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Five mystic elements

von

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History Libra [3. Auflage*]

Vorwort:

Dieses Kapitel war mal nur eine halbe Seite lang und eigentlich total nutzlos für die Geschichte (gut… das ist es immer noch) und nun ist es das längste Kapitel bisher. Das ist doch nicht normal.
 

Vorwort der Betaleserin:

Da muss ich Saku-Chan beipflichten. Das Kap ist echt lang. -.-’ Aber ich denke nicht, dass es sinnlos ist, obwohl ein wenig unlogisch erscheint. Ich hab mich jez selbst vollkommen verwirrt. 8>.<8

Naja, noch viel Spaß beim readen. Have Fun, XD
 

Autor: SakuraTao

Titel: Five mystic elements

Serie: Eigene Serie

Kapitel: 6/35

Genre: Epik/Romantik/Fantasy
 

Warning:

Also. Es ist die Überarbeitete Fassung meiner ersten Story, aber das bedeutet nicht, dass es keine Rechtschreibfehler gibt. Außerdem war ich damals noch ‚kleiner’ und stand total auf kitschigen kram. Es könnte Gefahr bestehen, dass sich einem der Magen umdreht oder dass man unerwartet Karies bekommt.
 

Danksagung:

@ryouChan: Es ist so lieb von dir, dass du alles wirklich nomma ließt. ;_; Und ja... der Satz von Aiko is eigentlich ziemlich seltsam. Er hatte eigentlich mal eine bedeutung, aber ich hab den irgendwie vergessen. Also es ist auf Misakis schweigen was ihre Gefühle betrifft bezogen, aber mehr weiß ich auch nimmer. ;_;'''
 

Disclaimer:

Alle Charaktere sind mein Eigen und ich habe mir die Story selbst einfallen lassen. Irgendwelche Ähnlichkeiten zu anderen Geschichten und wahren Begebenheiten sind rein zufällig. Ich verdiene kein Geld hiermit.
 

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History Libra
 

Eine friedliche Stille herrschte in der Umgebung. Die Vöglein sangen ein Lied, der Wind spielte eine passende Melodie und die Blätter der Bäume tanzen eifrig dazu. An einem anliegenden Platz zum Sportplatz übte der Cheerleaderclub eifrig neue Schritte ein. Die Trainerin klatschte einen Takt zu dem die Mädchen die Schritte vorführten.

Mit sehr viel Eifer warfen sich Misaki und ihre Partnerin sich die Stäbe zu, fangen jeweils den Stab des anderen auf und wirbeln ihn in der Hand bis es wieder zum Wurf kam. Am Ende des Trainings verschnauften die Mädels erst einmal. Misaki ging zu ihrer Tasche und wischte sich mit ihrem Handtuch den Schweiß aus dem Gesicht. Sie griff nach ihrer Wasserflasche und trank diese halb leer. Ein Seufzer entwich ihr.

„Das tat gut.“

„Hey Misaki-san“, rief eine Mitschülerin aus dem Cheerlederclub der Braunhaarigen zu.

„Kommst du mit zum Sportplatz? Wir wollen nachsehen, ob die Jungs noch spielen.“

„Nein, danke. Ich bin schon verabredet“, antwortete Misaki, warf sich ihre Tasche über und ging.

Sie wollte schnell zu den Umkleideräumen und sich noch etwas frisch machen, bevor sie sich mit ihrer Verabredung traf.

„Hey! Misaki-chan!“, rief ihr eine vertraute Stimme zu.

Die Angesprochene wirbelte schnell herum und erblickte Daisuke. Von der Situation überrumpelt starrte Misaki den brünetten Jungen fassungslos an.

„Alles okay?“

Misakis Gesicht sprach dafür, dass rein gar nichts „Okay“ war. Der Junge vor ihr war nämlich nur halb bekleidet und der Blick auf den freien Oberkörper des sportlichen Jungen kam Misakis Blutdruck gar nicht zugute. Dieser begann nämlich schlagartig in die Höhe zu schnellen, sodass Misaki merkte wie es sich in ihren Wangen sammelte und diese zum glühen brachte. Reflexartig kehrte sie Daisuke den Rücken zu, damit dieser ihren nun hochroten Kopf nicht sehen konnte.

„Misaki-chan?“

Der 16jährige fasste das Mädchen an der Schulter, doch schnell hatte sie sich davon befreit, indem sie sich noch ein Mal zu ihm umdrehte.

„Sorry, Daisuke-kun. Ich hab’s eilig.“

Sie hielt ihr Gesicht durch ihren langen Pony halbwegs bedeckt, damit der Braunhaarige ihre rot gewordenen Wangen nicht erkennen konnte.

„Triffst du dich mit Tani-san?“

Sie schüttelte leicht den Kopf.

„Mit Yoko-chan. Deshalb muss ich mich jetzt auch beeilen“, gab sie zurück und eilte zu den Umkleideräumen.

Nachdenklich sah Daisuke ihr nach bis er beschloss, sich zu den Umkleideräumen der Jungen zu begeben.
 

In dem Umkleideraum angekommen, roch Misaki kurz an ihrem T-Shirt, um festzustellen, dass sie dringend duschen musste. Praktischerweise gehörte zu den Umkleiden auch ein Duschraum. Als Misaki diesen aber betrat drehte sie eher zögerlich den Wasserhahn auf. Sie erschreckte sich leicht, als das Wasser auf sie niederprasselte. Nichts ungewöhnliches passierte und Misaki atmete erleichtert auf. Seit den Vorfällen mit diesen Gestalten trat das Mädchen äußerst zögerlich an Wasser heran. Aber nun war dies nicht von belangen und sie begann ihren Körper einzushampoonieren. Dabei hing sie leicht der eben vergangenen Szene nach.

