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Feinde, oder was?

Seras x Anderson
von

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Kapitel 23

Haltlos weinend presste die kleine Vampirin Integras leblosen Körper an sich, deren Blut ihrer Brust aus einer tiefen Wunde entfloh. Alucard konnte ihren Herzschlag hören, der unregelmäßig in seinen Ohren widerhallte, ihren Atem, der immer rasselnder aus ihren Lungen trat und ebenso ihre angestrengte, leise Stimme, mit der sie zu Seras sprach: „Seras Victoria, Alucard hat dir erst vor kurzen deine ganze Macht geschenkt, nun bist du endgültig frei ... Aber ich will hier nicht sterben. Nicht hier und nicht so! Schon gar nicht, bevor ich Alucard nicht noch etwas gesagt habe. Bitte, Seras, mach mich zu dem, was ich am meisten auf der Welt verabscheue!“

Unter großer Kraftanstrengung hob Integra ihre zitternde und blutbesudelte Hand und packte Seras, die verzweifelt den Kopf schüttelte, am Kragen. „Ich ... ich kann das nicht, Herrin! Ich habe Angst, Euch zu töten.“ –„Auch wenn du es nicht tust, ich sterbe sowieso.“ – „Aber ... das sollte der Meister machen, nicht ich!“ – „Siehst du deinen Meister hier irgendwo? Er kämpft und hält uns ebenso wie dein geliebter Alexander die Verfolger vom Hals. Bitte, meine Kleine, beiß zu!“

Immer noch zögerte Seras, doch als Integras Hand sich aus ihrem Kragen löste, schwach ihre Brust hinab glitt und die Hellsingerbin sich krümmte und hustend Blut spuckte, entschied sie sich. „Na gut, Herrin ... Der Meister würde mir wohl nie verzeihen, sollte ich mich weigern...“ Leise lächelnd beugte sie sich zu Integra herab und Alucards Augen weiteten sich, als Seras ihre Lippen auf die Integras legte. Als die beiden Frauen sich wieder voneinander lösten, lächelte Integra. „Verzeiht mir.“ , flüsterte Seras. „Danke“ ,hauchte Integra ebenso leise und zog Seras erstaunlich kraftvoll wieder zu sich hinab, da sie ihr Hand während des Kusses wieder in Seras‘ Nacken gelegt hatte. Immer noch leicht geschockt wartete Alucard auf das, was folgen würde, doch vor seinen Augen verschwamm das Bild und er fühlte, wie ein Sog ihn packte und unbarmherzig zurück in die Realität zog.
 

Verwirrt schlug Seras die Augen auf und blickte sich um. Wo war sie? Schnell erkannte sie, das sie im inneren eines Wagens sein musste ... eines großen, teuren Wagens, einer Limousine. Nun entdeckte sie auch Lady Integra, die an Alucards Schulter schlief, und ihren Meister, der sie durchdringend anblickte. „Es war nur ein Traum.“ , hauchte sie erleichtert und fuhr sich rasch mit der Hand übers Gesicht, bevor sie sich dichter an Anderson kuschelte, dessen warme Umarmung sie bereits gespürt hatte, bevor sie überhaupt richtig wach war, und die der einzige Grund dafür gewesen war, dass sie nicht schreiend aufgesprungen war.

„Das war kein Traum, Fräulein Polizistin.“ ,erklang Alucards kalte Stimme und ließ sie kurz zusammenzucken. „Du hattest wieder eine Vision. Was du gesehen hast, war die Zukunft.“ Seras riss die Augen auf. Also würde Lady Integra sterben??

