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Jura Tripper 1 1/2 over

~I'll find my day, maybe far and away... far and away~
von

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XXXI. Zukunftslos * XXXII. Ganz oder gar nicht * XXXIII. Spiegelsinne

Hab ich jetzt mit dem letzten Teil irgendwen geschockt? (Oder war das alles genauso vorhersehbar wie der Rest? *__*)
 

XXXI. ZUKUNFTSLOS * XXXII. GANZ ODER GAR NICHT * XXXIII. SPIEGELSINNE
 

~~~
 

You're Dead
 

Written and performed by Die Toten Hosen.
 

"Ladies and gentlemen!

Just so we understand each other, in my right hand I have a gun.

So let's not have any problems, hey?"
 

You don't know where you're going

You don't know where you've been

You don't know why your life is a lie

It goes by like a train

You're stuck in this ratrace

Your job drives you insane
 

You know you're getting older

It's not gonna stop

You're locked inside a prison

Where they beat you drop by drop

You wake up and you wonder

What are they getting out of this

You've sold your soul to the corporate goal

And you want a new life instead
 

Bang bang you're dead

There's a gun at your head

But it's only a game

If they shoot you down

You can get up and start again
 

Bang bang you're dead

But your blood's still running red

If you look at your life with different eyes

You don't know how to start again
 

You can't break out of the circle

Your life's not going anywhere

Nobody's going to help you

'cause none of them really care

You could lose your life on a crowded street

They wouldn't even turn their heads

It's all gone wrong, the pressure's too strong

Better get a new life instead
 

You don't know where you're going

You don't know where you've been

You can open your eyes and the innocence dies

And your past life is a dream
 

Dead but your blood keeps pumping

Dead but your heart still beats

You don't know why you're here

You don't know who you are

And you know who you wanna be
 

Bang bang you're dead

There's a gun at your head

But it's only a game

If they shoot you down

You can get up and start again
 

Bang bang you're dead

Bang bang you're dead
 

If you look at your life with different eyes

You don't know how to start again
 

~~~
 

XXXI. Zukunftslos
 

"Es ist jetzt gut, Sive."
 

God war der Einzige, der mit ihr sprach, was die anderen ausmachte, waren Blicke. Blicke voller Bestürzung, Entsetzen und Verlegenheit. Blicke von Unglaube, Abscheu und Zorn. Aber über all dem thronte eines: Das ohnmächtige Gefühl, nicht zu wissen, was man fühlen sollte.

Sive wusste es nicht. Und auch God wusste es nicht, egal welche Worte er real zu machen versuchte, indem er sie aussprach. Snake stand da drüben und wusste es nicht. Crybaby, Young Lady, die so alt waren wie Nerd, wussten es nicht. Die anderen wussten es nicht.

'Es ist jetzt gut, Sive.' hatte ihr Vater gesagt. Aber nichts war gut. Hatte ihr Vater etwa gelogen?
 

Dann lief ein Junge zu ihr, überquerte den unsichtbaren Trennstrich so mühelos, als sei er gar nicht vorhanden.

Es war Neesan. "Es tut mir leid..." teilte er Sive mit, scheu ihre Hand suchend.

"Was wirst du jetzt tun?" fragte Sheerla, die ihm wie selbstverständlich gefolgt war, vor ihr in der Hocke sitzend und erschüttert eines ihrer ?Sorgenkinder' musternd.

Und nur ihr Name, "Sive..." von Liam, wie eine sachte Erinnerung.

Ihre Freunde, ihre Freunde wussten es. Was sie fühlten. Was Sive fühlte. Sie selbst hatte es vergessen, sie erinnerten sie daran. Sie musste das andere Ende des Fadens suchen. Hier und jetzt war das Sives Aufgabe.

Also machte sie sich los und ging auf die Suche. All das Stimmengewirr verlor sich, nur wenige Meter entfernt auf ein und demselben Boot schien die Stille des Sees selbst ein Herzklopfen kaum ertragen zu können.

"Cross!" Mit brüchiger Stimme rief sie seinen Namen. Er war wieder weggelaufen, war den Blicken der anderen entflohen. Und es war ihre Schuld. Wieder kamen Sive die Tränen. Sie fühlte sich, als hätte sie soeben einen Freund verloren, als hätte sie ihn mit eigenen Händen umgebracht, obwohl sie genau wusste, dass es einen anderen Weg gab. Wo war er hin gelaufen, wo war er nun? Dann sah sie ihn und anstelle von Traurigkeit war es wieder die Angst, die ihr mit eiskalten Fingern ans Herz griff.

Denn Nerd saß einfach nur da auf dem Geländer, ganz allein, im Wind und lächelte. Beim Geräusch ihrer Schritte drehte er sich um, aber das Lächeln blieb, nun ganz ihr zugewandt.

"Hör auf zu lächeln!" bat Sive am ganzen Körper zitternd, während sie herankam, "Oh bitte, hör auf damit! Wenn du nur endlich weinst, dann weiß ich, dass du normal bist! Bitte, hör auf damit, Cross! Ich hab solche Angst!"

