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Nach dem Tode Sins

von

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Zufall?

„Endlich bist du wieder wach. Wir dachten, du seiest gestorben“, sagte eine freundliche Frauenstimme zu mir. Es war eine Frau in weißer Kleidung – eine Krankenschwester. „Wo bin ich?“, fragte ich die Frau und wollte mich strecken. Doch ein stechender Schmerz hinderte mich daran. Die Krankenschwester fing an zu lachen. „Du bist immer noch im Krankenhaus, Liebes. Wo solltest du in deinem Zustand sonst sein?“

Ich runzelte die Stirn. „Ich war wirklich nicht weg?“, fragte ich sie noch mal. Daraufhin wurde sie ernst: „Nein, du warst nicht weg. Du warst nur im Traumland und zwar für einen ganzen Tag. Ganz direkt gesagt, du hast einen ganzen Tag geschlafen. Aber hier, iss deine Suppe, sonst fällst du noch vom Fleisch.“ Sie lächelte mich an und fing an mich zu füttern. Bei ihrem Lächeln wurde mir ganz warm ums Herz und ich hatte das Gefühl, dass sich wirklich jemand um mich Sorgen machte. Ich genoss es von ihr gefüttert zu werden und wurde traurig, als sie gehen musste. „Aber ich komm doch wieder“, sagte sie, „nur gibt es auch noch andere Patienten, die meine Hilfe brauchen.“

Sie schloss die Tür und ließ mich allein in diesem weißen, kalten Zimmer. Hatte ich das alles wirklich erlebt? Es fühlte sich so real an… aber anscheinend war es doch nur ein Traum gewesen… Aber irgendwie konnte ich nicht daran glauben, dass es nur ein Traum gewesen war. Eine innere Stimme sprach dagegen. Aber was war es dann? Tot schien ich ja nicht zu sein. Meine Gedanken schweiften nach Hause. Wie lange würde ich hier noch liegen müssen? Wusste meine Tante Bescheid, dass ich im Krankhaus lag? Wenn ja, würde sie hierher reisen, nur um mich zu besuchen? Ich schüttelte den Kopf. Bestimmt nicht. Sie hatte zu Hause wichtigere Dinge zu tun, schließlich musste sie sich ja ihren Lebensunterhalt verdienen. Reich war sie auch nicht.

„Langweilig“, sagte ich. Ich sah mich um. Es gab nicht viele Dinge, die ich hätte tun können, da ich mich nicht richtig bewegen konnte. Aber wenigstens konnte ich meine Arme und Hände noch einigermaßen benutzen. Also griff ich zum Telefon, das gleich neben meinem Bett auf einem weißen Nachttisch stand und rief eine Krankenschwester an. Kurz darauf konnte ich fernsehen, sodass meine Langeweile ein bisschen verflog. Ich schaltete durch. Es lief einfach nichts Spannendes im Fernsehen! „Das kann doch nicht wahr sein“, murmelte ich. „Nachher sterbe ich hier noch an Langeweile.“ Kurz darauf klopfte es an der Tür und meine Lieblingskrankenschwester trat hinein. „Es ist Zeit für deine Medizin!“, rief sie. Ich blickte auf die Uhr. 16 Uhr. „Warte mal, ich möchte noch schnell auf den Nachrichtensender umschalten, es kommt sonst nichts Interessantes im Fernsehen“, sagte ich zu ihr und dann musste ich eine Schmerztablette zu mir nehmen. Weiter konnte man mir nicht helfen, da das Gift, mit dem ich vergiftet worden war, unbekannt sei und man erst auf der Suche nach einem Gegengift sei. Allerdings glaubte ich manchmal, dass meine Schmerztablette ein Placebo sei, denn die Schmerzen waren teilweise so stark, dass ich am liebsten die ganze Zeit geschlafen hätte, um sie nicht mitzubekommen.