„Komm her!“ Überrascht sah Seras zu Alucard auf, schlüpfte dann jedoch geschmeidig aus Andersons Umarmung und trat an ihren Meister heran. Mit schüchtern gesenktem Blick blieb sie vor ihm stehen und wartete ab. Der jedoch streckte seine freie rechte Hand aus und zog Seras auf seinen Schoß, wo die kleine überrascht auf seinem rechten Oberschenkel sitzen blieb, und legte seinen Arm um ihre Taille. Seras blickte etwas verlegen auf Integra, deren Hände ruhig auf Alucards anderem Oberschenkel lagen. Sie löste ihren Blick erst von der schlafenden Blauäugigen, als Alucard erneut zu sprechen begann. „Sie wird nicht sterben, wenn du dich richtig entscheidest, sollte diese Situation wirklich eintreten.“ – „Aber was ist die richtige Entscheidung?“ ,hauchte Seras und senkte erneut den Blick auf ihre in ihrem Schoß fast krampfhaft ineinander verschlungenen Hände, den sie bislang auf Alucards rote, fast schon glühende Augen geheftet hatte, die ihr eine seltsame Art von Sicherheit vermittelten. Der ungewohnt sanfte Ausdruck, den sie in kurzer Zeit nun schon zum zweiten Mal bei ihm sah, irritierte sie trotzdem zunehmend. „Meister?“ Seras blickte hinüber zum immer noch schlafenden Anderson, als Alucard sie dichter zu sich zog und ihr Kopf seitlich gegen seine Brust fiel. „Du musst das tun, was du mit deinem Gewissen und deinem Herzen vereinbaren kannst, sonst wirst du es auf ewig bereuen. Lass die Vernunft ausnahmsweise mal außen vor.“ ,riet der Schwarzhaarige ihr ungewohnt sanft, wobei seine Hand, die sie eben noch mit Kraft an seinen kalten Körper gezogen hatte, sie nun sanft im Nacken kraulte und die kleinen Vampirin dazu verführte, sich genüsslich schnurrend an ihr zu schmiegen. Ihr Nacken war wirklich ihr Schwachpunkt! Die ganze Zeit über ruhte Alucards linke Hand jedoch auf Integras Schulter, deren Wärme und Nähe er regelrecht in sich aufsog, während er auf Seras einsprach.
 

Langsam erwachte auch Anderson, wobei er sofort bemerkte, dass Seras nicht da war, wo sie hätte sein sollen. Suchend sah er sich um und entdeckte schnell die drei Personen, die eng aneinander geschmiegt auf der Rückbank saßen. Alucard, der die schlafende Integra sanft an sich drückte und die auf seinen Schoß sitzende Seras, die er leicht im Nacken kraulte, liebevoll ansah. Das bekam die kleine Vampirin allerdings gar nicht mit, da sie ihren Kopf an seine Brust gebettet hatte und, mit geschlossenen Augen und entspannten Gesichtszügen, leise schnurrend die Streicheleinheiten genoss. Eine Weile beobachtete er die kleine Familie schweigend, bevor er auf sich aufmerksam machte: „Fangzahn, spann mir nicht mein Kätzchen aus!“ ,rief er mit einem amüsierten Unterton, aber leise genug, damit Integra sich nicht gestört fühlte. Darauf richtete der Vampir sein Augenmerk von Seras auf Anderson, der ihn fies angrinste. „Keine Sorge, Priesterchen. Sie bleibt dir schon treu.“ ,erwiderte er mit dem selben Grinsen, wobei er nicht aufhörte, Seras zu liebkosen, „Oder fühlst du dich etwa vernachlässigt?“ Alucards hämischer Unterton jagte Anderson einen Schauer über den Rücken, doch überspielte er es gekonnte und lehnte sich selbstsicher zurück. „Ich fühle mich lediglich meines Kuscheltiers beraubt.“ , schnurrte er. In diesem Moment öffnete Seras die Augen und blickte erstaunt erst ihren Meister an und dann Anderson, die sich grinsend ein Blickduell lieferten.

Flink rutschte sie von Alucards Oberschenkel und huschte zu Anderson, um sich auf dessen Schoß zu setzen. Sofort schmiegte sie sich an seine Breite Brust, kuschelte sich in seinen dunkelblauen Mantel. „Da bin ich wieder.“ ,nuschelte sie in seine Halsbeuge, in die sie ihr Gesicht gedrückt hatte. Fast schon automatisch gruben sich Andersons Finger in ihre Haare und fuhren hindurch, woraufhin Seras erneut zu schnurren begann. Alucard beobachtete das Schauspiel grinsend, wobei seine Gedanken aber bei der blonden Lady in seinen Armen waren.
 

