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Fremde Welten

Denn nur wer in der Hölle war, kann den Himmel wirklich sehen.
von

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# 7

Vorwort: So wie gewünscht kommt das 7 Kapitel schnell hinterher ^^. Hab momentan viel Zeit, von daher kommt das nächste wohl auch schon bald. Ich sollte öffter in Wordpad schreiben da werden die Kapitel länger xD.
 


 

Kapitel 7
 

'Mach dir nicht zu viele Gedanken. Du musst schlafen ...' Immer wieder rief er sich diese Worte ins Gedächtnis. Letztlich brachte es nichts. Er machte sich Gedanken und zwar viel zu viele. In seinem Kopf spukte so vieles umher, dass er gar nicht anders konnte.

Mal tauchte Teious Gesicht vor ihm auch, wie er ihn angesehen hatte, dann fiel ihm der Kuss mit Lili ein oder Ashray, der sich einfach abgemacht hatte. Und wer war schuld? Er! Keika! Er alleine hatte für alles die Verantwortung, jedenfalls redete er sich das ein.

Immer noch an die Wand gelehnt saß er auf seinem Bett und starrte die kalte Felswand vor sich an. Er fühlte sich wie ein Gefangener, dabei hielt man ihn hier nicht fest. Guru schenkte ihm viel Aufmerksamkeit, allerdings wohl eher, weil er die Informationen über das Himmelreich brauchte, über die Keika verfügte.

Eigentlich konnte er doch gehen. Wohin wusste er zwar nicht, aber er konnte doch hier weg. Nichts hielt ihn hier. Warum war er eigentlich hier her gekommen, in diese Trostlosigkeit, in diese Dunkelheit? Schmerzlich kam die Erinnerung wieder. Teiou...

"Teiou ..." Unglaublich leise brachte er den Namen hervor, starrte dabei immer noch die Wand an. Er war durcheinander. Völlig durcheinander. Er fühlte sich elend. Richtig elend. Seine Gefühle spielten verrückt. Zum einen war da Teiou, den er liebte. Und dann war da noch ... Lili, die er geliebt hatte, oder immer noch irgendwo tief in sich liebte? Er wusste es absolut nicht.

"Scheiße ..." mit voller Wucht und aus purer Verzweiflung schlug er mit der Faust gegen den harten Fels. Schmerz durchzog ihn. Er hatte diesen Schmerz verdient, da war Keika sich sicher und irgendwie war dieses Gefühl befreiend ...

Langsam hob er die Hand und betrachtete sie. Sie zitterte leicht, ein paar Kratzer zeichneten sich ab und der Schmerz hallte immer noch wider, aber der würde schon bald vergangen sein.

Er konnte einfach nicht mehr. Ihm wurde das alles zu viel. Er zog die Beine an, schlang seine Arme um sie und legte den Kopf auf die Knie. Der weiche Stoff seiner schwarzen Roben, die er bekommen hatte, weil seine Kleider doch sehr zerschlissen gewesen waren, raschelte leise.

Nein ... Er konnte wirklich nicht mehr. Tränen liefen über seine Wangen. Er hatte sie so lange zurückgehalten, hatte es so lange unterdrückt, aber jetzt ...

"Ich kann nicht mehr ..." wimmerte er leise.
 

~*~*~
 

Ashray biss sich auf die Unterlippe. Dieses verdammte Holz. Es würde ihn noch verraten, wenn das so weiter knatschte. Einmal hatte Keika schon in seine Richtung gesehen, aber natürlich hatte der nichts entdecken können. Er war ja unsichtbar.

Schon eine ganze Weile beobachtete er den Dämon. Als Lili die Tür geöffnet hatte um zu gehen, hatte er die Chance genutzt und war schnell in die Kammer geschlüpft, in der Keika sich aufhielt. Es war nicht sonderlich schwierig gewesen ihn zu finden. In den letzten zwei Tagen hatte Ashray sich hier wirklich jeden Winkel genauestens angesehen.

