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Feinde, oder was?

Seras x Anderson
von

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Kapitel 12

„Guten Abend, Mylady.“, begrüßte Seras ihre Herrin mit einem schüchternen Lächeln und einer leichten Verbeugung. „Guten Abend, Seras.“, antwortete Integra kühl. Sie stand an ihren Schreibtisch gelehnt und stützte sich mit beiden Händen auf dem dunklen Holz hinter ihrem Rücken ab. Als sie ihr Augenmerk auf Anderson richtete, verneigte der sich vor ihr, die rechte Hand ans Herz gelegt, und murmelte ein kaum hörbares „Mylady“. Zur Antwort nickte Integra dem Priester lediglich zu, als er sich wieder aufrichtete, bevor sie zu sprechen begann: „Ich habe euch gerufen, weil – Alucard hat sich schon informiert – übermorgen die alljährliche Familienversammlung der Hellsings stattfindet. Bislang habe ich Alucard immer verboten, sich dort zu zeigen, aber dieses Mal möchte ich, dass ihr alle anwesend seid. Alucard hat allerdings dort noch einen Auftrag von mir zu erledigen, aber ihr könnt euch einfach einen schönen Abend machen oder Walter unter die Arme greifen.“ – „Eine Feier?“ ,fragte Seras erstaunt nach. So wirklich konnte sie sich das bei diesem alten und ehrwürdigen Gemäuer gar nicht vorstellen. Hier war sie nur die ständige militärische Präsenz gewohnt, die das Anwesen stets erfüllte und ihm Leben einhauchte. Doch nun, ohne die geschäftig umher eilenden Soldaten (auch wenn sie an der Vorderseite der Villa so gut wie nie zu sehen waren), wirkte es leer und seiner Bestimmung beraubt. „Natürlich werdet ihr euch an die Kleiderordnung halten müssen.“ ,fuhr Integra fort und riss Seras somit aus ihren Gedanken. „Entweder erscheint ihr in Abendgaderobe oder in Bedienstetenuniform, verstanden?“ – „Ja, Mylady.“, antworteten Seras und Anderson, Alucard setzte nur sein übliches fieses Grinsen auf und nickte. „Gut, heute ist für euch Training angesagt, schließlich gibt’s momentan keine Außeneinsätze. Seras, du kommst mit mir zum Schießstand und ihr beide, Alucard und Alexander, lasst den Trainingsraum heil! Und keine Verletzungen, die nicht innerhalb von fünf Sekunden wieder heilen!“ ,kommandierte sie in ihrem üblichen, keinen Widerspruch duldenden Ton an. Ihre drei Untergebenen nickten, dann verschwand Alucard mit einem Abschiedsgruß in der Wand, während Anderson sich über den normalen Weg in den Trainingsraum, den Seras ihm schon am Vortag gezeigt hatte, begab. Als auch Seras sich verabschieden wollte, wurde sie jedoch von Integra zurückgehalten: „Moment, Seras! Was läuft nun zwischen Anderson und dir?“ – „Was? Wieso fragt Ihr, Mylady?“ – „Antworte mir einfach!“ – „Ja, Mylady ... ehm ... Ich mag ihn sehr. Wenn er ganz nah bei mir ist oder mich im Arm hält und ich sein Herz klopfen hören kann, wünsche ich mir manchmal, diesen Moment in die Unendlichkeit ziehen zu können.“ – „Hast du gar nicht das Verlangen nach seinem Blut, wenn du seinen Herzschlag hörst?“ ,erkundigte Integra sich skeptisch. „Doch, aber es ist doch ein Unterschied, ob Ihr von einem Menschen, den Ihr wirklich liebt, in den Arm genommen werdet oder von einem, der Euch egal ist, oder? Im ersten Fall ist die Berührung warm und angenehm und Ihr wollt einfach nur eben diese Wärme und Nähe genießen. Wenn das bei mir Fall ist, bringe ich auch die Kraft auf, das Tier in mir zu unterdrücken und es einfach nur als Frau zu genießen, obwohl das manchmal ganz schön schwer ist. Sein Blut schmeckt wahrscheinlich einzigartig...“ Durch den letzten Satz der Vampirin aufmerksam geworden, unterbrach Integra sie und hakte nach: „Du hast schon einmal sein Blut getrunken?“ – „Ja, in der Nacht, als ich plötzlich nach dem Einsatz verschwunden war.“ Sie schilderte kurz, was eine knappe Woche zuvor in der Ruine vorgefallen war ( vgl. Kapitel 1+2). „Jedenfalls bin ich erst in Alexanders Kammer wieder zu mir gekommen. Er hat mir das Handgelenk aufgeschnitten und mich fast vollständig ausbluten lassen, ehe er mir dann sein eigenes gab. Ich kann nur vermuten, dass ich, hätte er das zu diesem Zeitpunkt nicht gemacht, ich jetzt nicht vor Euch stehen würde.“, beendete sie ihre Ausführungen schulterzuckend. Das ist ja interessant... ,dachte sich Integra, sagte zu dem Thema jetzt aber nichts mehr, sondern machte sich, Seras vorausgehend, auf den Weg zum Schießstand.