Irgendwie hatte sie nicht erwartet, dass er antwortete. Er wirkte zu fern, als dass sie ihn noch hätte erreichen können. Aber sie hörte ihn ganz deutlich, diese etwas unsichere, ernsthafte Stimme eines zwölfjährigen Jungen, der ein Lächeln trug, das nicht seines war, ein umgekehrter Timm Thaler - cross eben.

"Warum, Sive? Du hast mir doch nur gerade erzählt, dass ich tot bin. Da macht es doch gar keinen Unterschied mehr, ob ich lächle oder nicht."

"Doch, das macht es!" widersprach Sive verzweifelt, "Du bist nicht tot! Du lebst! Noch lebst du und wir wissen, dass du lebst! Ich weiß, dass du lebst!"

"Aber das stimmt doch gar nicht," stammelte Nerd. Das Lächeln schien erschüttert, verblasste und verschwand in Sekunden. "Ich habe mich erschossen. In zwei Jahren erschieße ich mich. Das ist doch so, als sei es schon passiert. Es ist egal, Sive."

"Überhaupt nicht!" erinnerte Sive ihn an den alten Chor, flehentlich, wie nur konnte sie ihn glauben machen? Sie vergaß dabei, dass Gods Worte fast genauso gelautet hatten und dass sie sie geglaubt hatte. "Überhaupt nicht, Cross! Es ist egal, was dein Name bedeutet. Es ist nur wichtig, wer du bist."

"Wer ich bin," wiederholte Cross gepresst, "Sive - verstehst du nicht? Ich bin tot! Ich will nicht tot sein!" Ein Schaudern ergriff ihn und plötzlich verlor er das Gleichgewicht. Sie konnte ihn gerade noch rechtzeitig auffangen, als er vornüber kippte.
 

Und dann weinte Cross, weinte, weinte nasse, salzige, schier unerschöpflich scheinende Tränen, weinte, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Sein Körper bebte von Schluchzern geschüttelt und weil er größer war als sie, konnte Sive ihn kaum festhalten. Aber das musste sie, denn sonst wäre er einfach von der Brüstung hinuntergefallen.

"Ich werde nie eine Tochter haben. Ich habe keine Zukunft. Ich bin tot. Ich werde nur ein vergilbtes Bild in irgendeinem Familienalbum sein - vielleicht noch nicht einmal das."

"Du bist nicht tot. Du kannst noch weinen," flüsterte Sive, ihn fest umarmend.

"Ich hab es geahnt. Ich hab so gehofft, dass du es nicht sagst. Ich wollte es nicht wissen." rief er, ohne auf ihre Worte einzugehen.

Ja, Cross hatte es nicht wissen wollen. Und dennoch hatte sie es ausgesprochen, hatte dem Drängen seines Bruders nachgegeben, blindlings geglaubt, was sie glauben wollte. Sie, ein dummes kleines Kind, das sich einbildete, die Welt zu verstehen. Sie schämte sich, sie hasste sich. Musste sie die letzten zwei Jahre vor seinem Tod mit diesem Wissen überschatten? Vielleicht hätte er zumindest diese Zeit noch glücklich verbracht. Die letzten zwei Jahre vor seinem Tod - vor seinem Selbstmord.

Und da ging Sive auf, dass auch dieser Gedanke der glatte Hohn war. Sie musste sich nur an die letzten Tage zurückerinnern, die wenigen, die sie hier verbracht hatte. Andere hatten mehr Zeit hinter sich, andere hatten ein ganzes Leben gehabt, doch ihr reichte diese wenige, um zumindest eines zu verstehen: Selbstmordgründe fielen nicht vom Himmel, auch nicht in zwei Jahren! Ob Gods Wahrheit wirklich die Wahrheit war, das, was sie getan hatte, nun falsch oder richtig, wusste sie nicht. Aber Sheerlas Worte waren wahr: Zu schweigen wäre auch nicht richtiger gewesen. Denn es gab kein Schwarz. Es gab kein Weiß. Es gab nur Grau.
 

"Cross. Nerd. Ich... Ich musste es sagen. Verstehst du? Erst wenn du weißt, dass du sterben wirst, merkst du, dass du lebst. Ich will, dass du es weißt und dass sie es alle wissen. Vielleicht ändert es etwas." erklärte Sive und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Ich weiß es nicht. Aber ich kann nicht leben, ohne zu hoffen, dass es so ist. Hör auf damit. Du darfst nicht glauben, dass du tot bist. Du musst glauben, dass du lebst. Bitte!"

"Sive... ich hoffe nicht! Ich lebe nicht! Es ist alles... nur ein Spiel..." murmelte er, den Blick voll Scham abgewandt. Die Worte schienen seine Stimme nur zu streifen, seltsam ziellos und verloren - wo?

"Dann musst du es lernen," fuhr Sive eindringlich fort, irgendwie musste sie sie festhalten, die Worte, an einen Gedanken bannen, "und du musst jetzt damit anfangen. Du hast noch zwei Jahre Zeit."