Das ist ja echt klasse gelaufen… wegen so etwas gleich nervös zu werden. Früher war es doch auch kein Problem!

Misaki ließ einen frustrierten Laut von sich. Sie kannte Daisuke schon ziemlich lange. Als sie klein waren hatten sie doch sogar zusammen gebadet! Aber seit der Mittelstufe hatte sich für Misaki einiges geändert. Als sie noch einmal an Daisuke dachte, wie er sich ihr gerade gezeigt hatte wurde sich gleich wieder rot.

Er schaut anders aus als früher…, stellte sie heimlich für sich fest.

Eine genauere Beschreibung traute Misaki sich nicht mal in Gedanken nur eins freute sie innerlich sehr.

Körperlich ist er inzwischen auch wieder völlig gesund.

Genießend spülte sie sich den Schaum des Shampoos aus den Haaren und drehte, nach dem sie fertig war, den Wasserhahn wieder zu. Misaki schlang ein Handtuch um ihre Haare und ein zweites um ihren Körper. Schnell sah sie auf die Uhr. Die Zeit war knapp geworden und so musste Misaki sich mit Abtrocknen, Anziehen, Haare föhnen und kämmen beeilen.

Trotz aller Eile war Misaki am Ende aber trotzdem spät dran und musste schließlich rennen um noch rechtzeitig am vereinbarten Treffpunkt zu erscheinen. Wie zu erwarten war, stand Yoko bereits am Schultor und grüßte die Kleinere freundlich, als sie neben ihr stehen blieb.

„Sorry, Yoko-chan… das Training hat länger gedauert und ich musste mich noch duschen.“

„Schon okay, Misaki-chan. Daiskue-kun hat mir schon Bescheid gegeben. Er soll dich ja vorhin getroffen haben.“

„Äh… stimmt. Kommt er mit?“

„Nein. Er sagt, er müsse noch etwas für den Technikunterricht morgen vorbeireiten.“

„Ach so.“

„Nun komm aber.“

Yoko nahm die Kleinere an der Hand und zog sie hinter sich her. Ihr Ziel war die Stadt, denn Yoko hatte sich etwas ganz besonderes für das brünette Mädchen ausgedacht. Misaki konnte gar nicht so schnell schauen, wie Yoko sie in einen ihrer Lieblingsläden reingezogen hatte und begann zwischen den Klamotten zu wühlen. Allerdings nicht für sich, sondern für Misaki.

„Das würde dir bestimmt gut stehen“, meinte Yoko, als sie Misaki ein weißes Top hinhielt.

„Darunter musst du das rosafarbene Teil hier anziehen und eine dreiviertel Jeans mit einem Schmuckgürtel, am besten mit einer Schmetterlingsschnalle.“

Schnell hatte Yoko alles zusammen gesucht und Misaki kam nicht drum rum es anzuziehen. Als sie dann komplett neu eingekleidet aus der Kabine wieder rauskam beäugte Yoko sie einmal zufrieden und drückte ihr sofort weitere Klamotten in die Hand. Für sich selber suchte sie an diesem Tag eher weniger. Nach dem Yoko dann ihre Lust, Misaki wie eine Puppe anzuziehen, befriedigt hatte und die Kleinere dann auch noch einige der Teile kaufte verließen sie den Laden.

„Du könntest wirklich mehr aus dir machen, Misaki-chan. Du bist doch ein sehr hübsches Mädchen“, seufzte Yoko und hätte am liebsten gleich noch einmal Hand angelegt.

Misaki tat diese Bemerkung mit einem schwachen Lächeln ab, da sie dies nicht beurteilen konnte.

„Ich bin nicht so hübsch wie du, Yoko-chan“, erwiderte sie schließlich recht Kleinlaut.

„Ach Quatsch, Misaki-chan. Ich finde dich nämlich sehr hübsch und wenn man dich ein bisschen aus der Schale heraus pellt, dann schaut dir bestimmt bald die ganze Schülerschaft hinterher.“

Das Strahlen in Yokos Augen und die Zuversicht in ihrer Stimme waren Misaki fast unwohl. Klar faste sie die Worte der Blauhaarigen als Kompliment auf, aber trotzdem fühlte sie sich schrecklich unwohl bei dem Gedanken. Dafür hatte Yoko aber noch kein Auge und so schlug sie Misaki auch gleich eine neue Idee vor.

„Komm, wir gehen zu mir! Da trinken wir einen Tee zusammen und ich mach dir mal eine schöne Steckfrisur.“

Die Kleinere fühlte sich etwas überrumpelt, aber konnte sie doch nichts dagegen einwenden. Yoko schien die Idee zu gefallen und so willigte die Brünette zwar unsicher, aber doch mit einem Lächeln ein. Dies machte die Blauhaarige nur umso glücklicher und so sah sie kein Halt mehr um ihren Bedürfnissen nicht nachkommen zu können.

Sie fasste nach Misaki Hand, strahlte sie zuversichtlich an und machte sich sogleich auf den Weg zur Bahnstation um zurück zum Wohnheim zu gelangen. Während sie mit der Bahn fuhren führte sie noch schnell ein-zwei Telefonate. Für Misaki schien Yoko etwas in ihren Vorstellungen versunkten, weswegen sie gar nicht erst weiter fragte, was sie nun vor hatte. Sie würde es ja eh bald erfahren.

Von der Bahnstation aus nahmen sie dann noch den Bus zum Wohnheim und von dort ging es ohne Umwege gleich zu Yokos Wohnung. Überraschen für Misaki war an dieser Stelle, dass dort schon vier Mädchen auf sie zu warten schienen. Yoko grüßte jede einzelne und stellte Misaki ihnen kurz vor. Danach stellte sie die Mädchen Misaki vor.

