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Sanctuary

von

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Cleopatra

Cleopatra
 

Eine ganze Woche ist vergangen seitdem ich den Garten mit Lena betreten hatte. In dieser Woche wirkte sie so abweisend zu mir, so als würde sie mir aus dem Weg gehen. Wie schnell doch die Zeit verging. Der Freitagabend fing gerade erst an und meine Aushilfe im Café würde gleich zu ende gehen. Nur am Samstag war ich mit Lena zusammen, schon fast eine Woche her. Wir führten in der Zeit nur kurze, knappe Gespräche. Im Grunde wusste ich nicht mal wo sie wohnte und wie ihre Nummer lautete. Immer wenn sie anrief, war diese unterdrückt gewesen und ein neues Handy besaß sie noch nicht. Irgendwie verschanzt sie sich in ihrer Wohnung und will nicht heraus kommen. Lane besucht mich in letzter Zeit ziemlich oft im Café und macht mir dabei schöne Augen. Gestern hatte ich sie sogar mit Lena gesehen, aber als ich ihren Namen rief beachtete sie mich nicht einmal. Nur Lane hatte mich gehört und mir zu gewunken. Im Telefonat gestern meinte sie nur, dass die Autos zu laut waren. Mir kam es so vor, als würden selbst diese Gespräche immer kürzer werden.

„Hey Kleines was grübelst du dauernd über sie? Nimm doch mich, ich steh noch frei.“

Lane riss mich aus meinen Tagträumen. Ich schaute sie böse an, somit wusste sie wo sie bei mir war. Meine Gedanken konnte ich wieso nie alleine denken wenn sie im Café saß.

„Bring mir noch ein Kaffee.“

„Lane, muss ich dich drauf hinweisen das hier gleich Ladenschluss ist?“

„Nö, weiß ich selber. Will nur noch ein Kaffee.“

Das heißt möchte. Dieses Weib bringt mich noch in den Wahnsinn.

„Bist du nicht schon drin?“

Am Liebsten hätte ich ihr meinen Putzbesen am Kopf geknallt, aber schließlich ist sie eine Kundin und Kundinnen werden bedient, egal wie unfreundlich diese sind. Sonja eher amüsierte sich immer bei diesen Wortspiel und putze vergnügt den Tresen. Nach wenigen Minuten brachte ich Lane den gewünschten Kaffee.

„Danke. Ach und über Lena brauchst du dich nicht zu sorgen. Sie wird zu dir kommen wenn es ihr besser geht.“

Ich wusste was sie mir sagen wollte, aber ich wollte es von ihr höchst persönlich hören. Wenn es ihr nicht gut geht kann sie es mir schließlich am Telefon sagen. Lane hingegen war immer freundlicher geworden, vielleicht dachte sie ja das sie bei mir landen kann. Mittlerweile dachte ich fast, dass das Verhältnis von mir zu Lane besser ist als das mit Lena. Ich hoffte nur das sich dies bald ändert.
 

Wieder saß ich in meinem Zimmer. Neben an hörte ich laute Musik, irgendwie war meine Schwester schlecht drauf gewesen und das schon seid 3 Tagen. Ob irgendwas passiert war? Vielleicht hat sie sich ja mal in einen ihrer Lover verliebt und der hatte sie abgewiesen. Wäre jedenfalls eine Möglichkeit. Meine Schwester spielt nur mit den Männern, den Richtigen hatte sie bis jetzt noch nicht gefunden und das lässt sie jetzt mit der lauten Musik raus. Ich starrte auf das Telefon und wartete auf Lenas üblichen Anruf. Der dieses mal irgendwie später kam als sonst. Mein Handy vibrierte plötzlich. Ich schaute nach wer mich versuchte anzurufen. Es war Nicole.

„Ja?“

„Hey Danni, wir drei wollten ins Kino gehen und da du wieso immer nur zu Hause hockst und wartest das dein Lover dich mal anruft. Wollten wir fragen ob du nicht mitkommen willst?“

Ich schaute auf die Uhr, diese zeigte gleich um 20 Uhr an. Es war wieso Wochenende, also warum sollte ich nicht ins Kino gehen?

„Klar gerne, wo treffen wir uns?“

„Wir stehen schon vor deiner Haustür, komm runter.“

Ich konnte im Hintergrund Gekicher hören. Irgendwie war ich überrascht gewesen.