Sie hatte alles gesagt, verstand nun selbst zum ersten Mal die Gründe. Manche Dinge wurden erst real, wenn man sie aussprach. Sie hatte sie ausgesprochen - würden sie sich bewahrheiten?

Langsam ließ das Schluchzen, das Nerd schüttelte, nach. Er begann langsamer zu atmen und sich zu beruhigen, als wollte er seine gesamte Lebensenergie nicht sofort aufbrauchen. Sein Tonfall, der ein hektisches Schreien gewesen war, veränderte sich und wurde zu einem Mittelding aus Flüstern und Sprechen. "Donivan wollte, dass du es sagst. Deshalb hat er dir die ganze Zeit die Frage gestellt, nicht wahr?"

"Ja," antwortete Sive leise, "ja, das wollte er." Dass sich ihr Denken ähnelte, hatte sie schon gemerkt, bevor sie gewusst hatte, dass er ihr Vater war. Und dass sich ihr Fühlen ähnelte, war ihr nun klar. Es war ihm nicht egal gewesen. Sie wusste es, und sie war glücklich darüber. Sie hoffte, dass auch Cross es wissen und verstehen würde.

"Sive," begann Nerd noch einmal, hilflos und verängstigt, "es ist so schwer. Ich weiß nicht, ob ich es schaffe. Ich habe Angst. Ich... ich weiß nicht, was ich tun soll."

Sive hatte Vorschläge: "Auf einen Baum klettern und Kirschkerne hinunter werfen. Schwimmen gehen und dabei halb ersaufen. Kein Geld fürs Schwimmbad haben und sich mit dem Schlauch nass machen. Flieder vom Nachbarn klauen. Äpfel vom Nachbarn klauen. Kochen lernen. Zu Mittag essen. Mathehausaufgaben abschreiben. Auf der Straße nach verlorenem Geld suchen." Das Mädchen hielt inne, überlegte kurz und versuchte weiter, mit ihren hauseigenen Erleuchtungen die Erleuchtung in Nerds Kopf zu entfachen:

"Schlittschuhlaufen. Ins Café gehen. Das ganze Taschengeld für Süßigkeiten ausgeben. Das ganze Taschengeld für Mamas Geschenk ausgeben. Turnbeutel verlieren. Science Fiction-Bücher lesen. Ein Geheimnis-Album führen. Kakteen sammeln. Streiten. Oma und Opa besuchen. Singen. Dumme Witze machen und darüber auch noch lachen. Keine Witze machen und trotzdem lachen. Sich kloppen. Leute aus dem Bett schmeißen. In die Kerze fassen und sich die Finger verbrennen. Sich das Knie aufschlagen und heulen. Strafarbeiten aufkriegen. Ferien haben. Frühstücken. Ein Krippenspiel aufführen. Ins Kino gehen. Malen. Sein Zimmer nicht aufräumen wollen. Versuchen, Kaugummis aus dem Kaugummiautomaten zu angeln. An den Hafen gehen und ins Wasser spucken. Abendessen. Tulpen ausruppen und sie für Unkraut halten. Sich vor Nacktschnecken ekeln. Den Mond angucken. Luftballons aufpusten. Inline Skates fahren. Komische Sachen auf Kassette sprechen. Die Sachen auch noch anhören. Gewitter betrachten. Regentropfen zählen. Barfuß auf der heißen Straße laufen. In die Sonne gucken und den Rest des Tages nichts mehr sehen. Gummibärchen essen..."

Ihr war die Luft ausgegangen. Entschuldigend legte Sive den Kopf schief. "Tut mir leid, mehr fällt mir auch nicht ein... Was ist denn? Was guckst du mich so komisch an??"
 

Nerd schien nachzudenken. Sein Gesicht war sehr ernst und er lächelte nicht. Eine plötzliche Windbö zauste sein rotblondes Haar und griff auch nach Sives Strubbelmähne. Auf einmal fiel ihr ein, dass jemand sie mal ?Zauslöckchen' genannt hatte. Minuten verstrichen, in denen Sive sich wie aus einem Traum langsam wieder in die Wirklichkeit zurückversetzt fühlte. Der Traum war zuhause, die Wirklichkeit hier. Oder war es umgekehrt? Sie konnte nicht sagen, was sie sich mehr wünschte. Da waren so viele Dinge, die sie gerne den gesagten hinzugefügt hätte. Mitten in ihre Gedanken hinein begann Cross endlich zu sprechen.

"Sive... ich möchte dir nur sagen, dass ich sehr froh bin, dich kennengelernt zu haben und.... der Bruder deines Vaters zu sein. Ich will... dir das jetzt sagen, denn in Zukunft werde ich wohl keine Zeit mehr dazu haben. Aber ich möchte, dass du es weißt."
 

Hier und jetzt war es Wirklichkeit.
 

"Ich auch, Cross."
 