„Der Täter, der vorgestern einen Anschlag auf eine junge Touristin in Luca verübt hatte, wurde heute erneut verhört. Er bestritt, zu den Black Cookies dazuzugehören und sagte aus, dass er zu jenem Tatzeitpunkt nicht er selbst gewesen sei. Daraufhin wurde die Sitzung vertagt, da neuerdings Gerüchte aufkamen, dass die Black Cookies in Errungenschaft eines neuen Zaubers gelangt seien, bei dem man Menschen manipulieren kann. Erzprimas Yuna hat einige Magiespezialisten, deren Namen nicht genannt werden wollen, beauftragt, diesen Fall genauer zu untersuchen. Allerdings wächst nun die Angst in der Bevölkerung, da es nun öfter zu Anschlägen kommen könnte, da die Black Cookies sich jetzt nun nicht mehr selbst die Hände schmutzig machen müssten und…“, kam es aus dem Fernseher – und dieser Beitrag hatte mich hellhörig gemacht.

„Eine junge Touristin… damit meinen sie mich, oder?“, fragte ich die Schwester. Sie nickte. „Von den Black Cookies habe ich schon mal gehört… aber… warum tun die das? Was ist ihr Ziel?“, fragte ich sie weiter. Ich hatte mich nie sonderlich mit den Black Cookies beschäftigt, ich hatte nur hin und wieder in den Nachrichten von ihnen gehört. Allerdings hatte ich mir hin und wieder die Frage gestellt, was solche Organisationen zu solchen Taten treibt. Schließlich kommt so etwas doch nicht von irgendwo her, oder?

„Hmm… du hast von Sin gehört, oder? Ja, musst du, jeder weiß, was Sin war. Nachdem Lady Yuna es geschafft hatte, in das Innere Sins einzudringen und den Ju-Yevon mithilfe ihrer Garde zu besiegen, gab es nichts mehr, das die Menschheit bedrohte. Früher hatten die Menschen einen gemeinsamen Feind: Sin. Doch nun war er auf einmal weg. Die Menschen mussten nicht mehr zusammenhalten, also fingen einige an, Verbrechen zu begehen, schließlich waren sie nicht mehr auf die Hilfe der anderen angewiesen. Irgendwann begannen sich auf ganz Spira Untergrundorganisationen zu bilden. Wir wissen nicht genau wann, aber vor ein paar Jahre schlossen sich die vielen kleinen Untergrundorganisationen zu einer großen zusammen: den Black Cookies. Warum sie andere Menschen verletzen und ausrauben, wissen wir nicht. Aber wir hoffen, dass wir deren Hintergründe bald verstehen lernen, um dagegen ankämpfen zu können.“ Ich starrte an die weiße Wand. Dann fragte ich sie: „Gibt es einen Grund, warum man mich angegriffen hat? Oder war ich einfach nur am falschen Ort zur falschen Zeit?“ Ihr Blick wich mir aus. „Ich muss jetzt zu meiner nächsten Patientin. Bitte überanstreng dich nicht zu sehr, ok?“ Sie lächelte mich an. Trotzdem konnte ich sie nur verwundert anschauen und sah ihr noch verwundert nach, als sie das Zimmer verließ und die Tür schloss. Sie hätte doch einfach sagen können: Ja, du warst zur falschen Zeit am falschen Ort. Manchmal gibt es halt blöde Zufälle oder etwas Ähnliches. Langsam keimten Zweifel in mir auf. War das kein Zufall, dass gerade ich angegriffen wurde? Aber warum sollte ich Ziel der Black Cookies werden? Nein, das war geradezu absurd. Also verdrängte ich meine Gedanken und sagte mir, dass es ein Zufall gewesen sei und ich die Reaktion der Schwester auf meine Frage einfach nur falsch interpretiert hätte. Dann sah ich noch ein bisschen fern. Allerdings wurde ich von dem ständigen Herumliegen müde und schlief wieder ein. Kurz bevor mir ganz die Augen zufielen, glaubte ich zu merken, wie der Fernseher wie von Geisterhand sich selbst ausschaltete.



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