„Also das mit meine guten Freundinnen. Tomo-chan, Kuri-chan, Maemi-chan und Mitsu-chan.“

Misaki verbeugte sich aus Höflichkeit leicht, worauf hin die Vier leise kicherten. Das verunsicherte die Braunhaarige doch sehr, aber eine großartige Chance sich mit diesem Gefühl zu befassen bekam sie nicht, denn als Yoko die Tür auf hatte wurde sie so gleich hineingezogen. Obwohl Misaki ziemlich neben sich stand war sie doch interessiert genug, um sich Yokos Wohung einmal genau anzusehen.

Alles war sehr orientalisch eingerichtet und überall standen zur Zierde Statuen von Schutzgottheiten herum.

„Bevor du fragst, ich bin nicht buddhistischen Glaubens. Die stehen hier nur zum Schmuck. Meine Eltern haben sie mir geschenkt“, warf die Blauhaarige in den Raum.

Misaki nickte zur Bestätigung etwas lahm. Tomoe und Kuri verschwanden daraufhin in der Küche um einen Früchtetee aufzusetzen und etwas Gebäck herzurichten. Die Brünette wurde nach dem sie Wohnung etwas beäugt hatte auch gleich von den andern drei Mädchen umsorgt.

Yoko selber wies ihr an welche Kleider sie doch bitte anziehen sollte, was Misaki auch gleich daraufhin tat. Als sie immer noch etwas benommen mit den neuen Kleidern wieder ins Wohnzimmer kam beäugten Mitsu und Maemi sie genau. Daraufhin deuteten sie ihr sich zu selten und Maemi nahm mit einem Schminkköfferchen vor ihr und Mitsu mi Haarbürste, -spangen und -klammern hinter ihr Platz. An diesem Punkt begann Misaki langsam zu realisieren was die Mädchen hier machten.

„Schließ die Augen“, wies Maemi ihr an und begann ein Puder auf ihrem Gesicht aufzutragen.

Mitsu kämmte derweil mit äußerster Vorsicht die langen Haare von Misaki und bewunderte diese zugleich.

„Deine Haare sehen trotz dieser Länge so gesund aus. Ich wünschte, das ginge mit meinen auch“, schwärmte sie.

Sie kämmte ihren Pony zur Seite und steckte ihn mit einer Haarklammer fest. Seitlich ließ sie ihr eine Strähne über die Schulter fallen und das hintere Haar steckte sie sorgfältig hoch. Maemi trug ihr in der Zwischenzeit einen hellen Liedschatten auf und beendete ihre Arbeit mit Lipgloss. Tomoe und Kuri hatten in der Zeit auch im Wohnzimmer Platz genommen und schenkten für jeden eine Tasse Tee ein. Dabei beäugten sie das Tun ihrer Freundinnen wie Yoko auch aufs Genauste. Als Misaki schließlich fertig ist bestaunt sie ihr neues Äußeres im Flurspiegel. Die Atemlosigkeit des Mädchens deuten die fünf Freundinnen als Erfolg und setzen sich schließlich zum Tee zusammen ins Wohnzimmer.

Verlegen starrt Misaki in ihre Tasse. Sie war sich im Gegensatz zu den Mädchen nicht wirklich sicher, ob ihr das Gefiel was sie im Spiegel gesehen hatte.

„Und fandest du dich hübsch?“, wurde sie schließlich doch noch einmal von Mitsu gefragt, sie sie freundlich anlächelte.

Unsicher erwiderte Misaki das Lächeln.

„Ja… schon“, kam es etwas schwach zurück.

„Das ist sicher ungewohnt für dich, oder? Ich mein, wenn man auf einmal in den Spiegel sieht und so totaaal anders aussieht. Da bestaunt man sich wohl selber und denkt es sei wer anders“, lachte Kuri.

„Na ja. Klar füht sich das wohl ungewohnt an. Neue Klamotten, neues Make Up neue Frisur. Das kennt der Körper nicht“, bestätigte Maemi nur knapp.

Mitsu und Tomoe pflichtete ihr bei, während Misaki sich einfach nur still hielt. Yoko rutschet auf das Schweigen des brünetten Mädchens etwas zu ihr hin und legte ihr aufmunternd die Hand auf die Schulter.

„Misaki-chan du bist unglaublich hübsch. Das ungewohnte verfliegt nach ein paar Minuten und dann kannst du dein neu entdecktes Ich voll auskosten“, schwärmte Yoko, die sich so anhörte, als hätte sie einen ungläubigen bekehrt.

Misaki tat das mit einem Lächeln ab. Sie fand es wirklich lieb von Yoko, dass sie sich so viel Mühe mit ihr gab. Schließlich nahm sie sich auch ein Stück Kuchen und begann etwas zutraulicher mit den andern zu reden.

„Die Cheerleader sind doch bei jeder Sportveranstaltung dabei, oder?“, fragte Mitsu etwas neugierig, worauf hin Misaki knapp nickte.

„Ja. Die Aufgabe ist ja die anderen anzufeuern.“

„Stimmt, aber inzwischen gibt es auch so Wettbewerbe nur für Cheerleader, richtig?“

„Ja, die sind aber gar nicht so neu. Die gibt es schon lange.“

Die Mädchen unterhielten sich noch eine ganze Weile über das Club und AG Angebot der Schule bis Mitsu schließlich noch zu einer Verabredung musste. Diese Gelegenheit nahmen die anderen drei auch gleich wahr um sich zu verabschieden. Yoko verabredete sich noch mit ihnen für den nächsten Tag.

Mit den vieren verschwand auch etwas der Trubel, sodass Misaki etwas zur Ruhe kam. Yoko nahm wieder bei ihr auf der Couch Platz und wirkte selbst nun auch weniger aufgekratzt. Während es so ruhig war begann Misaki Yoko unbewusst zu Mustern. Das Mädchen wurde zu Recht als unglaublich Hübsch beschrieben.