XXXII. Ganz oder gar nicht
 

"Was um Gottes Willen hast du dir dabei gedacht? Wie konntest du das nur tun?!"
 

Ungläubig starrte Boss God an.
 

"Das ist dein Bruder und er wird sterben!"
 

Boss' Stimme wandelte sich und aus der vorherigen Empörung klang nun mühsam bezähmte, echte Wut.

"Das ist deine Tochter! Willst du, dass sie sich ihr Leben lang Vorwürfe macht, sie sei schuld gewesen?"

"Verdammt nochmal, ich..." hob God an. Dann schienen ihm die Worte ausgegangen zu sein, er schwieg und presste die Lippen aufeinander. Dafür hatte Boss um so mehr zu sagen:

"Seit der Sache mit Princess habe ich dich nur für einen Idioten gehalten, aber jetzt sehe ich, dass du auch noch ein Sadist bist!"

Das schien God aus seiner Starre zu reißen. In etwa der gleichen Lautstärke wie Boss verkündete er: "Hör auf, dich in Dinge einzumischen, die dich nichts angehen! Ich weiß schon, was ich - "

" - Du weißt schon, was du tust?" höhnte Boss, aber es schwang ein harter Unterton mit, der zeigte, wie zornig er war. Liam hatte seinen Vater selten so gesehen, weder hier noch in Zukunft. Normalerweise war er ein Mensch, der die Dinge mit Humor nahm, aber die Widersinnigkeit, diese offenkundige Ignoranz, die er in Gods Verhalten sah, brachten ihn in Rage, weil er sie sich nicht erklären konnte.

"Du weißt also, was du tust, das wolltest du doch sagen, oder? Tut mir leid, dass ich lache! Du! Kennst du eigentlich so etwas wie - sagen wir - Taktgefühl? Ein weniger untertriebener Begriff fällt mir auch nicht ein! Ich sage dir nur eins: Wenn mein Bruder, Jack..."

Boss sah aus, als ob er God am liebsten geschlagen hätte. Aber das hier war zu ernst, zu ernst für eine Prügelei. Er hob die Faust, die er schon lange geballt hatte und schlug gegen die Wand, wieder und wieder, ein harter, metallischer Ton, und Liam konnte sich gut vorstellen, wofür das der Ersatz war.

Es war an God, etwas zu sagen. Ihm war das Recht zur Verteidigung gegeben, ob er die Mittel hatte, war eine andere Sache.

"Verdammt, ich wollte - ich wollte... wer gibt dir das Recht..." schien er zu einer Erklärung anzusetzen, um Boss dann trotzig entgegen zu schleudern: "Es geht dich nichts an! Es geht dich verdammt nochmal nichts an, also hör auf dich einzumischen! Halt einfach den Mund! Jetzt kannst du groß reden, aber vorher hat es dich auch nicht interessiert! Was interessiert es euch jetzt, was..." God brach ab, obwohl niemand ihn unterbrochen hatte.

"Ich!" wiederholte Boss entgeistert, "Ich! Groß reden! Sag bloß, dich hat es je interessiert, was mit deinem Bruder los ist! Mich, jeden einzelnen hier kümmert es mehr als dich, wie man an deinem Verhalten ja unschwer erkennen kann. Du bist nichts als ein Egoist, vielleicht solltest du mal nachdenken, was du tust. Aber dafür, mein Freund, dürfte es jetzt wahrscheinlich zu spät sein, und das tut mir leid, sei dir sicher, es tut mir leid, und zwar um Nerds Willen - ", Boss unterbrach sich, atmete tief durch und schloss: " - und um Sive, dass sie so einen Vater hat!"

God fuhr zusammen. Zumindest wirkte seine ganze Haltung so, obwohl er sich tatsächlich nicht von der Stelle gerührt hatte. Die Augen weit aufgerissen und die Lippen ein schmaler Strich, starrte er Boss an, der selbst mehr als überrascht von der Wirkung seiner Worte schien.

Obwohl keiner sprach, ging doch eine Art stillschweigender Zustimmung für Boss' Worte von den anderen aus. Blicke, wiederum nur Blicke schienen ihm Rückendeckung und Schild zu sein.

Dann schob sich Princess an Boss vorbei. Im Gegensatz zu diesem wirkte sie nicht zornig, noch nicht einmal aufgebracht. Aber da war etwas anderes, das sie ausstrahlte, eine Art eisiger Ruhe, die Liam von ihr nicht gewöhnt war und die ihn deshalb um so mehr befremdete.

"Wie konntest du das tun?" stellte sie God die Frage, die auch Boss schon gestellt hatte, die sich wohl alle insgeheim stellten.

Nur wirkte sie bei ihr viel endgültiger, es war kaum noch eine Frage als vielmehr eine Feststellung von Tatsachen. Und das war wohl der Grund, weshalb God auch jetzt nicht antwortete.

Er erinnerte Liam unheimlich an Sive, wie er so dastand. Und genauso wie bei Sive verstand er, dass Gods Verhalten Gründe hatte, auch wenn sie sich ihm nicht völlig erschlossen: Es waren gutgemeinte Gründe. Das war wahrscheinlich auch so ein vererbbares Gen: So ziemlich alles was man gut meinte, ging schief.

