Jarod und Tiger
Seitenanzahl: 4
Anm. d. Autors:
Vielen vielen Dank an alle, die bis hierher gelesen
haben!! Ich hoffe, es ist noch immer so spannend wie
am Anfang**und ich kann euch gut unterhalten!!**
Alle ganz lieb grüß und ganz doll knuddel!!****
Und vielen lieben Dank an alle meine Artbook -
Zeichner!! Ihr habt mir geholfen, einen Traum wahr zu
machen!! Wir schaffen das!! Das wird das coolste
Artbook der Welt!!**gg**ganzganzsiegessicher**gg**
So, viel Spaß mit Teil 8!!
**bussi**mikumi
Robins
Rückkehr - Teil 8
Jarod
und Tiger
Angewurzelt vor Schreck stand Robin zwischen dem
Dickicht, über ihm der Greifvogel, der immer schneller
auf ihn herab stürzte. Robin war vor Angst wie
gelähmt. Instinktiv hob er die Hände vors Gesicht und
kauerte sich auf den Boden.
Der Adler stieß einen spitzen Pfiff aus. Plötzlich
schallte ein Ruf durch den Wald.
"Tiger!! Ffwiiiet!" (ausgespr. "Taigar"; engl. eben)
Urplötzlich bremste der Vogel ab, stieß sich mit einem
mächtigen Flügelschlag in die Luft und flatterte
rauschend zu der hohen Gestalt, die einige Meter
weiter weg stand und gebieterisch den rechten Arm hob,
auf dem der Adler landete und seine Krallen hinein
versenkte. Robin hob vorsichtig den Blick. Erleichtert
atmete er auf, wagte sich aber nur zögernd und etwas
eingeschüchtert, sich zu erheben. Vor ihm stand, hoch
aufgerichtet, Jarod, mit dem monströsen Vogel auf dem
Handgelenk sitzend, der brav wie ein Lamm dort
kauerte, Robin jedoch mit scharfen Blicken ansah.
Jarod grinste Robin an, und tadelte dann den Vogel.
"Tiger!! Hab ich dir gesagt, diesen Jungen
anzugreifen?! Hör auf, dich so aufzuspielen!!" Der
Vogel gab klagend einen kleinen Pfeifton von sich.
"Und widersprich mir nicht!!" Sofort schwieg Tiger.
Robin sah das ungleiche Gespann mit großen Augen an.
Der breit gebaute, schlanke Jarod und der stolze
Riesenadler, der raschelnd seine Flügel ordnete und
auf Jarods mahnenden Blick sogleich wieder beschämend
den Kopf senkte - die beiden gaben ein so seltsames
Paar ab, und trotzdem hatte Robin das Gefühl, dass sie
perfekt aufeinander abgestimmt waren.
Jarod bemerkte Robins neugierigen Blick. "Willst du
wissen, warum er Tiger heißt?!",
fragte er und klopfte leicht auf Tigers Köpfchen.
Dieser sah ihn daraufhin beleidigt an
und stieß einen klagenden Schrei aus. Jarod gab ihm
einen Klaps auf den Schnabel und sagte: "Siehst du
diese Muster auf seinem Kopf und den Flügeln?! Genau
solche Streifen hat ein Tiger. Außerdem ist er genauso
eigensinnig und angriffslustig, wie du ja schon
mitgekriegt hast. Darum habe ich ihn Tiger genannt."
Er kraulte Tiger am Hals, der das sichtlich genoss.
Robin musterte den Adler schweigend. Als Tiger Robins
Blick bemerkte, erhob er sich und flog auf den Jungen
zu. Bevor Robin reagieren konnte, war Tiger schon über
ihm und begann, mit spöttischem Kreischen leicht auf
Robin einzuhacken. "Aaahhh!! Hau ab, du Mistvieh!!"