Die Blicke der Kleineren blieben Yoko natürlich nicht verborgen und so sah sie die Braunhaarige amüsiert Lächelnd an, was Misaki in dem Moment etwas peinlich war.

„Sag mal Miskai-chan…“, unterbrach die Blauhaarige schließlich die Stile.

Der Blick des Mädchens war auf ihre Tasse gerichtet und wirkte etwas bedrückt. Genau konnte Misaki das aber nicht einschätzen. Als Yoko aufsah lächelte sie aber wieder.

„Du und Daisuke-kun. Ihr kennt euch doch schon ziemlich lange, oder?“

„Seit dem Kindergarten.“

Yoko nickte verstehend. Der Körper der Kleineren begann sich anzuspannen. Es musste ja einen Grund haben, wieso die Blauhaarige sich danach erkundigte. Yoko dagegen war ausgeglichen wie immer und nippte an ihrem Tee.

„Wie war er damals?“, fragte sie ruhig und sag Misaki abwartend mit ihren haselnussbraunen Augen an.

Zuerst war die Braunhaarige etwas verwirrt über die Frage, aber dann konnte sie sich das doch etwas erklären. Yoko war erst Ende letzten Schuljahres mit Daisuke zusammen gekommen und eigentlich kamen sie sich erst seit Beginn der Oberstufe wirklich näher.

„Er war zurückhaltender als jetzt. Die Erzieher sorgten sich deshalb, weil er auch so Wortkarg war.“

Yoko war sichtlich überrascht über diese Worte, während Misaki sich irgendwo heimlich freute, dass sie Daisuke besser kannte.

„Na ja… wenn man ihn aber kannte, wusste man, dass er immer für einen da war und sich mehr Sorgen um andere machte als um sich selbst. An sich selber hatte er auch schon immer hohe Erwartungen, die er mit viel Fleiß zu erreichen versuchte. Bisher hat er das auch immer“, fügte Misaki mit einem schwachen Lächeln hinzu.

Yoko verstand, was ihre Gegenüber meinte und erwiderte das Lächeln.

„Also hat er sich eigentlich kaum verändert. Nur ist er offener geworden:“

Misaki stimmte dem zu und die Beiden tauschten ein Lächeln.

„Und wie ist das mit seiner Familie? Wieso ist er hier auf dem Internat.“

Bei dieser Frage von Yoko zog sich bei der 15jährigen innerlich alles zusammen. Ihr Blick wanderte nervös durch den Raum, auf der Suche nach einer Antwort. Sie war sich nicht sicher, ob sie Yoko nun wirklich sagen sollte, wie Daisukes Kindheit verlief. Das sollte doch eher er tun.

„Er… hatte ein paar Probleme“, erwiderte sie zögerlich.

Yoko merkte gleich, dass Misaki ihr irgendetwas nicht sagen wollte. Das enttäuschte sie zwar, aber respektierte sie auch.

Es wird wohl etwas an dem dran sein, was meine Schwester erzählt hat…

„Du kennst ihn wirklich sehr gut, Misaki-chan.“

Mit weit geöffneten Augen sah Misaki ihre Gegenüber etwas verwirrt an.

„Das bleibt nicht aus, wenn man sich schon über zehn Jahre kennt“, erwiderte sie schwach.

Yoko wechselte daraufhin schließlich das Thema und gab Misaki noch ein paar Tipps für ihr Aussehen.

„Du hast ein hübsches Gesicht Misaki-chan. Du brauchst es nicht hinter deinem Pony zu verstecken. Jetzt siehst du viel fröhlicher aus als vorher.“

Misaki konnte Yoko eigentlich nicht viel entgegen setzten. Zwar fand sie, dass sie mit Yoko nicht konkurrieren konnte, aber dass sie mehr aus sich machen könnte hatten ihr auch schon die Mädchen aus dem Cheerleader-Club gesagt. Sie selber sah keinen wirklich Grund sich für den Unterricht so raus zu putzen, schon weil zu viel Make Up, gefärbte Haare und auch Accessoire verboten waren. Manchmal fragte sie sich, um wie viel Uhr Yoko wohl aufstand um sich so zu Recht zu machen, da sie schon viel in ihr äußeres zu investieren schien.

Die Klingel unterbrach schließlich Yokos Vortrag über die Wahl des richtigen Puders. Sie stand gemütlich auf und ging zur Tür hin. Misaki wartete derweil. Sie bekam nicht mit wer da kam, hörte aber wie Yoko mit dem Besuch kurz sprach und dann beide wieder Richtung Wohnzimmer kamen.

„Misaki-chan! Hier ist ein potenzieller Kandidat, der seine Meinung zu deinem jetzigen Aussehen abgeben möchte!“

Die Blauhaarige grinste übers ganze Gesicht und zog den Besuch hinter sich her. Diese Freude konnte Misaki allerdings nicht Teilen. Denn als sie den Besuch als Daisuke identifizierte schien sie zu Stein zu erstarren.

„Misaki-chan?“, wunderte sich der Junge, als er die Jüngere so völlig verändert vor sich sitzen sah.

Sprachlos starrte diese ihn einfach nur an.

„Und? Was hältst du davon, Daisuke-kun?“

„Sie… sie sieht gut aus…“, kam es recht mechanisch von dem Jungen.

Misaki versetzte diese Aussage einen leichten Stich. So würde sie Daisuke also gefallen? Langsam stand Misaki von ihrem Platz auf, zupfte leicht ihren Rock zu Recht und rang sich zu einem Lächeln durch.

„Yoko-chan. Es ist langsam spät und ich muss noch für Morgen was vorbereiten. Tut mir leid.“

Flüchtig verbeugte sich Misaki vor den beiden und huschte schließlich schnell an Daisuke vorbei durch den Türrahmen. Yoko brachte sie noch zur Tür und Misaki beeilte sich die Wohnung zu verlassen. Verwirrt über diese Flucht stand das Pärchen im Flur und starrte auf die Geschlossene Haustüre.