„Bin in 2 Minuten fertig.“

Ich zog mich schnell um und stürmte aus dem Haus. Tatsächlich standen die Drei schon vor der Haustür. Irgendwie freute ich mich, dass sie mich abholten und ich mit ihnen einen Abend verbringen konnte.
 

Früh morgens kam ich nach Hause. Anscheinend schliefen wohl schon alle. Leise ging ich auf mein Zimmer und legte mich auf mein Bett. Ich sah auf mein Telefon, welches aufblinkte. Anscheinend hatte mir jemand eine Nachricht hinterlassen. Ich drückte auf Wiedergabe und lehnte mich zurück aufs Bett. Ich konnte einen lauten Ton wahrnehmen. Danach kam stille, bis endlich jemand raufgesprochen hatte.

„Anscheinend bist du wohl nicht zu Hause...................ich wollte nur mal deine Stimme hören und wie es dir geht..........................da ich dich heut nicht erreichen konnte, wollte ich fragen ob du Lust hast mich zu treffen...............ich werde morgen im Garten sein, also wenn du willst treffen wir uns morgen dort. Wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm...........ich melde mich dann wieder bei dir. Schlaf gut......“

Ihre Stimme klang so leise und zerbrechlich. Ganz anders wie sonst. Ich wollte Lena sehen, das stand für mich fest. Eine Uhrzeit hatte sie mir jetzt nicht genannt und wann sollte ich da nun auftauchen? Grübeln brachte mich jetzt nicht weiter, so legte ich mich schlafen.
 

Als ich aufwachte bemerkte ich, dass ich den halben Tag verschlafen hatte. Ich stürmte regelrecht ins Bad und rannte anschließend zur Bahn. Hoffentlich hatte ich sie noch nicht verpasst.

Als ich am Garten ankam war es nach 14 Uhr. Draußen konnte ich niemanden erblicken, so beschloss ich in der Hütte nachzuschauen. Als ich die Tür aufmachte, war ich geschockt gewesen was ich da sah. Vor mir auf Boden räkelten sich zwei Frauen, die anscheinend gerade den Liebesakt vollzogen. Erst jetzt bemerkte ich, dass die andere Frau einen Katzenschwanz und Katzenohren besaß, war das etwa Cleopatra gewesen? Ich war wie erstarrt gewesen und sah wie Lane ihrer Partner sichtlich Freude bereitete. Wie sie ihren Hals liebkoste und mit ihrer linken Hand ihre Brust massierte. Die Katzenfrau miaute öfters auf, ich glaube das konnte man als stöhnen auffassen. Man sah deutlich das Lane den aktiveren Part übernahm. Wie sie mit ihren Fingern in ihr feuchtes Inneres eindrang und dieser Frau noch mehr zur Ekstase brachte. Die Katzenfrau erblickte mich und sah mich mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck an. Sie leckte sich mit ihrer Zunge ihren Mund entlang und warf mir einen Luftkuss zu. Das war für mich echt zu viel des Guten gewesen. Ich musste mich aus meiner Starre befreien und verließ dieses Spektakel. Mit hoch rotem Kopf begegnete ich Gustav, der um die Ecke gebogen kam.

„Oh, anscheinend hast du die beiden erwischt.“

Ich nickte nur. Warum ich mich nicht gleich lösen und diesen Ort verlassen konnte, wusste ich nicht. War es die Fassungslosigkeit so etwas zu sehen oder die Neugierde. Ich spürte wie es bei mir im unteren Bereich langsam anfing zu kribbeln.

„Cleopatra wurde zur gestrigen Nacht zum Katzenmenschen, seitdem schlafen die jede Minute miteinander.“

Ich sah ihn mit großen Augen an.

„Nicht dein ernst! Wie oft können die denn?“

„Für meinen Geschmack ziemlich oft, erstaunlich das die überhaupt mal eine Stunde Pause machen. Die können ja nicht mal ihre Hände von sich lassen.“

Das nenn ich durchhalte vermögen. Jetzt weiß ich auch warum Lena damals so rot anlief. Ich fragte mich wie oft die am Tag miteinander schlafen. Ein leichtes Seufzen durchfuhr meinem Lippen.

„Normalerweise schlafen die genauso oft wie wir mit jemand Anderes, aber Lane schläft manchmal nur aus Langeweile mit Cleopatra oder um sie zu ärgern. Ich glaube heute haben die schon mindestens 7 mal miteinander geschlafen.“

Ich hob meine linke Augenbraue. Okay, dann ist das wohl eine Ausnahme bei denen.