Als er erschrocken zusammenzuckte, gab der Stuhl wieder ein seltsames Knarren von sich. Aber Keika schien es diesmal nicht zu registrieren. Der hatte gerade mit der blanken Faust gegen den Fels geschlagen und starrte nun seine Hand an. Ashray verzog das Gesicht. Das dürfte ziemlich schmerzhaft gewesen sein, das konnte er sich bei den rauen Felswänden jedenfalls vorstellen.

Jetzt saß Keika in sich zusammengesunken da. Er hatte die Knie angewinkelt und seinen Kopf darauf gelegt. Ein Schluchzen war zu vernehmen. Völlig irritiert sah Ashray zu, wie Tränen über die Wangen des Silberhaarigen liefen, die ab und zu in dem schwachen Licht der beiden Laternen aufblitzten. Damit hatte er nicht gerechnet.

Bisher hatte er Keika nicht einmal weinen gesehen ... oder doch. Einmal, aber das waren Tränen aus Angst und Zorn gewesen, nicht aus purer Verzweiflung, wie es jetzt schien. An dem Tag war Teiou in Ashrays Feuer geraten und hatte sich schwer verletzt. Keika hatte ihm daraufhin gedroht ihn umzubringen, falls Teiou sterben sollte, und nichts hatte der Dämon wohl jemals ernster gemeint.

Es war irritierend Keika so zu sehen. Normalerweise gab er immer den Starken, Unnahbaren. Ashray wagte es sogar zu bezweifeln, dass Keika jemals vor Teiou Schwäche gezeigt hatte, obwohl die beiden Tag und Nacht zusammen gluckten. Und jetzt? Jetzt weinte er vor ihm, Ashray, den er am allerwenigsten leiden konnte und vor dem er mit Sicherheit nicht als schwach dastehen wollte.

Irgendwie tat er ihm leid. Warum? Ashray konnte es nicht sagen, aber Keika sah wirklich fertig aus. Trotzdem wirkte seine ganze Gestalt noch sehr ... faszinierend. Was besseres fiel dem Rotschopf nicht ein. Die schwarzen Gewänder, die Keika trug verliehen ihm etwas sehr Autoritäres. Seine recht helle Haut wirkte durch das Schwarz zwar blass, aber seine silbernen Haare kamen dadurch erst richtig zur Geltung. Er wirkte fremd, was wohl daran lag, dass Ashray ihn bisher fast immer nur in den weißen Uniformen des Ostreiches gesehen hatte und wenn nicht, dann hatte er auch nichts pechschwarzes angehabt.

Sollte er zu ihm gehen und ihn trösten? Er zögerte. Dafür müsste er sich offenbaren und die Frage war auch, ob Keika überhaupt getröstet werden wollte und dann auch noch von ihm ... Der junge Prinz schüttelte den Kopf. Er selbst wollte das ganz sicher nicht, obwohl ... er hatte sich schon so oft jemanden gewünscht, der in getröstet hätte, der für ihn da war. Vor allem als Kind. Sein Vater hatte es nie getan und seine Schwester war nicht immer da gewesen. Tia hatte ihn auch mehrere Jahre einfach ignoriert und Teiou ... dass der das von seinem Wesen her konnte zweifelte Ashray doch an.

Eine Weile rang er mit sich, stand dann aber doch auf. Wieder war da das Knarren des Stuhls, auf dem er gesessen hatte. Er drehte sich um und warf ihm einen bösen Blick zu, auch wenn das nicht viel ändern würde. Bei der nächsten Gelegenheit würde er das Ding einfach anzünden, zur Strafe ... Er grinste kurz, wandte sich dann wieder dem schluchzenden Keika zu und ging die paar Schritte auf ihn zu.

Als er recht nah dran war, konnte er erkennen, dass Keikas Lippen sich leicht bewegten. Er sprach. Es war unglaublich leise und selbst, als er direkt vor ihm stand, konnte Ashray seine Worte kaum verstehen, dennoch lauschte er noch eine Weile ...