Schweigend durchsiebten die Ladys unschuldige Pappkameraden, während in einem der Kellerverliese ein wilder Kampf zwischen Alucard und Anderson entbrannt war, der dadurch, dass sich beide Männer an Integras Verletzungsverbot hielten, nicht minder lebensgefährlich erschien. In einem Tempo, dem das Auge kaum zu folgen vermochte, schossen die beiden Kontrahenten aufeinander zu, Schwerter und Pistolen prallten Funken schlagend aufeinander und verkeilten sich, lösten sich wieder voneinander, nur um wenige Sekunden später erneut aufeinander zu treffen, während ihre Besitzer sich seelenruhig unterhielten, als säßen sie im Salon der Hauses und nicht in diesem, von grellem Neonlicht erhellten Kellerraum. „Wie steht es zwischen dir und Seras, Schweinepriester?“, erkundigte Alucard sich gerade im Plauderton, während er durch den Raum wirbelte, sich an der Wand abstieß und auf Anderson zustürzte. Der bildete schnell ein Kreuz mit seinen Schwertern, um den Hieb abzuwehren. „Sie ist ein wunderbares Wesen. Unschuldig und rein wie ein neugeborenes Kätzchen, aber stark und gefährlich wie ein Tiger. Kaum zu glauben, dass du ihr Vater bist, Blutsauger!“, antwortete Anderson philosophisch und wehrte den wuchtigen Schlag des Vampirs ab, bevor er zur Offensive überging. Plötzlich flogen gut ein Dutzend Silberklingen auf Alucard zu, von denen der die meisten abwehrte, die ungefährlicheren jedoch zerrissen seinen Mantel und eine hinterließ einen blutigen Schnitt auf seiner rechten Wange. „Tja, sie stammt halt aus einer anderen Generation. Und ich warne dich nur einmal: Wenn du noch einmal versuchst, sie zu töten oder ihr in irgendeiner Weise Schmerzen zufügst, hast du es mit mir zu tun. Und zwar ungebremst! Dann wird nichtmal Integra mich zurückhalten können!“ ,drohte Alucard dem Blonden, als sie erneut aufeinander trafen und Anderson konnte das bedrohliche Funkeln in seine Augen sehen, aus denen jeglicher Spieltrieb, den er sonst immer darin hatte erkennen können, verschwunden war. Für einen Moment war er unaufmerksam und das nutzte Alucard aus. Im nächsten Moment fand sich Anderson rücklings auf dem Boden liegend wieder und Alucard stand, mit der Pistole seine Stirn anvisierend, breitbeinig über ihm. „Wie lautet deine Antwort?“, fragte der Vampir kalt. Beim Klang seiner Stimme lief es Anderson eiskalt den Rücken hinunter. „Seras ist mir mehr wert als mein Leben und in dem Moment, in dem sie durch mich leiden muss, gebe ich mich dir zum Abschuss frei.“, antwortete Anderson ebenso kalt. Das schien Alucard auszureichen, denn seine Pistolen verschwanden wieder unter seinem roten Ledermantel und er streckte Anderson die Hand hin, um ihm beim Aufstehen zu helfen. „Das wollte ich hören.“ ,sagte er und grinste den Priester an.
 