Robin versuchte, seinen Kopf zu verdecken und den
Vogel zu verscheuchen. Doch Tiger ließ sich nicht
abwimmeln. Unbeirrt flatterte er um Robin herum und
klopfte ihm, wann immer er eine freie Stelle zwischen
Robins Händen entdeckte, auf den Kopf, die Schultern
und in den Nacken. Robin schlug mit den Händen nach
ihm, doch erst nach einigen Minuten ließ Tiger von ihm
ab, flog zurück auf Jarods Schulter, drehte Robin den
Rücken zu, und grummelte mürrisch vor sich hin. Robin
hielt sich den schmerzenden Hinterkopf und blickte
Tiger böse an. Jarod schüttelte den Kopf und gab Tiger
dann plötzlich ohne Vorwarnung einen Schlag auf die
Backe. "Du weißt, wofür das war!" , sagte Jarod
barsch, als Tiger ihm einen verständnislosen Blick
zuwarf. Eingeschnappt schrie dieser kurz, erhob sich
in die Luft und rauschte in die Höhe. Jarod sah dem
verschwindenden Vogel nach. Da erklangen die Töne
einer Flöte und aus dem Wald trat Jesse, der noch
einige Sekunden spielte, und dann aufsah. Als er die
beiden erblickte, rief er freudig: "Ah! Endlich hab
ich dich gefunden, Robin!! Als ich Tiger gesehen habe,
dachte ich mir, dass du vielleicht in seiner Nähe sein
könntest und meine Flöte hören würdest. Ich bin Tigers
Flug gefolgt. Wo ist er eigentlich?!" "Abgehauen." ,
sagte Jarod. "Er hat Robin angegriffen, und als ich
dafür mit ihm geschimpft habe, ist er beleidigt weg
geflogen." , meinte er, und fügte mit einem
Seitenblick auf Robin zögernd hinzu: "Ich schätze, er
ist zu den anderen." Jesses Gesicht verdüsterte sich
und er nickte. "Ich hoffe, das geht gut aus." Jarod
kniff die Augen zusammen und sah seinen kleinen Bruder
misstrauisch an. "Sag mal, was treibst du dich
eigentlich hier herum? Du hattest doch nicht vor, uns
zu folgen, oder?!"
Jesse zog eine Grimasse und meinte dann ganz
ehrenhaft: "Was, ich?! Nein!! Natürlich nicht!! Wo
denkst du hin!! Ich..war nur grad in der Gegend.."
"Aha." Jarod glaubte ihm kein Wort. Robin sah zwischen
den beiden hin und her und wollte dann endlich wissen,
worum es ging. Die Brüder gaben ihm aber keine
Antwort, sondern winkten nur ab. Dann pfiff Jarod nach
Tiger, der kurz darauf widerwillig angerauscht kam und
sich auf Jarods Arm niederließ. Er warf Robin einen
verächtlichen Blick zu und streckte hochnäsig den
Schnabel in die Luft, wohl um Robin zu zeigen, dass er
hier der Stärkere war. Robin äffte ihn nach und
streckte ihm dann die Zunge heraus, was Tiger jedoch
ignorierte. Jarod schüttelte erneut den Kopf, und
verschwand dann mit Tiger im Wald, während Jesse und
Robin zurück blieben. Jesse gab Robin ein Zeichen,
stehen zu bleiben, und erst nach zehn Minuten nahm er
ihn am Arm und führte ihn etwa 20 Grad schräg zu
Jarods und Tigers Weg durch den Wald, immer den Blick
in die Richtung, in die sein Bruder und der Vogel
gegangen waren. Unterwegs erklärte er Robin: "weißt
du, wir dürfen dir eigentlich nichts darüber erzählen,
weil du eben anders bist. Deshalb haben wir vorhin
abgewinkt. Es ist so..." , und leise begann er: "Dein
Dorf wurde von schwarzen Reitern angegriffen? Diese
Männer nennen sich "Black Crows". Sie sind eine Art
Untergrund - Organisation, die auf die Regierung
Englands aus sind. Terroristen. Sie versuchen, mit
Gewalt und Schrecken die Queen dazu zu bringen, ihr
Regiment an sie abzugeben. Wir vermuten, dass sie
einen Spitzel im Parlament haben. Schon seit längerer
Zeit terrorisieren sie diese Gegend und alle anderen
kleineren Regionen Englands. Die großen und mächtigen
sind ihnen zu stark, wahrscheinlich weil die Queen
dort die Armee aufgestellt hat. Aber gegen die
Tyrannei hier tut sie nichts. Sie weiß zwar davon,
aber sie will es nicht publik machen, und so eine
Armeeeinheit in einer so unbedeutenden Gegend würde
großes Aufsehen unter dem Volk erregen. Deshalb haben
wir das hier übernommen. Die Queen hat keine Ahnung,
dass es uns gibt, weil im ebenfalls im Untergrund
arbeiten, aber wesentlich effektiver als ihre Armee.