„Yoko?“

Die Angesprochene drehte sich zu ihrem Freund um.

„Warst du das? Hast du ihr gesagt, sie soll das anziehen?“, erkundigte er sich, doch sein Blick zeigte, dass er die Antwort schon wusste und missbilligte.

„Sie war einverstanden und du fandest es doch auch hübsch. Ich wollte ihr nur zeigen, was sie aus sich machen kann“, rechtfertigte Yoko sich gleich.

„Ja, aber…“

Daisuke seufzte resigniert. Er konnte Yoko eigentlich nichts vorwerfen, weil sie Misaki nicht so kannte wie er. Yoko war nun aber neugierig was er meinte.

„Was aber?“

„Nun… es hat schon seine Gründe, wieso Misaki-chan so aussieht, wie sie aussieht. Das muss man doch nicht ändern.“

„Aber so würde ihr viel mehr Aufmerksamkeit geschenkt.“

„Dafür ist sie aber nicht der Typ.“

Yoko hatte noch so einigen Protest auf Lager, aber dabei fiel ihr selbst auf, dass sie dabei mehr ihren als Misakis Standpunkt vertrat. Sie hatte sich gar nicht wirklich dabei an Misaki gedacht.

„Sie hätte was sagen können“, murmelte Yoko Schuldbewusst.

„So ist sie nicht. Sie hat die gute Absicht dahinter gemerkt“, erklärte Daisuke ihr sanft.

Yoko ließ daraufhin einen frustrierten Seufzer los.

„Du bist gemein Daisuke.“

„Bitte?!“

Der Junge sah seine Freundin schockiert an. Was hatte er denn jetzt verbrochen, dass sie so etwas sagte? Einen Moment wartete er auf eine Reaktion ihrerseits, aber schnell merkte er, dass diese nicht kommen würde.

„Ach Yoko.“

Er trat einen Schritt vor und nahm sie liebevoll in den Arm.

„Kein Grund nun ein schlechtes Gewissen zu haben. Du konntest das nicht wissen. Ihr kennt euch ja noch nicht so lange.“

Einen Moment blieb Yoko noch regungslos stehen, bis sie schließlich auch die Arme um den brünetten Jungen schlang und hoffnungsvoll zu ihm aussah.

„Glaubst du, sie wird noch mit mir reden.“

„Bestimmt.“

„Danke, Daisuke.“

Sie überbrückte schließlich die letzte Distanz und küsste Daisuke sanft.
 

Zum selben Zeitpunkt war Misaki gerade bei sich zu Hause angekommen. Sie stellte sich im Bad vor dem Spiegel und betrachtete sich darin. Daisuke hatte gesagt, dass sie so gut aussehen würde. Sie selber fand es ja auch sehr schick, doch...

„Ich bin das einfach nicht“, sprach sie zu sich selbst.

Die Braunhaarige entfernte die Haarklammern und wusch die Schminke aus ihrem Gesicht. Mit offenen Haaren betrachtete sie sich noch einmal im Spiegel. So kannte sie sich und so fühlte sie sich viel wohler. Doch die Worte von Daisuke blieben ihr im Bewusstsein und so dachte sie noch den ganzen Abend darüber nach.
 

Als sie am nächsten Morgen wieder vor dem Spiegel stand hatte sie die Ereignisse des Vortages immer noch nicht verdaut. Auf dem Waschbeckenrand lagen noch die Haarklammern und mit einem unwohlen Gefühl im Bauch begann sie den Pony wieder so zu stecken, wie Mitsu es ihr gezeigt hatte.

Es sah hübsch aus, aber irgendwie fühlte sie sich dabei blöd. Länger hatte sie jedoch keine Zeit mehr um darüber nachzudenken, denn sie musste sich langsam beeilen um nicht zu spät zum Unterricht zu kommen.

Zu ihrem Nachteil hatte sie in der ersten Stunde Mathe, wo sie neben Daisuke saß. Als sie die Klasse betrat hatte sie immer noch dieses flaue Gefühl im Magen, versuchte aber es zu ignorieren. Sie ging zu ihrem Platz und sah zu Daisuke rüber.

„Guten Morgen“; grüßte sie ihn mit einem Lächeln.

Daisuke war schon total in die Mathe-Formeln vertieft als er einmal aufschaute um Misaki ebenfalls zu grüßen. Dies blieb ihm aber im Halse stecken, als er das Mädchen einmal genauer betrachtete. Etwas verunsichert von seiner Reaktion ließ sie sich nicht beirren. Schnell hatte sie ein Blatt aus ihrer Tasche gefischt und aus sein Pult gelegt.

„Was ist das?“, erkundigte sich Daisuke etwas nebensächlich.

„Eine Formelsammlung. Ich dachte, du könntest sie so langsam mal brauchen.“

„Oh… danke.“

Es klang nicht wirklich dankbar, was aber einzig damit zusammen hing, dass Daisuke sich gerade eigentlich gar nicht darauf konzentrieren konnte. Misaki wollte es sich erst verkneifen, aber schließlich fragte sie doch nach, da er sich nicht einzukriegen schein.

„Schaust du so, wegen der Haarspangen?“

„Äh… ja.“, erwiderte er knapp.

Erst jetzt realisierte Daisuke, wie er Misaki anstarrte und wurde leicht rot. Die Jüngere fand das doch etwas amüsant, was Daisuke etwas anders zu sehen schien. Mit einer schnellen Handbewegung hatte er die Klammer aus ihrem Haar entwendet.

„Ey!“, protestierte Misaki nicht ganz so energisch, wie sie eigentlich wollte.

„Lass deine Haare so.“

Verwirrt blickte sie den Braunhaarigen an.