Selbst er war zunächst verwirrt, dann entsetzt gewesen, als Sive mit ihrer Mitteilung herausgeplatzt war. Obwohl er als ihr Großcousin die Hiobsbotschaft gekannt hatte wie er auch ihre Familie kannte, war es ein Schock gewesen. Nerd war nur ein paar Jahre älter als er, und in zwei Jahren würde er tot sein. Die Beklemmung, die dieser Gedanke brachte, hätte ihn fast dazu gebracht, Nerd herzliches Beileid zu wünschen! Mitleid anstatt Beileid, das Mitleid, das er nun empfand, hatte sich aus dieser Verwirrung viel zu langsam entwickelt. Liam hatte nicht erwartet, dass sie vor allen sprechen würde und er ahnte, dass das auch nicht unbedingt Sives Wille gewesen war. God hatte sie dazu gedrängt, und weil seine Tochter alles tat, was er sagte, hatte sie auch dies getan, froh, von der Last endlich erlöst zu werden.

Er erinnerte sich... Sive war in Tränen ausgebrochen und er hatte wieder nur diesen Drang verspürt, sie in den Arm zu nehmen, ihr zu sagen, dass alles gut war. Aber das hatte God schon getan, ohne Gewissheit zu haben oder zu geben. Da war mehr, was sie tun mussten, um die Dinge in Ordnung zu bringen, also hatte er sich damit begnügt, Sive daran zu erinnern, er, Neesan und Sheerla, ihre Freunde. Und da war Sive nun und tat es, denn wenn sie etwas anfing, würde sie es auch zu Ende bringen, ganz egal, was es für eine Dummheit war. Ganz oder gar nicht, so lautete ihr unumstößliches Lebensmotto.

Nur war das, was bei Sive ganz hieß, wohl bei God eher ein ausgeprägtes gar nicht. Und deshalb machte sich Liam auch wenig Sorgen um das, was sich nur wenige Meter entfernt zwischen einem zwölfjährigen Jungen und einem neunjährigen Mädchen abspielte, sondern verfolgte mit flauem Magen den Dialog über seinem Kopf, der ihn wieder das werden ließ, als was er hierher gekommen war: Ein Zuhörer, Zuschauer aus der Zukunft, kein Teilnehmer. Es gab kein ganz. Es gab kein gar nicht. Es gab nur vielleicht.

Princess sah God nur an, ohne ihre Frage zu wiederholen. Obwohl er aufrecht stand, schien er unter ihrem Blick irgendwie in sich zusammenzusinken. Sie hatte eine Antwort nicht wirklich erwartet, eher erhofft. Diese Hoffnung war enttäuscht worden. Ohne ein Wort wandte sie sich ab.

Boss warf God einen Blick zu, den Liam schwer einzuordnen wusste. Was immer er auch sagen mochte, God erwiderte ihn nicht. Er blickte niemanden mehr an außer den blanken, hellen Holzdielen, mit Silikon oder einem ähnlichen Kunststoff verschleißt. Abgenutzt von vielen Füßen, nass vom Wasser des Sees. Gleich würde er das Feld räumen, Liam verstand nicht, warum er noch blieb. Vielleicht wusste es die dritte Person, die jetzt sprach, jemand, von dem selbst Liam es nicht erwartet hatte.
 

"Ich.... ich verstehe das nicht, God. Warum hast du Sive so gedrängt? Warum wolltest du, dass sie verrät, was sie wusste? Du kannst doch nicht wollen, dass Nerd und Sive unglücklich sind. Ich... ich versteh das nicht. Bitte erklär' es mir." bat Snake zögernd, eingeschüchtert von der Macht der Worte, die vor ihm gesprochen worden waren. "Du willst doch bestimmt nicht, dass er stirbt. Du willst doch, dass er lebt. Aber jetzt hat er bestimmt solche Angst, dass er gar nicht mehr denken kann. Und Sive hat geweint. Sie sind beide weggelaufen. Warum hast du das getan, God?"
 

Da endlich ging God.

Zurück ließ er die anderen. Und einen verwirrten Snake, der noch immer um Verständnis bemüht nach Antworten suchte.
 

