Einrichtung?
"Herein?", rief Miku etwas unsicher, war ihm doch bisher keine Information über einen Kunden zugetragen worden...
Ruhig öffnete er die Tür, lächelte, als er Miku auf dem Bett liegen und Zeitschriften lesen sah. "Hi."
"Ach du bist es Kyo..." Grinste der, beinah schon erleichtert, zufrieden mit sich und der Welt.
"Mit wem hast du denn gerechnet? Nikolaus? Dafür ist es zu früh und für nen Kunden eigentlich auch..." Er ließ sich neben Miku aufs Bett fallen, verzog kurz das Gesicht, sah auf die Zeitschriften. "Was guckst du dir an?"
"Ach ich brauch mal n paar Wandbehänge fürs Nebenzimmer.." Grinste der, sah dann aber besorgt zu dem Jüngeren: "Hey... alles klar bei dir?"
"Wandbehänge? An was hast du denn gedacht?" Er seufzte, legte sich auf den Bauch, zog rasch seine Schuhe aus und schlug die Beine hoch. "Tja... Die hat sich wohl ein bisschen verschätzt..."
"N paar von den Postern..." Er deutete auf eine Seite, sah Kyo dann fragend an: "Ano... hilfst du mir beim bestellen?" Er legte den Kopf schief: "Und inwiefern verschätzt?"
Der Blonde nickte, sah auf die Poster, lächelte. "Schon irgendwas, was dir besonders gefällt?" Er seufzte leise. "Ich hab kein Problem damit, wenn er mich mit seinen Fingern fickt. Dieser komische Vibrator war auch nicht das Ding, bisschen hart vielleicht, aber sonst ok. Der Dildo war zu viel..."
"War wohl zu viel auf einmal hm?" Miku nickte: "Wenn er’s gemerkt hat ist es gut..." Sah dann wieder auf die Poster: "Naja... das da..." Er deutete auf ein schwarzes, in dem auf dem Hintergrund die grauen Umrisse eines Männerkörpers sehen konnte, an den Seiten ein paar dunkelrote Tribals.
"Würde ich auch sagen..." Er lächelte, als er das Bild sah. "Hast recht, das ist wirklich schön..." Er fragte sich, wann er dazu kommen würde, sein Zimmer einzurichten und ob er es jemals wirklich brauchen würde.
Leicht lächelnd sah der Junge zu seinem Kumpel: "Sag mal... hast du dir schon dein Zimmer mal genau an gesehen? Ich meine das Zweite? Wenn du magst kannst du gleich was mitbestellen... dann sieht das nicht mehr so unpersönlich aus..."
"Wann war ich denn da drin?" Kyo lachte leise. "Nein, ich hab’s mir noch gar nicht angesehen..."
Leise lachte Miku: "Na dann komm... ist ja direkt gegenüber... soll ich die Zeitschrift mitnehmen?"
Ruhig stand der Blonde auf, nahm seien Schuhe. "Klar. Dann kann ich mal duschen und mich gleich umziehen..."
"Stimmt... die Klamotten hast du ja auch alle im 'Vorzimmer' eingeräumt, ne?" Lächelte der Ältere, stand dann auf, nahm sich ebenfalls ein paar Schuhe, die Zeitschrift, sah dann abwartend zu Kyo: "Nach dir..."
"Ich hab noch gar nichts eingeräumt, die stehen noch in Taschen da..." Er seufzte, trat auf den Flur und in sein Zimmer. "Ich werd definitiv zu sehr beansprucht..." Er grinste leicht, deutete auf die Tüten. "Hilfst du mir? ich würde sie gern im mein Zimmer bringen..."
Leise lachte Miku: "Geht klar... und ist wohl besser, wenn du sie im Zweitzimmer einräumst..." Damit griff er amüsiert nach drei der Tüten, ging auf eine Tür zu und öffnete sie: "Hier ist dein ganz eigenes kleines... ok eher größeres Reich... Himmel... das ist ja sogar noch größer als bei mir drüben..." Er sah sich fasziniert um: "Wow..." Er deutete auf einen Durchgang an der Seite: "Da ist übrigens deine eigene Küche... wenn du mal so Hunger hast, oder nicht in die Kantine zum essen willst..."