„Klar stand dir die Steckfrisur und alles, aber du fühlst dich damit doch nicht wohl. Also lass es“, grummelte er.

Immer noch sprachlos, sah Misaki den Jungen an. Verlegen kämmte sie sich den Pony etwas zur Seite.

„Danke“, murmelte sie so, dass Daisuke sie nicht einmal verstand.

Wiederholen tat sie es nicht und schüttelte nur leicht den Kopf.

„Schon gut“, lachte sie und setzte sich auf ihren Platz.

Misaki hatte nun alles, was gestern gewesen war, vollkommen vergessen. Daisuke hatte wieder gut gemacht, was er gesagt hatte und Misaki war erleichtert. Die Lehrerin traf dann auch in der Klasse ein und mit dem Schellen zum Unterricht teilte sie den angekündigten Mathe-Test aus. Daisuke warf einen dankenden Blick zu seiner Sandkastenfreundin und diese erwiderte den Blick mit einem Lächeln. Zum Stundenende verließen die Beiden zusammen den Klassenraum und Daisuke musste seiner Dankbarkeit noch einmal Ausdruckverleihen.

„Du hast mir das Leben gerettet, Misaki-chan“

„Für einen Schüler mit Stipendiat sollte eine solche Formelsammlung eigentlich etwas ganz normales sein“, stichelte die Braunhaarige.

„Eigentlich schon“, lenkte Daisuke ein.

Beide lachten ein wenig.

„Nun ja,… Ich muss jetzt zum Technikunterricht. Bis dann“, verabschiedete Daisuke sich und auch Misaki machte sich auf den Weg zum Hauswirtschaftsunterricht.
 

Im Fachraum angekommen, entdeckte Misaki Aiko und setzte sich zu ihr. Diese sah ihrer Freundin gleich an, dass es ihr ziemlich gut ging und fragte nach.

„Zaiki meinte also, er würde dich so mögen wie du bist? Das ist doch gut. Ich meine, wenn ihr euch schon so lange kennt, dann muss da doch mehr sein.“

„Red keinen Unsinn, Aiko-chan. Daisuke-kun und ich… wir sind nur Sandkastenfreunde und mehr nicht.“

„Aber…“

Egal was Aiko vorbrachte, Misaki beharrte darauf, dass sie und Daisuke einfach nur Freunde waren.

„Aua!“

Wütend warf Aiko den Stoff auf den Tisch, den sie bis eben noch in der Hand hielt und verschreckte damit ihre beste Freundin. Grummelnd starrte die Blonde vor sich hin.

„Nähen… ist nicht so dein Ding, was?“

„Na und“, murrte Aiko vor sich hin.

Schmunzelnd nahm Misaki sich den Stoff und nähte das angefangene Werk für die Blonde weiter, bis es schließlich so gut wie fertig war.

„Bitteschön. Der Rest ist ein Klacks“, sagte die Braunhaarige und reichte ihrer Freundin das fast fertige Kleidungsstück. Aiko saß noch einen Augenblick beleidigt dar. Ihr Blick wanderte von dem Stoff und Misaki immer hin und her, bis sie schließlich andeutend lächelte.

„Danke“, nuschelte sie und begann schließlich den letzten Rest fertig zu nähen.

Kurz darauf schellte es zum Stundenende und während Misaki ihre Sachen zusammen packte, kam Yoko auf sie zu.

„Misaki-chan?“

Die Angesprochene sah zu ihr auf. Ihr Blick war leicht verwirrt aber neugierig. Yoko nahm dies als gutes Zeichen auf.

„Hast du die Pause vielleicht Zeit?“

„Öh… ja klar.“
 

Zusammen schlenderten die Beiden über den Hof des Campus’. Es blieb eine Weile Still, was Misaki nicht ganz verstand.

„Ist was Yoko-chan?“

„Nun ja. Ich wollte mich für gestern entschuldigen. Ich war wohl übers Ziel hinausgeschossen“, rückte sie schließlich mit der Sprache raus.

„Ach was. War doch okay. War cool mal schick gemacht zu werden.“

Das strahlende Lächeln von der Brünetten erleichterte Yoko doch sehr.

Daisuke hatte wohl recht. Sie ist nicht böse.

„Danke. Ich wollte dich nicht verändern, falls du das denken solltest.“

Die Braunhaarige schüttelte wild mit dem Kopf.

„I wo. Hab ich nicht.“

„Dann bin ich erleichtert. Weißt du, Daisuke hat mir gestern deshalb eine Standpauke gehalten.“

„Was ein Blödsinn“, murrte Misaki.

Peinlich berührt sah sie zu Boden. Insgeheim freute sie dies, aber es tat ihr Yoko gegenüber auch leid.

„Na ja. Was er gesagt hat, war gar nicht so falsch und es hat mir doch gezeigt, dass er dich sehr gern hat.“

Die Kleinere bekam einen Schock. Aiko sagte das zwar auch, aber nur um sie zu ermutigen, weil sie über ihre Gefühle Bescheid wusste. Aber Yoko? Sie war doch mit Daisuke zusammen und sagte dann so etwas zu ihr.

„Ich bin mir sicher, er schätzt dich sehr als Freundin und deshalb wollte ich mich auch mit dir anfreunden. Ich weiß… eine ziemlich bescheuerte Grund, sich mit jemanden anzufreunden, aber ich dachte halt, wenn Daisuke dich so mag, kannst du wahrscheinlich kein so schlechter Mensch.“

Misaki war schon lange stehen geblieben und Yoko war zwei, drei Schritte weitergegangen und drehte sich nun zu der 15jährigen um.