XXXIII. Spiegelsinne
 

Die langhalsigen Dinosaurier waren nach und nach weggeschwommen, je weiter sie fuhren und je näher sie dem unsichtbaren Zentrum des riesigen Sees kamen. Der Horizont, in der Physik ihrer Welt die totale Linie, war unterbrochen worden durch ein Bauwerk, das zu erhaben schien als das Menschen es geschaffen haben konnten. Und auch sie, junge Menschen in einem strombetriebenen Boot, das sich mit dem Surren einer Technik, die ihren Ursprung in der gleichen Physik hatte, nun dem Gebäude näherte, unterbrachen durch ihre bloße Anwesenheit mehr als ihnen wohl sein konnte. Wie eine mahnende Faust sah die von Nebelschwaden umhüllte Kuppel aus, die sich auf viele Meilen hin zu sehen in den bewölkten Himmel erstreckte. Fast sah es aus, als ob sie schwämme, eine gigantische Seerose aus Stein. Doch als die Pfadfinder näher kamen, erkannten sie, dass das Gebäude auf Stelzen gebaut worden war, die aber unter Algen- und Muschelbewuchs fast völlig verschwunden waren. "Wie die Pfahlbauten alter Hochkulturen", bemerkte Doc, dann schwieg auch sie. Ein Vogel, nein, in dieser Welt war es ein Flugsaurier, zog über der Kuppel seine Kreise und schrie heiser in den Nebel hinein, doch sein Schrei verklang ohne Antwort und auch Zans sprach nicht.

Als sie das nächste Mal hinsahen, war er verschwunden und es war keine Spur mehr von ihm zu sehen. Hoch oben, wo Wolken und Nebel eins wurden, musste er verschluckt worden sein von fremden Gewalten, die mehr als das Wetter zu beeinflussen vermochten.

Manua und Kuznikow, Boss, President, Tiger, Princess, Doc, Tank, Snake, Crybaby und Young Lady, Silence und Zans, Gatcha, Timid und Blunder, Liam, Neesan, Sheerla, Sive und Nerd, selbst God standen vorn am Bug und starrten auf das Ziel ihrer Bootsfahrt. Denn dass sie dort anlegen würden, erschien ihnen allen, weitab von Vernunft oder Absichten, ganz und gar unausweichlich.

"Der Schrein der Götter," nannte Manua schließlich den Tempel bei dem Namen, den die Menschen von Noah ihm gegeben hatten. Ihre Stimme war von Ehrfurcht erfüllt, doch auch die Angst war noch immer da, der Glaube an Legenden, Sagen, Mythen, Kindergeschichten, der gesunde Glaube, der über Jahrhunderte hinweg bewirkt hatte, dass die Menschen sich manches Problem ersparten. "Der erste Tempel der Sieben." setzte Kuznikow hinzu und keiner verstand so recht, was er damit meinte, selbst Manua sah ihn fragend an. Doch dies war kein Ort für Erklärungen. Dieser Ort erklärte sich selbst.
 

Liam hatte sich durch die Reihen der anderen geschlängelt und war auf das Geländer geklettert, wo er nun saß, wacklig und jederzeit in Gefahr herunterzufallen in das grünlich schimmernde Wasser, das diesen Ort umgab. Seine Augen waren nach vorn gerichtet, forschend, grübelnd, nachdenklich, bemüht, das seltsame Gefühl zu begreifen, dass er in ihm, seinen Freunden, ihnen allen weckte.

Sheerla kam ihm nach, setzte zum Sprechen an, ließ dann aber die Worte sein. Irgendwie scheute sie sie, wagte es nicht, sie dieser Stille aufzuzwingen.

Vielleicht waren sie auch gar nicht nötig. Sie wusste, was Liam dachte, sie spürte seine aufgeregte Ruhe: sie teilte sie. Der See, der Tempel, der Himmel, die Luft - all das löste eine Stimmung von Ankunft und Aufbruch in ihnen aus. Und mochten diese beiden Dinge auch noch so widersprüchlich sein, hier waren sie eins. Nah, fern, aber unausweichlich. Und es war gut so. Von allem, was der uralte Tempel in den Menschen auf dem Boot auslöste, konnte die Angst ihnen, den Kindern aus der Zukunft, am wenigsten anhaben. Sie empfanden Verwirrung, Erregung, Erwartung, aber sie hatten keine Angst.

"Es ist der Schrein der Zeit." sagte Nerd, die Wangen erfüllt von jenem zarten, aus Blässe entstandenen Rosaton eines Kranken, der nach vielen Monaten wieder Luft atmen kann.

Verstörte Blicke wandten sich ihm zu. Sein Dasein war noch nicht normal genug, als dass seine Worte den Klang einer Prophezeiung los wurden. Sive drückte seine Hand und sah zum Bug, wo sich Liam und Sheerla aufhielten. Neben ihnen huschte Neesan vorbei und zog sich ebenfalls am Geländer hoch, bis er schwankend, aber stolz neben Liam hockte. Als Sheerla das aus dem Augenwinkel sah, löste sie ihre Augen von dem Tempel. Sie warf einen Blick über die Schulter: President und Tiger standen dort. Da streckte sie sich und schlang die Arme um die Hüfte ihre Bruders, hielt ihn fest, damit er nicht herunterfiel.