"Was ist mit deinem Traum? ... Unserem, meinem ... Traum?" Seine Worte waren undeutlich und immer wieder schluchzte er zwischendurch. "Hast du das alles vergessen? ... Lili ... Wir wollten eine Welt, alle sollten gleich sein ... was machst du jetzt? ... Was ist mit dir passiert?"

Traum? Lange sah Ashray Keika an. Er konnte sich nur zusammenreimen, was Keika da faselte, aber es kam ihm so vor, als wäre Keika dieser Traum sehr wichtig. Noch einen Moment zögerte er, dann nahm er seine sichtbare Gestalt an und setzte sich neben Keika. Noch unsicher, ob er es wirklich tun sollte, legte er einen Arm um den Dämon und strich ihm durch die langen Haare. Sie fühlten sich seltsam weich an ...
 

~*~*~
 

Er spürte eine Person neben sich. Jemand legte ihm einen Arm um die Schultern und strich ihm zunächst durch die Haare und dann über den Rücken. Es war beruhigend.

Langsam hob er den Kopf. Zunächst sah er noch verschwommen, wegen der ganzen Tränen, dann wurde das Bild deutlicher.

"Du?" Ungläubig sah er Ashray an. Hastig hob er den Arm und wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. Ashray ... der war nun wirklich der Letzte, der ihn so sehen sollte. "Was machst du hier? Wo ... wo kommst du her?" Seine Stimme war noch gebrochen. Dennoch wollte er Ashray nicht weiter dieses Häufchen Elend gegenüberstellen, das er momentan darbot, aber es gelang ihm auch nicht sonderlich überzeugend seine Gefühle gerade zu überspielen.

Ashray nickte. "Glaubst du echt ich würde dich alleine lassen?" Er lächelte. "Ich habe mich hier umgesehen, ganz genau, und ... ich habe Teiou gefunden."

"Teiou?" Die Augen des Dämons weiteten sich. "Wo? Wo ist er?"

"Beruhig dich erstmal, dann erzähl ich dir alles." Er sah ihn an. Keika spürte, wie ihm vereinzelt immer noch Tränen über die Wangen liefen. Auch Ashrays Arm lag immer noch um ihn. Bisher hatte er ihn nicht weggestoßen und er würde es wohl auch lassen. So eine Geste hatte er dem sonst so aufbrausenden Kronprinz nicht zugetraut und auch, wenn sie sich sonst Spinnefeind waren, war es doch schön zu spüren, dass Ashray anscheinend bereit war sich mit seinen Problemen zu befassen, wobei sich davon ja jetzt eins in Luft aufgelöst hatte. Ashray war wieder da ...

Hastig nickte Keika und wischte sich nochmal mit dem Ärmel über die Augen. Dann sah er den Rotschopf an, der nun seinen Arm zurück nahm.

"Wo ist Teiou?"
 

~*~*~
 

Ashray konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Keika sah ihn mit großen, erwartungsvollen Augen an. Wie ein kleines Kind ... Jetzt gerade hatte er alles Unnahbare, was er sonst immer an sich hatte, verloren. Es brachte auch nichts noch zu warten, bis Keika sich wieder ganz im Griff hatte. Der würde nur drängen und ihm in den Ohren liegen, wo Teiou denn wäre.

Immerhin hatte Ashray in der letzten halben Stunde die er hier war gelernt, dass Keika nicht viel anders als er selbst war. Nur konnte der seine Gefühle meistens verstecken. Hatte man ja gemerkt, so kalt, wie er Teiou angesehen hatte, als dieser an ihnen vorbeigegangen war. Es war doch erleichternd festzustellen, dass der einzige potenzielle Verbündete hier unten nicht abtrünnig geworden war. Gemeinsam hatten sie viel bessere Chancen hier alle drei unbeschadet wieder raus zu kommen.

"Wo ist Teiou?" Der Dämon wiederholte seine Frage ungeduldig. Ashray sah ihn kurz an, dann begann er mit seinem Bericht über die vergangenen zwei Tage.