Seras hatte ihre Kugeln verschossen und war gerade dabei, ihre Waffe zu reinigen, als die beiden Männer den Raum betraten. „Wo ist Integra?“, erkundigte Alucard sich. „Sie schießt noch, Meister.“ ,antwortete Seras ihm ohne von ihrer Arbeit aufzublicken. As Alucard durch die Tür in die schallisolierte Schießhalle (die auch unterirdisch lag) verschwunden war, setzte Anderson sich an die Wand gegenüber von Seras und beobachtete sie schweigend. „Schläfst du heute wieder bei mir?“, fragte die kleine Vampirin nach einer Weile. „Wenn‘s dir nichts ausmacht, gerne.“ – „In meinem Bett?“ – „Wenn du möchtest.“ – „Nimmst du mich wieder in den Arm?“ – „Noch viel lieber.“, erwiderte Anderson, dem dieses Frage-Antwort-Spiel allmählich Spaß zu machen begann. Nun legte Seras ihre Waffe und das Putzzeug beiseite und kam auf Anderson zu, um sich dicht neben ihm mit untergeschlagenen Beinen hinzusetzen. „Küsst du mich nochmal?“, kam es kaum hörbar von dem Blondschopf. Diesmal ersparte sich Anderson eine Antwort, sondern legte Seras beide Hände sanft auf die Wangen, beugte sich zu ihr herab und zog sie gleichzeitig etwas hoch, bis sich ihre Lippen zu einem scheuen, fast keuschen, aber dennoch zärtlichen Kuss trafen. „Mehr gibt’s, wenn wir allein sind.“ ,flüsterte er quasi in ihren Mund hinein, bevor er vollends von ihr abließ. Seras wurde schlagartig wieder rot, sprang hastig auf und gab vor, sich wieder ihrer Waffe zu widmen, doch wirklich konzentrieren konnte sie sich dabei nicht, allein schon, weil sie ständig seine Blicke im Rücken spürte. „Du hattest noch nie einen festen Freund, oder?“, erklang nun neckend Andersons Stimme und Seras zuckte leicht zusammen. Verlegen schüttelte sie den Kopf und die Verlegenheit steigerte sich noch, als Anderson nun von hinten auf sie zutrat und seine Arme um ihre Schultern schlang. „Kätzchen, weißt du eigentlich, wie niedlich du aussiehst, wenn du verlegen bist?“, fragte er, strich ihr eine Haarsträhne hinters Ohr und verließ dann leise summend den Raum. Zurück blieb eine überglückliche Seras, die hastig ihre Waffe verstaute und dann ebenfalls den Raum verließ.
 

Leise schloss Alucard die Tür und näherte sich Integra, die konzentriert auf die in 50 Meter Entfernung hängenden Zielscheiben schoss. Ohne dass sie ihn bemerkt hatte, stellte er sich hinter sie. Mit leichten Klopfern seiner schweren Stiefel korrigierte er Integras Fußstellung minimal und langte um sie herum, um seine Hände über ihre, den Waffenknauf umschließenden Fäuste zu legen. Bei seiner ersten Berührung war Integra leicht zusammengezuckt, doch erkannte sie sofort, wer sich da hinter ihr befand und versuchte angestrengt, diese Person zu ignorieren, was sich allerdings als schwer zu bewerkstelligen herausstellte, als der Vampir nach einigen Schüssen, die, ebenso wie die vorherigen, alle ins Schwarze getroffen hatten, anfing, mit den Lippen ihren Hals zu liebkosen. Seine Hände lösten sich von ihren und legten sich um ihre Hüfte. „Alucard, lass das!“ ,fauchte sie böse, doch der zeigte keine Reaktion, sondern zog sie nur noch etwas enger an sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Katiel
2007-04-01T21:43:59+00:00 01.04.2007 23:43
Hab grad ma die FF bis zu ihrem jetzigen Stand durchgelesen *durch zufall gefunden hat^^*
die idee ist gut, und auch die pairings sind echt nur niedlich... vor allem bin ich der meinung, dass die das spezielle an den bekannten charakteren herausstreichst (z.B. Alucards Humor) und Anderson einenige komplett neue, aber gut vorstellbare Aspekte verleihst
Respekt... ich hoffe, diese FF bald weiterlesen zu können^^
Von:  LammL
2007-03-30T14:51:42+00:00 30.03.2007 16:51
Hi,
Das Kapitel ist super geworden!!!!!!!!!!
Weiter!!!!!!!!!!!!!
Bye
Von:  saspi
2007-03-27T16:47:44+00:00 27.03.2007 18:47
Hey!!!
das kappi ist echt supi!!! bitte bitte veröffentliche
schnell das neue kappi. *süchtig bin*

Bye saspi


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