Interessiert sah er sich um, nickte beeindruckt. "Schick. Sehr schön, auf jeden Fall..." Er rümpfte die Nase. "Nur zu hell. Ich darf das anstreichen?"
"Klar darfst du... du kannst hier alles machen, außer vielleicht umbauen... das hier gehört alles nur dir hier kommen nur die rein, die du einlädst... und schau mal..." Er deutete auf eine von Vorhängen verdeckte Glasfront: "Du hast sogar nen Balkon zum Garten..."
Lächelnd trat er auf eben jenen, nickte. "Schön..." er lachte leise. "Hm, dann weiß ich aber schon, was wir im Sommer machen, wenn keiner nen Kunden hat..." Er sah auf den Teich, über dem der Balkon lag. "Super...." er trat wieder ins Zimmer, nickte. "Rot, schwarz und Metall...." Er sah sich um, klatschte zufrieden in die Hände, als er die Küche sah. "Super. Glas und Metall..."
"Wieso ist Glas und Metall super?" Fragte Miku verwirrt, während er zu Kyo ging.
"Weil ich nur dunkles Holz mag und find mal ne Küche mit dunklem Holz..."
"Äh... und wieso ist dann jetzt das da besser?" Der Ältere sah den Blonden ungläubig an, während er sich in der blitzenden Küche umsah.
"Dunkles Holz, Glas und Metall...."
"Ah... verwirr mich doch nicht so..." Brummte Miku amüsiert.
Kyo lächelte trat in den Wohn- und Schlafbereich zurück. "Was mach ich mit den Möbeln, wenn ich die nicht will?"
"Gute Frage... ich denke da solltest du Die-sama fragen, ob du sie eintauschen darfst... welche meinst du denn?"
"So relativ alles, aber hier steht ja auch nicht viel drin..." Es stimmte. Was hier stand, war ein Bett, das zu groß und zu hell war, ein riesiger Schrank, den er nie brauchen würde, ein Schreibtisch, der ihm zu klobig und altmodisch war, ein Couchtisch, der zu... irgendwas, jedenfalls war er doof und ein Hifi-Tower, den er auch abschaffen würde. Das einzige, was hier stand und was ihm gefiel, war eine schöne, schlanke, elegante schwarze Ledercouch.
"Wie gesagt... du musst Die-sama fragen... vielleicht hat er noch ein paar leere Zimmer von denen du die Möbel tauschen kannst... ansonsten hab ich keine Ahnung..." Miku zuckte die Schultern.
"Naja, ich bin heute Abend eh wieder bei ihm, ich frag ihn einfach..." Er sah sich um, seufzte. "Lass uns auf den Balkon gehen, ich will mir die Zeitschriften mal durchschauen..." Er stockte. "Aber erst geh ich duschen. kann ich dich so lang allein lassen?"
"Training, oder... mehr?" Fragte Miku leise, setzte dann aber ein lächeln auf: "Hai... ich hol dann mal die restlichen Magazine und magst du was Süßes, dann geh ich noch Kuchen aus der Gemeinschaftsküche holen."
"Ich glaube nicht, dass er heute noch großartig etwas vor hat, aber wer weiß?" Er lächelte, stand auf, nickte. "Hai, das wäre wirklich toll, danke..."
"Ok... dann bis gleich..." Meinte Miku, das Zittern in seiner Stimme unterdrückend, drehte sich damit um, verließ das Zimmer und er fühlte langsam die Tränen empor steigen, ließ ihnen freien lauf und schluchzte leise, während er den Gang zur Kantine laufend versuchte dem Schmerz in sich Herr zu werden. Er hatte es doch gewusst... geahnt... und er sollte sich für Kyo freuen, sich nichts anmerken lassen.
