwas von sich hören lassen würde, doch irgendwann rang er sich doch zu ein paar Worten durch…

„Ich nehme an, du…“, begann er zögerlich. „... du weißt was gestern vorgefallen ist?“ Ich musterte den Koch eine Weile. Ihm schien es schwer zu fallen, darüber zu reden, was ich auch durchaus verstehen konnte. Aber zumindest wollte er es nicht einfach so in sich hineinfressen, sonst würde er jetzt nicht mit mir darüber reden wollen… „Ja…“, entgegnete ich schließlich, stellte meine Tasse ab und verschränkte die Arme vor mir auf dem Tisch. Seufzend betrachtete ich nun den jungen Mann vor mir, der seinen Blick nun in meine Richtung schweifte. „Meinst du… sie ist sauer?“, wollte er nun wissen und blickte mich erwartungsvoll an. Eine solche Frage hätte ich eigentlich erwarten müssen. Es war ziemlich offensichtlich, dass er sich vor allem darüber Gedanken machte, wie SIE das Ganze wohl aufgenommen hatte… Seine eigenen Gefühle stellte er dabei in den Hintergrund…

„… Hör mal Sanji… Ich denke, es ist besser, wenn du mit ihr persönlich darüber redest. Sie ist nicht sauer auf dich, im Gegenteil. Sie macht sich auch ziemliche Vorwürfe, dich verletzt zu haben, aber… Das beruht wohl auf Gegenseitigkeit, hab ich recht?“ Der Koch nickte nur, senkte seinen Blick wieder in Richtung Fußboden. „Die Sache gestern hat euch beide ziemlich mitgenommen… Lasst euch ein wenig Zeit. Dann setzt euch zusammen und sprecht euch in Ruhe aus. Ich bin sicher, dann wird sich das alles von alleine wieder geben… „ Der Blonde schwieg darauf eine ganze Weile, anscheinend über meine Worte nachdenkend, bevor er schließlich seine Zigarette im Aschenbecher vor ihm ausdrückte, und sich erhob.

„Wahrscheinlich hast du recht…“, seufzte er noch bevor er hinüber zur Theke ging. „Aber ich glaube, ich wird uns jetzt erstmal Frühstück machen. Wie ich Ruffy kenne, wird der auch nicht mehr lange auf sich warten lassen…“ Ich entgegnete nichts darauf. Natürlich wusste ich, dass er nur so tat als würde es ihm wieder besser gehen. Doch dem war wohl eher nicht so… Aber wahrscheinlich wollte er die anderen nicht noch damit hineinziehen und schon gar nicht irgendwen beunruhigen, was vielleicht auch besser so war…

„Sanji, ich hab HUNGER!“, ertönte plötzlich eine laute Stimme, die mich aus den Gedankengängen riss. Kurz darauf sprang die Tür auf, und ein ziemlich aufgeregt wirkender Gummimann stand im Rahmen. „Sei gefälligst leiser!““, machte ihn Sanji sofort an. „Du weckst noch das ganze Schiff auf!“ Doch eigentlich war es überflüssig, sich noch darüber aufzuregen, denn wahrscheinlich hatte er dies mit seinem Gebrüll schon längst getan. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sie alle nach und nach hier eintrudeln würden. Alle, auch Nami… Wobei diese wohl auch darauf bedacht sein würde, sich nichts anmerken zu lassen, da war ich mir eigentlich ziemlich sicher…
 

~
 

Die Tage vergingen, ohne dass nochmals ein Wort über besagte Nacht verloren wurde. So hatte es schon fast den Anschein, als wäre erst gar nichts gewesen, mal abgesehen von der Tatsache, dass Sanji sich Nami gegenüber noch immer ziemlich eigenartig verhielt. Na ja, zumindest verhielt er sich anders als sonst, so lief er ihr zum Beispiel nicht mehr auf Schritt und Tritt hinterher oder beturtelte sie. Und auch die Navigatorin selbst ging nicht weiter auf den Koch zu, was ich durchaus nachvollziehen konnte…