„Wie hältst du das bloß aus?“

„Ich beschäftige mich anderweitig oder höre den Tieren zu. Ich nehme es den beiden ja nicht übel. Schließlich wird Cleopatra hier sehr selten zu einem Menschen. Nur wenn es Vollmond ist wird sie danach für einen Tag ein Mensch und ich denke das nutzen die beiden jetzt halt aus.“

Verständlich, aber dennoch könnten die ja in einen verschlossenen Raum gehen.

„Sag, ist Lena schon da?“

„Ich hab sie heute noch nicht gesehen.“

Er ging an mir vorbei Richtung See. Plötzlich spürte ich wie mich jemand von hinten umarmte.

„Sie ist hier, nur darf sie in ihrem Zustand nicht diesen Ort betreten.“

Lane umarmte mich. Mit etwas Kraft konnte ich mich von ihr lösen. Erst jetzt sah ich, dass sie nackt vor mir stand. Ich lief rot an und schaute verlegen weg. Sie hatte echt viel Holz vor der Hütte.

„Finde ich auch.“

Sie grinste mich fies an und fasste sich auf ihrer nackten Brust, um zu demonstrieren dass sie große Dinger besaß. Musste sie das machen, ich schaute wieder verlegen weg.

„Wieso darf sie nicht den Wald betreten?“

„Weil ich es ihr verboten habe.“

Sie ging auf mich zu, packte meiner Hand und zerrte mich zu ihr hin.

„Lass mich los!“

„Wieso? Hast du noch nie bei jemandem, der Nackt ist, in den Armen gelegen?“

Ich grummelte leicht. Mein Gesicht sprach zwar Bände, trotzdem war es mir unangenehm gewesen. Ich wollte nicht von Lane umarmt werden sondern von Lena.

Vorsichtig spähte jemand aus der Tür. Man konnte sehen wie ihre Ohren nach etwas lauschten. Langsam trat sie aus der Tür und sah uns fragend an. Genau wie Lane stand Cleopatra nackt vor mir. Nur der Unterschied bei ihr war, dass sie ziemlich feucht im unteren Bereich aussah. Sie hatte wie wir geschmeidige Haut, nur das diese extrem hell war. Der einzige Unterschied von uns war, dass sie einen Katzenschwanz, Katzenohren und eine Stupsnase besaß. So hatte ich mir immer einen Tiermenschen vorgestellt. Leichte Körperbewegungen, schlanke Figur, schönes Gesicht und immer ein süßen Gesichtsausdruck parat.

„Wenn du willst, können wir auch einen Dreier machen. Cleopatra würde sich freuen und ich habe mehr zum Spielen.“

Ich sah sie mit großen Augen an. Das war ja jetzt zu viel des guten, was erlaubt die sich! Ich versuchte mich aus ihrer Umarmung zu lösen, aber sie war zu stark für mich.

„Du bist ja ein richtiges kleines Biest. Das gefällt mir. Bestimmt bist du auch eine Kratzbürste. Anscheinend muss dir mal jemand Manieren beibringen.“

Sie drückte mich noch fester an sich und gab mir einen Kuss. Ich war sprachlos. Wehren konnte ich mich nicht, sie drückte meinen Kopf zu sehr an ihren. Egal was ich machte ich konnte mich vom Kuss nicht lösen. Cleopatra schaute eher verlegen weg und zeichnete mit ihren Fingern ihre Mundkorrekturen nach. Ich fragte mich was das wohl zu bedeuten hatte.

„Kannst du mir mal sagen was du da machst?“

Ich konnte sehen wie die Augen von Lane sich weiteten. Cleopatra lief ins Haus und versteckte sich. Die Stimme klang voller Hass und Zorn, trotzdem blieb sie ruhig. Lane löste unseren Kuss widerwillig und man konnte sehen wie sich ihr Gesicht langsam verfinsterte. Erst jetzt bemerkte ich das hinter mir Lena stand, welche man kaum noch erkennen konnte. Sie sah extrem blass aus, ihr Gesicht sprach Bände nur die Augen waren voller Boshaftigkeit. Man spürte förmlich, dass es in der Atmosphäre anfing zu knistern. Lena sah ihr anderes Ich zornig an. Ich sah sie eher geschockt an, ich hatte noch nie jemanden so beschissen und übel drauf erlebt. Irgendwas Böses umschloss sie. Selbst die Pflanzen gingen in ihrer Gegenwart ein.