"... Die Stadt ist also sehr unübersichtlich, aber es gibt einen sehr schnellen weg raus. Teiou befindet sich in einer kalten Höhle in diesem Gängesystem hier, das sie als Palast nutzen. Allerdings wird er bewacht." Er verzog das Gesicht, woraufhin ihn Keika verwundert ansah. "Bewacht? Von Dämonen?" "Ja, aber nicht von menschlichen, sondern von einem oder zwei Schramm. So genau konnte ich das nicht erkennen. Wenn es einer ist, dann ist er sehr, sehr groß. Teiou sitzt praktisch auf ihm und ist an diese Pflanze gefesselt, oder besser von dieser Pflanze gefesselt. Aber er wird nicht getötet. Normal müsste der Schramm ihn doch sofort zerdrücken. Als ich mich ihm genährt habe hat er jedenfalls reagiert." Keika nickte nachdenklich. "Was hast du noch gesehen?"

"Nachts ist er in dieser Höhle gefangen, tagsüber wird er von einem der Dämonen geholt. Oder wie auch immer. Hier ist ja immer Nacht." Er seufzte leise. "Wo sie ihn dann hin bringen weiß ich nicht. Bevor sie gehen haben sie ihm was zu trinken gegeben." Er zuckte mit den Schultern. "Das war es soweit."

Keika schwieg eine ganze Weile und man konnte sehen, dass er nachdachte.

"Wir müssen hier möglichst schnell verschwinden. Ich kann Guru nicht mehr allzu lange was vorlügen glaube ich. Und da wir jetzt wissen wo Teiou ist, holen wir ihn und verschwinden dann." Sehr gut. Sie konnten hier wieder weg. Diesen Ort verlassen. In Ashray erwachte Vorfreude auf das Himmelreich. Er hätte sich nie träumen lassen seine Heimat so sehr zu vermissen, zumal er schonmal kurz davor war freiwillig in die Verbannung zu gehen. Er hatte es regelrecht herausgefordert, wegen Tia ... Tia. Den vermisste er mittlerweile auch ganz schön, allerdings konnte er sich gut vorstellen, dass Keika und er sich erstmal eine ganz schön lange Predigt anhören dürften, wenn sie dem Shuten begegneten.

"Gut. Wir haben nur ein Problem ... Wie kommen wir an den Schramm vorbei?" Fragend sah er den Silberhaarigen an, der nun lächelte, was bei Keika selten vorkam. Ashray sah zu, wie Keika vom Bett rutschte und zu dem Tischchen ging, auf dem seine Tasche lag. Jetzt wo er stand wirkte er in den weiten schwarzen Kleidern etwas verloren. Er zog eine der zwei kleinen Fläschchen aus dem Beutel, die Ashray schonmal in der Hand gehabt hatte, als er an diesem See die ganze Tasche ausgeräumt hatte. "Hier, fang!"

Geschickt fing der Prinz die kleine Glaskaraffe auf und betrachtete die farblose Flüssigkeit darin. "Was ist das?" Er sah zu dem Dämon, der sich nun wieder neben ihm nieder ließ. "Heiliges Wasser." "Sowas schleppst du mit dir rum?" "Wenn du mit Teiou unterwegs wärst, würdest du auch nicht ohne heiliges Wasser aus dem Haus gehen ..."

Nach einer kleinen Pause fuhr er fort: "Wenn du das auf den Schramm gießt, geht er kaputt. Dämonen vertragen das Wasser nicht. Wenn du ihn an der Wurzel triffst dürfte es sehr schnell gehen, wenn nicht, dann dauert es eine Weile, aber er wird auch dann welken." "Ist das nicht viel zu wenig?" Keika schüttelte den Kopf. "Nein es wirkt bei Pflanzendämonen als viel stärkeres Gift wie bei den menschlichen Dämonen." Ashray nickte, betrachtete die Flasche in seiner Hand und sah dann Keika an. "Und warum vertrage ich es dann? Wo ich doch ein Halbdämon bin?" Der Dämon zuckte die Schultern. "Vermutlich ist dein dämonisches Blut nicht so stark, wie das der Königsfamilie des Südens. Du bist zwar ein Halbdämon, aber dein Blut gleicht dem der Himmelsbewohner mehr. Daher verträgst du das Wasser im Gegensatz zu mir." Wieder nickte der Rothaarige.

