Zum Inhalt der Seite

Rückkehr nach Merilian

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Beschützer

Stille lag über dem großen Schloss.

Noch lange bis in die Nacht hinein war aus den Hallen Gelächter und Geplauder geschallt. Jetzt waren die Könige und Königinnen, die Prinzen und Prinzessinnen und alle Kinder und Gäste in tiefen, glücklichen Schlaf gesunken. Friedlich lagen sie in ihren Betten und träumten. In der großen Halle standen und lagen die Teller und Kelche so, wie sie hinterlassen wurden. Niemand hatte etwas dagegen gehabt, das Chaos am nächsten Tag gemeinsam aufzuräumen.
 

In ihrem Schlafzimmer schmiegte sich Clara an ihren Mann und lachte leise im Schlaf. Einige Räume weiter drehte sich Luke um und schlummerte weiter und Robin strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Katharina und Andrea lagen zusammengerollt in ihren Betten. Georgia und Nicholas hielten sich aneinander fest, Amedilia und Gustav schliefen friedlich, Alexander und Lynn und Margerite und Arthur hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. In einem größeren Raum seufzte Selene auf und Sarah strich ihrer Schwester über die Stirn, Kai, Manuel und die anderen Kinder schliefen ungestört weiter. Die Menschen Merilians fanden Frieden in ihren Träumen.
 

Auf einem Baum im Schlossgarten saßen zwei verschwommene Gestalten aneinandergelehnt und betrachteten den Mond, der über dem Meer stand. Niemand hatte ihre Anwesenheit bemerkt. Sie hatten den Abend mit Freude betrachtet und mit den Gästen gelacht und geweint.

Der Mann legte seinen Arm um die große, goldblonde Frau, und sie legte ihren Kopf an seine Schulter. Auch er war goldblond und groß und obwohl die Gesichtszüge beider im Mondlicht verschwommen wirkten, strahlten sie eine Aura der Güte und Liebe aus. „Sie sind erwachsen geworden“, sagte die Frau schließlich leise. Der Mann nickte zustimmend. „Und nichts hat sie daran gehindert, ihre Weisheit und Güte zu entfalten.“ Die Frau seufzte leise, und ihr Atem entwich in die Nachtluft wie ein Schmetterling. „Werden sie uns noch brauchen?“ Ihre Stimme klang zweifelnd. „Wir sind nicht mehr als eine Erinnerung für sie. Sie kommen ohne uns wunderbar zu Recht.“ Der Mann lachte leise und zerstreute ihre Sorgen. „Wir werden immer für sie da sein, und das wissen sie. Ich denke, dieses Wissen gibt ihnen jeden Tag Kraft. Zweifle nicht an diesen Menschen. Sie haben gute Herzen und alles, was sie tun, wird von ihrer Klugheit geleitet. Sie werden wissen, dass wir immer für sie da sein werden.“ Die Frau lachte leise auf. „Du hast Recht“, stimmte sie ihrem Gefährten zu. „Wir werden für sie da sein, solange sie leben, und darüber hinaus. Wir können stolz auf sie sein.“ „Das können wir wahrhaftig.“ Die Frau wendete sich dem Schloss zu, in dem sich die Menschen befanden, die sie über alles Liebte. „Wir werden über euch wachen“, versprach sie der Nacht. „Wir werden da sein, wenn ihr uns braucht, bis an das Ende der Zeit. Und wenn ihr uns ruft, werden wir euch sogar dann noch zur Seite stehen. Die Nacht sei mein Zeuge: Wir werden euch beschützen!“
 

In ihren Träumen hielten alle Menschen innerhalb des Schlosses für einen Moment still. In ihren Träumen hatten sie eine liebevolle, sanfte Stimme vernommen, die ihnen etwas zuflüsterte. Die Stimme kam ihnen bekannt vor, und obwohl sie den Inhalt des Geflüsterten nicht verstanden hatten, wusste in dem Moment jeder, dass er hier sicher war, dass er geliebt und beschützt wurde. Nur Clara und Cross richteten sich auf und sahen sich an. In stillem Einverständnis sahen sie hinaus zum Fenster, über den Garten und das Meer. Still leuchtete der Mond. „Danke“, sagte Clara leise. Dann schliefen die Beiden Arm in Arm wieder ein.
 

Im Garten saßen die Frau und ihr Gefährte noch lange auf dem Baum und wachten über den Schlaf der Menschen im Palast. Und als der Morgen graute und die Ersten aus den Betten krochen, waren sie verschwunden. Die Bäume und das Meer rauschten leise, als in Merilian ein neuer Tag anbrach.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück