Zum Inhalt der Seite

Chrysalis Soul

Oder: Was passiert, wenn sich vier Verzweifelte begegnen... [NEUES KAPPI IS DA! http://animexx.onlinewelten.com/weblog/benutzer.php?weblog=166198#eintrag321219]
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Flow, Fly 'n Fall

-"Fürchtet euch nicht vor denen, die nur den Körper, aber nicht die Seele töten können."-

(Bibelzitat)
 

~~
 

Tiefste Nacht.

Der Teufel mochte wissen, wann genau.

Über der Großstadt Kingstonville hing eine dünne Mondsichel an einem tief samtblauen, wolkenlosen Himmel, an dem die Sterne in der Nacht funkelten wie ein Handwurf silbener Knöpfe, und tauchte das ganze Reichenviertel in bleiches Licht.

Es war affenkalt draußen. Würde wohl bald wieder Schnee geben. Logisch, immerhin war es Mitte Dezember.

Im Inneren des großzügig bemessenen Hauses Nummer fünf war alles totenstill.

Das einzige richtige Geräusch, das man hörte, war das Ticken der alten viktorianischen Standuhr im Wohnzimmer.

Gleichmäßig schwang ihr gusseisernes, reich verziertes Pendel hin und wieder her. Tick. Tack. Tick. Tack.

Doch wenn sich ein etwaiger Zuschauer der nächtlichen Szene nicht nur mit diesem Bild des häuslichen Friedens zufriedengegeben hätte, so hätte er vielleicht mit der Zeit auch das monotone Geplapper und Gedudel des Breitwand-Fernsehers in ebenjenem Wohnzimmer wahrgenommen.

Die kostspielige Apparatur warf flimmernde Schatten in den exklusiv im Viktoria-Stil eingerichteten Raum, und somit auch auf die mächtige, schwarze Gestalt, die regungslos in dem schwarzen, üppig gepolsterten Fernsehsessel saß. Besser gesagt lag sie mehr darauf, als dass er auf ihm saß. Noch besser gesagt: sie schlief.

Auf dem gläsernen Beistelltischchen neben dem Sessel stand ein Glas nebst einer langhalsigen Flasche, noch mit Bodensatz der begehrten Weinmarke Baron de Rothschild, Jahrgang fünfundsechzig.

In der Glotze lief gerade eine sterbenslangweilige Reportage über die Herstellung von öffentlichen Mülleimern.

Irgendso ein Heini, der auf beunruhigende Weise selbst einem Mülleimer ähnelte, wurde interviewt. Man merkte, dass er sowas selten mitgemacht hatte.

"Hm, ähh, ja also-- zuerst schmelzen wir, äh, das P-plastik ein, das recycelte mein ich, und, äh-- dann gießen wir es halt in die Formen da rein- ehm, ähhh-... und warten dann eben. Äh-- super-umweltfreundlich u-und garantiert frei von, äh- Schadstoffen! Ehm, und zum Schluss machen wir noch--"

Drrrrrr. Drrrrrrr. Drrrrrrrrrrrrrrrr.

Der äußerst lückenhafte Vortrag des bemitleidenswerten Kerls, der mehr aus Ähm und Hm als aus zusammenhängenden Worten bestand, wurde subito durch das metallische Schrillen der schnurlosen Telefonanlage im hinteren Teil des Wohnzimmers unterbrochen. In regelmäßigen Abständen plärrte monoton die Glocke.

Es dauerte allerdings seine Zeit, bis in das schwarze, schlaff über dem Fernsehsessel hängende Etwas, das tagsüber als Kurogane bekannt war, so etwas wie ein Funke Leben zurückkehrte.

Unter einer Reihe undefinierbarer Geräusche, teils Knurren, teils Stöhnen, teils Ächzen, erwachte der schwarzhaarige Riese aus dem Koma und hob nur sehr mühsam den Kopf, da es darin summte wie in einem Wespennest.

In seinem sonnengebräunten Stiernacken knirschte und knackte es, als würde ein unsichtbarer Jemand versuchen, ihm von hinten das Genick zu brechen, als er sich endlich endgültig aufrichtete und sich unter schmerzverzerrter Miene die Schläfen massierte.

Dabei erging er sich innerlich in Flüchen, das hatte ihm schon immer geholfen, Schmerzen aller Art zu bezwingen.

Verflucht, wie das wehtat! Was war in den letzten drei Stunden überhaupt passiert?

Der Blick des Schwarzen fiel auf die Flimmerkiste, auf deren Mattscheibe gerade eine Fließband-Prozession von öffentlichen Mülleimern zu sehen war, und ihm wurden auf unangenehm unterschwellige Weise drei Dinge klar. Erstens: das Telefon klingelte. Zweitens: er war vor dem Fernseher eingeschlafen. Und drittens: das war seine letzte Flasche Baron de Rothschild gewesen!

Über das Erste dachte er erstmal gar nicht nach, denn er wusste jetzt schon, wer dran war, sondern machte sich pro primo ausführlich Gedanken über das Zweite und vor allem das Dritte.

Verdammt noch eins, wo sollte er nur neuen Rothschild herkriegen?

Der Laden, in dem er gerade diese letzte Flasche gekauft hatte, war seit zwei Wochen den Bach runter und sein Besitzer tot. Leukämie.

Wieso musste sich dieser bescheuerte Virus immer genau die aussuchen, die halbwegs wichtig waren?

Er würde wochenlang suchen müssen, um einen mindestens ebenso guten Weinladen in Kingstonville zu finden.

Und überhaupt- was war in letzter Zeit bloß mit ihm los, dass er einfach so vor dem Fernseher einschlief?

Mühsam versuchte der Schwarzhaarige, sich an die letzten Stunden zu erinnern, was ihm wegen des lästigen Telefonklingelns allerdings nicht so recht gelingen wollte.

Er stieß einen gotteslästerlichen Fluch aus und überredete sich endlich, den Hörer abzunehmen.

"Am Apparat."

"Ich bin's, alter Freund."

Der Riese ächzte genervt. Die Nacht war auf jeden Fall schonmal im Arsch, wenn er anrief.

"O'Connor, verdammte Käsesocke! Dreckskerl! Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du mich nicht alter Freund nennen sollst, häh?!"

"Nun sei doch um Gotteswillen nicht so freundlich, Kurogane, mir wird schon schlecht", war die trockene Antwort,

"Ich rufe immerhin aus Gründen an, die dich interessieren."

"Das behauptest du jedes Mal."

"Okay, ich gebe zu, die Sache mit Tom und dem Gemüsebeet war wirklich etwas hergeholt. Aber dieses Mal ist es wichtig."

Kurogane stieß ein kehliges Knurren aus, das jedem Kingkong Respekt beigebracht hätte.

"Ich warne dich, du Hirnschwacher, noch so ein Himmelsfahrtskommando, und ich werde dich--"

"Ist ja gut, beruhige dich doch. Es geht um die Sache von gestern. Ich soll dir Lob von der ganzen Zentrale bestellen."

"Das ist ja nett. Ich kotze gleich. Und sonst?"

"Zwei Sachen. Die Polizei hat Wind gekriegt und den Tatort gesichert. Ich hoffe, du hast das sauber über die Bühne gebracht."

"Wie immer. Das reicht hoffentlich als Erklärung?"

Seinem Gesprächspartner war die Erleichterung deutlich anzuhören.

"Hervorragend, wirklich ganz hervorragend. Dann brauche ich mir ja keine Sorgen mehr zu machen. Das Honorar kommt auf dem üblichen Wege. Übrigens, wie war der Termin bei dem Psychotherapeuten, den ich dir besorgt habe?"

"Zum Kotzen. Ich hab dir schon tausendmal gesagt, hör auf, ständig mit solchem Scheiß zu kommen. Ich bin nicht Hannibal Lecter."

"Ach ja? Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Und wenn wir schon bei dem sind, was du als "Scheiß" bezeichnest- Sachiko ist vor zehn Minuten ganz aufgelöst bei mir reingeschneit. Was war denn bloß wieder los?"

Kurogane musste erst für zwei Sekunden überlegen, bevor ihm wieder einfiel, was sein Gesprächspartner meinte. Ach so, diese blöde Kuh, die am späten Nachmittag bei ihm geklingelt hatte, um ihn ein wenig zu "unterhalten". Er hatte ihr die Tür vor der Nase zugeknallt, mit der warmherzigen Empfehlung, sich ins Knie zu ficken.

Fast vergessen.

"O'Connor, wann kapierst du endlich, dass ich mir meinen privaten Umgang selbst aussuche?"

Ein entnervtes Seufzen drang an sein Ohr, was sich über die Telefonleitung anhörte wie ein verstärktes statisches Rauschen. Denen brannte wohl mal wieder der Schlips, weil sie dachten, er bekäme nicht genügend Abwechslung.

"Kurogane-- du bist der undankbarste Mensch, den ich kenne. Ich reiß mir den Arsch auf und besorge dir die besten Nutten der Stadt, und was machst du? Du schmeißt sie hochkant zur Tür raus!"

"Tut mir leid für deinen Arsch, aber mit wem ich in die Kiste springe, ist wohl meine eigene Entscheidung. Du wolltest doch noch etwas sagen", lenkte er schließlich von dem lästigen Thema ab.

"Stimmt. Ich habe einen neuen Job für dich. Diese Yamazawa hat noch mit einigen anderen Firmen sympathisiert, bevor du sie aufs Korn genommen hast. Wir haben schon ein paar ihrer Ansprechpartner der betreffenden Konzerne ausfindig gemacht."

"Wieviele?"

"Fünf."

"Und wieviel?"

"Zweihunderttausend pro Kopf."

Der Riese überlegte für ein paar Momente. Für ein paar Flaschen Baron de Rothschild würde es schonmal reichen.

"Na gut. Aber wehe, ihr vergesst zu zahlen."

"Schnauz mich nicht so an, natürlich zahlen wir. Du dürftest uns doch kennen. Ich schicke dir die Liste und die Daten der Vertreter über Fax. Für den ersten kann ich dir die nötige Info aber schon geben. Hast du die Abhörblockade angeschaltet?"

"Ich müsste blöd sein, wenn nicht."

"Sehr gut. Also, es handelt sich um einen Gewerkschaftsvorsitzenden namens Dimitry Navras. Endvierziger. Ziemlich mickrig geraten, mit Hornbrille und kurzen, grau melierten Haaren. Trägt fast immer 'n lausgraues Jackett. Und ich habe aus guten Quellen erfahren, dass er fast jeden Morgen am Johannesplatz seinen Kaffee trinkt. Meistens im "Jardin D'Hiver". Beschnupper ihn dir mal, es könnte sich lohnen."

"Ich bin kein Tier, O'Connor."

Sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung bezweifelte das. Wenn er mit seinem bewährtesten Auftragskiller Worte wechselte, hatte er das Gefühl, sich mit einem an die Kette gelegten Panther zu unterhalten- nun, das würde zumindest auf ein ähnliches Ergebnis hinauslaufen. Auf gar keins nämlich.

"Nun, das wär's soweit von meiner Seite. Mr. Pantoliano ist in allen Hinsichten sehr zufrieden mit dir."

"Geb ich 'n Scheiß drauf."

"Du tätest besser daran, mehr als einen Scheiß drauf zu geben. Übrigens, ich hab einen Vorschlag: ich habe im letzten Playboy-Magazin von einer Brandneuen im Edelgewerbe gelesen! Angelique! Ein absoluter Kracher, sag ich dir! Gertenschlanke Beine, und Titten bis nach Jericho! Was ist, soll ich sie dir mal probeweise bu--"

Klick.

Ohne ein weiteres Wort legte Kurogane auf und schmiss den Telefonhörer kurzerhand aufs Sofa.

Was für ein Arschloch. Offenbar war sein Auftraggeber der Meinung, dass Nutten alle Probleme lösen konnten. Dabei hatte er nichtmal welche. Er und Probleme? Da lachten ja die Hühner! Sein einziges Problem zurzeit war der Baron de Rothschild, aber das würde er schon geregelt kriegen.

Jetzt erstmal zu diesem Dimitry Navras.

Mit einem Stöhnen streckte sich der geschmeidige Auftragskiller von oben bis unten durch, sodass alle seine Knochen krachten und schaltete den Fernseher aus, in dem immer noch diese bekloppte Mülleimer-Reportage lief. Dann warf er einen Blick auf die Uhr.

Halb drei am Morgen. Um sieben begann für gewöhnliche Leute normalerweise ein durchschnittlicher Arbeitstag. Da würde sich schlafen kaum mehr lohnen. Erstmal einen Kaffee trinken und dann ein bisschen trainieren.

In wenigen Schritten durchmaß der schwarzhaarige Riese das dunkle Wohnzimmer. Sein kalt im hereinfallenden Mondlicht glänzendes Katana lehnte ruhig an der Wand neben dem Fenster.

Sein Kampfgefährte, der immer griffbereit an seinem Platz stand und auf ihn wartete. Ein Freund, der immer Zeit für ihn hatte. Ihm immer zuhörte, wenn er mal wieder Gott und die Welt verfluchte. Immer bei ihm war, wenn es brenzlig wurde. Nie an ihm herummäkelte, ihn in Ruhe ließ und dennoch da war.

Sein Freund.

Mit geschlossenen Augen nahm Kurogane das Katana mit fast schon zärtlichen Fingern am Heft.

Streckte es aus, sodass das Mondlicht beinahe wie flüssiges Silber an dem schimmernden Stahl abperlte. Schwang es einige Male gekonnt. Das leise Sirren, mit dem es die Luft durchschnitt, klang in seinen Ohren fast wie eine geflüsterte Liebeserklärung.

Behutsam nahm er es wieder herunter, befühlte den Griff aus geschmeidigem Rochenleder, dieser so sinnliche, weiche Stoff, der sich wie die Haut einer Geliebten an seine Handflächen schmiegte, den verheißungsvoll glänzenden, federleichten Stahl, die Spitze, die sich immer so sanft und aufreizend in seine Fingerkuppen bohrte. An der Klinge haftete noch eine ganz leichte Geruchsaura von getrocknetem Blut. Metallisch. Anklagend.

Eine abgöttische Lust wallte in Kurogane auf. Sein harter Mund verzog sich zu zu einem Grinsen.

Dimitry Navras also. Dem würde das Lachen bald vergehen. Was war diese mickrige Existenz schon gegen ihn . Gegen sein Katana.

Das Herz das Schwarzhaarigen begann, schneller gegen seine Rippen zu pochen. Vorahnend. Erwartungsvoll.

An die Arbeit.
 

Zwanzig Kilometer weiter weg steckte Joshua O'Connor sein Telefon wütend zurück in die Anlage.

Das gibt's doch einfach nicht! Was mach ich hier eigentlich noch?

"Gab's wieder Probleme mit Kurogane?", erkundigte sich ein vorbeikommender Kollege.

Die Leichenbittermiene seines Vorsitzenden ließ sich nur schwerlich übersehen.

"Na, was denn sonst", gab O'Connor entnervt zurück.

"Ich kann echt machen, was ich will. Der wird von Tag zu Tag arroganter."

"Wem sagst du das. Irgendwann wird sich euer Panther von der Kette reißen."

"Du sagst es."

Joshua O'Connor warf einen müden Blick zum Fenster hinaus. Chaotisch, pulsierend vor Leben und riesengroß erstreckte sich Kingstonville in der Ferne vor ihm.

"Die Polizei ist schon am Yamazawa-Tatort. Wir können nur hoffen, dass er das diskret durchgezogen hat, sonst sind wir angepisst.

Eins kann ich dir garantieren: lange geht das nicht mehr gut mit ihm. Irgendwann müssen wir ihn wohl auch so verschwinden lassen, wie er für uns immer andere verschwinden lässt, wenn er weiterhin so rumspinnt."

"Steht zu erwarten."

Nach einem äußerst unangenehmen Schweigen zwang sich O'Connor schließlich, zu seinem Arbeitsplatz zurück zu kehren.

Er hatte für heute immerhin noch genug zu tun. Hoffentlich würde Kurogane das mit diesen Firmenvertretern regeln, ohne rumzumaulen.

Hoffentlich.
 

Sieben Uhr zweiundvierzig am Morgen.

Man hätte meinen können, es wäre immer noch mitten in der Nacht, denn alle Straßenlaternen waren noch an, und der Mond schien.

Naja, immerhin war es Mitte Dezember. In wenigen Wochen war Weihnachten.

Weißer, im Licht der Laternen leuchtender Schnee lag dicht und hoch auf den Dächern, Giebeln und Fenstervorsprüngen der Häuser, die sich rund um den Johannesplatz erstreckten. Der mit römischen Göttergestalten verzierte Romulusbrunnen in der Mitte des Platzes versprenkelte schon seit Anfang Oktober kein Wasser mehr. In den vielen kleinen Cafés und Feinkostgeschäften, die sich ebenfalls an dem riesigen Platz wähnten, der für Kingstonville "das" Symbol schlechthin war, herrschte allerdings schon Hochbetrieb.

Untertassen klapperten, Verpackpapier von heißen Zuckerküchlein, Pralinen und kandierten Früchten raschelte, Reinigungsmaschinen zischten, Stühle rückten, zahllose schwatzende, lachende Stimmen drangen durcheinander, vermischten sich.

Gedankenversunken lehnte Fye am Fensterbrett hinter der Theke der Konditorei 'Garden of Goodies', in der allerdings wie so oft keine Sterbensseele Süßigkeiten kaufen wollte, und starrte auf den Johannesplatz hinaus.

Mann, wie gerne er jetzt auf einen schnellen Sprung in eins der Cafés gegangen wäre, um ein Nikolausküchlein zu essen und einen heißen Cappuccino dazu zu trinken, oder wenigstens, um sich ein wenig aufzuwärmen. Hier stand er doch sowieso nur herum, weil sein verblödetes Rhinozeros von einem Chef ihn nichts machen ließ außer Ausfegen und Regale abstauben, und wie immer funktionierten die Heizungen in dem Laden nicht richtig. Die blassen, alabasterfarbenen Wangen des Blondlings waren noch weißer als sonst, und vor Kälte schlotterten ihm die Knie. Sein Frühstück- ein weichgekochtes Ei, Reibekuchen und englische Speckstreifen mit Orangensaft als Getränk- wälzte sich unruhig in seinem Magen hin und her.

Mann. Nicht einmal das konnte er jetzt noch bei sich behalten. Oder wollte er es nicht? Er wusste es nicht.

"BILL!!!"

Fye zuckte heftig zusammen und sein Herz sank ihm augenblicklich in die Kniekehlen.

Hilfe.

Mit einem ein wenig verkrampften Lächeln wandte sich der junge Mann zu der Gestalt um, die gerade im Türrahmen hinter dem Thresen auftauchte. Ein gedrungener, spitzbäuchiger Mann in den Frühfünfzigern, mit Armen wie Popeye und einem Stoppelbart auf der kantigen Bulldoggenvisage, an dem man sich wohl die Finger aufschlitzen würde, wenn man versuchen würde, ihn abzurasieren, mit einer schmutzigen Schürze um die Hüften gebunden und Haaren auf den Armen, von denen man sich einen Pullover hätte stricken können.

Sein Chef. Marcel Mayonès. Es ging das Gerücht um, dass er schon fünf Menschen auf dem Gewissen hatte, die es gewagt hatten, seinen Nachnamen mit dem Zeug zu vergleichen, das man in Tuben kaufen und über seine Pommes schütten konnte.

Gerade spuckte er den Zigarettenstummel, auf dem er schon seit Arbeitsbeginn herumgekaut hatte, in irgendeine Ecke des Ladens.

Fye registrierte aus dem Augenwinkel heraus, dass er geradewegs in einer schon älteren Mandeltorte im Schaufenster landete.

Naja. Die war wahrscheinlich eh schon schlecht gewesen.

"Was gibt's, Chef?"

"Was es gibt?! Ich hab dir doch gesagt, du sollst deinen dürren Arsch schwingen und den Ladeneingang ausfegen! Also steh gefälligst nicht so dämlich rum, sonst verwechseln dich die Leute noch mit dem Kleiderständer! Oder soll ich dir ein neues Arschloch bohren, damit du endlich was tust für dein Geld?!!"

"N-nein, lieber nicht. Ich hab ja schon eins."

"Dann beweg dich! LOS!!"

"Ja..."

Brav nahm sich Fye den Besen, der hinten an der Tür zur Küche lehnte, krempelte vorschriftsgemäß die Ärmel hoch und stolperte schleunigst nach draußen, um der vernichtend glotzenden, nach Sherry stinkenden Präsenz, die sich sein Chef schimpfte, zu entkommen, und sei es nur für ein paar Minuten. Mit einem lautlosen Seufzen lehnte der Blondling die Eingangstür an und fing an, die Treppen zu fegen, während Mr.Mayonès wieder in der Küche verschwand. Er behauptete immer, er würde an einem grandiosen neuen Tortenrezept arbeiten, das die Massen hundert pro für sich gewinnen würde und den "Garden of Goodies" zweifellos innerhalb weniger Tage zur beliebtesten Konditorei der Stadt machen würde, trotz kaputten Heizungen, ewigem Sherrygestank und Zigarettenstummeln in den Kuchen, aber wahrscheinlich dröhnte er sich mal wieder nur mit seinem Lieblingsgetränk zu.

Gedankenverloren stieg Fye die bereits gefegten Treppen hinunter und trat auf die Straße vor dem Laden, um dort auch nach dem Rechten zu sehen.

Was hatte sein Chef bloß? Der Asphalt war so sauber, wie ein Stadtasphalt nur sein konnte. Vielleicht verursachte zuviel Sherry mit der Zeit Halluzinationen. Naja, er fegte lieber trotzdem, sonst würde er wahrscheinlich nur wieder eins mit dem Nudelholz über die Rübe kriegen. Mit einem lautlosen Seufzer fegte Fye den linken Bordstein und wandte sich schließlich dem rechten zu.

In einer gekonnten Bewegung schwang er den Besen- doch er kam nicht weit. Denn auf dem rechten Bordstein stand jemand.

Mit verwirrten Augen starrte Fye auf die schwarzen, auf Hochglanz polierten Schuhe, die da standen, und die er gerade zweifellos mit seinem Besen staubig gemacht hatte.

Oh je. Das würde Stunk geben.

Zaghaft hob der junge Blondling seinen Blick und sah einem ungewöhnlich hoch gewachsenen, schwarzhaarigen Mann in einem etwa knielangen schwarzen Wintermantel ins Gesicht.

Wobei- in diesem Fall konnte man nicht wirklich "ins Gesicht sehen" sagen. Fye sah sein Gesicht nur aus dem Profil, weil der Fremde offenbar gerade mit Warten beschäftigt war, denn der Blick seiner Augen war ins Unbestimmte gerichtet. Er wirkte seltsam geistesabwesend, wie er so regungslos wie ein Ölgötze dastand und ins Nichts zu starren schien. Man könnte meinen, er wäre schon längst gestorben und hier über Nacht festgefroren.

"Eh-... e-entschuldigen Sie bitte?", fragte Fye zögerlich, denn immerhin wollte er diesen seltsamen Kerl auf seine von ihm bestaubten Schuhe aufmerksam machen. Und außerdem wollte er fegen, damit er heute ohne ein blaues Auge nach Hause kam.

"Entschuldigung? Ich, äh-- entschuldigen Sie? Hallo?"

Keine Reaktion. Fye wusste nicht, ob er hier einen Menschen oder ein lauerndes Raubtier vor sich hatte.

"Pardon, aber-- ähh, könnten Sie nur kurz ein wenig zur Seite gehen? Ich muss nämlich ausfegen, und, ähm--"

Immer noch keine Reaktion.War der Kerl etwa wirklich schon tot? Sein Chef würde ausflippen! Womöglich würde er auch noch denken, Fye hätte ihn getötet! Und dann würde er ihn sicher rauswerfen, und er würde die mühsam durchgerungene Elefäntchen-Tapete nicht bezahlen können!

"Bitte, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie die Wirkungsamplitude meines Besens durchbrechen?", fragte der Blonde schließlich mit etwas festerer Stimme, obwohl seine Wortwahl mehr als bescheuert war.

Immer noch keine Reaktion. Fye hob skeptisch die Augenbrauen.

"Ich bin der König der Welt! Erhören Sie mich! Sie müssen mir treu dienen! Küssen Sie meine Füße!"

Keine Reaktion.

"Agga ugga wugga bugga wuuuh!"

Keine Reaktion.

"UÄÄÄRKS!! MAN HAT MICH GEMORDTÖTET!!! ICH STERBEEE!!!!"

Volltreffer. Der Riese zuckte zusammen und fuhr herum. Das mit der Todesankündigung funktionierte halt doch immer.

Mit großen Augen fixierte Fye die ungewöhnliche Augenfarbe des Fremden.

Wie Lava oder Zinnober. Sah man nicht oft.

"Mann, was soll das, sind Sie eigentlich noch richtig im Hirn?!", blaffte der Schwarzhaarige gereizt, nachdem er sich vergewissert hatte, dass hier niemand gemordtötet worden war und starrte den Blonden vernichtend an.

"Keine Ahnung", gab Fye wahrheitsgetreu zurück, "Ich wollte Sie nur fragen, ob Sie mal eben einen Schritt zur Seite gehen könnten."

"Ach, und warum sollte ich das?"

"Weil ich fegen muss. Ich bin hier nämlich der Lehrling", erklärte sein jüngeres Gegenüber mit einem Lächeln und hielt ihm als Beweis seinen Besen unter die Nase.

Der Fremde musterte das Reinigungsutensil wie ein besonders ekliges Insekt, um dann Fye mit demselben Blick ins Gesicht zu sehen. "Pech für Sie. Ich war vor Ihnen da."

"Ich muss aber meine Pflicht erfüllen! Ich bin der Vishnu aller Besenstiele!", protestierte der Lehrling und schüttelte auf drollige Weise seine blonde Sturmfrisur.

Der Schwarzhaarige starrte ihn an, als ob er nicht mehr alle Tassen im Schrank hätte.

"Sie sind der-- was ?!!"

"Vishnu. Der hinduistische Gott mit der blauen Haut und den vier Armen."

Sein älteres Gegenüber fixierte Fye noch für einige Sekunden misstrauisch, als hätte er den Verdacht, dass der blonde Hilfswicht irgendwo noch ein zweites Paar Arme versteckt hielt, bevor er seinen Blick wieder ins Unbestimmte richtete. Allerdings gab er sich keine Mühe, einen Schritt beiseite zu gehen.

"Ehm, entschuldigen Sie--?"

"Ich entschuldige nicht."

"Ja, aber--"

"Nein."

"Aber ich--"

"Nein."

"Ich will doch nur--"

"NAIEN!!", brüllte der Schwarzhaarige aus voller Kehle und wandte sich Fye schließlich ganz zu, was diesen aus irgendwelchen Gründen sofort in Habachtstellung gehen ließ. "Hören Sie, ich geb einen Scheißdreck drauf, was für ein Wischbuh Sie sind, und es geht mir am Arsch ab, wo Sie fegen müssen! Gehen Sie mir einfach aus den Augen!"

"Sie sind aber gar nicht nett", jammerte der Blondling und schniefte einige Male kokett.

"Die ganze verdammte Welt ist nicht nett."

Der Fremde beschränkte sich auf diese Antwort und starrte wieder ins Nichts. Fye nutzte die verstreichende Zeit, um sich den Kerl mal näher zu betrachten. Seltsam, irgendwie kam er ihm bekannt vor, als hätte er ihn schon irgendwo gesehen.

Wohin schaute er eigentlich die ganze Zeit? Es wirkte auf eine merkwürdige, unterschwellige Weise so, als würde er eher auf etwas lauern als auf etwas warten. Neugierig folgte Fye dem Blick des Fremden.

"Was gibt es denn dort drüben in dem Café? Ein hübsches Mädchen?"

"Hm. Nö. 'nen alten Knacker", gab der Schwarzhaarige geistesabwesend zurück.

Offenbar war er nur zu reden gewillt, wenn er gedanklich gerade in anderen Sphären schwebte.

"Welchen? Dort sitzen so viele alte Knacker."

"Hm. Den mit den grau melierten Haaren."

Nach einiger Zeit des Suchens hatte Fye ihn. Im "Jardin D'Hiver". Ein mageres, ziemlich mickrig geratenes Männlein mit einer schweren Hornbrille auf der Adlernase und einem lausgrauen Jackett. Er war gerade dabei, sich Zucker in den Espresso zu schütten und unterhielt sich dabei mit einer ebenso verkalkt wirkenden Dame.

"Den dort?"

"Hm."

Fye grinste den Fremden von der Seite her breit an.

"Und was wollen Sie von diesem schicken Burschen?"

"Hm. Ihn töten."

"Achso. Ich dachte schon, Sie wollen was mit ihm anfangen. Nehmen Sie niemals einen, der sich Zucker in den Espresso schüttet. So ein Kunstbanause aber auch!"

Diese letzten Sätze ließen den schwarzhaarigen Kerl nach einer weiteren Weile des Schweigens endlich aus seinem geistigen Koma hochschrecken, und ihn selbstverständlich sofort bereuen, dass er diesem blonden Helferlein gesagt hatte, dass-... DASS---

Oh SCHEISSE.

Sofort fuhr er herum, packte den armen Blondling eisenhart am Kragen und hob ihn mühelos in die Luft.

"Hören Sie, Sie niedere Existenz, ich warne Sie, wenn Sie das auch nur irgendjemandem weitersagen, werde ich--"

"Ja wie, weitersagen?", krächzte Fye mit hervorquellenden Augen und ruderte wild mit den Beinen durch die Luft, "Weitersagen, dass Sie auf alte Knacker stehen?"

"WAS?!! Sie-- Sie, Sie, Sie--"

"Das ist kein Problem für mich!", fiepste der Lehrling heiser, "Jeder hat doch seinen kleinen Fetisch! Ich zum Beispiel stehe auf Elefäntchen-Tapete! Knacker sind dagegen ja noch total das keusche Hobby!"

"Was faseln Sie da für einen gequirlten Schei--"

Mitten in seinem unfeinen Auswurf hielt der Schwarzhaarige plötzlich inne. Na, dann bitteschön! Sollte dieses erbärmliche, blonde Etwas, das da wie eine zerquetschte Fliege zwischen seinen Pranken hing, eben denken, dass er auf alte Männer stand! Solange wenigstens nicht rauskam, dass er--

"Also gut, aber behalten Sie das bloß für sich", knurrte er schließlich heiser und ließ Fye wie einen Sack Kartoffeln wieder auf den Boden plumpsen. Mit einem strahlenden Lächeln rappelte sich der Kleine wieder vom Boden hoch und salutierte fröhlich.

"Aye-aye! Ihr Alte-Knacker-Koller ist bei mir in besten Händen! Ich bin fest verschlossen! Meine inneren Schotten, meine geistigen meine ich, sind gahahahanz fest zugezogen! Meine innere Schatztruhe ist versiegelt! Mein innerer Safe ist abgesichert! Ich werde schweigen wie ein Grab! Ich werde--"

"Halten Sie doch endlich die Klappe."

"Aye-aye! Aber darf ich Sie nun bitten, einen kleinen Schritt zur Seite zu gehen? Ich bin immerhin der Vishnu aller Besenstiele, und ein rechtschaffener Mann darf seinen Wein nicht trinken, bevor er gea-..."

"Ach. Wein."

Mit diesen Worten setzte sich der Fremde plötzlich einfach in Trab. Zügigen Schrittes marschierte er die Straße entlang des Johannesplatzes hinunter, bis er schließlich um eine Ecke bog und verschwand.

Verdutzt blickte Fye ihm nach. Was war denn mit dem los, dass er einfach so wegging?

Hatte er etwa genug von ihm gehabt? Von dem Knacker, versteht sich. Von einem Fye konnte man gar nicht genug kriegen, da war sich Fye ganz sicher. Vielleicht war der mit der Hornbrille, der gerade drüben im "Jardin D'Hiver" die Rechnung bezahlte, diesem schwarzhaarigen Kerl doch ein bisschen zu schmächtig gewesen. Und was hatte er nur mit diesem letzten Satz gemeint? Mochte er Wein etwa nicht? War er Vegetarier? Ein Mitglied des Kuckucks-Clans? Oder sogar ein Illuminat? Illuminaten hatten angeblich ihre Rituale in denen sie zuerst fünzfigmal 'Buh' brüllten, und dann--

"BILL!!"

"Ich fege noch, Chef!"

Augenblicklich hielt Fye in seinen wilden Überlegungen inne und fegte brav den rechten Bordstein, der jetzt ja frei war.

Dabei grinste er wie ein Honigkuchenpferd.

Irgendwie fühlte er sich plötzlich gut. Er wusste etwas, das sein Chef nicht wusste- eigentlich sogar zwei Sachen.

Erstens: es gab immer noch Männer, die auf alte Knacker standen. Und zweitens: er hieß nicht Bill, und sein Chef würde niemals wissen, dass er Fye hieß. Er würde niemals wissen, dass er "Fye De Flourite" war...

Eine selige Wärme dehnte sich in dem Inneren des Blondlings aus. Sein Lächeln wurde noch breiter.

Einfach herrlich, dieser Gedanke. Der schwarzhaarige Kerl konnte sich glücklich schätzen, an jemanden wie ihn geraten zu sein mit seinem Alte-Knacker-Koller. Wer weiß, vielleicht sah er ihn mal wieder.

Plötzlich fühlte Fye sich bärenstark.

Wild fegte er drauflos, sodass der Schneestaub nur so wirbelte.
 

Mit einem ohrenbetäubenden Stöhnen ließ sich Kurogane bei sich daheim auf die Couch fallen und legte sofort die Beine hoch. Beim Satan, Luzifer und allen tausenden Dämonen und Höllenhunden!

Was war denn das für eine absonderliche Kreatur am Johannesplatz gewesen?

Ein lästiger, blond beschopfter Floh, der ihn um wertvolle Stunden der Observation gebracht hatte. Mann, wie überflüssig konnte ein menschliches Wesen nur sein? Naja. Es gab ohnehin soviel Überflüssiges auf der Welt.

Er war kaum dazu gekommen, diesen Dimitry Navras richtig aufs Korn zu nehmen. Er hatte ihn nicht beobachten können. Weder das Zusammenspiel seiner Bewegungen, seine Schwachstellen, wann er zuckte, wann er zur Seite blickte. An all diesen winzigen Kleinigkeiten durchschaute man einen Menschen ganz und gar. Man fand heraus, welche Art von Hieb ihn am schnellsten und saubersten töten könnte, wie lange er leiden würde, was sein Herz an Leistung hergab. Wie lange er sich wand, kroch und sich krümmte, bis er schließlich erstarrte und kläglich den Geist aufgab.

All das hatte Kurogane heute herausfinden wollen, doch anscheinend hatte irgendeine Laune des Schicksals heute befohlen, ihn mit diesem unerträglichen blonden Etwas zu quälen. Nicht, dass er ans Schicksal glaubte.

Aber irgendwoher war ihm dieser komische Kerl mit seinem ständigen Grinsen bekannt vorgekommen.

Als hätte er ihn irgendwo schon gesehen.

Na, egal. Über soviel Ärger brauchte er erstmal einen ordentlichen Drink. Und den würde er sich jetzt gönnen.

Mit einem Ruck wuchtete sich Kurogane vom Sofa hoch und öffnete seinen kleinen "Privatschrank" direkt über dem Fernseher.

Aaah. Über fünfzig seltene Köstlichkeiten aus allen Ländern der Welt blinkten ihn vertraut an, abgefüllt in elegant geformten Flaschen, etikettiert und fest verschlossen. Kurzerhand entschied sich der Schwarzhaarige für einen ungarischen Tokaji.

Schwungvoll stürzte ein Schwall dunkelbernsteinernen Golds in das Glas und wurde ebenso schwungvoll gestürzt.

Aaaaaaah. Lecker. Besser als alles. Politik. Staat. Gesellschaft. Leben? Hmm.

Lieber erst gar nicht grübeln. Ja, so würde es am besten sein.

Das einzige, was ihn in seinem Genuss störte, war, dass es soeben an der Tür geklingelt hatte.

"Hauen Sie ab, verblödete Nutte!!", brüllte der Riese Richtung Eingang, betätigte vorsichtshalber die automatische Türen-Verriegelung und ließ auch gleich alle Rollläden runter. O'Connor würde toben.

Naja, konnte ihm ja egal sein. Mit einem Achselzucken zog sich Kurogane das Hemd über den Kopf und schaltete den Fernseher ein, bevor er sich ein neues Glas Tokaji einschenkte. Es liefen Nachrichten.

"Meine Damen und Herren, wir unterbrechen das Programm für eine Sondermeldung. Nobuhiko Yamazawa, die hartnäckigste politische Gegnerin des derzeitigen Bürgermeisters von Kingstonville, Teophil Stone, und Betreiberin des kürzlich sehr erfolgreich gewordenen Unternehmens 'Ovid Kunsthandel', wurde heute in den frühen Morgenstunden tot in ihrer Villa aufgefunden.

Die Polizei hat den Tatort sowie die Leiche bereits gesichert. Gerichtsmediziner vermuten, dass ihre Todesursache gewaltsa--"

Mit einem abfälligen Schnauben schaltete Kurogane auf einen anderen Sender.

Seid ihr aber wieder langsam heute.

Auf dem Sportkanal lief gerade Springreiten. Besser als gar nichts. Trotzdem, ziemlich fade. Blöde Pferdeviecher. Mit einem Ächzen schenkte sich der Schwarzhaarige ein drittes Glas Tokaji ein. Aahh. Einfach zu köstlich. Mit jedem Glas bekam er ein bisschen mehr das, was er sonst nie hatte. Seine Ruhe. Und vielleicht auch gute Laune.

Und es ließ sich ein bisschen leichter vergessen. Die Welt da draußen konnte ihn doch mal.

Er hatte hier alles, was er brauchte. Naja, außer Baron de Rothschild vielleicht. Langsam ließ sich Kurogane in seinem Sessel zurücksinken, sodass der Fernseher flackernde Schatten über die Muskeln seiner nackten Brust warf.

Morgen würde er eben nochmal auf Observation gehen. Und nach einem Weinladen Ausschau halten.