Keika lehnte den Kopf leicht zurück und gähnte. Er sah geschafft aus, wenn auch nicht mehr ganz so schlimm wie da, als Ashray ihn noch heimlich beobachtet hatte. "Du solltest auf deine Freundin hören und schlafen. Wir brauchen ein bisschen Ruhe. Morgen werden wir ihnen dann Teiou entführen." Er hielt die Glasflasche hoch und grinste zuversichtlich. Keika nickte. "Ja wir werden ihnen Teiou entführen ..." Ein kurzes Lächeln schlich auf seine Lippen.

"Das ist der Plan ..."
 

~*~*~
 

Noch ein wenig verschlafen trat Koo in das Esszimmer, wo normalerweise sein Vater, sein Bruder und seine Stiefmutter zusammen aßen. Allerdings war das beim Frühstück immer ein bisschen schwierig, deshalb beschränkten sich diese gemeinsamen Mahlzeiten meistens auf abends. Heute sah es ähnlich leer aus. Noch müde ließ er sich auf einen der gepolsterten Stühle fallen und betrachtete noch unschlüssig den gedeckten Tisch, als in der Tür eine weitere Gestalt auftauchte.

"Du hast Damenbesuch, kleiner Bruder. So früh schon..." Der Blonde grinste ihn an und setzte sich dann zu ihm. Koo warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu. "Du hast ja schon blendende Laune." Seelenruhig bediente er sich am Brot, sprach dabei aber weiter. "Sie wartet in der Halle auf dich. Soll ich dir sagen." Koo knurrte nur eine unverständliche Antwort und fing dann ebenfalls an zu frühstücken.

"Und wird aus euch beiden denn was? In den letzten Tagen habt ihr euch ja oft gesehen ..." "Shoou! Ich will nichts von Grindas! Ich mache das nur, weil du mit regieren beschäftigt bist, Vater nur Bücher wälzt und sonst alle denken ich hätte kein Interesse daran meinen kleinen Bruder wieder aufzutreiben! Also sei so gut und halt einfach den Mund!" Aufgebracht sah er seinen älteren Bruder an. Der hatte anscheinend nichts besseres zu tun als ihn zu ärgern und amüsierte sich bei seinem kleinen Ausraster anscheinend köstlich.

Eigentlich kam er ganz gut mit Shoou klar, aber in den letzten Tagen ging der ihm nur auf den Keks. Normalerweise half Koo ihm bei seinen Verpflichtungen als Thronfolger oder Soryuou bei dessen Arbeit, seit Teiou aber weg war, hatte er sich mit Grindas zusammen getan, um einen Weg zu finden die verschollenen Königssöhne aus dieser Hölle zu hohlen. Auch seinem Vater zur liebe, dem wohl jedes Mittel recht wäre, seinen Jüngsten zu retten.

Auch wenn Koo sich auf seinen Teller konzentrierte bekam er doch mit, dass Shoou ihn die ganze Zeit grinsend beobachtete. Entnervt schob er den Teller weg und stand auf. "Also dann ... will ich mein 'Date' mal nicht länger warten lassen." Er warf dem zukünftigen Tenno noch einen vielsagenden Blick zu und machte sich dann auf den Weg in die Halle.

"Da bist du ja endlich!" Für Koos Geschmack viel zu gut gelaunt sprang Grindas von ihrem Sitzplatz auf und lief auf ihn zu. "Komm ich weiß, was wir heute machen werden." Sie fasste ihn am Arm und zog ihn hinter sich her. "Oh ja, ich bin schon sehr gespannt." Pure Ironie schwang in seiner Stimme mit.