„Und falsch gelegen habe ich damit nicht. Du bist ein sehr liebes Mädchen mit vielen guten Eigenschaften. Deshalb… deshalb würde ich gerne mit dir befreundet sein. Nicht nur weil Daisuke dich mag, sondern weil ich dich auch mag.“

Sprachlos starrte Misaki ihre Mitschülerin an. Diese erwiderte ihren Blick nur mit einem freundlichen Lächeln. „

Na… natürlich können wir Freundinnen sein“, antwortete Misaki etwas später.

Yoko verlor jegliche Anspannung, die sich in ihr aufgebaut hatte und strahlte übers ganze Gesicht. Sie freute sich riesig.

„Sag mal Misaki-chan. Du liest doch gerne, oder?“, rutschte es gleich aus der Blauhaarigen raus.

„Hä? Äh… ja, aber wie kommst du darauf?“

„Daisuke hat mir erzählt, dass du viel in der Schulbibliothek bist. Was liest du denn am liebsten? Ich habe ein großes Bücherregal im Schlafzimmer. Vielleicht ist da ja ein Buch dabei, was du magst.“

Das alles sprudelte in einem Tempo aus Yoko heraus, bei dem Misaki kaum noch mitkam.

Aber sie fand eine Antwort: „Ich lese am liebsten die Legende über die fünf Elemente. Kennst du die?“

Yoko nickte.

„Meine Eltern haben einen Schrein. Sie können sehr abergläubisch sein, deshalb kenn ich wirklich so gut wie jede Legende. Wenn du so was gerne liest, habe ich, glaube ich, auch ein Buch über Legenden in meinem Zimmer.“

„Echt?“, kam es von Misaki.

„Wenn du magst, leihe ich es dir. Komm heute nach dem Unterricht mit zu mir, um es abzuholen, okay?“

Wie wild nickte die Kleinere der beiden Mädchen und schließlich schellte es zum Pausenende.
 

Der restliche Unterricht für diesen Tag verging für Misaki wie im Fluge. Sie freute sich so sehr auf das Buch von Yoko, dass ihr alles andere gleich war.

„Yoko-chan.“

Misaki lief der Blauhaarigen entgegen. Zusammen machten sie sich auf den Weg zu Yokos Wohnung. Yoko steuerte direkt ins Schlafzimmer und durchsuchte dort ihr Bücherregal.

„Es muss hier irgendwo sein.“

„Kann ich helfen?“

„Such bitte nach einem roten Buchrücken.“

Nun standen sie schon zu zweit vor dem hohen Regal und suchten dieses Buch.

„Es ist weg… oh nein! Es darf nicht weg sein! Wenn meine Eltern das erfahren, lynchen sie mich!“

Yoko klang sehr verzweifelt und Misaki überlegte nun kurz.

„Hast du das Buch vielleicht jemanden ausgeliehen?“

„Hä?“

„Na ja… vielleicht hast du es ja vor mir schon jemanden ausgeliehen.“

Kurz blieb es stumm bis Yoko wieder ihre Stimme erhob: „Ich bin mir sicher, dass du mit deiner Vermutung falsch liegst, aber ich glaube, ich weiß, wo das Buch ist. Komm mit!“

Sie griff nach der Hand der Kleineren und ging zur Tür hinaus. Zusammen gingen sie nun über die Flure des Mädchenwohnheimes rüber zu dem der Jungs.

„Was wollen wir den hier, Yoko-chan?“

„Mein Buch abholen“, antwortete die Blauhaarige knapp.

Sie blieben schließlich stehen und Yoko klopfte an eine der vielen Türen. Auf machte ihr ein braunhaariger Junge, den beide gut kannten.

„Yoko-chan? Misaki-chan? Was gibt es?“, fragte Daisuke etwas verwirrt.

Die Größere der beiden Mädchen drängelte sich an Daisuke vorbei und antwortete beim hindurchgehen: „Ich suche ein Buch von mir.“

Daisuke sah Misaki an und beide zuckten mit den Schultern.

„Komm doch auch rein“, bat der Braunhaarige seine Sandkastenfreundin.

Mit ziemlich starkem Herzklopfen kam Misaki dem Wunsch des Älteren nach. Neugierig sah sie sich alles genau an. Es war alles sehr schlicht gehalten, doch schmückten die Räume viele Drachenstatuen.

„Magst du Drachen?“, fragte Misaki verblüfft.

„Joa… ich find sie faszinierend“, entgegnete der Braunhaarige.

„Sind die Teile nicht teuer?“

„Wenn man seit der Mittelschule Zeitungen austrägt und das Geld spart, kann man sich so was schon leisten.“

„Okay.“

„Daisuke-kun! Hilf mir mal“, rief Yoko aus dem Schlafzimmer des Jungen.

„Was sucht du denn Yoko-chan?“

Zusammen mit Misaki ging der Junge in seinen Privatraum und vor den beiden erstreckte sich eine lange Bücherregalfront. Der Braunhaarigen stand der Mund offen.

„Hast du überhaupt Schränke für deine Klamotten?!“

„Klar.“

Der Junge zeigte auf einen einzelnen Schrank der an der Wand gegenüber neben dem Fenster stand.

„Du hast ja schon früher viel gelesen, aber das ist langsam zu viel des Guten. Was liest du denn da überhaupt alles?“

Die erschreckende Tatsache, dass Daisuke eine solche Ansammlung von Büchern hatte, ließ Misaki ganz schnell vergessen, wo sie gerade war.

„Das ist irre, ’ne Misaki-chan? Er hat echt alles. Geordnet nach Themen und Alphabet. Hier sind auch viele Fantasybücher. Wenn du Legenden schon interessant findest dann sind die sicher auch was für dich.“

„Ich lese gerne Fantasybücher“, entgegnete die Braunhaarige ihrer Freundin.

„Wenn das so ist, kannst du ruhig öfter vorbeikommen“, sagte Daisuke.

„Öh… danke.“

Wieder bemerkte Misaki, wie ihr das Blut in den Kopf rauschte und sie hielt ihr Haupt geneigt.