Hatte alles seine Zeit.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2008-09-12T07:23:12+00:00 12.09.2008 09:23
Das is Kurogane sicher noch nie passiert, dass er bei einer Observation gestört wurde- und dann auch noch so hartnäckig XDD
Fye war einfach wieder mal genial: Die Sache mit seinem inneren Safe und was- weiß- ich- noch- allem...wenn man nicht weiß, dass er eben einfach immer so ist, könnte man ihn wirklich für ein bisschen verrückt halten >.< Aber eigentlich sind wir das ja alle! =)
Freu mich schon riesig auf ihr nächstes Zusammentreffen, dass hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt!!
Was bedeutet es eigentlich, dass dieser Doc und auch Kuro ständig das Gefühl haben, Fye von irgendwoher zu kennen?? o.O
Ich les dann mal weiter! ~^.^~
Von:  Meiri
2007-10-30T22:53:27+00:00 30.10.2007 23:53
oh,mann
ich bin zwar der langsamste leser der welt
und daher nicht immer unbedingt begeistert wenn ich 4 seitige kapitel sehe
und dann auch noch in 10.facher ausführung^^°
aber was soll ich sagen?ähm....mist jetzt hab ich den faen verloren ^^°
jedenfalls Liiiiiiiiiiiiiiiiiiiiebe ich deine ff ^^
jup,ich weiß ich muss mir mal ein neues verb zur umscheibung suchen aber...
so ist es nunmal oô
nuy,genug meinung verkündet
MEIRI MUSS WEITERLESEN XDDD MUHAHAHHAH
Von:  Joker_of_Eden
2007-09-19T06:44:32+00:00 19.09.2007 08:44
OMG XD ich solte diene ff nicht im infounterricht lesen!! XD""" ich musste mir bei diesem kapi sooo das lachen verkneifen XD aber ich leibe diese ff einfach genial geschrieben *_*
wie die beiden aufeinander getroffen sind hat mri besonders gefalen^^ unterschiedlicher können zwei menschen ja wohl kaum sein XD
und was ioch imkmer noch am geilsten fand: 'sie unterbrechen die wirkungsamplitude meines besen' XDDDDDDDDDDDD ich kan nicht mehr vor lachen XDD!!
diese FF ist GENIAL!! *_*
Von: abgemeldet
2007-03-19T16:29:15+00:00 19.03.2007 17:29
Was hat es mir doch für einen Spaß gemacht, dieses Kapi zu lesen!!! *entzückt sei*
Ich habe es GELIEBT, wie diese beiden so sehr verscheidenen Gestalten aufeinander treffen und wie Fye den GROßEN BÖSEN Kurogane mit der Unterstellung er sei schwul aus der Bahn wirft.... Ich hab gewiehert vor Lachen, ohne Scheiß. ^^ Und wie er langsam aus seiner Schüchternheit herauskommt und sich stark wie ein Bär fühlt, obwohl er im Grunde ja nur alles völlig verkennt... Armer Kerl, das macht ihn echt sympatisch.

Manche Begriffe die du verwendest,lassen mich schmunzeln (Heini!! Geiles Wort...)und anfangs dachte ich, das passt gar nicht. Aber ich hab mich seeehr getäuscht!!! DAS macht die Charas erst richtig aus. ^^
Du kannst zudem sehr schön beschreiben. Du schaffst es, vor meinem Auge ein detailiertes Bild entstehen zu lassen, dass es sich vor meinem gesitigen Auge wie ein kleiner Film abwickelt. Und das, ohne sich zu sehr zu verlieren oder in Details zu versinken. Das is super! *hand schüttel*

Ich selber kenne die Charas nicht, die du hier verwendest. Aber man merkt, dass du sie sehr magst, denn du beschreibst sie echt genial gut und mit sehr viel Gefühl und Tiefe.
Ich bin sehr gespannt, wie es weiter geht, wirklich. Du schaffst es, den Balanceakt zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß zu meistern, das mag ich hier besonders.
Und Elefäntchentapete....gemordtötet....^^ das mir das nicht auch mal auf der Arbeit rausrutscht. *kicher* SOWAS sind die kleinen Burner, lass dir bloß noch mehr davon einfallen. *drück*

Btw...oO Ich hoffe es macht nichts, dass ich so viel schreibe....das is ne Krankheit von mir. Aber lange, gute Kapis brauchen halt auch längere Kommis. ^^
Von: abgemeldet
2007-01-08T20:54:57+00:00 08.01.2007 21:54
Moin Moin ^,^

Schönes Fräulein, darf mans wagen,
Lob und Freud' ihr anzutragen?

Ein wirklich schönes Fitzelchen FF, das
ich mit wohlwollendem Blick, lachendem Herzen,
tränenden Augenwinkeln und zuckenden Lippen
gerne noch weiterverfolgen werde.

Zweierlei noch :

Ganz fürchtlich ergötzt hab ich mich an
"Bitte, darf ich Sie darauf aufmerksam machen, dass Sie die Wirkungsamplitude meines Besens durchbrechen?"
Himmel hilf, was hab ich da den boden geküsst!
xD

Was mich fast in den Wahnsinn treibt ist auch diese
" wer wenn nicht er" also.. so von wegen: den kenn ich doch irgendwo her..

das hat vielleicht an meinem Nervenkostüm gezerrt -.-

weitere schöne Kommenatre von mir folgen dann im Verlauf,
und noch ein extra Pluspunkt für deinen bunten Sprachgebrauch ^^

Cya
Lilie
Von:  CptJH
2007-01-07T08:05:44+00:00 07.01.2007 09:05
Wah!
Jetzt hast du mich auch gemordtötet...vor Lachen... OMG!!
Himmel...ich konnte mir das alles so genau bildlich vorstellen... ich gerate in versuchung das zu zeichnen...XD
Weiter~
XDDDDDDDD
Von: abgemeldet
2007-01-06T17:23:02+00:00 06.01.2007 18:23
es geht weiter xDDD
da hat sich kuro aber ein sauberes ei gelegt
fye gibt zu elefäntchentapeten fetischist zu sein einfach geil X3
kennt fye kuro von irgendwo her oO?
schneeeeeell weiter
will mehr x3~


Zurück