"Komm," sagte Sive, zog Nerd mit sich, um zu ihren Freunden zu gehen. Mit der anderen Hand zupfte sie an Gods Ärmel. Dieser versteifte sich und machte sich los, ohne ein Wort zu sagen. Betroffen blickte sie ihn an. Was war los? Aber jetzt war nicht die Zeit, um darüber nachzudenken. Etwas war seltsam hier, so seltsam. Es war - die Luft. Die Luft, die Luft schien durch ihre verschlungensten Atemwege ihr Erinnerungsvermögen zu erreichen und zu erobern. Auf einmal wurde es flau in Sives Magen, ein nervöses, kribbelndes Bauchweh, das ihr bekannt vorkam. Sie griff wieder nach Nerds Hand, sie wusste nicht wieso, und nahm ihn mit sich, nach vorn zu Neesan, Liam und Sheerla. Erwartungsvolle Mienen: Merkst du es auch? Was ist das? Und ein jammervoller Neesan, der ebenfalls die Hand auf den Bauch gepresst hielt. Ein Gespräch, noch nicht lange her, als sie zusammen die Flachwasserzone bewacht hatten und eine Zeit, viel früher, viel ferner... Die Wellen schienen ihrem eigenen Willen zu folgen, als sie das Amphibienfahrzeug mit Jadefingern anstupsten und gegen den hölzernen Steg stoßen ließen, der zum Eingang des Tempels führte. Ein leichter Wind kam auf, strich ihnen über Haar und Haut wie eine sanfte Hand. Er streifte auch ihre Nasen, sie atmeten tief ein. Und wie eine Stichflamme in der Dunkelheit kam die Erleuchtung. Ihre Augen fanden einander, als ihnen allen gleichzeitig klar wurde:
 

Die Luft roch nach Chlor.
 

Im Innern des Tempels herrschte ein schummriges Licht, das fast so grün strahlte wie das Wasser da draußen. Sie sahen nicht, woher es kam, es schien einfach aus den Spalten und Ritzen um sie herum zu fließen. Seltsame, gleichzeitig modern und mittelalterlich anmutende Geräte standen herum, die die Pfadfinder in Aufregung versetzen und Manua zu Schreckensrufen alarmierten, vor allem, wenn sie zufällig gegen eines stieß. Alles wirkte kristallen und fremd. In der Mitte des Raumes, dort, wo die Kuppel am höchsten war, war ein Bassin, in dem Wasser sprudelte, ähnlich einem Springbrunnen. Es war höchstens knietief, sodass man den perlartig schimmernden Grund sehen konnte.

"Das ist schön!" freute sich Gatcha. Ohne Scheu steckte sie die Hand ins Wasser und planschte ein bisschen darin herum. Wenn Manua erwartet hatte, dass sie ihr abfiel, dann hatte sie sich getäuscht. Es geschah überhaupt nichts. Die anderen liefen bald im ganzen Schrein herum und wandten sich staunend den anderen Geräten zu, denen, die vielleicht zur Erklärung ihrer Reise beitragen konnten oder sogar eine Rückkehr ermöglichen würden können. Doc, ganz in ihrem Element, folgte langsam den steinernen Gängen und betrachtete alles. Vor lauter Faszination schien sie sogar zu vergessen, etwas zu fotografieren oder sich Notizen zu machen.

Timid und Blunder spielten auf einer breiten Treppe, die den großen Vorteil hatte, dass sie eine Rolltreppe war. Dass sie so etwas hier nie erwartet hätten und dass sie ohne einen erkennbaren Antrieb rollte, machte sie zum Spielen nur noch interessanter.

Anders als die Pfadfinder nahmen Liam, Sheerla, Neesan und Sive wenig oder nichts von dem wahr, was um sie herum geschah. In einem Halbkreis standen sie um das Wasserbecken herum, auf dessen klarer, grüner Oberfläche sich ihre schmutzigen Gestalten spiegelten. Noch immer trugen sie die Pfadfinderuniformen, die ihnen Silence geliehen hatte, orange-braun waren sie und jeder hatte sie auf seine Art: Das Hemd offen und wehend wie eine Fahne, jackenartig mit einem ärmellosen Hemd darunter oder als Top über dem Bikinioberteil geknotet, ein Halstuch wie ein Lätzchen umgebunden. Liam wirkte erschöpft und froh zugleich, sein braunes Haar stand ihm aus der Stirn, aber dennoch lächelte er. Sheerla sah gelöst und auch etwas wehmütig aus. Zum ersten Mal seit langem schien sie nichts in Angriff nehmen zu wollen und hatte keine Hand suchend ausgestreckt. Neesan stand etwas abseits von ihr, neben Sive und keinen Schritt hinter den anderen. Er sah erwartungsvoll aus und mutig, denn in diesem Wasser konnte er schwimmen. Die Letzte war Sive, oder nein, nicht ganz, denn sie hielt noch immer die Hand von Nerd. Ihre Augen, sonst leuchtend und schimmernd und erbost funkelnd, waren halb geschlossen und ebenfalls auf die fluoreszierende Wasserfläche gerichtet. Sie sah aus, als ob sie träumte und hielt dabei die Hand ihres Onkels umklammert. Sie sah nicht was sie hielt, sie sah nur die Spiegelbilder von vier Kindern - aber das von Cross sah sie nicht. Das Wasser war an dieser Stelle unruhig, obwohl in der Halle kein Wind wehte, es glitzerte, dabei brach sich das milde Licht sonst nirgendwo. War es möglich, dass er tatsächlich keines hatte, so wie ein Vampir, ein lebender Toter? Sive kniff die Augen zusammen, aber das machte das Bild auch nicht klarer. Sie konnte einfach nichts erkennen, doch die Hand in ihrer Hand blieb - wirklich, lebendig und warm.