Aber trotz meiner Befürchtung, dass den andern das irgendwie auffallen müsste, ließen sich diese nichts in der Richtung anmerken, was ich eigentlich schon ziemlich merkwürdig fand… Doch ich hatte auch eh schon lange das Gefühl gehabt, dass auch sie im Moment ein wenig anders drauf waren als sonst. So verhielten sich auch der Käpt’n und der Schwertkämpfer in letzter Zeit ein wenig seltsam… Den genauen Grund dafür kannte ich nicht, obwohl ich diesbezüglich ja schon eine Vermutung hatte. Aber diese als Tatsache verkaufen? Dafür hatte ich zu wenige Anhaltspunkte… Aber die Zeit würde es schon bringen, früher oder später würde ich es ja doch erfahren. Geduld hatte ich ja genug, und Geheimnisse zu lüften, war eines meiner leichtesten Übungen…
 

„Träumst du, Robin?“ Die besorgte Stimme des Schützen, der direkt neben mir saß, riss mich aus meinen Gedanken. Erschrocken blickte ich auf und erkannte, dass mir auch die anderen nun fragende Blicke zuwarfen. „Ist dir nicht gut, du hast noch keinen Bissen angerührt…“, meinte nun Sanji, doch ich winkte ab. „Nein, nein, ich hab nur keinen großen Hunger…“ An diesem Abend aßen wir später als sonst, so bekam ich nicht mehr all zuviel hinunter… Damit gaben sie sich wohl ausnahmsweise mal zufrieden, auch wenn sie sonst wegen jeder Kleinigkeit nachhakten. Aber mir kam es nur recht, auf langatmige Fragestunden hatte ich im Moment wirklich keine Lust, und die anderen wohl auch nicht, denn sie sahen alle schon ziemlich müde aus. Und auch mir schlich ab und an ein herzhaftes Gähnen aus meiner Kehle…

So beschloss ich, mich nach dem Essen auch gleich hinzulegen, was doch schon eher seltener vorkam, da ich meistens noch bis zum frühen Morgen in einem meiner Bücher las. Doch die letzten Tage waren doch schon ein wenig anstrengend gewesen, sodass ich mich diesmal wohl nicht mehr lange wach halten konnte… Und so kam es, dass Nami und ich keine zwanzig Minuten später auch schon auf den Weg in unser Zimmer waren… Wobei die Navigatorin zwar auch nicht mehr so fit aussah, sich aber noch mal an ihre halbfertige Karte der letzten Insel setzen wollte…

„Dich stört es hoffentlich nicht, wenn ich das Licht anlasse, oder?“, fragte die Orangehaarige vorsichtig an, als ich gerade dabei war mich umzuziehen. „Nein, nein… Schon ok“, entgegnete ich ihr, stülpte mir nur noch mein Pyjamaoberteil über und verschwand unter der Bettdecke. Ihr freundliches „Gute Nacht“ konnte ich nur noch mit einem halbherzigen „Mhm-hm…“, beantworten, da war ich auch schon so gut wie eingeschlafen…
 

~
 

>Tock, tock< Mitten in der Nacht klopfte es plötzlich an der Tür. Ich wusste nicht, wie spät es zu diesem Zeitpunkt war. Und ich hatte auch keine Lust die Augen zu öffnen und auf meine Uhr zu schauen, so blieb ich einfach nur ruhig liegen und lauschte.