Wir sind schon seit Monaten hinter dieser Bande her,
aber wir wissen noch immer nicht, wer hinter dem
Ganzen steckt und wo sie ihren Sitz haben. Hin und
wieder kommen hier ihre Patrouillen durch den wald,
und dann greifen wir sie an. Sie kennen uns schon, und
jagen uns ebenfalls, doch wir leben mit dem Wald und
so haben die "Black Crows" praktisch keine Chance
gegen uns. Allerdings sind auch sie sehr gut
organisiert, daher ist das ein unaufhörliches
gegenseitiges
Katz - und - Maus - Spiel. Wir müssen unbedingt mehr
erfahren, um sie lahmzu legen." Robin staunte.
"Aber..aber wenn die "Black Crows" woanders anfangen,
was macht ihr dann? Ihr könnt doch nicht einfach
umsiedeln, oder?!" Jesse drehte sich um und grinste.
"Umsiedeln? Wozu denn? Meinst du, wir sind so dumm?!
Wir haben Leute und Freunde in allen Ecken und Winkeln
Englands, von denen wir regelmäßig Nachricht bekommen.
Die "Black Crows" werden überall von uns gejagt, oder
meinst du, die würden sich sonst wegen uns so große
Sorgen machen?! Kein Wunder, dass sie hinter dem Kopf
unserer Crew her sind. Aber bis sie John kriegen,
fällt eher die Erde auseinander. Wir sind mit den
Wäldern Englands aufgewachsen, nutzen sie und greifen
auch von dort aus an. Wir haben Spione in jeder
größeren Stadt, und so schnell entkommt uns keiner.
Auch den Raben ist es bisher nicht gelungen, uns zu
enttarnen oder einen von uns zu fangen. Wir sind ihnen
da gegenüber im Vorteil.
Wart nur, ich bin sicher, wenn John schon vor dir
niederkniet, wird es auch nicht mehr lange dauern, bis
er dir alles erklärt. Du wirst da sicher noch ein paar
Leute kennen lernen, verlass dich drauf. Wir haben
eine Menge hochqualifizierte ? , wir brauchen jeden
Mann. Und so wie du mit dem Bogen umgehst, wirst du
sicher auch noch eingespannt. Ich bin zwar noch etwas
zu jung, aber ab und zu darf ich eine Truppe Raben mit
meinen Flötenklängen in die Irre führen. Wart ab, du
wirst das auch noch erleben. Aber ich sag dir - du
hast das alles nie gehört, okay? Und schon gar nicht
von mir, falls du dich mal verplapperst! Verstanden?!"
Robin nickte. "Alles klar! Mann, seid ihr cool!!"
Jesse sah ihn verständnislos an. Robin grinste und
meinte verlegen: "Naja, äh.. "cool" ist ein Ausdruck
für "toll" ! In der Großstadt sagt man das.." "Warte!"
,
unterbrach ihn Jesse und deutete ihm an, still zu
sein. "Pferdestampfen!! Die Raben!!"
"Wo?" , fragte Robin aufgeregt. "Ganz in der Nähe!!
Komm mit!!" Jesse fing ganz plötzlich an zu rennen,
in eine bestimmte Richtung. Robin eilte ihm hinterher,
und langsam glaubte auch er, irgendwo Pferde zu hören.
Jesse verlangsamte sein Tempo und flüsterte: "Wir
sind ziemlich nah! Jetzt müssen wir aufpassen, hier
lauern überall unsere Leute! Wir dürfen nicht erwischt
werden, sonst gibt' s nämlich Riesenärger!!
Also bleib dicht hinter mir, OK?!" Robin nickte.
Langsam schlichen sie durch ds Dickicht, bis Jesse
stehen blieb, horchte und sich dann geräuschlos auf
einen Baum schwang. Er winkte Robin zu sich, der
ebenso schnell oben war. Als er die dichten Blätter
auseinander bog, hielt er die Luft an. Er hätte nicht
geahnt, dass sie inzwischen so dicht an der Straße
wären. Direkt unter ihnen bahnte sich die etwa 8 Meter
breite Feldstraße ihren Weg durch den Herbstwald. Es
war völlig still, doch wenn man genau lauschte, konnte
man entfernt ein zartes Hufestapfen hören, das stetig
näher kam.
Robin kauerte sich in die Äste des schützenden
Blätterdaches neben Jesse, der mucksmäuschenstill
aufmerksam die Straße beobachtete. Dann, wie aus dem
Nichts, trabten vier Reiter um die Kurve, schwarz
gekleidet, unmaskiert, auf hohen schwarzen Pferden.
Auf den Hemden prangte ein großer Rabe mit glühenden
Augen, der auf der englischen Krone saß. Robin preßte
die Zähne zusammen, als er das Wappen sah.