„Sorry, ihr beiden, aber könntet ihr mir mal bitte suchen helfen! Das ist kein Zuckerschlecken hier ein Buch zu finden“, jammerte Yoko vor sich hin.

„Yoko-chan. Bleib mal ganz ruhig. Was für ein Buch suchst du denn?“

„Ein Buch über Legenden. Der Einband ist rot“, antwortete Misaki die schneller gewesen war und Yoko nickte nur zustimmend.

„Warum sagt ihr das denn nicht gleich.“

Daisuke strich über die Buchrücken, die das Regal präsentierte und fand schließlich, wonach die Mädchen gesucht hatten. Überglücklich riss Yoko dem Jungen das Buch aus der Hand und drückte es fest an sich.

„Mein Leben ist gerettet.“

Misaki und Daisuke begannen zu schmunzeln.

„Darf ich sehen?“, fragte Misaki die Blauhaarige schließlich.

Diese reichte ihr nickend das Buch. Sofort begann Misaki in dem Buch zu schmökern und Daisuke und Yoko redeten derweil.

„Warum hast du mein Buch hier?“

„Weil du es mir vielleicht ausgeliehen hast?“

„Ich verleihe das Buch nicht an jeden X-Beliebigen.“

„Als dein Freund würde ich es schätzen nicht zu jeden X-Beliebigen zu gehören. Glaubst du ich hab’s dir geklaut?“

„Ach Quatsch.“

„Du bist manchmal echt zerstreut.“
 

Misaki hatte sich derweil, ohne aus dem Buch aufzusehen, in Richtung Wohnstube begeben und setzte sich dort an einen niedrigen Tisch. Die beiden Anderen folgten ihr nun und setzten sich ebenfalls.

„Und? Schon was Interessantes gefunden?“, fragte Yoko lächelnd.

„Das ist alles in allem sehr interessant, aber gibt es hier drin auch etwas zu den fünf Elementen?“, wollte Misaki wissen.

Daisuke und Yoko setzten sich zu Misaki auf den Boden vor den Tisch. Daisuke zog das Buch ein wenig zu sich und blätterte herum.

„Ich hatte da so was gelesen“, murmelte er und blieb schließlich auf einer Seite stehen.

„Ist es das, was du gesucht hast, Misaki-chan?“

Das braunhaarige Mädchen nickte zufrieden. Nun zog Yoko das Buch ein wenig zu sich und überflog den ihr vorliegenden Text.

„Ach das…“, gab sie schließlich nur von sich, was dazu führte, dass Misaki sie sofort neugierig anstarrte.

„Was meinst du?“

„Nun ja… es geht hier nicht wirklich so um die fünf Elemente, wie du dir wahrscheinlich erhofft hattest.“

„Erzähl einfach.“

„Also… du kennst ja die Sage mit dem Krieg zwischen Gott und Teufel und das die fünf Elemente auf der Erde verschwanden, oder?“

Misaki nickte eifrig. Darum ging es schließlich in ihrem Buch.

„Gut. In diesem Teil geht es darum, dass der Teufel und Gott nun auf der Erde weiter nach den Elementen suchen. Zumindest nach der Macht, die ihnen innewohnten. Diese hat sich nämlich in den einzelnen Menschen eingenistet, die ein reines und starkes Herz besaßen. Irgendwann, wenn die Zeit gekommen war, sollten diese Menschen die Kräfte der fünf Elemente beherrschen“, erzählte Yoko.

Misaki hatte ihrer Erzählung aufmerksam zugehört. Nun saß sie da, wie eine Statue starrte sie ihre Freundin an. Das, was Yoko erzählt hatte, ließ Misaki daran denken, was ihr in letzter Zeit widerfahren war.

„Was glaubst du, Yoko-chan. Was sollten die tun, die die Gabe eines Elements beherrschen?“

Daisuke und Yoko schauten Misaki etwas verwirrt an, bis die Blauhaarige schließlich antwortete: „Ähm,… vielleicht versuchen mehr über das Ganze herauszufinden. Worum es genau geht und so. Was meinst du dazu, Daisuke-kun?“

Dieser nickte nur sachte und meinte dann: „Es muss ja einen Grund geben, dass die fünf Elemente sich nicht einmal Gott angeschlossen haben.“

Es wurde still im Raum, bis sowohl Yoko als auch Daisuke anfingen zu lachen.

„Wir reden ja so, als wäre diese Sage Realität“, sprudelte es aus Yoko heraus.

Misaki aber war gar nicht zum Lachen zumute gewesen.

„Ähm… ich muss gehen. Aiko-chan wartet auf mich.“

Mit diesen Worten verabschiedete sich Misaki und huschte zur Tür hinaus.
 

Das Buch fest an sich gedrückt, schlenderte Misaki über den Flur zu ihrem Zimmer. Sie achtete gar nicht richtig auf den Weg, sondern war in Gedanken. So lief sie auch einfach an Aiko vorbei, die neben ihrer Haustür stand und auf sie zu warten schien. „Hallo?“ Aber Misaki reagierte immer noch nicht auf sie. Total neben sich stehend schloss sie die Tür auf. Aiko hämmerte nun kräftig gegen die Wand und schon hatte sie Misakis ungeteilte Aufmerksamkeit.

„Ist was?“, fragte sie verschüchtert.

„Nein. Ich wollte nur mal fragen, wie’s dir so geht.“

„Äh… ganz okay.“

„Dann is ja alles klar.“
 

Kapitel 6- Ende



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  shinea08
2008-07-21T14:55:42+00:00 21.07.2008 16:55
Hi.
Also ich sag nur Daisuke und Yoko sind ein bisschen fies, da Mizuki ja mitten drin steckt.(Also in dieser Legende)
sonst ist es sehr gut.
Ich freu mich auf's nächste Kapitel^^


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