Nami schien immer noch gezeichnet zu haben, ich konnte hören wie sie vor Schreck ihren Stift fallen ließ. Wer erwartet auch schon Besuch zu so später Stunde? „Her-herein…“, flüsterte sie leicht verwirrt und schob ihren Stuhl ein Stück weit vom Tisch weg, wahrscheinlich um die Tür besser im Blick zu haben, die kurz darauf auch leise knarrte. „Sa-sanji? Was machst du hier?“ „Ich hab gesehen, dass bei euch noch Licht an ist, und… Nun ja… Kann ich kurz mit dir reden?“, fragte er nun ebenso leise. „Jetzt?“ Ein leichter Unglaube lag ihr in der Stimme. „Na ja, ich wollte nicht, dass es jemand mitbekommt…“

Die Navigatorin zögerte, entgegnete zunächst nichts… Anscheinend wusste sie jetzt, genauso gut ich wie ich auch, worum es ging: Um besagte Nacht, die mittlerweile schon fast 2 Wochen vom jetzigen Zeitpunkt zurücklag… „Nami bitte, es ist mir sehr wichtig…“, fuhr der Koch weiter fort, als er keine Antwort von ihrer Seite vernahm. Eine weitere Pause folgte, ehe die Angesprochene schließlich seufzte und man ein leises „Na gut…“ vernahm. „Danke… Gehen wir raus, oder…?“ „Nein, ich denke, wir können das auch hier drinnen besprechen. Robin schläft schon lange ziemlich fest.“ „Ist gut…“ Die Tür wurde mit einem weiteren Knarren geschlossen und Schritte und ein anschießendes leises Geräusch war aus Richtung Namis Bett zu hören. Wahrscheinlich hatte der Blonde gerade auf diesem Platz genommen…

Ob die Navigatorin wirklich davon ausging, dass ich schlief? Normalerweise wäre sie doch sonst nicht so unvorsichtig gewesen und auf Nummer sicher gegangen… Oder hoffte sie sogar, dass ich zuhörte? Vielleicht fühlte sie sich dadurch sicherer… Ich war mir nicht ganz sicher, aber anders konnte ich mir ihr Verhalten nicht erklären. So machte ich mich also auch nicht weiter bemerkbar, auch wenn ich das sonst eigentlich getan hätte… Aber auch mich interessierte ja, was der Koch zu sagen hatte…
 

Nur dauerte es eine Weile, bis er endlich zu sprechen begann. Ich nahm an, dass er noch nach den richtigen Worten suchte. Verständlich, es handelte sich ja auch um ein ziemlich ernstes Thema. So war es also auch nicht SEINE Stimme, die als erstes an mein Ohr drang, sondern die der Navigatorin: „Sanji, ich…“ „Nein, bitte Nami! Lass MICH erst reden, ok?“ Man merkte, dass es ihm nicht leicht fiel, so würde die Navigatorin ihn wohl, egal was sie sagte, aus dem Konzept bringen… Ein Seufzen dieser war zu hören, dann ein leises, einsichtiges „Ok…“, worauf erstmal wieder eine kurze Pause folgte, bevor der Blonde sich endlich dazu durchrang sein Anliegen zu schildern:

„Ich denke… Du hast sicher schon eine Ahnung, worum es geht, oder? Ich meine… Letztens wo ich Nachtdienst hatte…“, druckste er herum, wobei sich Nami dann doch wieder einschaltete: „Es tut mir leid Sanji, aber ich…“ „Nein, Nami… MIR tut es leid! Ich kenne dich jetzt schon so lange… Ich hätte einfach merken müssen, dass du nicht das gleiche für mich empfindest, wie ich für dich! Und wenn ich ehrlich bin, hatte ich es sogar die ganze Zeit über geahnt, wollte es aber nicht wahrhaben und habe es verdrängt. Eigentlich schon ziemlich naiv…“ Nochmals machte er eine Pause, wobei er Nami abermals davon abhalten musste, ihn zu unterbrechen, denn diese hatte schon wieder zum Sprechen angesetzt. „Ich…“ „Nein, bitte… Lass mich erst ausreden! Denn der eigentliche Grund warum ich hier bin, ist folgender…“ Die Navigatorin hielt darauf inne, wartete auf eine Fortsetzung.