Nach einem mehr oder weniger langen Flug kamen sie zum Eingang der Dämonenhöhle. Mittlerweile wurde der Eingang besser bewacht, aber mehr war bisher auch nicht geschehen. Niemand wusste, wie Teiou da runter gekommen war.

Zögernd folgte Koo der Rothaarigen Schönheit auf das Nebelfeld, welches vor dem Eingang lag. "Was bitte willst du hier?" Sie drehte sich zu ihm um und lächelte unschuldig. "Denk dir doch mal deinen Teil. Wir gehen rein und machen unsere eigene Karte. Du kannst doch schön zeichnen, das habe ich in der Schule oft genug gesehen." Perplex blieb der Schwarzhaarige stehen. "Du willst ernsthaft da runter? Ohne mich! Mein Vater geht drauf, wenn ich auch noch verschwinde. Reicht es dir nicht, dass schon zwei Königskinder da unten sind? Willst du die Zahl auf vier aufstocken?" Mit verschrenkten Armen stand er da und sah Grindas herausfordernd an. Sie seufzte. "Ich habe mir fast gedacht, dass du das sagen würdest. Aber es ist doch eine Chance." "Wenn ich lebensmüde bin dann komme ich darauf sicher mal zurück ..."

Wie kam sie auf so absurde Gedanken? Das wäre doch das reine Selbstmordkomando auch in die Dämonenwelt zu gehen. Zumal er kein Krieger war. Gut in der Schule hatte er das Übliche Repertouar an Schwertkunst gelernt und auch über welche magischen Fähigkeiten er verfügte, aber nur um das zu erproben würde er sicher nicht in die Dämonenwelt gehen.

"Wenn du Angst hast, dann beschütze ich dich. Du musst nur die Karte zeichnen, ich erledige den Rest." "Du bist echt selten naiv. Ich geh da nicht rein. Machs doch alleine. Einen Strich für einen Weg wirst du doch wohl alleine hinkriegen." Mit diesen Worten drehte sich der zweite Sohn des Tennos auf dem Absatz um und ging zurück zu den Wachposten. Grindas rannte ihm hinterher. "Jetzt warte doch mal. Wenn keiner eine Karte hat oder sich da unten auskennt, dann muss doch mal einer den Anfang machen. Deshalb will ich die Karte machen und du sollst mir helfen."

Auskennt ... Verdammt, warum war er da nicht schon früher drauf gekommen. Er schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. Ashrays Schwester sah ihn völlig irritiert an. "Was?" "Auskennen ... Das ist es doch. Teiou ist Generalfeldmarschall geworden, weil er Seijun-Shogun getötet hat, der Dämonen in diese Welt gebracht hat. Der muss Karten gehabt haben!" Er sah sie kurz an und beeilte sich dann in die Luft zu kommen. "Wohin willst du?" Noch unschlüssig stand sie da und sah ihm nach.

"In die Kaserne. Da müssen seine Dokumente und Unterlagen liegen ..."
 

~*~*~
 

Voller Genugtuung sah Ashray zu, wie sich vor ihm das dämonische Gewächs zusammenzog. Er hatte getan, wie Keika ihm geheißen und er musste doch zugeben, überrascht über das Ergebnis zu sein. Vor einer Stunde hatte man Teiou hierher zurück gebracht. Eine Weile hatte er noch gewartet, bis er sicher war, dass der Dämon, der Teiou begleitete verschwunden war. Dann hatte er sich an die Zerstörung des Dämons gemacht.

Ein leises Stöhnen lies ihn aufmerken. Sein Blick wanderte in die Dunkelheit vor ihm und auf die sich immer weiter zusammenziehenden grünen Ranken, die sich auch immer enger um einen sich leicht regenden Körper wanden. Teiou! Erschrocken sprang Ashray auf ihn zu, packte ihn und zog ihn aus dem Wust an Ranken. Gerade noch rechtzeitig, denn nun hatte sich der Schramm praktisch zu einer großen, welken Kugel verformt.