„Was machst du hier. Dir wurde verboten in diesen Zustand den Ort zu betreten. Du machst das Paradies kaputt!“

Lenas Gesicht wurde immer mehr zur Fratze, anscheinend tut ihr die Umgebung nicht gut. Man konnte sehen das Lena ein Dämon war. Ihre Augen die sich wie ein Tier ähnelten und die Boshaftigkeit welches in ihr widerspiegelte konnte man definieren und dann war da noch die dunkle Aura die sie umgab. Wollte sie mich deswegen nicht sehen, weil sie zu so etwas mutiert war?

„Ich kann hier auch gleich was anderes zerstören! Was fällt dir ein meine Freundin mit deiner billigen Magie zu umgarnen!“

„Billig? Ich zeig dir gleich mal was BILLIG ist!“

Die beiden stürmten los und wollten gerade anfangen sich zu prügeln. Nur Cleopatra ging in den entscheidenden Moment dazwischen. Sie bekam von ihrer Liebsten eine ins Gesicht verpasst und von Lena wurde sie regelrecht im Bauch durchbohrt.

„CLEOPATRA!!!“

Ich stand immer noch angewurzelt abseits vom Haus da. Gustav der den Schrei gehört hatte kam angerannt.

„Lena verschwinde hier oder willst du noch andere Dämonen anlocken!“

Das Katzenmädchen hatte sich plötzlich wieder als Katze zurückverwandelt. Regungslos und zusammengekauert trat aus ihr eine riesige Blutlarve.

„Sie was du angestellt hast! Sie wird, wie du ein Mensch!“

Gustav konnte Lane noch gerade rechtzeitig festhalten. Irgendwie verstand ich nur noch Bahnhof. Okay Lena hatte Cleopatra anscheinend stark verletzt, aber warum sollte sie deswegen ein Mensch werden? Gustav brachte die stark blutende kleine, weiße Katze in die Hütte um sie zu verarzten. Lena war gerade am gehen. Die Pflanzen die eingegangen sind, blühten plötzlich wieder neu zum Leben. Irgendwie krass, so was zu sehen. Lane indessen schaute ihr wütend hinter her. Was fand sie denn so schlimm dran mit einem Menschen zusammen zu sein als mit einem Tiermenschen? Ich rannte Lena hinter her.

„Lena warte.“

Ich versuchte sie an der Hand festzuhalten aber bevor ich sie berühren konnte weichte sie mir aus.

„Fass mich nicht an! Komm mir nicht zu Nahe!“

Ich fühlte mich durch ihre Worte verletzt und blieb stehen. Sie aber ging weiter und verschwand aus dem Garten. Was sollte das jetzt wieder? Ich dachte sie wollte mich sehen und nun das. War sie etwa sauer gewesen, dass Lane mich geküsst hatte? Ist verständlich, aber ich kann dafür doch gar nichts. Wieso lässt sie es jetzt an mir aus? Ich ging wieder zurück zur Hütte. Dort wurde Cleopatra verarztet. Ihre klaffende Wunde war verschwunden gewesen. Man konnte nur noch ein paar einzelne, verstreute Blutflecken auf den Boden sehen. Lane sah ihre schlafende Katze an und grübelte.

„Was ist den passiert?“

Gustav sah mich an und seufzte.

„Was machst du denn noch hier, solltest du nicht bei Lena sein?“

Ich schüttelte den Kopf. Sie hätte mich wieso nicht zu ihr gelassen. So wie sie geladen war.

„Wie du meinst, sie wartet aber auf dich. Cleopatra geht es gut. Lane hat sie durch gute Heilmagie gerettet.“

„Pah, gute Heilmagie!“

Sie stand von ihrem Sessel auf und ging aus der Hütte.

„Was ist denn los?“

„Es ist kompliziert zu erklären. Normalerweise würde der Kampf nicht so lange dauern, wenn ein Engel seine Existenz als Wesen in seiner Ebene verliert. Der Kampf dauert höchstens 3-5 Tage an, bis dieser komplett zum Menschen wird. Bei Lena dauert es jetzt schon knapp eine Woche an. Du hast es ja selber gesehen, diese dunkle Aura um ihr. Bis jetzt ist ja auch noch nie passiert das ein Dämon seine Existenz verlieren wollte.“

„Und warum ist Lane so sauer?“

„Wenn jemand in der Phase ist sich zu verändern, darf dieser jemand keinen anderen Menschen berühren, sonst wird dieser infiziert. Es gibt zwar starke Heilzauber die diese Infizierung stoppen können, aber nicht wenn das Blut darunter gemischt wurde. Das heißt entweder Cleopatra bleibt ihr ganzes Leben als Katze oder als Mensch.“

Ich sah in verwundert an.