„Wir werden das Reiseziel in exakt einer Stunde erreichen.“ ,erklang Walters Stimme plötzlich leicht verzerrt durch die Gegensprechanlage und weckte Integra. Die blinzelte mehrmals, ehe sich ihr Blick klärte und sie sich hastig von Alucard entfernte und gerade hinsetzte. Ein leichter Rotschimmer zierte ihre Wangen, als sie Alucard und Anderson, die beide breit grinsten, und Seras, die belustigt lächelnd unter Andersons Kinn hervorlugte, böse anfunkelte. „Was ist?“ ,fauchte sie, darum bemüht, ihre distanzierte Kälte beizubehalten. „ihr seid rot, Herrin.“ ,antwortete ihr Seras, bevor sie leise kichernd ihr Gesicht wieder an Andersons Hals verbarg. Empört schnaubend ließ Integra sich in den Sitz zurückfallen, schlug die Beine übereinander und verschränkte die Arme vor der Brust, allerdings konnte sie beim Anblick der sich selbst in dieser Situation genüsslich an Anderson schmiegenden Seras ein schwaches Lächeln, das aber nur wenige Sekunden wahrzunehmen war, ehe es wieder hinter der üblichen kalten und mürrischen Fassade der Hellsingerbin verschwand, nicht unterdrücken. Trotzdem hatten sowohl Alucard als auch Anderson das kurze Zucken ihrer Mundwinkel wahrgenommen.

„Die Kleine tut euch gut, nicht wahr?“ Anderson formte die Worte in seinem Kopf und konzentrierte sich auf Alucard, in der Hoffnung, dass der Vampir seine Worte auffangen würde. Schließlich war er kein Telepath! „Ja, das tut sie.“ ,erklang zu seiner Erleichterung augenblicklich die Antwort in seinen Gedanken. Alucard blickte dem Regenerator direkt in die Augen. „Sie tut meiner Herrin und auch mir mehr als gut! Allein ihre Gegenwart und ihr Charakter lenken meine Herrin etwas von ihren düsteren Gedanken ab.“ Ein leises Lächeln zog sich über Alucards Gesicht, als sein Augenmerk von Anderson zu Seras wanderte. Eine Weile verharrten sie so, die Aufmerksamkeit beider Männer auf Seras, bis Alucards Blick plötzlich hart wurde und sein Kopf hochruckte. „Es geht weiter, Judaspriester!“

Sofort wurde auch Andersons Blick düster, ehe er Seras sanft von seinem Schoß schob und ihr einen Kuss auf den Mundwinkel gab. Er wollte gerade aufstehen und zu Alucard gehen, als sie ihn noch einmal am Kragen packte, zu sich herunterzog und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte und ein „Bis nachher!“ ins Ohr flüsterte, ehe sie sich errötet wegdrehte und sich dorthin setzte, wo eben noch Anderson gesessen hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von: abgemeldet
2007-09-18T17:34:00+00:00 18.09.2007 19:34
Mag Integra lieber als Mensch. Auch wenn der arme Alucard dann allein bleibt. (Sorry, Alu da musst du durch!)
Schnell weiterschreiben.

Von:  Guardian
2007-08-30T13:50:20+00:00 30.08.2007 15:50
huhuhhuh
echt ,mrega klasse geschrieben =)
Von: abgemeldet
2007-08-28T16:45:55+00:00 28.08.2007 18:45
Wirklich Spitze das Kapi ^^
Ich hoffe es geht schnell weiter, und das sich Seras richtig entscheidet? o.Ò

ganz, ganz liebe Grüße von mir
deine Kathi ♥
Von: abgemeldet
2007-08-27T16:44:31+00:00 27.08.2007 18:44
klasse Kapitel, wie sonst auch
mir fallen keine Kommi-Kommentare mehr ein *sfzt*
jedenfalls schreibe schnell weiter ^^

Von: abgemeldet
2007-08-26T20:22:50+00:00 26.08.2007 22:22
ich bin begeistert ;-) mach schnell weiter
nur eine frage hab ich: wie können sowohl Seras, als auch Anderson in einem Auto stehen? o.O sowas hab ich noch nie gesehen ^^
Von:  saspi
2007-08-26T19:02:23+00:00 26.08.2007 21:02
Hey!!!
Super kappi!!! Bitte schreib schnell weiter!
Bin schon neugierig wie 's weitergeht!!!
und wird die vision eintreffen. wenn ja wann wird seras von Alucard ihre ganze macht bekommen??
Freu mich aufs nächste kappi.
Bye

Von: abgemeldet
2007-08-26T15:40:30+00:00 26.08.2007 17:40
yeahh endlich wieder ein neues Kapitel^^

Ich hoffe wirklich das Integra nicht stirbt und zum Vampir wird und das Alucard und sie endlich zusammen kommen. Aber wieder ein tolles Kapitel. Ich hoffe es geht bald weiter!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


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