„Nami, ich kann nicht verleugnen, dass ich meine Gefühle dir gegenüber nicht so schnell ändern kann. Ich liebe dich wirklich! Und es tut weh, dass du dies nicht erwidern kannst, nur… Ich werde mich damit abfinden. Und ich werde dich auch nicht noch einmal damit konfrontieren, denn drängen will ich dich zu nichts… Das einzige, was ich will Nami, ist, dass du glücklich wirst! Und wenn du dies nicht mit mir kannst, dann mit dem Mann, den du liebst. Du hattest doch gesagt, da gibt es jemanden… Ich versteh nur nicht… Warum sagst du es ihm denn nicht?“

Von der Orangehaarigen kam keine Antwort, stattdessen war ein lautes Schluchzen aus ihrer Richtung zu hören, was mich vor Schreck leicht zusammenzucken ließ. Leicht blinzelte ich, begutachtete die Szene nun vorsichtig aus den Augenwinkeln heraus: Auf der einen Seite Nami, die völlig aufgelöst auf ihrem Schreibtischstuhl sah, das Gesicht in ihren Händen vergraben. Auf der anderen Sanji, der sich unter einem leisen Knarren des Bettes von diesem erhob, auf die Navigatorin zuging und sie in den Arm nahm. „Pscht… Ist ja gut… Ich wollte dir nicht zu nahe treten, nur…“ Ein weiteres Mal schluchzte Nami auf, diesmal in sein T-shirt.

„Ich kann nicht…“, brachte Nami dann mit Mühe in tränenerstickter Stimme heraus. „Ich konnte es ihm nicht sagen, denn ich hatte… Angst…“ „Angst?“, wiederholte der Koch ungläubig. „Dass er dich zurückweist?“ „Nein… Ich meine, das auch, aber vor allem, weil… Ich wollte dich nicht noch mehr verletzen…“, rückte sie dann endlich mit der Sprache raus. „Meinetwegen???“ Damit schien Sanji wohl weniger gerechnet zu haben. Im Gegensatz zu mir, denn auch wenn sie es mir nicht direkt gesagt hatte, hatte ich schon so eine Ahnung gehabt. Nami war nämlich schon immer jemand gewesen, der sich mehr um die Probleme anderer sorgte als um ihre eigenen…

„Du brauchst dich doch wegen mir nicht einschränken, ich meine…“Das weiß ich doch, nur ich… Ich hatte Angst dich als guten Freund zu verlieren!“ Erneut kamen Tränen nach und hinderten sie am Weitersprechen, doch auch Sanji wusste nichts zu entgegnen, weswegen es dann doch die Navigatorin war, die als erstes wieder Worte fand: „Nach dieser Nacht letztens, bist du mir völlig aus dem Weg gegangen! Natürlich wusste ich, dass du ein wenig Zeit für dich brauchtest, aber ich… Ich konnte einfach nicht einschätzen, wie es danach weitergehen sollte, deswegen… hab ich mich zurückgehalten, um nicht noch mehr kaputt zu machen… „
 

„Nami, du…“ Klar, dass der Blonde darauf erstmal keine Antwort hatte. Ihre Sicht der Dinge kam für ihn wohl ziemlich überraschend. Ok, er WOLLTE ja wissen, warum sie ihrem Schwarm noch nichts offenbart hatte, aber DIESE Möglichkeit einer Erklärung hatte er wohl nicht in Betracht gezogen. „Dummerchen…“, meinte er dann doch schließlich und löste sich ein wenig von ihr um sie anzusehen, wobei Nami selbst allerdings nicht zu ihm aufblickte sondern stur auf den Boden starrte… „Wegen so einer Sache hätte ich doch niemals unsere Freundschaft riskiert! Glaubst du ich hätte diesen Schritt gemacht, wenn ich die Befürchtung gehabt hätte, das, was uns verbindet, damit zu zerstören? Nein… Auch wenn ich in den letzten Tagen ein wenig abweisend war… Nami, dir hätte klar sein müssen, dass mir unsere Freundschaft um einiges wichtiger ist!“