„Und was ist daran so schlimm?“

Gustav musste sich erstmal setzen.

„Vieles. Cleopatra kann in ihrer Welt nicht mehr leben, sie würde von den anderen nur ausgestoßen werden. Jedenfalls steht jetzt die Beziehung zwischen Lane und ihr auf der Kippe.“

„Warum?“

„Weil es bedeutet das Lane einen Menschen lieben muss und das kann sie nicht. Sie spielt nur mit ihnen was sie bei dir auch nur macht. Liebe sieht sie bei dir nicht. Sie wusste ja nicht mal wie wütend Lena darauf reagiert hatte.“

„Ich dachte Engel und Menschen Beziehungen wären gestattet?“

Er streichelte die schlafende Katze.

„Jein, nicht immer. Es kommt auf den Stand des jeweiligen Engels an. Frag entweder Lane oder Lena, aber es wäre jetzt besser du gehst zu deiner Liebsten. Cleopatra geht es gut.“

Ich nickte nur und verabschiedete mich noch von ihm. Als ich aus dem Garten ging stand ich vor der Dunkelheit. Der Ring zeigte mir zwar den richtigen Weg, aber wie sollte ich Lena in dieser kompletten Dunkelheit finden? Irgendwie verstand ich nur noch Bahnhof, warum können die beiden jetzt nicht mehr zusammen sein. Irgendwie leben die echt verwirrend dort oben, oder besser dort unten. Nach wenigen Schritten konnte ich in der Ferne etwas aufleuchten sehen. Ob das Lena war? Ich rannte zum Licht und sah wie die Dämonen versuchten ins Licht zu gelangen, aber durch eine Schutzbarriere konnten sie nicht hinein dringen. Jetzt erst bemerkten sie mich, durch den roten Schimmer meines Ringes. Sie starrten mich ohne Emotion in den Augen an. Zuerst hatte ich Angst, doch ich erinnerte mich an Lenas Worte. Weiche nicht zurück, zeig ihnen wer hier das Sagen hatte. Oder so ähnlich. In den Lichtpegel lag Lena zusammen gekauert auf den verwüsteten Boden. Das Licht flackerte einige Male seltsam auf. Ich musste zu meiner Liebsten und ihr helfen, das bedeutete ich musste durch die Horde der Dämonen gehen. Mein Blick schweifte zu jeden einzelnen Dämon. Lena hatte recht, sie sahen sich alle ähnlich. Noch einmal atmete ich tief ein und überwand meine Angst. Schritt für Schritt ging ich durch die gaffenden Dämonen. Ab und zu konnte ich eine Art kreischen hören, doch sie hatten Angst in meinen Lichtpegel zu fassen. Ich stand nun vor Lenas flackerten Lichtpegel. Als ich ihn berühren wollte, fasste ich eher an eine Mauer. Na toll und was jetzt? Meine Gedanken waren bei Lena und wieder fasste ich die Mauer aus Licht an. Mein einziges Ziel war, zu Lena zu gelangen. Durch das Flackern und meinen starken Gedanken stand ich plötzlich im Lichtpegel vor Lena. Das rote Licht meines Ringes erlosch.

„Was willst du hier.“

Ihre Stimme klang tief und kratzig. So als würde jemand seine letzten Atemzüge von sich geben.

„Soll das jetzt ein Scherz sein?“

Regungslos lag sie da und schwieg. Ich ging auf sie zu.

„Komm nicht näher!“

Ich zuckte zusammen und blieb stehen. Ihre Worte verursachten in mir regelrecht eine Gänsehaut hervor. Doch diese Worte versuchte ich zu ignorieren und ging weiter auf sie zu.