"Wir müssen Silence noch seine Kleidung wiedergeben und uns bei ihm bedanken."

Dieser Satz von Liam lenkte sie blitzartig ab von dem Rätsel, denn er erinnerte sie an all das was noch zu tun war, bevor sie gingen.

"Wir müssen uns doch noch von ihnen verabschieden!" rief Sheerla aus und es klang klagend.

"Das heißt, ihr geht." sagte Nerd. Fragend konnte man seine Worte schon nicht mehr nennen.

Es war logisch so. Die Geschichte näherte sich ihrem Ende. Sie waren hier angelangt und es war der natürliche Laufe der Dinge, dass sie nun gehen würden. Die Luft roch nach Chlor, nach Hallenbad und ihre Spiegelbilder stammten aus einer anderen, zukünftigen Zeit.

Und diesmal war es die tatsächliche Zukunft, die dieser Gegenwart hier folgen würde. Bald.

Aber Sheerla hatte recht. Sie mussten sich noch verabschieden. Obwohl es Zeit war zu gehen, fiel es ihnen nicht leicht.

"Komm, wir gehen sie suchen, Sheerla." ermutigte Neesan seiner Schwester. Obwohl sie es kaum gezeigt hatte, merkte er, dass sie auf einmal sehr unglücklich war, deshalb hatte er tröstend und beruhigend mit ihr gesprochen. Sheerla nickte, folgte Neesan und zusammen liefen sie in die Halle hinein.

Noch einmal, ganz kurz, blinzelte Sive nach der Wasseroberfläche, dann löste sie ihre Hand. "Ich muss zu Papa, Cross." murmelte sie, "Wo ist er?"

Suchend sah sie sich um, plötzlich erinnerte sie sich wieder seines abweisenden Verhaltens.

"Er ist irgendwo dort drüben hin gegangen, Sive," drang Liams Stimme an ihr Ohr, "und Princess war dabei."

Etwas in seinem Ton ließ Sive aufhorchen. "Was ist?" fragte sie, plötzlich bedrückt.

Liam gab ihr die Antwort: "Während ihr weg wart, gab es ziemlichen Streit. Weißt du... sie alle sehen sich immer nur in die Gesichter, aber nicht in die Augen. Sie - sie haben nicht verstanden. Es ist nicht gut, Sive." bemühte er sich, zu erklären. Er war sich bewusst, dass auch Nerd zuhörte, aber er nahm es in Kauf. Manche Dinge mussten gesagt werden.

Stumm nickte Sive, musste dann aber noch einmal fragen, um dem ängstlichen Zweifel keinen Raum zu lassen: "Aber du hast es verstanden, oder, Liam?"
 

"Ich glaube schon, Sive."

Er lächelte sie an, beide, Sive und Cross. Es war ein Liam-Lächeln.
 

~~~
 

Claire in Heaven
 

Words & Music by Manus Lunny.

Performed by Capercaillie.
 

I was no more than three days old

Too young to speak too young to count my toes

I think of fields where I might run

This mortal twilight I was plucked from
 

Up here we have no goals

You tear your hearts, you claw your souls

I wonder at this life that passed me by

But still I smile
 

Although I'm not with you down there

I sit alone up here and stare

It's me my name is Claire

Claire in heaven
 

I wait for my next life patiently

I'm in no rush because of what I see

It's hard for me to understand

I gaze from poisoned sea to poisoned land
 

Up here we see a new tomorrow

Your world's not round your world is narrow

For me I just had a while

But still I smile
 

Although I'm not with you down there

I sit around up here and stare

It's me my name is Claire

Claire in heaven
 

Claire in heaven

Claire... in heaven
 

Text & Story (c) by Amber 2001/2002

Illustrations (c) by Willow 2001/2002

Idee (c) by Curse! (Willow, Priss-chan & Amber) 2001/2002



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2002-09-09T18:20:25+00:00 09.09.2002 20:20
*sichhitomi16anschließ* ^^ WEITER!!! Die Story ist doch bald fertig, oder? Wenn ja... SCHADE!!! Dann hab ich ja kein Jura Tripper FF. *heul*
Von: abgemeldet
2002-09-09T15:09:03+00:00 09.09.2002 17:09
So jetzt bin ich wieder auf dem Laufenden. Gehen die Kinder wirklich jetzt schon zurück? Dann ist es ja bald zu ende. Hoffentlich nicht. Ich hab dir ja schon öfters gesagt wie gut mir deine Fanfic gefällt, aber trotzdem muss ich dich noch mal loben. Diese Geschichte ist einfach toll.
Cu Hitomi16


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