Die Orangehaarige schniefte leicht. „Dann… bist du nicht böse?“ „Auf DICH? Natürlich nicht… Ich wusste doch auch, dass dir das ganze nicht leicht gefallen ist! Aber, dass du deswegen… Nein, Nami. Bitte tu mir den Gefallen, egal WER es ist, sag ihm endlich, was du fühlst…“ „Aber…“ „Ich weiß, es wird mir das Herz brechen, aber… Nami, du kannst nichts für meine Gefühle! Deswegen nimm bitte keine Rücksicht auf mich… Natürlich wird es hart für mich, doch ich werde irgendwie damit klarkommen… Aber ich könnte es nicht ertragen, DICH meinetwegen leiden zu sehen, also tu endlich was!“ „Bist… bist du sicher?“, fragte Nami noch einmal zögerlich nach, obwohl sie sich eigentlich sicher sein konnte, dass er es ernst meinte. „Ich sage so etwas doch nicht einfach so vor mich her, ohne nicht lange genug darüber nachgedacht zu haben!“

Die Navigatorin nickte darauf nur, mittlerweile schien sie sich auch wieder ein wenig beruhig zu haben. „Sanji?“, meinte sie dann, nachdem sie sich eifrig die Tränen aus dem Gesicht gewischt hatte, und blickte dann doch endlich zu ihm auf. „Mhm?“ „Danke dir“ Ein Lächeln zierte wieder ihre Lippen, was der Koch nur erwidern konnte. „Kein Problem“ Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr noch einen leichten Kuss auf die Stirn, bevor er sich von ihr löste uns sich langsam auf den Weg zur Tür machte „Und jetzt sieh zu, dass du was machst, sonst überleg ich’s mir vielleicht doch noch mal anders“, fügte er noch neckisch hinzu, da war er auch schon so gut wie aus dem Zimmer verschwunden. Das leise „Ja…“ Seiten Namis hatte er somit wahrscheinlich gar nicht mehr wahrgenommen…
 

Nun war wieder Ruhe, eine ganze Weile starrte die Orangehaarige noch auf die geschlossene Tür vor sich, ließ ein leises Seufzen hören. Dann drehte sie sich schließlich zu meinem Bett. „Robin, meinst du… ich sollte es ihm wirklich sagen?“ Damit hatte sich meine Vermutung bestätigt: Sie war tatsächlich die ganze Zeit davon ausgegangen, dass ich noch wach war und das ganze heimlich mitverfolgt hatte. Wie es aussah hatte es also keinen Zweck noch länger zu schauspielern, weswegen ich auch gar nicht lange zögerte ihr zu antworten: „Ja… Ich denke, der Koch hat Recht.“

Natürlich war es ein Risiko. Doch wer konnte schon mit Bestimmtheit sagen, ob seine Gefühle erwidert werden würden, bevor er diese offenbarte? Wahrscheinlich niemand… Aber selbst WENN man eine Abfuhr bekam, war das vermutlich immer noch besser als wochen-, monate- oder sogar jahrelang in Ungewissheit zu leben. Und das wusste auch der Koch, warum sonst hätte er Nami seine Liebe gestanden, obwohl er schon so viele Zweifel hatte? Aber wie sagte man so schön… >Die Hoffnung stirbt immer zuletzt!< Und es war immer noch erträglicher man zerstörte sich diese Hoffnung durch eine Flucht nach vorne selbst, als wenn es unerwarteterweise jemand anderes tat… Und wahrscheinlich hatte auch die Navigatorin das endlich eingesehen.

„Ja, vermutlich…“, seufzte sie leise, wobei ihr Gesichtsausdruck darauf nach und nach entschlossener zu werden schien. „Gut, ich werde es ihm sagen! Am besten noch diese Woche!“ Ich nickte zustimmend. Damit stand ihre Entscheidung wohl fest. Und ich wusste, dass auf diese Worte bald Taten folgen würden…