„Ich sagte du sollst nicht näher kommen!“

Wie ein Tier sprang sie auf und brüllte mich an. Mein Herz setzte bei diesem Anblick aus. Noch nie hatte solch eine hässlich vermummte Fratze gesehen. Durch ihre schnelle Reaktion leuchtete mein Ring plötzlich auf und schien ihr ins Gesicht. Man konnte ein lautes Geheule hören. Ich versuchte mir die Ohren zu zuhalten, doch der schreckliche Aufschrei durch Lena betäubte meinen ganzen Körper. So als würde sie mit irgendetwas in sich kämpfen.

„Lena...“

Sie rannte hinfort. Die Dämonen, welche außerhalb vom Lichtpegel standen, verfolgten das Licht. Fassungslos und auf den Boden zusammen gekauert sah ich dem Licht hinter her. Ich konnte ihr Gesicht nicht einmal beschreiben, so etwas hatte ich noch nie gesehen. Mir liefen die Tränen, ich wusste nicht einmal mehr was ich jetzt tun sollte. Mein Herz tat mir schrecklich weh. Ich wollte zu Lena, aber ich hatte Angst. Ich saß in der Dunkelheit und versuchte die Tränen zu unterdrücken. In meinen Kopf war ein regelrechtes Chaos. Mein Ring flackerte einige Male auf. Ob es daran lag, wie es in mir drin aussah. Hinter mir konnte ich ein paar Schritte wahrnehmen. Ich schaute nach hinten konnte aber nichts vorfinden. Der Boden unter meinen Füßen sackte langsam ein. Ich versuchte schnell ein festen Stand unter meinen Füßen zu finde, aber irgendetwas hielt mich am Fußgelenk fest. Ich leuchtete mit meinen Ring hinunter und sah, wie sich langsam aus der Erde ein riesiges Monstrum aufbaute und mich am rechten Bein packte. Seine Haut war kalt und feucht und sein stinkender Atem konnte man schon vom weiten Riechen. Dieser Dämon war ganz anders wie die Anderen. So riesig und er wirkte für meinen Augen zorniger. Die anderen Dämonen sahen so klein und schwächlich aus. Ihre Haut war kaum zu sehen, sie waren fast wie Zombies, aber dieser Dämon war anders. Das konnte ich im Innern spüren. Durch meine Starre und die Angst vor diesem Ungetüm konnte ich mich nicht vom Fleck bewegen. Das Viech kam mit seinem Gesicht immer näher. Sein fauliger Atem brachte in mir Übelkeit hervor. Ich steckte echt in der Klemme. Der Ring hatte keine Wirkung gegen ihn. War das jetzt schon das Ende?



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Yu_B_Su
2011-01-09T12:39:11+00:00 09.01.2011 13:39
HÜbsch :-D Das Kapitel ist erotisch, aber nicht übererotisch, was mir sehr gefällt.

Allerdings merkt man, dass es komplizierter wird, langsam wird es schwer, diese

ganze Welt mit den Ebenen zu verstehen. Das ist sicher normal, weil es schwer ist,

eine Fantasywelt darzustellen, solche Welten haben es ja an sich, dass sie so

anders sind als unsere eigene. Deshalb ist das nicht so einfach :-D

Gemein ist aber, dass du immer etwas andeutest, ohne konkret zu werden - das ist

für die Geschichte natürlich besser, aber als Leser ist das nicht einfach :-D
Von:  gilmi
2007-05-15T21:08:41+00:00 15.05.2007 23:08
*dich trotzdem hau*
hmm warum auch immer aber cleopatra wird mir immer sympatischer... ok lane lassen wir einfach ma aus der betrachtung draußen und was lena angeht... hmm *überleg wies am besten auszudrücken is*
mach sie wieder "normal" bütte xD
und im übrigen... ich fand das kap auch nich sooooo schlecht wie dus angekündigt hast... nur zu kurz *grins*
Von:  randy
2007-05-15T16:50:52+00:00 15.05.2007 18:50
Also ich fand das Kapitel ganz in Ordnung... war recht flüssig geschrieben... aber entgegen Deiner Ankündigung fand ich das doch relativ brav und mild... ;)
Von: abgemeldet
2007-05-15T16:34:41+00:00 15.05.2007 18:34
Auweh.. hoffentlich findet sie da einen Ausweg raus ^^;.

Auf jeden Fall wird es immer bizarrer und irgendwie scheint es ausweglos, Lena retten zu wollen.. vor allem frage ich mich, was nun endgültig mit Cleopatra ist *kopfkratz*. Fest steht, dass ich Lane nicht leiden kann und ich habe das Gefühl, sie/es ist viel zu besitzergreifend.


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