"Gleich geht's los," murmelte Jesse. Und genau eine
Sekunde später hagelten rundrum aus den Bäumen Pfeile
auf die Reiter nieder, die jedoch immer nur auf die
Kleidung zielten und irgendwie daran abzuprallen
schienen. Ein Pfeil zerriss eines der Hemden, und
darunter kam ein Panzerhemd zum Vorschein. Die Raben
hatten gelernt und vorgesorgt. Solange die Pfeile
nicht auf ihre Gesichter gerichtet waren, konnten sie
ihnen nichts anhaben. Der Anführer grinste, wendete
plötzlich sein Pferd, hielt es an und rief laut: "Hört
her, irh Waldmenschen!! Wir wollen verhandeln!!" Der
Pfeilregen hörte auf. Robin schüttelte den Kopf. Nein,
nicht aufhören!, dachte er verzweifelt. Wie im
Instinkt griff er nach seinem eigenen Bogen und dem
Köcher über seinem Rücken.
Der Reiter fuhr fort: "Gebt uns den Prinzen, und wir
lassen euch in Frieden, auch wenn ihr uns weiter
angreift!! Alles was wir wollen, ist den jungen
Thronfolger!! Wir wissen, dass ihr ihn beherbergt!!
Liefert ihn uns aus, und ihr habt eure Ruhe!! Wir
werden ihn gut behandeln!! Na, ist das kein Angebot?!"
einen Moment herrschte Stille, dann ertönte Johns
Stimme von irgendwo: "Wir wissen nicht, wovon ihr
redet!! Welchen Thronfolger meint ihr?! Wir haben hier
keinen Prinzen!! Und so viel ich weiß, sind Prinz
Harry und Prinz William daheim bei ihrem Vater in
London!!" , meinte er spöttisch. Schallendes Gelächter
folgte aus den Bäumen. Der Anführer der Raben lief rot
an und schrie dann wütend: "Na gut, ihr habt es nicht
anders gewollt!! Wir werden ihn doch noch kriegen,
verlasst euch drauf!! Und dann werden wir keinen von
euch verschonen!! Ihr seid des Todes!!" Dann gab er
seinem Pferd die Sporen und preschte davon, die
anderen Reiter folgten ihm eilig. Da konnte sich Robin
nicht mehr halten. Sekundenschnell hatte er einen
Pfeil aus dem Köcher gezogen, ihn angelegt, gespannt,
und schoß ab. Er hatte schon vorher die ganze Zeit die
Schultern des aufgebrachten Raben im Visier. Er wußte,
dass sich dort üblicherweise zwei Verschlüsse
befanden, zwischen denen freie Haut war. Dorthin
zielte er, und trotz der enormen Entfernung schien er
zu treffen. Der Pfeil zischte blitzschnell aus seinem
Versteck, durch die Bäume und einige hundert Meter
weiter in die Schulter des davon galoppierenden Raben.
Dieser schrie auf, riss abrupt sein Pferd herum, das
sich aufbäumte und ihn abwarf. Der verwundete Mann
blieb auf dem Boden liegen, während seine Kameraden
sofort anhielten und nach ihm sahen. Er fluchte
lauthals, wodurch sich die Schmerzen aber nur
verstärkten. Es war ihm unerklärlich, wie jemand aus
dieser Entfernung noch seine Schulter, besser die
einzige verwundbare Stelle an seinem Oberkörper,
treffen konnte. Aber er schwor sich, herauszufinden,
wer da geschossen hatte, rappelte sich dann auf,
kletterte auf sein Pferd und verschwand mit der
bedrückten Kolonne seiner Gefährten die nicht wagten,
irgend etwas zu sagen.
Währenddessen beobachtete Robin den Flug seines
Pfeiles, und als er den Schrei des Raben hörte, wusste
er, dass er getroffen hatte. Überlegen grinste er und
drehte sich zu Jesse um. Dieser staunte nicht schlecht
über Robins Schuß und meinte anerkennend: "Wow! Was
für ein Schuß!! Wo hast du das gelernt?!" "Tja,
Talent!!" , grinste Robin und die beiden fingen an zu
lachen.
Fortsetzung folgt......
Noch mal gut gegangen für Robin und seinen neuen
Freund Jesse!! Zum Glück wurden sie bis jetzt noch
nicht erwischt,.... oder sind sie John doch nicht
entgangen?! Wenn ja, können sie sich auf ein
gewaltiges Donnerwetter gefasst machen!!
Vielleicht kommt im 9ten Teil mehr heraus, wie die
Raben darauf kamen, dass Johns Dorf einen Prinzen
beherbergen würde ......und dass Robin ein großes
Geheimnis hat.....