Kurz sah Ashray zum Eingang, dann auf Teiou, der jetzt wieder reglos da lag. Hätte er doch nur ein bisschen Wasser übrig gelassen. Teiou sah so aus, als könnte er es gut vertragen. Blass und auch schmaler als normal. Jetzt fiel ihm auch auf, dass er etliche Wunden und Schrammen abbekommen hatte, die durch das löchrige Hemd schimmerten. Je schneller sie hier rauskamen, desto besser. Ohne dem Schramm noch mehr Aufmerksamkeit zu schenken, nahm Ashray Teiou hoch und machte sich auf den Weg zu der Tür, welche in die Gänge des Palastes führte und wo Keika wartete und aufpasste, dass sie nicht überrascht wurden.

Gerade hatte er den Weg eingeschlagen, der am schnellsten nach draußen führte - wie er es mit Keika vereinbart hatte -, als er plötzlich die Stimme des Dämons vernahm.

"ASHRAY! LAUF!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2008-03-23T16:40:46+00:00 23.03.2008 17:40
ay ay ay was bleibt mir da noch zu sagen...keikas gefühle hast du toll ebschrieben und das offene ende..ergh...bin ich froh das ich die ff jetz erst lese wo sie shcon vollendet ist ^^
Von: abgemeldet
2007-05-02T04:41:23+00:00 02.05.2007 06:41
Immer wenn ich denke, dass du dich nicht mehr selbst übertreffen kannst überzeugst du mich vom Gegenteil XD

Das mit Ashray und Keika war toll, und wie du Keikas Gefühle beschrieben hast *_* Der arme Kerl hat mir echt leid getan~

Und du hast so eine Angewohnheit ein Kapitel mit einem ganz fiesen Cliffhanger enden zu lassen ._. Kein Wunder, dass ich an anhaltenden Schlafstörungen leide XD Mach schnell weiter^^
Von:  Silverslayer
2007-05-01T20:33:05+00:00 01.05.2007 22:33
"Mach dir nicht so viele Gedanken"..NA die hat gut reden. Ich kann schon verstehen, dass Keika schrecklich verwirrt is.
Du hast seine GEfühle in dieser Situation echt super beschrieben! Wär hätte gedacht, das Ashray mal den Dämon tröstet. Also ich jedenfalls nich ^^
Ich frag mich nur, was jetzt wieder schief gegangen ist -.-
Bitte mach wieder so schnell weiter, damit ich weiß was nun schon wieder passiert is XD
Von:  _bloody_rose_
2007-05-01T16:51:57+00:00 01.05.2007 18:51
also...
dieser teil war wirklich spitztenmäßig
vorallem wie sich ashray um keika gekümmert hat
einfach nur rührend *träne schimmer*

auch der teil mit den zwei brüdern hat mir gut gefallen,
die situation kann ich mir nur zu gut vorstellen *grins*

was gibts noch zu sagen...
ach ja...ich fand das auch richtig gut wie sich keika gedanken gemacht hat
ein schwieriger konflikt der da in ihm vorgeht...
aber ich bin mir sicher er schafft es den richtigen weg zu finden...
vorallem wenn ihm teiou hilft...

ich hab nur eine bitte an dich
schreib ganz, ganz, ganz, ganz schnell weiter, ja???
*dackel blick aufsetzt*
ich muss wissen wie es weiter geht...
hoffentlich ist die story aber nicht zu schnell zu ende...
ich les sie doch sooooo gerne ^^

*kuschel&flausch* die alex ^-^
Von:  Todesgoettin_Hel
2007-05-01T16:41:57+00:00 01.05.2007 18:41
*grummel* Mir gefällts nich, dass Keika über Lili und seine frühere Liebe zu ihr nachdenkt ò.ó Das soll er sich schnell aus dem Kopf schlagen!
Oi, schreib schnell weiter, will endlich, dass sie Teiou befreien *heul*

*knuffl* deine Hel-chan


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