Die Rose
Train saß alleine auf seinen Bett und seufzte. Mit einem leicht traurigen Blick sah er zum Fenster. Hier musste es doch einen Ausweg geben. Aber nein... Es war besser bewacht als Askaban. Eine weiße Katze saß auf dem Fenstersims und maunzte rum, dennoch schenkte Train ihr keine Beachtung, da es an der Tür klopfte.
Ohne auf seine Antwort zu warten stieß Kyoko die Tür auf. Auch sie hatte sich verändert. Mittlerweile zog sie ein Punker-Dasein mit bunt gefärbten Haaren vor. Im Schlepptau hatte sie Leon der an ihrem Arm hang. Seit dem Fluch war er kein einziges Mal von ihrer Seite gewichen, außer vielleicht wenn einer zum Klo musste. Das ganze fand Kyoko wiederum mehr als nervig und versuchte immer wieder ihn loszuwerden. Sie sah genervt zu Train der sie verwundert musterte. "Hey Black Cat... Creed will das du essen kommst. Du sollst das Zeug im Schrank anziehen sonst gibt es keine Milch." Sie setze kurz ab und sah genervt zu Leon. "UND DU LEON!!! Verzieh dich endlich!!" "Ja aber Kyoko-chan...", Leon kamen fast die tränen als er das hörte. Sie seufzte dagegen nur und ging winkend aus dem Zimmer. Leon dagegen schniefte kurz und lief ihr sofort wieder nach. Langsam glaubte der ehemals so große Black Cat, dass er der einzig normale hier sei. Im tiefsten war sein sehnlichster Wunsch, dass es bloß nicht Ansteckend sei. Er schüttelte mit dem Kopf und ging zum Schrank, um zu überprüfen welche Klamotten, Creed für ihn ausgesucht hatte.
Es kam wie es kommen musste. Train nahm einen...seinen...schwarzen Mantel mit passender Hose und Hemd aus dem Schrank. Warum wunderte ihn das nicht? Ausgerechnet die Sachen, die Creed so an ihm geliebt hatte. Eigentlich hatte er sich geschworen nach seinem Austritt von Kronos den Fetzen nicht mehr anzuziehen. Aber nun hieß es, entweder Hungern oder seinen Eitel besiegen. Man hörte nur noch ein knurren das definitiv nicht von der weißen Katze auf dem Bett kam.
Also hatte doch der Hunger gesiegt und er zog sich um. Es war schon ein seltsames Gefühl wieder in den alten Sachen zustecken, meinte Train als er sich musternd im Spiegel begutachtete. Aber was soll’s...Wer Hunger hat muss essen. Mit diesem Hintergedanken verließ er sein Zimmer und machte sich auf die Suche nach Creed und dem Essen, dass er dank seiner Nase und dem lauten Gesinge von Chardin und dem Doktor leicht fand.
Lächelnd sah Creed zu ihm rüber, der schon am wohlgedeckten Tisch saß. "Setz dich doch neben mich Schatzi ^.^"
Er sah Creed böse an. Zwar setzte er sich an den Tisch aber gewiss würde er nicht neben dem Mörder seiner Geliebten sitzen. So setzte er sich ihm gegenüber, was ja eigentlich fast das gleiche wäre wenn der Tisch nicht 5 Meter lang gewesen wäre.
"Du enttäuscht mich wirklich Traini...ich gebe mir solche mühe dir alles recht zu machen, aber du blockst ab. Wir sind doch Freunde." "Ich korrigiere dich nur ungern Arschgesicht...wir waren Freunde. Und das bist du selber schuld, da du Saya auf dem gewissen hast. Ich hasse dich."
Train sah zu der Milch vor ihm. Mit Desinteresse an Creed trank er einfach die Milch und hoffte, dass er bald wieder auf sein Zimmer konnte.
Der ihm gegenüber seufzte laut. "ich versteh einfach nicht was du an dieser HEXE fandest. Sie hätte fast mein Schloß verseucht. Stell dir mal die kosten für die Reinigung vor. Ich habe definitiv richtig gehandelt." "Halt die Klappe...", brachte ihm Train entgegen. Langsam reichte es ihm. "Ich bin satt." Er stand auf und nahm sich zwei Flaschen Milch mit auf sein Zimmer, wo er sich einschloss.
Creed sah ihm traurigen Blickes nach. "A...a...aber Traini-chan?" Es half alles nichts. Er versuchte nett zu sein aber so würde Train ihn niemals küssen. Creed stand seufzend auf und ging in seinen Rosengarten. Er musste einfach einen Weg fingen um seine Apostel zu retten.
Währenddessen machte Train in seinem Zimmer Terror. Seine ganzen Klamotten waren weg. Das Einzigste was ihm noch blieb war sein Mantel und sein Revolver. Es reichte ihm langsam. Leise schloß er die Tür auf und schlich aus dem Zimmer. Immerhin war er ja Black Cat und somit ein Meister im schleichen, wenn da nicht ein kreischender Shiki an ihm vorbeigelaufen wäre und Train ruckartig zur Seite sprang und sich abrollte. Wie durch ein wunder hatte Shiki ihn gar nicht bemerkt sondern nur die kriechenden Würmer im Sinn die 'hinter ihm' her waren. Train richtete sich auf und sah sich um. Jetzt war er doch aus versehen glatt im Westflügel gelandet. Creeds Worte hallten durch seinen Kopf. Er sollte doch unter keinen Umständen in den Westflügel des Schlosses kommen. Tja das war für ihn ja kein Umstand sondern reiner Zufall. Also jetzt siegte die Neugierde der Katze und er ging langsam den Gang des düsteren Flures entlang. Train entdeckte allerhand Bilder an der Wand und einige Beschreibungen dieser gehören wirklich nicht hier her. Nur ein Bild stach heraus. Vor diesem blieb er stehen. "Eh? Eine weiße Katze??" Er schüttelte verwirrt mit dem Kopf und ging zu einer Tür am ende des Ganges.
Mit einem harten Ruck stieß er die Tür auf und trat ins Zimmer. Alleine wegen der vielen Bilder von Train war es nicht schwer zu erkennen wessen Zimmer dieses war. Schon interessant zu sehen wie der Feind lebt. Langsam ging er weiter und sah sich alles an. Da fiel sein Blick auf einmal auf eine magisch schwebende Rose unter einem Glas. "Eh? Geht der Typ jetzt unter die Hobby Zauberer?" Die Neugierde siegte und er näherte sich dem Glas, das er von allen Seiten musterte. Zögerlich nahm er das Glas von der Rose die wieder ein Blatt verlor. Man konnte mittlerweile gut erkennen dass bis Ende des Fluches nicht mehr viel Zeit war.
"Ich habe dir doch verboten hier her zu kommen!...Aber ich kann dir ja nicht böse sein...." sagte Creed der plötzlich hinter ihm stand. Train drehte sich zu ihm um und sah ihn mit großen Augen an. "Wie jetzt?? Oó Hab ich nicht gegen deine Anordnung verstoßen?" "Schon...aber ich kann dir ja nicht böse sein!^.^" meinte er wiederholend.
Er nahm Train das Glas ab und stellte es wieder auf die Rose zurück.
"Ja aber ...Was soll der Mist mit der David Copperfield Rose?" Der 'magische Hobbybotaniker' winkte ab "Ach nicht so wichtig, zerbrich dir nicht dein schönes Köpfchen darüber!^^ Lass uns lieben einen trinken gehen!" Er legte einen Arm um 'sein Kätzchen' und führte ihn aus dem Zimmer.