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-01-16T18:53:16+00:00 16.01.2008 19:53
hey ... bin wieder vollstens zufrieden, ist ein echt schönes kapitel gewesen.
vorallem ist es schön, zu lesen, dass nami und sanji das geschehene begraben haben - und das sie vor hat IHM alles zu gestehen ;)
freu mich auf das nächste
*gleich lesen tu*
lg crim
Von:  _Hinako_
2007-07-24T22:06:00+00:00 25.07.2007 00:06
Hey
Wenn du unbedingt einen Kommi von mir haben willst, dann bekommst du ihn natürlich auch^^
Ich kann dir sogar sagen, warum ich noch keinen geschrieben habe...
Ich hatte es noch gar nicht zu Ende gelesen *schäm*
Zwar hatte ich den Anfang von dem Kapitel mal gelesen, aber aus irgendeinem Grund hab ich es nicht zu Ende gelesen, und es später vergessen, dabei ist es mal wieder ein tolles Kapitel. *das gar nicht versteht*
Wobei Robin ja eigentlich mehr Beobachterin ist, als das sie wirklich aktiv am Geschehen beteiligt ist.
Okay, sie ermuntert Nami dazu, "Mister Don´t Know" endlich ihre Liebe zu gestehen, aber das kann man ja nicht wirklich als aktives Eingreifen bezeichnen.
Trotzdem ist es toll, dass du die Story auch aus ihrer Perspektive beschreibst, da sie ja eine ganz andere Sichtweise als die Betroffenen hat.

Aber ich glaube ich sollte endlich mal diesen Kommi beenden und mich dem nächsten Kapitel zuwenden.
Muss da dann schließlich auch einen Kommi hinterlassen, damit du endlich mit mir playst. (Aber ich werde als "little Psycho" betitelt *grummel* Und was seid ihr dann, du und Elly?)

Cu
_Hinako_
Von:  Pueppi
2007-07-13T13:20:48+00:00 13.07.2007 15:20
*grummel*
Erst zwei Kommis und du beschwerst dich schon wieda bei mir tzeee~
xDDDDD
Man war das viel <.<" xDDD
*endlich fertig*
muhahahaha xDDDDD
War aba toll *-* ^^ xD
Man man man un ich dachte mein Leben is kompliziert
Aba was die da veranstalten ... is echt nich mehr normal xDDD
Un ich will wissen, wer Mister Unknown is >.<
Loooooooos~ sag schon!!!
Gibt ja zwei Kandis ... aba ich bin ja ma gespannt, wann sie denn jez wirklich die Ini ergreift *g*
<.< schon wieda meine tausend Abkürzungen hier xDDDDD
Tut ma sorry, ich bin heut schreibfaul un hab noch so viel vor mir *seufz*
aba ich glaub, der Kommi hier wird länga als die, die du schon hast xDDD
Also beschwer dich nich!!!
Freu mich schon darauf wenns weiter geht ^^
<.< das is mein Satz, der wurd mir geklaut T.T
*auf kommi unter mir glubsch*
lol ^^ nene ^^ xD
also bis deeenneeeee
*knuddel* *knuffel* *wuschel*
bloody_psycho ~ @_@ ~ xD
Von: abgemeldet
2007-07-09T17:19:28+00:00 09.07.2007 19:19
Hey^^
mal wieder ein tolles Kapitel^^
lass nicht so lange mit dem nächsten Kapitel warten, ja?
freu mich schon darauf wenns weiter geht^^
*knuddel*
lg
Manadis
Von:  Dark-Nami
2007-07-09T00:24:12+00:00 09.07.2007 02:24
Hollrika!!!!!
Icke bin dann mal da und hinterlass en Kommilein ^-^
Ich hatte das Meiste, oder wars alles... nein, das Meiste ja schon gelesen und ich fands wieder mal tolle Wolle *_________*
Das Gespräch im Mädelszimmer fand ich ja very heavy... -.-
Dass Nami mit Mister X nicht redet, weil sie denkt, Sanji wäre ihr böse, also bitte... -.-°
Kann doch nicht sein, aber jetzt will sie ja reden xDDDDDDD
Ich bin gespannt und lass nicht so lange auf dich warten xDDD
Du kennst ja meine Neugierde ^.~
Also bis dann!!
*wink* *knuddel* *wusel* *knuffz*
Darki~


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